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Vollständige Version anzeigen : Die Bangster werden schon wieder frech



FranzKonz
09.07.2009, 22:40
Gedemütigte Banker greifen an

Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei: Mit der Rückzahlung der Staatshilfen wollen die Topbanker auch ihren gesellschaftlichen Einfluss weltweit zurückerobern. Vor allem die Verbraucherschützer geraten wegen ihrer Regulierungspläne ins Visier der Finanzlobby.
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Größter Erfolg der Lobbyisten in diesem Jahr dürfte die Aufweichung der Marktbewertungsregel für toxische Kreditpapiere gewesen sein. Die Regel besagt, dass Wertpapiere immer zum Marktwert in die Bilanz eingestellt werden müssen; sie hatte Billionen Abschreibungen verursacht und Banken an den Rand des Kollaps gebracht. Ein Gruppe von 31 Finanzinstituten hatte sich daher zur „Fair-Value-Koalition“ zusammengeschlossen und allein im ersten Quartal 27 Mio. Dollar in die Lobbyarbeit investiert. Unter anderem wurden – wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Kongressdokumente berichtete – 286 000 Dollar an einflussreiche Abgeordnete gespendet. Das Resultat: Der Chef des für die Regeln zuständigen Gremiums FASB, Robert Herz, wurde in einer öffentlichen Anhörung unter Druck gesetzt. „Wir wollen, dass Sie handeln. Haben Sie das verstanden“, bellte einer der Spendenempfänger, der Abgeordnete Paul Kanjorski, Herz an. „Ja, absolut, Sir“, antwortete Herz kleinlaut, und wenig später bekamen die Banken den gewünschten Spielraum.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/gedemuetigte-banker-greifen-an;2430095

So werden die Bilanzierungsregeln immer weiter aufgeweicht. Wo ist nur der "vorsichtige Kaufmann" (http://www.bwl-bote.de/20081117.htm) geblieben?

jochen53
10.07.2009, 03:29
Ich habe gestern meine Kohle von der Dresdner Bank zur Sparkasse transferiert. Jetzt haben die Commerzbank-Obermufties etwas weniger Kohle zum verzocken.

Da ich keinerlei Kredite mehr habe werde ich demnächst die Sparkasse auffordern, mir ihre Bücher offenzulegen. Genau wie sie es mit mir getan hat als ich noch Kredite laufen hatte.

Bin schon mal auf deren blödes Gesicht gespannt.

Den "vorsichtigen Kaufmann" gibt es mehr als man denkt. Wenn dem nicht so wäre hätten wir schon längst einen totalen Wirtschaftskollaps.

Buella
10.07.2009, 07:55
Steht der amerikanische Aktienmarkt erneut vor einem Crash? (http://info.kopp-verlag.de/news/steht-der-amerikanische-aktienmarkt-erneut-vor-einem-crash.html)
F. William Engdahl

Seit Anfang diesen Jahres erlebt der amerikanische Aktienmarkt seinen stärksten Anstieg seit 1938. Begünstigt wird diese Entwicklung durch kaum bemerkte Änderungen der Buchhalttungsrichtlinien für Banken, massive Buchhaltungstricks der Banken, und das Ganze unterstützt und begünstigt durch einen verlogenen Medienrummel wirtschaftspolitischer Sprecher der Regierung Obama. Aktienmarkt-Insider verkaufen in Rekordhöhe und steigen aus. Das ist ein Anzeichen, dass es sich hier in Wirklichkeit um eine der größten weltweiten »sucker’s rallies« (ein nur kurzfristiger Anstieg innerhalb eines anhaltenden, übergeordneten Abwärtstrends) handelt. Die nächste Krise steht kurz bevor und sie wird heftig ausfallen.

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Anders als in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts können die amerikanischen Banken heute nicht auf Lateinamerika zurückgreifen, das aus Profitgier ausgeplündert werden könnte. Und anders als in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts stehen den amerikanischen Banken auch nicht die Volkswirtschaften Thailands, Malaysias, Südkoreas oder der restlichen »Tiger-Staaten« zur Verfügung, um den Dollar zu stützen. Noch besteht die Aussicht, heimisches Kapital der USA in inflationierte Immobilienwerte lenken zu können, um sich praktisch selbst zu stützen. Als die Immobilienblase Greenspans im August 2007 platzte, wurden die internen Schulden der Unternehmen, der privaten Haushalte und schließlich auch der amerikanischen Regierung einfach unbezahlbar. Es wird Jahre, wenn nicht Jahrzehnte normaler Bedingungen in Anspruch nehmen, um dies wieder zu beheben.
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Einbruch der Staatseinnahmen alarmierend
Nach verlässlichen Berichten meines guten Freundes John Willams in seinem Nachrichtenbrief Shadow Government Statistics werden die Statistiken der amerikanischen Regierung Obama in einem nie da gewesenen Maße manipuliert, um den Mythos eines Aufschwungs aufrecht zu erhalten. Das kann aber nur so lange gut gehen, bis sich die Wirklichkeit Raum bricht. Ein Blick auf die Steuereinnahmen der 50 Bundesstaaten ist ein wesentlich genauerer Gradmesser der amerikanischen Wirtschaftswirklichkeit.

Scott Pattison, Chef der National Association of State Budget Officers (NASBO), einer landesweiten Organisation aus Finanz- und Haushaltsexperten des öffentlichen Dienstes, erklärte vor Kurzem zum dramatischen Rückgang der Steuereinnahmen auf Bundesstaatsebene: »Dies sind teilweise die schlimmsten Zahlen, die wir je hatten.« Am 30. Juni endete das Haushaltsjahr für 46 der 50 amerikanischen Bundesstaaten. Nur in New York, Texas, Michigan und Alabama endet das Haushaltsjahr später.

Die 46 Staaten sehen sich einem zu erwartenden Rekord-Haushaltsdefizit von 121 Mrd. Dollar im kommenden Jahr gegenüber. In den meisten Bundesstaaten sind Haushaltsdefizit gesetzlich verboten, was nur die Möglichkeit von Steuererhöhungen und/oder Ausgabenkürzungen offen lässt. Die meisten Ökonomen erwähnen gerne die sogenannten »eingebauten Stabilisatoren« wie die Arbeitslosenversicherung oder Rentenzahlungen des Sozialversicherungssystems durch die Bundesregierung als Puffer zur Verhinderung einer Depression wie in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts, aber sie ignorieren den immensen Faktor der Haushalte der Bundesstaaten völlig.

Die Steuerausfälle der Bundesstaaten sind so gigantisch, dass ganze Staaten zum ersten Mal seit der Sparkassenkrise 1983 die Steigerung der Ausgaben gestoppt haben. Die Einnahmen aus der Einkommensteuer sind gegenüber letztem Jahr um beinahe sieben Prozent und die aus der Körperschaftssteuer um 15 Prozent zurück gegangen. Vorgeschlagene zusätzliche Einnahmen aus neuen Steuern und Gebühren in Höhen von 24 Mrd. Dollar für das Haushaltsjahr 2010 würden nicht einmal ein Viertel der angenommenen Einnahmerückgänge ausgleichen. Und diese Schätzungen gründen sich auf die Annahme, die Rezession werde ihren Tiefpunkt irgendwann im laufenden Kalenderjahr erreichen. Die Lage ist so verzweifelt, dass Kentucky erwägt, eine Steuer auf Handy-Klingeltöne zu erheben. Kalifornien droht eine drastische Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit, warnte
die Ratingagentur Moody’s. »Wenn das [kalifornische] Parlament nicht rasch handelt, wird die sich die Liquiditätslage des Staates soweit zuspitzen, dass die Aufsichtsbehörde die meisten nicht dringlichen Zahlungen im Juli aufschieben muss«, hieß es in einer Erklärung der Agentur.

Moody’s droht mit einer Herabstufung um mindestens zwei Ratingstufen. Kalifornien wird bereits mit A2 bewertet, die schlechteste Bewertung eines US-Bundestaates überhaupt und nur fünf Stufen vom »Ramsch«-Status entfernt. Wäre Kalifornien ein eigenständiger Staat, wäre es die zehntgrößte Volkswirtschaft der Erde.

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Damit wird deutlich, dass den Managern in den amerikanischen Führungsetagen klar ist, dass es keinen wirklichen Aufschwung gibt und deshalb beginnen sie immer schneller, ihre eigenen Aktien jetzt noch vor dem unvermeidlichen Crash auf den Markt zu werfen, bevor die Öffentlichkeit in einigen Monaten erkennt, was wirklich vorgeht.
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Im Kongress formiert sich wachsender Widerstand gegen den schockierenden Vorschlag der Regierung Obama, der US-Notenbank Federal Reserve praktisch diktatorische Vollmachten über die amerikanische Volkswirtschaft zu verleihen, wie sich aus einem neuen Gesetzesvorschlag aus der Feder des Finanzministers Timothy Geithner und des führenden Wirtschaftsberaters des Weißen Hauses Larry Summers ergibt. Bemerkenswert ist dabei besonders, dass gerade Summers und Geithner 1999 und 2000, damals an der Spitze des Finanzministeriums, die Gesetze zur Deregulierung entworfen haben, die der heutigen Finanzkatastrophe Tür und Tor öffneten.

In diesem Zusammenhang sind die anhaltenden Aufrufe zur Einheit unter den G-20-Staaten aus Washington und die Rufe nach weiteren Stimulierungspaketen seitens der EU und hier vor allem aus Deutschland als Versuch zu werten, die größten Volkswirtschaften der Welt an das Schicksal der sinkenden Dollar-Titanic zu fesseln. Und die geballte Finanzmacht der Wall Street, die die Politik in Washington sowohl dem Kongreß, als auch dem Weißen Haus Präsident Obamas diktiert, ist verzweifelt bemüht, die EU, Russland und besonders China so zu terrorisieren, dass diese den Dollar stützen. Es bleibt abzuwarten, ob die Welt verrückt genug ist, zusammen mit der Dollar-Titanic unterzugehen oder nicht.

Mal schauen, wie lange die noch frech?

:D

FranzKonz
10.07.2009, 10:33
Mal schauen, wie lange die noch frech?

:D

Die sind und bleiben frech. Das ist bei diesem Berufsstand eingebaut.

jochen53
10.07.2009, 14:17
Wenn die Insider ihre Aktien im großen Stil abstoßen bleibt eine Frage: was machen die mit dem Bargeld? Gibt es überhaupt genug Staatsanleihen, die sie kaufen könnten?

Gärtner
10.07.2009, 14:35
Wenn die Insider ihre Aktien im großen Stil abstoßen bleibt eine Frage: was machen die mit dem Bargeld? Gibt es überhaupt genug Staatsanleihen, die sie kaufen könnten?

http://img376.imageshack.us/img376/2565/56705739qs2.jpga, kalifornische zum Beispiel. Sind gerade günstig zu haben. :))

politisch Verfolgter
10.07.2009, 16:20
Kein Gesetz darf einen für Eigentum, Zinsen und Kredite Anderer zuständig erklären.
Erst damit ist der Wahnsinn abgestellt.
Die Arbeitsgesetzgebung muß weg.

Gawen
11.07.2009, 12:34
Wenn die Insider ihre Aktien im großen Stil abstoßen bleibt eine Frage: was machen die mit dem Bargeld? Gibt es überhaupt genug Staatsanleihen, die sie kaufen könnten?

Grund und Boden. Ist billig zu haben in den USA zur Zeit... ;)

Acker- und Weideland werden immer gebraucht.

politisch Verfolgter
11.07.2009, 16:19
Goldene Anbieternetze sind vonnöten, Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase.
Die Gangster sind Gesetzgebungsverbrecher, die das per Arbeitsgesetzgebung unterbinden.