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Vollständige Version anzeigen : GEMA: Konzerte 600% teurer machen



Wolf
30.06.2009, 22:26
Original von Außenseiter

Die intransparenten Gebührenerhebungs- und Verteilungspraktiken der Rechteverwertungsgesellschaft GEMA gefährden nach Ansicht der Kritiker die kulturelle Vielfalt im Lande. Die GEMA-Richtlinien führen bereits heute oft dazu, dass viele Kleinveranstalter, die Konzerte mit Nachwuchstalenten anbieten, mehr Geld an die GEMA abführen, als sie bei diesen Veranstaltungen einnehmen. Von den GEMA-Abgaben der Kleinen profitieren derweil vor allem Rechteverwalter und Musiker, die dank ihrer hervorragenden Verkaufszahlen auf diese Quersubventionierung gar nicht angewiesen wären.
Infolink, zusammenfassender Bericht (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30586/1.html)




Petition: *Klick* (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4517 )<<<<<<<





Zur Gebührenberechnung für Kleinveranstalter legt die GEMA folgende drei Punkte zu Grunde: Raumgröße, Höhe des Eintrittgeldes und GEMA-Pflicht für die gesamte Veranstaltung ab einem GEMA-pflichtigen Musikstück. Die durchwegs zu hohen Gebühren zwingen Kleinveranstalter die Anzahl der Konzerte zu reduzieren. Viele veranstalten gar keine Konzerte mehr.

Dem gegenüber werden die Künstler-Tantiemen nach dem so genannten, hochkomplizierten Pro-Verfahren berechnet und der Hauptanteil der GEMA-Einnahmen landen in einem so genannten „großen Topf“.
Auch viele Künstler sind deshalb in ihrer Existenz bedroht: zu wenig Auftrittsmöglichkeiten und zu geringe Tantiemen.

Auf Grund der so genannten „GEMA-Vermutung“ verpflichtet die GEMA die Veranstalter auch urheberrechtlich ungeschütztes Material zu melden, was mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Wenn ein Konzert nicht gemeldet wird, erhebt die GEMA eine so genannte Recherche-Gebühr von 100 % der festgelegten GEMA-Gebühren ohne vorherige Mahnung und ohne Kenntnis, ob GEMA-pflichtige Werke aufgeführt und ob dieses Konzert überhaupt stattgefunden hat.

Weitere Infos:

Konzerte: Gema fordert 600 Prozent mehr
von webwatcher

Konzertkarten für Superstars wie Madonna oder die Rolling Stones sind heute schon fast unbezahlbar. Doch bald dürften die Preise endgültig durch die Decke gehen. Die Rechteverwerter der Gema wollen mitten in der schärfsten Rezession die Tarife für Konzertveranstalter um fast 600 Prozent anheben und auch bei T-Shirt und Plakaten mitkassieren. Die Veranstalter rufen die Schiedsgerichte an, die Gema hat alle Verträge gekündigt.

Der Verband der Konzertveranstalter schlägt Alarm. Nach ihren Berechnungen werden sich durch die neue Preisattacke der Gema die Abgaben in astronomische Höhen empor schwingen. Als Beispiel wird ein Konzert mit einem Kartenpreis von 45 Euro und 5000 Fans vorgerechnet. Nach alter Ordnung werden 3.369,60 Euro fällig. Der neue Tarif laute dagegen auf 18.000 Euro. Dazu muss noch zehn Prozent auf die Nebenverkäufe und Sponsorengelder abgeführt werden, fordern die Münchner. Vom Rest muss dann der gesamte Konzertbetrieb, von der Hallenmiete bis zu den Löhnen der Bühnen arbeiter und den Stromkosten bezahlt werden. „Das grenzt an Wucher!“, tobt Jens Michow, Präsident des Veranstalterverbands idkv, als ich ihn am Telefonhörer habe.

Die Veranstalter sehen sich als Melkkuh, die jetzt als Ausgleich für die kollabierenden CD-Verkäufe der Plattenfirmen und Internetpiraterie geradestehen sollen. Die zusätzlichen Kosten müssten auf die Preise der Karten aufgeschlagen werden, was im aktuellen Markt kaum durchsetzbar sei. Die Gema in München hat auf telefonische und E-Mail-Anfrage eine Stellungnahme zugesagt, die bis zum Veröffentlichungszeitpunkt aber noch nicht eingetroffen war. So bald diese vorliegt, wird sie an dieser Stelle aktualisiert. Update: Hier ist die Reaktion der Gema.

Die Gema verwaltet als staatlich anerkannte Treuhänderin die Rechte von über 60.000 Mitgliedern und über einer Million ausländischen Berechtigten. Es ist ihre Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass ihren Mitgliedern für jede Nutzung ihres Repertoires - Komponisten, Texter, Verleger - eine angemes*sene Vergütung gezahlt wird, diese einzufordern und an die Berechtigten weiterzuleiten. In der jüngeren Vergangenheit war die Gema vor allem dadurch öffentlich aufgefallen, dass sie versuchte selbst von den Eltern von Kleinkindern, die in Webvideos auf Youtube Gassenhauer (grauenhaft) nachgeträllert haben, Gebühren einzufordern. Mittlerweile konnte Youtube mit der Gema eine Pauschalvereinbarung schließen, über deren Details sich die Beteiligten allerdings ausschweigen.

Das Problem der Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) liegt darin, dass die alten Vergütungsmechanismen naturgemäß nicht für das Internet-Zeitalter ausgelegt waren. Dieser Anpassungsprozess war und ist äußerst schmerzhaft. Gleichzeitig gehen die CD-Verkäufe immer weiter zurück und damit die Einnahmen aus der so genannten „Mechanischen Vervielfältigung“. Die Plattenfirmen zahlen viel weniger an Lizenzen an die Musikverleger und Rechteinhaber. Daneben kommen immer mehr Web-Radios und Musikdienste wie last.fm dazu, für die es galt neue Tarifstrukturen zu schaffen. Die Lizenzeinnahmen aus diesen digitalen Bereichen kann den Rückgang bei den CD-Lizenzen nicht ausgleichen.

Der idvk hat jetzt die Schiedsstelle des Marken- und Patentamts angerufen. „Da muss die Gema erst einmal nachweisen, warum man nur drei Jahre nach einer Tariferhöhung neue Tarife wegen Unangemessenheit durchsetzen will.“ Scheitert das Schiedsverfahren, werden die ordentlichen Gerichte angerufen. Ein solches Verfahren kann ich über Jahre hinziehen.

Der aktuelle Rollgriff bei den Konzertveranstaltern ist nicht verwunderlich. Die Konzertbranche boomt wie selten. Der Verband der deutschen Konzertveranstalter nennt einen Branchenumsatz von 3,8 Mrd. Euro für 2007, davon entfallen 2,8 Mrd. Euro auf Musikveranstaltungen. Der Durchschnittspreis eines Tickets lag bei 33,20 Euro. Das geht von 1,50 Euro für die Nachwuchsband im Jugendclub bis zu mehreren Hundert Euro für die Nobelkarte des internationalen Megastars.

Die Gebühren der Gema werden nach dem Bruttoumsatz - einschließlich Künstlerhonorar – eines Konzerts berechnet. Die größten Gewinner sind dabei die Top-Künstler, die heute die Ticketpreise den Veranstaltern oft verbindlich vorgeben. Sie bekommen ihr vorab garantiertes Honorar und, weil sie zunehmend auch Verleger ihrer Werke sind, dann zusätzlich den erhöhten Gebührenanteil.
von Axel Postinett
Quelle: http://www.handelsblatt.com/technologie/webwatcher/konzerte-gema-fordert-600-prozent-mehr;2136841

Na toll...

borisbaran
01.07.2009, 00:53
Scheiß GEMA, sowas wie die GEZ, nur eben privat.

Koslowski
01.07.2009, 00:56
Zum glück mache ich meine eigene Musik und kann veranstalten, was immer ich will.

Rikimer
01.07.2009, 05:39
Ich sehe schon kommen das spitzfindige bei der GEMA auf die Idee kommen für die Verwendung der menschlichen Sprache Gebühren einzufordern.

Ich will hier raus aus diesem Planeten der Affen.

MfG

Rikimer

Paul Felz
01.07.2009, 06:46
Könnte mal einer der hier anwesenden Mathegenies mal eben 600 % von 0 für mich ausrechnen?

Sauerländer
06.07.2009, 10:56
Scheiß GEMA
Es kommt ja eher selten vor, aber hier sind wir tatsächlich mal einer Meinung.

Koslowski
06.07.2009, 10:59
Ich kann das Gekotze um die Gema nicht verstehen. Bei diesem Verein muß man ausnahmsweise wirklich nicht mitmachen.

dickköpfchen2009
06.07.2009, 11:03
Wieder welche,die So dämlich sind,sich selbst ins Nest zu kacken.

Teurere Ticket´s,weniger Besucher=noch mehr Gezogene Videos aus dem
Net. Jo, die Piraten freuen sich sicher über regen Zulauf.
Denn die Video´s sind dann das nächste,was der Gema einfällt.Da könnt man
auch noch was rauspressen

Don
06.07.2009, 11:20
Es kommt ja eher selten vor, aber hier sind wir tatsächlich mal einer Meinung.

Der Laden wird zusammen mit der GEZ untergehen. Dauert halt noch ein bißchen.

Sheldon
10.07.2009, 18:15
Der Laden wird zusammen mit der GEZ untergehen. Dauert halt noch ein bißchen.

Träumer