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Vollständige Version anzeigen : Lösungsvorschlag für die Kreditklemme



jochen53
24.06.2009, 18:50
Banken und Regierung schieben sich den Schwarzen Peter für die Kreditklemme der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hin und her:

http://de.biz.yahoo.com/24062009/299/kreditnot-treibt-firmen-pleite.html

Die Banken leihen sich derzeit bei der EZB Geld für 1 Jahr mit 1% Zinsen und geben dennoch oftmals keine Kredite an die KMUs. Da hätte ich einen Vorschlag:

Die Regierung vergibt die Kredite zu 3% Zinsen (2% sind für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand) direkt an die KMU, und zwar über die Finanzämter. Natürlich müssen bankübliche Sicherheiten gestellt werden und eine Bescheinigung der Hausbank über die Ablehnung des Kreditgesuches. Die Bonität kann das Finanzamt in den allermeisten Fällen mindestens so gut wie die Hausbank beurteilen.

Die Finanzämter ziehen dann die Raten zusammen mit den USt.-Vorauszahlungen monatlich ein. Bei Zahlungsverzug greifen dann die gleichen Mechanismen wie bei verspäteter Steuerzahlung.

Dadurch würde so manche Insolvenz verhindert, der Staat hätte weniger Steuerausfälle, Konkursausfallgeld etc. und den Privatbanken entgeht auch kein Geschäft. Weiterhin würden zusätzliche, sich selbstfinanzierende Arbeitsplätze bei den Finanzämtern entstehen.

Frage an die Experten: Was spricht gegen diese Idee?

Deutschmann
24.06.2009, 18:58
Banken und Regierung schieben sich den Schwarzen Peter für die Kreditklemme der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hin und her:

http://de.biz.yahoo.com/24062009/299/kreditnot-treibt-firmen-pleite.html

Die Banken leihen sich derzeit bei der EZB Geld für 1 Jahr mit 1% Zinsen und geben dennoch oftmals keine Kredite an die KMUs. Da hätte ich einen Vorschlag:

Die Regierung vergibt die Kredite zu 3% Zinsen (2% sind für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand) direkt an die KMU, und zwar über die Finanzämter. Natürlich müssen bankübliche Sicherheiten gestellt werden und eine Bescheinigung der Hausbank über die Ablehnung des Kreditgesuches. Die Bonität kann das Finanzamt in den allermeisten Fällen mindestens so gut wie die Hausbank beurteilen.

Die Finanzämter ziehen dann die Raten zusammen mit den USt.-Vorauszahlungen monatlich ein. Bei Zahlungsverzug greifen dann die gleichen Mechanismen wie bei verspäteter Steuerzahlung.

Dadurch würde so manche Insolvenz verhindert, der Staat hätte weniger Steuerausfälle, Konkursausfallgeld etc. und den Privatbanken entgeht auch kein Geschäft. Weiterhin würden zusätzliche, sich selbstfinanzierende Arbeitsplätze bei den Finanzämtern entstehen.

Frage an die Experten: Was spricht gegen diese Idee?

Ich muss zugeben, die Idee hat was. Allerdings sehe ich bei uns dann wieder einen riesigen Bürokratieaufwand aufkommen. Einfacher - und im Zweifel auch schneller durchsetzbar - wäre, auf dem Weg zur KfW die Hausbank "überspringen" zu können.

FranzKonz
24.06.2009, 18:58
Banken und Regierung schieben sich den Schwarzen Peter für die Kreditklemme der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hin und her:

http://de.biz.yahoo.com/24062009/299/kreditnot-treibt-firmen-pleite.html

Die Banken leihen sich derzeit bei der EZB Geld für 1 Jahr mit 1% Zinsen und geben dennoch oftmals keine Kredite an die KMUs. Da hätte ich einen Vorschlag:

Die Regierung vergibt die Kredite zu 3% Zinsen (2% sind für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand) direkt an die KMU, und zwar über die Finanzämter. Natürlich müssen bankübliche Sicherheiten gestellt werden und eine Bescheinigung der Hausbank über die Ablehnung des Kreditgesuches. Die Bonität kann das Finanzamt in den allermeisten Fällen mindestens so gut wie die Hausbank beurteilen.

Die Finanzämter ziehen dann die Raten zusammen mit den USt.-Vorauszahlungen monatlich ein. Bei Zahlungsverzug greifen dann die gleichen Mechanismen wie bei verspäteter Steuerzahlung.

Dadurch würde so manche Insolvenz verhindert, der Staat hätte weniger Steuerausfälle, Konkursausfallgeld etc. und den Privatbanken entgeht auch kein Geschäft. Weiterhin würden zusätzliche, sich selbstfinanzierende Arbeitsplätze bei den Finanzämtern entstehen.

Frage an die Experten: Was spricht gegen diese Idee?

Eigentlich hat der Bund mit der KFW und die Länder mit den Landesbanken geignetere Mittel als die Finanzämter. Aber das ist eine Formalie am Rande.

Interessanter erscheint mir allerdings eine andere Frage.

Wenn die Banken soviel billiges Geld haben und es nicht verleihen, was machen sie damit? Pumpen sie mit irgendwelchen Spekulationen die nächste Blase auf?

jochen53
24.06.2009, 19:04
Ich muss zugeben, die Idee hat was. Allerdings sehe ich bei uns dann wieder einen riesigen Bürokratieaufwand aufkommen. Einfacher - und im Zweifel auch schneller durchsetzbar - wäre, auf dem Weg zur KfW die Hausbank "überspringen" zu können.
Ja, das wäre auch eine Möglichkeit. Es geht um das Prinzip der direkten Kreditvergabe. Daran hat es bei den KfW-Kreditprogrammen meistens gehapert, weil die Hausbanken daran nicht genug verdienen können und deshalb die Kreditanträge abwimmeln.

henriof9
24.06.2009, 19:07
Da hätte ich einen Vorschlag:

Die Regierung vergibt die Kredite zu 3% Zinsen (2% sind für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand) direkt an die KMU, und zwar über die Finanzämter. Natürlich müssen bankübliche Sicherheiten gestellt werden und eine Bescheinigung der Hausbank über die Ablehnung des Kreditgesuches. Die Bonität kann das Finanzamt in den allermeisten Fällen mindestens so gut wie die Hausbank beurteilen.

Die Finanzämter ziehen dann die Raten zusammen mit den USt.-Vorauszahlungen monatlich ein. Bei Zahlungsverzug greifen dann die gleichen Mechanismen wie bei verspäteter Steuerzahlung.

Dadurch würde so manche Insolvenz verhindert, der Staat hätte weniger Steuerausfälle, Konkursausfallgeld etc. und den Privatbanken entgeht auch kein Geschäft. Weiterhin würden zusätzliche, sich selbstfinanzierende Arbeitsplätze bei den Finanzämtern entstehen.

Frage an die Experten: Was spricht gegen diese Idee?

Die Sache ist nicht ganz stimmig.

Zunächst sind Finanzämter keine Kreditinstitute, dürfen also keine Kredite vergeben, würde auch im Wiederspruch zum Kreditwesensgesetz stehen.

Wenn das Unternehmen bankübliche Sicherheiten hat, bekommt es sicherlich auch von der Bank das Geld, gerade in einer schlechten Lage fehlt es ja an Sicherheiten, welche nicht schon woanders gegeben wurden.

Viele Unternehmen lassen die U/St. nicht einziehen, sondern überweisen von sich aus und bei Zahlungsverzug würde dann zwar der Kredit gekündigt und dann ?
Läßt das F- Amt dann sämtliche Konten sperren ?
Auch können Steuern gestundet werden ( nun, nicht die U/St ) demzufolge gibt es auch keine Garantie dafür, daß die Steuerausfälle geringer wären.

Und ganz wichtig, ein Unternehmen holt sich nur dann Kredit, wenn es auch Aufträge hat oder neue zu erwarten sind und nicht um nur Löhne davon zu bezahlen.
Die fehlenden Aufträge sind das Problem für die meisten KMU´s und dann erst das Geld.

Deutschmann
24.06.2009, 19:14
Die Sache ist nicht ganz stimmig.

Zunächst sind Finanzämter keine Kreditinstitute, dürfen also keine Kredite vergeben, würde auch im Wiederspruch zum Kreditwesensgesetz stehen.

Wenn das Unternehmen bankübliche Sicherheiten hat, bekommt es sicherlich auch von der Bank das Geld, gerade in einer schlechten Lage fehlt es ja an Sicherheiten, welche nicht schon woanders gegeben wurden.

Viele Unternehmen lassen die U/St. nicht einziehen, sondern überweisen von sich aus und bei Zahlungsverzug würde dann zwar der Kredit gekündigt und dann ?
Läßt das F- Amt dann sämtliche Konten sperren ?
Auch können Steuern gestundet werden ( nun, nicht die U/St ) demzufolge gibt es auch keine Garantie dafür, daß die Steuerausfälle geringer wären.

Und ganz wichtig, ein Unternehmen holt sich nur dann Kredit, wenn es auch Aufträge hat oder neue zu erwarten sind und nicht um nur Löhne davon zu bezahlen.
Die fehlenden Aufträge sind das Problem für die meisten KMU´s und dann erst das Geld.

Hmm, stimmt oftmals. Aber es gibt auch Firmen welche den Warenvorlauf finanzieren müssen wenn die Auftragslage ansteigt. Je nachdem was man für eine Quote (Wareneinsatz) hat, kann das ganz schön ins Geld gehen und stark an der Liquidität kratzen.

politisch Verfolgter
24.06.2009, 19:27
Ganz einfach niemanden für Fremdkredite zuständig erklären.
Alle gegenteiligen Gesetze entfernen.
Wiss. flankierte aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter herstellen, also einen grundrechtskonformen Rechtsraum konfigurieren.
Staatskredite und Staatsschulden sind rentierliches Fremdvermögen.
Sowas darf von niemandem abfinanziert werden müssen.
Dazu sind Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % zu reduzieren.
Das Regime pumpt Privatvermögen in Privatvermögen, wozu sog. "Arbeitnehmer" verheizt werden.
Es nennt das "Wirtschaftsförderung".
Dabei gehts um die Garantie des Faktors 320 über weitere Generationen.
Goldene Anbieternetze sind per NutzerAbgaben auch wiss. zu flankieren.
Damit gehst um positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft per Erwerbsphase.

jochen53
24.06.2009, 19:28
Die Sache ist nicht ganz stimmig.

Zunächst sind Finanzämter keine Kreditinstitute, dürfen also keine Kredite vergeben, würde auch im Wiederspruch zum Kreditwesensgesetz stehen.
Wie schnell Gesetze geändert werden können haben wir ja gerade live und in Farbe bei dem neugeschaffenem Sozialamt für Milliardäre gesehen.

politisch Verfolgter
24.06.2009, 19:31
Die Arbeitsgesetzgebung muß ruckzuck ratzfatz weg.
Goldene Anbieternetze sind politisch zu wollen und wiss. zu flankieren.
Fremdeigentum ist tabu. Wer das Tabu bricht, ist ein Verbrecher.

jochen53
24.06.2009, 19:35
Viele Unternehmen lassen die U/St. nicht einziehen, sondern überweisen von sich aus und bei Zahlungsverzug würde dann zwar der Kredit gekündigt und dann ?
Läßt das F- Amt dann sämtliche Konten sperren ?
Auch können Steuern gestundet werden ( nun, nicht die U/St ) demzufolge gibt es auch keine Garantie dafür, daß die Steuerausfälle geringer wären.
Wo ist das Problem? Wenn ein KMU vom Staat Kredit haben möchte muß es seine Steuerzahlung auf Bankeinzug umstellen. Wenn Kreditraten nicht eingezogen werden können greifen dieselben Methoden wie die Banken sie anwenden.

Ausserdem sind in den von mir genannten 2% Bearbeitungsgebühr schon eine Rückstellung von Kreditausfällen enthalten. Selbst wenn das nicht reichen sollte ist es für den Staat immer noch ein gutes Geschäft da es weniger Konkurse gibt.

Es bringt nichts, sich an Einzelaspekten zu verbeißen. Man muß das Ziel im Auge behalten, nämlich eine funktionierende Wirtschaft.

politisch Verfolgter
24.06.2009, 19:38
Das Problem ist die Arbeitsgesetzgebung, die das Anbieten mit goldenen Netzwerken unterbindet.
Erst damit ist man die Wirtschaft und das Kapital.
Nur so funktioniert die Marktwirtschaft, indem sie vom modernen Feudalismus entlastet ist.
Bis dahin gibts in D den Faktor 320, weltweit noch weit schlimmere Faktoren und 378 Familien, denen die halbe Welt gehört.
Sich auf gar keinen Fall erwerbslebenslang zugunsten z.B. Anonymer und rel. dazu immer besitzloser arbeiten.
Dem bitte auch kein Kanonenfutter nachliefern.
Da werden Kredite öffentl. zwangsfinanziert, mit denen menschl. Kostenfaktoren umverteilungs-marginalisiert werden.
Es ist der pure Wahnsinn des Idiotenzwingers Namens Sozialstaat.

Gawen
24.06.2009, 19:55
Die Sache ist nicht ganz stimmig.

Zunächst sind Finanzämter keine Kreditinstitute, dürfen also keine Kredite vergeben, würde auch im Wiederspruch zum Kreditwesensgesetz stehen.

Wenn das Unternehmen bankübliche Sicherheiten hat, bekommt es sicherlich auch von der Bank das Geld, gerade in einer schlechten Lage fehlt es ja an Sicherheiten, welche nicht schon woanders gegeben wurden.

Also wenn "der Staat", sprich wir Steuerzahler, schon überbewertete Gammel-Immobilien von den Milliardären übernehmen soll, damit die nicht pleite gehen, dann kann er auch die KMUs sponsern... :D


"Wenn sich das Geschäft mit Gewerbeimmobilien für die private Wirtschaft nicht rentiert, müssen wir die Vorteile, die der Staat hat, auch bei der Refinanzierung nutzen", sagte Knobloch der "Wirtschaftswoche"

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/hre-aufsichtsrat-vorteile-des-staates-nutzen;2270910


Wenn der Staat also Gammel-Immobilienhändler werden kann, dann kann das Finanzamt auch Kredite vergeben, wo ist das Problem...? ;)

henriof9
25.06.2009, 11:37
Wo ist das Problem? Wenn ein KMU vom Staat Kredit haben möchte muß es seine Steuerzahlung auf Bankeinzug umstellen. Wenn Kreditraten nicht eingezogen werden können greifen dieselben Methoden wie die Banken sie anwenden.

Sicherlich wäre ein Bankeinzug nicht das vorrangige Problem nur, viele Unternehmen entscheiden selbst, wen sie wann etwas überweisen können/ wollen und auch glaube ich, daß z.B. Lohnforderungen vor Kreditforderungen stehen ( sollten ).
Aber egel, daran sollten wir uns jetzt nicht hochziehen. :))
Was allerdings die Methoden der Banken betrifft wenn Kreditraten nicht bedient werden sehen deren Möglichkeiten ganz anders aus, als beim F- Amt.
Banken können z.B. nicht einfach ein Konto sperren, das F- Amt kann dies sehr schnell.
Gegen eine Kreditkündigung kann der Schuldner vorgehen ohne das dies sein weiteres Untermehmensgeschäft beeinträchtigt. Sperrt das F- Amt die Konten geht nichts mehr, da kann der Laden nur noch zu gemacht werden, bis eine gerichtliche Auseinandersetzung die Sache geklärt hat vergehen mitunter Jahre.


Ausserdem sind in den von mir genannten 2% Bearbeitungsgebühr schon eine Rückstellung von Kreditausfällen enthalten. Selbst wenn das nicht reichen sollte ist es für den Staat immer noch ein gutes Geschäft da es weniger Konkurse gibt.

Dafür gibt es ja jetzt schon die Insolvenzumlage, welche ja gerade auf 0,3% der Gesamtlohnsumme erhöht wird. Konkurse lassen sich dadurch auch nicht verhindern und, wie ich ja gerade aufgezeigt habe, würde es eher die Konkurszahlen erhöhen.


Es bringt nichts, sich an Einzelaspekten zu verbeißen. Man muß das Ziel im Auge behalten, nämlich eine funktionierende Wirtschaft.

Das ist richtig, nur ist das Finanzamt nicht der richtige Ansprechpartner dafür, diese liegt in der Aiufgabe der Politik.
Da befürworte ich eher die Einlassung von @Franz Konz, die KFW gibt die Kredite direkt an die Firmen, ohne Umwege über die Hausbank.
Vorraussetzung sind aber auch dabei immer neue Aufträge, ohne die nützt der beste Kredit nichts.

fairtrader
25.06.2009, 12:01
Banken und Regierung schieben sich den Schwarzen Peter für die Kreditklemme der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hin und her:

http://de.biz.yahoo.com/24062009/299/kreditnot-treibt-firmen-pleite.html

Die Banken leihen sich derzeit bei der EZB Geld für 1 Jahr mit 1% Zinsen und geben dennoch oftmals keine Kredite an die KMUs. Da hätte ich einen Vorschlag:


oder jochen, du machst dem Geld "schnelle Beine" und setzt das Geld mit einer "Umlaufsicherungsgebühr" unter Druck.
Dann fließt dieses immer automatisch in den Markt, zu denen die es benötigen: KMU ...
Und das dann auch für einen Zinssatz nahe 0 % - z.B. 1 % ;)

Problem gelöst :D

Aber bei deiner Ausführung:
sagst du indierekt, dass die Aufgaben der Banken vom Staat erledigt werden können.
Also Abschaffung aller Privatbanken und nur noch eine staatliche Bank ??

jochen53
25.06.2009, 15:00
Aber bei deiner Ausführung:
sagst du indierekt, dass die Aufgaben der Banken vom Staat erledigt werden können.
Also Abschaffung aller Privatbanken und nur noch eine staatliche Bank ??
Nein, es bleibt dem Kreditnehmer die Wahl zwischen Staat und Privatbank. Wenn letztere bessere Konditionen bieten nimmt niemand staatliche Kredite in Anspruch.