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Vollständige Version anzeigen : Konzertverbot schon auf bloßen Verdacht hin



steiner50
22.06.2009, 18:33
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel den Iranern zuruft, dass Deutschland auf Seiten der Menschen im Iran stünde, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit ausüben wollen, demonstriert die deutsche Justiz, dass man so salbungsvolle Solidaritätsbekundungen nicht allzu sehr beim Worte nehmen sollte.So veröffentlichte heute das Verwaltungsgericht Koblenz zwei Gerichtsurteile, die es der Polizei ermöglichen, politisch unerwünschte Musikveranstaltungen schon auf den bloßen Verdacht hin, man könne dort nationalsozialistisches Liedgut intonieren, verbieten können. Anlaß war eine Musikveranstaltung von November 2008 in Sinzig, die seinerzeit unter dem entsprechenden Vorwand aufgelöst wurde. Die Konzertteilnehmer bedachte man zudem mit Platzverweisen und Aufenthaltsverboten für Sinzig, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Remagen.
Das Argument des Veranstalters, es hätte sich um eine private Geburtstagsfeier gehandelt, wurde vom Gericht mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass es sich um eine kommerzielle Veranstaltung gehandelt habe, da man im Zuge der Auflösung eine Kasse und Verzehrbons gefunden hat. Außerdem machte man die Eingangsstempel auf den Handrücken vieler Konzertteilnehmer als Abweisungsgrund für die Einlassung des Veranstalters geltend. Die Aufenthaltsverbote wurden vom Gericht ebenfalls bestätigt und zwar mit dem Hinweis, dass die Konzertteilnehmer ja aus Frust Straftaten hätten begehen können.Nun mag man von den Urteilen des Verwaltungsgerichtes Koblenz halten was man will, aber welche Vorwürfe will man dann den Iranern machen, wenn diese Veranstaltungen von Oppositionellen mit dem Hinweis verbieten, es könnte dort ja etwas gesagt werden, was sich gegen die Regierung oder die Sitten des Landes richtet? Repressives Vorgehen gegen nationale Musik- oder Politveranstaltungen sind dabei in Deutschland nicht neu, sondern erfolgen immer nach dem gleichen Schema.Man sollte sich daher mit den Lobeshymnen auf Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit gegenüber dem Ausland nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen, könnte sein, dass man nur ausgelacht wird.

http://www.rp-online.de/public/article/panorama/deutschland/722959/Polizei-darf-Neonazi-Konzerte-aufloesen.html

McDuff
25.06.2009, 05:46
Für ein Land in dem es angeblich keine Zensur gibt, ist sehr viel verboten. Man könnte meinen die DDR hätte die brD übernommen und nicht umgekehrt.

dickköpfchen2009
25.06.2009, 06:46
Hat Heino jetzt auch Auftrittsverbot? Weil "schwarzbraun ist die Haselnuß !"

I.Kant
25.06.2009, 07:36
Hat Heino jetzt auch Auftrittsverbot? Weil "schwarzbraun ist die Haselnuß !"

Solche Horrorvideos sollten auch verboten werden:

http://tbn1.google.com/images?q=tbn:bP4JJx_1bogVpM:http://einestages.spiegel.de/hund-images/2008/03/04/52/4afa33c534bdac80d41f77b824928886_image_document_la rge_featured_borderless.jpg

http://www.youtube.com/watch?v=qx9HEn8aq1c

bürger_auf_der_palme
25.06.2009, 07:38
Du sprichst hier die Verletzung von elementaren Grundrechten an, was in diesem Land gegen Andersdenkende, vor allem wenn sie von rechts kommen, mittlerweile an der Tagesordnung ist.

Dass das Thema keine Resonanz findet, selbst hier im Forum, wo sich vermeintlich politisch Interessierte austauschen, zeigt wie abgestumpft die Massen und auch die Eliten der BRD-Demokratie sind.

Den Vätern und Großvätern wird gern und ausgiebig vorgeworfen: Als es gegen die Kommunisten ging, habt ihr wegegschaut - man war ja kein Kommunist. Als es gegen die Juden habt ihr weggeschaut - man war ja kein Jude ... bla bla bla

Heute geht es gegen "rechts" - aber man ist ja kein Rechter...

FranzKonz
25.06.2009, 07:46
...Man sollte sich daher mit den Lobeshymnen auf Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit gegenüber dem Ausland nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen, könnte sein, dass man nur ausgelacht wird.

Das wurde im Ausland durchaus bereits registriert. Deshalb sorgte Putin im Vorfeld von Heiligendamm für den einen oder anderen herzlichen Lacher.