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Vollständige Version anzeigen : Was ist denn so gut und vorteilhaft an einer überbewerteten Währung?



Dubidomo
16.06.2009, 15:32
Ab 1983 entwickelte such das Währungsverhältnis von DM zu Dollar von 1:4 auf 1:1,37 DM. Die DM war ab da gemessen an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten und dem Exportbedürfnis der deutschen Wirtschaft überbewertet.

Was ist daran objektiv gut und vorteilhaft zu nennen? Die Befürworter der Kohl'schen Stabilitätspolitik und der Stabilitätspolitik der EZB haben hier jetzt die Gelegenheit Ablehner wie mich von der Richtigkeit ihrer Hart-Währungspolitik alias Stabilitätspolitik zu überzeugen.

Daher: Was ist an einer überbewerteten Währung hart und daher gut?


Auf dem Geldmarkt gilt wie auf allen Märkten die Regel von Angebot und Nachfrage und darüber wird der Kaufwert einer bestimmten Währungseinheit ermittelt. Wird mehr Kaufwert in einer bestimmten Währungseinheit angeboten, sinkt der Kaufwert der betreffenden Währungseinheit. Umgekehrt gilt dasselbe. Was machte nun Kohl ab 1983. Er sorgte dafür, dass die DM künstlich überbewertet wurde. Wie erreichte er das und was waren die Folgen für den Warenmarkt binnenländischer Produktion, den Arbeitsmarkt, für den Export und Import von Fertigwaren und Rohstoffen?

Wer diese Folgen aufschlüsselt, wird einsehen, dass Herr Kohl mit seiner Hartwährungspolitk Deutschland zum Armenhaus gemacht hat. Die Folgen seiner Währungspolitik für den Arbeitsmarkt werden wir dann voll erfahren, wenn die Arbeitnehmer der Jahre ab 1987 bis heute in Rente gegangen sind, also etwa ab 2030-2035 erfahren. Dann isser längst tot und es wird ihn nicht mehr jucken noch kann er für seinen wirtschaftspolitischen Unsinn noch abgestraft werden.

Das Urübel ist die der EZB aufgezwungene Kohl'sche Stabilitätsdoktrin. Daran musste sich auch Rot-Grün halten. So wurden im BT ab 1998 von Rot-Grün Gesetze gemacht, die der Kohl'schen Stabilitätspolitik, jetzt von der EZB durchgesetzt, gehorchen mussten. Trotzdem mussten SPD und Schröder schuld gewesen sein! Wie darf es auch anders wahr sein bei der bundesdeutschen Presse. Bei der gilt noch immer: Wes Brot ich fress, des Lied ich sing!

politisch Verfolgter
16.06.2009, 18:10
Ein Währungsraum setzt Einkommen und Vermögen zueinander in Relation.
In D haben 10 % im Schnitt 320mal mehr, als andere 80 % im Schnitt haben.
Es geht zum Einen also um die währungsraum-internen Eink./Verm.-Relationen, und es geht um die Relationen zwischen Währungen.
Zentral sind vor allem interne Relationen.
Dazu benötigen wir goldene Anbieternetze, womit man die Wirtschaft und das Kapital ist.
Dabei hat das Grundrecht zu gelten, wonach fremdes Eigentum verpflichtet, es nicht anzutasten.

jochen53
16.06.2009, 23:31
Die harte Währung hat seine Vor- und Nachteile. Für Deutschland haben die Vorteile (billige Importe) überwogen. Der Export ist nur teilweise benachteiligt, weil viele deutsche Exportfirmen Weltmarktführer, Patentinhaber usw. sind und nicht ausschließlich über den Preis verkaufen müssen.

Für Länder die Massenprodukte exportieren und in direkter Konkurrenz zu anderen Billigstanbietern stehen ist eine harte Währung eher schlecht.

dorbei
17.06.2009, 10:25
Ab 1983 entwickelte such das Währungsverhältnis von DM zu Dollar von 1:4 auf 1:1,37 DM. Die DM war ab da gemessen an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten und dem Exportbedürfnis der deutschen Wirtschaft überbewertet.

Was ist daran objektiv gut und vorteilhaft zu nennen? Die Befürworter der Kohl'schen Stabilitätspolitik und der Stabilitätspolitik der EZB haben hier jetzt die Gelegenheit Ablehner wie mich von der Richtigkeit ihrer Hart-Währungspolitik alias Stabilitätspolitik zu überzeugen.

Daher: Was ist an einer überbewerteten Währung hart und daher gut?


Auf dem Geldmarkt gilt wie auf allen Märkten die Regel von Angebot und Nachfrage und darüber wird der Kaufwert einer bestimmten Währungseinheit ermittelt. Wird mehr Kaufwert in einer bestimmten Währungseinheit angeboten, sinkt der Kaufwert der betreffenden Währungseinheit. Umgekehrt gilt dasselbe. Was machte nun Kohl ab 1983. Er sorgte dafür, dass die DM künstlich überbewertet wurde. Wie erreichte er das und was waren die Folgen für den Warenmarkt binnenländischer Produktion, den Arbeitsmarkt, für den Export und Import von Fertigwaren und Rohstoffen?

Wer diese Folgen aufschlüsselt, wird einsehen, dass Herr Kohl mit seiner Hartwährungspolitk Deutschland zum Armenhaus gemacht hat. Die Folgen seiner Währungspolitik für den Arbeitsmarkt werden wir dann voll erfahren, wenn die Arbeitnehmer der Jahre ab 1987 bis heute in Rente gegangen sind, also etwa ab 2030-2035 erfahren. Dann isser längst tot und es wird ihn nicht mehr jucken noch kann er für seinen wirtschaftspolitischen Unsinn noch abgestraft werden.

Das Urübel ist die der EZB aufgezwungene Kohl'sche Stabilitätsdoktrin. Daran musste sich auch Rot-Grün halten. So wurden im BT ab 1998 von Rot-Grün Gesetze gemacht, die der Kohl'schen Stabilitätspolitik, jetzt von der EZB durchgesetzt, gehorchen mussten. Trotzdem mussten SPD und Schröder schuld gewesen sein! Wie darf es auch anders wahr sein bei der bundesdeutschen Presse. Bei der gilt noch immer: Wes Brot ich fress, des Lied ich sing!Du willst also lieber 10 € für das Kilo Bananen zahlen statt 1 €? Oder 10.000 € für ein Notebook statt 500?

Vollidiot!

Dubidomo
17.06.2009, 20:22
Du willst also lieber 10 € für das Kilo Bananen zahlen statt 1 €? Oder 10.000 € für ein Notebook statt 500?

Vollidiot!

Du willst lieber 5-6 Millionen Arbeitslose durchfüttern und Rentnern die Rente kaputt machen!
Vollidiot!

5 € für das Kilo Bananen reicht schon! Für Arbeitslose ust das immer noch sehr teuer, für Leute mit geregelter Arbeit aber erschwinglich. Wer einen Laptop unbedingt haben muss, zahlt auch 1000 €. Dafür ist die Arbeitslosenzahl um die Hälfte niedriger. Die Sozialbeiträge mindestens um ein Drittel niedriger und die MWst kann wieder gesenkt werden. Ist das nichts? Für Leute deiner Sorte ist der Laptop soviel wichtiger als Vollbeschäftigung. Und dann das Gejammer über Sozialschmarotzerei! Man kann es wahrlich nicht fassen, wie dumpfbackig Leute hierzulande sein wollen.

Dubidomo
17.06.2009, 20:39
Die harte Währung hat seine Vor- und Nachteile. Für Deutschland haben die Vorteile (billige Importe) überwogen. Der Export ist nur teilweise benachteiligt, weil viele deutsche Exportfirmen Weltmarktführer, Patentinhaber usw. sind und nicht ausschließlich über den Preis verkaufen müssen.

Für Länder die Massenprodukte exportieren und in direkter Konkurrenz zu anderen Billigstanbietern stehen ist eine harte Währung eher schlecht.

Das stimmt nicht ganz. In den achtziger Jahren ging die deutsche fototechnische Industrie kaputt und die Textilbranche wie die Webindustrie in Nordhorn. Heute herrscht dort Industriebrache, weil sie auf Grund der geänderten Währungspariäten keine Chancen mehr auf dem Weltmarkt wie auf dem Binnenmarkt hatten. Durch Billigimporte geht der Arbeitsmarkt hierzulande kaputt. Diese Importe sind eigentlich nicht billig. Aber die stark überbewertete Währung macht sie billiger als die heimische Produktion sie herstellen kann.
Wer unbedingt auf Arbeitsplätze verzichten will, der soll sehen, wo er das Geld her bekommt, mit dem er einen Laptop für 300 € kaufen will und wo die Steuern herkommen für die Sozialhilfe für Arbeitslose.

jochen53
17.06.2009, 23:27
Das stimmt nicht ganz. In den achtziger Jahren ging die deutsche fototechnische Industrie kaputt und die Textilbranche wie die Webindustrie in Nordhorn. Heute herrscht dort Industriebrache, weil sie auf Grund der geänderten Währungspariäten keine Chancen mehr auf dem Weltmarkt wie auf dem Binnenmarkt hatten.
Wenn plötzlich neue Mitbewerber auftauchen die nur 1/20 der Lohnkosten haben bringen Abwertungen nichts. Die deutsche Fotoindustrie ist durch mangelnde Innovationen zugrunde gegangen, das wäre auch mit einer schwächeren Währung passiert.

In einem Hochlohnland kann man eben keine arbeitsintensive Massenproduktion von Billigartikeln betreiben. Andererseits ist eine schwache Währung keine Garatie für Exporterfolge, krasses Beispiel ist Simbabwe.

WIENER
17.06.2009, 23:58
Kann mir wer erklären, was Kohl im 2 Jahrtausend mit der Bewertung des Euros zum Dollar zu tun hat???

PeterH
18.06.2009, 12:03
In den achtziger Jahren ging die Textilbranche wie die Webindustrie in Nordhorn kaputt.
Im Westmünsterland hatten wir eine regelrechte Monokultur. 62 von 100 Erwerbstätigen arbeiteten zum Beispiel 1936 in der Textilindustrie. In den 50'er Jahren schlitterte sie in die erste Krise, weil deutsche Unternehmen Mühe hatten, ihre teureren Produkte im Ausland los zu werden und zugleich preiswerte Textilien von jenseits der Grenzen auf den deutschen Markt schwemmten. War Kohl da an der Regierung? Nein! Deine Doofheit kotzt mich regelrecht an.


Kann mir wer erklären, was Kohl im 2 Jahrtausend mit der Bewertung des Euros zum Dollar zu tun hat???

Weiß er selber nicht.

Dubidomo
18.06.2009, 23:52
Deine Doofheit kotzt mich regelrecht an.


Die Antwort ist eindeutig. Meine These stimmt demnach. Und viele viele Arbeitslose gab es deswegen in den fünfziger Jahren. Oder?


Weiß er selber nicht.

Kann nicht sein. Im Eingangsbeitrag habe ich das erklärt, was Kohl und EZB gemeinsam haben. Wer von der Materie nichts versteht, kommt um dämliche Bemerkungen nicht drum rum.

Dubidomo
19.06.2009, 19:26
... ist eine harte Währung eher schlecht.
Eine überbewertete Währung ist nicht hart sondern nur überbewertet. Was ist an einer Überbewertung? Wo lernt man solchen Schweinkram auswendig?

Die Bewertung der Kaufkraft eines Währungsraumes ist vom Gesetz von Angebot und Nachfrage auf dem Geldmarkt abhängig. Die künstliche Erzeugung einer Überbewertung kostet Geld, also Kaufkraft, die dann auf dem Binnenmarkt fehlt. Die Überbewertung ist nicht zum Nulltarif zu haben.

Dubidomo
19.06.2009, 19:33
Kann mir wer erklären, was Kohl im 2 Jahrtausend mit der Bewertung des Euros zum Dollar zu tun hat???

Wieso stellst du so eine dumme Frage?
Daran erkennt man, dass du kein Deutscher bist und daher nichts von der Kohl'schen Währungspolitik mitbekommen hast.

jochen53
20.06.2009, 02:44
Eine überbewertet Währung ist hart! Wo lernt man solchen Schweinkram auswendig!

Die Bewertung der Kaufkraft eines Währungsraumes ist vom Gesetz von Angebot und Nachfrage auf dem Geldmarkt abhängig. Die künstliche Erzeugung einer Überbewertung kostet Geld, also Kaufkraft, die dann auf dem Binnenmarkt fehlt. Die Überbewertung ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Endlich mal ein echter Durchblicker. Trotz der DM-Aufwertungen in den 70-igern und 80-igern hatte es den größten Zuwachs der Massenkaufkraft und das größte Wirtschaftswachstum gegeben. Zufälligerweise war das die Regierungszeit von Brandt und Schmidt. Nachdem Kohl an der Regierung war sank der Aussenwert der DM für einige Jahre, um dann ab 1985/86 den Höhenflug fortzusetzen:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DM-US$.png&filetimestamp=20081201053809

heide
20.06.2009, 08:19
Du willst also lieber 10 € für das Kilo Bananen zahlen statt 1 €? Oder 10.000 € für ein Notebook statt 500?

Vollidiot!

Das wäre dann eine Inflation! Diese ist jetzt, beim heutigen Stand unseres Staatshaushaltes, besser als eine Deflation!

Sven71
20.06.2009, 10:13
Das wäre dann eine Inflation! Diese ist jetzt, beim heutigen Stand unseres Staatshaushaltes, besser als eine Deflation!

Du hast hoffentlich kein angespartes Vermögen ....

Dubidomo
21.06.2009, 22:03
Endlich mal ein echter Durchblicker. Trotz der DM-Aufwertungen in den 70-igern und 80-igern hatte es den größten Zuwachs der Massenkaufkraft und das größte Wirtschaftswachstum gegeben. Zufälligerweise war das die Regierungszeit von Brandt und Schmidt.
Dank auch!


Nachdem Kohl an der Regierung war sank der Aussenwert der DM für einige Jahre, um dann ab 1985/86 den Höhenflug fortzusetzen:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DM-US$.png&filetimestamp=20081201053809

Schau noch mal auf die Grafik und prüfe, ob deine Aussage mit der Grafik übereinstimmt.

jochen53
22.06.2009, 06:16
Ohne EURO wäre die DM jetzt vermutlich 1:1 zum Dollar. Aber der EURO war unser Preis für die Einheit.

Also, müßige Diskussion, hätte, wenn und aber... Freuen wir uns lieber dass die Mauer weg ist und wir das alles einigermaßen zivilisiert und ohne Blutvergießen über die Bühne gebracht haben.

Bei derart großen Veränderungen die dazu noch ohne Vorbild sind passieren auch Fehler. Wo gehobelt wird da fallen Späne. Per Saldo sind wir alle noch ganz gut weggekommen.

Na ja, immerhin sind wir Deutschen Weltmeister im Jammern auf höchstem Niveau.

Don
22.06.2009, 08:47
Ohne EURO wäre die DM jetzt vermutlich 1:1 zum Dollar. Aber der EURO war unser Preis für die Einheit.



Ohne Euro stünde die Mark heute eher bei 0,50 Dollar.

Nach anfänglichem Überschwang hätten die Devisenmärkte nämlich die verballerten Milliarden OstHilfe und die rein ideologisch und politisch motivierten, durch keine Produktivitätsentwicklung gerechtfertigten Gehaltsangleichungen zügig eingepreist.

Was uns im Übrigen sehr gut getan hätte, denn wir hätten die verzerrte Marktsituation nicht mit Arbeitsplatzabbau sondern lediglich mit Kaufkraftverlust gegenüber Importen (und Tourisitk etc.) bezahlt.

politisch Verfolgter
22.06.2009, 10:22
Der Faktor 320 zeigt, wie verbrecherisch Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Beurfsverbot gesetzlich verankert sind.
Diese Gesetze müssen sofort weg.
Fremdeigentum hat tabu zu sein, das ist gesetzlich zu garantieren.
Arbeit gibts aus den Taschen dadurch möglichst kaufkräftiger Nachfrager.
Arbeiten bezweckt dazu anbieten.
Damit gehts um Villa&Porsche und noch weit mehr als Zweck goldener Netzwerke, die von den Anbietern abgabenrechtlich zu flankieren sind.
Dazu gibts noch nicht mal die Wissenschaften, keine Gesetze und keine Institutionen.
Es ist sofort umfassend rechtsräumlich zu verankern.
Wie man sieht: es gibt unermeßlich viel zu tun, wozu gar nicht genug Kaufkraft generiert werden kann.

jochen53
22.06.2009, 14:03
Ohne Euro stünde die Mark heute eher bei 0,50 Dollar.

Nach anfänglichem Überschwang hätten die Devisenmärkte nämlich die verballerten Milliarden OstHilfe und die rein ideologisch und politisch motivierten, durch keine Produktivitätsentwicklung gerechtfertigten Gehaltsangleichungen zügig eingepreist.

Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Ohne EURO gäbe es für uns das Problem mit den südeuropäischen Währungen nicht und wir hätten höchstwahrscheinlich eine niedrigere Inflationsrate gehabt.

Auch ist völlig unklar inwieweit die Wechselkurse durch reine Spekulation beeinflußt wurden.

Don
22.06.2009, 14:13
Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Ohne EURO gäbe es für uns das Problem mit den südeuropäischen Währungen nicht und wir hätten höchstwahrscheinlich eine niedrigere Inflationsrate gehabt.

Auch ist völlig unklar inwieweit die Wechselkurse durch reine Spekulation beeinflußt wurden.

Das hat mit Spekulation erstmal gar nichts zu tun.

Und auch nicht mit südeuropäischen Währungen.

In Relation zum wirtschafrlich nicht vertretbaren Wechselkurs von 1,99583DM zu Euro, rein politisch motiviert um dem Michel Stärke vorzugaukeln, verdienten die Deutschan zuviel in Relation zur produktiv begründeten Kaufkraft.

Da man das nicht kürzen kann erfolgrte der Ausgleich über Stellenabbau und praktisch Nullwachstum. So simpel ist das.

Hätten wir die DM behalten wäre sie vergleichbar im Außenverhältnis abgeschmiert und hätte dadurch die mangelnde Gesmtproduktivität abgebildet.

EinDachs
22.06.2009, 14:33
Kann mir wer erklären, was Kohl im 2 Jahrtausend mit der Bewertung des Euros zum Dollar zu tun hat???

Kohl hat sich für die ziemlich rigiden Stabilitätskriterien des Euros, die nach wie vor gelten, ausgesprochen.
Ich nehm an, dass stört ihn.

Das zwischen harter Währung und überbewerteter Währung ein gewisser Unterschied ist, seh ich da eher als das Problem des Threads.

Dubidomo
23.06.2009, 00:23
Das zwischen harter Währung und überbewerteter Währung ein gewisser Unterschied ist, seh ich da eher als das Problem des Threads.

Dann erklär mal den Unterschied zwischen harter und überbewerteter Währung!

jochen53
23.06.2009, 05:19
Der Wechselkurs sollte eigentlich u.a. die Wirtschaftskraft und die Inflationsrate eines Landes widerspiegeln. Ich habe seit 30 Jahren auf den Philippinen zu tun.

1980 gab es für 1 US$ 8 Pesos. Der Tageslohn lag bei 30 Peso, davon konnten die Arbeiter 6 KG Reis kaufen.

2009 liegt der Kurs bei 47 Pesos und der Lohn bei 200, das entspricht ebenfalls 6 KG Reis. Bei lokalen Produkten ist die Kaufkraft trotz der im Vergleich zu den USA höheren Inflationsrate gleich geblieben. Bei Importprodukten sieht es anders aus, die sind wegen niedrigerer Zölle, Preisverfall bei China-Importen usw. in Peso gerechnet längst nicht so stark gestiegen.

Deshalb ist der Lebensstandard in den 30 Jahren erheblich gewachsen, vermutlich (prozentual und inflationsbereinigt) sogar stärker als in den USA.

In den meisten Schwellenländern ist das so ähnlich gelaufen. Deshalb kann man diese Währungen trotz der inflationsbedingten Abwertungen als mehr oder weniger hart bezeichnen.

Ländervergleiche sind extrem tückisch. Z.B. ist das pro Kopf BIP in Deutschland offiziell ca. 15-20 x höher als auf den Philippinen. Aber, z.B. ein Busfahrer in Berlin (alleinverdienend, 2 Kinder) kann seine Familie mit seinem Gehalt alleine genausowenig ausreichend versorgen wie sein Kollege in Manila. Bei beiden ist spätestens am 20. des Monats das Geld alle und man ist auf Zuverdienst der Frau, Nebenjobs etc. angewiesen, ohne das man sich größeren Luxus geleistet hätte.

Don
23.06.2009, 09:03
Der Wechselkurs sollte eigentlich u.a. die Wirtschaftskraft und die Inflationsrate eines Landes widerspiegeln. Ich habe seit 30 Jahren auf den Philippinen zu tun.

1980 gab es für 1 US$ 8 Pesos. Der Tageslohn lag bei 30 Peso, davon konnten die Arbeiter 6 KG Reis kaufen.

2009 liegt der Kurs bei 47 Pesos und der Lohn bei 200, das entspricht ebenfalls 6 KG Reis. Bei lokalen Produkten ist die Kaufkraft trotz der im Vergleich zu den USA höheren Inflationsrate gleich geblieben. Bei Importprodukten sieht es anders aus, die sind wegen niedrigerer Zölle, Preisverfall bei China-Importen usw. in Peso gerechnet längst nicht so stark gestiegen.

Deshalb ist der Lebensstandard in den 30 Jahren erheblich gewachsen, vermutlich (prozentual und inflationsbereinigt) sogar stärker als in den USA.

Nein, nicht deshalb. Du widersprichst Dir selbst und merkst es nicht.
Die Inflaton, offensichtlich ausgeglichen durch höhere Einkommen, hat mit der Stabilität einer Währung erst mal wenig zu tun. Italienern geht es wohl unzweifelhaft besser als Philippinos, obwohl dereinst der Kurs bei 1500 Lire zu einer Mark lag.
Deinen Philippinos geht es besser, weil sie in den vergangenen Jahrzehnten produktiver wurden.



In den meisten Schwellenländern ist das so ähnlich gelaufen. Deshalb kann man diese Währungen trotz der inflationsbedingten Abwertungen als mehr oder weniger hart bezeichnen.

Das kommt drauf an. Die Schwellenländer, vermutlich auch die Philippinen, da war ich noch nicht, haben eine strikte Devisenkontrolle. Sie nutzen damit den Zufluß von hard currencies (für Investitionen, Exporte etc.), der zum Teil durchaus auf einer künstlichen Überbewertung beruht (da nicht frei konvertiebar) und damit Importe, die NUR mit Devisen bezahlt werden können (keiner nimmt Rupees) günstiger machen.
Das funktionier natürlich nur in Verbindung mit höherer Produktivität die das Land für Hartwährungen interessant macht. In Afrika funktioniert das aus diesem Grunde nicht.



Ländervergleiche sind extrem tückisch. Z.B. ist das pro Kopf BIP in Deutschland offiziell ca. 15-20 x höher als auf den Philippinen. Aber, z.B. ein Busfahrer in Berlin (alleinverdienend, 2 Kinder) kann seine Familie mit seinem Gehalt alleine genausowenig ausreichend versorgen wie sein Kollege in Manila. Bei beiden ist spätestens am 20. des Monats das Geld alle und man ist auf Zuverdienst der Frau, Nebenjobs etc. angewiesen, ohne das man sich größeren Luxus geleistet hätte.


Ich hatte nichts verglichen. Im Übrigen zeigt Dein Busfahrerbeislöiel nur das, was ich an anderer Stelle bereits beschrieben hatte. In Relation bekommt der Busfahrer in Berlin und Manila dasselbe, nämlich das was er der Busfirma erwirtschaftet. Und was das den Kunden der Buslinie wert ist.
Willst du ihm mehr bezahlen, hast du drei Möglichkeiten.
1. Du finanzierst seinen höheren Lohn auf Pump (egal ob als Frima oder als Staat), und erhöhst damit vorübergehend die Kaufkraft insgesamt. Solange bis der Schuldendienst das wieder auffrißt und ins Gegenteil verkehrt.
2. Du gibst ihm einen steuerfinanzierten Zuschuß, die Steuern dafür knöpfst Du anderen ab (und verschiebst damit vorhandene Kaufkraft, denn sie ändert sich in Summe nicht)
3. Du erhöhst den Lohn und parallel die Fahrtpreise. Dasselbe wie 2., nur daß die Kaufkraft genau von denen genommen wird die den Dienst des Busfahrers nutzen. Meine favorisierte Methode.

Deutschland leidet an den Folgen von Punkt 1. Ein signifikanter Teil des Lebensstandards beruht auf Pump, der nun über Jahrzehnte andauert. Bereits der Versuch das nun einzudämmen (Schuldenbegrenzung, in Verbindung mit Euro, Wiedervereinigung, Erstarken von grade Schwellenländern wie den Philippinen die die Produktivitätsschere zumachen, etc.) bringt dieses Kartenhauis ins Wanken und trifft naturgemäß zuerst die Schwächsten.

Wer das abfedern will muß zuerst diese Ursachen benennen, sie so vermitteln daß jeder sie kapiert und dann nach Möglichkeiten suchen wie man die Rückkehr zu solidem Wirtschaften für alle erträglich gestaltet ohne in zum Scheitern verurteilte Radikalismen zu verfallen.

Dubidomo
23.06.2009, 09:45
Der Wechselkurs sollte eigentlich u.a. die Wirtschaftskraft und die Inflationsrate eines Landes widerspiegeln. Ich habe seit 30 Jahren auf den Philippinen zu tun.

1980 gab es für 1 US$ 8 Pesos. Der Tageslohn lag bei 30 Peso, davon konnten die Arbeiter 6 KG Reis kaufen.

2009 liegt der Kurs bei 47 Pesos und der Lohn bei 200, das entspricht ebenfalls 6 KG Reis. Bei lokalen Produkten ist die Kaufkraft trotz der im Vergleich zu den USA höheren Inflationsrate gleich geblieben. Bei Importprodukten sieht es anders aus, die sind wegen niedrigerer Zölle, Preisverfall bei China-Importen usw. in Peso gerechnet längst nicht so stark gestiegen.

Deshalb ist der Lebensstandard in den 30 Jahren erheblich gewachsen, vermutlich (prozentual und inflationsbereinigt) sogar stärker als in den USA.

In den meisten Schwellenländern ist das so ähnlich gelaufen. Deshalb kann man diese Währungen trotz der inflationsbedingten Abwertungen als mehr oder weniger hart bezeichnen.

Ländervergleiche sind extrem tückisch. Z.B. ist das pro Kopf BIP in Deutschland offiziell ca. 15-20 x höher als auf den Philippinen. Aber, z.B. ein Busfahrer in Berlin (alleinverdienend, 2 Kinder) kann seine Familie mit seinem Gehalt alleine genausowenig ausreichend versorgen wie sein Kollege in Manila. Bei beiden ist spätestens am 20. des Monats das Geld alle und man ist auf Zuverdienst der Frau, Nebenjobs etc. angewiesen, ohne das man sich größeren Luxus geleistet hätte.

Wie sieht es bei der Arbeitslosigkeit aus? Du schreibst: Der Lebensstandard habe sich gehoben.
Haben alle Arbeit, die arbeiten wollen? Für wen hat sich dann der Lebensstandard gehoben?

Eine Pflückerin im Darjeeling-Gebiet verdient angeblich nach offiziellem Kurs nur 1 Euro am Tag. Kann sie sich davon wie hierzulande nur 100 g Reis kaufen? Man merkt daran, dass die internationalen Währungshüter betrügen. Der Euro ist total überbewertet und die Kaufkraft der Pflückerin ist unterbewertet.

Dubidomo
23.06.2009, 10:13
Nein, nicht deshalb. Du widersprichst Dir selbst und merkst es nicht.
Die Inflaton, offensichtlich ausgeglichen durch höhere Einkommen, hat mit der Stabilität einer Währung erst mal wenig zu tun. Italienern geht es wohl unzweifelhaft besser als Philippinos, obwohl dereinst der Kurs bei 1500 Lire zu einer Mark lag.
Deinen Philippinos geht es besser, weil sie in den vergangenen Jahrzehnten produktiver wurden.



Das kommt drauf an. Die Schwellenländer, vermutlich auch die Philippinen, da war ich noch nicht, haben eine strikte Devisenkontrolle. Sie nutzen damit den Zufluß von hard currencies (für Investitionen, Exporte etc.), der zum Teil durchaus auf einer künstlichen Überbewertung beruht (da nicht frei konvertiebar) und damit Importe, die NUR mit Devisen bezahlt werden können (keiner nimmt Rupees) günstiger machen.
Das funktionier natürlich nur in Verbindung mit höherer Produktivität die das Land für Hartwährungen interessant macht. In Afrika funktioniert das aus diesem Grunde nicht.




Ich hatte nichts verglichen. Im Übrigen zeigt Dein Busfahrerbeislöiel nur das, was ich an anderer Stelle bereits beschrieben hatte. In Relation bekommt der Busfahrer in Berlin und Manila dasselbe, nämlich das was er der Busfirma erwirtschaftet. Und was das den Kunden der Buslinie wert ist.
Willst du ihm mehr bezahlen, hast du drei Möglichkeiten.
1. Du finanzierst seinen höheren Lohn auf Pump (egal ob als Frima oder als Staat), und erhöhst damit vorübergehend die Kaufkraft insgesamt. Solange bis der Schuldendienst das wieder auffrißt und ins Gegenteil verkehrt.
2. Du gibst ihm einen steuerfinanzierten Zuschuß, die Steuern dafür knöpfst Du anderen ab (und verschiebst damit vorhandene Kaufkraft, denn sie ändert sich in Summe nicht)
3. Du erhöhst den Lohn und parallel die Fahrtpreise. Dasselbe wie 2., nur daß die Kaufkraft genau von denen genommen wird die den Dienst des Busfahrers nutzen. Meine favorisierte Methode.

Deutschland leidet an den Folgen von Punkt 1. Ein signifikanter Teil des Lebensstandards beruht auf Pump, der nun über Jahrzehnte andauert. Bereits der Versuch das nun einzudämmen (Schuldenbegrenzung, in Verbindung mit Euro, Wiedervereinigung, Erstarken von grade Schwellenländern wie den Philippinen die die Produktivitätsschere zumachen, etc.) bringt dieses Kartenhauis ins Wanken und trifft naturgemäß zuerst die Schwächsten.

Wer das abfedern will muß zuerst diese Ursachen benennen, sie so vermitteln daß jeder sie kapiert und dann nach Möglichkeiten suchen wie man die Rückkehr zu solidem Wirtschaften für alle erträglich gestaltet ohne in zum Scheitern verurteilte Radikalismen zu verfallen.

Schon mal von den Gesetzmässigkeiten des Wirtschaftskreislaufes gehört?
Warum müssen unsere Arbeiter darben? Was soll an solchem Wirtschaften gut sein? Wessen Säckel wird dadurch überproportional gefüllt? Wer zahlt die Sozialhilfekosten für den Geringverdiener auch später, wenn er in Rente gegangen ist? Je mehr Ausfallzeiten und je geringer die Löhne um so niedriger die Rente. Erstens steige dadurch die Sozialhilgeausgaben und dadurch die Steuern und zweitens müssen alle bis 67 arbeiten, damit die Rente bezahlbar bleibt, möglichst aus den Rentenbeiträgen natürlich. Wovon denn sonst? Steigen diese an, steigen auch die Lohnnebenkosten und damit die Lohnkosten insgesamt an und die Ware aus Germany bleibt in den Ragalen liegen. Was hat das mit der Alterspyramide zu tun? Erstmal gar nichts!
Bei einem Euro zu Dollarverhältnis von 1:1 wäre die Ware entsprechend günstiger und die Importe dann teurer. Und man könnte hierzulande wieder seltene Produkte erzeugen und Arbeitsplätze wären keine Mangelware! Die Sozialkassen wie Renten- und Krankenkassen hätten einen größeren Zufluss und die Ärzte höhere Einkommen.

EinDachs
23.06.2009, 12:29
Dann erklär mal den Unterschied zwischen harter und überbewerteter Währung!

Der sollte sich doch schon allein aus den Wörtern selbst ergeben.
Hart sagt etwas über die Stabilität des Kurses aus, "Überbewertet" wo der Wechselkurs in Relation zu anderen Währungen liegt.
Eine Währung kann auch hart und überbewertet gleichzeitig sein, aber sie kann auch ebenso weich und überbewertet gleichzeitig sein.

jochen53
23.06.2009, 22:34
Wie sieht es bei der Arbeitslosigkeit aus? Du schreibst: Der Lebensstandard habe sich gehoben.
Haben alle Arbeit, die arbeiten wollen? Für wen hat sich dann der Lebensstandard gehoben?

Da es weder Arbeitslosengeld noch Hartz IV gibt versucht jeder, der keinen regulären Job hat, sich mit Gelegenheitsarbeiten irgendwie über die Runden zu bringen. Als Rikschafahrer oder Erntehelfer kommt man auf 2-3 EURO am Tag. Gelernte Handwerker verdienen 4-6 EURO/Tag, Krankenschwester 300 EURO/Monat. Der Sohn meines Schwagers arbeitet in Manila in einem Callcenter, der hat entsprechendes Talent und macht bis zu 800 EURO/Monat netto.

Der Lebensstandard kann nicht nur am Nettoeinkommen festgemacht werden. Seit 1980 hat es auf den Philippinen enorme Verbesserungen bei der Infrastruktur, Bildung, Gesundheitswesen usw. gegeben. Davon profitieren auch die kleinen Leute. Zumindestens in den Großstädten stirbt z.B. kein Armer mehr an einem Blinddarmdurchbruch. Bei der Preisexplosion für Lebensmittel letztes Jahr hat die Regierung mit einem gigantischen Programm die Preise subventioniert und damit eine Hungerkatastrophe verhindert. Das ist übrigens vom IMF und Weltbank heftig kritisiert worden...

Als ich 1980 erstmals unseren Ort besuchte lebten ca. 95% der Leute in Bambushütten. Heute haben ca. 80% der Bevölkerung massive und taifunfeste Häuser und es gibt kaum noch Hütten ohne Strom, TV und Kühlschrank. Handy ist eh Standard.

Das hört sich alles gut an, von einem Paradies ist es aber noch immer meilenweit entfernt. Auf jeden Fall ist es aber wesentlich besser als in vielen anderen Entwicklungsländern, insbesondere Schwarzafrika.

Anders als in Deutschland dürfen dort die Konzerne die Bevölkerung nicht ungehindert ausplündern. Wenn z.B. der Rohölpreis sinkt, macht sich das mit Preissenkungen an der Tankstelle oder Fahrgeld innerhalb weniger Tage bemerkbar. Wer meint, nach Naturkatastrophen die Preise für knappe Güter erhöhen zu müssen geht für 5 Jahre in den Knast und sein Geschäft wird konfisziert.

Das sollte unsere Regierung auch mal einführen, z.B. bei den Spritpreiserhöhungen pünktlich zum Beginn der Reisesaison.

Don
24.06.2009, 15:38
Schon mal von den Gesetzmässigkeiten des Wirtschaftskreislaufes gehört?
.

Schon. Aber du nicht.

Don
24.06.2009, 15:43
Das sollte unsere Regierung auch mal einführen, z.B. bei den Spritpreiserhöhungen pünktlich zum Beginn der Reisesaison.

Das geht nicht, da die WHO so etwas nur Entwicklung- und Schwellenländern zugesteht, nicht aber den bösen Ausbeuterstaaten.
Und die EU das intern übernommen hat und noch weit restriktiver handhabt.

Die deutsche Regierung ist zu etwa 80% damit beschäftigt das zu verschleiern, der verbleibende Rest ist eigentlich ein Teilzeitjob.

jochen53
24.06.2009, 16:51
Bei uns meinen die Politiker und Beamten, stets das Rad neu erfinden zu müssen. Dabei würde ein genauerer Blick in andere Länder genügen, um dort einzelne Dinge zu finden die besonders gut geregelt sind. Die bräuchte man einfach nur zu übernehmen.

Mir fällt da spontan das Rentensystem in der Schweiz oder der Umgang mit der Arbeitslosigkeit in Dänemark ein.

Dubidomo
24.06.2009, 17:16
Der sollte sich doch schon allein aus den Wörtern selbst ergeben.
Hart sagt etwas über die Stabilität des Kurses aus, "Überbewertet" wo der Wechselkurs in Relation zu anderen Währungen liegt.
Eine Währung kann auch hart und überbewertet gleichzeitig sein, aber sie kann auch ebenso weich und überbewertet gleichzeitig sein.

Und warum ist der Euro hart und nicht überbewertet und was machte ehemals die DM hart? An welchem Kriterium lässt sich messen, dass die DM hart und nicht überbewertet war?

Für mich ist "hart" nichts anderes als Überbewertung.

jochen53
24.06.2009, 18:06
Eines der Hauptkreterien für den Begriff "harte Währung" ist, dass sie sich frei in Dollar und andere große Währungen tauschen lässt. Der Fachbegriff lautet "freie Konvertierbarkeit".

Z.B. ist der chinesische Yuan immer noch überbewertet, aber nicht frei konvertierbar. Andererseits gab es frei konvertierbare Währungen, die unterbewertet sind.

EinDachs
24.06.2009, 20:18
Und warum ist der Euro hart und nicht überbewertet

Vielleicht ist er auch überbewertet. So genau kann man es nicht sagen, aber es sieht zur Zeit nicht danach aus. Kommt natürlich auch auf den Vergleich darauf an:
Vergleicht man ihn mit dem Dollar, den Yuan, dem Yen oder dem Schweizer Franken.


und was machte ehemals die DM hart? An welchem Kriterium lässt sich messen, dass die DM hart und nicht überbewertet war?

Hart war sie immer, manchmal überbewertet, manchmal unterbewertet. Die Wechselkurse schwankten damals ja sogar noch mehr als dies heute der Fall.


Für mich ist "hart" nichts anderes als Überbewertung.

Du bist auch immer ziemlich lernresistent.

Dubidomo
25.06.2009, 12:39
Du bist auch immer ziemlich lernresistent.

Ich lasse mich gern belehren: Was ist dann das Kriterium einer harten Währung? Schon 1970 war die DM frei konvertierbar - Das so hoch gelobte Plus gegenüber der DDR-Mark! - und erst unter Kohl wurde die DM ab 1983 so richtig hart. Was war nach 1983 anders als 1970?

Nun mal raus mit der Sprache. Nicht nur ich sondern auch andere wollen das wissen, was die DM unter Kohl so hart gemacht hat.

EinDachs
25.06.2009, 13:00
Ich lasse mich gern belehren: Was ist dann das Kriterium einer harten Währung? Schon 1970 war die DM frei konvertierbar - Das so hoch gelobte Plus gegenüber der DDR-Mark! - und erst unter Kohl wurde die DM ab 1983 so richtig hart. Was war nach 1983 anders als 1970?

Nun mal raus mit der Sprache. Nicht nur ich sondern auch andere wollen das wissen, was die DM unter Kohl so hart gemacht hat.

Jetzt mal abgesehen davon, dass die Frage nur im Dubidomo-Universum wirklich viel Sinn zu machen scheint:

Im Grunde der eindeutigste Unterschied war der starke Sparkurs. Haushaltskonsolidierung ist immer ein guter Weg um die Währung stabil zu halten.

Dubidomo
25.06.2009, 14:15
Jetzt mal abgesehen davon, dass die Frage nur im Dubidomo-Universum wirklich viel Sinn zu machen scheint:

Im Grunde der eindeutigste Unterschied war der starke Sparkurs. Haushaltskonsolidierung ist immer ein guter Weg um die Währung stabil zu halten.

Du bist also nicht in der Lage zu belegen, was eine Währung hart macht? Auch gut! Was sagt uns das?

Und vor 1970 gab es jede Menge Schulden? Der Schuldenmacherei begann erst so richtig nach 1983!

Erst ist es die Überbewertung, dann die freie Konvertierbarkeit und jetzt der immense Schuldenberg.
Was ist die nächste Ausrede und Beleg für eine harte Währung?

EinDachs
25.06.2009, 14:37
Du bist also nicht in der Lage zu belegen, was eine Währung hart macht? Auch gut! Was sagt uns das?

Das sagt mir, dass du entweder nicht verstehen kannst oder nicht verstehen willst, was man dir schreibt.


Und vor 1970 gab es jede Menge Schulden? Der Schuldenmacherei begann erst so richtig nach 1983!

Wenn man von Haushaltskonsolidierung spricht, redet man üblicherweise von der "Neuverschuldung". Dir vielleicht auch bekannt unter dem Begriff "Budgetdefizit". Ist das DEfizit hoch, kommt die Währung unter Druck, weil das Angebot dieser Währung steigt. Folglich wird die Währung weicher.
Ganz vereinfacht dargestellt. Bisheriger Schuldenstand spielt da eine untergeordnete Rolle.
Wenn du das jetzt nicht verstehst, kann ich dir auch nicht mehr helfen.

Ein Faktor den ich vorhin übrigens vergessen hab: Etwas leichter, die Währung hart zu halten, hatte man es in den 80igern allein schon deshalb, weil der Ölpreis nachgab und damit nicht wie in den 70ern die Importbilanz (Achtung, lass dich nicht verwirren, dass schon wieder eine Bilanz erwähnt wird, jetzt gehts um die Handelsbilanz, nicht um die Haushaltsbilanz) belastet wurde.


Erst ist es die Überbewertung, dann die freie Konvertierbarkeit und jetzt der immense Schuldenberg.
Was ist die nächste Ausrede und Beleg für eine harte Währung


Ich weiß nicht, was Ausrede und Beleg für eine harte Währung sein soll.
Ich schlage aber vor, dass du erst mal genau überlegst, was du eigentlich wissen willst und ob du überhaupt etwas wissen willst oder stattdessen nur ein wenig sinnentleert Mist a la "hart = überbewertet" vertreten willst.

Schaschlik
25.06.2009, 14:58
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten:

Für eine "überbewertete" Währung kann man mehr kaufen, als man eigentlich kaufen können sollte.

Über- oder Unterbewertung entsteht meist durch Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen. Sprich, ein Land wie D verkauft über längere Zeit mehr Waren, als es einkauft. Damit steigt der Wert der Währung und wenn man dann mal einkaufen geht, profitiert man im Prinzip von diesem Ungleichgewicht, obwohl man "im Moment" eigentlich garnicht den entsprechenden Gegenwert leistet. Die Währung ist durch Buchwert so kaufkräftig und nicht durch aktuell hohe Produktivität.

(meine Laienerklärung)

Dubidomo
25.06.2009, 18:28
Ich weiß nicht, was Ausrede und Beleg für eine harte Währung sein soll.
Ich schlage aber vor, dass du erst mal genau überlegst, was du eigentlich wissen willst und ob du überhaupt etwas wissen willst oder stattdessen nur ein wenig sinnentleert Mist a la "hart = überbewertet" vertreten willst.

Wenn du es besser weißt als ich, dann müsste es dir doch möglich sein, die Kriterien zu benennen, anhand derer man feststellen kann, ob eine Währung hart oder weich ist. Das müsstest du endlich mal bringen, Professor. Das ist es, was ich von dir wissen will. Immer noch nicht kapiert?