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Vollständige Version anzeigen : Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?



marc
10.06.2009, 13:19
Angeregt durch den Thread über Dawkins: die Frage nach der entscheidenden Evolutionseinheit.

Die Formel vom "Survival of the Fittest" dürfte ja jedem bekannt sein, denke ich.
Aber die große Streitfrage besteht noch immer darin, welche Einheit es eigentlich ist, die "fit" seien und sich reproduzieren kann. Charles Darwin selbst ging ja vom einzelnen Individuum aus, zweifelte aber auch öfter daran. Warum? Weil die Selektion doch nur diejenigen Eigenschaften begünstigen und überleben lassen sollte, die dem eigenen Reproduktionserfolg dienlich sind und Menschen, die zugunsten anderer auf eigene Vorteile bzgl. des Reproduktionserfolgs verzichten, mit der Zeit doch eigentlich aussterben müssten. (Oder man denke an die Homosexualität.)
(Man könnte das natürlich auch kulturell erklären oder mit einen "egoistischen Altruismus" a la Hobbes, von dem die Anekdote überliefert ist, dass er einem siechenden Bettler etwas Geld gegeben hat und von einem Priester, der mit seinen Büchern nicht einverstanden war, gefragt wurde, ob er das denn auch getan hätte, wenn Christus nicht die Liebe zu den Armen gepredigt hätte.
Die Antwort von Hobbes: "Aber selbstverständlich hätte ich das getan! Ich bin ja auch egoistisch, denn dadurch, dass ich dem Penner geholfen habe und seinen Hungertod verhindert habe, steigt ja auch mein persönliches Wohlbefinden!"
Man könnte ergänzend die Frage stellen, ob nicht auch seine Reprodutionschancen steigen, wenn er mit seiner Güte ein paar Damen beeindruckt.)

Wie auch immer: eine evolutionsbiologische Antwort auf diese Frage wurde in den 70er Jahren von Richard Dawkins formuliert, der die einzelnen Gene als Evolutionseinheit versteht und insofern argumentierte, dass das in Kauf nehmen individueller Nachteile genetische Vorteile implizieren könnte - solange man eben den Träger der gleichen Gene unterstützt. (Was natürlich weitere Fragen bezüglich der Reichweite dieser "Gensolidarität" beinhaltet.)

Apropos Reichweite: es gibt natürlich auch fundamentale Gegenpositionen, die von viel größeren Evolutionseinheiten als den Genen oder den Individuen ausgehen. Der bekanntes Gegensacher Dawkins dürfte jedenfalls Stephen Gould sein. Er hat nicht nur eine positivere Sicht auf die Religion als Dawkins und ist im Gegensatz zu ihm auch der Ansicht, dass die Evolution nicht graduell, in kleinen Schritten verläuft, sondern ruckhaft und in Phasen mit großer, intensiver Veränderung und in Phasen mit lang anhaltendem Stillstand.
Außerdem sind die entscheidende Evolutionseinheiten für ihn nicht Individuen oder Gene, sondern Populationen, Arten - potentiell sogar ganze Systeme.
Eine Annahme, die auch Wolfgang Wieser vertritt (Systeme), der aber in anderer Hinsicht wieder näher an Dawkins ist. (Kulturelle Evolution, "Meme" etc.)

Bzgl. dieser Einheiten dürfte vielleicht noch immer die Annahme am populärsten sein, die schon Augustinus formuliert hat, für den die Arterhaltung ein naturgesetzliches Bestreben war. Diese These sickerte auf vielfältige Weise durch die Philosophie in die Politik, ist aber seit einigen Jahren in einen fast pathologischen Masochismus umgeschlagen, nach dem es "der Welt doch besser ginge, wenn die Menschheit endlich aussterben würde."

Ich persönlich glaube jedenfalls, dass Individuen und ein relativ eng gestricktes Umfeld (Familie, Partner etc.) als entscheidende Einheiten zu verstehen sind. Vielleicht auch noch die Gene. Aber ich wüsste nicht, ob ich diese Annahme wirklich fundiert begründen könnte. Und ich würde auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Darwin, Dawkins und Co. damit einverstanden wären, wie ich ihre Positionen dargestellt habe.
Dafür mach' ich jetzt eine Umfrage.

jak_22
10.06.2009, 13:31
Ich habe für "Gene" und "Individuum" gestimmt.

Für mich bedeutet das "soziale Umfeld" und alle höheren
Organisationseinheiten evolutionäre Vorteile, die aber auf
Vorteilen des Individuums fussen.

So ist die Entwicklung einer komplexen Kommunikationsmethode
(Sprache) sicherlich durch die phänotypische Ausformung von
Zunge, Kehlkopf usw. genetisch bestimmt. Ohne diese Ausformung
auf der Ebene Gene / Individuum ist der Zusammenschluß zu
höheren Einheiten zB zur gemeinsamen Mammutjagd nicht denkbar.

Also kurz: Gene / Individuum sind Grundlagen, auf denen andere
Evolutionsvorteile wiederum basieren.

Gespannt auf andere Meinungen.

Schwarzer Rabe
10.06.2009, 16:59
Rassen, Völker, Gene (ist eigentlich alles miteinander verwandt bzw. bedingt einander).

Koslowski
10.06.2009, 17:05
Im Kampf des Alltags: kleine Gruppen (50-200 je nach Umweltgegebenheiten)
Im Kampf auf dem Schlachtfeld: Völker evtl Rassen.

kotzfisch
10.06.2009, 17:14
Alleine die Fragestellung zeigt, dass nicht nur der Verfasser keine Ahnung von der Evolution als solcher hat, dann kommen auch noch kabarettistische Antworten.Bruharharhar.........................

politisch Verfolgter
10.06.2009, 22:51
Wie schon oft: Evolution erfolgt außerhalb von Bewußtsein.
Was wir Menschen tun, ist bewußtes Agieren. Bei uns gehts also um Zivilisation. Wir haben uns die Naturgesetze immer dienstbarer zu bekommen, um damit unsere materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung immer weiter zu vergrößern, ohne dieses Grundrecht damit Anderen zu beschränken.
Das funktioniert, weil 99 % der techn.-wiss. Entwicklung von Betriebslosen stammt, die das per vernetzter Gruppenintelligenz optimal voranbringen zu können haben.

MorganLeFay
10.06.2009, 22:58
Die letzten drei, je nach Umstand.

Enger gefasst die Gene und das aus der Mutation entstehende Individuum. Das ohne das engere Umfeld u.U. eben nciht alt genug wird, um seinen Vorteil auszukosten.

Das totale Mutatenbaby wird die ersten paar Jahre nciht ohne Eltern schaffen - nach der Katastrophe muss man dann eben sehen, ob Kiemenatmung wirklich "the fittest" konstituiert.

Hoamat
11.06.2009, 04:43
Was hier besonders abgeht, das ist die Anpassungsfähigkeit der grösseren, oder kleineren Gruppe, an geänderte Umweltbedingungen, egal aus welchen Gründen.
Das erlernen der sozialen Rahmenbedingungen war erst dann gefordert, als sich kleine Gruppen, zur Grossgruppe vereinten.
WER WIRD CHEF ?

Leila
11.06.2009, 05:19
Das ist ein hochkompliziertes Thema. Ich habe „das Individuum“ und die „Populationen“ angekreuzt, zögernd. Die USA befinden sich als Population, trotz der gegenwärtigen Krise, noch immer in führender Stellung.

Hoamat
11.06.2009, 05:37
Das ist ein hochkompliziertes Thema. Ich habe „das Individuum“ und die „Populationen“ angekreuzt, zögernd. Die USA befinden sich als Population, trotz der gegenwärtigen Krise, noch immer in führender Stellung.

Hallo LEILA !

Da liegt man auch nicht schlecht.
Aber es fehlt dann noch die Revierverteidigung und Verdrängung.
Wer die besten Reccourcen erobert, der kann sich auch anderen Sachen hingeben.

Leila
11.06.2009, 05:52
Hallo LEILA !

Da liegt man auch nicht schlecht.
Aber es fehlt dann noch die Revierverteidigung und Verdrängung.
Wer die besten Reccourcen erobert, der kann sich auch anderen Sachen hingeben.

Guten Morgen, Hoamat!

Man müßte, damit die bisherigen und künftigen Argumente zum Tragen kommen, die Geschichte in Epochen einteilen. Zu Deiner Bemerkung: Ohne nennenswerte Ressourcen zu erfordern, ermöglichte die Erfindung des Gewehrs und der Kanone die Eroberung vieler Länder und Kontinente.

Gruß von Leila

bernhard44
11.06.2009, 07:31
mein Favorit ist der Zufall! Dann die daraus hervorgegangene Mutation, die wiederum per Zufall ihre veränderten Gene weitergeben/vererben muss, so dass eine Population mit den neuen Merkmalen entsteht.
Evolution passiert unabhängig vom Gehirn und dessen Leistungen! Der Mensch passt eigentlich gar nicht, in diese uns bekannte Form der Evolutionstheorie. Hier ist etwas schief gelaufen.....

bernhard44
11.06.2009, 08:13
da der Mensch das erste Lebewesen ist, das aktiv in den natürlichen Evolutionsprozess eingreift, (Genmanipulation- Mensch/Tier Mischwesen-Cyborg-) werden sich völlig neu Fragen stellen. Öffnen wir hier die Büchse der Pandora oder werden wir uns entwickeln um Beispielweise andere Welten erobern zu können.

politisch Verfolgter
11.06.2009, 11:17
Was auch immer Menschen bezwecken, ist keine außerbewußt ablaufende Zufallsselektion naturgesetzlicher Logik.
Klar, ohne Bewußtsein erfolgen Zufälle, die durch die Logik der Naturgesetze selektiert werden, womit Entwicklungen stattfinden.
Doch z.B. Rehpinscher oder Hausschweine sind genau derartige Zufallsprodukte eben nicht.
So etwas könnte es vielmehr außerhalb menschlichen Bewußtseinseinflusses erst gar nicht gegeben haben.
Man kann ganz klar zwischen Evolutions- und Zivilisations-Entwicklungen unterscheiden.
Wo mans noch nicht kann, ist es eben gründlich wiss. zu erforschen und fein säuberlich einzuordnen.

Hoamat
11.06.2009, 14:23
Guten Morgen, Hoamat!

Man müßte, damit die bisherigen und künftigen Argumente zum Tragen kommen, die Geschichte in Epochen einteilen. Zu Deiner Bemerkung: Ohne nennenswerte Ressourcen zu erfordern, ermöglichte die Erfindung des Gewehrs und der Kanone die Eroberung vieler Länder und Kontinente.

Gruß von Leila

Nochmals Hallo Leila !

Das ist jetzt anders interpretiert, als ich es gemeint habe.
Wenn eine Menschengruppe von dem zufällig vorhandenem Revier gut leben kann, und sich nicht zu stark vermehrt, dann ist eine Veränderung nicht zwingend erforderlich.
Erst wenn diese Voraussetzungen nicht mehr vorhanden sind, muss neuer Lebensraum geschaffen, ODER EROBERT WERDEN.

Dann erst, beginnt die Auslese der Stärkeren, oder der Intelligenteren.
Den Paradisischen Zustand des Überflusses wird kaum Evolution folgen.

WOZU AUCH ?? :cool:

politisch Verfolgter
11.06.2009, 14:25
Wir haben uns doch längst von unserer Evolution verabschiedet, die zudem in völlig anderen weit längeren Zeiträumen erfolgt.
Unser Gehirn ist wie in der Steinzeit, auch damals hätte Heutiges gedacht werden können.
Wir könnten zudem 10 000 Jahre weiter sein und 1 000 Jahre alt werden - nicht wegen Evolution, sondern per Zivilisation.

Biskra
11.06.2009, 17:04
Wir haben uns doch längst von unserer Evolution verabschiedet

Irrtum, Watson. Siehe Wissenstransfer, jede Form von Technik, nicht zuletzt auch Gentechnik, die dann auch der eng gefassten Auffassung von Evolution als Änderung des Erbgutes gerecht (werden) wird.

Biskra
11.06.2009, 17:14
Angeregt durch den Thread über Dawkins: die Frage nach der entscheidenden Evolutionseinheit.

Die Formel vom "Survival of the Fittest" dürfte ja jedem bekannt sein, denke ich.
Aber die große Streitfrage besteht noch immer darin, welche Einheit es eigentlich ist, die "fit" seien und sich reproduzieren kann. Charles Darwin selbst ging ja vom einzelnen Individuum aus

Sicher? Zum Reproduzieren höherer Lebewesen braucht es m.E. mindestens zwei Individuen, zur Aufrechterhaltung der Art mindestens ein Dutzend. Selbst da wäre der genetische Flaschenhals enorm eng und Inzuchtdepression kaum vermeidbar. Die entscheidende Evolutionseinheit wäre somit die (räumlich abgegrenzte) Population.

Ruepel
11.06.2009, 18:31
Der Kontostand.

politisch Verfolgter
11.06.2009, 19:26
Irrtum, Watson. Siehe Wissenstransfer, jede Form von Technik, nicht zuletzt auch Gentechnik, die dann auch der eng gefassten Auffassung von Evolution als Änderung des Erbgutes gerecht (werden) wird.
Das ist Zivilisation, Wissenschaft, Technologie, erfolgt also bewußt.
Es ist keine Evolution, weil eben nicht durch die Umwelt bewirkt, sondern von Menschen bewußt hergestellt.
Was auch immer wir bewußt tun, es ist keine Evolution.
Niemand kann sich bzgl. Auswirkungen menschl. Agierens auf Evolution berufen, es als natürliches Zufallsresultat ausgeben.
Sicher könnte die menschl. Zivilisation weit umfassender und besser entwickelt sein.
Auch diese Entwicklungsdefizite sind nicht Resultat von Evolution, sondern der Behinderung von Menschen durch Menschen.
Daß die Menschheit weit unter ihrem mentalen level dahin vegetiert, hat mit Evolution nix zu tun.

Biskra
12.06.2009, 18:21
Es ist keine Evolution, weil eben nicht durch die Umwelt bewirkt, sondern von Menschen bewußt hergestellt.

Der Mensch gestaltet sich bekanntermaßen seine Umwelt selbst, bewusst und unbewusst. Wo steht denn bitteschön, daß Evolution nur unbewusst ablaufen kann?

EinDachs
12.06.2009, 18:30
Ich glaub, die Evolution überlegt nicht lang, wer jetzt das angepasste, überlebende, sich fortpflanzende Subjekt ist.
Was überlebt, das überlebt und pflanzt sich weiter.

Es kommt nur der Mensch daher und fragt sich, was genau denn jetzt überleben sollt und wirft somit eine Frage auf, die sich in Mutter Natur nie irgendwie gestellt hat. Ähnlich wie sich auch Licht nicht recht darum kümmert, ob es jetzt Teilchen oder Welle ist.

kotzfisch
12.06.2009, 20:18
Schluchz: eines der schwierigsten Themen der Wissenschaftgeschichte wir hier vergewaltigt.

politisch Verfolgter
14.06.2009, 16:16
Für unser Fortkommen zentral wichtig wäre die Übertragung des ÖD-Nobelpreisschmiedenprinzips moderierter Gruppenintelligenz auf goldene Netzwerke.
Dabei gehts um Zivilisation.
Sie ist für uns entscheidend. Mit ihr gehts um unsere materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Die haben wir uns herzustellen, indem wir uns dazu die Naturgesetze immer dienstbarer machen, statt die Einen Anderen.
Das hat mit Evolution nix zu tun, sondern mit der Umsetzung unserer mentaler Dispositionen mittels uns adäquater Realabstraktion für ihr ebenbürtig unterlagerte hardware assembler.
Wir haben uns die Naturgesetze immer umfassender dienstbar zu bekommen.
Das hat also mit Evolution nix zu tun.
Evolution macht Lebewesen den Naturgesetzen dienstbar.
Wir tuns genau andersherum, haben das immer weiter zu optimieren.

politisch Verfolgter
14.06.2009, 16:23
Der Mensch gestaltet sich bekanntermaßen seine Umwelt selbst, bewusst und unbewusst. Wo steht denn bitteschön, daß Evolution nur unbewusst ablaufen kann?
Der Evolutionsbegriff bezeichnet artengenerierende und artenmodifizierende natürliche Abläufe außerhalb von Bewußtsein.
Evolution findet ohne den Menschen statt.
Was wir bewußt tun, fällt nicht unter den Evolutionsbegriff, es ist vielmehr Zivilisation.
Kein Mensch kann sein bewußtes Agieren samt daraus resultierender Konsequenzen als Evolution ausgeben. Es ist vielmehr bewußt bewirkt, von keiner natürlichen Modifikation oder Auslese erzeugt, sondern von menschlichem Bewußtsein.
Was immer Menschen tun, es ist Zivilisation, menschlicher Einfluß auf seine Umwelt.
Die Natur selektiert dabei nix.
Weizen, Reis, Nutztiere, alles ist nicht evolutiv, sondern zivilisationsbewirkt.
Dabei gehts um keine natürliche, sondern um von Menschen herbeigeführte künstliche Auslese und Modifikation.
Per Zivilisation sind wir von Evolution längst abgekoppelt.
Wir haben unsere Zukunft selbst zu organisieren und uns dazu eben die Naturgesetze immer dienstbarer zu machen.
Da haperts weltweit gewaltig - die Menschheit lebt weit unter ihrem mentalen level.

Hoamat
14.06.2009, 19:01
Der Mensch gestaltet sich bekanntermaßen seine Umwelt selbst, bewusst und unbewusst. Wo steht denn bitteschön, daß Evolution nur unbewusst ablaufen kann?

Er entscheidet bisher trotzdem nicht wegen der Evolution, oder um diese voranzutreiben.
Wenn, dann macht der Mensch sich das Leben lebenswerter oder leichter.

eintiroler
14.06.2009, 19:03
bier!

Hoamat
14.06.2009, 19:12
bier!

**

Haahaaaa, Rauschkinder als Evolutionsschritt :cool2:

Biskra
15.06.2009, 15:23
Er entscheidet bisher trotzdem nicht wegen der Evolution, oder um diese voranzutreiben.
Wenn, dann macht der Mensch sich das Leben lebenswerter oder leichter.

Ach was?! Ich kenne eine ganze Menge bewusste Eingriffe des Menschen in die Evolution, teils retardierend (Naturschutz / Bestandserhaltung), teils vorantreibend (Züchtung, Genetik, künstliche Befruchtung, etc.pp.). Hinzu kommt natürlich noch die Tatsache, daß negative Selektion weitgehend eliminiert wird (was sich z.B. im Anteil der Sehgeschädigten unter der Bevölkerung niederschlägt).

Biskra
15.06.2009, 15:44
Der Evolutionsbegriff bezeichnet artengenerierende und artenmodifizierende natürliche Abläufe außerhalb von Bewußtsein.


Wo steht denn bitteschön, daß Evolution nur unbewusst ablaufen kann?


Evolution findet ohne den Menschen statt.

Das ist jetzt wirklich absoluter Blödsinn. Da kannst du dir ja mal zum Spaß die Liste der zurecht ausgestorbenen Arten anschauen.

politisch Verfolgter
15.06.2009, 16:31
Evolution bezeichnet Artenmodifikation durch natürliche Umwelteinflüsse.
Zivilisation bezeichnet menschliches Wirken, auch Einwirken auf seine Umwelt.
Menschliches Einwirken ist künstlich, z.B. unsere Selektionsresultate würde es in natürlicher Selektion nicht gegeben haben, wie eben z.B. spezielle Haus- und Nutztiere und Nutzpflanzen.
Ebenso würde es ohne unsere Zivilisation keine Maschinen und keine Chemie geben, die nunmehr Umwelteinflüsse bewirken.
Es ist also ganz einfach, zwischen Evolution und Zivilisation zu unterscheiden.
Damit ist auch klar: was auch immer wir anstellen, wir sind dafür verantwortlich, nicht aber natürliche Abläufe - die haben keinen VerantwortlichkeitsCharakter.
Wir könnten längst viel weiter sein, unsere Freiheitsgrade zu optimieren und dabei die Natur ursprünglich sein zu lassen.
Je besser wir das tun, desto ursprünglicher kann die Natur sein oder wieder werden.
Daraus läßt sich erkennen, wie es wohl hochentwickelte Aliens halten. Die würden sich - falls nicht vorhanden - völlig natürliche ParadiesPlaneten suchen, um dort inmitten ursprgl. Natur auf ihrem höchstmöglichen techn.-wiss. level so und so lange wie die Götter zu leben.
Auch wir Menschen würden das einem total mit Technik überzogenen Planeten vorziehen, schätze ich mal.
Einfach der Natur ihren freien Lauf lassen, sich selbst dabei aber auf höchstem high tech level bewegen.
Damit ist der Unterschied zwischen Evolution und Zivilisation hoffentlich ganz klar herausgearbeitet.

Biskra
15.06.2009, 16:34
Durch wiederholen wirds nicht richtiger.

politisch Verfolgter
15.06.2009, 16:37
Jeder kann ganz klar zwischen Evolution und Zivilisation unterscheiden. Das sind 2 eindeutige Begriffe für völlig unterschiedliche Inhalte.
Unsere Spezies hatte seit der Steinzeit vermutl. keine menschliche Evolution, wohl aber jede Menge - leider meist recht negative - Zivilisation.
Mit unserer Zivilisation könnten wir 10 000 Jahre weiter sein, was mit Evolution nix zu tun hat.

Hoamat
15.06.2009, 21:10
Ach was?! Ich kenne eine ganze Menge bewusste Eingriffe des Menschen in die Evolution, teils retardierend (Naturschutz / Bestandserhaltung), teils vorantreibend (Züchtung, Genetik, künstliche Befruchtung, etc.pp.). Hinzu kommt natürlich noch die Tatsache, daß negative Selektion weitgehend eliminiert wird (was sich z.B. im Anteil der Sehgeschädigten unter der Bevölkerung niederschlägt).

Ich denke, darüber liesse sich lange Disskutieren, aber das Beispiel Brillenträger ... das ist nicht vererblich.
Der hohe Anteil der Sehgeschädigten hat auch den Grund darin, dass man sich Brille leisten kann, und es viele Optiker gibt.
Wäre ein Jäger des Altertums mit unscharfem Blick verhungert ? In der Gruppe sicherlich nicht, als Einzelner eher Ja.

Man sollte eher den Begriff Evolution aufklären. WO BEGINNT DAS ?
Jeder Hund kann mit Wölfen Nachzucht treiben, der Fuchs nicht.

politisch Verfolgter
16.06.2009, 10:26
Viel einfacher: einfach darstellen, wo keine Evolution stattfindet.
Das ist immer dort der Fall, wo Bewußtsein eingreift, Umgebung modifiziert, Lebewesen züchtet, Gene verändert, techn.-wiss. Entwicklung betreibt.
Wo keine pure Natur zugange ist, ist man außerhalb natürlicher Evolution.
Wir sind schon lange nicht mehr den natürlich wirksamen Evolutivkräften ausgesetzt.
Zudem erfolgte die Evolution hin zum Menschen in ganz anderen Zeiträumen: so viell. ab 30 000 Jahren aufwärts.
Das läßt sich an humanoiden Relikten immer besser darstellen.
Wir haben uns die Naturgesetze immer dienstbarer zu machen, womit wir uns per Zivilisation von Evolutivkräften abkoppeln. Längst könnten wir damit auf einem extrem weit höheren level gewaltig lang leben.
Das hat rein gar nix mit natürlicher Auslese zu tun, sondern mit Gruppenintelligenz unserer Spezies. Überall wird sie massiv behindert. Die Allerwenigsten agieren auch nur halbwegs mental adäquat.
Die Menschheit lebt ungeheuer weit unter ihrem mentalen level. Das liegt nicht an naturgegebenen Widrigkeiten, sondern an Menschen, die Menschen von Leistungsadäquanz abschotten. Diese Abschottung hat einen Namen: Ideologie.
Da weisen also die Einen Anderen Zwangsvorstellungen zu, um sich so ihre Opfer dienstbar zu machen und zu halten.
Wie wir da rauskommen ist der Grund, weswegen ich so heftig hier mitschreibe.

Biskra
16.06.2009, 16:28
Unsere Spezies hatte seit der Steinzeit vermutl. keine menschliche Evolution

Schau mal nach, was ne Hautfarbe ist. Kann natürlich sein, daß der Cro-Magnon-Mensch seine Hautfarbe aufgrund seiner zivilisatorischen Leistung erhielt und die Dunklen dann nach Afrika zurück sind, während die Gelben nach Asien zogen. :))

Don
16.06.2009, 16:33
Meine Antwort ist nicht als Möglichkeit vorgegeben.

GAR KEINE.

Es ist "der Evolution" schlicht scheißegal.
Hier verwechseln alle das Ergebnis (oder das voläufige Ergebnis) mit einer Absicht.
Die gbt es nicht.

Biskra
16.06.2009, 17:28
Ich denke, darüber liesse sich lange Disskutieren, aber das Beispiel Brillenträger ... das ist nicht vererblich.

Natürlich gibt es für Sehschädigungen (auch) erbliche Ursachen. Ich muss mich aber da auch nicht auf dieses Beispiel festlegen. Ich brachte ja schon das Beispiel "künstliche Befruchtung". Diese ermöglicht eine von "der Natur" nicht vorgesehene Rekombination des Erbgutes, vulgo Fortpflanzung.


Man sollte eher den Begriff Evolution aufklären. WO BEGINNT DAS ?
Jeder Hund kann mit Wölfen Nachzucht treiben, der Fuchs nicht.

Das beginnt schon da, wo sich aufgrund räumlicher Segregation unterschiedliche genetische Merkmale (Gendrift und Selektion) zwischen den Populationen herausbilden. Wenn es dann trotz Wegfall der Trennung zu keiner Mischpopulation kommt (z.B. wegen unterschiedlichem Paarungsritual) kann man schon von der Entstehung einer neuen Art sprechen, die dann spätestens abgeschlossen ist, wenn gemeinsame Nachfahren steril bleiben oder eben wie im Beispiel Fuchs und Wolf/Hund aufgrund unterschiedlicher Anzahl an Chromosomenpaaren einfach nicht entstehen können.

politisch Verfolgter
16.06.2009, 18:05
hahaha, geil ;-)
Bin mit Merkel nicht mehr fruchtbar kreuzungsfähig ;-)
Deren Paarungsritual kann mich sowieso mal.

kotzfisch
17.06.2009, 06:34
Vielleicht ist sie eine Granate! Das weißt Du gar nicht!

politisch Verfolgter
17.06.2009, 18:12
Ne, das wär mir zu pervers.
Die Nuß interessiert generell nicht, schwurbelt nur mit "die Arbeitnehmer" rum wie ne Irre aus dem "Arbeiter- und Bauernstaat".
Wir benötigen keine Personenfixierung, sondern Villa&Porsche mittels goldenen Anbieternetzen, also mit Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase.
Dazu fehlen die Gesetze, die Institutionen und die Wissenschaften.
Mit dem Quatschweib wird davon nur abgelenkt.