Zarah
02.06.2009, 17:00
Journalist und Buchautor Jan Fleischhauer und der Historiker Arnulf Baring unterhalten sich darüber, was links und was rechts ist und wo sie sich selbst verorten
WELT ONLINE:
Hat die Linke nicht längst ihre Kraft verloren?
Jan Fleischhauer:
Gesellschaftspolitisch und kulturell dominiert die Linken das Land seit den frühen Siebzigern. Ihre Anhänger sind in alle Verwaltungen eingezogen, sie beherrschen den öffentlichen Dienst, die Erziehungsinstitutionen und die verbeamtete Kultur. Doch es gibt keinen Aufbruch mehr, keine neuen Ideen, das Einzige, was die Linke beschäftigt, ist heute die Verteidigung des einmal Erreichten. Deshalb wirkt sie auch häufig so griesgrämig und verhärmt.
Arnulf Baring:
Es herrscht ein linker Konservatismus. Die Bundesrepublik stand mental immer auf der linken Seite, die Weimarer Republik hingegen auf der rechten. Das ist auch leicht zu erklären angesichts der deutschen Vergangenheit. Nach 1945 galt alles Konservative als rechts, und rechts war schlecht.
WELT ONLINE:
Sind die Deutschen zu gutmütig?
Fleischhauer:
Jedenfalls wird ihnen die Gutmütigkeit nicht gelohnt. Der normale Deutsche geht brav seiner Arbeit nach, er versucht mit den Nachbarn auszukommen, hält die EU und den Staat am Laufen und ist nach Feierabend noch im Verein aktiv. Dafür wird er von der Linken gern als Spießer verächtlich gemacht. Ständig wird in Leitartikeln und Kommentaren über die zehn Prozent Hartz-IV-Empfänger geschrieben. Warum redet man nicht mehr über die restlichen 90 Prozent, die sich anstrengen und das Land mögen?
http://www.welt.de/politik/article3841470/Linken-ist-wichtig-besser-zu-sein-als-die-anderen.html
Konservatismus für die Wahl?
WELT ONLINE:
Hat die Linke nicht längst ihre Kraft verloren?
Jan Fleischhauer:
Gesellschaftspolitisch und kulturell dominiert die Linken das Land seit den frühen Siebzigern. Ihre Anhänger sind in alle Verwaltungen eingezogen, sie beherrschen den öffentlichen Dienst, die Erziehungsinstitutionen und die verbeamtete Kultur. Doch es gibt keinen Aufbruch mehr, keine neuen Ideen, das Einzige, was die Linke beschäftigt, ist heute die Verteidigung des einmal Erreichten. Deshalb wirkt sie auch häufig so griesgrämig und verhärmt.
Arnulf Baring:
Es herrscht ein linker Konservatismus. Die Bundesrepublik stand mental immer auf der linken Seite, die Weimarer Republik hingegen auf der rechten. Das ist auch leicht zu erklären angesichts der deutschen Vergangenheit. Nach 1945 galt alles Konservative als rechts, und rechts war schlecht.
WELT ONLINE:
Sind die Deutschen zu gutmütig?
Fleischhauer:
Jedenfalls wird ihnen die Gutmütigkeit nicht gelohnt. Der normale Deutsche geht brav seiner Arbeit nach, er versucht mit den Nachbarn auszukommen, hält die EU und den Staat am Laufen und ist nach Feierabend noch im Verein aktiv. Dafür wird er von der Linken gern als Spießer verächtlich gemacht. Ständig wird in Leitartikeln und Kommentaren über die zehn Prozent Hartz-IV-Empfänger geschrieben. Warum redet man nicht mehr über die restlichen 90 Prozent, die sich anstrengen und das Land mögen?
http://www.welt.de/politik/article3841470/Linken-ist-wichtig-besser-zu-sein-als-die-anderen.html
Konservatismus für die Wahl?