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Vollständige Version anzeigen : Erstmals eine Latina an den Obersten Gerichtshof der USA.



C-Dur
29.05.2009, 15:25
Sonia Sotomayor ist Barack Obamas weise Latina

In Sonia Sotomayor soll erstmals eine Latina an den Obersten Gerichtshof der USA. Sie gilt als furchtlos, bodenständig und feministisch. Ihre Biografie ist der von Michelle Obama erstaunlich ähnlich.
Das Wunder ereignete sich am Dienstagmorgen, pünktlich um 10.15 Uhr. Barack Obama vollbrachte es, wie gewohnt lächelnd und mit den wärmsten Empfehlungen an Historiker: Sonia Sotomayor (54), Richterin am Bundesberufungsgericht in New York, ist seine Wahl für die Vakanz am U.S. Supreme Court.

Nach 107 weißen Männern und zwei weißen Frauen in über 220 Jahren Geschichte des Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten erreicht nach dem Willen des ersten schwarzen Präsidenten nach 43 weißen Männern eine Latina den Olymp der amerikanischen Jurisprudenz. Ich bin richtig stolz of Obama! Er schaffte einen "change" im "bigotten" amerikanischen System und Tradition.
Dies ist ein einwandfreier Plus-Punkt fuer seine Behauptung als Praesident der staerksten Nation der Welt.

http://www.welt.de/politik/article3815784/Sonia-Sotomayor-ist-Barack-Obamas-weise-Latina.html

Und hier ein amuesanter Artikel auf "amerikanisch"!;)
http://www.welt.de/politik/article3815784/Sonia-Sotomayor-ist-Barack-Obamas-weise-Latina.html

C-Dur
29.05.2009, 15:33
Wer ist Sonia Sotomayor?

Sonia Sotomayor ist brillant, geschieden, kinderlos, seit ihrem achten Lebensjahr Diabetikerin. Sie verlor ihren Vater, einen Fabrikarbeiter ohne Schulabschluss, der aus Puerto Rico kam, ein Jahr darauf und erträumte in einer Sozialwohnung in der südlichen Bronx den unmöglichen Weg, der sie über Princeton und Yale, durch Staatsanwaltschaft, private Praxis und Gerichte in das Allerheiligste des Rechtstaats führen sollte.

Dass ihre Geschichte bis in die Einzelheiten den sensationellen Karrieren des Juristenehepaars Michelle und Barack Obama gleicht, ist ein Filmstoff. So flossen die Tränen, als die Kandidatin dem Präsidenten und ihrer greisen Mutter in der ersten Reihe dankte, die sie und einen Bruder als Krankenschwester durchbrachte. Das hispanische Nordamerika war nie so stolz. Um 10.30 Uhr – die Leute hatten sich kaum die Rührung aus den Augen getupft – endete die Schonfrist für Sonia Sotomayor.


Siehe naechsten Posten.

Voortrekker
29.05.2009, 15:55
Tja Gutmenschen vergeben wichtige Staatsposten halt nach Geschlecht/Abstammung und nicht nach Qualifikation.
Normalerweise würde man das sexistisch/rassistisch nennen.

C-Dur
29.05.2009, 16:00
Die Kritiker der Sonia Sotomayor:

"Dürftig, flach, blind linksliberal"

Republikaner und konservative Rechtsexperten öffneten in den TV-Kabelsendern die Dossiers über die Richterin, die seit Wochen als eine der Favoritinnen für die Nachfolge David Souters (69) genannt worden war.

Auf das statistische Lob des Weißen Hauses, Sotomayor bringe mehr Erfahrung in Bundesgerichten mit als irgendein Oberster Bundesrichter in den letzten 100 Jahren, antworteten ihre Verächter mit einer Auswahl der mehr als 400 Urteile, die sie in den vergangenen 17 Jahren selbst verfasst und begründet hat.

Ihre Urteile seien dürftig, flach, blind linksliberal, intellektuell anspruchslos, hieß es, unsicher in Präzedenzfällen, in ihrer Lebensgeschichte gefangen.
----
Gleich vier republikanische Senatoren gaben ihre Bedenken zu Protokoll, die verräterischerweise alle in dieselben Parteivorgaben gekleidet waren: die Richterin werde „persönlichen Gefühlen“ und „politischen Präferenzen“ nachgeben, fürchteten sie. (Als täten das die konservativen Obersten Richter Scalia, Roberts, Alito und Thomas nicht).

Zu dem Kode des Verdachts zählt weiter die Bezeichnung ihrer Eltern als Einwanderer. Das waren sie so wenig wie John McCain, der in der Panama-Kanalzone geboren wurde.

Puerto Rico, eine Kolonialbeute des spanisch-amerikanischen Kriegs, ist nach einem Grundsatzurteil jenes Gerichtshofs, dem Sotomayor nun angehören wird, „Besitz, nicht Teil der USA“.
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Wie war es doch noch mit Obama?" Seine Kritiker behaupteten ebenfalls, er sei kein legitimer amerikanischer Buerger.
Das hat sich inzwischen wohl im Sande verlaufen, zeigt aber doch, wie schwer es so manchen Stroemen in der USA faellt, einen "change" (Wandel) zu akzeptieren.

C-Dur
29.05.2009, 16:09
Tja Gutmenschen vergeben wichtige Staatsposten halt nach Geschlecht/Abstammung und nicht nach Qualifikation.
Normalerweise würde man das sexistisch/rassistisch nennen.Hey! Dir ist wohl der Bandito Gonzales entgangen? Beim Neo-Konservativen Bush ging es nur nach den "Buddy-System", also, wer den Ambitionen der Neo-Cons am gefaelligsten war, wurde als Supreme Judge in den Richterstuhl gehievt.
Gib mir mal 'nen Moment, die entsprechende Webseite zu finden.

Haspelbein
29.05.2009, 16:14
Nun, Sonia Sotomayor ist durchaus nach Geschlecht und Hautfarbe ausgewaehlt worden. Dem stimme ich zu. Sie scheint keine extremen Positionen zu vertreten, jedoch kann ich bei ihren Urteilen keine klare Linie erkennen. Ich hege daher die Hoffnung, dass sie jeden Fall wirklich nach rechtlichen und nicht politischen Gesichtspunkten betrachtet. Nun ja, zumindest die Hoffnung bleibt mir. ;)

Normalerweise beurteile ich die Richter des SCOTUS nach ihrer Einstellung zu buergerlichen Freiheiten, und auch hier bietet Sotomayor ein sehr gemischtes Bild. Was mich am meisten stoert ist ein Interpretation ihrerseits zum Heller-Urteil des SCOTUS, dass den privaten Waffenbesitz als buergerliche Freiheit anerkennt. Sotomayor interpretierte das Urteil in der Hinsicht, dass es nur fuer die Zentralregierung, aber nicht die Staaten und Gemeinden gelte.

Normalerweise freue ich mich immer ueber eine Anwendung des Subsidaritaetsprinzips, mache hier jedoch bei buergerlichen Freiheiten eine Ausnahme: Wenn sie der Auffassung ist, dass etwas in der Bill of Rights durch Bundesstaaten eingeschraenkt werden koenne, dann habe ich damit ein grosses Problem.

C-Dur
29.05.2009, 17:32
O.K., auf die Schnelle hier schon mal einen Artikel speziell fuer Dich, JPK:

http://www.politico.com/news/stories/0707/5146.html

Berichtigung: Gonzales war Attorney General , nicht Supreme Court judge, wie ich erst annahm.

Leider habe ich die besondere Liste mit den Namen der Richter, und von wem sie nominiert wurden, noch nicht finden koennen.

Bekannt ist aber doch, dass bei Bushs erster Wahl der Oberste Gerichtshof entschied, dass er die Wahl gewonnen habe. Es wurde gesagt, dass viele der Richter republikanische Freunde seines Vaters waren.

Es ist also nichts Ungewoehnliches, dass auch Obama sich der gleichen Praxis bedient wie sein republikanischer Vorgaenger. Dass er von den Republikanern dafuer kritisiert wird, ist ja klar. Und dass in deren Augen Sonia Sotomayor untauglich ist fuer einen Stuhl am Obersten Gerichtshof, ist auch klar.

Und, wenn ich mal fragen darf, was zum Kuckuck ist denn falsch daran, eine Frau, und dazu noch von einer Minderheit, fuer diesen Posten vorzuschlagen? Welchen Machos stoert denn das????? Als ob nur die weissen Maenner aus wohlhabenden Familien die geniale Faehigkeit besitzen, sich bei ihren Rechtsspruechen nicht von persoenlichen oder parteilichen Preferenzen beeinflussen zu lassen!

C-Dur
29.05.2009, 17:39
Nun, Sonia Sotomayor ist durchaus nach Geschlecht und Hautfarbe ausgewaehlt worden. Dem stimme ich zu. Sie scheint keine extremen Positionen zu vertreten, jedoch kann ich bei ihren Urteilen keine klare Linie erkennen. Ich hege daher die Hoffnung, dass sie jeden Fall wirklich nach rechtlichen und nicht politischen Gesichtspunkten betrachtet. Nun ja, zumindest die Hoffnung bleibt mir. ;)Gib ihr eine Chance!

Leider muss ich erstmal abbrechen, lieber Haspelbein, aber ich melde mich spaetestens heute abend wieder.

Haspelbein
29.05.2009, 17:40
[...]
Und, wenn ich mal fragen darf, was zum Kuckuck ist denn falsch daran, eine Frau, und dazu noch von einer Minderheit, fuer diesen Posten vorzuschlagen? Welchen Machos stoert denn das????? Als ob nur die weissen Maenner aus wohlhabenden Familien die geniale Faehigkeit besitzen, sich bei ihren Rechtsspruechen nicht von persoenlichen oder parteilichen Preferenzen beeinflussen zu lassen!

Es stoert die Tatsache, dass die Auswahl der Kandidaten sich anscheinend auf Minderheiten und Frauen beschraenkte. Noch bevor Sonia Sotomayor nonimiert war, wusste ich, dass es sich um eine Frau handeln wuerde. Ich wusste nur nicht, welche Frau denn genau.

Oder anders ausgedrueckt: Ist es korrekt ein Unrecht (Ueberbesetzung des SCOTUS mit Maennern weisser Hautfarbe) durch ein anderes Unrecht (spezielle Selektion von Minderheiten) zu korrigieren, wenn die Nominierung eigentlich unabhaengig von Geschlecht und Hautfarbe erfolgen sollte?

EinDachs
29.05.2009, 17:41
Tja Gutmenschen vergeben wichtige Staatsposten halt nach Geschlecht/Abstammung und nicht nach Qualifikation.
Normalerweise würde man das sexistisch/rassistisch nennen.

Jo, du hast auch wiedermal nur den Threadtitel gelesen.
Die ist mehr als qualifiziert für den Posten. Und amerikanische Präsidenten vergeben die Posten ohnehin primär nach politischer Ausrichtung und nicht nach Geschlecht/Abstammung.

Haspelbein
29.05.2009, 17:42
Gib ihr eine Chance! [...]

"Ich" habe nur eine Chance sie zurueckzuweisen. Ist sie erst einmal ernannt, werde ich sie auf Lebzeiten nicht mehr los. Stelle dir vor, du muesstest dich beim ersten Date entscheiden, ob du eine Frau heiratest oder nicht! :D

Haspelbein
29.05.2009, 17:56
[...]

Bekannt ist aber doch, dass bei Bushs erster Wahl der Oberste Gerichtshof entschied, dass er die Wahl gewonnen habe. Es wurde gesagt, dass viele der Richter republikanische Freunde seines Vaters waren. [...]

Nein, dazu hat George H.W. zuwenig Richter ernannt, darunter auch den liberalen Souter, den Sotomayor jetzt ersetzt. Interessanterweise hat der gute H.W. ebenso die Sotomajor zur Bundesrichterin ernannt.

Souter zeigt letztendlich ebenso die Dynamik auf, die eine Kontrolle des SCOTUS durch die Politik schwerer macht, als man zuerst annimmt: Souter war ein konservativer Kandidat, der waehrend seiner Amtszeit seine Ausrichtung aenderte, als sich die politische Gewichtung in eine konservative Richtung verschob.

Eben deshalb bin ich mir nicht sicher, was die Ernennung Sotomayors bringen wird.

Voortrekker
29.05.2009, 18:17
O.K., auf die Schnelle hier schon mal einen Artikel speziell fuer Dich, JPK:

http://www.politico.com/news/stories/0707/5146.html

Berichtigung: Gonzales war Attorney General , nicht Supreme Court judge, wie ich erst annahm.

Leider habe ich die besondere Liste mit den Namen der Richter, und von wem sie nominiert wurden, noch nicht finden koennen.

Bekannt ist aber doch, dass bei Bushs erster Wahl der Oberste Gerichtshof entschied, dass er die Wahl gewonnen habe. Es wurde gesagt, dass viele der Richter republikanische Freunde seines Vaters waren.

Es ist also nichts Ungewoehnliches, dass auch Obama sich der gleichen Praxis bedient wie sein republikanischer Vorgaenger. Dass er von den Republikanern dafuer kritisiert wird, ist ja klar. Und dass in deren Augen Sonia Sotomayor untauglich ist fuer einen Stuhl am Obersten Gerichtshof, ist auch klar.

Und, wenn ich mal fragen darf, was zum Kuckuck ist denn falsch daran, eine Frau, und dazu noch von einer Minderheit, fuer diesen Posten vorzuschlagen? Welchen Machos stoert denn das????? Als ob nur die weissen Maenner aus wohlhabenden Familien die geniale Faehigkeit besitzen, sich bei ihren Rechtsspruechen nicht von persoenlichen oder parteilichen Preferenzen beeinflussen zu lassen!


Das ist gar kein Problem, sofern sie von allen zur Verfügung stehenden Personen, die Qualifizierteste wäre.

Erik der Rote
29.05.2009, 18:38
wenn das so weiter geht verwandelt sich die USA auch uin einen Multiethnischen Balkan in allen Gebieten und damit wäre das Ende ihrer Weltherrschaft erreicht


ohne den breiten Überbau einer protestantisch weissen arbeitseifrigen karriregeilen Schicht ist die USA binnen eines Jahrzehnts Entwicklungsland wahrschein wollen sie die ganze USa in ein Detroiot und ein Louisiana transformieren

aber wenn man die weissen schlachtet oder die sich selbst hat man irgendwann keine Gans mehr die goldene Eier legt - danach gibt es nur noch Anarchie und Verteilungskämpfe um die Reste

monrol
30.05.2009, 00:46
Wer ist Sonia Sotomayor?

Sonia Sotomayor ist brillant, geschieden, kinderlos, seit ihrem achten Lebensjahr Diabetikerin. Sie verlor ihren Vater, einen Fabrikarbeiter ohne Schulabschluss, der aus Puerto Rico kam, ein Jahr darauf und erträumte in einer Sozialwohnung in der südlichen Bronx den unmöglichen Weg, der sie über Princeton und Yale, durch Staatsanwaltschaft, private Praxis und Gerichte in das Allerheiligste des Rechtstaats führen sollte.

Dass ihre Geschichte bis in die Einzelheiten den sensationellen Karrieren des Juristenehepaars Michelle und Barack Obama gleicht, ist ein Filmstoff. So flossen die Tränen, als die Kandidatin dem Präsidenten und ihrer greisen Mutter in der ersten Reihe dankte, die sie und einen Bruder als Krankenschwester durchbrachte. Das hispanische Nordamerika war nie so stolz. Um 10.30 Uhr – die Leute hatten sich kaum die Rührung aus den Augen getupft – endete die Schonfrist für Sonia Sotomayor.

Siehe naechsten Posten.

B]Diese Frau scheint eine herausragend geeignete Oberste Richterin zu sein!

ABER exakt deshalb wird sie vermutlich vom Senat "abgeschossen",

DENN, wer "in diesen Kreisen" will schon eine derart qualifizierte Person am Supreme Court?

Da könnten künftig ja sogar eindeutig NICHT Gewählte wie GWB nicht mehr zu Präsidenten gemacht werden!

C-Dur
30.05.2009, 03:52
B]Diese Frau scheint eine herausragend geeignete Oberste Richterin zu sein![/B]

ABER exakt deshalb wird sie vermutlich vom Senat "abgeschossen",

DENN, wer "in diesen Kreisen" will schon eine derart qualifizierte Person am Supreme Court?

Da könnten künftig ja sogar eindeutig NICHT Gewählte wie GWB nicht mehr zu Präsidenten gemacht werden!Genau das denke ich ja auch! Gerade solche Menschen muessen auch im Obersten Gericht vertreten sein... das ist doch der gelebte "American Dream"! Wir brauchen eine ausgewogene Balance im Gericht, wie auch in anderen oeffentlichen Institutionen.

Sie ist die erste Person aus der spanisch sprechenden Minderheit in den USA und derzeit die zweite Frau im Obersten Gerichtshof.

Argumente, dass Obama sie gerade deswegen nominierte und nicht weil sie richterliche Qualifikationen hat, halte ich fuer politisches Gewaesch.

C-Dur
30.05.2009, 04:13
Hier ist noch ein kleiner Absatz zur allgemeinen Lage und in bezug auf Sonias Qualifikation:

Gegenwärtig hat das Oberste Gericht eine nicht immer stabile konservative Mehrheit von fünf zu vier. Daran dürfte sich auch künftig nichts ändern, denn der ausscheidende Richter Souter zählte, obwohl vom ersten Präsidenten Bush berufen, zum linksliberalen Flügel. Dennoch geriet Obama schnell unter Druck, jemanden mit deutlich linken Überzeugungen zu nominieren.

Obwohl Frau Sotomayor eher diesem Spektrum zuzuordnen ist, gibt es in ihren richterlichen Entscheidungen wenig, was als politisch kontrovers angesehen werden könnte.

Tatsächlich sind ausgesprochen linke Juristen offenbar nie in die engere Wahl Obamas gekommen. Die drei Mitbewerberinnen Sotomayors – es gab keine männlichen Kandidaten – gehören ebenfalls zum eher gemässigten linken Lager.


Zustimmung des Senats erwartet

Obama sagte am Dienstag, er hoffe, dass das Bestätigungsverfahren im Senat bis zum Ende des Sommers abgeschlossen werden könne, um eine Vakanz im Supreme Court zu vermeiden. Da die Demokraten über eine grosse Mehrheit im Senat verfügen, sollte dieses Ziel erreichbar sein.

Mitch McConnell, der Anführer der Republikaner im Senat, teilte mit, die Senatoren seiner Partei würden die Laufbahn von Richterin Sotomayor sorgfältig prüfen und die Kandidatin fair behandeln.

Der konservative Senator Orrin Hatch, der dem Justizausschuss des Senates angehört, fand sogar ausgesprochen freundliche Worte. Er nannte Sotomayor eine überzeugende Wahl.

Haspelbein-- hast Du das gelesen?

C-Dur
30.05.2009, 04:49
wenn das so weiter geht verwandelt sich die USA auch uin einen Multiethnischen Balkan in allen Gebieten und damit wäre das Ende ihrer Weltherrschaft erreicht Das ist gut, dann kommt mal jemand anders dran.
ohne den breiten Überbau einer protestantisch weissen arbeitseifrigen karriregeilen Schicht, ist die USA binnen eines Jahrzehnts Entwicklungsland. Wahrscheinlich wollen sie die ganze USA in ein Detroiot und ein Louisiana transformieren.Ich sehe da keinen Zusammenhang mit Sonia Sotomayor. Das musst Du mir etwas verdeutlichen.
Aber wenn man die Weissen schlachtet oder die sich selbst, hat man irgendwann keine Gans mehr die goldene Eier legt - danach gibt es nur noch Anarchie und Verteilungskämpfe um die Reste. Lieber Himmel, das waere ja furchtbar! Aber bis jetzt sind die Weissen noch in der Mehrzahl. Allerdings gibt es eine Vorhersage die meint, dass um 2043 es keine weisse Mehrheit mehr geben wird in Amerika. Das wuerde mich nicht stoeren!!;)

C-Dur
30.05.2009, 05:00
Das ist gar kein Problem, sofern sie von allen zur Verfügung stehenden Personen, die Qualifizierteste wäre.Es hatten sich noch drei andere Frauen beworben, die ebenfalls alle gut waren. Obama schaute sie sich alle an und fand, dass es gut sei, endlich auch mal eine Latina Richterin im obersten Gericht zu haben.;)

C-Dur
30.05.2009, 05:11
"Ich" habe nur eine Chance sie zurueckzuweisen. Ist sie erst einmal ernannt, werde ich sie auf Lebzeiten nicht mehr los. Stelle dir vor, du muesstest dich beim ersten Date entscheiden, ob du eine Frau heiratest oder nicht! :DHaha... jetzt wirst Du lustig!! Aber stell Dir vor, ICH muesste mit einem Samuel Alito fuer den Rest meines Daseins leben!
Es ist gehupft wie gesprungen - kein Richter begeistert alle Buerger.

C-Dur
30.05.2009, 05:22
Es stoert die Tatsache, dass die Auswahl der Kandidaten sich anscheinend auf Minderheiten und Frauen beschraenkte. Noch bevor Sonia Sotomayor nonimiert war, wusste ich, dass es sich um eine Frau handeln wuerde. Ich wusste nur nicht, welche Frau denn genau.

Oder anders ausgedrueckt: Ist es korrekt ein Unrecht (Ueberbesetzung des SCOTUS mit Maennern weisser Hautfarbe) durch ein anderes Unrecht (spezielle Selektion von Minderheiten) zu korrigieren, wenn die Nominierung eigentlich unabhaengig von Geschlecht und Hautfarbe erfolgen sollte?Siehe Antworten weiter oben!

Badener3000
30.05.2009, 08:29
Sie ist also geschieden, kinderlos und linksliberal......solch sozialromantische Emanzen kennen wir in D doch bestens.

Lustig wirds in den USA wenn weibische Kuscheljustiz dann Mehrfachmörder auf Segelturnseminare schickt....:hihi:

Voortrekker
30.05.2009, 09:38
Es hatten sich noch drei andere Frauen beworben, die ebenfalls alle gut waren. Obama schaute sie sich alle an und fand, dass es gut sei, endlich auch mal eine Latina Richterin im obersten Gericht zu haben.;)

Genau, das ist ja das Problem, er hat sie also nach Rasse ausgewählt.

-jmw-
30.05.2009, 09:44
"Latina" ist keine Rasse.

Gottfried
30.05.2009, 10:11
"Latina" ist keine Rasse.

Doch, bzw. jein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Race_(United_States_Census)

Übrigens ist es ja sehr schlau von dem amtierenden Richter, gerade mal vier Monate nach Amtsantritt Obamas zurücktreten zu wollen. Er hätte doch auch unter Bush zurücktreten können, als es zudem noch eine republikanische Mehrheit im Senat gab.

Da sage mal einer, die Richter seien politisch unabhängig...

-jmw-
30.05.2009, 10:16
Darin:


Das Office of Management and Budget definiert das Konzept, das im Zensus festgelegt ist, nicht als „wissenschaftlich oder anthropologisch“,
Aha!
Eben.

-jmw-
30.05.2009, 10:19
Nachtrag:


http://www.dailymakeover.com/appImages/galleryImages/Celebrity_Hairstyles/Alexis_Bledel+May_2005.jpg


Diese junge Dame soll einer anderen "Rasse" angehören, als ich?

Voortrekker
30.05.2009, 10:20
"Latina" ist keine Rasse.

In den USA schon.

Sonst ist es natürlich schwer ein Mestizenvolk irgendwie zuzuordnen.

Gottfried
30.05.2009, 10:20
Darin:


Aha!
Eben.

Das meine ich damit nicht. Entscheidend ist doch, dass nach Latina/-o gesondert gefragt wird, während die meisten Latinos anschließend als Kreolen, Mestizen und Mulatten in die Statistik einfließen und vermutlich ganz erheblich von der affirmative action-Gesetzgebung profitieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_action

-jmw-
30.05.2009, 10:22
Ich glaub, wir reden irgendwie aneinander vorbei...

Gottfried
30.05.2009, 10:30
Ich glaub, wir reden irgendwie aneinander vorbei...

Nein, du hast es falsch verstanden. Der Latino wird zwar nicht als "andersrassig" eingestuft, aber 90 % der Latinos bezeichnen sich als Mestizen, Mulatten und Kreolen und fließen dann als non-white bzw. Latinos of any race in die Statistik ein.

Das Bild, was du verlinkt hast, ist eine weiße Latina. Die gibt es, natürlich in der Minderheit, auch.

monrol
30.05.2009, 13:59
Nein, du hast es falsch verstanden. Der Latino wird zwar nicht als "andersrassig" eingestuft, aber 90 % der Latinos bezeichnen sich als Mestizen, Mulatten und Kreolen und fließen dann als non-white bzw. Latinos of any race in die Statistik ein.

Das Bild, was du verlinkt hast, ist eine weiße Latina. Die gibt es, natürlich in der Minderheit, auch.

Ich verstehe die Diskussion um "Rasse" nicht, DENN die USA sind die Nation mit der grössten "Rassen"- Vielfalt.
Und so ziemlich ALLE bezeichnen sich in diesem melting pot als "AMERIKANER"!

Mir scheint, die USA haben ein weit grösseres Problem mit dem -politisch extrem einflussreichen, sehr oft auch extrem reichen- Teil der Bürger jüdischen Glaubens, die dem Zionismus anhängen - und die oft neben der amerikanischen auch die israelische Staatsbürgerschaft haben!

Mearsheimer&Walt, ebenfalls Juden, haben den "unheilvollen" Einfluss dieser Menschengruppe auf die Politik der USA in ihrem Buch "Die Israel Lobby" vorzüglich herausgearbeitet - und die total verfahrene Situation im Nahen und Mittleren Osten bis in den Hindukusch beweist täglich, wie richtig sie damit lagen!

Eine "Zionista" -statt einer "Latina"- im Obersten Gericht, davon bin jedenfalls ich überzeugt, wäre weitaus schlimmer für die Rechtsprechung und Rechtsfindung in den USA!

-jmw-
30.05.2009, 16:14
Nein, du hast es falsch verstanden. Der Latino wird zwar nicht als "andersrassig" eingestuft, aber 90 % der Latinos bezeichnen sich als Mestizen, Mulatten und Kreolen und fließen dann als non-white bzw. Latinos of any race in die Statistik ein.

Das Bild, was du verlinkt hast, ist eine weiße Latina. Die gibt es, natürlich in der Minderheit, auch.
Meinetwegen einigen wir uns darauf. :)

Haspelbein
31.05.2009, 01:45
Genau das denke ich ja auch! Gerade solche Menschen muessen auch im Obersten Gericht vertreten sein... das ist doch der gelebte "American Dream"! Wir brauchen eine ausgewogene Balance im Gericht, wie auch in anderen oeffentlichen Institutionen.[...]

Genau das ist nicht die Frage, sondern mit welchen Mitteln man dies erreicht.



Sie ist die erste Person aus der spanisch sprechenden Minderheit in den USA und derzeit die zweite Frau im Obersten Gerichtshof. [...]

Wieso ist sie die zweite Frau? Entweder sie wird nach O'Connor und Ginsburg die dritte weibliche Richterin, oder sie wird eine von zwei Richterinnen des SCOTUS.



Argumente, dass Obama sie gerade deswegen nominierte und nicht weil sie richterliche Qualifikationen hat, halte ich fuer politisches Gewaesch.

Dann ist dir die Kampagne Ginsburgs in genau diese Richtung entgangen?

C-Dur
31.05.2009, 04:12
Genau das ist nicht die Frage, sondern mit welchen Mitteln man dies erreicht.



Wieso ist sie die zweite Frau? Entweder sie wird nach O'Connor und Ginsburg die dritte weibliche Richterin, oder sie wird eine von zwei Richterinnen des SCOTUS.



Dann ist dir die Kampagne Ginsburgs in genau diese Richtung entgangen?Wieso Ginsburg? Die steht doch gar nicht auf dem Tablett eben!

Nochmal...Deinetwegen: Es gab drei (3) Bewerberinnen. Von den Dreien konnte nur eine nominiert werden. Diese eine ist die Latina. Ob Obama sie nur waehlte, weil sie eine Frau war ist also schon mal obsolete.

Waehlte er sie, weil sie eine Latina ist? Moeglich, dass dieser Fakt einen gewissen
Einfluss hatte, aber ich kann nicht glauben, dass dies der alleinige Grund zur Nominierung war. So bescheuert ist Obama ja nun doch nicht!

Also, kommen noch die richterlichen Qualitaeten dran, und da gibt es anscheinend Kritik.
Ein netter Chinese, studiert seit Sept. Jura in den Staten, hat gerade per messenger mit mir gesprochen, und ich habe ihn gefragt, was er ueber Latina weiss und denkt.
Lo and behold... er sagt, sie ist zu emphatisch, zu weit nach links, rasistisch im umgekehrten Sinn, und sie hat den Fall Ricci v. Destefano vermurkst, oder so aehnlich.

Ich nehme mir jetzt eine Auszeit und studiere den Ricci/Destefano Fall erstmal.:D

Dieweil Du wartest, kannst Du Dich mit diesem Test befassen:
http://www.politicalcompass.org/test

C-Dur
31.05.2009, 21:50
Nachtrag:


http://www.dailymakeover.com/appImages/galleryImages/Celebrity_Hairstyles/Alexis_Bledel+May_2005.jpg


Diese junge Dame soll einer anderen "Rasse" angehören, als ich?Du hast Geschmack, Junge!!;) Absolut eine ganz Suesse!

Haspelbein
01.06.2009, 00:54
Wieso Ginsburg? Die steht doch gar nicht auf dem Tablett eben![...]

Dann ist ist dir als entgangen, dass sie sich medienwirksam dafuer eingesetzt hat, dass der naechte Kandidat eine Frau ist?



Nochmal...Deinetwegen: Es gab drei (3) Bewerberinnen. Von den Dreien konnte nur eine nominiert werden. Diese eine ist die Latina. Ob Obama sie nur waehlte, weil sie eine Frau war ist also schon mal obsolete.

Es gab nur weibliche Bewerberinnen? Du meinst, kein Mann in den USA wollte in den obersten Gerichtshof?



Waehlte er sie, weil sie eine Latina ist? Moeglich, dass dieser Fakt einen gewissen
Einfluss hatte, aber ich kann nicht glauben, dass dies der alleinige Grund zur Nominierung war. So bescheuert ist Obama ja nun doch nicht![...]

Es war nicht der alleinige Grund, aber der hauptsaechliche Grund, gerade die Person zu waehlen. Es gibt relativ viele Personen, die diesen Posten ausfuellen koennten. Aber genauso wie GWB damals Roberts (weiss, maennlich, moderat) ausgewaehlt hat, genauso hat Obama diesmal Sotomayor (latina, weiblich, moderat) ausgewaehlt, um sie durch die Anhoerungen zu bekommen.



Also, kommen noch die richterlichen Qualitaeten dran, und da gibt es anscheinend Kritik.[...]

Es gibt viele Personen, die diese Qualitaeten haetten, und genau deshalb haben wir hier das Problem, unter ihnen die beste Person zu finden.



Ein netter Chinese, studiert seit Sept. Jura in den Staten, hat gerade per messenger mit mir gesprochen, und ich habe ihn gefragt, was er ueber Latina weiss und denkt.
Lo and behold... er sagt, sie ist zu emphatisch, zu weit nach links, rasistisch im umgekehrten Sinn, und sie hat den Fall Ricci v. Destefano vermurkst, oder so aehnlich.

Ricci vs. Destafano kann man auf zwei Weisen deuten:

a) Sonia Sotomayor hat so entschieden, um Minderheiten zu foerden.

b) Sonia Sotomayor hat entschieden, weil das Recht nicht aussagt, dass die Behoerde den Test nicht wiederholen koenne, d.h. sie hat die konservativste Rechtsauslegung gewaehlt, egal was das im Endeffekt bedeutet.

Der 2. Deutung koennte ich zustimmen, jedoch kann ich bei Sotomayor nicht erkennen, dass die konsequent das Recht auf diese Weise auslegt.



Dieweil Du wartest, kannst Du Dich mit diesem Test befassen:
http://www.politicalcompass.org/test

Das ist ein alter Hut, und ich brauche den den Test nicht um zu wissen, dass ich ein Libertarier bin. ;)

C-Dur
01.06.2009, 02:20
Ich will versuchen, mich erstmal etwas naeher an Sotomayors Rechtsentscheidungen heranzuarbeiten.

Hier ist ein guter Fall mit der New Yorker Polizei.
Wie ich verstehe, wurden den Polizisten regelmaessig Bettelbriefe zugesandt... sie sollten Spenden fuer etwas. Daraufhin wurde es einem Beamten namens Pappas zuviel, und er sandte den Bittbrief zurueck, fuegte aber erst noch ein paar rassistische Bemerkungen hinzu. Die Bittsteller beschwerten sich, und es ging vor ein Gericht. Pappas wurde entlassen, aber er legte Berufung ein. Der Fall Pappas v. Giuliani kam vor Richterin Sotomayor.

Unsere Latina entschied, dass [U]Freie Meinungsaeusserung Vorrang habe, zumal der Polizist ausserdem seine rassistischen Bemerkungen waehrend seiner Freizeit gemacht habe.

Bitte, Haspelbein, pruefe, ob ich es richtig wiedergegeben habe.

http://www.scotusblog.com/wp/judge-sotomayors-appellate-opinions-in-civil-cases/

Anmerkung:
Von Sotomayors 150 Richterspruechen in einer Reihe von verschiedenen zivilen Faellen, wurden nur zwei bezw. drei vom Obersten Gericht umgekehrt.

Also, ein PLUS hat sie schon von mir.

C-Dur
01.06.2009, 04:12
Hier ist noch ein Fall, der einiges Aufsehen erregte: Gant v. Wallingford Schoolbezirk.

Es handelte sich um ein schwarzes Kind in der ersten Schulklasse, das wegen angeblicher akademischer Schwierigkeiten in den Kindergarten zurueckversetzt wurde.

Als das einzige schwarze Kind in der Klasse war es rassistischen Feindseligkeiten ausgesetzt.

Es kam zur Klage und Sotomayor kritisierte die Schulbehoerde wegen absichtlicher Discriminierung. Sie meinte, die Rueckversetzung sei beispielslos und verstosse gegen die Regeln der Schulbehoerde: Weisse Schueler mit akademischen Schwierigkeiten bekaemen Nachhilfe, waehrend Gant, dem schwarzen Kind, nicht die gleichen Chancen geboten wurden, sondern es wurde nach nur neun Tagen nach Schuleintritt einfach zurueckversetzt in den Kindergarten.

Sie hat Recht und bekommt ein zweites Plus von mir!:)

http://www.scotusblog.com/wp/judge-sotomayors-appellate-opinions-in-civil-cases/

C-Dur
01.06.2009, 07:05
Dann ist dir also entgangen, dass sie sich medienwirksam dafuer eingesetzt hat, dass der naechte Kandidat eine Frau ist?

Ja, das ist mir entgangen. Ich kann ja nicht ueberall sein und alles bemerken.

Es gab nur weibliche Bewerberinnen? Du meinst, kein Mann in den USA wollte in den obersten Gerichtshof?

Well, es gab nur drei Hauptkandidaten...Alles Frauen. Von denen die Elena Kagan ja schon als Solicitor General von Obama ernannt worden war.
Und dann war da noch die Diane Wood.

Dem Obama war wichtig, nicht nur eine Person mit Intellekt und Verstand zu finden, sondern auch eine mit Herz ....eine Person, die sich in die Schuhe eines anderen Menschen stellen kann und durch dessen Augen schauen kann und damit eine Einsicht und Verstaendnis erhaelt, wie das Gesetz sich im taeglichen Alltag auswirken wird.

"You have to have not only the intellect to be able to effectively apply the law to cases before you," Obama said in an interview carried Saturday on C-SPAN television. "But you have to be able to stand in somebody else's shoes and see through their eyes and get a sense of how the law might work or not work in practical day-to-day living."


Es war nicht der alleinige Grund, aber der hauptsaechliche Grund, gerade die Person zu waehlen. Es gibt relativ viele Personen, die diesen Posten ausfuellen koennten. Aber genauso wie GWB damals Roberts (weiss, maennlich, moderat) ausgewaehlt hat, genauso hat Obama diesmal Sotomayor (latina, weiblich, moderat) ausgewaehlt, um sie durch die Anhoerungen zu bekommen.

Und war das falsch?
Sage mir, welchen Typ wuerdest DU als die meist geeignete Person vorschlagen?

Es gibt viele Personen, die diese Qualitaeten haetten, und genau deshalb haben wir hier das Problem, unter ihnen die beste Person zu finden.

Das Problem waere aber immer noch, ob die ideale Person auch den Job haben moechte!!!


Ricci vs. Destafano kann man auf zwei Weisen deuten:

a) Sonia Sotomayor hat so entschieden, um Minderheiten zu foerden.

b) Sonia Sotomayor hat entschieden, weil das Recht nicht aussagt, dass die Behoerde den Test nicht wiederholen koenne, d.h. sie hat die konservativste Rechtsauslegung gewaehlt, egal was das im Endeffekt bedeutet.

Der 2. Deutung koennte ich zustimmen, jedoch kann ich bei Sotomayor nicht erkennen, dass die konsequent das Recht auf diese Weise auslegt.

Sorry, ich habe den Fall noch nicht gelesen. Auch habe ich Internet Probleme, wie white screen of death!! und jetzt will ich auf Vorschau und da heisst es, mein eingegebener Text ist zu kurz.
Wo ist 'ne PALME??

Das ist ein alter Hut, und ich brauche den Test nicht um zu wissen, dass ich ein Libertarier bin. ;)

O.K., war ja auch nur ein gutgemeinter Zeitvertreibsvorschlag von mir. Ich hatte Spass, all die Fragen zu beantworten. Rate mal, was ich wohl bin?

-jmw-
01.06.2009, 10:47
Du hast Geschmack, Junge!!;) Absolut eine ganz Suesse!
Weiss ich doch! ;)

Haspelbein
01.06.2009, 12:30
O.K., war ja auch nur ein gutgemeinter Zeitvertreibsvorschlag von mir. Ich hatte Spass, all die Fragen zu beantworten. Rate mal, was ich wohl bin?

Nicht ganz sicher. Wuerde dich etwas auf meiner linken Seite und ein etwas wenig liberal (im urspruenglichen Sinne) von mir einordnen.

Aber zum eigentlichen Thema:

1. Es gab nur Frauen als Hauptkandidaten. Wie kann sowas vorkommen? Wenn mir sowas selbst hier in der Privatwirtschaft in einer groesseren Firma passiert, muesste ich zumindest begruenden, warum das so ist. Eine der begehrtesten Posten in den USA, und es findet sich nicht ein einziger maennlicher Kandidat ...

2. Das mit dem Herz und Verstand faende ich in der Legislative und bei Richtern gut, die ueber Einzelfaelle entscheiden. Dies ist beim Verfassungsgericht aber einfach nicht der Fall. Es hat letztendlich nur eine einzige Aufgabe, und das ist die Deutung der Verfassung und geltenden Rechtes. Hier sind Konsistenz und Selbstbeschraenkung wichtig, egal ob man sich in eine Person hineinversetzten kann oder nicht. Und eine grosse Konsistenz kann ich in ihren Urteilen, zumindest bei meiner oberflaechlichen Analyse, bisher nicht erkennen.

3. Roberts war wahrscheinlich nicht falsch. Bush hatte zuvor eine Frau (Miers - jedoch als associate) vorgeschlagen, die einfach nicht qualifiziert war. Letztendlich fuehrte dies dazu, dass Roberts chief judge und Alito Richter wurde. Aber selbst damals hatte ich nicht das Gefuehl, dass der Personenkreis so feststand wie heute.

Ich kenne die derzeitigen Bundesrichter zu wenig, um wirklich sagen zu koennen, wer der beste Kandidat waere. Es wundert mich doch arg, dass das Geschlecht der Person bereits festzustehen schien.

Ich hoffe, dass die technischen Probleme behoben sind ... ;)

monrol
01.06.2009, 14:50
O.K., war ja auch nur ein gutgemeinter Zeitvertreibsvorschlag von mir. Ich hatte Spass, all die Fragen zu beantworten. Rate mal, was ich wohl bin?

Hallo C-Dur,

eigentlich will ich mich in die Qualifikations-Diskussion nicht einschalten, deshalb nur so viel:

Auch ich gebe Frau Sotomayor für die beiden von Dir bewerteten Urteile je ein PLUS, d.h. halte ihre Entscheidungen für die einzig gerechtfertigten!
Diese Juristin verfügt offenbar über das, was man "gesunder Menschenverstand" zu nennen pflegt. Und DER ist nach meiner allerdings unmassgeblichen Meinung besonders für Richter in der allerhöchsten Position, wo es keine Revisionsinstanz mehr gibt, das wichtigste Kriterium!

Aber auch mich würde interessieren, WO Du nach dem intensiven -und wie ich meine typisch in die US-Landschaft dieser Tage passenden- Test gelandet bist!

Wirst Du es mich wenigstens per PN wissen lassen?

Haspelbein
01.06.2009, 16:55
[...]

Auch ich gebe Frau Sotomayor für die beiden von Dir bewerteten Urteile je ein PLUS, d.h. halte ihre Entscheidungen für die einzig gerechtfertigten!
Diese Juristin verfügt offenbar über das, was man "gesunder Menschenverstand" zu nennen pflegt. Und DER ist nach meiner allerdings unmassgeblichen Meinung besonders für Richter in der allerhöchsten Position, wo es keine Revisionsinstanz mehr gibt, das wichtigste Kriterium![...]

Bei einem gewoehnlichen Richter wuerde ich dir zustimmen, jedoch nicht bei einem Verfassungsrichter. Hier sind Rechtskenntnis und Verfassungstreue wichtig, um eben eine Konsistenz in den Urteilen des SCOTUS zu erhalten, das fuer niederen Gerichte und Normalbuerger in Rechtssicherheit resultiert.

Die Urteile dieses Gerichtshofes haben einen grundsaetzlichen, ueber den konkreten Fall hinausgehenden Charakter, bei dem der "gesunde Menschenverstand" im konkreten Fall oftmals hinter der generellen rechtlichen Interpretation zurueckstehen muss.

monrol
01.06.2009, 17:12
Bei einem gewoehnlichen Richter wuerde ich dir zustimmen, jedoch nicht bei einem Verfassungsrichter. Hier sind Rechtskenntnis und Verfassungstreue wichtig, um eben eine Konsistenz in den Urteilen des SCOTUS zu erhalten, das fuer niederen Gerichte und Normalbuerger in Rechtssicherheit resultiert.

Die Urteile dieses Gerichtshofes haben einen grundsaetzlichen, ueber den konkreten Fall hinausgehenden Charakter, bei dem der "gesunde Menschenverstand" im konkreten Fall oftmals hinter der generellen rechtlichen Interpretation zurueckstehen muss.


Gerne würde ich auch Dir und Deinem Hauptargument zustimmen, WENN

nicht exakt dieses Höchste Gericht

-einen eklatanten Rechtsbruch begangen und

GWBush

- gegen den Willen der Meherheit des amerikanischen Volkes und

- NICHT zuständig für die Frage der Nachzählung der Stimmem in Bundesstaaten

zum Präsidenten gemacht hätte.

Atheist
01.06.2009, 21:39
Die Dame hat ja schon verlauten lassen, dass sie als Latina und Frau natürlicherweise deshalb bessere und gerechtere Urteile fällen werde als weiße männliche amerikanische Richter.

Haspelbein
01.06.2009, 22:28
Gerne würde ich auch Dir und Deinem Hauptargument zustimmen, WENN

nicht exakt dieses Höchste Gericht

-einen eklatanten Rechtsbruch begangen und

GWBush

- gegen den Willen der Meherheit des amerikanischen Volkes und

- NICHT zuständig für die Frage der Nachzählung der Stimmem in Bundesstaaten

zum Präsidenten gemacht hätte.

Nun, in einer Foederation waere es nicht verfassungsmaessig, der einfachen Mehrheit des Volkes zu folgen. Vielleicht eroeffnen wir hier ja noch mal eine Nebendiskussion ueber den Zweck und Sinn einer foederalen Republik.

Der oberste Gerichtshof war nach der Equal Protection Clause im 14. Zusatzartikel der Verfassung meiner Meinung nach durchaus zustaendig. Florida (und sein Supreme Court) hatten die Sache versaubeutelt, und dem SCOTUS kaum eine Wahl gelassen. Die Entscheidung, dass in den unterschiedlichen Auszaehlungsverfahren eine Verfassungsverletzung vorlag, ist meiner Meinung nach voellig korrekt, und war mit 7-2 im SCOTUS auch relativ eindeutig.

Die andere Frage bleibt, ob die Safe Harbor Provision fuer das Festsetzen des Frist zum korrekten Auszaehlen der Stimmen reichte. Hier streiten sich die Geister, und ich muesste ehrlich gesagt mein eigenes Wissen aufbessern, um meine Meinung fundieren zu koennen.

Jedoch muss ich dem SCOTUS zugute halten, dass ihm diese Entscheidung von Florida aus aufgenoetigt wurde. Die eigentlichen Probleme der Wahl entstammen diesem Bundesstaat und brachten den SCOTUS in einen Handlungszwang.

Efna
02.06.2009, 09:30
Die Dame hat ja schon verlauten lassen, dass sie als Latina und Frau natürlicherweise deshalb bessere und gerechtere Urteile fällen werde als weiße männliche amerikanische Richter.

Latinos sind natürlich keine Weissen:rolleyes:

Atheist
02.06.2009, 17:13
Latinos sind natürlich keine Weissen:rolleyes:

Man unterscheidet trotzdem in den USA zwischen weißen europäischsstämmigen Amerikanern und Hispanics.

Drache
02.06.2009, 19:57
Die USA sind ein Einwanderungsland. Da kann jeder alles werden. Die Frau macht mir weniger Sorgen, wie der Negerpräsi Obama!

C-Dur
03.06.2009, 03:12
Nicht ganz sicher. Wuerde dich etwas auf meiner linken Seite und ein etwas wenig liberal (im urspruenglichen Sinne) von mir einordnen.;)close...;)
Aber zum eigentlichen Thema:

1. Es gab nur Frauen als Hauptkandidaten. Wie kann sowas vorkommen? Wenn mir sowas selbst hier in der Privatwirtschaft in einer groesseren Firma passiert, muesste ich zumindest begruenden, warum das so ist. Eine der begehrtesten Posten in den USA, und es findet sich nicht ein einziger maennlicher Kandidat ...doch, es gab mindestens einen. Ich sah mal eine Liste. Aber lies mal das hier, Obama war unter Druck.: "Nach dem Rücktritt des als liberal eingestuften Richters David Souter wurde erwartet, dass US-Präsident Barack Obama eine/n liberale/n NachfolgerIn ernennt. Außerdem stand er unter Druck, erstmals ein Mitglied der Hispanics - der größten Minderheit des Landes - und eine Frau zu ernennen, da es derzeit nur eine Oberste Richterin gibt. Mit der Nominierung von Sotomayor erfüllte Obama diese Forderungen."

Damit koennen wir jetzt die Argumente wegen Frau, Latina und liberal zur Ruhe legen. Obama tat sein Bestes und seine Wahl erfuellte alle Erwartungen.


2. Das mit dem Herz und Verstand faende ich in der Legislative und bei Richtern gut, die ueber Einzelfaelle entscheiden. Dies ist beim Verfassungsgericht aber einfach nicht der Fall. Es hat letztendlich nur eine einzige Aufgabe, und das ist die Deutung der Verfassung und geltenden Rechtes. Hier sind Konsistenz und Selbstbeschraenkung wichtig, egal ob man sich in eine Person hineinversetzten kann oder nicht. Sorry, ich bin nicht familiar mit diesen verzwickten Sachen.
Und eine grosse Konsistenz kann ich in ihren Urteilen, zumindest bei meiner oberflaechlichen Analyse, bisher nicht erkennen.Da siehst Du's, oberflaechlich; das ist gefaehrlich in jeder Analyse.. kann schlimme Folgen haben!
3. Roberts war wahrscheinlich nicht falsch. Bush hatte zuvor eine Frau (Miers - jedoch als associate) vorgeschlagen, die einfach nicht qualifiziert war. Letztendlich fuehrte dies dazu, dass Roberts chief judge und Alito Richter wurde. Aber selbst damals hatte ich nicht das Gefuehl, dass der Personenkreis so feststand wie heute. DAS ist DEIN Gefuehl; Ausser Souter sind doch immer noch die gleichen Richter im Amt, oder nicht? Sei ein bisschen waghalsig... was hast Du zu verlieren, wenn auch Du die Sottomayor befuerworten wuerdest??


Ich kenne die derzeitigen Bundesrichter zu wenig, um wirklich sagen zu koennen, wer der beste Kandidat waere. Es wundert mich doch arg, dass das Geschlecht der Person bereits festzustehen schien.

Ich hoffe, dass die technischen Probleme behoben sind ... ;)

Haspelbein, die Maenner sind doch schon haushoch in der Ueberzahl, was meckerst Du immer noch, weil Obama eine Frau waehlte? Er war unter Druck!!!

C-Dur
03.06.2009, 03:20
Hallo C-Dur,

eigentlich will ich mich in die Qualifikations-Diskussion nicht einschalten, deshalb nur so viel:

Auch ich gebe Frau Sotomayor für die beiden von Dir bewerteten Urteile je ein PLUS, d.h. halte ihre Entscheidungen für die einzig gerechtfertigten!
Diese Juristin verfügt offenbar über das, was man "gesunder Menschenverstand" zu nennen pflegt. Und DER ist nach meiner allerdings unmassgeblichen Meinung besonders für Richter in der allerhöchsten Position, wo es keine Revisionsinstanz mehr gibt, das wichtigste Kriterium!

Aber auch mich würde interessieren, WO Du nach dem intensiven -und wie ich meine typisch in die US-Landschaft dieser Tage passenden- Test gelandet bist!

Wirst Du es mich wenigstens per PN wissen lassen?Na, wenigstens Du bist vernuenftig und jagst mich nicht um den Totempfahl mit widerspenstigen Argumenten!!!:)

Das Testresultat ist leider ein militaerisches Geheimnis!:cool2: Sorry!!;)

C-Dur
03.06.2009, 03:25
Bei einem gewoehnlichen Richter wuerde ich dir zustimmen, jedoch nicht bei einem Verfassungsrichter. Hier sind Rechtskenntnis und Verfassungstreue wichtig, um eben eine Konsistenz in den Urteilen des SCOTUS zu erhalten, das fuer niederen Gerichte und Normalbuerger in Rechtssicherheit resultiert.

Die Urteile dieses Gerichtshofes haben einen grundsaetzlichen, ueber den konkreten Fall hinausgehenden Charakter, bei dem der "gesunde Menschenverstand" im konkreten Fall oftmals hinter der generellen rechtlichen Interpretation zurueckstehen muss.Haspelbein, bitte, gib mir mal einen Fall, damit ich endlich begreife wovon Du die ganze Zeit redest. Wer z.B. kommt denn zum SCOTUS als Klaeger/Angeklagter?

C-Dur
03.06.2009, 03:44
Nun, in einer Foederation waere es nicht verfassungsmaessig, der einfachen Mehrheit des Volkes zu folgen. Vielleicht eroeffnen wir hier ja noch mal eine Nebendiskussion ueber den Zweck und Sinn einer foederalen Republik.

Der oberste Gerichtshof war nach der Equal Protection Clause im 14. Zusatzartikel der Verfassung meiner Meinung nach durchaus zustaendig. Florida (und sein Supreme Court) hatten die Sache versaubeutelt, und dem SCOTUS kaum eine Wahl gelassen. Die Entscheidung, dass in den unterschiedlichen Auszaehlungsverfahren eine Verfassungsverletzung vorlag, ist meiner Meinung nach voellig korrekt, und war mit 7-2 im SCOTUS auch relativ eindeutig.

Die andere Frage bleibt, ob die Safe Harbor Provision fuer das Festsetzen des Frist zum korrekten Auszaehlen der Stimmen reichte. Hier streiten sich die Geister, und ich muesste ehrlich gesagt mein eigenes Wissen aufbessern, um meine Meinung fundieren zu koennen.

Jedoch muss ich dem SCOTUS zugute halten, dass ihm diese Entscheidung von Florida aus aufgenoetigt wurde. Die eigentlichen Probleme der Wahl entstammen diesem Bundesstaat und brachten den SCOTUS in einen Handlungszwang.
Der Scotus haette also auch anders entscheiden koennen, z.B. eine Neuwahl in Florida, ODER eine Untersuchungskommission bestellen, die die korrupten Fehler beim Waehlen aufgedeckt und eine neue Stimmzettelzaehlung verlangt haette.

Wenn man sich das Fiasko ueberlegt, dann muss man sagen, dass das Scotus nicht im Sinne des Volkes entschieden hat. Der ganze Firlefanz um die Demokratie und Gerechtigkeit ist fuer die Huehner! Das ist, was das Scotus demonstriert hat!

Ob eine Latina das haette durchgehen lassen, wage ich zu bezweifeln.

Nationalix
03.06.2009, 05:23
wenn das so weiter geht verwandelt sich die USA auch uin einen Multiethnischen Balkan in allen Gebieten und damit wäre das Ende ihrer Weltherrschaft erreicht


ohne den breiten Überbau einer protestantisch weissen arbeitseifrigen karriregeilen Schicht ist die USA binnen eines Jahrzehnts Entwicklungsland wahrschein wollen sie die ganze USa in ein Detroiot und ein Louisiana transformieren

aber wenn man die weissen schlachtet oder die sich selbst hat man irgendwann keine Gans mehr die goldene Eier legt - danach gibt es nur noch Anarchie und Verteilungskämpfe um die Reste

Was will man mehr? Das wäre doch ein großer Fortschritt. :)

Zum Thema
Auch in der BRD werden viele Positionen nach irgendwelchen "Gleichstellungsregeln" und nicht nach Qualifikationen besetzt. Dank dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz werden Frauen, Behinderte, Ausländer und wer auch immer bevorzugt behandelt. In der Politik und der Justiz kommen dann noch parteitaktische Spielchen dazu.

So dürfen die "großen" Parteien CDU und SPD abwechselnd die freiwerdenden Stellen im Bundesverfassungsgericht besetzen. So viel zur Unabhängigkeit des höchsten deutschen Gerichts.

monrol
03.06.2009, 23:45
Die Kritiker der Sonia Sotomayor:

"Dürftig, flach, blind linksliberal"

Republikaner und konservative Rechtsexperten öffneten in den TV-Kabelsendern die Dossiers über die Richterin, die seit Wochen als eine der Favoritinnen für die Nachfolge David Souters (69) genannt worden war.

Auf das statistische Lob des Weißen Hauses, Sotomayor bringe mehr Erfahrung in Bundesgerichten mit als irgendein Oberster Bundesrichter in den letzten 100 Jahren, antworteten ihre Verächter mit einer Auswahl der mehr als 400 Urteile, die sie in den vergangenen 17 Jahren selbst verfasst und begründet hat.

Ihre Urteile seien dürftig, flach, blind linksliberal, intellektuell anspruchslos, hieß es, unsicher in Präzedenzfällen, in ihrer Lebensgeschichte gefangen.
----
Gleich vier republikanische Senatoren gaben ihre Bedenken zu Protokoll, die verräterischerweise alle in dieselben Parteivorgaben gekleidet waren: die Richterin werde „persönlichen Gefühlen“ und „politischen Präferenzen“ nachgeben, fürchteten sie. (Als täten das die konservativen Obersten Richter Scalia, Roberts, Alito und Thomas nicht).

Zu dem Kode des Verdachts zählt weiter die Bezeichnung ihrer Eltern als Einwanderer. Das waren sie so wenig wie John McCain, der in der Panama-Kanalzone geboren wurde.

Puerto Rico, eine Kolonialbeute des spanisch-amerikanischen Kriegs, ist nach einem Grundsatzurteil jenes Gerichtshofs, dem Sotomayor nun angehören wird, „Besitz, nicht Teil der USA“.
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Wie war es doch noch mit Obama?" Seine Kritiker behaupteten ebenfalls, er sei kein legitimer amerikanischer Buerger.
Das hat sich inzwischen wohl im Sande verlaufen, zeigt aber doch, wie schwer es so manchen Stroemen in der USA faellt, einen "change" (Wandel) zu akzeptieren.

Mir gefällt, was der farbige Journalist BOB HERBERT in der gestrigen NYT unter der Headline "The Howls of a Fading Species" zu diesem Thema geschrieben hat:

Hier der dazu passende Link:

http://www.nytimes.com/2009/06/02/opinion/02herbert.html

Was hälst Du davon?

UND, was würde der Jurist(?) "Haspelbein" wohl davon halten?

C-Dur
04.06.2009, 01:15
Mir gefällt, was der farbige Journalist BOB HERBERT in der gestrigen NYT unter der Headline "The Howls of a Fading Species" zu diesem Thema geschrieben hat:

Hier der dazu passende Link:

http://www.nytimes.com/2009/06/02/opinion/02herbert.html

Was hälst Du davon?

UND, was würde der Jurist(?) "Haspelbein" wohl davon halten?Da hast Du uns aber einen feinen Link hinterlassen, monrol. Der Herbert sagt es ganz richtig, "...but the ridiculousness of their posture..." Man sollte diese "howls" nicht zu ernst nehmen, denn es ist wohl als normales Oppositionsgeheule zuverstehen.

Wegen der Mehrheit der Demokraten im Senat darf man hoffen, dass sie auch die Huerde dort passieren wird.

Jurist Haspelbein? Wir werden's sehen, aber ich befuerchte, er ist immer noch nicht ganz drueber hin, dass eine weibliche Person fuer diesen hohen Job nominiert wurde und kein Mann.;)

Haspelbein
04.06.2009, 18:03
Der Scotus haette also auch anders entscheiden koennen, z.B. eine Neuwahl in Florida, ODER eine Untersuchungskommission bestellen, die die korrupten Fehler beim Waehlen aufgedeckt und eine neue Stimmzettelzaehlung verlangt haette. [...]

Eben hier die Diskussion um die Safe Harbor Provision, d.h. nach dem Ablauf dieser Frist haette es zu einem Einfluss des Kongresses auf die Wahl in Florida kommen koennen.



Wenn man sich das Fiasko ueberlegt, dann muss man sagen, dass das Scotus nicht im Sinne des Volkes entschieden hat. Der ganze Firlefanz um die Demokratie und Gerechtigkeit ist fuer die Huehner! Das ist, was das Scotus demonstriert hat!

Der SCOTUS hat nicht im Sinne des Volkes, sondern im Sinne der Verfassung einer Republik zu entscheiden. Nur die Republik gewaehrleistet in diesem Flaechen- und Vielvoelkerstaat die Freiheitlichkeit. Diese foederalen Strukturen, insbesondere eine Begrenzung der Vollmachten der Zentralregierung und die Gewichtung der Interessen der Bundesstaaten garantieren, dass eine Mehrheit nicht die Freiheiten von Minderheiten oder Regionen beraubt. Oder um ein Extrembeispiel zu geben: Wenn in China eine demokratisch gewaehlte Regierung beschliesst, einer ethnischen Gruppe die Daumenschrauben anzulegen, dann ist dies "im Sinne des Volkes", d.h. der Mehrheit. Freiheitlich ist sowas hingegen nicht.

Es ist die Aufgabe der Legislative den unmittelbaren Willen des Volkes zu vertreten. Das die Judikative dies nicht tut, ist letztendlich im Sinne der Gewaltenteilung.



Ob eine Latina das haette durchgehen lassen, wage ich zu bezweifeln.

Es wundert mich, dass gerade die Latinos nicht staerker dahinterstehen, da eben diese Strukturen ihnen eine groessere Unabhaengigkeit erlauben.

Haspelbein
04.06.2009, 18:17
Da hast Du uns aber einen feinen Link hinterlassen, monrol. Der Herbert sagt es ganz richtig, "...but the ridiculousness of their posture..." Man sollte diese "howls" nicht zu ernst nehmen, denn es ist wohl als normales Oppositionsgeheule zuverstehen.

Wegen der Mehrheit der Demokraten im Senat darf man hoffen, dass sie auch die Huerde dort passieren wird.

Jurist Haspelbein? Wir werden's sehen, aber ich befuerchte, er ist immer noch nicht ganz drueber hin, dass eine weibliche Person fuer diesen hohen Job nominiert wurde und kein Mann.;)

Leider hat du mein Argument immer noch nicht verstanden. Mir ist es voellig egal, ob eine Frau/Mann, ein Weisser oder Schwarzer gewaehlt wird. Mir kommt es darauf an, wie er gewaehlt wird.

Oder um dies zu verdeutlichen: Die US-Marine stand Ende der 90er Jahre unter Druck, mehr weibliche Kampfflieger auszubilden, da diese Jobs fast vollstaendig von Maennern besetzt waren.
Die Marine war in erstaunlich kurzer Zeit faehig, genau dies zu korrigieren. Dann kam es zu vermehrten Abstuerzen von weiblichen Piloten. Das Problem war, dass sie Marine diese weiblichen Piloten zu schnell befoerderte, um die vorgegebenen Quoten zu erreichen. Das Problem lag nicht darin, dass Frauen hier nicht faehig gewesen waeren, sondern dass die Marine ihr Hauptziel aus den Augen zu verloren hatte, d.h. die faehigsten Kampfpiloten auszubilden. Ob es Maenner oder Weiblein sind, sollte vor dem Hintergrund erst einmal sekundaer sein.

So aehnlich sehe ich es mit den Kandidaten fuer den SCOTUS. Wenn man sich zuerst auf das Geschlecht oder die Ethnie konzentriert, so wird die Qualifikation automatisch sekundaer.

Eben dies hat auch Herbert nicht ganz verstanden, konzentriert sich auf die Populisten, und steht damit ironischerweise mit ihnen damit in einem Lager. Mal ganz abgesehen davon, dass es sehr milde ist, was die Sotomayor derzeit erfaehrt, wenn man es damit vergleicht, was sich Clarence Thomas von den Demokraten anhoeren musste.

P.S.: Nein, ich bin kein Jurist, jedoch sind die US-Staatsform und Innenpolitik meiner Meinung einfach unheimlich interessant.

C-Dur
05.06.2009, 04:51
Leider hast du mein Argument immer noch nicht verstanden. Mir ist es voellig egal, ob eine Frau/Mann, ein Weisser oder Schwarzer gewaehlt wird. Mir kommt es darauf an, wie er gewaehlt wird.

Oder um dies zu verdeutlichen: Die US-Marine stand Ende der 90er Jahre unter Druck, mehr weibliche Kampfflieger auszubilden, da diese Jobs fast vollstaendig von Maennern besetzt waren.
Die Marine war in erstaunlich kurzer Zeit faehig, genau dies zu korrigieren. Dann kam es zu vermehrten Abstuerzen von weiblichen Piloten. Das Problem war, dass die Marine diese weiblichen Piloten zu schnell befoerderte, um die vorgegebenen Quoten zu erreichen. Das Problem lag nicht darin, dass Frauen hier nicht faehig gewesen waeren, sondern dass die Marine ihr Hauptziel aus den Augen verloren hatte, d.h. die faehigsten Kampfpiloten auszubilden. Ob es Maenner oder Weiblein sind, sollte vor dem Hintergrund erst einmal sekundaer sein.

So aehnlich sehe ich es mit den Kandidaten fuer den SCOTUS. Wenn man sich zuerst auf das Geschlecht oder die Ethnie konzentriert, so wird die Qualifikation automatisch sekundaer.

Eben dies hat auch Herbert nicht ganz verstanden, konzentriert sich auf die Populisten, und steht damit ironischerweise mit ihnen damit in einem Lager. Mal ganz abgesehen davon, dass es sehr milde ist, was die Sotomayor derzeit erfaehrt, wenn man es damit vergleicht, was sich Clarence Thomas von den Demokraten anhoeren musste.

P.S.: Nein, ich bin kein Jurist, jedoch sind die US-Staatsform und Innenpolitik meiner Meinung einfach unheimlich interessant.Danke, Haspelbein, jetzt verstehe ich Dich! (I hope!)

Zurueck zu Sotomayor.
Ist Obama neutral und qualifiziert genug, um zu erkennen, wer der hoechst qualifizierte Kandidat ist?

Hat er qualifizierte Berater, die ihm eine Liste von in Frage kommenden Kandidaten vorlegen?

Er waehlte also Sotomayor, weil sie
a) eine Frau war (er war unter Druck)
b) eine Latina war ( ditto)
c) seiner Annahme nach auch die entsprechenden Qualifikationen hatte.

Die Reihenfolge ist also falsch. c) muesste zuerst kommen. Und wenn c) zuerst kommt, fallen a und b weg sowieso.


Zufaellig las ich einen Fall hier in Canada, der mir einen Einblick gab, welches spezielle Rechtswissen die Sotomayor besitzen muss, um fuer den Scotus qualifiziert zu sein.
Schau hier: http://tinyurl.com/p6xcgh

Und hier eine Lesermeinung: Sean
This is the right decision - and an easy one too. Charter rights cannot be infringed upon under any circumstance or the integrity of the system becomes comprimised.

Nochmals grossen Dank, Haspelbein, dass Du die Geduld hattest, mir endlich klar zu machen, um was es im Grunde ging.

Theorie ist eine Sache, die Praxis sieht meist anders aus.;)

Haspelbein
05.06.2009, 14:09
Danke, Haspelbein, jetzt verstehe ich Dich! (I hope!)

Zurueck zu Sotomayor.
Ist Obama neutral und qualifiziert genug, um zu erkennen, wer der hoechst qualifizierte Kandidat ist?

Hat er qualifizierte Berater, die ihm eine Liste von in Frage kommenden Kandidaten vorlegen?[...]

Das geht ueber die Berater. Man muss jedoch ebenso beruecksichtigen, dass die Richter in den USA deutlich politisierter sind. Auf den lokalen und unteren Raengen werden sie direkt gewaehlt, d.h. es kann sein, dass ploetzlich ein Richter im Wahlkampf an deiner Haustuer klingelt.

Insofern hat Sotomayor nicht nur eine rein berufliche/juristische Karriere, sondern auch eine politische Karriere hinter sich. Es gibt also keine voellige Neutralitaet, jedoch kenne ich auch kein perfektes System.



Er waehlte also Sotomayor, weil sie
a) eine Frau war (er war unter Druck)
b) eine Latina war ( ditto)
c) seiner Annahme nach auch die entsprechenden Qualifikationen hatte.

Die Reihenfolge ist also falsch. c) muesste zuerst kommen. Und wenn c) zuerst kommt, fallen a und b weg sowieso.[...]

Ja, das Ziel ist eine Auswahl ueber die Qualifikation, bei der dannn auch Minderheiten einbezogen werden, wenn sie qualifiziert sind. Was jetzt geschieht, und als Fortschritt deklariert wird, ist das alte Problem unter einem umgekehrten Vorzeichen.



Zufaellig las ich einen Fall hier in Canada, der mir einen Einblick gab, welches spezielle Rechtswissen die Sotomayor besitzen muss, um fuer den Scotus qualifiziert zu sein.
Schau hier: http://tinyurl.com/p6xcgh

Und hier eine Lesermeinung: Sean
This is the right decision - and an easy one too. Charter rights cannot be infringed upon under any circumstance or the integrity of the system becomes comprimised.

Kann ich jetzt leider hinter der derzeitigen Firewall nicht oeffnen, werde es mir aber spaeter noch einmal ansehen.



Nochmals grossen Dank, Haspelbein, dass Du die Geduld hattest, mir endlich klar zu machen, um was es im Grunde ging.

Theorie ist eine Sache, die Praxis sieht meist anders aus.;)

Gern geschehen. Die Praxis sieht tatsaechlich anders aus. Jedoch halte ich die Einfluss des SCOTUS und seine Rolle in der Gewaltenteilung fuer bedeutend genug, dass man sich um sowas zumindest sorgen sollte.

Interessant ist auch der Vergleich mit Deutschland, wo die Gewaltenteilung meiner Meinung nach wenig stark ausgepraegt ist.

houndstooth
06.06.2009, 10:23
S.C. Canada + S.C. U.S. sind zwei verschiedene Welten.

C-Dur
07.06.2009, 17:44
S.C. Canada + S.C. U.S. sind zwei verschiedene Welten.Mich trifft der Schlag - - ein Kanadier in diesem Forum!!!! Also, das sehe ich eben zum ersten Mal.:]

Verschiedene Welten, meinst Du? Ich habe keine Ahnung.
~ ~ ~ ~ ~ ~

Eben las ich in meinen Nachrichten folgende headline:


Supreme Court asked to delay Chrysler sale


Indiana pension funds asked the Supreme Court on Sunday to immediately delay the sale of bankrupt automaker Chrysler LLC to a group led by Italian carmaker Fiat SpA while they challenge the deal.

The request, which moves the legal battle to the highest court in the United States, was filed after a U.S. appeals court in New York approved Chrysler's sale to a group led by Fiat, a union-aligned trust and the U.S. and Canadian governments.

The Chrysler ruling could set a precedent for the case of General Motors Corp, which is using a similar quick sale strategy in its bankruptcy in New York.

The appeals court late on Friday stayed the closing of the sale until Monday afternoon, giving the pension funds time over the weekend to ask the Supreme Court to block the sale while they appeal.

The pension funds, which hold about $42 million of Chrysler's $6.9 billion in secured loans, have argued the sale unlawfully rewarded unsecured creditors such as the union ahead of secured lenders and that Chrysler was pursuing an illegal reorganization plan through a sham sale.

"The need for the court to review the profound issues presented by Chrysler's novel bankruptcy sale far outweighs the cost of delaying" a sale, lawyers for the pension funds and the Indiana attorney general said in seeking an immediate stay.

http://ca.news.yahoo.com/s/reuters/0...chrysler_court
------------------------------------------------------------

Hier ist also ein Fall, wo Sotomayors ethnische Abstammung nicht gefragt waere, ferner ihre Weiblichkeit auch keine Rolle spielen sollte, sondern nur ihre gruendliche juristische Kenntnis und deren korrekte Interpretation gefragt waeren.

Was meinst Du, Haspelbein und Du, Houndstooth? Sprechen wir hier von reiner juristischer Qualifikation? ODER... koennte ihr Einfuehlungsvermoegen mit den Investoren des Indiana Pensions Funds ihren Richterspruch beeinflussen?

C-Dur
07.06.2009, 18:19
...Auch in der BRD werden viele Positionen nach irgendwelchen "Gleichstellungsregeln" und nicht nach Qualifikationen besetzt. Dank dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz werden Frauen, Behinderte, Ausländer und wer auch immer bevorzugt behandelt. In der Politik und der Justiz kommen dann noch parteitaktische Spielchen dazu.

So dürfen die "großen" Parteien CDU und SPD abwechselnd die freiwerdenden Stellen im Bundesverfassungsgericht besetzen. So viel zur Unabhängigkeit des höchsten deutschen Gerichts.Das hoert sich amerikanisch an! Was fuer juristisch korrekte und neutrale Entscheidungen kann man in so einem System erwarten?
Ist es nicht auch zu einem gewissen Grade ebenso in den Staten? Es muss immer neun Richter geben, von denen fuenf Republikaner sein muessen. Das habe ich so gelesen und so verstanden. Stimmt das, Haspelbein?

Mr Capone-E
07.06.2009, 19:05
Obama wählt streng nach antiweißen Gesichtspunkten aus.

Haspelbein
07.06.2009, 19:32
[...]
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Hier ist also ein Fall, wo Sotomayors ethnische Abstammung nicht gefragt waere, ferner ihre Weiblichkeit auch keine Rolle spielen sollte, sondern nur ihre gruendliche juristische Kenntnis und deren korrekte Interpretation gefragt waeren.

Was meinst Du, Haspelbein und Du, Houndstooth? Sprechen wir hier von reiner juristischer Qualifikation? ODER... koennte ihr Einfuehlungsvermoegen mit den Investoren des Indiana Pensions Funds ihren Richterspruch beeinflussen?

Ich kenne mich mit den Details von Konkursverfahren zuweg aus, um hier eine qualifizierte Aussage machen zu koennen. Klar wird nur, dass Obama seine Wahlkampfspender und Wahlkampfhelfer der UAW ordentlich unterstuetzt. Ob es legal ist, weiss ich nicht, jedoch ist es auf jeden Falle eine Vetternwirtschaft.

Haspelbein
07.06.2009, 19:34
Mich trifft der Schlag - - ein Kanadier in diesem Forum!!!! Also, das sehe ich eben zum ersten Mal.:]

Verschiedene Welten, meinst Du? Ich habe keine Ahnung.[...]

Ich hatte den Link nicht geoeffnet, daher wurde es mir nicht sofort klar. Ja, es bestehen leichte Unterschiede, ungefaehr so wie bei Tag und Nacht.

C-Dur
08.06.2009, 21:45
...Ja, es bestehen leichte Unterschiede, ungefaehr so wie bei Tag und Nacht.:D:D...ich merke, Du nimmst mich auf den Arm!! :rolleyes:

Ein bisschen habe ich jedenfalls gelernt in diesem Thread, und das ist schliesslich der Zweck der Uebung.:)

C-Dur
29.07.2009, 03:39
Es ist fast vollbracht!!

Sonia Sotomayor wurde mit 13 zu 6 Stimmen vom judiciary Kommitee des Senats als Supreme Court Richterin genehmigt.

Jetzt muss nur noch das volle Haus des Senats mehrheitlich fuer sie stimmen, was angeblich kein Problem geben sollte, da die Demokraten in der Mehrheit sind.


http://hotlineoncall.nationaljournal.com/archives/2009/07/breaking_senate_3.php

Ich freue mich fuer Sotomayor und Obama. Ein erster Erfolg!

http://iowadefense.files.wordpress.com/2009/05/judge-sonia-sotomayor.jpg