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Vollständige Version anzeigen : Rückschlag für Anarchisten - Dänischer Staat will Hippie-Hochburg zerschlagen



Gottfried
26.05.2009, 19:53
Der Staat besiegt Hippie-Republik Christiania

Der Anfang vom Ende für eine alternative Lebensform: Knapp 38 Jahre nach der Ausrufung des „Freistaates Christiania" hat ein Gericht dem dänischen Staat das volle Nutzungsrecht über das Gelände der alternativen Wohnsiedlung in Kopenhagen zugesprochen. Nun darf abgerissen werden.

http://www.welt.de/politik/article3808826/Der-Staat-besiegt-Hippie-Republik-Christiania.html

Doc Gyneco
26.05.2009, 19:54
Wurde langsam an der Zeit, dass man diese Linkslastige Penner Hochburg entsorgt !

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Gottfried
26.05.2009, 19:56
Der Staat hat eben als streitschlichtende Institution das letzte Wort - auch in Dingen, die ihn selbst betreffen. Klingt zwar paradox, ist aber so.

Skaramanga
26.05.2009, 20:09
Ich hoffe das dient dann später mal als Präzedenzfall, um der staatlichen Kontrolle entglittene Musel-Enklaven zu zerschlagen.

-jmw-
26.05.2009, 21:25
Gleichmacherisches Pack...

EinDachs
26.05.2009, 22:36
Lustig, wie aus "alternativ" im Threadtitel sogleich "anarchistisch" wird.

Landogar
27.05.2009, 08:36
Lustig, wie aus "alternativ" im Threadtitel sogleich "anarchistisch" wird.

Dachte ich auch grade...

franjo
27.05.2009, 09:20
Moin


Wurde langsam an der Zeit, dass man diese Linkslastige Penner Hochburg entsorgt !

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Um dann nicht mehr zu wissen, wo sich wer rumtreibt.?

War es wirklich so schlecht die Herrschaften dort allesamt verortet zu wissen.?


Der Staat hat eben als streitschlichtende Institution das letzte Wort - auch in Dingen, die ihn selbst betreffen. Klingt zwar paradox, ist aber so.


Ob das Grundstück wohl spekulativ interessant ist.?

franjo

Stadtknecht
27.05.2009, 09:46
Haben die Hippies irgendjemanden gestört, Straftaten begangen, Geld gekostet...?

Marathon
27.05.2009, 15:00
Beim "Fürstentum Germania" ist die Vorgehensweise identisch .

Ausonius
27.05.2009, 15:27
Na ja, die lassen sich nicht so schnell rauswerfen... Hab da schon Filmchen gesehen.

klartext
27.05.2009, 15:32
Haben die Hippies irgendjemanden gestört, Straftaten begangen, Geld gekostet...?

Sie haben Geld gekostet, es war ein ewiges Hickhack wegen Bezahlung von Strom Wasser, Müllabfuhr, Miete etc.
Jeder kannn so alternativ leben wie er will, aber bitte auf eigene Kosten.

Würfelqualle
27.05.2009, 15:41
Dazu haben die 38 Jahre gebraucht ? Ich hätte dafür mit polizeilicher Unterstützung eine Stunde gebraucht.

-jmw-
27.05.2009, 16:00
Sie haben Geld gekostet, es war ein ewiges Hickhack wegen Bezahlung von Strom Wasser, Müllabfuhr, Miete etc.
Jeder kannn so alternativ leben wie er will, aber bitte auf eigene Kosten.
Müll ist schwierig, das stimmt.
Hätte man ihnen aber Strom und Wasser nicht einfach abstellen können, wenn sie nicht zahlen?

Marathon
27.05.2009, 16:06
Na ja, die lassen sich nicht so schnell rauswerfen... Hab da schon Filmchen gesehen.

Du irrst, denn sie wurden bereits entfernt:
http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2894989&postcount=10

krupunder
27.05.2009, 16:13
Da Christiana ein linksalternatives Projekt ist,wird es nicht so schnell und voralledem einfach werden,diese Republik auszulöschen.
Selbst nicht im Staate Dänemark.
Da hat der User Ausonius schon ganz recht.

Eine analog "rechte" Form in der Art Christianas,wäre dagegen ein sehr kurzes Leben beschieden.

Ausonius
27.05.2009, 17:13
Du irrst, denn sie wurden bereits entfernt:
http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2894989&postcount=10

Ich red jetzt von den Kopenhagenern bzw. Christianiern.

Ausonius
27.05.2009, 17:14
Da Christiana ein linksalternatives Projekt ist,wird es nicht so schnell und voralledem einfach werden,diese Republik auszulöschen.
Selbst nicht im Staate Dänemark.
Da hat der User Ausonius schon ganz recht.


Wie gesagt - von diversen Filmaufnahmen her scheinen mir die dänischen Demonstranten zumindest dort in Kopenhagen heftiger zu sein als die deutschen; da werden schon mal Barrikaden mit LKW gebaut etc.

Gottfried
27.05.2009, 20:05
Lustig, wie aus "alternativ" im Threadtitel sogleich "anarchistisch" wird.

Das habe ich ganz bewusst so geschrieben. Und ich meine das nicht abwertend, obwohl ich sehr starke Abneigungen gegen diese Linken hege.

Acheiropoietos
27.05.2009, 20:09
Eine analog "rechte" Form in der Art Christianas,wäre dagegen ein sehr kurzes Leben beschieden.

Das erinnert mich irgendwie an Ruby Ridge.
Wobei - sind rechte Autonomiebestrebungen eigentlich auch anarchistisch?

Acheiropoietos

Gottfried
27.05.2009, 20:12
Beim "Fürstentum Germania" ist die Vorgehensweise identisch .

Wegen baurechtlicher Mängel. Ich denke, es hat eher damit zu tun, dass man die Bildung einer Mikronation verhindern wollte.

Man sieht hier aber sehr gut, dass man Linke mehrere Jahrzehnte gewähren lässt, während man bei Rechten innerhalb eines Jahres zuschlägt.

-jmw-
27.05.2009, 20:16
Solange Rinke und Lechte in ihren Kommunen leben und andere in Ruhe lassen, sollte man sie auch in Ruhe lassen. :]

Gottfried
27.05.2009, 20:28
Solange Rinke und Lechte in ihren Kommunen leben und andere in Ruhe lassen, sollte man sie auch in Ruhe lassen. :]

Wenn sie dem Staat das Areal abkaufen oder Miete zahlen, ist dagegen nichts einzuwenden.

-jmw-
27.05.2009, 20:41
Hmm...
Ja, wäre in dieser Form derzeit wohl die angemessene Verfahrensweise.

EinDachs
27.05.2009, 20:43
Das habe ich ganz bewusst so geschrieben. Und ich meine das nicht abwertend, obwohl ich sehr starke Abneigungen gegen diese Linken hege.

Nicht abwertend?
Naja, auch wenn ich per se "anarchistisch" nicht als abwertend ansehe, so wird es doch meist als Totschlagvokabel verwendet um die so bezeichnete Gruppe zu diskreditieren.

In jedem Fall eine eher merkwürdige Umbenennung. Warum hast du es dann ganz bewußt getan, wenn nicht um abzuwerten?

Gottfried
27.05.2009, 21:09
Nicht abwertend?
Naja, auch wenn ich per se "anarchistisch" nicht als abwertend ansehe, so wird es doch meist als Totschlagvokabel verwendet um die so bezeichnete Gruppe zu diskreditieren.

In jedem Fall eine eher merkwürdige Umbenennung. Warum hast du es dann ganz bewußt getan, wenn nicht um abzuwerten?

Es ist doch klar, dass der Tag, an dem die Hippies aus der Kommune vertrieben werden, ein (vorläufiger) Sieg der Etatisten über die Anarchisten ist.

Ich sympathisiere selber mit den Ideen des Anarchokapitalismus. Damit haben die Hippies aus dieser Kommune aber nicht viel gemein.

Prof. Hoppe erklärt dir, was darunter zu verstehen ist

http://anti-state.com/forum/index.php?board=29;action=display;threadid=20524

-jmw-
27.05.2009, 21:24
Der Herr Hoppe schmeisst Libertarianism, Anarchismus, Kapitalismus und Konservativismus zu sehr zusammen, finde ich.

Wenn man nicht drin ist im Thema, kann man ihn leicht missverstehen.

Lesenswert isser 'türlich trotzdem. :)

(Das nur am Rande der Ordnung halber.)

EinDachs
28.05.2009, 01:55
Es ist doch klar, dass der Tag, an dem die Hippies aus der Kommune vertrieben werden, ein (vorläufiger) Sieg der Etatisten über die Anarchisten ist.

Ich sympathisiere selber mit den Ideen des Anarchokapitalismus. Damit haben die Hippies aus dieser Kommune aber nicht viel gemein.

Prof. Hoppe erklärt dir, was darunter zu verstehen ist

http://anti-state.com/forum/index.php?board=29;action=display;threadid=20524

Aso.
Sag gleich, dass du Anarchokapitalist bist. Ja, dann ist es in der Tat auch für Anarchisten ein Rückschlag.

Nationalix
28.05.2009, 05:17
Lustig, wie aus "alternativ" im Threadtitel sogleich "anarchistisch" wird.

Ist doch beides dasselbe. :D

schastar
28.05.2009, 06:36
Haben die Hippies irgendjemanden gestört, Straftaten begangen, Geld gekostet...?

Ja


...in den vor mehr als 30 Jahren besetzten Häusern abgesprochen....

Man besetzt kein fremdes Eigentum.

Und da stellt sich für mich immer die Frage warum sich diese Leute nicht einfach selber Grund und Boden kaufen um dann so zu leben wie sie wollen. Tun doch andere auch.
Für ein paar Hunderttausend kann man sich z.B. einen eigenen Bauerhof mit genügend Land kaufen, oder ein paar alte Fabrikgebäude, oder damals eventuell die Kaserne.

-jmw-
28.05.2009, 08:18
Man besetzt kein fremdes Eigentum.
Ist zwar richtig, hängt ja aber am Eigentumsbegriff.
Leerstehende und ungenutzte Gebäude bspw. müssen nicht zwingend als ewig Eigentumscharakter habend angesehen werden.
Eher im Gegenteil.

In der Tat ist es aber v.a. praktikabler, Grund & Boden käuflich zu erwerben.
Denn das ist es staatlich geschütztes und vergleichsweise sicheres Sondereigentum.

schastar
28.05.2009, 08:35
Ist zwar richtig, hängt ja aber am Eigentumsbegriff.
Leerstehende und ungenutzte Gebäude bspw. müssen nicht zwingend als ewig Eigentumscharakter habend angesehen werden.
Eher im Gegenteil.

In der Tat ist es aber v.a. praktikabler, Grund & Boden käuflich zu erwerben.
Denn das ist es staatlich geschütztes und vergleichsweise sicheres Sondereigentum.


Das Grundbuchamt oder Gemeinde gibt Auskunft wem es gehört, und solange dieser die Abgaben (Grundsteuer, etc.) dafür aufbringt, gibt es auch keinen Grund es ihm wegzunehmen. Besonders dann nicht wenn kein öffentliches Interesse an diesem Grundstück besteht und wie in diesem Fall es auch kein Problem darstellt ein eigenes zu erwerben.

-jmw-
28.05.2009, 08:50
Das Grundbuchamt oder Gemeinde gibt Auskunft wem es gehört
In einem engeren juristischen Sinne tut es / sie das, ja, sicher.
Aber eben nur in diesem.

alta velocidad
28.05.2009, 08:52
Dazu haben die 38 Jahre gebraucht ? Ich hätte dafür mit polizeilicher Unterstützung eine Stunde gebraucht.

Du hättest dafür von denen innehalb von fünf Minuten dermaßen was auf die Glocke bekommen, dass Du die nächsten 38 Jahre im Krankenhaus gelegen hättest. :D

alta velocidad
28.05.2009, 08:58
http://www.welt.de/politik/article3808826/Der-Staat-besiegt-Hippie-Republik-Christiania.html

Mal eine Alternative zur Springer-Presse:


Christiania

Freistaat in Not

VON HANNES GAMILLSCHEG

[…]

Doch so schnell geht nichts in Christiania, auch diesmal nicht. Das Urteil zieht keinen Schlussstrich unter die 1971 erfolgte Besetzung eines Ex-Kasernengeländes - es leitet ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte der Hippie-Republik ein, die als Symbol dänischer Toleranz zur Touristenattraktion wurde.

Knud Foldschack, Anwalt der 753 Christianitter, die die Anerkennung ihres "unkündbaren Nutzungsrechts" einforderten, sieht im Gerichtsentscheid einen "moralischen Sieg", weil die Richter viel Verständnis für die Argumente seiner Klienten geäußert hätten. Dies gebe die Basis, das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof anzufechten.

Es ist nicht die erste Begegnung mit der Justiz. Schon 1978 - fünf Jahre, nachdem das Parlament den Freistaat offiziell als "soziales Experiment" anerkannt hatte - erlaubte das Höchstgericht eine Räumung. Doch die Parlamentsmehrheit wollte keinen Zwist. 1982 erhielten die Christianitter unbegrenztes Gebrauchsrecht, das erst 2004 gekündigt wurde, als sich das gesellschaftliche Klima in Dänemark verhärtet hatte und Christiania als Haschisch- und Hehlerzentrale in Verruf gekommen war.

Inzwischen hat die Polizei die "Pusher-Street" geräumt, was nur bewirkte, dass sich der Drogenhandel auf die ganze Stadt ausbreitete und nun unkontrollierbar ist, mit dem "Bandenkrieg" als Folge, der Kopenhagen seit Monaten plagt.

[…]

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/?em_cnt=1772520

Bandenkrieg in der ganzen Stadt? Na, das scheint ja echt erfolgreich zu sein, was die Regierung da angerichtet hat. :D

Efna
28.05.2009, 09:02
Warum glauben hier einiges das es sich um Anarchisten handelt?

Gottfried
28.05.2009, 09:15
Mal eine Alternative zur Springer-Presse:



http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/?em_cnt=1772520

Bandenkrieg in der ganzen Stadt? Na, das scheint ja echt erfolgreich zu sein, was die Regierung da angerichtet hat. :D

Man sollte Drogen einfach legalisieren und einen Warnhinweis auf die Verpackung kleben, wie bei Zigaretten. Dann gäbe es diese wilden Schießereien in Kopenhagen wohl nicht.

-jmw-
28.05.2009, 09:20
Man sollte Drogen einfach legalisieren und einen Warnhinweis auf die Verpackung kleben, wie bei Zigaretten. Dann gäbe es diese wilden Schießereien in Kopenhagen wohl nicht.
:top:

Rowlf
28.05.2009, 20:49
Anarchisten? Das sind Feel-Good Hippies.