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Vollständige Version anzeigen : Müll mit nach Hause genommen - Fristlose Kündigung



El Lute
14.05.2009, 16:31
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,624886,00.html


"[...]Der Inhalt der Container wird normalerweise auf ein Fließband befördert, wandert in eine Altpapierpresse und wird schließlich entsorgt.

Doch da war dieses Möbelstück.

Der Kollege machte Mehmet G. auf das zusammenklappbare Reisebett aufmerksam. "Du bist doch Vater, kannst du das nicht noch gebrauchen?", soll er gefragt haben. Mehmet G., Vater einer eineinhalbjährigen und einer fünf Jahre alten Tochter, angelte das Bett aus dem Container, trug es über den Firmenhof zu seinem Auto und nahm es nach Dienstschluss mit nach Hause. Das soll ein Mitglied des Betriebsrats beobachtet und gemeldet haben, sagt Thomas Karl, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Ludwigshafen, SPIEGEL ONLINE. Sein Mandant Mehmet G. wurde daraufhin im Dezember vergangenen Jahres fristlos entlassen. [...]"


Da kann und will sich in diesem Land jemand verbessern, indem er etwas nutzt, was anderen nichts mehr wert ist und dann soll er dafür ruiniert werden. Anscheinend muss noch nicht einmal mehr der Verdacht bestehen, dass ein Arbeitgeber durch einen Arbeitnehmer geschädigt wurde (siehe http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74590), es reicht offenbar schon aus, dass etwas gemacht wurde, was vom Arbeitgeber so nicht vorgesehen war. Nichts und niemandem wurde geschadet, trotzdem wird der Betroffene jetzt aller Vorraussicht nach zum Sozialfall. Ich hoffe, dass er mit seiner Klage Erfolg hat, denn ich bleibe dabei, die Arbeitgeber in diesem Land streben Bestimmungen für Arbeitsverhältnisse an, die ihnen jedwegige Willkür gestattet.

henriof9
14.05.2009, 16:34
Was hat ihn denn daran gehindert bei seinem Vorgesetzten nachzufragen, ob er das Reisebett mitnehmen darf ?

Bruddler
14.05.2009, 16:37
Was hat ihn denn daran gehindert bei seinem Vorgesetzten nachzufragen, ob er das Reisebett mitnehmen darf ?

Bei einem solchen Vorgang aber stets einen Zeugen mit hinzuziehen.... ;)

The Dude
14.05.2009, 17:12
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,624886,00.html


"[...]Der Inhalt der Container wird normalerweise auf ein Fließband befördert, wandert in eine Altpapierpresse und wird schließlich entsorgt.

Doch da war dieses Möbelstück.

Der Kollege machte Mehmet G. auf das zusammenklappbare Reisebett aufmerksam. "Du bist doch Vater, kannst du das nicht noch gebrauchen?", soll er gefragt haben. Mehmet G., Vater einer eineinhalbjährigen und einer fünf Jahre alten Tochter, angelte das Bett aus dem Container, trug es über den Firmenhof zu seinem Auto und nahm es nach Dienstschluss mit nach Hause. Das soll ein Mitglied des Betriebsrats beobachtet und gemeldet haben, sagt Thomas Karl, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Ludwigshafen, SPIEGEL ONLINE. Sein Mandant Mehmet G. wurde daraufhin im Dezember vergangenen Jahres fristlos entlassen. [...]"


Da kann und will sich in diesem Land jemand verbessern, indem er etwas nutzt, was anderen nichts mehr wert ist und dann soll er dafür ruiniert werden. Anscheinend muss noch nicht einmal mehr der Verdacht bestehen, dass ein Arbeitgeber durch einen Arbeitnehmer geschädigt wurde (siehe http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74590), es reicht offenbar schon aus, dass etwas gemacht wurde, was vom Arbeitgeber so nicht vorgesehen war. Nichts und niemandem wurde geschadet, trotzdem wird der Betroffene jetzt aller Vorraussicht nach zum Sozialfall. Ich hoffe, dass er mit seiner Klage Erfolg hat, denn ich bleibe dabei, die Arbeitgeber in diesem Land streben Bestimmungen für Arbeitsverhältnisse an, die ihnen jedwegige Willkür gestattet.

Erneut ein Fall der zeigt, wie krank es zugeht!

Ich halte mir den Bauch vor Lachen, wenn ich das lese:

"Der Prozess zeigt, wie schwer es in diesem Fall ist, die Entnahme von "Abfall" - juristisch Eigentum - zu werten."

Das Reisebett aus dem Müll ist also juristisch vom Zeitpunkt des Aufsammelns bis zum Verschrotten in der Presse juristisch gesehen Eigentum, und wer besagten Müll "klaut", tut in diesem Sinne nichts anderes als würde er seinem Chef seinen vergoldeten und mit Brillanten besetzten Cockring aus der Nachttischschublade entwenden - aha!

Es ist zum Schreien.

The Dude
14.05.2009, 17:18
Was hat ihn denn daran gehindert bei seinem Vorgesetzten nachzufragen, ob er das Reisebett mitnehmen darf ?

Möglicherweise der arglose, gesunde Menschenverstand?! Für meine Begriffe erübrigt sich bei Anwendung des Letzteren die Frage: "Chef, darf ich ein Teil aus dem Müll mitnehmen?" völlig

jak_22
14.05.2009, 17:34
Eigentlich wurde das Wesentliche schon gesagt, aber ...

... wieso hat ihn ausgerechnet der Betriebsrat angeschwärzt?

Und nicht auf sein "Fehlverhalten" - so es denn eines war - angesprochen?

latrop
14.05.2009, 17:36
Eigentlich wurde das Wesentliche schon gesagt, aber ...

... wieso hat ihn ausgerechnet der Betriebsrat angeschwärzt?

Und nicht auf sein "Fehlverhalten" - so es denn eines war - angesprochen?

Wahrscheinlich purer Neid.
Denn der wollte wohl die Liege haben.

jak_22
14.05.2009, 17:40
Wahrscheinlich purer Neid.
Denn der wollte wohl die Liege haben.

Super Kollegen, so gesehen. Wenn ich so drüber nachdenke, hat die Kündigung
zumindest bewirkt, aus dem Scheißladen wegzukommen ...

henriof9
14.05.2009, 19:17
Möglicherweise der arglose, gesunde Menschenverstand?! Für meine Begriffe erübrigt sich bei Anwendung des Letzteren die Frage: "Chef, darf ich ein Teil aus dem Müll mitnehmen?" völlig

Arglos ja, aber der gesunde Menschenverstand blieb dabei wohl außen vor, denn es war ja nicht sein Müll, sondern der der Chefs, respektive der Müll des Unternehmens.

Bettmaen
14.05.2009, 19:56
Juristische gesehen ist auch das Mitnehmen von Sperrmüll Diebstahl. Man verwechsle bloß nicht Juristenlogik mit gesundem Menschenverstand.

Mütterchen
14.05.2009, 20:44
Auch wenn der Mann einen Fehler gemacht hat, als der das Reisbett für seine Kinder aus dem Müll gehlolt hat ( ich hoffe nur, das Teil war noch originalverpackt), das ist doch kein Grund, jemandem zu kündigen.
Ich vermute eher, der Arbeitgeber wollte ihn sowieso loswerden und brauchte einen konkreten Anlass, den er zum Vorwurf machen kann.

The Dude
14.05.2009, 21:03
Arglos ja, aber der gesunde Menschenverstand blieb dabei wohl außen vor, denn es war ja nicht sein Müll, sondern der der Chefs, respektive der Müll des Unternehmens.

Genau genommen Müll, für den eine Altpapierverwertung gar nicht zuständig ist, also Müll im Müll, und DEN darf sich schon niemand aneignen.