Vollständige Version anzeigen : Suizid
Leo Navis
11.05.2009, 12:35
Tach,
Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.
In Wiki hab ich dazu Folgendes von Nietzsche gefunden:
„[...] Seinen Tod stirbt der Vollbringende, siegreich, umringt von Hoffenden und Gelobenden.
Also sollte man sterben lernen; und es sollte kein Fest geben, wo ein solcher Sterbender nicht der Lebenden Schwüre weihte! [...]“
„[...] Dass euer Sterben keine Lästerung sei auf Mensch und Erde, meine Freunde: das erbitte ich mir von dem Honig eurer Seele.
In eurem Sterben soll noch euer Geist und eure Tugend glühn, gleich einem Abendroth um die Erde: oder aber das Sterben ist euch schlecht gerathen. [...]“ (Zitate aus Also sprach Zarathustra, Erster Teil, Vom freien Tode)
Wer also tatsächlich sterben will, aus Überzeugung, nicht aus Angst, sollte man nicht dem diesen Wunsch freimütig einräumen? Ist es nicht unser eigenes Recht, uns selbst zu beenden? Ist Aufkärung über dieses Thema nicht viel wichtiger als es entweder ein "paar Spinnern" zuzuschreiben oder einfach zu ignorieren?
Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens wünschen, nie geboren worden zu sein, sollten im Supermarkt Selbstmordpillen kaufen können. Was passiert stattdessen? Sterben sie, werden sie als Spinner betrachtet, leben sie, werden sie zum Psychiater geschickt, die ihnen noch ein paar Jahre Qualen schenken, am besten auch noch auf Medikamenten. Nur - wozu? Wenn ein Mensch psychisch in eine dermaßen "falsche", also nicht gewollte, Richtung gelenkt wird, so ist dies nicht nur sein Fehler - wie könnte es - sondern zu großen Teilen der Fehler der Gesellschaft, allen voran der Eltern.
Suizid ist der einzige sichere Weg, diese Gesellschaft zu verlassen.
Das Kind muss unter den fehlenden Fähigkeiten der Eltern leiden - manchmal ein Leben lang, und das nur, weil ihm von früh an gelehrt wurde, dass "Selbstmord keine Lösung" sei. Und doch - es ist sogar die Lösung. Für alles.
Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.
Über Gegenargumente dankbar,
Leo
Tach,
Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.
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Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.
Über Gegenargumente dankbar,
Leo
musel wissen das ............... und finden dann sauere weintrauben vor..............
.
Leo Navis
11.05.2009, 12:44
musel wissen das ............... und finden dann sauere weintrauben vor..............
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"Musel" sollten eigentlich nicht das Thema sein, auch wenn da diese Mentalität vorhanden ist.
"Musel" sollten eigentlich nicht das Thema sein, auch wenn da diese Mentalität vorhanden ist.
schon klar.
mit diesem beispiel drücke ich nur die enttäuschenden erwartungen für selbstmörder aus.
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henriof9
11.05.2009, 12:48
Tach,
Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.
Wer also tatsächlich sterben will, aus Überzeugung, nicht aus Angst, sollte man nicht dem diesen Wunsch freimütig einräumen? Ist es nicht unser eigenes Recht, uns selbst zu beenden? Ist Aufkärung über dieses Thema nicht viel wichtiger als es entweder ein "paar Spinnern" zuzuschreiben oder einfach zu ignorieren?
Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens wünschen, nie geboren worden zu sein, sollten im Supermarkt Selbstmordpillen kaufen können. Was passiert stattdessen? Sterben sie, werden sie als Spinner betrachtet, leben sie, werden sie zum Psychiater geschickt, die ihnen noch ein paar Jahre Qualen schenken, am besten auch noch auf Medikamenten. Nur - wozu? Wenn ein Mensch psychisch in eine dermaßen "falsche", also nicht gewollte, Richtung gelenkt wird, so ist dies nicht nur sein Fehler - wie könnte es - sondern zu großen Teilen der Fehler der Gesellschaft, allen voran der Eltern.
Suizid ist der einzige sichere Weg, diese Gesellschaft zu verlassen.
Das Kind muss unter den fehlenden Fähigkeiten der Eltern leiden - manchmal ein Leben lang, und das nur, weil ihm von früh an gelehrt wurde, dass "Selbstmord keine Lösung" sei. Und doch - es ist sogar die Lösung. Für alles.
Und wer weiß - niemand kann es wissen - vielleicht liegt ja für gerade die, die das erkennen, ein Paradies danach.
Über Gegenargumente dankbar,
Leo
Holla, das ist jetzt aber mal ein Thema !
Grundsätzlich steht es doch jedem frei über sein Ableben selbst zu bestimmen, sofern er psychisch und körperlich in der Lage ist dazu.
Und, im Normalfall halte ich Selbstmord nicht für DIE Lösung weil es ein entgültige Sache ist und niemand davor gefeiht ist, nicht wirklich alles unternommen zu haben um die angeblichen Gründe dafür wirklich als lösbar zu halten.
Dein Beispiel mit dem Kind kann ich nun nicht nachvollziehen, denn Unfähigkeit der Eltern ist ja nun kein Grund sich das Leben zu nehmen.
Übrigens ist der Selbstmord nicht unbedingt das sicherste Mittel zu sterben, es mißglückt oft genug und die Folgen dessen sind dann allerding häufig ein wirklicher Grund zum sterben.
Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
Sauerländer
11.05.2009, 12:52
Unter der Prämisse, dass nach dem Tod noch etwas kommt, ist der Suizid potentiell keineswegs die Lösung für alles.
Sauerländer
11.05.2009, 12:55
Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
Das wiederum sehe ich anders. Mir fielen so einige Dinge ein, die subjektiv -und darauf kommt es ja letztlich an- das Leben restlos entwerten bzw die positive Kompensation des Elends beseitigen können.
Leo Navis
11.05.2009, 12:57
Holla, das ist jetzt aber mal ein Thema !
Grundsätzlich steht es doch jedem frei über sein Ableben selbst zu bestimmen, sofern er psychisch und körperlich in der Lage ist dazu.
Und, im Normalfall halte ich Selbstmord nicht für DIE Lösung weil es ein entgültige Sache ist und niemand davor gefeiht ist, nicht wirklich alles unternommen zu haben um die angeblichen Gründe dafür wirklich als lösbar zu halten.
Dein Beispiel mit dem Kind kann ich nun nicht nachvollziehen, denn Unfähigkeit der Eltern ist ja nun kein Grund sich das Leben zu nehmen.
Übrigens ist der Selbstmord nicht unbedingt das sicherste Mittel zu sterben, es mißglückt oft genug und die Folgen dessen sind dann allerding häufig ein wirklicher Grund zum sterben.
Wenn wir nun mal schwere und unheilbare Erkrankungen ausnehmen gibt es eigentlich keinen Grund aus dem Leben scheiden zu wollen, es ist lediglich die momentane Unfähigkeit mit einer Lebenssituation umzugehen.
Was ich eher meinte.
Die meisten Suizidalen in unserer Gesellschaft sind "Ausgeschlossene". Sie fühlen sich unterdrückt und haben häufig nie richtig gelernt, sich im sozialem Umfeld zurechtzufinden - sie sind wahnsinnig unsicher. Für viele dieser Menschen ist das ganze Leben schon die Hölle. Wer morgens mit dem Gedanken aufwacht, sterben zu wollen, und abends mit dem Gedanken einschläft, sterben zu wollen, weil ihm jeder Tag in seinem Leben nichts als Verdruss und Qualen bringt - ist es dann nicht rational, wenn dieser Mensch seine Mitmenschen von seiner Anwesenheit erlöst?
Solche Menschen haben ja auch ein völlig falsches Bild von sich, sie denken, sie seien allen völlig verhasst. Solche Gedanken sollen dann wiederrum dadurch gelindert werden, dass sie sich mit anderen Menschen auseinandersetzen und ihnen ihre Gedanken erläutern, doch weil sie ja sozial solche Idioten sind, werden sie wiederrum missverstanden und fühlen sich daraufhin noch weiter gedrängt.
Die Alternative ist der Psychiater; Medikamentchen, die Dich glücklich machen sollen, letzten Endes aber Deine ganze Persönlichkeit über den Haufen werfen. Meiner Meinung nach die weit schlechtere Alternative.
Ich habe übrigens gerade das hier (http://www.med1.de/Forum/Psychologie/418603/) gelesen - falls es interessiert. ;)
Leo Navis
11.05.2009, 12:58
Unter der Prämisse, dass nach dem Tod noch etwas kommt, ist der Suizid potentiell keineswegs die Lösung für alles.
Auf "dieser" Welt dann doch schon.
Sauerländer
11.05.2009, 13:02
Auf "dieser" Welt dann doch schon.
Sicher. Aber sofern das eigentlich Ich bestehen bleibt, nimmt man all seine unerträglichen Erinnerungen und Frustrationen dahin, wohin man dann geht, mit.
Und als die große Selbstausknipsung, die mancher gerne unternehmen würde, wäre der Suizid damit untauglich.
EInmal ganz abgesehen von der Frage, was der etwaige Gott eigentlich zu diesem Thema meint.
Leo Navis
11.05.2009, 13:05
Sicher. Aber sofern das eigentlich Ich bestehen bleibt, nimmt man all seine unerträglichen Erinnerungen und Frustrationen dahin, wohin man dann geht, mit.
Und als die große Selbstausknipsung, die mancher gerne unternehmen würde, wäre der Suizid damit untauglich.
EInmal ganz abgesehen von der Frage, was der etwaige Gott eigentlich zu diesem Thema meint.
Das ist eine sinnvolle Überlegung, ja. Gibt es nichts, ist man danach weg, gibt es etwas, ist man danach vielleicht noch mehr gefickt. :D
Was ich eher meinte.
Die meisten Suizidalen in unserer Gesellschaft sind "Ausgeschlossene". Sie fühlen sich unterdrückt und haben häufig nie richtig gelernt, sich im sozialem Umfeld zurechtzufinden - sie sind wahnsinnig unsicher. Für viele dieser Menschen ist das ganze Leben schon die Hölle. Wer morgens mit dem Gedanken aufwacht, sterben zu wollen, und abends mit dem Gedanken einschläft, sterben zu wollen, weil ihm jeder Tag in seinem Leben nichts als Verdruss und Qualen bringt - ist es dann nicht rational, wenn dieser Mensch seine Mitmenschen von seiner Anwesenheit erlöst?
(...)
Nein.
Das ist eine weit verbreitete Annahme, die jedoch unzutreffend ist.
Suizidanten sind keineswegs immer "Ausgeschlossene" der Gesellschaft. Die Gründe für einen Suizid sind so vielfältig wie die Menschen selbst.
Allerdings liegen häufig (therapierbare) psychische Erkrankungen vor. Depression als häufigste Ursache, die bei weitem nicht immer nicht immer nur an der Lebenssituation desjenigen liegt, sondern schlicht auch häufig körperliche Ursachen hat.
Leo Navis
11.05.2009, 13:18
Nein.
Das ist eine weit verbreitete Annahme, die jedoch unzutreffend ist.
Suizidanten sind keineswegs immer "Ausgeschlossene" der Gesellschaft. Die Gründe für einen Suizid sind so vielfältig wie die Menschen selbst.
Allerdings liegen häufig (therapierbare) psychische Erkrankungen vor. Depression als häufigste Ursache, die bei weitem nicht immer nicht immer nur an der Lebenssituation desjenigen liegt, sondern schlicht auch häufig körperliche Ursachen hat.
Okay, wieder was dazugelernt. Woher hast Du das Wissen?
Das macht den Punkt allerdings nicht unzutreffend; lediglich die Einleitung. ;)
Okay, wieder was dazugelernt. Woher hast Du das Wissen?
Das macht den Punkt allerdings nicht unzutreffend; lediglich die Einleitung. ;)
Psychologie. :)
Tach,
Ich habe mich mal die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt. Es ist interessant, dass es sowohl Suizidale gibt, die nur Aufmerksamkeit suchen - man kennt sie - als auch jene, bei denen tatsächlich eine Überzeugung dahintersteht.
Sicherlich steht Überzeugung dahinter.
Allerdings kann man einige auch davon überzeugen, dass ihr Leben doch mehr zu bieten hat, als sie annehmen.
Medikamente sind nur ein Weg. Manchmal reichen auch schon ein, zwei zielgerichtete Gespräche oder praktische Lösungen für ihre Probleme (Schuldnerberatung, ein Besuch beim Anwalt etc.)
Wer also tatsächlich sterben will, aus Überzeugung, nicht aus Angst, sollte man nicht dem diesen Wunsch freimütig einräumen? Ist es nicht unser eigenes Recht, uns selbst zu beenden? Ist Aufkärung über dieses Thema nicht viel wichtiger als es entweder ein "paar Spinnern" zuzuschreiben oder einfach zu ignorieren?
Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens wünschen, nie geboren worden zu sein, sollten im Supermarkt Selbstmordpillen kaufen können. Was passiert stattdessen? Sterben sie, werden sie als Spinner betrachtet, leben sie, werden sie zum Psychiater geschickt, die ihnen noch ein paar Jahre Qualen schenken, am besten auch noch auf Medikamenten. Nur - wozu? Wenn ein Mensch psychisch in eine dermaßen "falsche", also nicht gewollte, Richtung gelenkt wird, so ist dies nicht nur sein Fehler - wie könnte es - sondern zu großen Teilen der Fehler der Gesellschaft, allen voran der Eltern.
Jeder gesunde Mensch kann doch selbst entscheiden, ob er weiter leben möchte oder nicht. Dafür bracht es keine Selbstmordpillen aus dem Supermarkt.
Kopf in den Backofen, Pulsadern aufschneiden (aber bitte richtig), Tabletten aus der Apotheke usw... Die Möglichkeiten sind zahlreich.
Und nein, ich bin kein Freund davon ausschließlich der pöhsen Gesellschaft und den Eltern die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Irgendwann ist man erwachsen und selbst für sich und sein Leben verantwortlich.
Medikamente sind selten und kaum auf Dauer eine Lösung.
Psychoanalyse auch nicht.
Allerdings kann manchmal wirklich eine Therapie hilfreich sein, um Dinge aufzuarbeiten oder schlicht den Wert seiner eigenen Existenz zu erkennen.
Natürlich kann nicht jeder gerettet werden und nicht jeder möchte das ja auch.
bernhard44
11.05.2009, 13:37
Nein.
Das ist eine weit verbreitete Annahme, die jedoch unzutreffend ist.
Suizidanten sind keineswegs immer "Ausgeschlossene" der Gesellschaft. Die Gründe für einen Suizid sind so vielfältig wie die Menschen selbst.
Allerdings liegen häufig (therapierbare) psychische Erkrankungen vor. Depression als häufigste Ursache, die bei weitem nicht immer nicht immer nur an der Lebenssituation desjenigen liegt, sondern schlicht auch häufig körperliche Ursachen hat.
stimmt, mindestens drei Hauptgruppen sollte man unterscheiden.
- psychisch Kranke hier vor allem Depressive.
- Labile, die unfähig sind, Konfliktsituationen zu lösen oder solche zu verarbeiten (hier gibt es auch Kombinationen) .
- Menschen die freibestimmt und ganz bewusst ihr Leben beenden, da sie es wegen körperlicher Gebrechen oder schwerer Krankheit, nicht mehr als lebenswert empfinden.
Leo Navis
11.05.2009, 13:40
Sicherlich steht Überzeugung dahinter.
Allerdings kann man einige auch davon überzeugen, dass ihr Leben doch mehr zu bieten hat, als sie annehmen.
Medikamente sind nur ein Weg. Manchmal reichen auch schon ein, zwei zielgerichtete Gespräche oder praktische Lösungen für ihre Probleme (Schuldnerberatung, ein Besuch beim Anwalt etc.)
Das glaube ich. Ich glaube auch ich habe von Anfang an über eine ziemlich bestimmte Art von Suizidalen gesprochen, wie mir jetzt auffällt.
Jeder gesunde Mensch kann doch selbst entscheiden, ob er weiter leben möchte oder nicht. [...]
Normalerweise - so kenne ich es zumindest - werden Suizidale nicht wie "gesunde Menschen" behandelt.
Normalerweise - so kenne ich es zumindest - werden Suizidale nicht wie "gesunde Menschen" behandelt.
Wenn sich jemand ernsthaft suizidieren möchte, dann tut er das einfach. Er wird aber vorher nicht in einer Art und Weise medizinisch auffällig werden, so dass man ihn als "suizidal" erkennen würde.
Die "Suizidalen", die in eine Klinik eingewiesen werden, haben in erster Linie andere Probleme. Suchterkrankungen, Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Borderline - aus diesen könnte dann ein Suizid folgen.
Klopperhorst
11.05.2009, 13:49
...
Suizid ist der einzige sichere Weg, diese Gesellschaft zu verlassen.
Das Kind muss unter den fehlenden Fähigkeiten der Eltern leiden - manchmal ein Leben lang, und das nur, weil ihm von früh an gelehrt wurde, dass "Selbstmord keine Lösung" sei. Und doch - es ist sogar die Lösung. Für alles.
....
Sicher. Aber die Angst vor dem Tod ist größer, als die Qualen des Lebens zu ertragen.
So schleppt man sich doch immer durch.
---
http://doublemagnum.files.wordpress.com/2008/10/suicide-booth.jpg
bernhard44
11.05.2009, 14:28
Bild
von Wall?
von Wall?
Nein. Aus Futurama. ;)
politisch Verfolgter
11.05.2009, 14:31
In innerer Emigration läßt sich doch die in vielen Bereichen immerhin faszinierende techn.-wiss. Entwicklung mit verfolgen.
Da wärs ganz toll, 1 000 Jahre alt zu werden, währenddessen man dann das Leben auf ne Mio Jahre erweitern zu können hoffen darf.
Wenns dann körperlich gar nicht mehr geht, lieber das Hirn in einem "Einmachglas" am Leben halten, es mit Schnittstellen auf ungeheuer vielfältige Art mit der Außenwelt in Verbindung setzen, so die Dinge sogar mit bewirken, gerne auf fernen Planeten damit dabei sein, außerhalb von Gefahrenzonen.
Es ist ja nicht mehr wie früher, als sich über Jahrtausende gar nix tat.
In innerer Emigration läßt sich doch die in vielen Bereichen immerhin faszinierende techn.-wiss. Entwicklung mit verfolgen.
Da wärs ganz toll, 1 000 Jahre alt zu werden, währenddessen man dann das Leben auf ne Mio Jahre erweitern zu können hoffen darf.
Wenns dann körperlich gar nicht mehr geht, lieber das Hirn in einem "Einmachglas" am Leben halten, es mit Schnittstellen auf ungeheuer vielfältige Art mit der Außenwelt in Verbindung setzen, so die Dinge sogar mit bewirken, gerne auf fernen Planeten damit dabei sein, außerhalb von Gefahrenzonen.
Es ist ja nicht mehr wie früher, als sich über Jahrtausende gar nix tat.
:rolleyes::rolleyes:
politisch Verfolgter
11.05.2009, 14:42
Ui, da droht Einer mitm schwarzen Kreuz ;-)
Leo Navis
11.05.2009, 14:45
In innerer Emigration läßt sich doch die in vielen Bereichen immerhin faszinierende techn.-wiss. Entwicklung mit verfolgen.
Da wärs ganz toll, 1 000 Jahre alt zu werden, währenddessen man dann das Leben auf ne Mio Jahre erweitern zu können hoffen darf.
Wenns dann körperlich gar nicht mehr geht, lieber das Hirn in einem "Einmachglas" am Leben halten, es mit Schnittstellen auf ungeheuer vielfältige Art mit der Außenwelt in Verbindung setzen, so die Dinge sogar mit bewirken, gerne auf fernen Planeten damit dabei sein, außerhalb von Gefahrenzonen.
Es ist ja nicht mehr wie früher, als sich über Jahrtausende gar nix tat.
Das ist eine hochinteressante Sichtweise. Du lebst in einer anderen Welt. Wenn Dich diese Gesellschaft nicht interessiert, ignorierst Du sie einfach und konzentrierst Dich in dem Fall auf die Wissenschaft. Versteh ich das richtig?
politisch Verfolgter
11.05.2009, 14:49
LN, ne, ich wäre gerne mitten drin voll dabei.
Gibts mal Roboterschwärme, deren Individualintelligenz Menschintelligenz übersteigt, wirds erst so richtig interessant.
Dann machts ja wirklich keinen Sinn mehr, Tätigkeiten auszuüben, die unter Roboterlevel angelegt sind.
Darauf freue ich mich, würde es gerne erleben.
Leider werden die Gesellschaften von Regimes deformiert, die LeistungsunterbindungsGesellschaften bezwecken.
Das ist nicht mehr allzu lange aufrecht zu erhalten, wenn eben high tech immer umfassender um sich greift, was heute leider noch weitgehend ignoriert wird.
Ich konzentriere mich auf jenen Anteil unserer Realität, der das voranbringt.
politisch Verfolgter
11.05.2009, 15:49
Fällt mir grad noch ein: es gibt ja Hirnverbrannte, die denken, danach käm noch was, schnallen sich sogar Sprengstoffgürtel um, um möglichst Viele dorthin mit zu nehmen.
Dazu ist zu sagen, es ist purer Blödsinn, da ist nix, es kommt nix. Ist man weg, ist nix mehr und nie mehr was.
Alle Religionen und Gottesbegriffe sind pure menschliche Einbildungen.
Wenn also nix kommt, dann halt mal gefälligst sich das zu Gemüte führen, was einem hier so geboten wird.
Das ist ja wirklich schräg, zum kaputtlachen.
Hat man mit dem Lachen Probleme, dann ab auf die Couch zwecks LachkrampfWiederherstellung.
Klopperhorst
11.05.2009, 16:29
Das wiederum sehe ich anders. Mir fielen so einige Dinge ein, die subjektiv -und darauf kommt es ja letztlich an- das Leben restlos entwerten bzw die positive Kompensation des Elends beseitigen können.
Der beste Kompromiss scheint mir doch die Strategie des Herrn Albin in Th. Manns Zauberberg zu sein.
Er lief immer mit einer geladenen Pistole herum, und hatte damit die Gewissheit, jederzeit überall seinem Leben ein Ende setzen zu können.
Dieses Gefühl befreit, und daher sollte jeder eine Zyankalikapsel oder ähnliches permanent bei sich tragen.
---
Ui, da droht Einer mitm schwarzen Kreuz ;-)
Wie du meinem Beitrag entnehmen kannst, habe ich nur zwei Smilies gepostet.
politisch Verfolgter
11.05.2009, 16:37
Klopperhorst, aber mein Guter, doch nicht solche Worte.
Wo kämen wir denn da hin.
Da wird man debil oder altersvergeßlich und verwechselt die Pillen.
Oder Kinder finden sie und schlucken das Zeug weg.
Gläubige sollten ein Bild des Fegefeuers bei sich tragen, um damit vor dem gewarnt zu sein, was sie ggf. erwartet, wennse abtreten.
politisch Verfolgter
11.05.2009, 16:39
NW, dann nehm ich die beiden schwarzen Prügel als religiöse Smilies ;-)
Mondgoettin
11.05.2009, 16:42
es gibt Menschen,denen merkt man nicht ein bisschen vorher an,dass sie sich bald das Leben nehmen werden,ich kannte da mal einen Fall.....
puh,das war heftig.
Der Junge war erst 18!!
Und den Grund,warum er sich umbrachte(hinterliess er schriftlich)verstand niemand.
politisch Verfolgter
11.05.2009, 16:43
Mir ist sowas von einem 24Jährigen bekannt, der von Villa bis Porsche alles hatte.
Genau das war sein Grund: es konnte für ihn nix mehr kommen.
Meine Theorie:
Der Suizid ist eine Option, der insbesondere von schwachen Menschen als Ausweg genutzt wird, die nicht mehr Herr über ihre Probleme werden können.
Mondgoettin
11.05.2009, 16:46
auch den Fall einer vor zwei Jahren 23 -Jaehrigen im Bekanntenkreis,war schlimm.
sie studierte erfolgreich ,der Grund warum sie sich umbrachte,war eine Kurzschluss-Reaktion,auf ein Problem im Familienkreis.
Bruddler
11.05.2009, 16:53
Mein Bruder hat sich 2001 im Alter von 44 Jahren eine Kugel durch die Birne gejagt.
Er war arbeits- und mittellos.
Aber sein eigentliches Grundproblem war seine Alkoholabhängigkeit...
Mondgoettin
11.05.2009, 16:55
Mein Bruder hat sich 2001 im Alter von 44 Jahren eine Kugel durch die Birne gejagt.
Er war arbeits- und mittellos.
Aber sein eigentliches Grundproblem war seine Alkoholabhängigkeit...
oje,das ist auch schlimmm,was Alkoholabhaengigkeit machen kann....
Bruddler
11.05.2009, 16:55
Meine Theorie:
Der Suizid ist eine Option, der insbesondere von schwachen Menschen als Ausweg genutzt wird, die nicht mehr Herr über ihre Probleme werden können.
Die meisten der Selbstmörder wollen nicht sterben, sie wollen lediglich nicht mehr leben... :ahh:
Mondgoettin
11.05.2009, 16:57
Meine Theorie:
Der Suizid ist eine Option, der insbesondere von schwachen Menschen als Ausweg genutzt wird, die nicht mehr Herr über ihre Probleme werden können.
ich glaube,dass man da kaum mitreden kann,was in manchen Menschen da vorgeht.
manchmal koennen Menschen so verzweifelt sein,denke ich,dass es fuer sie nur diesen Ausweg gibt...
das koennen Schicksalsschlaege aller Art sein,Erkrankungen seelisch,koerperlich...etc..
Bruddler
11.05.2009, 17:01
oje,das ist auch schlimmm,was Alkoholabhaengigkeit machen kann....
Alkoholabhaengigkeit ist eine tickende Zeitbombe, die nicht nur den Betroffenen selbst in den Abgrund reisen kann !
Alkoholabhaengigkeit hat schon ganze Familien zerstört.
Alkohol ist eine gefährliche Droge, die Gefährlichkeit liegt primär darin, dass diese Droge salonfähig gemacht wurde und noch immer verharmlost wird.
Für diese Droge wird immer noch die Werbetrommel gerührt...etwa weil sich mit dieser (legalen) Droge sehr viel Geld verdienen laesst ?! :rolleyes:
Mondgoettin
11.05.2009, 17:05
Alkoholabhaengigkeit ist eine tickende Zeitbombe, die nicht nur den Betroffenen selbst in den Abgrund reisen kann !
Alkoholabhaengigkeit hat schon ganze Familien zerstört.
Alkohol ist eine gefährliche Droge, die Gefährlichkeit liegt primär darin, dass diese Droge salonfähig gemacht wurde und noch immer verharmlost wird.
Für diese Droge wird immer noch die Werbetrommel gerührt...etwa weil sich mit dieser (legalen) Droge sehr viel Geld verdienen laesst ?! :rolleyes:
da gebe ich dir recht.Und immer mehr Jugendliche werden abhaengig,das finde ich so schlimm.
es gibt schon elf-zwoelfjaehrige die sich masslos betrinken,weil sie den Alkohol von aelteren bekommen.
politisch Verfolgter
11.05.2009, 17:07
Realitätsflucht nennen die Verdränger "Spaßgesellschaft".
henriof9
11.05.2009, 17:29
Das wiederum sehe ich anders. Mir fielen so einige Dinge ein, die subjektiv -und darauf kommt es ja letztlich an- das Leben restlos entwerten bzw die positive Kompensation des Elends beseitigen können.
Da mir so auf Anhieb nichts einfällt, erkläre mir bitte welche Dinge Du meinst.
Was ich eher meinte.
Die meisten Suizidalen in unserer Gesellschaft sind "Ausgeschlossene". Sie fühlen sich unterdrückt und haben häufig nie richtig gelernt, sich im sozialem Umfeld zurechtzufinden - sie sind wahnsinnig unsicher. Für viele dieser Menschen ist das ganze Leben schon die Hölle. Wer morgens mit dem Gedanken aufwacht, sterben zu wollen, und abends mit dem Gedanken einschläft, sterben zu wollen, weil ihm jeder Tag in seinem Leben nichts als Verdruss und Qualen bringt - ist es dann nicht rational, wenn dieser Mensch seine Mitmenschen von seiner Anwesenheit erlöst?
Solche Menschen haben ja auch ein völlig falsches Bild von sich, sie denken, sie seien allen völlig verhasst. Solche Gedanken sollen dann wiederrum dadurch gelindert werden, dass sie sich mit anderen Menschen auseinandersetzen und ihnen ihre Gedanken erläutern, doch weil sie ja sozial solche Idioten sind, werden sie wiederrum missverstanden und fühlen sich daraufhin noch weiter gedrängt.
Die Alternative ist der Psychiater; Medikamentchen, die Dich glücklich machen sollen, letzten Endes aber Deine ganze Persönlichkeit über den Haufen werfen. Meiner Meinung nach die weit schlechtere Alternative.
Ich habe übrigens gerade das hier (http://www.med1.de/Forum/Psychologie/418603/) gelesen - falls es interessiert. ;)
Ich sehe diese Schilderung nur als Bestätigung für meine Ansicht.
In erster Linie sind diese Menschen unfähig allein mit sich und ihrem Leben klar zukommen und deswegen sehen sie das Heil nur in der entgültigen Flucht.
Zugegeben, ich bin kein Psychiater und ich kenne auch niemanden der unter Depressionen leidet aber in erster Linie kommt es doch darauf an für sich selbst zunächst festzustellen, wer bin ich, was erwarte ich vom Leben und was bin ich bereit dazu beizutragen.
Zumindest aus einem Beitrag in Deinem Link konnte ich lesen, daß es sich um sehr junge Menschen handelt und ich kann sogar nachvollziehen, daß es Lebenssituationen gibt, wo ein Mensch einfach überfordert ist.
Auch das Unverständnis der Mitmenschen ist nachvollziehbar, denn diese sehen sehr wohl den Betreffenden als Person nur das sie eine völlig andere Denkweise haben und die Probleme, welche der " Lebensmüde " selbst sieht, sehen sie eben nicht.
Gerade das ist ja die Schwierigkeit für sie, sich selbst zu erkennen, ihr Potenzial zu sehen, sie sind unsicher, haben keine Selbstbewußtsein und sind mißstrauisch ihrer Umwelt ggü. was ja die Hilfe/ Behandlung auch so schwer macht.
Fragt man nämlich gefährdete Personen, sind sie meistens nicht in der Lage einen Grund zu nennen oder aber sie sind nicht ehrlich und schieben einen Grund vor, weil sie glauben auf Unverständnis zu stoßen oder sich lächerlich zu machen.
Letztendlich müssen solche Menschen Hilfe erfahren, aber sie müssen auch bereit sein, diese anzunehmen.
politisch Verfolgter
12.05.2009, 10:45
Autistisch deformierte politische Berufsverbrecher scharen Ihresgleichen um sich, um Gesetze zu verabschieden, die Menschen unfähig machen sollen, ihr Leben zu gestalten.
Dieses politische Berufsverbrecherunwesen hat kein soziales Bewußtsein, kein Gewissen. Es leidet unter Gefühlskälte und erklärt Menschen zu Tieren, zu "Menschenmaterial", zu Bedienern von Maschinen.
Paranoid wahrnehmungsgestörte GesetzgebungsVerbrecher zerstören damit das Leben ihrer Opfer.
Psychisch labile Opfer dieser Autisten kommen dann in Bedrängungslagen, die ihnen den Suizid nahelegen.
Das ist ein gewaltiges Verbrechen der RechtsraumsVerunstalter.
Damit gilt Depression als Volkskrankheit.
Auch Fressen, Drogen und Komasaufen oder Magersucht sind Panikreaktionen der Opfer gefühlskalt paranoid wahrnehmungsgestörter GesetzgebungsVerbrecher.
Die Täter leben untereinander in ihrer eigenen Welt.
Im EU-"Parlament" flüchten sie vor Kamerateams von den Fluren in Fahrstühle und Nebenräume.
Leo Navis
12.05.2009, 19:21
Ich sehe diese Schilderung nur als Bestätigung für meine Ansicht.
In erster Linie sind diese Menschen unfähig allein mit sich und ihrem Leben klar zukommen und deswegen sehen sie das Heil nur in der entgültigen Flucht.
Zugegeben, ich bin kein Psychiater und ich kenne auch niemanden der unter Depressionen leidet aber in erster Linie kommt es doch darauf an für sich selbst zunächst festzustellen, wer bin ich, was erwarte ich vom Leben und was bin ich bereit dazu beizutragen.
Zumindest aus einem Beitrag in Deinem Link konnte ich lesen, daß es sich um sehr junge Menschen handelt und ich kann sogar nachvollziehen, daß es Lebenssituationen gibt, wo ein Mensch einfach überfordert ist.
Auch das Unverständnis der Mitmenschen ist nachvollziehbar, denn diese sehen sehr wohl den Betreffenden als Person nur das sie eine völlig andere Denkweise haben und die Probleme, welche der " Lebensmüde " selbst sieht, sehen sie eben nicht.
Gerade das ist ja die Schwierigkeit für sie, sich selbst zu erkennen, ihr Potenzial zu sehen, sie sind unsicher, haben keine Selbstbewußtsein und sind mißstrauisch ihrer Umwelt ggü. was ja die Hilfe/ Behandlung auch so schwer macht.
Fragt man nämlich gefährdete Personen, sind sie meistens nicht in der Lage einen Grund zu nennen oder aber sie sind nicht ehrlich und schieben einen Grund vor, weil sie glauben auf Unverständnis zu stoßen oder sich lächerlich zu machen.
Letztendlich müssen solche Menschen Hilfe erfahren, aber sie müssen auch bereit sein, diese anzunehmen.
Ja, das ist jetzt die Außensicht. Aber das meinte ich ungefähr auch.
Ich glaube, ich werde mir erst mal ein paar Bücher dazu durchlesen bevor ich mich wieder zu dem Thema äußer. Ganz offensichtlich weiß ich sehr viel weniger darüber, als ich annahm. Wird auf jeden Fall reaktiviert.
politisch Verfolgter
12.05.2009, 19:43
Besonders in sog. "Arbeitnehmer"-Milieus Heranwachsende mögen gefährdet sein, da sie nicht nur die Erniedrigung ihrer Eltern mitbekommen, sondern von denen an sich selbst weitergereicht erhalten. Sowas ist Teil sog. "sozialer Vererbung". In prekären Verhältnissen führt das sogar dazu, daß Eltern oder Elternteile ihre Kinder und danach sich selbst umbringen.
Ich kann mir vorstellen, daß Eltern, die sich selbst als "kleine Leute" begreifen, ihrem Nachwuchs problematische Bedingungen und Entwicklungsumgebungen liefern, an denen er tödlich scheitern kann.
Sicher. Aber die Angst vor dem Tod ist größer, als die Qualen des Lebens zu ertragen.
So schleppt man sich doch immer durch.
Du, lieber Klopperhorst, hast Schopenhauers Werke verinnerlicht, das sehe ich. Nicht nur die Todesangst hilft den Elenden, die „Qualen des Lebens“ zu ertragen, sondern, mehr noch als diese: die Hoffnung auf Besserung. Dies sah ich überall auf der Erde, wo ich war. – Hier könnte ich weit abschweifen, um über die Religion als trostspendende Droge zu sprechen, unterlasse dies aber, um keine Verwirrung zu stiften.
Gruß von Leila
Wenn sich jemand ernsthaft suizidieren möchte, dann tut er das einfach. Er wird aber vorher nicht in einer Art und Weise medizinisch auffällig werden, so dass man ihn als "suizidal" erkennen würde.
Die "Suizidalen", die in eine Klinik eingewiesen werden, haben in erster Linie andere Probleme. Suchterkrankungen, Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Borderline - aus diesen könnte dann ein Suizid folgen.
Das ist sowas von richtig.
EInmal ganz abgesehen von der Frage, was der etwaige Gott eigentlich zu diesem Thema meint.
Davon abgesehen, wenn man einmal es auf diese Welt geschafft hat, dann muss man da durch bis zum bitteren Ende. So ätzend dies auch manchmal ist.
Leben heisst Leben. Und ist halt nicht immer rosig, sondern kann auch mal einsam, deprimierend, langweilig und sehr frustierend sein.
politisch Verfolgter
13.05.2009, 18:27
Tja "das Leben" ist rechtsräumlich konfiguriert und determiniert.
Wobei im selben Rechtsraum extreme sozio-ökonomische Unterschiede auftreten. Räumlich nahe beieinander liegende Populationen leben in unterschiedlichen Universen.
Das soll ganz verheerend für z.B. südamerikanische Megametropolen gelten.
Greift überall um sich, die halbe Menschheit lebt bereits in Städten.
Leben heißt Leben, das ist echt minderwertige Nichtssagerei.
Leben heißt, die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung immer weiter zu vergrößern, ohne dieses Grundrecht Anderen damit einzuschränken.
Dazu haben wir uns die Naturgesetze immer dienstbarer zu bekommen, keineswegs die Einen Anderen.
Wer die Einen zum Instrument Anderer einschwört, hat paranoid autistische Züge weltverweigernder Eigenbrötelei, will Menschen zugunsten Anderer erniedrigen.
Diese Geisteskrankheit ist bei Gesetzgebungsverbrechern weit verbreitet, die ihre gleichkranken Hirne um sich scharen und Scheindebatten zwecks Scheingegensätzen liefern, um ihre Opfer gemeinsam zu Idioten zu zwingen.
Diese perversen Geistesgestörten nennen das "sozial".
meckerle
13.05.2009, 19:16
stimmt, mindestens drei Hauptgruppen sollte man unterscheiden.
- psychisch Kranke hier vor allem Depressive.
- Labile, die unfähig sind, Konfliktsituationen zu lösen oder solche zu verarbeiten (hier gibt es auch Kombinationen) .
- Menschen die freibestimmt und ganz bewusst ihr Leben beenden, da sie es wegen körperlicher Gebrechen oder schwerer Krankheit, nicht mehr als lebenswert empfinden.
Zwei Sekunden Mut und alles ist erledigt. Da entpuppte ich mich auch schon als Feigling. Stellte im Nachhinein fest: das war gut so.
meckerle
13.05.2009, 19:20
Der beste Kompromiss scheint mir doch die Strategie des Herrn Albin in Th. Manns Zauberberg zu sein.
Er lief immer mit einer geladenen Pistole herum, und hatte damit die Gewissheit, jederzeit überall seinem Leben ein Ende setzen zu können.
Dieses Gefühl befreit, und daher sollte jeder eine Zyankalikapsel oder ähnliches permanent bei sich tragen.
---
Mal Inge Meisel fragen wo sie ihre her hat.
meckerle
13.05.2009, 19:25
Mein Bruder hat sich 2001 im Alter von 44 Jahren eine Kugel durch die Birne gejagt.
Er war arbeits- und mittellos.
Aber sein eigentliches Grundproblem war seine Alkoholabhängigkeit...
:shock: Schlimm so etwas.
Ein Schulfreund meiner Tochter setzte sich mit 20 den goldenen Schuss. Obwohl das Elternhaus und die gesamte Familie sehr angesehene Leute sind. Keiner verstand was da geschah.
Klopperhorst
14.05.2009, 23:30
Du, lieber Klopperhorst, hast Schopenhauers Werke verinnerlicht, das sehe ich. Nicht nur die Todesangst hilft den Elenden, die „Qualen des Lebens“ zu ertragen, sondern, mehr noch als diese: die Hoffnung auf Besserung. Dies sah ich überall auf der Erde, wo ich war. – Hier könnte ich weit abschweifen, um über die Religion als trostspendende Droge zu sprechen, unterlasse dies aber, um keine Verwirrung zu stiften.
Gruß von Leila
Daß auch die Hoffnung vom Selbstmord(gedanken) abhält, ist sicher wahr. Aber die Angst vor dem Tod ist ja schon die Liebe zum Leben, letztendlich.
Der Wille zum Leben muss triumphieren und gebiert sich nach jeder gut durchschlafenen Nacht neu. Was der Schlaf für den Tag, ist der Tod für das Leben, nämlich Erholung und Wiederauferstehung.
So sehnt sich der Selbstmörder nach Wiederauferstehung in einem neuen, besseren Leben. Aber dies ist die eigentliche Illusion, daß es besser sein könnte.
---
politisch Verfolgter
15.05.2009, 16:36
1 000 Jahre könnten wir alt werden und 10 000 Jahre weiter sein. Je mehr Menschen mental adäquat agieren, desto rascher gehts voran. Wenn nun nicht mal 1 % der Menschheit mental adäquat agiert, dann wirds wohl eher weit über 10 Mrd Menschen geben, bevor der AbschottungsWahnsinn zusammenbricht.
Bleibt zu hoffen, daß durch zunehmende Weltbevölkerung selbst bei nur besagten 1 % deren Anzahl dadurch wenigstens linear wächst, die mental adäquat agieren.
Ist schon erstaunlich, wie die Wissenschaften in keinster Weise objektivieren, wodurch und weswegen die letzen 250 Jahre 8 000 Vorjahre übertrumpften.
Der moderne Feudalismus ist selbstmörderisch.
Er bringt tgl. bis zu 170 000 Menschen um, deformiert den allergrößten Teil der Menschheit psycho-sozial und ökonomisch. Damit haben 378 Familien das halbe Menschheitsvermögen, 1 % haben 60 %, während die halbe Menschheit bei unter 1 $ tgl. dahin vegetiert.
Wer also an seinen Lebensumständen verzweifelt, dem möge die techn.-wiss. Entwicklung ein Antrieb sein, ihre Resultate abzuwarten, die sicher außerhalb von D her kommen werden, wenn D unter 1 % der Weltbevölkerung sinkt.
Läßt sich hoffen, daß andernorts Rechtsräume mentale Leistungsadäquanz ihrer Bewohner fördern und flankieren, daß es immer weniger Blockademöglichkeiten totalitärer Regimes gibt, Opfer in innere Emigration zu zwingen.
Der Wille zu goldnen Anbieternetzen sollte bald triumphieren, also zu mentaler Leistungsadäquanz, zu Vernetzungseffizienz und zu Userdividende.
Alles hält die Entwicklung nur auf, was die Einen Anderen zum Affenschieber deklariert.
Leo Navis
15.05.2009, 17:22
Wie genau agiert man "mental adäquat"?
politisch Verfolgter
15.05.2009, 19:14
LN, mental adäquat agiert man, wenn der mentale %Rang damit in denselben Eink.-%Rang umgemünzt wird.
Das ist wiss. und institutionell zu flankieren, politisch zu wollen.
Dazu ab 3 Jahren bis Schulabschluß 3-5mal außerschulisch das mentale Profil wiss. objektivieren lassen und ihm gemäße Entwicklungsumgebungen konfigurieren.
So kommen wir zu einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft.
Wiss. und Behörden haben Kompetenzanforderungen zu objektivieren und den Zugang zu adäquater Kompetenz zu bezwecken.
Grauenhaft, wie massiv das politisch nicht gewollt ist.
Grund: 10 % haben generationenübergreifende Vermögensverzinsung durch weite Teile des Rests.
Damit hat die mentale Verteilung mit der Eink./Verm.-Verteilung nix zu tun.
Die Frage ist eine Grundfrage unserer Gesellschaft, sie ist umfassend wiss. und institutionell zu flankieren.
So geht in D jeder 5. sog. "hochbegabte" Schulpflichtige in Sonderschulen für Minderbegabte.
Das Bildungswesen und die Wertschöpfungsstrukturen sind darauf angelegt, mentale Inadäquanz politisch zu garantieren, eben zwecks Bedienung besagter 10 % und davon schmarotzender einschlägiger ÖD-Chargen, die diesen politischen Willen umsetzen.
Sauerländer
17.05.2009, 13:46
Da mir so auf Anhieb nichts einfällt, erkläre mir bitte welche Dinge Du meinst.
Ich konstruiere mal einen Fall:
Ich bin mit meiner Familie im Auto unterwegs. Wir haben einen Unfall. Meine Frau und meine Kinder sterben. Ich überlebe vergleichsweise intakt, kann aber aufgrund der Macken, die ich mir geholt habe, in Zukunft meinen körperlich fordernden Beruf, der mir viel bedeutet hat (sagen wir: Feuerwehrmann) nicht mehr ausüben. Jetzt mal ganz unabhängig von der Verschuldensfrage beim Unfall (wenn die Schuld beim Gegenüber liegt, kann man wenigstens hassen, wenn man hingegen selber Mist gebaut hat, ist alles noch ein Nümmerchen schlimmer) - mir ist dann in zweifacher Hinsicht jeder positive Lebensinhalt genommen. Dann habe ich viel, viel ablenkungsfreie Zeit, um an nichts anderes mehr zu denken als meine tote Familie und allmählich restlos wahnsinnig zu werden.
politisch Verfolgter
17.05.2009, 14:01
Auch dann eignen sich PC und Internet hervorragend, sich mental zu regen, die Welt zu erfassen, derartige Tragik zu verarbeiten, auf high tech zu hoffen, die das Leben immer selbstverwirklichender macht.
Man wird eh mal sterben, also die Faszination dieser Spezies aufnehmen und mental reflektieren.
Sich nicht in unabänderlich Gewesenes hineinwahnen.
Noch nie wars so interessant, die Entwicklung unserer Spezies zu verfolgen, noch nie war das besser möglich.
Noch nie konnte man sich derart umfassend darüber miteinander austauschen.
Die Qual derartigen Verlusts nimmt ab, die Zeit hilft.
Sauerländer
17.05.2009, 14:44
Auch dann eignen sich PC und Internet hervorragend, sich mental zu regen, die Welt zu erfassen, derartige Tragik zu verarbeiten, auf high tech zu hoffen, die das Leben immer selbstverwirklichender macht.
Man wird eh mal sterben, also die Faszination dieser Spezies aufnehmen und mental reflektieren.
Sich nicht in unabänderlich Gewesenes hineinwahnen.
Noch nie wars so interessant, die Entwicklung unserer Spezies zu verfolgen, noch nie war das besser möglich.
Noch nie konnte man sich derart umfassend darüber miteinander austauschen.
Die Qual derartigen Verlusts nimmt ab, die Zeit hilft.
Hightech und unsere Spezies wären mir dann ziemlich latte, schätze ich. Und mit Selbstverwirklichung hätte sich´s dann auch in guten Teilen, denn das, was Selbstverwirklichung war, wäre dann dem Staub anheimgefallen.
politisch Verfolgter
17.05.2009, 14:57
Sauerländer, immerhin lebt man dann ja noch.
Man kann dann an Anderen erkennen, was einem innerlich so zusetzt. Andere trauern mit, erleichtern das Ertragen.
Und es geht um gesunden Egoismus, sich selbst der Nächste zu sein, sich nicht in Gewesenem zu verlieren.
Das läßt sich mit Neugierde nähren, wie es mit der Welt weitergeht, was da abläuft.
Gut, ich hatte nie Familie bzw. Nachwuchs.
Isses weg, lebt man dennoch, die Welt existiert völlig unabhängig davon weiter. Ich würde mich der Welt zuwenden, was von Mittrauernden einfühlsam zu flankieren wäre.
Wichtig ist auch die Erkenntnis, daß Andere nicht der eigenen Selbstverwirklichung dienen, daß also auch der Nachwuchs mal eigenständig gelebt hätte, daß Andere Scheidung und Trennung von ihm per Gerichtsbeschluß hinnehmen müssen.
Man sollte sich generell nie Menschen zur Selbstverwirklichung verdinglichen. Andere Menschen sind eigene Individuen, die nicht der Selbstverwirklichung Anderer dienen.
Wird man sich dessen bewußt, wird der Schmerz hoffentlich gelindert. Man wende sich einfühlsamen Menschen zu und werde dadurch innerlich unabhängig.
henriof9
17.05.2009, 17:47
Ich konstruiere mal einen Fall:
Ich bin mit meiner Familie im Auto unterwegs. Wir haben einen Unfall. Meine Frau und meine Kinder sterben. Ich überlebe vergleichsweise intakt, kann aber aufgrund der Macken, die ich mir geholt habe, in Zukunft meinen körperlich fordernden Beruf, der mir viel bedeutet hat (sagen wir: Feuerwehrmann) nicht mehr ausüben. Jetzt mal ganz unabhängig von der Verschuldensfrage beim Unfall (wenn die Schuld beim Gegenüber liegt, kann man wenigstens hassen, wenn man hingegen selber Mist gebaut hat, ist alles noch ein Nümmerchen schlimmer) - mir ist dann in zweifacher Hinsicht jeder positive Lebensinhalt genommen. Dann habe ich viel, viel ablenkungsfreie Zeit, um an nichts anderes mehr zu denken als meine tote Familie und allmählich restlos wahnsinnig zu werden.
Ich nehme jetzt mal an, daß wir hier lediglich von körperlichen Einbußen reden und nicht von geistigen.
Ja, Dein Beispiel ist sicherlich ein Schicksalsschlag und es gibt bestimmt so einige, dies so etwas erlebt haben aber heute froh sind nicht einen Suizid gemacht zu haben.
Die körperliche Einschränkung ist ja nun kein Grund dafür, daß das Leben nicht mehr lebenswert ist, es bedarf nur der Hilfe damit umzugehen und andere Stärken hervorzubringen. Bei der psychischen Verarbeitung des Verlustes der Familie ist es etwas schwerer mit der Bewältigung aber sie kehrt auch durch den Selbstmord nicht zurück, es ist unveränderbar.
Das erneuerte Sehen eines positiven Lebensinhaltes ist der Schlüssel dazu und dafür gibt es Hilfen, allerdings gebe ich zu, daß es ein unermäßlich schwerer Weg ist und lange dauert, insofern sind da Suizidgedanken durchaus nicht verwerflich.
politisch Verfolgter
17.05.2009, 19:53
Eine WahnsinnsSpezies treibts hier auf einem einzigartigen Planeten mit sich selbst wie toll.
Das will bis zuletzt ausgekostet werden, ist doch wohl klar.
Also auch in dem Fall ran an die Realität.
Körperliche Defizite sind durch high tech und Realabstraktion kompensierbar. Mental ists natürlich beschissen, wenn man nix (mehr) von der Welt kapiert. Aber gerade die Blöden wollen vermutlich gar nicht abtreten ;-)
Mir ist aus der Bekanntschaft bekannt (drum heißtse wohl so), daß sich ein geistig Behinderter seit Jahrzehnten in der Anstalt pudelwohl fühlt und immer gut drauf ist.
Kann man richtig beneiden ;-)
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