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Vollständige Version anzeigen : Unter Linken - wie man aus Versehen konservativ wird



Atheist
09.05.2009, 21:11
EDIT: aus Versehen


Ich kann von mir sagen, ich kenne mich aus mit den Linken, ich habe mein halbes Leben unter ihnen verbracht. Meine Eltern waren links, die Schulkameraden und die Mehrzahl meiner Lehrer, die Kommilitonen an der Universität und natürlich alle Professoren. Die meisten meiner Kollegen sind es noch heute.

[...]

Ich gehöre zu einer Generation, die gar nichts anderes kennt als die Dominanz der Linken. Wo ich aufgewachsen bin, waren alle links. Das ist insofern nicht ganz selbstverständlich, als ich in einer Gegend groß wurde, die man gemeinhin als Villenviertel bezeichnet. Die Freunde meiner Eltern wählten alle SPD oder, später dann, Grün, und deren Freunde natürlich auch.

Irgendwo muss es in unserer Nähe auch ein paar Unionsanhänger gegeben haben, vermutlich sogar unter den Nachbarn, schließlich war Wellingsbüttel im Hamburger Norden einer der wenigen Stadtteile, wo die CDU in den siebziger Jahren auf über 50 Prozent der Stimmen kam. Aber man sah sie nie. Im Hockeyclub traf man Henning Voscherau, den späteren SPD-Bürgermeister, und beim Einkaufen den "Panorama"-Chef vom NDR, der gerade ein kritisches Feature über Franz Josef Strauß und die Waffenlobby fertiggestellt hatte.

[...]

Mein Vater stand den Sozialdemokraten eher gefühlsmäßig nahe. Bei politischen Diskussionen hielt er sich zurück, da ließ er meiner Mutter den Vortritt, aber es war klar, dass er sie in allem unterstützte. Ich habe ihn später mal in Verdacht gehabt, heimlich die CDU gewählt zu haben, als Oskar Lafontaine gegen Helmut Kohl antrat, aber er hat stets vehement abgestritten, die CDU jemals in Betracht gezogen zu haben. Eine Stimme für Kohl hätte die sofortige Scheidung bedeutet, und auch später noch wäre jede Affäre mit einer anderen Frau aus Sicht meiner Mutter verzeihlicher gewesen als ein Seitensprung am Wahltag.

[...]

In diesem Fall waren die zitrusfruchtproduzierenden Länder der Welt für einen Zeitraum, der unglückseligerweise mit unserer Kindheit zusammenfiel, in die Hände von irgendwelchen Caudillos oder anderweitig fragwürdigen Machthabern geraten. Spanische Orangen konnte man nicht kaufen, solange General Francisco Franco an der Macht war, weil jeder Kauf eine indirekte Unterstützung der Diktatur bedeutet hätte. Südafrika kam wegen des Apartheidregimes nicht in Frage, und Jaffas aus Israel schienen politisch nicht korrekt, solange die Palästinenser so viel zu leiden hatten. Am Anfang blieben uns noch die Orangen aus Florida, aber nach der Wahl von Nixon zum Präsidenten war es auch damit vorbei. Dass mein Bruder und ich nicht dem Skorbut zum Opfer fielen, verdanken wir dem Hinscheiden Francos mit 82 Jahren im November 1975.

[...]

Gehen Sie in irgendein Schauspielhaus, in ein Museum oder ein Freiluftkonzert: Sie werden schnell feststellen, dass Ideen, die außerhalb der linken Vorstellungswelt siedeln, dort nichts verloren haben. Ein zeitgenössisches Theaterstück, das nicht kritisch mit der Marktwirtschaft abrechnet? Undenkbar. Ein Künstler, dem bis zur Abwahl von George W. Bush zu Amerika auf Anhieb mehr als Guantanamo, Abu Ghuraib und die fehlende Unterschrift unter dem Kyoto-Protokoll einfiel? Indiskutabel. Rock gegen Links? Ein Scherz.

Die Linke hat gesiegt, auf ganzer Linie, sie ist zum juste milieu geworden. Wenn man nach einer Definition sucht, was links sein bedeutet, lässt sich auf ein beeindruckendes Theoriegebäude zurückgreifen. Links ist eine Weltanschauung, auch eine Welterklärung, wie alles mit allem zusammenhängt - aber zunächst ist es vor allem ein Gefühl. Wer links ist, lebt in dem schönen Bewusstsein, im Recht zu sein, ja, einfach immer recht zu haben. Linke müssen sich in Deutschland für ihre Ansichten nicht wirklich rechtfertigen. Sie haben ihre Meinung weitgehend durchgesetzt, nicht im Volk, das störrisch an seinen Vorurteilen festhängt, aber in den tonangebenden Kreisen, also da, wo sie sich vorzugsweise aufhalten.

Sicher, unterwegs haben sie ein paar Niederlagen einstecken müssen. Sie haben den Kampf gegen das Kabelfernsehen verloren, und sie haben auch die Wiedervereinigung nicht verhindern können, aber all das schrumpft im Rückblick zu Nebensächlichkeiten. Die andere Seite weiß noch nicht einmal, wie sie sich selber nennen soll. Niemand in Deutschland, der noch bei Trost ist, bezeichnet sich selbst als rechts. Bürgerlich vielleicht, oder konservativ, aber selbst das nur mit angehaltenem Atem. Rechts ist nicht die andere Seite des Meinungsspektrums, es ist ein Verdammungsurteil.

In der Meinungswirtschaft, in der ich mein Geld verdiene, gibt es praktisch nur Linke. Und wer es nicht ist, behält das lieber für sich. Ein Grund für die kulturelle Dominanz der Linken mag sein, dass die andern nichts zu sagen haben oder die eigenen linken Ideen so überzeugend sind, dass neben ihnen alles verblasst. Ich vermute eher, viele sind links, weil es die anderen auch sind.

ganzer Artikel hier:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703-2,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703-3,00.html

Und sowas im Spiegel... eine Frechheit das dort "unlinkes" Gedankengut verbreitet werden darf. :ironie:

bernhard44
09.05.2009, 21:17
sollte man sich merken: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41rCEh2OwgL._SL500_AA240_.jpg

http://www.amazon.de/Unter-Linken-einem-Versehen-konservativ/dp/3498021257

Deutschmann
09.05.2009, 21:27
EDIT: aus Versehen



ganzer Artikel hier:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703-2,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703-3,00.html

Und sowas im Spiegel... eine Frechheit das dort "unlinkes" Gedankengut verbreitet werden darf. :ironie:

Ein guter Artikel - abgespeichert. :)

Aldebaran
09.05.2009, 21:35
Nach wenigen Jahrzehnten verkommt eine mehr oder weniger revolutionäre Bewegung zu einer verknöcherten Orthodoxie. Offenbar tritt die der 68er nun auch in dieses Stadium ein. Links wird man nur noch durch Sozialisierung, das früher einmal so beliebte "Hinterfragen" ist dem Moralisieren gewichen und das Weltbild hat inzwischen sein theoretisches Fundament verloren und kollidiert immer mehr mit der Realität.

Man kann also optimistisch in die Zukunft blicken.

Atheist
09.05.2009, 21:41
Nach wenigen Jahrzehnten verkommt eine mehr oder weniger revolutionäre Bewegung zu einer verknöcherten Orthodoxie. Offenbar tritt die der 68er nun auch in dieses Stadium ein. Links wird man nur noch durch Sozialisierung, das früher einmal so beliebte "Hinterfragen" ist dem Moralisieren gewichen und das Weltbild hat inzwischen sein theoretisches Fundament verloren und kollidiert immer mehr mit der Realität.

Man kann also optimistisch in die Zukunft blicken.

Die 68er hatten aber niemals bedenken müssen, das sie im eigenen Land zur Minderheit werden, auch wenn ihre Ziele eher in Richtung Internationalisierung gingen. "Wir" haben aber keine 10-20 Jahre mehr Zeit, wenn man sich mal die demograpische Entwicklung anguckt. Eigentlich haben wir nicht einmal mehr 5 Jahre Zeit damit das Fundament von der Realität eingeholt wird. Die 68er konnten sich zwei-drei Jahrzehnte Zeit lassen um die Gesellschaft zu kippen. Ihr Marsch durch die Institutionen war erfolgreich, doch bis zur "Machtergreifung" dauerte es fast 30 Jahre.

Aldebaran
09.05.2009, 22:14
Die 68er hatten aber niemals bedenken müssen, das sie im eigenen Land zur Minderheit werden, auch wenn ihre Ziele eher in Richtung Internationalisierung gingen. "Wir" haben aber keine 10-20 Jahre mehr Zeit, wenn man sich mal die demograpische Entwicklung anguckt. Eigentlich haben wir nicht einmal mehr 5 Jahre Zeit damit das Fundament von der Realität eingeholt wird. Die 68er konnten sich zwei-drei Jahrzehnte Zeit lassen um die Gesellschaft zu kippen. Ihr Marsch durch die Institutionen war erfolgreich, doch bis zur "Machtergreifung" dauerte es fast 30 Jahre.


Doch, die 20 Jahre hätten wir auch noch, aber so lange wird die linke "Diskurshoheit" gar nicht mehr bestehen.

PSI
09.05.2009, 23:04
Die SPD ist nicht links und die Grünen sind "Ökos"....mehr nicht.

Was sich alles heute "Links" nennen darf!:rolleyes:

Caput Mundi
09.05.2009, 23:11
EDIT: aus Versehen
Und sowas im Spiegel... eine Frechheit das dort "unlinkes" Gedankengut verbreitet werden darf. :ironie:

Wer haette das vom 'Spiegel' gedacht.:D

Die Schilderung jedenfalls ist sehr gut beschrieben und trifft es auf den Punkt genau.
Bei uns in Italien ist, bzw. war:D (vor ein paar Jahren noch) exakt genauso.
Die Linke hier, vor allen Dingen deren 'Intellighentia' verhaelt sich heute noch genauso arrogant wie damals, wenn nicht gar noch arroganter, obwohl der Konsens auf ein historisches Minimum gesunken ist (+-22%) und die extremlinke erstmals nicht mehr im Parlament vertreten ist.

marc
09.05.2009, 23:11
Man kann also optimistisch in die Zukunft blicken.

Vorallem, weil wir schon in dem Stadium sind, in dem die Orthodoxie nicht mehr durch Argumentation gestützt wird, sondern fast ausschließlich durch Drohnung, Gesetze, Polizei usw.

Der Vergleich hinkt natürlich, aber als z.B. das Christentum nur noch autoritär gestützt wurde, die entscheidenden Gedanken und die entscheidenen Interpretationen der Lebenswelt aber nicht mehr von Augustinus und Thomas von Aquin, von Martin Luther und Erasmus von Rotterdam kamen, war es im Grunde schon zu Ende mit seinem Herrschaftsanspruch. In gewisser Weise haben die konservativen Christen ja recht, wenn sie die Aufklärung nicht als Folge des Christentums verstehen wollen, sondern als den Anfang vom Ende.
Und diese rotgrüne Gesinnungsdiktatur hat ohnehin viel weniger zu bieten als das Christentum - mal abgesehen davon, dass wir uns in einer schnellebigeren Zeit befinden.

Erik der Rote
10.05.2009, 01:35
Nach wenigen Jahrzehnten verkommt eine mehr oder weniger revolutionäre Bewegung zu einer verknöcherten Orthodoxie. Offenbar tritt die der 68er nun auch in dieses Stadium ein. Links wird man nur noch durch Sozialisierung, das früher einmal so beliebte "Hinterfragen" ist dem Moralisieren gewichen und das Weltbild hat inzwischen sein theoretisches Fundament verloren und kollidiert immer mehr mit der Realität.

Man kann also optimistisch in die Zukunft blicken.

nun ja aber immer noch fast 100% aller deutschen Jugendlichen werden mit diesem linksliberalen Weltbild und diesen Werten sozialisiert und die Abweichler und Selbstdenker sind in etwa genauso stark wie ein 68er im Kaiserreich

Erik der Rote
10.05.2009, 01:37
Doch, die 20 Jahre hätten wir auch noch, aber so lange wird die linke "Diskurshoheit" gar nicht mehr bestehen.

natürlich nicht weil der Träger die linke "Diskurshoheit" das deutsche Volk schon in der Minderheit ist und in 20 JAhren praktisch ausgestorben ist

Denkpoli
10.05.2009, 15:11
"Hinterfragen"

Ja, das "Hinterfragen" wurde uns frührer auch eingetrichtert. Gemeint war damit das Nachbeten linker Ideale. Und wer linke Ideale hinterfragt hat war ein sogenannter Mitläufer.

romeo1
10.05.2009, 18:29
Ja, das "Hinterfragen" wurde uns frührer auch eingetrichtert. Gemeint war damit das Nachbeten linker Ideale. Und wer linke Ideale hinterfragt hat war ein sogenannter Mitläufer.

Die BEschreibung von Aldebaran trifft es ganz gut. Ich hoffe für uns alle, daß er recht hat. Im Augenblick bin ich aber da nicht so optimistisch.

Aldebaran
10.05.2009, 18:38
nun ja aber immer noch fast 100% aller deutschen Jugendlichen werden mit diesem linksliberalen Weltbild und diesen Werten sozialisiert und die Abweichler und Selbstdenker sind in etwa genauso stark wie ein 68er im Kaiserreich


Wir haben zumindest die nach Altersgruppen differenzierte repräsentative Wahlstatistik für die BTW 2005. Da stechen die Erstwähler durchaus nicht als besonders linkslastig heraus:

Grüne: 9,6% (insgesamt: 8,1%; 35-45 jährige: 11,5%)

Linke: 9,0% (insg.: 9,2%; 45-60 jährige: 11,0%)

FDP: 10,0% (insg. 9,5%; 22-35 jährige: 12,1%)

SPD: 38,6% (insg. 35,0%)

CDU: 26,1% (insg. 34,3%; über 60 jährige: 42,3%)

NPD+Rep: 4,8% (insg. 2,2%)


(ohne Briefwähler, daher die CDU nur auf dem 2. Platz)


Unterscheidet man ziwschen Männern und Frauen, sieht es noch deutlicher aus. SPD und Grüne waren bei den jungen Frauen viel erfolgreicher als bei den Männern, während die Linke leicht "männerlastig" ist. Alle drei zusammen erhielten bei den jungen Frauen 60%, bei den Männern dagegen nur 55%. Am anderen Ende erhielten NPD+Rep bei den Frauen nur 3%, bei den Männern dagegen 6,6%.

http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_05/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen/endfassung_unterstichprobe_2005.pdf

So effektiv ist die "Gehirnwäsche" also nicht.

Aldebaran
10.05.2009, 18:44
Ja, das "Hinterfragen" wurde uns frührer auch eingetrichtert. Gemeint war damit das Nachbeten linker Ideale. Und wer linke Ideale hinterfragt hat war ein sogenannter Mitläufer.


Und wer einigermaßen selbständig denken kann, dem fällt das irgendwann natürlich auf. Der Effekt ist eine negative Selektion: Unter den Anhängern der Linken wächst der Anteil der Mitläufer.

Ein guter Indikator ist das Verhalten der Frauen im Vergleich zu den Männern. Wird eine politische Partei oder Richtung mehr von Frauen als von Männern unterstützt, ist sie "mainstream", hat aber auch ihre besten Tage schon hinter sich. Die CDU-Mehrheiten der 50er und 60er Jahre basierten auf dem Wahlverhalten der Frauen. Was danach kam, ist bekannt.

Aldebaran
10.05.2009, 18:49
natürlich nicht weil der Träger die linke "Diskurshoheit" das deutsche Volk schon in der Minderheit ist und in 20 JAhren praktisch ausgestorben ist


Nicht in 20 Jahren. Noch haben 65% der Neugeborenen keinen MHG und sind unter den übrigen 35% viele uneingeschränkt als deutsch zu bezeichnende. Auf der anderen Seite liegt die Geburtenrate bei den Migranten insgesamt auch schon längst unter dem Reproduktionsniveau.

FranzKonz
10.05.2009, 18:57
Und wer einigermaßen selbständig denken kann, dem fällt das irgendwann natürlich auf. Der Effekt ist eine negative Selektion: Unter den Anhängern der Linken wächst der Anteil der Mitläufer.

Ein guter Indikator ist das Verhalten der Frauen im Vergleich zu den Männern. Wird eine politische Partei oder Richtung mehr von Frauen als von Männern unterstützt, ist sie "mainstream", hat aber auch ihre besten Tage schon hinter sich. Die CDU-Mehrheiten der 50er und 60er Jahre basierten auf dem Wahlverhalten der Frauen. Was danach kam, ist bekannt.

Wenn ich Deine Zahlen richtig interpretiere, lebt ein signifikanter Anteil der Unonswähler im Altersheim und stirbt demnächst weg. Daher kann ich Deine Analyse auch nicht so ganz nachvollziehen.

Erik der Rote
10.05.2009, 19:52
Nicht in 20 Jahren. Noch haben 65% der Neugeborenen keinen MHG und sind unter den übrigen 35% viele uneingeschränkt als deutsch zu bezeichnende. Auf der anderen Seite liegt die Geburtenrate bei den Migranten insgesamt auch schon längst unter dem Reproduktionsniveau.

beruhigend ist das nicht weil sie 1) immer noch deutlich höer leigt als bei den ethnischen Ureinwohnern und 2 ) immer wieder neue nachfliessen ohne Stoppregeln oder Endperspektive

wenn sich nichts ändert hat sich der TArum Deutschland dann schon in 20 JAhren endgültig ausgeträumt übrig bleiben nur noch kulturelle Zeugnisse aus vergangen Epochen weiss-deutsch-nordischen Ursprungs ohne Volk und sie werden bestaunt wie Byzanz und Ägypten im Meer von Ölaugen und Nigridos

Aldebaran
10.05.2009, 21:05
Wenn ich Deine Zahlen richtig interpretiere, lebt ein signifikanter Anteil der Unonswähler im Altersheim und stirbt demnächst weg. Daher kann ich Deine Analyse auch nicht so ganz nachvollziehen.


So heißt es schon lange und doch bleibt die CDU ungefähr auf dem gleichen Niveau. Das liegt einfach daran, dass der Mensch mit steigendem Alter konservativer wird.

FranzKonz
10.05.2009, 21:08
So heißt es schon lange und doch bleibt die CDU ungefähr auf dem gleichen Niveau. Das liegt einfach daran, dass der Mensch mit steigendem Alter konservativer wird.

-5% in Hamburg
-12% in Hessen
-18% in Bayern.

Gleiches Niveau?

Es gab Zeiten, da hatte die Union die absolute Mehrheit. Die sind lange vorbei.

Aldebaran
10.05.2009, 21:10
beruhigend ist das nicht weil sie 1) immer noch deutlich höer leigt als bei den ethnischen Ureinwohnern und 2 ) immer wieder neue nachfliessen ohne Stoppregeln oder Endperspektive

wenn sich nichts ändert hat sich der TArum Deutschland dann schon in 20 JAhren endgültig ausgeträumt übrig bleiben nur noch kulturelle Zeugnisse aus vergangen Epochen weiss-deutsch-nordischen Ursprungs ohne Volk und sie werden bestaunt wie Byzanz und Ägypten im Meer von Ölaugen und Nigridos


Nicht so pessimistisch! In den achtziger Jahren hieß es, die Esten und vor allem Letten würden bald Minderheiten im eigenen Land werden augrund der Russifizierungspolitik. Es ist anders gekommen: Nicht nur, dass diese Länder unabhängig sind, es ist auch der Anteil der Russen deutlich gesunken.

Atheist
10.05.2009, 22:25
-5% in Hamburg
-12% in Hessen
-18% in Bayern.

Gleiches Niveau?

Es gab Zeiten, da hatte die Union die absolute Mehrheit. Die sind lange vorbei.



Es gab auch Zeiten da war die Union "konservativ"

:(:(:(:(:(

Atheist
10.05.2009, 22:26
Nicht so pessimistisch! In den achtziger Jahren hieß es, die Esten und vor allem Letten würden bald Minderheiten im eigenen Land werden augrund der Russifizierungspolitik. Es ist anders gekommen: Nicht nur, dass diese Länder unabhängig sind, es ist auch der Anteil der Russen deutlich gesunken.

Der Anteil der Ausländer sinkt ja auch:) Man bürgert ja fleißig ein - das sind dann alles "Deutsche":]:]:]:rolleyes::rolleyes::rolleyes: :ironie:

Aldebaran
11.05.2009, 01:03
-5% in Hamburg
-12% in Hessen
-18% in Bayern.

Gleiches Niveau?

Es gab Zeiten, da hatte die Union die absolute Mehrheit. Die sind lange vorbei.



BTW 1998: 35,1 %

BTW 2002: 38,5 %

BTW 2005: 35,2 %

Umfragen 2009: 35-37 %


Seitdem sie Partei den unseligen Kohl losgeworden ist, geht es immerhin nicht weiter abwärts.

Der Niedergang in den 80er und 90er Jahren hat natürlich auch mit dem Dahinscheiden der "Adenauer-Wähler" zu tun. Mittlerweile scheint sich das Wählerpotential einigermaßen im Gleichgewicht zu befinden.


Übrigens sollten sich gerade auch die Grünen Gedanken machen über die Altersstruktur ihrer Wähler. Ihr Anteil ist bei den 18-25 jährigen von 11,2% 2002 auf 9,6% 2005 gefallen, und zwar fast ausschließlich bei den Männern (10,9 auf 8,7%).

Die relativen Gewinner in dieser Altersgruppe waren die Linke (PDS) und die NPD.

FranzKonz
11.05.2009, 09:07
...

Der Niedergang in den 80er und 90er Jahren hat natürlich auch mit dem Dahinscheiden der "Adenauer-Wähler" zu tun. Mittlerweile scheint sich das Wählerpotential einigermaßen im Gleichgewicht zu befinden.


Übrigens sollten sich gerade auch die Grünen Gedanken machen über die Altersstruktur ihrer Wähler. Ihr Anteil ist bei den 18-25 jährigen von 11,2% 2002 auf 9,6% 2005 gefallen, und zwar fast ausschließlich bei den Männern (10,9 auf 8,7%).

Die relativen Gewinner in dieser Altersgruppe waren die Linke (PDS) und die NPD.

Schaun wir mal. Eine der häufig unterschätzte Eigenschaft von Prognosen ist, daß sie die Zukunft betreffen. Offensichtlich scheinen die Leute aktuell zu bemerken, daß Merkel Kohls Mädchen ist. Ich bin deshalb guter Hoffnung, daß sich der Abwärtstrend der Union hält.

Daß die Grünen ähnliche Probleme haben freut mich. Das ist ein Kasperlverein fern jeder Realität.

Bei den Linken ist noch nicht raus, wieviel davon Protest ist, und wie hoch der Anteil der Überzeugten ist. Die SPD tut sich mit Nahles und Co keinen Gefallen.

Die Situation wäre spannend wie nie, wenn sich nicht quer durch alle Parteien ein mehr oder weniger gemeinsamer dicker Filz zöge. Das ist derzeit der einzige Grund, auf die Flügel auszuweichen, denn auch die haben weder personell noch inhaltlich etwas zu bieten.

-SG-
12.05.2009, 13:09
Buch (http://www.amazon.de/Unter-Linken-einem-Versehen-konservativ/dp/3498021257) von Jan Fleischhauer, Spiegel-Redakteur.

Buchbeschreibung:

Linke müssen sich in Deutschland für ihre Ansichten nicht rechtfertigen. Sie haben ihre Meinung flächendeckend durchgesetzt, nicht im Volk, aber in den tonangebenden Kreisen, also da, wo sie vorzugsweise zu Hause sind. Wer links ist, lebt im schönen Gefühl, immer Recht zu haben. In der Politik haben sich die Linken oft geirrt, aber irgendwie macht das nichts, immer werden ihnen die besten Motive zugebilligt. Warum eigentlich? Jan Fleischhauer hat einen Großteil seines Lebens unter Linken verbracht – vom Elternhaus über Schule und Universität bis zum Milieu der Journalisten, im der seit zwei Jahrzehnten arbeitet. Jetzt unterzieht er sie einer genauen Betrachtung, mit dem Abstand desjenigen, der irgendwann entdeckte, dass er nicht mehr dazugehört. Das Buch ist Analyse, Polemik und persönlicher Erfahrungsbericht. Ein Streifzug durch das Imperium der Linken.


Auszüge:
Aus der Einleitung (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703,00.html)
Über die Finanzkrise (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,623961,00.html)

Hat jemand das Buch gelesen und kann etwas dazu sagen?

-SG-
12.05.2009, 13:47
Ähm, ich sehe gerade, das hätte eher unter "Literatur etc." gepasst. Wie auch immer.


Gehen Sie in irgendein Schauspielhaus, in ein Museum oder ein Freiluftkonzert: Sie werden schnell feststellen, dass Ideen, die außerhalb der linken Vorstellungswelt siedeln, dort nichts verloren haben. Ein zeitgenössisches Theaterstück, das nicht kritisch mit der Marktwirtschaft abrechnet? Undenkbar. Ein Künstler, dem bis zur Abwahl von George W. Bush zu Amerika auf Anhieb mehr als Guantanamo, Abu Ghuraib und die fehlende Unterschrift unter dem Kyoto-Protokoll einfiel? Indiskutabel. Rock gegen Links? Ein Scherz.

Die Linke hat gesiegt, auf ganzer Linie, sie ist zum juste milieu geworden.
(...)
Wer links ist, lebt in dem schönen Bewusstsein, im Recht zu sein, ja, einfach immer recht zu haben. Linke müssen sich in Deutschland für ihre Ansichten nicht wirklich rechtfertigen. Sie haben ihre Meinung weitgehend durchgesetzt, nicht im Volk, das störrisch an seinen Vorurteilen festhängt, aber in den tonangebenden Kreisen, also da, wo sie sich vorzugsweise aufhalten.(...)

Niemand in Deutschland, der noch bei Trost ist, bezeichnet sich selbst als rechts. Bürgerlich vielleicht, oder konservativ, aber selbst das nur mit angehaltenem Atem. Rechts ist nicht die andere Seite des Meinungsspektrums, es ist ein Verdammungsurteil.
:top:

Gryphus
12.05.2009, 13:58
;)

http://www.politikforen.net/showthread.php?t=77601&highlight=ausversehen+konservativ

-SG-
12.05.2009, 14:02
ah danke.

zum schließen/löschen freigegeben

Eldrad Ulthran
12.05.2009, 14:13
Ohne das Buch selbst gelesen zu haben, möchte ich eine Anmerkung dazu machen.
(Ich kenne seinen Essay aus dem "SPIEGEL")
Einerseits hat Fleischhauer natürlich Recht, Links-Sein ist heute akzeptierter und weiter verbreitet als früher. Das war aber nicht immer so. Sehr viele der 68ger, so meine Überzeugung, sind in den Medien untergekommen. Das führt natürlich zu einer überproportional großen Anzahl linker Meinungen überall. Es ist heute mehr reiner Opportunismus als pure Überzeugung links zu sein.
Man sollte sich als Rechter aber nicht davon einschüchtern lassen, denn mit den vermeintlich linken Standpunkten ist es doch heute oft nur noch so, dass sie einfach viel bequemer sind, als dass sie einen wirklichen, durchdachten politischen Hintergrund haben.