PDA

Vollständige Version anzeigen : Warum versagen deutsche Gewerkschaften?



Silencer
07.05.2009, 19:00
Diesen interessanten Artikel habe ich gerade im Netz gefunden. Dort kann man etwas über die deutsche und französische Gewerkschaft lesen. Es ging um Continental.


Dort jedoch machten sie die Unterschiede in den Protestmentalitäten zwischen den größten europäischen Kulturnationen wieder einmal deutlich. Sie knackten die Schlösser des Eingangstors und stürmten unter Rufen wie «Continental Solidarität» oder «Wir sind hier zuhause» auf das Gelände.

Der Aachener Conti-Betriebsratsvorsitzende Bruno Hickert, auch Vorsitzender des europäischen Konzernbetriebsrats, hatte schon vor 13 Uhr Wind von den geänderten Plänen bekommen und sich von Rothe Erde auf den Weg nach Sarreguemines gemacht.......


................ Nach seinem Eintreffen in Sarreguemines sagte BR-Chef Hickert, dass die Situation sehr angespannt sei und er in dieser Situation keine Gespräche mit den Besetzern führen wolle: «So etwas sind wir nicht gewohnt.»


Quelle: http://www.an-online.de/lokales/aachen-detail-an/891671?_link=&skip=&_g=Franzoesische-Conti-Kollegen-nicht-in-Rothe-Erde.html


Sind unsere deutschen Gewerkschaften staatliche Gewerkschaften? Sie dienen wohl dazu spontane und berechtigte Proteste zu verhindern und mittels Regierungsparolen Schein-Demos für die Tagesschau und Heute zu organisieren.

Settembrini
07.05.2009, 19:04
Dort jedoch machten sie die Unterschiede in den Protestmentalitäten zwischen den größten europäischen Kulturnationen wieder einmal deutlich.

Das beantwortet doch deine Frage eigentlich schon.

MorganLeFay
07.05.2009, 19:07
Es ist insofern doppelt interessant, wenn man sich vor Augen hält, dass in Deutschland ein ungleich größerer Anteil der Arbeitnehmer (so ca. 26%) in Gewerkschaften sind als in Frankreich (nur 9%).

Silencer
07.05.2009, 19:09
Das beantwortet doch deine Frage eigentlich schon.


Nein, eigentlich nicht. Beide sind ja vergleichbare Kulturnationen (von gestern?)

Settembrini
07.05.2009, 19:13
Nein, eigentlich nicht. Beide sind ja vergleichbare Kulturnationen (von gestern?)

Naja, in Frankreich ist der Protest aber in weitaus groesserem Masse in die Kultur eingewoben als anderswo (moeglicherweise dank der franz. Revolution?). Die machen da traditionell Naegel mit Koepfen, bei uns gibts halt nur Trillerpfeifen und Lichterketten.

Verrari
07.05.2009, 19:14
Sind unsere deutschen Gewerkschaften staatliche Gewerkschaften? Sie dienen wohl dazu spontane und berechtigte Proteste zu verhindern und mittels Regierungsparolen Schein-Demos für die Tagesschau und Heute zu organisieren.

Deutsche Gewerkschaftsbonzen befinden sich in den paritätisch besetzten Aufsichtsräten deutscher Großunternehmen und kassieren dort ihre Tantiemen ab, die sie i.d.R. an ihre Gewerkschaft zum großen Teil abführen müssen.
Warum sollten sie ihren "Goldesel" schlachten wollen??

Silencer
07.05.2009, 19:17
Deutsche Gewerkschaftsbonzen befinden sich in den paritätisch besetzten Aufsichtsräten deutscher Großunternehmen und kassieren dort ihre Tantiemen ab, die sie i.d.R. an ihre Gewerkschaft zum großen Teil abführen müssen.
Warum sollten sie ihren "Goldesel" schlachten wollen??


Damit kommen wir schon etwas näher an das Problem. Dazu kommt auch noch die Mitgliedschaft der Bonzen in den Parteien.
Ich hätte fast gekotzt wie ich in der Zeitung von "Annäherung der Gewerkschaft an die SPD" gelesen habe.

Buella
07.05.2009, 21:21
Deutschland ist eine große Truman-Show (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1878327577/) und da gehören die Gewerkschaften als Statisten auch dazu!

Stadtknecht
08.05.2009, 10:29
Damit kommen wir schon etwas näher an das Problem. Dazu kommt auch noch die Mitgliedschaft der Bonzen in den Parteien.
Ich hätte fast gekotzt wie ich in der Zeitung von "Annäherung der Gewerkschaft an die SPD" gelesen habe.

Es sollte aber auch nicht verschwiegen werden, daß sie Gewerkschaften des DBB
( Deutscher Beamtenbund ) in mitunter ekelerregender Weise bei der CDU und der FDP anbiedern.

Was insbesondere angesichts der Einkommenskürzungen um ca. 17% netto in den letzten Jahren bei den Landesbeamten in NRW als Verrat zu sehen ist.

cajadeahorros
08.05.2009, 10:32
Sind unsere deutschen Gewerkschaften staatliche Gewerkschaften? Sie dienen wohl dazu spontane und berechtigte Proteste zu verhindern und mittels Regierungsparolen Schein-Demos für die Tagesschau und Heute zu organisieren.

Es sind ganz einfach "weiße" Gewerkschaften, wie die DAF.

politisch Verfolgter
08.05.2009, 13:52
Gewerkschaften sind kriminelle Vereinigung, die von Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen.
Anbieter benötigen vielmehr Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase, also goldene Netzwerke, mit denen der Profit mental leistungsadäquat zu generieren und laufend leistungsanteilig abzuschöpfen ist.
Dazu gibts noch nicht mal die Wissenschaften - ungeheuerlich.
Es ist das Verbrechen der Politgangster, die auf gar keinen Fall wollen, per Erwerbsphase Kaufkraftmaximierung zu haben.
Die Politschurken gehören hinter Gitter, die Gewerkschaftsverbrecher sind strafrechtlich zu belangen.

Silencer
08.05.2009, 18:08
Gewerkschaften sind kriminelle Vereinigung, ..........


.


Ja, PV - sie sind es inzwischen, korrupt, undurchschaubar, käuflich, und das Schlimmste, sie arbeiten für die Machthaber egal welcher politischen Richtung.
In Frankreich kann man zwar Gewerkschaften als links einordnen, aber sie haben immer noch den einfachen Gewerkschaftsmitglied im Focus und sein Wohl.

Lichtblau
08.05.2009, 19:01
Es sind ganz einfach "weiße" Gewerkschaften, wie die DAF.

Nennt man die nicht "Gelbe"?

Buella
08.05.2009, 19:22
Ja, PV - sie sind es inzwischen, korrupt, undurchschaubar, käuflich, und das Schlimmste, sie arbeiten für die Machthaber egal welcher politischen Richtung.
In Frankreich kann man zwar Gewerkschaften als links einordnen, aber sie haben immer noch den einfachen Gewerkschaftsmitglied im Focus und sein Wohl.

In einem Staatenkonstrukt, in welchem keine Trennung von Politik - Wirtschaft - Gewerkschaften gegeben ist, bzw. Verquickungen untereinander möglich sind, muß es früher oder später zum Tod von Politik - Wirtschaft u. Gewerkschaften, ergo zum Ende der Demokratie, führen!

Zitate aus den Büchern von Hans Herbert von Arnim:

„Es gilt als ganz normal und selbstverständlich, dass ein Abgeordneter neben seinem Einkommen, das er vom Steuerzahler bezieht, auch noch Einkommen von an der Gesetzgebung interessierten Unternehmen oder Verbänden bezieht, sich also quasi in die bezahlten Dienste eines Lobbyisten begibt, das gilt als ganz normal, obwohl es eigentlich ein Skandal ist."

„Wenn ein Politiker sich in die Dienste eines Interessenten begibt, sich von ihm bezahlen lässt, manchmal sehr hoch, ist das für mich eine Form der Korruption."

„Das ständige Patt zwischen Bundesrat und Bundestag sorgt heute für ein extremes Übergewicht der organisierten Interessen, die nur die Opposition für sich gewinnen müssen, um jede Reform zu blockieren. Das ist ein wunderbarer Nährboden für Lobbyisten."

„Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, dass sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und Souverän, hat in Wahrheit nichts zu sagen."

„Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen.“

Silencer
08.05.2009, 19:52
........

„Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, dass sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und Souverän, hat in Wahrheit nichts zu sagen."

„Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen.“

@Buella,

du hast hervorragende Zitate von von Arnim gebracht. Der Zustand unserer Demokratie wir durch "unsere" Politiker immer mehr verschlimmert, weil sie die demokratische Ordnung des Landes zu einem Selbstbedienungsladen für eigene Interessen umfunktionierten. Gewerkschaften hätten hier früher dem Trend entgegen wirken können, aber jeder anfänglich guter Gewerkschaftler wurde später zu einem "gekauften" Politiker, der sich genauso bereichern konnte wie die Lobbyisten der Parteien. Aus dieser Sackgasse kommen wir wohl nicht mehr raus, nicht mehr unter dem Namen BRD.

Wieso entstehen in Deutschland keine anderen Gewerkschaften, frei von Klüngel mit Politik und Arbeitgeberverbänden? Die kirchlichen Gewerkschaften meine ich nicht.