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Vollständige Version anzeigen : Ureinwohner unter Quarantäne stellen oder ihnen die westliche Zivilisation bringen ??



Mohammed
18.02.2005, 16:24
Ich finde es eine ganz interessante Frage:

Beispiel: In Brasielien
existieren immer noch mindestens 50 Gruppen, die niemals Kontakt mit der Zivilisation hatten - bei 41 dieser Gruppen weiss man nicht einmal ungefähr, in welchem Lebensraum - trotzdem scheint ihr Schicksal bereits besiegelt : die Ausrottung verfolgt und bedroht sie.



Sollte man diese Ureinwohner so leben lassen und alles erdenkliche tun damit sie nicht in Kontakt mit der westliche Zivilisation kommen und so den fortbestand ihrer Kultur und ihres Volkes zu sichern ?

Oder

Ist das nicht schon wieder unterlassene Hilfeleistung ?


Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 45,6 Jahren und die Kindersterblichkeit ist enorm hoch: 150 von 1.000 Neugeborenen. Die moderne Medizin könnte ihre Lebenserwartungen sicher bedeutend steigern und es müssten auch weniger Kinder sterben. Ist es nicht unsere Pflicht diesen Menschen zu helfen ? Dazu würden sie aber zwangsläufig in Kontakt mit der Westlichen Welt kommen

[Q] (http://www.brasilienportal.ch/index.cfm?nav=12,411,423)

Gothaur
18.02.2005, 16:49
Portion Arroganz dadrinn, den Eingeborenen ihre "Ursprünglichkeit" zu belassen. - Finde ich zumindest.
Da ziehen sich doch nur 'ne Reihe Ethnologen daran auf, und verdienen ihr Geld, und der Rest, schaut sich wohlig vom Sessel seine Urzeit an. Ist zwar ganz nett, aber Gott sei Dank, daß man es hinter sich gebracht hat. :]
Und wenn sie im Zuge der Anpassung untergehen, oder assimilieren, - tja, dann ist es halt dumm gelaufen, oder eigentlich , - völlig normal.
Gothaur

mggelheimer
18.02.2005, 16:52
Ich finde es eine ganz interessante Frage:

Beispiel: In Brasielien


Sollte man diese Ureinwohner so leben lassen und alles erdenkliche tun damit sie nicht in Kontakt mit der westliche Zivilisation kommen und so den fortbestand ihrer Kultur und ihres Volkes zu sichern ?

Oder

Ist das nicht schon wieder unterlassene Hilfeleistung ?

Die moderne Medizin könnte ihre Lebenserwartungen sicher bedeutend steigern und es müssten auch weniger Kinder sterben. Ist es nicht unsere Pflicht diesen Menschen zu helfen ? Dazu würden sie aber zwangsläufig in Kontakt mit der Westlichen Welt kommen

[Q] (http://www.brasilienportal.ch/index.cfm?nav=12,411,423)

Die leben vielleicht seit 10.000 Jahren so, und nun meint der eine oder andere besonders humanistisch zu sein, in dem sie mit den "Vorzügen" der Zivilisation bekannt macht.

Ich denke sie können froh sein so in diesen kleinen Gemeinschaften leben .
Sie haben ich über Jahrtausende an die Lebensbedingungen angepaßt.

Scotty
18.02.2005, 17:34
Auf das Beispiel Brasilien bezogen, tendiere ich zu ersterem. Erstens kennen sie es ja sowieso nicht anders. Zweitens, läßt man sie so wie bisher leben, muß auch das Land so belassen werden, ein Vorteil für den Regenwald.
Wie mggel schrieb, sie haben sich gut an diese Leben angepaßt, warum soll man es ihnen wegnehmen.

Mohammed
18.02.2005, 18:04
...Ich denke sie können froh sein so in diesen kleinen Gemeinschaften leben .
Warum ?



Sie haben ich über Jahrtausende an die Lebensbedingungen angepaßt.

Aber nicht so gut wie wir, wie die geringe Lebenserwartung zeigt

mggelheimer
18.02.2005, 19:27
Warum ?



Aber nicht so gut wie wir, wie die geringe Lebenserwartung zeigt

Und die Lebenserwartung ist für dich ein kriterium? Das ist noch immer die gleiche überhebliche einstellung wie sie in den gehoben Kreisen Europs vor 200/300 Jahren zu finden war, die den "unzivilisierten Wilden" Afrikas eine Europäische "zivilisation" überstölpen wollte.

Mohammed
18.02.2005, 20:33
Wie gesagt halte ich es für fragwürdig wenn man sie in armut leben lässt und sie an simplen Krankheiten sterben müssen

Ist es nicht ebenso überheblich zu glauben das es besser für sie wäre, wenn sie weiter in dieser Isolation leben ?

mggelheimer
18.02.2005, 22:34
Wie gesagt halte ich es für fragwürdig wenn man sie in armut leben lässt...

Wie definierst du denn Armut? Daran das sie nicht mit dem Auto durch den Urwald fahren? Oder daran das sie ire Umgebung nicht ausbeuten? NAch meiner Def. sind diese Menschen jedenfalls nicht Arm.


Ist es nicht ebenso überheblich zu glauben das es besser für sie wäre, wenn sie weiter in dieser Isolation leben ?

Nun habe ich mich nicht ausgiebig mit dieser Thematik beschäftigt. Von weiten betrachtet sieht es aber so aus als ob in diesen Gegenden, in die die "Zivilisation" noch nicht vorgedrungen ist, Mensch und Natur in einem Gleichgewicht leben.
Und was das vordringen der "Zivilisation" den Urvölkern gebracht hat sehen wir der der Weltgeschichte.

Diese Menschen leben seit Jahrhunderten in ihrer Welt, sie sind darauf angepasst, für sie ist auch die niedrige Lebenserwartung normal.

Ich sehe keinerlei gründe sie ihrer Welt zu entreißen. Was wollen diese "Zivilisions"apologeten diesen Menschen denn bieten? Die Überbevölkerung und Massenarmut Lateinamerikas?
Tolle Aussicht!

Die Überzeugung anderen Menschen bestimmte "Vorzüge" aufoktroyieren zu wollen, hat immer etwas mit Überheblichkeit zu tun. Ein oktroyieren ist es in diesem Fall deshalb, weil eine eigene Dynamik in Gang gesetzt wird sobald solche Volker ausgiebigeren Kontakt mit der"Zivilisation" bekommen.

Du lebst in einer Materialistischen Welt, - die nicht. Von deinem Materialistischen Standpunkt aus betrachtet sind sie Arm, doch erlaubt dir dein Standpunkt einfach keine solche Beurteilung!

Mohammed
18.02.2005, 22:45
Wie definierst du denn Armut? Daran das sie nicht mit dem Auto durch den Urwald fahren? Oder daran das sie ire Umgebung nicht ausbeuten? NAch meiner Def. sind diese Menschen jedenfalls nicht Arm.

Das ist eher ein Klischee. Diese Leute sind objektiv gesehen arm


Nun habe ich mich nicht ausgiebig mit dieser Thematik beschäftigt. Von weiten betrachtet sieht es aber so aus als ob in diesen Gegenden, in die die "Zivilisation" noch nicht vorgedrungen ist, Mensch und Natur in einem Gleichgewicht leben.
Man könnte auch sagen sie leben wie Tiere. In ihrer Isolation haben sie kaum eine Chance aus ihren sozialen Umfeld rauszukommen. Im Prinzip sind sie Gefangen und von Geburt ist klar was aus ihnen wird.


Und was das vordringen der "Zivilisation" den Urvölkern gebracht hat sehen wir der der Weltgeschichte.

Das ist ein gutes Argument was gegen den Kontakt spricht
[/QUOTE]
Diese Menschen leben seit Jahrhunderten in ihrer Welt, sie sind darauf angepasst, für sie ist auch die niedrige Lebenserwartung normal.


Ändert das etwas ? Für viele Menschen in Afrika ist AIDS auch normal, trotzdem bedeutet das nicht das man ihnen nicht helfen braucht

Ich sehe keinerlei gründe sie ihrer Welt zu entreißen. Was wollen diese "Zivilisions"apologeten diesen Menschen denn bieten? Die Überbevölkerung und Massenarmut Lateinamerikas?
Tolle Aussicht!


Sie könnten so viel entdecken, sich weiterbilden, andere Menschen und Kulturen kennenlernen. Was kann ihnen denn das Leben in iherer Gruppe bieten ?

Die Überzeugung anderen Menschen bestimmte "Vorzüge" aufoktroyieren zu wollen, hat immer etwas mit Überheblichkeit zu tun. Ein oktroyieren ist es in diesem Fall deshalb, weil eine eigene Dynamik in Gang gesetzt wird sobald solche Volker ausgiebigeren Kontakt mit der"Zivilisation" bekommen.

Du lebst in einer Materialistischen Welt, - die nicht. Von deinem Materialistischen Standpunkt aus betrachtet sind sie Arm, doch erlaubt dir dein Standpunkt einfach keine solche Beurteilung![/QUOTE]

Sie selbst können es aber auch nicht beurteilen, da sie keine Ahnung haben was die Welt noch zu bieten hat. Das ist ja das interessante an der Frage

mggelheimer
18.02.2005, 22:49
erstmal müssen wir klären was in deinen Augen "Arm" bedeutet!

mggelheimer
18.02.2005, 22:52
als kleine Gedankenstütze:

In einem Ratsbeschluss hat sich die EU 1984 auf eine Definition von Armut geeinigt: "Verarmte Personen sind Einzelpersonen, Familien oder Personengruppen, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in einem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum anwendbar ist."

Mohammed
19.02.2005, 13:11
...dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in einem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum anwendbar ist."

Da diese Leute Brasilianer sind, besitzen sie weniger als das Minimum, oder wie siehst du es ?

Leyla
19.02.2005, 13:40
als kleine Gedankenstütze:

In einem Ratsbeschluss hat sich die EU 1984 auf eine Definition von Armut geeinigt: "Verarmte Personen sind Einzelpersonen, Familien oder Personengruppen, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in einem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum anwendbar ist."
Na ja, höchstwahrscheinlich geht es ihnen besser als den Straßenkindern in den Slums von Rio. Deren Lebenserwartung dürfte auch kaum bei Mitte 40 liegen - eher bei Mitte 20. ;(

mggelheimer
19.02.2005, 13:45
Da diese Leute Brasilianer sind, besitzen sie weniger als das Minimum, oder wie siehst du es ?

Ich wußte das das kommt!
Wenn es Brasilianer wären, wären sie mit allen Rechten und Pflichten an den Brasilianischen Staat gekoppelt.

Sie leben aber Autonom.
Es gibt kein Geld, keine Schulen, keine Polizei, keine Justiz. Es gibt keine Legislative und keine Judikative. Ergo: sie befinden sich zwar auf dem Brasilianischen Territorium, doch völlig losgelöst von der Brasilianischen Gesellschaft.

Damit ist die Brasilianische Gesellschaft eben nicht der Orientierungspunkt, sondern die jeweilige Stammesgemeinschaft für sich. Demzufolge kann man allenfalls die Aussage zu lassen: in dem entsprechenden Stamm ist jener arm und jener reich. Da wir aber mal davon ausgehen das die Menschen in solchen Stammesverbänden alle in etwa gleich leben, fällt eine Einstufung in arm und reich unter den Tisch.

Mohammed
19.02.2005, 14:06
Ich wußte das das kommt!
Wenn es Brasilianer wären, wären sie mit allen Rechten und Pflichten an den Brasilianischen Staat gekoppelt...

Das sind sie auch, nur wissen sie es nicht

Was ist mit der besseren Medizinischen Versorgung und Bildung die man ihnen ermöglichen könnte ?

mggelheimer
19.02.2005, 14:25
Das sind sie auch, nur wissen sie es nicht
Weist du was,: in den Grenzzonen des Amazonas, da wo die Holzfirmen unaufhaltsam in den Urwald vordringen, wissen sie was Sache ist, und die sorgen dieser Menschen sind nicht Bildung oder Gesundheit, sondern die Zerstörung ihres angestammten Lebensraumes.

Was ist mit der besseren Medizinischen Versorgung und Bildung die man ihnen ermöglichen könnte?

Ja nur wofür denn??? Ich habe schon einmal geschrieben, sie sind angepaßt in ihre Umgebung, die Umgebung vielleicht sogar an sie. Das könnte man Mikrokosmuß nennen. Warum können sie seit Jahrhunderten so leben wie sie leben? Weil sich scheinbar Geburtenrate und Sterberate in etwa die Wage halten.
Jetzt kommen da so ein paar selbst ernannte Humanisten und meinen, diese Menschen mit dem Segen der Zivilisation beglücken zu müssen.

Was die Menge der Bildung angeht wissen sie mindestens genausoviel wie du, doch zum überleben im Urwald brauchen sie sowenig über Kant zu wissen, wie du über Gifte und Fallen in der "Zivilisierten" Welt.

Mohammed
19.02.2005, 14:29
Nur weil sie schon so lange leben bedeutet das nicht das es gut ist ? Das sind Menschen und keine Tierart. Die Tatsache das sie seit Jahrhunderten sich nicht weiterentwickelt haben, zeigt eher das dieser "Mikrokosmus" die freie entwicklung dieser Menschen einschränkt.

mggelheimer
19.02.2005, 15:10
Die Tatsache das sie seit Jahrhunderten sich nicht weiterentwickelt haben, zeigt eher das dieser "Mikrokosmus" die freie entwicklung dieser Menschen einschränkt.

Also Entwicklung um ihrer Selbstwillen wegen? Natürlich, wir kennen es nicht anders. In den westlich geprägten Gesellschaften geht es immer weiter, immer höher, immer schneller. Ich könnte mir nicht vorstellen in einer anderen Welt zu leben. Mir persönlich gefällt es!

Wenn ich nun aber die Position des Beobachters der Menschlichen Entwicklung, und der allgemeinen Entwicklung auf der Welt, einnehme, frag ich mich, wofür soll global betrachtet, die Entwicklung gut gewesen sein? Außer das der Mensch durch seine Entwicklung, für eine Negativentwicklung der Natur gesorgt hat?

Wenn ich nun aber das Gleichgewicht der "natürlichen Kräfte" als Maßstab nehme, ist die Lebensweise dieser Steinzeitmenschen die einzig richtige. - Wie gesagt, aus der Position des Beobachters.

Mohammed
19.02.2005, 15:31
...Wenn ich nun aber die Position des Beobachters der Menschlichen Entwicklung, und der allgemeinen Entwicklung auf der Welt, einnehme, frag ich mich, wofür soll global betrachtet, die Entwicklung gut gewesen sein?...

Der Mensch hat eine höhere Überlebenschance und mehr Lebensqualität. Er braucht in strengen Wintern nicht mehr Angst haben zu erfrieren oder wilde Tiere fürchten. Die Entwicklung hat das Ziel unsere Art an die Umwelt anzupassen und eine Verbreitung und einen Fortbestand zu sichern.

Jinga
19.02.2005, 19:31
In meinen Augen sind die Leute dort nicht arm. Sie kennen ja nichts anderes. Bei denen gehts ja nicht um Geld etc., sondern darum, dass man "überlebt".
Man sollte sie dort so leben lassen, wie sie leben, weil wenn ihnen das so nicht gefällt, hätten sie schon was verändert. Schließlich ist so ja auch die zivilisierte Welt "entstanden". Man hat keinen Gefallen an dem Lebensstil gefunden und es verändert, zwar über Jahrhunderte bis Jahrtausende, aber der Ursprung ist die "unzivilisierte" Bevölkerung gewesen.
Die Bevölkerung dort wird wohl über ihren Lebensstil "glücklich" sein. Sie haben ja auch noch ihre Bräuche.
Man sollte es ihnen überlassen, wie sie leben wollen.

Scotty
19.02.2005, 21:05
Das sind sie auch, nur wissen sie es nicht

Was ist mit der besseren Medizinischen Versorgung und Bildung die man ihnen ermöglichen könnte ?
Hmmm, das ist eine zweischneidige Sache mit der Medzin. Sie kennen sehr viele Pflanzen, die sie als "Medikamente" benutzen. Nicht umsonst suchen Pharmakonzerne nach neuen Grundstoffen im Regenwald. Gut, sie kennen keine Organverpflanzungen. Aber Schnittverletzungen, Brüche sind durchaus kein Todesurteil.
Bildung, das ist auch zweischneidig. Ich behaupte, sie sind intelligenter, erfahrener und schlauer als Du.
Wenn Du den richtigen Maßstab anlegst. Du darfst nicht von Deiner sterilen geordneten Welt mit ihren Geschäften, dem Bäcker, Supermarkt, Krankenhaus etc. ausgehen.
Sie leben in einer natürlichen, teilweise gefährlichen Umgebung.
Stell Dir doch nur mal vor, Du kletterst nach einem glimpflich ausgegangenen Flugzeugabsturz aus dem Flieger, mitten im brasilianischem Urwald.Du wärest zu 95% verloren. Du kennst nichts, keine eßbaren Pflanzen,keine giftigen Viecher, könntest ohne Feuerzeug kein Feuer machen. Wo ist dann Deine Bildung??

Mohammed
19.02.2005, 23:32
...Man sollte es ihnen überlassen, wie sie leben wollen.

Das ist doch der Punkt. Man kann es ihnen nicht überlassen. Sie wissen nichts von der Westlichen Welt und können daher nicht entscheiden. Die Frage ist sollte man sie weiter so isoliert leben oder sie entscheiden lassen ?

Mohammed
19.02.2005, 23:41
Hmmm, das ist eine zweischneidige Sache mit der Medzin. Sie kennen sehr viele Pflanzen, die sie als "Medikamente" benutzen. Nicht umsonst suchen Pharmakonzerne nach neuen Grundstoffen im Regenwald. Gut, sie kennen keine Organverpflanzungen. Aber Schnittverletzungen, Brüche sind durchaus kein Todesurteil.

Die geringe Lebenserwartung zeigt doch das Gegenteil, außerdem gibt es mehr Gefahren. Während wir sterile Verbände haben, müssen sie Blätter oder ähnliches verwenden. Es mag zwar auch relativ effekiv sein, aber das Risiko entzündungen zu bekommen ist höher.


Bildung, das ist auch zweischneidig. Ich behaupte, sie sind intelligenter, erfahrener und schlauer als Du.

Ich behaupte das Gegenteil. Wahrscheinlich besitzen sie wenn überhaupt nur eine sehr primitive Schrift. So können sie ihr wissen nur durch erzählungen weitergeben, wo bekanntlich viel verloren geht. Wäre Einstein dort geboren hätte er niemals seine Theorien entwickelt. Außerdem sind kleine isolierte Gruppen eher von Erbkrankheiten und Inzucht betroffen, was auch auswirkungen hat


Sie leben in einer natürlichen, teilweise gefährlichen Umgebung.
Stell Dir doch nur mal vor, Du kletterst nach einem glimpflich ausgegangenen Flugzeugabsturz aus dem Flieger, mitten im brasilianischem Urwald.Du wärest zu 95% verloren. Du kennst nichts, keine eßbaren Pflanzen,keine giftigen Viecher, könntest ohne Feuerzeug kein Feuer machen. Wo ist dann Deine Bildung??
Ich würde trotzdem wissen wann der 2 Weltkrieg begonnen hat oder wer Kennedey erschoss. Das würde mir zwar nicht besonders viel helfen, aber es ist Bildung die ich in meiner natürlich Umgebung brauche.

Scotty
20.02.2005, 08:07
Die geringe Lebenserwartung zeigt doch das Gegenteil, außerdem gibt es mehr Gefahren. Während wir sterile Verbände haben, müssen sie Blätter oder ähnliches verwenden. Es mag zwar auch relativ effekiv sein, aber das Risiko entzündungen zu bekommen ist höher.

Natürlich gibt es Gefahren, aber andere wie in Deutschland beispielsweise. Die Regenwaldbewohner werden bestimmt nicht von einem Auto überfahren..... :P
Ob mehr Gefahren.....denke ich nicht. Gottseidank kennen die glücklichen keine Statistiken.


Ich behaupte das Gegenteil. Wahrscheinlich besitzen sie wenn überhaupt nur eine sehr primitive Schrift. So können sie ihr wissen nur durch erzählungen weitergeben, wo bekanntlich viel verloren geht. Wäre Einstein dort geboren hätte er niemals seine Theorien entwickelt. Außerdem sind kleine isolierte Gruppen eher von Erbkrankheiten und Inzucht betroffen, was auch auswirkungen hat
Ich sagte doch, leg den richtigen Maßstab an. Nämlich ihren eigenen Maßstab. Sie brauchen keine Schrift und sie sind trotzdem glücklich. Und so vile geht nicht verloren, denk ich. Diese Menschen haben ein besser trainiertes Erinnerungsvermögen wie der "zivilisierte" Mensch. Einfach weil es notwendig ist, sich das zu merken und nicht aufzuschreiben.
Das mit der Isolation könnte stimmen. Weiß ich aber jetzt zuwenig darüber.


Ich würde trotzdem wissen wann der 2 Weltkrieg begonnen hat oder wer Kennedey erschoss. Das würde mir zwar nicht besonders viel helfen, aber es ist Bildung die ich in meiner natürlich Umgebung brauche.
Na und? Das ist denen erstens egal, und wie Du selber zugibst, hilft es Dir im Urwald wenig, und genau darauf kommt es an. Auf den jeweiligen Maßstab.


Das ist doch der Punkt. Man kann es ihnen nicht überlassen. Sie wissen nichts von der Westlichen Welt und können daher nicht entscheiden. Die Frage ist sollte man sie weiter so isoliert leben oder sie entscheiden lassen ?.

Also ich halte sie allein deswegen schon für glücklich und bevorzugt.

Mohammed
20.02.2005, 13:21
Ob mehr Gefahren.....denke ich nicht. Gottseidank kennen die glücklichen keine Statistiken...
Du glaubst nicht das es im Dschungel mehr Gefahren gibt es bei uns ?(
Die Tatsache das sie nicht in der Lage sind operationen durchzuführen, erhöht doch schon die Gefahr früh zu sterben.

...
Ich sagte doch, leg den richtigen Maßstab an. Nämlich ihren eigenen Maßstab. Sie brauchen keine Schrift und sie sind trotzdem glücklich...
Woher weißt du das sie glücklich sind ??? Genausogut könnten sie alle unglücklich sein

...
Also ich halte sie allein deswegen schon für glücklich und bevorzugt.Ich nicht

Scotty
20.02.2005, 14:26
Du glaubst nicht das es im Dschungel mehr Gefahren gibt es bei uns ?(
Das glaube ich, vor allem sind es andere. Es gibt keine rechte oder linke Schläger, es gibt keine Autounfälle, keine Küchenbrände. Keine Kneipenschlägereien.

Die Tatsache das sie nicht in der Lage sind operationen durchzuführen, erhöht doch schon die Gefahr früh zu sterben.
Ich sagte nur was von Organverpflanzungen. Operationen sind möglich. Archäologen haben z.B. an alten Skelett- oder Mumienfunden Operationsspuren feststellen können.

Woher weißt du das sie glücklich sind ??? Genausogut könnten sie alle unglücklich sein
Hmmm, weißt Du, ob alle Europäer glücklich sind? Bildung ist kein Grund, um zwangsläufig glück zu sein.

Ich nicht
Ich schon, ist ja auch meine Meinung :2faces: :2faces:

Mohammed
20.02.2005, 14:41
Das glaube ich, vor allem sind es andere. Es gibt keine rechte oder linke Schläger, es gibt keine Autounfälle, keine Küchenbrände. Keine Kneipenschlägereien.

Dafür Würgeschlangen, andere giftige Tiere, verschmutzes Wasser usw.


Ich sagte nur was von Organverpflanzungen. Operationen sind möglich. Archäologen haben z.B. an alten Skelett- oder Mumienfunden Operationsspuren feststellen können.
[QUOTE]
Ich bin mir ziemlich sicher das die in Brasilen das nicht können. Bisher waren soweit ich weiß einzig die Ägypter dazu in der Lage. Eventuell auch die Kelten, bei den bin ich mir aber nicht sicher. Es ist ziemlich unwahrscheinlich das die Ureinwohner das können.
[QUOTE=Scotty]
Hmmm, weißt Du, ob alle Europäer glücklich sind? Bildung ist kein Grund, um zwangsläufig glück zu sein.

Nein, aber man hat mehr Freiheit sich selbst zu entwickeln. Das Leben in diesen Gruppen muss sehr eingeschränkt sein, da man nicht raus kommt. Die alternative wäre es alleine im Dschungel zu sein, was auch nicht besser ist.

Scotty
20.02.2005, 15:08
Dafür Würgeschlangen, andere giftige Tiere, verschmutzes Wasser usw.

Wie gesagt, andere Gefahren, mit denen sie umgehen können, so wie Du, wenn Du über die Straße gehst, nach rechts und links schaust.



Nein, aber man hat mehr Freiheit sich selbst zu entwickeln. Das Leben in diesen Gruppen muss sehr eingeschränkt sein, da man nicht raus kommt. Die alternative wäre es alleine im Dschungel zu sein, was auch nicht besser ist. Aber ausreichend. Und wenn jemand neugierig genug ist, kommt er von alleine aus dem Dschungel, denk ich.


Ich bin mir ziemlich sicher das die in Brasilen das nicht können. Bisher waren soweit ich weiß einzig die Ägypter dazu in der Lage. Eventuell auch die Kelten, bei den bin ich mir aber nicht sicher. Es ist ziemlich unwahrscheinlich das die Ureinwohner das können.
Es gibt noch keine Informationen über die Regenwaldbewohner, die ich kenne.
Aber In fast allen Kulturen wurden erfolgreiche Op's nachgewiesen. Selbst bei den Neandertalern.

Im übrigen, warum willst Du denn unbedingt sie verändern? Was treibt Dich persönlich dazu an, diese Sichtweise zu verööfentlichen?

Mohammed
20.02.2005, 15:31
Wie gesagt, andere Gefahren, mit denen sie umgehen können, so wie Du, wenn Du über die Straße gehst, nach rechts und links schaust.

Aber ausreichend. Und wenn jemand neugierig genug ist, kommt er von alleine aus dem Dschungel, denk ich.

Du unterschätzt die größe des Landes (8.547.404 km²) die meisten Städte sind an der Küste. Da kann der Ureinwohner lange laufen ohne auch nur eine Menschenseele zu finden. Gerade weil der Dschungel so gigantisch ist kamen sie noch nie in Kontakt mit der normalen Bevölkerung


Es gibt noch keine Informationen über die Regenwaldbewohner, die ich kenne.
Aber In fast allen Kulturen wurden erfolgreiche Op's nachgewiesen. Selbst bei den Neandertalern.

Du darfst diese Gruppen nicht mit alten Hochkulturen gleichsetzen. Es ist sehr unwahrscheinlich das jemand dort auf die Idee kommt einen kranken aufzuschneiden, das Problem zu finden, keine Bakterien oder Keime eindringen zu lassen und anschließend die Wunde steril zu verschließen.


Im übrigen, warum willst Du denn unbedingt sie verändern? Was treibt Dich persönlich dazu an, diese Sichtweise zu verööfentlichen?

Ich habe mich nur die Frage gestellt was moralisch und ethisch richtiger ist. Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden !!!

Scotty
20.02.2005, 19:36
Du unterschätzt die größe des Landes (8.547.404 km²) die meisten Städte sind an der Küste. Da kann der Ureinwohner lange laufen ohne auch nur eine Menschenseele zu finden. Gerade weil der Dschungel so gigantisch ist kamen sie noch nie in Kontakt mit der normalen Bevölkerung

Du darfst diese Gruppen nicht mit alten Hochkulturen gleichsetzen. Es ist sehr unwahrscheinlich das jemand dort auf die Idee kommt einen kranken aufzuschneiden, das Problem zu finden, keine Bakterien oder Keime eindringen zu lassen und anschließend die Wunde steril zu verschließen.


Ich habe mich nur die Frage gestellt was moralisch und ethisch richtiger ist. Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden !!!
Entlang der Flüsse haben sich sehr wohl Menschen angesiedelt, so groß ist der Raum ja dann nicht mehr.
Die Neandertaler sind also eine Hochkultur?? :2faces:
Davon abgesehen sind manche Pflanzen aseptisch und Stoffe sind durch abkochen steril zu bekommen. Es ist den Anwendern nicht bekannt gewesen, warum Entzündungen entstehen, aber durch Vergleich der Wirkung Lumpen/abgekochjter Verband dürften sie einige Erfahrungen gemacht haben.
Desweiteren haben unsere Altvorderen einiges mehr an Resistenz gegenüber Dreck/Bakterien gehabt wie wir heute.
Nur gegenüber gänzlich andersgearteten Bakterien oder Krankheiten waren und sind sie wehrlos.

logiCopter
23.02.2005, 10:53
Ich sag's wie's ist: Ich bin dafür, diejenigen, die es am Meisten betrifft, nämlich die Ureinwohner selber, erstmal zu fragen, was sie gerne möchten.

Mohammed
23.02.2005, 11:12
Ich sag's wie's ist: Ich bin dafür, diejenigen, die es am Meisten betrifft, nämlich die Ureinwohner selber, erstmal zu fragen, was sie gerne möchten.


Dann greift man aber bereits ein !

Die Frage ob man Kontakt herstellen soll oder nicht, können nur wir beantworten. Weil sie nichts von uns wissen

Mohammed
23.02.2005, 11:14
Entlang der Flüsse haben sich sehr wohl Menschen angesiedelt, so groß ist der Raum ja dann nicht mehr.
Die Neandertaler sind also eine Hochkultur?? :2faces:
Davon abgesehen sind manche Pflanzen aseptisch und Stoffe sind durch abkochen steril zu bekommen. Es ist den Anwendern nicht bekannt gewesen, warum Entzündungen entstehen, aber durch Vergleich der Wirkung Lumpen/abgekochjter Verband dürften sie einige Erfahrungen gemacht haben.
Desweiteren haben unsere Altvorderen einiges mehr an Resistenz gegenüber Dreck/Bakterien gehabt wie wir heute.
Nur gegenüber gänzlich andersgearteten Bakterien oder Krankheiten waren und sind sie wehrlos.

Fakt ist trotdem man sie eine geringere Lebenserwartung haben. Beispielsweise ist Brustkrebs bei ihnen höchstwahrscheinlich tödlich, während man bei uns (bei rechtzeigter Behandlung) gute Überlebenschancen hat