"Schönheitswahn im Iran: Styling ist alles!"

[marc]

Schöner Artikel bei SpOn.
Die Autorin erinnert mich teilweise an eine dieser Feministinnen, die bei Kritik an Burkas und Co. darauf hinweisen, dass Mini-Röcke doch viel sexistischer seien, und die Burka auch bewirken könne, dass weibliche Handlungsfähigkeit entstehe, weil sie die sexistischen Blicke von pöhsen Männern verhindere.

Na, wie auch immer:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,619575,00.html


Unterm Schleier blüht der Schönheitswahn: Iranische Frauen brutzeln in der Sonne bis zur Ohnmacht und süffeln Essig als Schlankmacher. Jasmin Tiefensee lebt seit Jahren in Teheran - und kann das alles noch immer nicht fassen. Notizen aus dem Land von tausendundeiner Nasenkorrektur.

http://img25.imageshack.us/img25/1278/92624546.jpg (http://img25.imageshack.us/my.php?image=92624546.jpg)


Auch wenn das Schönheitsideal vieler Iranerinnen nicht mit den Moralvorstellungen der islamischen Sittenwächter übereinstimmen mag - die Regierung unterstützt den Körperkult: In unzähligen Parks stehen Fitnessgeräte, speziell für Frauen gibt es Trainerinnen; eine Stunde am Tag sogar kostenlos.


Rettungsschwimmerinnen bereitet der Trend Sorge. Die Frauen legen sich stundenlang in die Sonne, ohne etwas zu essen. So kommt es häufig zu Kreislaufzusammenbrüchen.


Schönheitsoperationen sind in Iran alltäglich geworden. Immer und überall wird davon gesprochen. Die Straßen Teherans sind voll von Frauen und Männern, die ein Pflaster auf der Nase tragen. Da viele Iraner eine große Nase haben, ist die das Objekt der häufigsten Schönheitsoperation. Ebenfalls sehr beliebt ist die Lippenvergrößerung, das Höherlegen der Wangenknochen und die Brustvergrößerung. Häufig wird auch Fett abgesaugt.
http://img141.imageshack.us/img141/6492/71782613.jpg (http://img141.imageshack.us/my.php?image=71782613.jpg)


Damen- und Herrenfriseure arbeiten in getrennten Salons. Daraus haben sich Schönheitsstudios entwickelt, in denen Frauen ohne Probleme ihren Tag verbringen können. So kommt es vor, dass sich ein Schönheitssalon über drei Etagen erstreckt. Die werden benötigt, weil sich fast alle Kundinnen mehrmals die Woche dort aufhalten: zum Beispiel, weil die Farbe ihres Nagellackes der des Abendkleids angepasst werden muss. Die Veranstaltung, auf der sie sich dann zeigen, findet natürlich nur im Privaten und Verborgenen statt.

Die Haare schließlich werden dem westlichen Vorbild nach blondiert, was bei iranischen Frauen leider zu einer Art Gelbton führt. Da nur der Pony aus dem Kopftuch hervorschaut, wird er mit besonders viel Haarspray toupiert und nach oben gesteckt.

Schließlich ist es geschafft: Mit tief gebräunter Haut, einem Durchschnittsgewicht von geschätzten 45 Kilogramm, einer Hollywood-artig zementierten Schminke und auf 15 Zentimeter hohen Absätzen unterscheiden sich iranische Frauen wirklich fast gar nicht von ihren westlichen Vorbildern.

http://img141.imageshack.us/img141/4756/51362816.jpg (http://img141.imageshack.us/my.php?image=51362816.jpg)

[I.Kant]

Auch Coneheads brauchen mal ein Tuning.

[-jmw-]

Wird nicht funktionieren.
Wir sind weg.
Hat gedauert, aber ist so.
Rumschnippeln nutzt da nix.

[borisbaran]

Manches Unkraut (Schönheitswahn) kommt durch jede Ritze (oder zu jeder ... ? :rolleyes:;):D:D:D).

[Forumstürke]

Am Ende sind doch alle Frauen gleich, egal welche Religion und Ethnie.:curlers:

[Rikimer]

Interessant das die legendäre Schönheit der persischen Frauen auch durch Araberisierung (Islamisierung), Mongolen- und Türkeneinfälle noch ein wenig erhalten geblieben ist. Man scheint sich sogar diese genetischen Fremdkörper instinktiv wegoperieren zu wollen. Eine fortschrittlichere Genetik ist hier gefragt. :cool:

MfG

Rikimer

[Leila]

Ich las jenen unbefangenen Artikel mit Befangenheit. „Jasmin Tiefensee lebt seit Jahren in Teheran“, heißt es in dessen Einleitung. Dann komme ich gleich zum Schuß: Wenn die Iranerinnen sonst keine Sorgen haben, dann geht es ihnen ja gut. Ich bin mir sicher, daß Roxana Saberi ihren Wellnessurlaub genießt.

Gruß von Leila

[Leila]

Nochmals zu Jasmin Tiefensees Artikel. Wir lesen in ihm eine Frage und gleich die Antwort auf sie:


„Doch was ist schön in Iran? Schön ist, was ausländische Satellitenkanäle zeigen, schön ist, was Hollywoodfilme zeigen.“

Da es munter weitergeht im nichtssagenden Text, fragt sich der gutinformierte deutsche Michel nicht, ob im soeben gelesenen Satz – nebst dem sprachlichen Unglück „in Iran“ – sonst noch etwas Merkwürdiges stecken könnte. Er stolpert unbekümmert der nächsten Dummheit entgegen. Ich bitte nun die bildungshungrigen Leser dieser Zeilen inständig, den folgenden Artikel zu lesen, aus welchem ich zwei Sätze herausgreife und kurz kommentiere.

Zensierte Medien – Iraner schauen illegal Satelliten-TV (http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_politik/iran126.html)

Kundin von Abolfazl: „Wenn ich raus gehe, bin ich der ständigen Verfolgung durch die Sittenwächter ausgesetzt, die fragen, warum sitzt dein Kopftuch so weit hinten? Warum hast du dich so zurecht gemacht? Deshalb bleibe ich in der Freizeit lieber zu Hause und schaue Satellitenfernsehen.“

So spricht eine Teheranerin, wohlverstanden! eine Frau, die im Iran lebt, eine Einheimische, die wohl kaum jemals im Ausland war. Nun stelle man sich eine aus dem Ausland eingereiste Journalistin vor, z.B. die amerikanisch-iranische Journalistin Roxana Saberi, und vorallem: deren ‚begleitete‘ Bewegungsfreiheit …



Abolfazl: „Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen: die Familien, bei denen ich Schüsseln aufstelle, bitten mich, die Porno-Kanäle zu sperren.“

Was ist von dieser Aussage zu halten? Kinder lieben Märchen. Der ängstliche, eingeschüchterte Zwerg sagt zum Riesen: „Ich tu’ dir ganz sicher kein Leid an!“

Gruß von Leila

[Der Gerechte]

Die westliche Dekadenz ist nun auch im Iran angekommen.

[Leila]

Die westliche Dekadenz ist nun auch im Iran angekommen.

Aber sonst geht es Dir gut, Gerechter? Wünschst Du Dir iranische Zustände im Westen?

Gruß von Leila

[Nationalix]

Die westliche Dekadenz ist nun auch im Iran angekommen.

Dann wird es nicht mehr allzu lange dauern und der Iran wird genauso verweichlicht sein wie die meisten anderen Länder auch. Die Welt schreitet ihrem kulturellen Verfall unaufhaltsam entgegen.

[Meriwan]

Die westliche Dekadenz ist nun auch im Iran angekommen.


Eher umgekehrt. Die Iraner haben in der Hinsicht die Nase klar vorne. Den kann man nix mehr beibringen. Sie sind ein hübsches Volk und sie wissen das. Darum sind sie wohl umso "kleinlicher" und perfektionistischer veranlagt.

[Leo Navis]

Dieser Thread ist ohne die Behandlung der Frau im Islam als vorangehendes Thema seit ca 60 Jahren völlig wertlos. Islamische Frauen fangen nicht plötzlich an, sich rauszuputzen, sie haben das schon vorher getan. Eine der Frauen Osama Bin Ladens hat sich durchgehend im Westen eingekauft und schön gemacht.

Besonders die dümmlich-einfältigen User hier, die einfach glauben, was sie glauben wollen (der pöse dekadente Westen!), sollten sich wirklich mal an den Kopf fassen.

[MorganLeFay]

Schöner Artikel bei SpOn.
Die Autorin erinnert mich teilweise an eine dieser Feministinnen, die bei Kritik an Burkas und Co. darauf hinweisen, dass Mini-Röcke doch viel sexistischer seien, und die Burka auch bewirken könne, dass weibliche Handlungsfähigkeit entstehe, weil sie die sexistischen Blicke von pöhsen Männern verhindere.

Ja, das finde ich auch immer wieder beeindruckend. Die Burka als Freiheitssymbol, sozusagen.


Dieser Thread ist ohne die Behandlung der Frau im Islam als vorangehendes Thema seit ca 60 Jahren völlig wertlos. Islamische Frauen fangen nicht plötzlich an, sich rauszuputzen, sie haben das schon vorher getan. Eine der Frauen Osama Bin Ladens hat sich durchgehend im Westen eingekauft und schön gemacht.

Besonders die dümmlich-einfältigen User hier, die einfach glauben, was sie glauben wollen (der pöse dekadente Westen!), sollten sich wirklich mal an den Kopf fassen.
Jain.

Es sind westliche Methoden, die immer mehr angewandt werden und auch westliche Schönheitsideale. Dass muslimische Frauen sich seit dem Mittelalter einem extremem Shcönheitsregime verschreiben, ist wir Du sagst nichts neues.

Insofern finde ich auch, dass man hier nicht das Übel im ach so dekadenten Westen suchen sollte. Der ach so dekadente Westen ist hier vielleicht eher das Symptom.
Die Besessenheit mit der weiblichen Schönheit in islamischen Gesellschaften ist wesentlich älter.

[Leila]

Vollzitat

Lieber Leo!

Anstatt hier noch etwas zu schreiben, könnte ich gerade so gut mit den Hamstern im Rad um die Wette laufen. Es ist zwecklos!

Gruß von Leila

[marc]

Dieser Thread ist ohne die Behandlung der Frau im Islam als vorangehendes Thema seit ca 60 Jahren völlig wertlos. Islamische Frauen fangen nicht plötzlich an, sich rauszuputzen, sie haben das schon vorher getan. Eine der Frauen Osama Bin Ladens hat sich durchgehend im Westen eingekauft und schön gemacht.

Besonders die dümmlich-einfältigen User hier, die einfach glauben, was sie glauben wollen (der pöse dekadente Westen!), sollten sich wirklich mal an den Kopf fassen.

Ach, wir haben schon tausendvierhundertundachtundachtzig Threads über "die Behandlung der Frau im Islam" und über den schrecklichen Iran ja sowieso.
Ich habe ja extra auch das Bild mit der "Sittenwächterin" gepostet - nur ist halt die Frage, ob bestimmte Freiheiten (wie diejenige, die die SpOn-Autorin als "Schönheitswahn" bezeichnet), langfristig eigentlich unterdrückt und aufgehalten werden können.

Ich vermute: Nein.
Natürlich gibt es da dutzende Komplikationen: Religionen - auch im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Auf- oder Abschwung; die Differenz zwischen Großstadt und Land, Oberschicht und Unterschicht etc. pp.
Natürlich können anhaltende Wirtschaftskrisen zum Erstarken orthodoxer Religionsausübung führen; Konflikte mit Israel / USA die Attraktivität von deren Gesellschaftsbild einschränken usw.

Das sich dieser "Schönheitswahn" auch im Iran ausbreiten will, glaube ich aber schon, und natürlich können mit ihm auch langfristige Veränderungen einsetzen.

(Übrigens würde der heutige Osama seine Frau bestimmt nicht so kleiden lassen, auch wenn selbstverständlich die Gefahr besteht, die schlimmste Unterdrückung mit einem Aufpolieren an Schönheit zu kombinieren, und sich Männer ihre Frauen aufputzen, wie sie es hierzulande mit ihrem Auto tun.)

[Leo Navis]

Ach, wir haben schon tausendvierhundertundachtundachtzig Threads über "die Behandlung der Frau im Islam" und über den schrecklichen Iran ja sowieso.
Nichtsdestotrotz äußere ich die These, dass die meisten User dieses Forums keine Ahnung von dem eigentlichen Thema haben. Wie über das Thema "Islam" allgemein hier ungefähr so vollständig berichtet wird wie von Addis Vernichtungslagern in einem Camp für Jung-Nazis.


Ich habe ja extra auch das Bild mit der "Sittenwächterin" gepostet - nur ist halt die Frage, ob bestimmte Freiheiten (wie diejenige, die die SpOn-Autorin als "Schönheitswahn" bezeichnet), langfristig eigentlich unterdrückt und aufgehalten werden können.
In Saudi-Arabien gab's auch zahlreiche Sittenwächter, die als Reaktion auf die Islamisten eingeführt wurden, gebracht haben die gar nichts. Ich persönlich verstehe Frauen in dem Fall auch nicht so recht, klar, ein wenig nachhelfen ist ja ganz nett, aber diesem Trugbild von der "schönen Frau" hinterherzulaufen zeugt doch von sehr schwachem Selbstwertgefühl. Auch ein Problem in der islamischen Welt.


Das sich dieser "Schönheitswahn" auch im Iran ausbreiten will, glaube ich aber schon, und natürlich können mit ihm auch langfristige Veränderungen einsetzen.

(Übrigens würde der heutige Osama seine Frau bestimmt nicht so kleiden lassen, auch wenn selbstverständlich die Gefahr besteht, die schlimmste Unterdrückung mit einem Aufpolieren an Schönheit zu kombinieren, und sich Männer ihre Frauen aufputzen, wie sie es hierzulande mit ihrem Auto tun.)
Seine Frauen mussten immer unter Burkas, aber natürlich hat er auch mit ihnen geschlafen. Seine Frau damals hat sich nicht besonders sexy angezogen, sondern war den ganzen Tag unter einem großen Schleier, (es war übrigens seine erste Frau).

Und diese Frau kauft sich massenhaft Modezeugs aussem Westen und deckte sich mit Make-Up ein. Osamas weitere Frauen waren übrigens ziemlich intelligent und waren an verschiedenen Úniversitäten, aber irgendwann hat er die Übersicht über seine ganzen Frauen und Kinder verloren.

Was ich damit ausdrücken will: Obwohl viele Frauen sich immer noch selbst in Burkas stecken, sehen sie sich genauso als Sexualobjekt. Auf Dauer lässt sich das sowieso nicht unterdrücken.


Anstatt hier noch etwas zu schreiben, könnte ich gerade so gut mit den Hamstern im Rad um die Wette laufen. Es ist zwecklos!
Schon, aber ich glaube der Wettlauf würde mir nicht mal ansatzweise soviel Spaß bereiten.

(Außer es ist ein wirklich großes Rad.)

[Leila]

[…] Was ich damit ausdrücken will: Obwohl viele Frauen sich immer noch selbst in Burkas stecken, sehen sie sich genauso als Sexualobjekt. Auf Dauer lässt sich das sowieso nicht unterdrücken. […]

Nur noch eine Bemerkung dazu (danach ist aber Schluß): Als physisch Unterdrückte und Ausgebeutete, als psychisch Drangsalierte, als intellektuell Niedergehaltene, als sexuell Mißbrauchte, als Zwangsverheiratete und somit Verschacherte – wie reagiere ich? Ich will doch leben! ich will es doch schön haben! Also lebe ich meinen Peinigern zu Gefallen, auf daß mir von ihnen möglichst wenig Pein widerfährt. Daran kannst Du (nicht aber die andern hier) die Dekadenz der Orientalen ablesen und mit geringer Einbildungskraft nachempfinden.

Tieftraurig

Leila