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Vollständige Version anzeigen : Ron Paul für Deutschland?



marc
16.04.2009, 17:15
Ein "deutscher Ron Paul" klingt zwar schon wie ein Widerspruch in sich (:D), aber da sich die Suche nach dem "deutschen deutsch-türkischen Obama" großer Beliebtheit erfreut hat, könnte man ja auch mal fragen, ob ihr einen deutschen Ron Paul wählen würdet.
Oder euch wünschen würdet, dass eine libertäre Stimme wie seine wenigstens als kleines Korrektiv Einfluß nimmt.

http://img87.imageshack.us/img87/9415/ronpaulfull.jpg (http://img87.imageshack.us/my.php?image=ronpaulfull.jpg)

Wofür steht der Mann?


Er ist gegen Steuern und Verwaltung, plädierte für die Abschaffung der meisten Bundesministerien ebenso wie für ein Ende der Nato- und UN-Mitgliedschaft.
Er stimmte als einer der wenigen Republikaner im US-Kongress gegen den Irak-Krieg.
Er ist gegen Waffenkontrolle und gegen Abtreibung – aber auch gegen das Recht der US-Bundesregierung, Abtreibung gesetzlich zu verbieten.
Kurz: Er ist gegen jegliche staatliche Aktivität, die nicht ausdrücklich von der Verfassung sanktioniert wird – vor allem, wenn dafür Steuergelder verwendet werden.

Grundlage der politischen Ansichten Ron Pauls ist ein strikter Konstitutionalismus, eine einflussreiche rechtspolitische Auffassung in den USA, dass allen Verfassungsorganen nur diejenigen Handlungen erlaubt sind, die die Verfassung der Vereinigten Staaten ausdrücklich vorsieht, im Gegensatz zu derjenigen Auffassung, die der Politik ausschließlich ausdrückliche Verbote auferlegt.


Aus diesem Grund lehnt der an Wochenenden immer noch praktizierende Geburtshelfer Paul auch die staatliche Krankenversicherung Medicaid/Medicare ab. Patientinnen, die sich keine private Krankenversicherung leisten können, behandelt er entweder umsonst oder zu verminderten Gebührensätzen.
Und er stimmte 1996 als einziger im Kongress gegen die Verleihung der Ehrenmedaille für Martin Luther Kingund Rosa Parks – aber nicht aus mangelndem Respekt für die schwarzen Bürgerrechtler, wie er immer wieder zu seiner Rechtfertigung erklären muss, sondern weil er dem Kongress das Recht abspricht, Steuergelder für solche Aktionen zu verschwenden. Stattdessen schlug er vor, dass die Abgeordneten die Medaillen aus der eigenen Tasche bezahlen sollten. Er lehnte die gleichen Ehren für Mutter Theresa, Papst Johannes Paul II. und alle anderen in seiner Amtszeit Nominierten konsequent ab.


Mit seinen Prinzipien sitzt Paul daher – trotz seiner ausgesprochenen Parteizugehörigkeit – meist zwischen den Stühlen. Wenn die Rechte ihn wegen seines Eintretens gegen Abtreibung und für Waffenbesitz ans Herz drücken will, dann reibt sie sich schnell an seiner Gegnerschaft zum Irak-Krieg (weil er grundsätzlich jegliche internationale US-Interventionen ablehnt) und die Machtausweitung für das Präsidentenamt unter George W. Bush. Das wiederum gefällt zwar der Linken, die ihn auch als Alliierten gegen die Aushöhlung der Bürgerrechte durch Abhöraktionen und den „Patriot Act“ schätzt, aber seine Positionen gegen Einwanderung und staatliche Förderprogramme nur schwer verdauen kann.


Die Lobbyorganisation Gun Owners of America vergab an Paul als einzigem Präsidentschaftskandidaten ein A+ Rating („1+“-Bewertung). Paul tritt zudem für eine striktere Migrationspolitik ein und hat für den Secure Fence Act of 2006 gestimmt, der den Bau eines ca. 1100 km langen Zauns an der Grenze zu Mexiko vorsieht.


Paul tritt zudem für eine striktere Migrationspolitik ein und hat für den Secure Fence Act of 2006 gestimmt, der den Bau eines ca. 1100 km langen Zauns an der Grenze zu Mexiko vorsieht.



Paul contends that prohibition of drugs is ineffective and advocates ending the War on Drugs. "Prohibition doesn’t work. Prohibition causes crime." He believes that drug abuse should be treated as a medical problem, "We treat alcoholism now as a medical problem and I, as a physician, think we should treat drug addiction as a medical problem and not as a crime."


Paul's immigration positions sometimes differ with libertarian think tanks and the official platform of the U.S. Libertarian Party. He believes illegal aliens take a toll on welfare and Social Security and would end such benefits, concerned that uncontrolled immigration makes the U.S. a magnet for illegal immigrants, increases welfare payments, and exacerbates the strain on an already highly unbalanced federal budget. Paul's Congressional voting record earned a lifetime grade of B and a recent grade of B+ from Americans for Better Immigration.


Paul believes that immigrants should not be given an "unfair advantage" under law. He has advocated a "coherent immigration policy," and has spoken strongly against amnesty for illegal immigrants because he believes it undermines the rule of law, grants pardons to lawbreakers, and subsidizes more illegal immigration. Paul voted for the Secure Fence Act of 2006, authorizing an additional 700 miles (1100 kilometers) of double-layered fencing between the U.S. and Mexico.

Paul also believes children born in the U.S. to illegal aliens should not be granted automatic birthright citizenship. He has called for a new Constitutional amendment to revise fourteenth amendment principles and "end automatic birthright citizenship," and believes that welfare issues are directly tied to the immigration problem.


http://www.focus.de/politik/ausland/uswahl/ron-paul_aid_237095.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Ron_Paul
http://en.wikipedia.org/wiki/Political_positions_of_Ron_Paul

Bavaria for Ron Paul:
http://bavaria-for-ron-paul.blogspot.com/

Zum Lesen:
http://www.amazon.de/Wer-ist-Ron-Paul-Kandidat/dp/3939562068/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1239898400&sr=8-1

Haspelbein
16.04.2009, 17:18
Tut mir leid, aber Ron Paul ist praktisch der Gegensatz zum allgemeinen deutschen Staatsverstaendnis auf einem Konsensprinzip.

-jmw-
16.04.2009, 17:19
*boing*

marc
16.04.2009, 17:35
Tut mir leid, aber Ron Paul ist praktisch der Gegensatz zum allgemeinen deutschen Staatsverstaendnis auf einem Konsensprinzip.

Was in Deutschland überhaupt machbar, was möglich ist - das ist wieder eine andere Frage.
Ich schrieb ja auch, dass ein "deutscher Ron Paul" schon fast wie ein Widerspruch in sich klinge. Die Frage ist aber, inwiefern man eine vergleichbare Stimme "gut", inwiefern man sie als bereichernd für die deutsche Politik empfinden würde.

-jmw-
16.04.2009, 17:39
Hab mich entschieden für "Yes! So einen würd' ich wählen!", möchte aber hinzusetzen "Ist mir stellenweise doch nicht radikal genug". :)

marc
16.04.2009, 17:49
Möchte aber hinzusetzen "Ist mir stellenweise doch nicht radikal genug". :)

Echt? Krass. :D
Wo dürfte es denn deiner Meinung nach noch radikaler sein?

Du willst wahrscheinlich so richtigen Hardcore-Libertarism mit dem Recht auf Sezession, oder?

-SG-
16.04.2009, 17:51
Ich finde zwar sein Staats- und Rechtsverständnis weltfremd, aber würde ihn natürlich trotzdem allen derzeitigen deutschen BT-Parteien vorziehen.

Zumindest ein Konzept und recht konsequent.

-jmw-
16.04.2009, 17:54
Echt? Krass. :D
Wo dürfte es denn deiner Meinung nach noch radikaler sein?

Du willst wahrscheinlich so richtigen Hardcore-Libertarism mit dem Recht auf Sezession, oder?
Ungefähr in die Richtung, ja. :)

FranzKonz
16.04.2009, 17:58
Tut mir leid, aber Ron Paul ist praktisch der Gegensatz zum allgemeinen deutschen Staatsverstaendnis auf einem Konsensprinzip.
Trotzdem ist mir die Einstellung sympathisch. Anarchie ist machbar, Herr Nachbar! ;)

Haspelbein
16.04.2009, 18:29
Trotzdem ist mir die Einstellung sympathisch. Anarchie ist machbar, Herr Nachbar! ;)

Schon, aber nicht in einem Land, wo ein Nachbar des anderen Abfall durchwuehlt, nur um zu sehen, dass bei der Muelltrennung auch alles korrekt verlaeuft. ;)

Dem Grundkonzept Ron Paul's stimme ich ueberigens vollkommen zu. Wenn er sich auf seine Kernaussagen beschraenkt haette, so waere es meines Erachtens bei der letzten Wahl deutlich besser gelaufen.

Ausonius
16.04.2009, 18:34
In Deutschland gibts ein anderes Wahlrecht, also hätte er anders als im Heimatland mindestens eine Minimalchance.

Sauerländer
16.04.2009, 18:35
Lass mich ganz kurz darüber nachdenken...
Ihr Götter: Nein! ;)

Ich hab mal -ist ein Weilchen her- in einer Debatte (mit hoher Wahrscheinlichkeit mit -jmw- :D) die These aufgestellt, dass so eine Programmatik sowohl funktionabel als auch möglicherweise sogar positiv anzusehen ist in einer eher dünn besiedelten, ländlichen, weitestgehend kulturell homogenen Region mit intakten sozialen Bindungen. Da könnte man soetwas verstehen als ein Unterbinden eines unnötigen staatlichen Eingreifens in ein funktionierendes Gefüge. Da wäre ein solcher Antietatismus potentiell eine zutiefst konservative Tat.

In einer urbanen Region jedoch, mit Pluralismus der Kulturen und Lebensstile, mit starken ökonomischen Differenzen und differierenden Weltbildern, wäre das eher der Schritt ins absolute Chaos, in den völligen Ver- und Zerfall.
Da wir den ohnehin schon in bedauerlichem Ausmaß haben und es wenig Spaß macht, das zu erleben, muss das in meinen Augen nicht sein.
Da brauchen wir in meinen Augen eher massive Eingriffe - VIEL massiver, als wie sie gegenwärtig haben. Wobei VIELLEICHT Zustände herauskommen, die auf lange Sicht den Staat ein Stück überflüssiger ermachen oder seine subsidiarischere Gestaltung ermöglichen.

Den Menschen maximale Freiheit geben, das kann man tun, wenn man sich einigermaßen sicher sein kann, dass sie einen Großteil davon nicht in Anspruch nehmen werden.

Konstitutionalismus gibt mir auch nichts. Anders als es so manche Amerikaner mit ihrer Verfassung machen, stehe ich dem GG recht gleichgültig gegenüber.

Einen solchen libertären Entwurf vom gegenwärtigen Zustand aus kann ich mir allenfalls als kurzes Zwischenspiel des restlosen Zusammebruchs vorstellen, aus dem sich dann endlich wieder eine wirkliche Ordnung erheben wird.


Alles in allem: Nö, mit sowas kann man mich jagen.

FranzKonz
16.04.2009, 18:58
Schon, aber nicht in einem Land, wo ein Nachbar des anderen Abfall durchwuehlt, nur um zu sehen, dass bei der Muelltrennung auch alles korrekt verlaeuft. ;)
Gerade da. Dessen Gesicht möchte ich sehen, wenn die Obrigkeit zu ihm sagt: Das interessiert mich nicht. :D


Dem Grundkonzept Ron Paul's stimme ich ueberigens vollkommen zu. Wenn er sich auf seine Kernaussagen beschraenkt haette, so waere es meines Erachtens bei der letzten Wahl deutlich besser gelaufen.
Kann ich nicht beurteilen, also glaube ich es Dir einfach mal.

Zumal: Was mir gefällt, hat gefälligst allen zu gefallen. :D

Voortrekker
16.04.2009, 19:12
Ich finde die libertären Ansätze sehr gut.
In Deutschland ist das zwar nicht durchführbar.
Aber in den USA könnte ich mir gut vorstellen von Ron Paul regiert zu werden nach seinen Grundsätzen.

Haspelbein
16.04.2009, 19:39
Gerade da. Dessen Gesicht möchte ich sehen, wenn die Obrigkeit zu ihm sagt: Das interessiert mich nicht. :D[...]

Natuerlich wuerde mich sowas freuen. Aehnlich wie die Strassenverkehrsordnung in Ohio, die bewusst Dinge offenlaesst, die Verkehrsteilnehmer gefaelligst unter sich zu regeln haben. Oder eine "no fault" Regelungen (Michigan) bei Bagatellunfaellen: Der Verursacher ist egal, d.h. es zahlen einfach beide Parteien.

Das Problem ist nur: Wuerde der Deutsche jemanden waehlen, der solche Positionen vertritt?


[...]
Zumal: Was mir gefällt, hat gefälligst allen zu gefallen. :D

Wenn du deine Freude daran dem Waehler schmackhaft machen kannst, dann geht das sogar.

FranzKonz
16.04.2009, 19:43
Das Problem ist nur: Wuerde der Deutsche jemanden waehlen, der solche Positionen vertritt?
Ach weißt Du, wenn ich Merkels Beliebtheitswerte betrachte, dann möchte ich "dem Deutschen" das Wahlrecht entziehen. Der Typ ist unzurechnungsfähig.

Joseph Malta
16.04.2009, 20:44
Ich wäre für einen deutschen "Ru Paul", wenn es schon ein Paul sein soll. :D

http://prettybychoice.files.wordpress.com/2007/07/rupaul.jpg

Barfuß 193 cm klein und dann mit Heels fast 210 cm - damit würden wir wieder zu den "Großen in der Politik" gehören. :))

marc
16.04.2009, 20:59
Wo steckt eigentlich Beverly? ?(:D

Sauerländer
16.04.2009, 21:02
Wo steckt eigentlich Beverly? ?(:D
Frage ich mich auch schon ein Weilchen.

-jmw-
17.04.2009, 09:58
In Deutschland ist das zwar nicht durchführbar.
Praktisch nicht, nein, da die Deutschen so nicht wählen.

Theoretisch insofern schon, als dass man eine Partei haben kann, haben soll und hoffentlich haben wird (s. Sig), deren Ziel, jedenfalls ungefähr dies, darin liegt, die BR zu reduzieren auf das, was die Verfassung vorschreibt: Eine möglichst liberale Ausdeutung des Grundgesetzes ist selbstverständlich machbar und statthaft!

Vielleicht sollte man dazu mal einen Faden aufmachen...

Rowlf
17.04.2009, 11:15
Ron Paul ist ein möchtegern Libertärer, der zwar einen auf freiheitlich macht, aber ganz schön nach Republikaner stinkt.

Volkov
17.04.2009, 11:26
Wie stellt er sich einen Staat ohne Steuern, Gesetze und Co. denn vor ?
Totale Anarchie oder wie ?

Sauerländer
17.04.2009, 11:33
Ron Paul ist ein möchtegern Libertärer, der zwar einen auf freiheitlich macht, aber ganz schön nach Republikaner stinkt.
Unabhängig davon, ob das schlimmer ist:
Inwiefern?

Rowlf
17.04.2009, 11:42
Unabhängig davon, ob das schlimmer ist:
Inwiefern?

Er ist halt weichgespült. Staat ja, aber wenig. Verfassung ja, aber dafür konsequent. Kein "War on Drugs" aber Cannabis nur zur medizinischen Nutzung, keine Freizügigkeit usw.
Man könnte sagen er ist ein liberaler Republikaner. Mehr aber auch nicht.
Ludwig von Mises würde ihn wohl einen Sozialisten nennen ;)

Rowlf
17.04.2009, 11:44
Wie stellt er sich einen Staat ohne Steuern, Gesetze und Co. denn vor ?
Totale Anarchie oder wie ?

Das sagt er doch gar nicht.

Sauerländer
17.04.2009, 11:48
Ludwig von Mises würde ihn wohl einen Sozialisten nennen ;)
Ein Kompliment, von dem in der Tat fraglich ist, ob er es verdient hätte.

Volkov
17.04.2009, 11:49
Das sagt er doch gar nicht.

Ganz am Anfang im text stehst doch...: "Kurz: Er ist gegen jegliche staatliche Aktivität, die nicht ausdrücklich von der Verfassung sanktioniert wird – vor allem, wenn dafür Steuergelder verwendet werden."

Wie soll ich das werten ? Jegliche Existenz bzw. Aktivität des Staates ist zu unterbinden ?

-jmw-
17.04.2009, 12:32
ron paul ist ein möchtegern libertärer, der zwar einen auf freiheitlich macht, aber ganz schön nach republikaner stinkt.
Man kann es auch übertreiben! :)

-jmw-
17.04.2009, 12:33
Wie soll ich das werten ? Jegliche Existenz bzw. Aktivität des Staates ist zu unterbinden ?

Hmm...
Du meinst also, die Verfassung der Vereinigten Staaten führe bei strenger Auslegung ihrer selbst gleichsam die Abschaffung der Vereinigten Staaten?

Ergibt keinen Sinn in meinen Augen, muss ich sagen.

Volkov
17.04.2009, 13:17
Ergibt keinen Sinn in meinen Augen, muss ich sagen.

Eben.

Haspelbein
17.04.2009, 13:29
Ganz am Anfang im text stehst doch...: "Kurz: Er ist gegen jegliche staatliche Aktivität, die nicht ausdrücklich von der Verfassung sanktioniert wird – vor allem, wenn dafür Steuergelder verwendet werden."

Wie soll ich das werten ? Jegliche Existenz bzw. Aktivität des Staates ist zu unterbinden ?

Nein. Es bedeutet, dass die Bundesregierung nur die Aufgaben uebernimmt, die ihr in der Verfassung explizit zugestanden wurden. Der Rest wird auf der Ebene der Bundesstaaten geregelt, d.h. Ron Paul will eine regionalere Politik.

Besonders Konstrukte wie das FED, FEMA, Faennie Mae, Freddie Mac, aber auch das Bildungsministerium sind nach Ron Pauls Auslegung nicht durch die Verfassung gedeckt.

Gärtner
17.04.2009, 13:29
Ein "deutscher Ron Paul" klingt zwar schon wie ein Widerspruch in sich (:D), aber da sich die Suche nach dem "deutschen deutsch-türkischen Obama" großer Beliebtheit erfreut hat, könnte man ja auch mal fragen, ob ihr einen deutschen Ron Paul wählen würdet.

http://img376.imageshack.us/img376/387/93236917ca5.jpgch schätze die Mehrheitsfähigkeit eines deutschen Ron Paul nicht sehr viel höher ein als die des echten in den USA.

Abgesehen davon riecht sein "weniger Staat, weniger Regeln, weg mit den Steuern" verdächtig nach dem ewigen Mantra der Neoliberalalas, denen wir das derzeitige Finanzmarktdesaster zu einem gut Teil zu verdanken haben.

Haspelbein
17.04.2009, 13:35
http://img376.imageshack.us/img376/387/93236917ca5.jpgch schätze die Mehrheitsfähigkeit eines deutschen Ron Paul nicht sehr viel höher ein als die des echten in den USA.

Abgesehen davon riecht sein "weniger Staat, weniger Regeln, weg mit den Steuern" verdächtig nach dem ewigen Mantra der Neoliberalalas, denen wir das derzeitige Finanzmarktdesaster zu einem gut Teil zu verdanken haben.

Hier musst du zwischen der Bundesregierung und den Bundesstaaten differenzieren. Ron Paul will hauptsaechlich eine Staerkung des Foederalismus.

P.S.: Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung der USA und des FED hatte einen sehr hohen Beitrag an der derzeitigen Krise.

Bergischer Löwe
17.04.2009, 13:37
http://img376.imageshack.us/img376/387/93236917ca5.jpgch schätze die Mehrheitsfähigkeit eines deutschen Ron Paul nicht sehr viel höher ein als die des echten in den USA.

Abgesehen davon riecht sein "weniger Staat, weniger Regeln, weg mit den Steuern" verdächtig nach dem ewigen Mantra der Neoliberalalas, denen wir das derzeitige Finanzmarktdesaster zu einem gut Teil zu verdanken haben.


Allerdings trifft das überwiegend auf die USA zu. Was die USA nämlich an "mehr Staat" bräuchte, ist bei uns seit 1969 ein bißchen zu sehr ins Kraut geschossen. Vielleicht sollten wir einen Teil unserer behördlichen Institutionen in die USA outsourcen.

Uns in Deutschland jedenfalls täte eine gemäßigte Verschlankung sehr gut. Es muß nicht für alles eine Behörde, Vorschriften, Erlasse etc. geben.

-25Grad
17.04.2009, 13:39
Je umfangreicher das Maß der Freiheit ist, desto größer muß das Maß der Selbstdisziplin sein. Eine libertäre Gesellschaftsordnung setzt somit für mich notgedrungen eine hohe sittliche Reife der Bevölkerung voraus ( übrigens ein Grund, weshalb ich einen gut Teil der ,,Anarchisten" nicht ernst nehmen kann). Darum sehe ich es so ähnlich wie Sauerländer : dort wo die Kultur, die Tradition die innere Zucht bereits sichert, ist eine libertäre Ordnung denkbar und sogar wünschbar, dort wo jedoch der Hedonismus und die moralische Ungebundenheit, der Niedergang der Kultur und der Religion vorherrscht, halte ich das für eine extrem gefährliche Sache. Ich würde ihn nicht wählen, aber ich würde es begrüssen, wenn neuartige Stimmen in das öffentliche Bewußtsein treten.

Haspelbein
17.04.2009, 13:43
Je umfangreicher das Maß der Freiheit ist, desto größer muß das Maß der Selbstdisziplin sein. Eine libertäre Gesellschaftsordnung setzt somit für mich notgedrungen eine hohe sittliche Reife der Bevölkerung voraus ( übrigens ein Grund, weshalb ich einen gut Teil der ,,Anarchisten" nicht ernst nehmen kann). Darum sehe ich es so ähnlich wie Sauerländer : dort wo die Kultur, die Tradition die innere Zucht bereits sichert, ist eine libertäre Ordnung denkbar und sogar wünschbar, dort wo jedoch der Hedonismus und die moralische Ungebundenheit, der Niedergang der Kultur und der Religion vorherrscht, halte ich das für eine extrem gefährliche Sache. Ich würde ihn nicht wählen, aber ich würde es begrüssen, wenn neuartige Stimmen in das öffentliche Bewußtsein treten.

Warum nimmst du an, dass der Staat moralisch reifer ist, wenn es auf die Bevoelkerung nicht zutrifft?

Don
17.04.2009, 14:07
Schon, aber nicht in einem Land, wo ein Nachbar des anderen Abfall durchwuehlt, nur um zu sehen, dass bei der Muelltrennung auch alles korrekt verlaeuft. ;)

Dem Grundkonzept Ron Paul's stimme ich ueberigens vollkommen zu. Wenn er sich auf seine Kernaussagen beschraenkt haette, so waere es meines Erachtens bei der letzten Wahl deutlich besser gelaufen.

Möglicherweise in den USA. Etwas.
Aber nicht in Deutschland. Nicht in 1000 Jahren. ;)
Ron Pauls Credo wird in Kurzform durch meine Sig ausgedrückt, meine Position dürfte also nicht erklärungsbedürftig sein. Ich vermag aber nicht zu erkennen, daß sie von besonders Vielen geteilt würde.

-25Grad
17.04.2009, 14:20
Warum nimmst du an, dass der Staat moralisch reifer ist, wenn es auf die Bevoelkerung nicht zutrifft?Das nehme ich nicht zwigend an. Ein Staat kann sogar problemlos moralisch weit weniger reif sein als die Bevölkerung. Aber es ist doch wohl so, daß generell weniger sittlich reife Menschen notwendig sind um einen Staat gut zu führen als notwendig sind, um die Menschen in Freiheit gut leben zu lassen?

Haspelbein
17.04.2009, 14:27
Das nehme ich nicht zwigend an. Ein Staat kann sogar problemlos moralisch weit weniger reif sein als die Bevölkerung. Aber es ist doch wohl so, daß generell weniger sittlich reife Menschen notwendig sind um einen Staat gut zu führen als notwendig sind, um die Menschen in Freiheit gut leben zu lassen?

Das Problem besteht jedoch darin, dass die Fuehrung eines Staates generell Personen anzieht, die nicht moralisch handeln, denn die Ausuebung des Amtes ist generell an Macht und Wohlstand gebunden. Selbst wenn eine sittlich reife Person das Amt antritt, so tritt durch notwendige Komprisse eine Erosion ihres moralischen Verstaendnisses ein. Ein Visionaer tritt das Amt an, und verlaesst es als Realpolitiker.

Letztendlich kan die Fuehrung des Staates das moralische Verstaendnis des Volkes nicht ersetzen, und das Volk bekommt letztenlich die Herrscher, die es verdient.

Volkov
17.04.2009, 15:04
Nein. Es bedeutet, dass die Bundesregierung nur die Aufgaben uebernimmt, die ihr in der Verfassung explizit zugestanden wurden. Der Rest wird auf der Ebene der Bundesstaaten geregelt, d.h. Ron Paul will eine regionalere Politik.

Besonders Konstrukte wie das FED, FEMA, Faennie Mae, Freddie Mac, aber auch das Bildungsministerium sind nach Ron Pauls Auslegung nicht durch die Verfassung gedeckt.

Dann hat der sich aber extrem unglücklich ausgedrückt, der Gutste.
Der Privatisierungswahnsinn in den USA, siehe FED, die ja über den Kopf des Präsidenten hinweg ihr Gesetz gemacht hat...wo der hingeführt hat sieht man heute.

Haspelbein
17.04.2009, 15:08
Dann hat der sich aber extrem unglücklich ausgedrückt, der Gutste.
Der Privatisierungswahnsinn in den USA, siehe FED, die ja über den Kopf des Präsidenten hinweg ihr Gesetz gemacht hat...wo der hingeführt hat sieht man heute.

Dir ist bewusst, dass Ron Paul die FED voellig ablehnt? (Wie so ziemlich eine jegliche auf einer Interpretation Keynesianismus basierende Wirtschaftspolitik.) Die Einfuehrung der FED war jedoch ein Schritt der Verstaatlichung und Regulierung im Gegensatz zum vorigen Bankensystem.

Volkov
17.04.2009, 15:59
Dir ist bewusst, dass Ron Paul die FED voellig ablehnt? (Wie so ziemlich eine jegliche auf einer Interpretation Keynesianismus basierende Wirtschaftspolitik.) Die Einfuehrung der FED war jedoch ein Schritt der Verstaatlichung und Regulierung im Gegensatz zum vorigen Bankensystem.

Ich habe nicht gesagt, dass er die FED gut findet. Das Spiel "FED" verselbstständigte sich doch unter Woodrow Wilson schon, was derselbe auch schwer bereute.
Die FED war nen Schritt zur Verstaatlichung ? Eher andersherum.

Haspelbein
17.04.2009, 16:19
Ich habe nicht gesagt, dass er die FED gut findet. Das Spiel "FED" verselbstständigte sich doch unter Woodrow Wilson schon, was derselbe auch schwer bereute.
Die FED war nen Schritt zur Verstaatlichung ? Eher andersherum.

Natuerlich. Die vorigen "National Banks" waren deutlich weniger unter staatlicher Kontrolle als die FED. Das FED ist letztendlich die erste Zentralbank (im vierten Versuch), die sich wirklich ueber eine laengere Zeit in den USA hielt.

Sowas wie eine Niedrigzinspolitik zur Stimulierung der Wirtschaft waere vor dem FED (oder einer jeglichen Zentralbank mit staatlich festgelegter Satzung) nie moeglich gewesen.

Volkov
17.04.2009, 17:03
Natuerlich. Die vorigen "National Banks" waren deutlich weniger unter staatlicher Kontrolle als die FED. Das FED ist letztendlich die erste Zentralbank (im vierten Versuch), die sich wirklich ueber eine laengere Zeit in den USA hielt.

Sowas wie eine Niedrigzinspolitik zur Stimulierung der Wirtschaft waere vor dem FED (oder einer jeglichen Zentralbank mit staatlich festgelegter Satzung) nie moeglich gewesen.

Die FED ist Privat und nicht staatlich. Jefferson war ihr geistiger Vater. Er wollte eine unabhänigige Zentralbank die nicht vom Staat gelenkt wird. Irgendwie reden wir die ganze Zeit aneinander vorbei ?(

Haspelbein
17.04.2009, 17:19
Die FED ist Privat und nicht staatlich. Jefferson war ihr geistiger Vater. Er wollte eine unabhänigige Zentralbank die nicht vom Staat gelenkt wird. Irgendwie reden wir die ganze Zeit aneinander vorbei ?(

Die FED in in privatem Besitz unter staatlicher Leitung. Ich wuerde es als ein halbstaatliches oder quasi-staatliches/quasi-privates Gebilde bezeichnen.

Thomas Jefferson wollte ueberhaupt keine Zentralbank, und war in diesem Sinne ein politischer Widersacher von Alexander Hamilton. Jefferson meinte konkret:



The central bank is an institution of the most deadly hostility existing against the Principles and form of our Constitution. I am an Enemy to all banks discounting bills or notes for anything but Coin. If the American People allow private banks to control the issuance of their currency, first by inflation and then by deflation, the banks and corporations that will grow up around them will deprive the People of all their Property until their Children will wake up homeless on the continent their Fathers conquered.

Dies bedeutet letztendlich, dass Jefferson eine denzentrale Geldpolitik basierend auf einer Wertmetall (oder sonstwie) gesicherten Waehrung bevorzugte. ("...anything but Coin")

-jmw-
17.04.2009, 17:25
Eben.
Nee, genau andersrum!

Volkov
17.04.2009, 17:27
Die FED in in privatem Besitz unter staatlicher Leitung. Ich wuerde es als ein halbstaatliches oder quasi-staatliches/quasi-privates Gebilde bezeichnen.

Thomas Jefferson wollte ueberhaupt keine Zentralbank, und war in diesem Sinne ein politischer Widersacher von Alexander Hamilton. Jefferson meinte konkret:



Dies bedeutet letztendlich, dass Jefferson eine denzentrale Geldpolitik basierend auf einer Wertmetall (oder sonstwie) gesicherten Waehrung bevorzugte. ("...anything but Coin")

na dann muss sich aber einiges getan haben (Obama ? ).

Ja, so kenne ich das auch. Und nach der 1907er Krise in den USA soll sich die FED 1913 ein gesetz gebastelt haben, was sie vom Staat unabhängig machte. Und das waurde an Kongres und Präsident vorbei beschlossen. Und genau das hat W. Wilson zu spät mitbekommen.
Deswegen stand auf den Dollarscheinen auch ne Weile: "Einlösbar in Gold" (ich glaube bis 1933).

Volkov
17.04.2009, 17:30
Nee, genau andersrum!

?(?(?(

-jmw-
17.04.2009, 17:45
Je umfangreicher das Maß der Freiheit ist, desto größer muß das Maß der Selbstdisziplin sein. Eine libertäre Gesellschaftsordnung setzt somit für mich notgedrungen eine hohe sittliche Reife der Bevölkerung voraus
Es gibt zwei Arten von "libertär" (flügelübergreifend):

'2009 minus Staat';
und die andere.

Meint: Wenn man die Welt nimmt, wie sie heute ist und dann davon 75 bis 100 Prozent der Staatstätigkeit subtrahiert, kommt man zu einer libertären Gesellschaftsordnung - die eben auch nur in diesem Gedankenspiel existiert.

Eine richtige solche ist eine, die auch '2009' wegfallen lässt, weil sie weiss, dass erstens '2009' nicht libertär ist im Sinne eines aus der Befolgung richtiger Regeln entstandenen Zustands;
und dass zwotens '2009' eh nicht bleibt, wie's ist.

Wenn wir realistisch bleiben und annehmen, dass eine libertäre Gesellschaftsordnung (wobei "libertär" und "Ordnung" eh doppelt gemoppelt ist... ;)) wohl ein paar Jahrzehnte braucht, um sich voll zu entfalten, hat auch die Sittlichkeit der Bevölkerung genügend Zeit, sich auf ein Niveau zu heben (oder zu senkne, haha), wo's funzt.

Dazu: Wo's viele (echte) Gemeinschaften gibt zwischen Staat und Einzelnem, wird dieser automatisch eingebunden zu einem gewissen und variierenden Grade.
Man wird dann oben, unten und seitlich die unsittlichen oder anderssittlichen Nischen haben und in der Mitte den Pulk der Norms.

-jmw-
17.04.2009, 17:47
?(?(?(
Reingefallen! :))

Haspelbein
17.04.2009, 17:47
na dann muss sich aber einiges getan haben (Obama ? ). [...]

Nein, da hat sich bisher nicht sonderlich viel getan, was die eigentliche Struktur des FED betrifft. Durch die Investitionen des Staates in Privatbanken, die Teil des FED Systems sind, verlagert sich durch die Stimuluspakete der Einfluss zugunsten des Staates. An sich haben Obama und der Kongress das System jedoch nicht veraendert.



Ja, so kenne ich das auch. Und nach der 1907er Krise in den USA soll sich die FED 1913 ein gesetz gebastelt haben, was sie vom Staat unabhängig machte. Und das waurde an Kongres und Präsident vorbei beschlossen. Und genau das hat W. Wilson zu spät mitbekommen. [...]

Nein, die FED wurde 1913 durch den Federal Reserve Act geschaffen, den Wilson selbst unterzeichnet hat.



Deswegen stand auf den Dollarscheinen auch ne Weile: "Einlösbar in Gold" (ich glaube bis 1933).

Das stand bis 1933 noch drauf, aber ab 1913 war damit schon Schluss. Seit der Einfuehrung des Federal Reserve gab es dafuer nur noch Staatsanleihen.

Volkov
17.04.2009, 17:59
Reingefallen! :))

Ja, English for Insiders - Englisch für Reingefallene :)):))

Volkov
17.04.2009, 18:02
Nein, da hat sich bisher nicht sonderlich viel getan, was die eigentliche Struktur des FED betrifft. Durch die Investitionen des Staates in Privatbanken, die Teil des FED Systems sind, verlagert sich durch die Stimuluspakete der Einfluss zugunsten des Staates. An sich haben Obama und der Kongress das System jedoch nicht veraendert.

Danke für die Information.




Nein, die FED wurde 1913 durch den Federal Reserve Act geschaffen, den Wilson selbst unterzeichnet hat.

War aber trotzdem nen ziemlich abgekatertes Spiel seitens der Banker. Hab da mal ne Doku zu gesehen.


Das stand bis 1933 noch drauf, aber ab 1913 war damit schon Schluss. Seit der Einfuehrung des Federal Reserve gab es dafuer nur noch Staatsanleihen.

Richtig.

-jmw-
17.04.2009, 18:03
Wobei... Was wollte ich eigentlich sagen damit?
Hmm...
Achso, ja, genau: Dass man eine Verfassung nicht sinnvoll so auslegen kann, dass sie sich selbst ad absurdum führt und also nicht davon auszugehen ist, dass jemand das ernsthaft tut.
Und dass also der Herr Dr. Paul natürlich nicht alle Staatstätigkeit abschaffen will, wie Haspelbein weiter oben ja schon erklärte.

Haspelbein
17.04.2009, 19:42
[...]
War aber trotzdem nen ziemlich abgekatertes Spiel seitens der Banker. Hab da mal ne Doku zu gesehen. [...]

Um ganz ehrlich zu sein, hatte der Federal Reserve Act die Macht der Banker wesentlich weiter beschnitten, als es im urspruenglichen Aldrich Plan der Fall war. Es lag z.T. daran, dass die Demokraten die Kongresswahlen im Jahre 1912 mit einem recht populistischem Programm gewannen, das ueber das reine Konzept einer Zentralbank (Kontrolle der Finanzstabilitaet) mit der FED ein Organ zur Kontrolle der Wirtschaft erschaffen wollte.

Jedoch hatten alle Versionen das gemeinsam, was letztendlich zur Krise fuehrte: Das Gesetz war der erste Schritt zu einer Fiatwaehrung, und die Zentralbank sicherte Banken gegenseitig ab. Das hoert sich zuerst gut an, aber diese Form der Absicherung verleitet letztendlich zu einer hoeheren Riskiobereitschaft der Mitgliedesbanken, und macht es schwieriger, Krisen auf einzelne Banken zu begrenzen.
Dieses Problem wird durch eine derzeitige Rettung der Banken noch verstaerkt.

Um zu Ron Paul zurueckzukommen, hier setzt seine Kritik zu diesem Thema an:



These governmental measures, combined with the Federal Reserve's loose monetary policy, led to an unsustainable housing boom. The key measure by which the Fed caused this boom was through the manipulation of interest rates, and the open market operations that accompany this lowering.

[...]

Additionally, the government's actions encourage moral hazard of the worst sort. Now that the precedent has been set, the likelihood of financial institutions to engage in riskier investment schemes is increased, because they now know that an investment position so overextended as to threaten the stability of the financial system will result in a government bailout and purchase of worthless, illiquid assets. (Quelle (http://www.cnn.com/2008/POLITICS/09/23/paul.bailout/index.html))

Volkov
17.04.2009, 20:45
Um ganz ehrlich zu sein, hatte der Federal Reserve Act die Macht der Banker wesentlich weiter beschnitten, als es im urspruenglichen Aldrich Plan der Fall war. Es lag z.T. daran, dass die Demokraten die Kongresswahlen im Jahre 1912 mit einem recht populistischem Programm gewannen, das ueber das reine Konzept einer Zentralbank (Kontrolle der Finanzstabilitaet) mit der FED ein Organ zur Kontrolle der Wirtschaft erschaffen wollte.

Jedoch hatten alle Versionen das gemeinsam, was letztendlich zur Krise fuehrte: Das Gesetz war der erste Schritt zu einer Fiatwaehrung, und die Zentralbank sicherte Banken gegenseitig ab. Das hoert sich zuerst gut an, aber diese Form der Absicherung verleitet letztendlich zu einer hoeheren Riskiobereitschaft der Mitgliedesbanken, und macht es schwieriger, Krisen auf einzelne Banken zu begrenzen.
Dieses Problem wird durch eine derzeitige Rettung der Banken noch verstaerkt.

Um zu Ron Paul zurueckzukommen, hier setzt seine Kritik zu diesem Thema an:

(Quelle (http://www.cnn.com/2008/POLITICS/09/23/paul.bailout/index.html))


Zum oberen Text: Alles richtig. Die Banker hielt das trotzdem nicht ab, ihr eigenes Süppchen zu kochen.

Interessante Ansicht des Herrn Paul, mal sehen was da noch draus wird.