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Vollständige Version anzeigen : Was bewegt junge Menschen heutzutage noch zur Bundeswehr zu gehen ?



Bruddler
13.04.2009, 12:17
In Zeiten des Kalten Krieges war es noch durchaus nachvollziehbar, wenn junge Menschen freiwillig zur Bundeswehr gegangen sind.
Es war sicherlich nicht nur Vaterlandsliebe, sondern auch der finanzielle Anreiz, der die jungen Leute dazu bewog, freiwillig zur Bundeswehr zu gehen.
Wenn ich mir heutzutage den Stellenwert der Bundeswehr genauer betrachte, dann verstehe ich oftmals nicht, wieso sich jemand freiwillig zur Bw melden kann !
Der fehlende Rückhalt in der Politik und die Tatsache, dass ein Bw-Soldat im Ausland für irgendwelche Zwecke verheizt wird, stimmt mich nachdenklich...
Sprüche wie :"Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" treiben mir die Zornesroete ins Gesicht !

Wie ist Euere Meinung dazu ?

bernhard44
13.04.2009, 12:22
Arbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel.....Abenteuerlust, Lust am Waffenhandwerk, der Gründe mag es viele geben.

Sauerländer
13.04.2009, 12:26
Manch einer, so habe ich es erlebt, leistete erstmal seinen Wehrdienst, und zwar anfänglich mit der Motivation, das persönliche Umfeld anzupissen, in dem die Verweigerung als moralische Selbstverständlichkeit galt.
Und davon hat manch einer, nachdem er erstmal da war, festgestellt, dass es ihm in der Truppe so gut gefiel, dass er drin bleiben wollte. Eigentlich simpel.

Deutschmann
13.04.2009, 14:01
In Zeiten des Kalten Krieges war es noch durchaus nachvollziehbar, wenn junge Menschen freiwillig zur Bundeswehr gegangen sind.
Es war sicherlich nicht nur Vaterlandsliebe, sondern auch der finanzielle Anreiz, der die jungen Leute dazu bewog, freiwillig zur Bundeswehr zu gehen.
Wenn ich mir heutzutage den Stellenwert der Bundeswehr genauer betrachte, dann verstehe ich oftmals nicht, wieso sich jemand freiwillig zur Bw melden kann !
Der fehlende Rückhalt in der Politik und die Tatsache, dass ein Bw-Soldat im Ausland für irgendwelche Zwecke verheizt wird, stimmt mich nachdenklich...
Sprüche wie :"Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" treiben mir die Zornesroete ins Gesicht !

Wie ist Euere Meinung dazu ?

Eine durchaus berechtigte Frage. Wenn man den Lauf der Geschichte so sieht wie aus Helden dann Soldaten geworden sind. Aus Soldaten sind Bürger in Uniform geworden und heute sind sie schlicht Mörder. Und das auch noch mit Absegnung höchster deutscher Gerichte. X(

scanners
13.04.2009, 15:39
@ Deutschmann Soldaten sind Mörder.
Was ist an dieser Feststellung falsch ?


Nun ja, warum geht jetzt noch jemand zum Bund ??
Schlechte Bezahlung, hohes Risiko, scheiß Arbeitszeiten und der Missbrauch als Kanonenfutter für die Finanzelite und absolut kein patriotischer Auftrag mehr.
Dazu kommt dann noch, das man sich von der Presse anpissen lassen muss, wenn man mit Schädeln Fußball spielt.

Also ehrlich, ich verstehe jeden, der nicht zum Bund geht, und kann es absolut nicht verstehen, das es immer noch welche gibt, die sich doch noch für so nen Scheiß einspannen lassen.

Bruddler
13.04.2009, 17:20
@ Deutschmann Soldaten sind Mörder.
Was ist an dieser Feststellung falsch ?


Nun ja, warum geht jetzt noch jemand zum Bund ??
Schlechte Bezahlung, hohes Risiko, scheiß Arbeitszeiten und der Missbrauch als Kanonenfutter für die Finanzelite und absolut kein patriotischer Auftrag mehr.
Dazu kommt dann noch, das man sich von der Presse anpissen lassen muss, wenn man mit Schädeln Fußball spielt.

Also ehrlich, ich verstehe jeden, der nicht zum Bund geht, und kann es absolut nicht verstehen, das es immer noch welche gibt, die sich doch noch für so nen Scheiß einspannen lassen.

!!! :top: genau so ist es !
Und dabei noch Hohn und Spott von Politikern und Medien im Nacken.... :(

dr-esperanto
13.04.2009, 23:41
Da die russische Gefahr nach wie vor besteht, sind auch Bundeswehr und NATO hochaktuell. Der Afghanistan-Einsatz und auch der im Irak dienen der Einkreisung Russlands. Ich kann das nur unterstützen. Und dann besteht ja auch noch die chinesische Gefahr.
Das mit dem Kampf gegen Terrorismus ist nur vorgeschoben, es geht und ging immer gegen Russland und China.

Deutschmann
13.04.2009, 23:44
Da die russische Gefahr nach wie vor besteht, sind auch Bundeswehr und NATO hochaktuell. Der Afghanistan-Einsatz und auch der im Irak dienen der Einkreisung Russlands. Ich kann das nur unterstützen. Und dann besteht ja auch noch die chinesische Gefahr.
Das mit dem Kampf gegen Terrorismus ist nur vorgeschoben, es geht und ging immer gegen Russland und China.

Dient zwar nicht zur Aufklärung des Themas, aber dennoch eine treffende Analyse. :]

dr-esperanto
14.04.2009, 00:29
Wenn die jungen Leute heute die russische Gefahr sähen, dann würden sie auch massiv zum Bund gehen. Naja, mit unseren modernen Waffen reicht ja eigentlich auch eine Berufsarmee zur Verteidigung.

Bruddler
14.04.2009, 04:34
Wenn die jungen Leute heute die russische Gefahr sähen, dann würden sie auch massiv zum Bund gehen. Naja, mit unseren modernen Waffen reicht ja eigentlich auch eine Berufsarmee zur Verteidigung.

Wie sieht die russische Gefahr denn aus ?
Und warum strebt Schäuble und Konsorten eine GG-Änderung an, um die Bundeswehr auch im Innern einsetzen zu koennen ?

Nationalix
14.04.2009, 06:06
Da die russische Gefahr nach wie vor besteht, sind auch Bundeswehr und NATO hochaktuell. Der Afghanistan-Einsatz und auch der im Irak dienen der Einkreisung Russlands. Ich kann das nur unterstützen. Und dann besteht ja auch noch die chinesische Gefahr.
Das mit dem Kampf gegen Terrorismus ist nur vorgeschoben, es geht und ging immer gegen Russland und China.

Wie sieht denn die russische Gefahr konkret aus?
Stehen riesige Panzerarmee an der Grenze?
Sind Atomraketen auf Europa gerichtet und startklar?
Verfügen die Russen über modernste Waffensysteme?

Wenn es so ist, dann muss Unternehmen Barbarossa 2.0 gestartet werden.
Allerdings würde die heutige Bundeswehr es bestenfalls bis zur Weichsel schaffen.

Freiherr
14.04.2009, 09:13
Gutes Geld für ein bisschen Sport.

Sauerländer
14.04.2009, 10:37
Soldaten sind Mörder.
Was ist an dieser Feststellung falsch ?
Öhm...Alles?

Entfernungsmesser
14.04.2009, 10:47
Na, das Ansehen der BW wärend des kalten Krieges in der Öffentlichkeit war nicht sonderlich hoch. Ich habe von 81-87 gedient. Da ging es in der Öffentlichkeit richtig rund. Die rot/grünen haben den Menschen damals suggeriert, der 3. WK und damit der Atomkrieg stünden kurz bevor. Wie immer reagierten die Deutschen sehr hysterisch.

Sauerländer
14.04.2009, 11:32
Na, das Ansehen der BW wärend des kalten Krieges in der Öffentlichkeit war nicht sonderlich hoch. Ich habe von 81-87 gedient. Da ging es in der Öffentlichkeit richtig rund. Die rot/grünen haben den Menschen damals suggeriert, der 3. WK und damit der Atomkrieg stünden kurz bevor. Wie immer reagierten die Deutschen sehr hysterisch.
Naja, sagen wir mal so:
Solange die beiden verfeindeten Blöcke als solche existierten, bestand das Potential zu militärischen Konflikten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederum die Möglichkeit der Eskalation beinhalteten. Der Zusammenbruch des Ostblocks um 90 rum hätte locker auch in einem Blutbad enden können.
Und wenn wir mal ehrlich sind, stellt die Aussicht des massiven atomaren Schlagabtauschs schon eine Neuerung in der Geschichte dar, die mit klassischer Kriegsführung und auch mit klassischem Soldatentum nur wenig zu tun hat.
Letztlich ist das nur Vernichtung per Knopfdruck, die den Soldaten zum Eliminierungstechniker macht. Man kann sich schon die Frage stellen, ob das nicht eine erhebliche Degradierung, ja Ehrabschneidung darstellt.
Man kann auch die Frage stellen, ob Nuklearstrategie überhaupt Strategie ist.

Mit der massiven Verbreitung der Atomwaffen jedenfalls hatte der Krieg eine ganz andere Dimension. Er musste von vornherein in seiner konventionellen Ausprägung nur als Vorspiel zum Armageddon begriffen werden. Und da kann man in meinen Augen v.a. als Bürger des Landes, das als erstes Verwüstungen erfahren hätte und selbst bei einer Beschränkung auf Atomwaffen auf taktischem Niveau hinterher allerübelst ausgesehen hätte -von der Verseuchung weiter Landstriche durch Chemiewaffeneinsatz rede ich noch gar nicht- , schon ein klitzekleines bischen am Rad drehen.
Nebenbei bemerkt: Auch als Soldat. Denn der Soldat verteidigt ja etwas, das er bewahren will/soll. Wenn sich diese Verteidigung aber so abspielt, dass hinterher von dem, was verteidigt wird, nichts mehr übrig ist, stellt sich die Sinnfrage.

Manch einer ist der Ansicht, das Aufkommen der Atombombe habe den Untergang des Soldatentums dargestellt.

Ajax
14.04.2009, 22:20
Eine gute Frage. In Zeiten, in denen Soldatentum, Ehre, Männerwürde und Pflichtgefühl nichts mehr gelten, wundert es doch, dass immer noch viele zur Bundeswehr gehen. Ich denke, es sind genau diese Werte, die in der Gesellschaft heute gänzlich fehlen, die junge Männer reizen. Im Grunde sehnen wir uns doch alle wieder nach richtigen Werten und nach dem Ideal des Kriegerischen, des Martialischen, des Männlichen. Davon träumt jedes Kind und die Bundeswehr gibt einem im Erwachsenenalter noch einmal die Möglichkeit sich da ein wenig auszutoben.

dr-esperanto
14.04.2009, 23:30
Wie sieht denn die russische Gefahr konkret aus?
Stehen riesige Panzerarmee an der Grenze?
Sind Atomraketen auf Europa gerichtet und startklar?
Verfügen die Russen über modernste Waffensysteme?

Wenn es so ist, dann muss Unternehmen Barbarossa 2.0 gestartet werden.
Allerdings würde die heutige Bundeswehr es bestenfalls bis zur Weichsel schaffen.


Es regiert doch der KGB - und von denen haben sich garantiert nicht alle über Nacht vom Kommunismus abgekehrt. Die Perestrojka war nur ein Trick, um den russischen Kommunismus bei späterer Gelegenheit in alle Welt zu exportieren. Diese Schön-Wetter-Mach-Strategie wurde doch schon Ende der 50-er in Moskau angedacht, aber das ist nur Taktik, die russische Gefahr besteht nach wie vor. Wem sein Häuschen lieb ist, sollte freiwillig zur Bundeswehr.

dr-esperanto
14.04.2009, 23:35
Wie sieht die russische Gefahr denn aus ?
Und warum strebt Schäuble und Konsorten eine GG-Änderung an, um die Bundeswehr auch im Innern einsetzen zu koennen ?


Weil jetzt Unruhen im Inland drohen, Verteilungskämpfe.
Sicher kann man Russland für schwach und handlungsunfähig ansehen, aber ich traue diesen KGB-Bonzen eben nicht, die haben es immer noch auf unser Privateigentum, auf unsere Skills und unser Land abgesehen.

Bruddler
15.04.2009, 04:36
Weil jetzt Unruhen im Inland drohen, Verteilungskämpfe.
Sicher kann man Russland für schwach und handlungsunfähig ansehen, aber ich traue diesen KGB-Bonzen eben nicht, die haben es immer noch auf unser Privateigentum, auf unsere Skills und unser Land abgesehen.

Gibt es bereits Truppenaufmärsche, oder sonstige Anzeichen dafür, dass uns die russen bald "besuchen" werden ? :rolleyes:

Nationalix
15.04.2009, 06:36
Es regiert doch der KGB - und von denen haben sich garantiert nicht alle über Nacht vom Kommunismus abgekehrt. Die Perestrojka war nur ein Trick, um den russischen Kommunismus bei späterer Gelegenheit in alle Welt zu exportieren. Diese Schön-Wetter-Mach-Strategie wurde doch schon Ende der 50-er in Moskau angedacht, aber das ist nur Taktik, die russische Gefahr besteht nach wie vor. Wem sein Häuschen lieb ist, sollte freiwillig zur Bundeswehr.

Von der russischen Führung sehe ich derzeit keine Gefahr ausgehen. Putin war zwar KGB-Agent, aber ist Deutschland wohlgesonnen. Die tatsächlichen Feinde Deutschlands sind unter unseren angeblichen Verbündeten EU und USA, sowie den Juden und Musels zu suchen.

Ahab
15.04.2009, 21:29
Super wenn noch junge Männer den Dienst antreten.

Nur ist, ganz praktisch, der Zivildienst die attraktivere und vor allem sinnvollere Alternative.
Der Verdienst ist besser, man muss sich nicht drei Monate lang anbölken lassen und unsere Gesellschaft profitiert sehr viel mehr von den Zivis.

Die BW braucht die Ungelernten nicht mehr.



Von daher ist's doch schön wenn sie Ersatzdienst leisten. Hätte ich auch machen sollen.