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Vollständige Version anzeigen : Zeitenwenden: Religionsstifter, Reformatoren, Revolutionäre, Revolutionen und Ideen



Blue Max
09.04.2009, 03:58
Ich möchte mal einen Strang darüber eröffnen, welche Religionsstifter, Reformatoren, Revolutionäre, Revolutionen und Ideen ihr für am meisten bedeutend bzw. für am nachhaltigsten bis in unsere Gegenwart und ferne Zukunft hinein haltet. Wer oder was erbrachte, erbringt oder wird eine Zeitenwende erbringen?

Unter einer Zeitenwende verstehe ich die Umwertung aller Werte.

Es mutet komisch an, Jesus mit der Französischen Revolution zu vergleichen, aber beide (Christentum und Demokratie) wirken bis heute nachhaltig auf unsere Gesellschaft und Kultur.

Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Ihr könnt andere Beispiele nennen, wenn ihr sie für erwähnenswert haltet.

Unsere westliche Welt steht natürlich im Vordergrund. Trotzdem sind Leute wie Mohammed oder Buddha wichtig, da sie ebenfalls Einfluß auf unsere Lebensweise haben (Mohammed, weil Europa im Begriff ist, muslimisch zu werden und Buddha, weil China in Zukunft eine wichtige Rolle in der Welt spielen wird).

Ich fang dann mal an: Ich stimme weitgehend mit den Ansichten Michael Kühnens überein, wie er sie in der "2. Revolution" formulierte.

Für die Nichtwissenden unter euch, Kühnen war eine zeitlang der führende Neonazi in der BRD. :cool:

Er spricht von 3 Zeitenwenden (ich versuche mal, es aus meinem Gedächtnis wiederzugeben):

1.) Die erste Zeitenwende war das Christentum. Es brachte eine Umwertung aller Werte mit sich und krempelte das Leben der europäischen Völker nachhaltig um. Sie stellte Gott in den Mittelpunkt allen Denkens. Sie engte jedoch das Leben der Menschen ein und konnte nicht von Dauer sein.

2.) Die zweite Zeitenwende war die Erfindung der Demokratie (Französische Revolution). Durch sie gewann der Liberalismus enormen Einfluß. Jetzt stand plötzlich der Mensch im Mittelpunkt allen Denkens und Handelns. Der Liberalismus sollte dem Menschen absolute Freiheit geben. Seine Blütezeit ist jedoch vorüber und wir befinden uns heute im tiefsten Mittelalter. Der Grund ist der, daß der Liberalismus nicht dem Wesen des Menschen entspricht und deswegen auf Dauer scheitern muß.

3.) Die dritte Zeitenwende begann am 20. April 1889 mit der Geburt Adolf Hitlers. Hitler und der NS stellten das Volk in den Mittelpunkt allen Denkens. Wer mal in die Natur schaut, wie sie ist, weiß, daß alle Tiere nach dieser Ordnung leben. Der (historische) NS scheiterte zwar, weil er insgesamt gesehen zu früh kam. Er wird jedoch in Zukunft das ersehnte goldene Zeitalter bringen, da er endlich dem Wesen des Menschen entspricht.

In den Nachwehen dieser Revolution aber befinden wir uns zur Zeit! :)

Man kann schon das Licht am Ende des Tunnels entdecken!

Was meint ihr? Welche Schwerpunkte setzt ihr?

marc
09.04.2009, 07:16
Andere: Der Apostel Paulus und Charles Darwin.

marc
09.04.2009, 08:45
Ich glaube, ich habe etwas voreilig angeklickt.

Aber vielleicht kann man sagen, dass eine der ersten großen Zeitwenden das Judentum war. Genauer: der Monotheismus. Nicht mehr viele Götter oder gar ein Opfertisch für den "unbekannten Gott", sondern ein Gott, der ein eifersüchtiger Gott ist. Das Judentum hatte zwar vom Selbstverständnis her eine wichtige Rolle für alle Völker der Welt, aber es hatte noch nicht den Missionisierungseifer, wie wir es dann vom Christentum kennen.

Rein historisch ist aber Paulus viel wichtiger als Jesus. Ohne ihn wäre das Christentum heute -vielleicht- so bekannt oder unbekannt wie die Kabbala.
Selbst theologisch war er im Grunde wichtiger. Luther hat seinen Römerbrief als das "Heubtstück des newen Testaments" bezeichnet, in dem jeder Christ täglich lesen solle. Nicht die Bergpredigt, sondern der paulinische Römerbrief.
Viele Theologen sagen sogar, dass viel wichtiger als das, was Jesus gesagt oder getan hat, sein Opfertod und seine Auferstehung sei. Er hat also vorallem eine eschatologische Bedeutung.

Konstantinische Wende, Umgang mit den Katharern, Reformation. Mhmhmh.
Selbst der Islam, hm. Wobei: soweit ich das Überblicke scheint im Islam eine einmalige Gleichzeitikgeit von ... weltlicher und religiöser Macht, Theologie und Justiz, angedacht worden zu sein. Diese christliche Trennung zwischen "göttlichem Gesetz", "natürlichem Sittengesetz" und "menschlichen Gesetz", das wiederum in Zivilrecht und Kirchenrecht unterteilt ist - das gibt es dort so nicht.

Schon bei den Juden war das anders. Laut Bibel wollte Gott ja eigentlich, dass sie einen Gottestaat mit (theologischen) Richtern bilden, aber -so heißt es- sie wollten sein wie andere Völker und bekamen deshalb auch Könige und eine weltliche Macht.

Aber der Islam bringt an sich nicht soviel neues, das ich von einer Zeitenwende sprechen würde.

Naja, egal. Zum Thema Nationalsozialismus. Da habe ich mich schwer getan.
Die (teilweise etwas fragwürdige) Hitler-Biographie von Joachim Fest endet mit der Passage:



Hitler hatte kein Geheimnis, das über seine unmittelbare Gegenwart hinausreichte. Die Menschen, deren Gefolgschaft und Bewunderung er sich erworben hatte, waren niemals einer Vision, sondern einer Kraft gefolgt, und im Rückblick erscheint dieses Leben wie eine einzige Entfaltung ungeheurer Energie.
Ihre Wirkungen waren gewaltig, der Schrecken, den sie verbreitete, beispiellos;
aber jenseits davon ist wenig Erinnerung.

Nunja, es ließe sich einwende, dass die Stilisierung zum unheimlichen Demagogen und Massenhypnotiseur vereinfacht ist, und dass es "wenig Erinnerung" gibt, könnte man insofern bestreiten, als dass der NS auch heute eine wichtige Funktion für das Selbstverständnis der BRD hat.

Aber ... ich glaube trotzdem, dass an dem Fest-Zitat was dran ist, weil ich eigentlich nicht sehe, was von Hitler und den Nazis groß übriggeblieben ist, an dass man irgendwie anknüpfen könnte. Bei den Marxisten hast du noch diese Tradition von Kant > Hegel > Marx > Lenin > Adorno > Postone > Lafontaine :P

Aber bei den Nazis? Die wollten eine neue Religion begründen, aus der aber nix geworden ist. Nur ein unscharfer, mysthischer Brei, in dem der Jude sowohl als wissenschaftliche Rasse, aber auch irgendwie als teufliche Gegenkraft fungierte.
Das alles kombiniert mit einem bisschen Keynesianismus und ... nationalsozialistische Theoretiker? Spengler und Carl Schmitt, Chamberlain.
Mh. :dunno:
Ist ja irgendwie bezeichnend, dass Hitler sich ausgerechnet auch Richard Wagner so oft bezogen hat, also auf einen Künstler, der ebenfalls an einer mythischen Ersatzreligion gebastelt hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_und_Kunst

Ich meine, die Nazis waren weder nationale Sozialisten, noch waren sie Darwinisten.
Man könnte natürlich versuchen, dann in der Tat an einen nationalen Sozialismus anzuknüpfen, das mit einem Rassismus, Ethnopluralismus zu kombinieren, in dem, um modern zu sein, die Juden aber nicht als separate Rasse oder gar als satanische Gegenkraft bestehen - und ansonsten diesen mythischen Agnostizismus beibehalten.
Allerdings stellt sich dann die Frage, ob von der Ideologie des Dritten Reiches dann soooo viel übrigbleiben würde.

Ansonsten, naja. Man liest zwar manchmal bei Historikern, Politikwissenschaftlern oder auch Autoren wie dem Jonathan Littel letztens, dass es eigentlich falsch sei, die Ideologie des Nationalsozialismus für weniger durchdacht zu halten, als die Ideologie der Marxisten (in Wirklichkeit seien beide sehr durchdacht gewesen), aber ... irgendwie fand ich das bisher jetzt nicht so überzeugend.
(Was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich diesen mythisch-religiösen Rassismus nicht ernst nehmen kann.)

Etc.

-jmw-
09.04.2009, 09:08
Wer mal in die Natur schaut, wie sie ist, weiß, daß alle Tiere nach dieser Ordnung leben.
Es gibt bei Tieren keine Völker, also: Nein, tun sie nicht.

(Gehört nicht in den Faden hier, fiel mir aber auf und musste gesagt werden.)

Lobo
09.04.2009, 09:32
Sämtliche Unterstützer und Galleonsfiguren der Optimaten.

malnachdenken
09.04.2009, 10:22
Der (historische) NS scheiterte zwar, weil er insgesamt gesehen zu früh kam. Er wird jedoch in Zukunft das ersehnte goldene Zeitalter bringen, da er endlich dem Wesen des Menschen entspricht.

Was für ein Blödsinn.

Ok, für einen Neonazi und Anhänger Hitlers vielleicht nicht. Aber davon gibt es ja zum Glück nicht viele und die meisten Menschen haben wenigstens etwas Verstand im Kopf, zumindest bezüglich dieses Themas.

-jmw-
09.04.2009, 10:42
Wobei "Wesen des Menschen" sowieso problematisch ist.
Schonmal "den Menschen" gesehen?
Also ich nicht!
Menschen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von anderen.
"Dem Menschen entsprechend" heisst also entweder: "dem entsprechend, was allen gemein" ist oder es heisst: "jedem einzelnen entsprechend".

[Kleiner Gedankensprung]

Der historische Nationalsozialismus wurde dem kaum gerecht, dazu war er zu gleichmacherisch und zu sehr auf die Unterschiede zwischen "innen" und "aussen" bedacht, während die zwischen "innen" und "innen" häufig sogar als störend empfunden wurden.

Es gab richtige Ansätze! - aber umgesetzt wurden die nur selten.

In diesem Punkte finde ich mich deutlich rechts des NS stehend. :)

-jmw-
09.04.2009, 10:46
Nachtrag:

"Die deutsche Nation ist eben drauf und dran, endlich einmal ihren Lebensstil zu finden, . . . Es ist der Stil einer marschierenden Kolonne, ganz gleich wo und zu welchem Zweck diese marschierende Kolonne eingesetzt sein mag."
(Alfred Rosenberg)

Da sehen wir es schon: "Die Deutsche Nation" - gleichsam von oben per Dekret bestimmt, dass es so zu sein hat.

Pfui, Herr Rosenberg, pfui!

-jmw-
09.04.2009, 10:49
Nachtrag II:

Interessant bei dem Herrn Kühnen übrigens ist seine Idee eines "Vierten Reiches", das nicht nur Deutsche bzw. "Germanen", sondern neben den Europäern und "arischen Rassesplittern" in Nordafrika und Nahem und Mittlerem Osten und Türken, Araber, Inder als Teile der "weissen Rasse" umfassen soll.

Liest sich ganz anders als vieles im Forum hier. :D

(Irgendwann muss ich mal einen Kühnenfaden aufmachen...)

Sauerländer
09.04.2009, 10:54
(Irgendwann muss ich mal einen Kühnenfaden aufmachen...)
Oh ja, ein solcher dürfte erheblichen Unterhaltungswert besitzen.:D
Wie war das noch? Der Homosexuelle gibt einen viel besseren Soldaten ab, weil er nicht mit Teilen seines Geistes ständig um Frau und Kind kreist...:rolleyes:

-jmw-
09.04.2009, 11:36
Erklärung ist Erklärung!
Ob richtig oder falsch, kann man ja dann und, wichtig, erst dann diskutieren.

Besser immerhin als das "Kann nicht, wegen weil mag ich nicht", dass nicht nur hier im Forum sich erheblicher Beliebtheit erfreut!

Ausserdem hat der Herr Kühnen immerhin soweit Recht, als dass des Homos Gedanken ja tatsächlich sich nur selten um Frau und Kinder drehen. :)

Lichtblau
09.04.2009, 11:56
Ich möchte mal einen Strang darüber eröffnen, welche Religionsstifter, Reformatoren, Revolutionäre, Revolutionen und Ideen ihr für am meisten bedeutend bzw. für am nachhaltigsten bis in unsere Gegenwart und ferne Zukunft hinein haltet.

Das Informationszeitalter hast du vergessen.

Am bedeutensten für die Menschheit war die Entwicklung des Kapitalismus mit ihm die Industrialisierung und das Informationszeitalter und die dadurch erfolgte Rückwirkung auf den Geist, der Liberalismus.

Der Kommunismus war leider ein Irrweg in der Geschichte, der nur insofern Vorteile hatte als das die Menschheit durch dieses Experiment schlauer geworden ist.

Sauerländer
09.04.2009, 21:06
Erklärung ist Erklärung!
Ob richtig oder falsch, kann man ja dann und, wichtig, erst dann diskutieren.

Besser immerhin als das "Kann nicht, wegen weil mag ich nicht", dass nicht nur hier im Forum sich erheblicher Beliebtheit erfreut!

Ausserdem hat der Herr Kühnen immerhin soweit Recht, als dass des Homos Gedanken ja tatsächlich sich nur selten um Frau und Kinder drehen. :)
Ganz ohne jeden Zweifel. Mir ging es hier auch (ausnahmsweise mal...;)) in keiner Weise um eine Wertung dieser Aussage, sondern ausschließlich um die Differenz zwischen ihr und dem, was ich einmal das zu erwartende Denken eines Standardnationalsozialisten nennen möchte.

-jmw-
09.04.2009, 21:13
Ganz ohne jeden Zweifel. Mir ging es hier auch (ausnahmsweise mal...;)) in keiner Weise um eine Wertung dieser Aussage, sondern ausschließlich um die Differenz zwischen ihr und dem, was ich einmal das zu erwartende Denken eines Standardnationalsozialisten nennen möchte.
Aha.
Auch gut! :)

Blue Max
10.04.2009, 07:59
Ich meine, die Nazis waren weder nationale Sozialisten, noch waren sie Darwinisten.
Man könnte natürlich versuchen, dann in der Tat an einen nationalen Sozialismus anzuknüpfen, das mit einem Rassismus, Ethnopluralismus zu kombinieren, in dem, um modern zu sein, die Juden aber nicht als separate Rasse oder gar als satanische Gegenkraft bestehen - und ansonsten diesen mythischen Agnostizismus beibehalten.
Allerdings stellt sich dann die Frage, ob von der Ideologie des Dritten Reiches dann soooo viel übrigbleiben würde.

Also die Gegnerschaft zu den Juden war ja nicht der einzige Bestandteril des NS, auch wenn es heute in den Medien und von den Historikern so dargestellt wird. Der historische Nationalsozialismus war facettenreicher, als es viele wahrhaben wollen. Warum z.B. dienten mit Wissen Hitlers so viele Juden in Wehmacht und sogar Waffen-SS?

Trotzdem muß man zugeben, daß der Judenfimmel Hitlers heute so nicht mehr übertragbar ist. Deswegen meint Kühnen ja auch, daß es ausreiche, die zionistische Weltpest zu bekämpfen und nicht jeden Juden an sich. So sehe ich es auch.

Zum Thema Zeitenwende und NS: Heß sagte einmal, der Nationalsozialismus sei angewandte Biologie. Das versteht jedes Kind und ist an sich schon bereits revolutionär.

Der NS war/ist die erste/einzige Bewegung, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Politik umsetzt. Das macht ihn so faszinierend: Er ist nicht wie andere politische Bewegungen abstrakt begründet, sondern er ist die Natur selbst.

Darwin, Mendel, die Genetik, u.s.w., alles das kam erst durch die NSler ins Bewußstsein der Menschen.

Das können natürlich viele Nicht-NSler nicht nachvollziehen. Sie sehen in dem NS nur das Dritte Reich und seine Fehler. Der NS ist aber viel mehr als das! Er kann den Menschen ein Übelebensinstrument in die Hand geben, geboren aus der Erkenntnis, daß das Leben im Volk die beste Überlebensstrategie bietet und damit natürlich auch den höchsten Lebensstandard.

Lobo
10.04.2009, 08:05
Oh ja, ein solcher dürfte erheblichen Unterhaltungswert besitzen.:D
Wie war das noch? Der Homosexuelle gibt einen viel besseren Soldaten ab, weil er nicht mit Teilen seines Geistes ständig um Frau und Kind kreist...:rolleyes:

Man möge mich berichtigen, aber soweit ich mich jetzt entsinne, war es bei den Spartiaten üblich, jene die in der Phalanx nebeneinander standen oft Päärchen waren um einen stärkeren Zusammenhalt zu haben.
Kann auch sein, dass ich jetzt die Spartiaten mit einer anderen antiken Macht in der Hinsicht verwechsel, aber gegeben hat es das definitiv.

marc
10.04.2009, 08:16
Also die Gegnerschaft zu den Juden war ja nicht der einzige Bestandteril des NS, auch wenn es heute in den Medien und von den Historikern so dargestellt wird. Der historische Nationalsozialismus war facettenreicher, als es viele wahrhaben wollen. Warum z.B. dienten mit Wissen Hitlers so viele Juden in Wehmacht und sogar Waffen-SS?

Trotzdem muß man zugeben, daß der Judenfimmel Hitlers heute so nicht mehr übertragbar ist. Deswegen meint Kühnen ja auch, daß es ausreiche, die zionistische Weltpest zu bekämpfen und nicht jeden Juden an sich. So sehe ich es auch.

Zum Thema Zeitenwende und NS: Heß sagte einmal, der Nationalsozialismus sei angewandte Biologie. Das versteht jedes Kind und ist an sich schon bereits revolutionär.

Der NS war/ist die erste/einzige Bewegung, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Politik umsetzt. Das macht ihn so faszinierend: Er ist nicht wie andere politische Bewegungen abstrakt begründet, sondern er ist die Natur selbst.

Darwin, Mendel, die Genetik, u.s.w., alles das kam erst durch die NSler ins Bewußstsein der Menschen.

Das können natürlich viele Nicht-NSler nicht nachvollziehen. Sie sehen in dem NS nur das Dritte Reich und seine Fehler. Der NS ist aber viel mehr als das! Er kann den Menschen ein Übelebensinstrument in die Hand geben, geboren aus der Erkenntnis, daß das Leben im Volk die beste Überlebensstrategie bietet und damit natürlich auch den höchsten Lebensstandard.

Gerade dieser "Judenfimmel" steht für mich im Gegensatz zur "naturwissenschaftlichen Erkenntnis".
Erst dieses mysthische Element konnte aus einer Religion und einem politisch sich organisierenden Judentum eine separate Rasse als "Gegenkraft" machen.
Wenn es den Nazis nur um angewandte Biologie gegangen wäre, dann hätten sie die Juden zunächst als ... Weiße ... oder was auch immer kategorisiert.
Schließlich die Vertreter eines politischen Judentums so bekämpft, wie sie gegen die Sozialdemokraten vorgegangen sind.

So ungefähr meinte ich das. Aber nun gut, so ungefähr willst du es heute ja auch haben. Dann wäre aber der Punkt interessanter:


Geboren aus der Erkenntnis, daß das Leben im Volk die beste Überlebensstrategie bietet und damit natürlich auch den höchsten Lebensstandard.

Weil ... gerade dort finde ich den Nationalsozialismus irgendwie inkonsequent oder nicht durchdacht genug. Ich meine, ein konsequenter Rassismus müsste doch per se international sein, und könnte nicht an Grenzen haltmachen.
Gerade wenn man bedenkt, wie groß Deutschland war - und was für ein "Flickenteppich" es war.

Und die Nazis waren ja teilweise auch international: Skandinavier haben mit ihnen gekämpft, den jungen Franzosen sollte eingetrichtert werden, dass ihre Rasse viel wichtiger sei als die zufällige französische Volkszugehörigkeit, und der Krieg gegen Russland war ja in der Tat ein Rassenkrieg. Andernfalls wäre es sinnvoller gewesen, mit den russischen Gegnern Stalins zu kooperieren.
Goebbels hat ja auch an Hitler bewundert, dass der gar nicht daran denken, eine Siegesparade in Moskau abzuhalten - die Stadt sollte einfach verschwinden.
(Der gleiche Goebbels übrigens, der sich wegen einer tschechischen Geliebten scheiden lassen wollte.)
Gleichzeitig haben sich die Nazis als "Nationalisten" verstanden und die Neo-Nazis tun das ohnehin.

Aber wenn man das wirklich wöllte, an den NS anknüfen, dann müsste man das Verhältnis von Rasse und Nation schon klären. Überspitzt gefragt: ist ein wirklich konsequenter Nationalismus mit einem wirklich konsequentem Rassismus unter einen Hut zu bringen? ?(

Blue Max
10.04.2009, 08:18
Nachtrag:

"Die deutsche Nation ist eben drauf und dran, endlich einmal ihren Lebensstil zu finden, . . . Es ist der Stil einer marschierenden Kolonne, ganz gleich wo und zu welchem Zweck diese marschierende Kolonne eingesetzt sein mag."
(Alfred Rosenberg)

Da sehen wir es schon: "Die Deutsche Nation" - gleichsam von oben per Dekret bestimmt, dass es so zu sein hat.

Pfui, Herr Rosenberg, pfui!

Rosenberg war zwar der Chefideologe des Dritten Reiches; das heißt aber nicht daß man alles für bare Münze nehmen muß, was er geschrieben hat. Er hat natürlich viel Unsinn verfaßt; er spricht auch von Atlantis und ähnlichem Unfug. Ähnlich wie der Idiot Himmler, der von einem SS-Reich träumte.

Das alles hat natürlich nichts mehr mit dem NS zu tun. Das Dritte Reich besaß zu viele Fehler, als daß man es 1:1 übernehmen könnte.

Gerade ein Völkischer wie ich muß zu den Fehlern des Dritten Reiches stehen, um es in Zukunft besser machen zu können.

Ich halte mich an folgende Schriften:

- "Mein Kampf" von Adolf Hitler

- "Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier" von Henry Picker

- "Schriften und Argumente für den Politischen Soldaten" von Michael Kühnen

- "Gold im Schmelztiegel" von Savitri Devi und

- "The Lightning and the Sun" (Buch ist auf englisch) von Savitri Devi

Man muß das Dritte Reich als ersten Versuch sehen, die Naturgesetze in die Politik umzusetzen, auch wenn es schließlich gescheitert ist.

Der Nationalsozialismus muß sich natürlich weiterentwickeln, so wie sich auch die menschlichen Erkenntnisse über die Natur(-gesetze) erweitern.

Erst dann macht der NS Sinn. Man darf ihn nicht auf Hitler oder das Dritte Reich reduzieren!

Blue Max
10.04.2009, 08:46
Aber wenn man das wirklich wöllte, an den NS anknüfen, dann müsste man das Verhältnis von Rasse und Nation schon klären. Überspitzt gefragt: ist ein wirklich konsequenter Nationalismus mit einem wirklich konsequentem Rassismus unter einen Hut zu bringen? ?(

Eine sehr gute Frage! Da sind wir NSler uns auch noch nicht ganz einig.

Das Dritte Reich begann als nationale Bewegung und endete als internationale, als französische Waffen-SS Einheiten Berlin verteidigten. Im Gegensatz dazu begann die UDSSR als internationale Bewegung und endete als nationale (vaterländischer Krieg). Das war aber aus der Not heraus begründet.

Ich jedenfalls halte von dem "White Pride World Wide" nicht sooo viel. Gut, die weiße Rasse ist insgesamt bedroht und wir müssen in Zukunft enger zusammenarbeiten, um zu überleben.

Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, daß wir Deutsche, Franzosen, Schweden, u.s.w. sind. Denn die Vielfalt der Völker und Kulturen macht ja erst den Reichtum der Menschheit aus.

Für mich ist der NS in erster Linie eine nationale Bewegung und erst in zweiter Linie spielt der internationale Rassismus eine Rolle. Denn was brint es uns, wenn, wie Pythia sagt, die Europäer in Südamerika weiterleben, aber ihre Identität verlieren und nur noch "Weiße" sind? Dann haben wir zwar immer noch einen hohen Lebensstandard, aber keine Heimat mehr.

Deswegen bin ich auch gegen eine Abgrenzung zu natinalkonservativen Deutschen. Ich habe mit einem konservativen Deutschen mehr zu tun als mit einem amerikanischen Rechtsextremisten.

Das wird die Hauptaufgabe des NS sein, alle deutschen rechten Bewegungen zu integrieren. Ein Bekämpfen dürfen wir uns nicht mehr leisten!

Aber was das angeht, sieht es gut aus: Wir leben nicht mehr in der Weimarer Republik, wo jede politische Bewegung ihr eigenes Süppchen gekocht hat.

Heute, zur Zeit der Globalisierung und Identitätsverlust, ist es einfacher: Es gibt nur noch zwei Gruppen von Deutschen: Deutsche, die noch Deutsche sein wollen, und Deutsche, die es nicht mehr sein wollen. Entweder man ist multikulti und international oder deutsch und national. Eine andere Wahl gibt es nicht.

Das wird die Aufgabe für uns einfacher machen, uns als die einzige authentische politische Bewegung für die echten Deutschen zu präsentieren. :]

Sauerländer
10.04.2009, 10:16
Man möge mich berichtigen, aber soweit ich mich jetzt entsinne, war es bei den Spartiaten üblich, jene die in der Phalanx nebeneinander standen oft Päärchen waren um einen stärkeren Zusammenhalt zu haben.
Kann auch sein, dass ich jetzt die Spartiaten mit einer anderen antiken Macht in der Hinsicht verwechsel, aber gegeben hat es das definitiv.
Sparta hat Kühnen auch nicht zu knapp rezipiert, um nicht zu sagen als Idealbild abgefeiert.

Lobo
10.04.2009, 10:35
Sparta hat Kühnen auch nicht zu knapp rezipiert, um nicht zu sagen als Idealbild abgefeiert.

Ich hätte auch nichts gegen ein ähnliches Gesellschaftsmodell einzuwenden, abgesehen von der Homosexualität.

Sauerländer
10.04.2009, 10:50
Ich hätte auch nichts gegen ein ähnliches Gesellschaftsmodell einzuwenden, abgesehen von der Homosexualität.
Hmmm.
Ich halte es da mit Joachim Fernau, der in "Rosen für Apoll" zwar wohlwollende Sympathie für Sparta bekundete (musste er als Preuße im Sinne eines Gegenbilds zur Gegenwart wohl), in ihm aber gleichzeitig letztlich eine Art menschlichen Bienenstock sah, erfüllt von Humor- und Spontanitätslosigkeit. Mit einer Kindererziehung, gegen die die HJ gemäßigt aussieht, mit kollektiven Wohngemeinschaften, ein gutes Stück weit mit gewollter Geistlosigkeit.
Und bei all meinem eingestandenen Militarismus: Um das anziehend zu finden, bin ich dann doch zu sehr Romantiker.
Die Spartaner sind gut für ein paar bühnenreife Glanzpunkte. Wer würde nicht erschauern beim Gedanken an die Thermopylen.
Aber was -das mag jetzt eine typisch deutsche Sichtweise genannt werden- ist ein starkes Heer ohne eine Heimat mit Literatur?
Und spartanische Literatur, nunja...
Tyrtaios fällt mir jetzt ein. Aber ansonsten?

Lobo
10.04.2009, 10:55
Hmmm.
Ich halte es da mit Joachim Fernau, der in "Rosen für Apoll" zwar wohlwollende Sympathie für Sparta bekundete (musste er als Preuße im Sinne eines Gegenbilds zur Gegenwart wohl), in ihm aber gleichzeitig letztlich eine Art menschlichen Bienenstock sah, erfüllt von Humor- und Spontanitätslosigkeit. Mit einer Kindererziehung, gegen die die HJ gemäßigt aussieht, mit kollektiven Wohngemeinschaften, ein gutes Stück weit mit gewollter Geistlosigkeit.
Und bei all meinem eingestandenen Militarismus: Um das anziehend zu finden, bin ich dann doch zu sehr Romantiker.
Die Spartaner sind gut für ein paar bühnenreife Glanzpunkte. Wer würde nicht erschauern beim Gedanken an die Thermopylen.
Aber was -das mag jetzt eine typisch deutsche Sichtweise genannt werden- ist ein starkes Heer ohne eine Heimat mit Literatur?
Und spartanische Literatur, nunja...
Tyrtaios fällt mir jetzt ein. Aber ansonsten?

Deswegen meinte ich ja auch ähnlich, z.B. nicht nur die kriegerische Elite, sondern auch die geistige Elite fördern. Aber mein Bild mag wohl durch die Bewunderung für die Tapferkeit eben an besagten Thermopyhlen und anderen Orten etwas verklärt sein. Da bin ich wohl derjenige der romantisierte Vorstellungen hat und zu kurz denkt.

-jmw-
10.04.2009, 18:04
Anmerkungen hie und da:


Darwin, Mendel, die Genetik, u.s.w., alles das kam erst durch die NSler ins Bewußstsein der Menschen.
War das alles nicht schon vorher sowohl weitbekannt als auch in der Anwendung?
Eugenik z.B. war mindestens seit der Jahrhundert ein politisch offen diskutiertes Thema in Europa und Nordamerika.


Ich meine, ein konsequenter Rassismus müsste doch per se international sein, und könnte nicht an Grenzen haltmachen.
H.K. Günther, nicht nur Anthropologe, sondern auch Nordizist, hat in irgendeiner seiner Schriften damals einmal eine Vereinigung (Konföderierung, Föderierung, whateva...) Englands, Skandinaviens, der Niederlande und Nord(!)deutschlands gefordert.

-jmw-
10.04.2009, 18:22
Rosenberg war zwar der Chefideologe des Dritten Reiches; das heißt aber nicht daß man alles für bare Münze nehmen muß, was er geschrieben hat. Er hat natürlich viel Unsinn verfaßt
Ach, sach bloss? ;)


er spricht auch von Atlantis und ähnlichem Unfug. Ähnlich wie der Idiot Himmler, der von einem SS-Reich träumte.
Interessant, ich finde gerade das spannend. :D


Ich halte mich an folgende Schriften:

- "Mein Kampf" von Adolf Hitler

- "Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier" von Henry Picker

- "Schriften und Argumente für den Politischen Soldaten" von Michael Kühnen

- "Gold im Schmelztiegel" von Savitri Devi und

- "The Lightning and the Sun" (Buch ist auf englisch) von Savitri Devi
Könnte noch a bissl mehr drin sein aus der zwoten Hälfte des letzten Jahrhunderts. :)

Allerdings, in der Tat, es mangelt an neuerer nationalsozialistischer Literatur.
Ihr schreibt zu wenig! :))


Man muß das Dritte Reich als ersten Versuch sehen, die Naturgesetze in die Politik umzusetzen
Mnö.
Wirklich nicht.
Und "muß" schonmal garnicht! :D

Man hat sicher versucht, Rücksicht zu nehmen auf mancherlei Erkenntnisse.
Aber weder war man konsequent noch hat man auch nur versucht, es zu unterlassen, die ganze Geschichte kräftig ideologisch anzureichern.