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Vollständige Version anzeigen : Wem steht die deutsche Sprache am nächsten?



Benny
14.02.2005, 17:19
In einem anderen Strang klang es kurz an.
Da behauptet jemand, dass die deutscher Sprache den skandinavischen "am nächsten" sei.

Bei http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/deutsch.htm
kann man gut nachlesen, dass dem NICHT so ist.


Auszug :

...
Noch eine interessante linguistische Erforschung macht uns die Priorität des Alemannischen deutlich: in ganz Europa sagt man ?Haus? oder ?house? usw. Dabei wird ein ?s? gesprochen. Englisch ist ja angelsächsisch und ursprünglich ein norddeutscher Dialekt. Im Englischen hat aber die ?althochdeutsche Lautverschiebung? von ?t? nach ?s? bzw. ?z? und von ?p? nach ?pf? bzw. ?f? usw. gar nicht stattgefunden. Die Engländer müßten also eigentlich sagen ?hout?, sie sagen ja auch ?tongue? (Zunge) und nicht ?zongue?. Woher kommt das?

Es kommt aus dem Baustil der frühen Gotik (Hohenstaufen-Stil) und der späten Gotik in der deutschen Architektur und einer wachsenden Stadtgesellschaft. Die Häuser waren sehr stabil (z.B. als Fachwerk) gebaut und wurden Vorbild für ganz Europa. Das ?Haus? wurde alemannisch ?Hus? genannt. Dieses Wort wurde in ganz Europa (nicht in Frankreich) einfach als Fremdwort übernommen. Daraus entwickelten sich also ?Haus? (dt.), ?house? (engl.), ?huise? (holl.) usw. (hingegen ist z.B. die ?Maus? - ?mouse? ein lat. Fremd- oder Lehnwort: mus, muris). Es war also nicht nur die Sprache sondern die gesamte Kultur dieser Zeit, die eine bestimmende Ausstrahlung hatte. Im Französischen heißt das Haus übrigens ?maison?, das heißt aber ebenso ?Wohnung?. Ein ?Haus? ohne einen Bezug auf ?Wohnung? gibt es nicht. Dazu gibt es sicherlich noch viel mehr zu sagen, dieses überlasse ich an dieser Stelle aber den Linguisten.
......


So - und nun kommt ihr.

Thrar
14.02.2005, 17:44
In einem anderen Strang klang es kurz an.
Da behauptet jemand, dass die deutscher Sprache den skandinavischen "am nächsten" sei.

Bei http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/deutsch.htm
kann man gut nachlesen, dass dem NICHT so ist.


Auszug :

...
Noch eine interessante linguistische Erforschung macht uns die Priorität des Alemannischen deutlich: in ganz Europa sagt man ?Haus? oder ?house? usw. Dabei wird ein ?s? gesprochen. Englisch ist ja angelsächsisch und ursprünglich ein norddeutscher Dialekt. Im Englischen hat aber die ?althochdeutsche Lautverschiebung? von ?t? nach ?s? bzw. ?z? und von ?p? nach ?pf? bzw. ?f? usw. gar nicht stattgefunden. Die Engländer müßten also eigentlich sagen ?hout?, sie sagen ja auch ?tongue? (Zunge) und nicht ?zongue?. Woher kommt das?

Es kommt aus dem Baustil der frühen Gotik (Hohenstaufen-Stil) und der späten Gotik in der deutschen Architektur und einer wachsenden Stadtgesellschaft. Die Häuser waren sehr stabil (z.B. als Fachwerk) gebaut und wurden Vorbild für ganz Europa. Das ?Haus? wurde alemannisch ?Hus? genannt. Dieses Wort wurde in ganz Europa (nicht in Frankreich) einfach als Fremdwort übernommen. Daraus entwickelten sich also ?Haus? (dt.), ?house? (engl.), ?huise? (holl.) usw. (hingegen ist z.B. die ?Maus? - ?mouse? ein lat. Fremd- oder Lehnwort: mus, muris). Es war also nicht nur die Sprache sondern die gesamte Kultur dieser Zeit, die eine bestimmende Ausstrahlung hatte. Im Französischen heißt das Haus übrigens ?maison?, das heißt aber ebenso ?Wohnung?. Ein ?Haus? ohne einen Bezug auf ?Wohnung? gibt es nicht. Dazu gibt es sicherlich noch viel mehr zu sagen, dieses überlasse ich an dieser Stelle aber den Linguisten.
......


So - und nun kommt ihr.

Nun ich kann aus eigener Erfahrung sagen das die schwedische Sprache dem Deutschen sehr ähnlich ist. Das liegt aber eher daran das die schwedische Sprache sehr viel aus dem Deutschen (aber auch Englischen und Französischen) abgeguckt hat. Z.b. sind lediglich weniger als 20 Verben im Schwedischen nicht deutscher Abstammung! Da sieht man mal...

Als Kuriosität (zu deinem obigen Vergleich):
Haus heißt auf schwedisch: Hus (Vgl. Das ?Haus? wurde alemannisch ?Hus? genannt.)
Maus heißt auf schwedisch: Mus (Vgl. hingegen ist z.B. die ?Maus? - ?mouse? ein lat. Fremd- oder Lehnwort: mus, muris)
Ziemlich interessant!

Benny
14.02.2005, 17:48
Nun ich kann aus eigener Erfahrung sagen das die schwedische Sprache dem Deutschen sehr ähnlich ist. Das liegt aber eher daran das die schwedische Sprache sehr viel aus dem Deutschen (aber auch Englischen und Französischen) abgeguckt hat. Z.b. sind lediglich weniger als 20 Verben im Schwedischen nicht deutscher Abstammung! Da sieht man mal...

Als Kuriosität (zu deinem obigen Vergleich):
Haus heißt auf schwedisch: Hus (Vgl. Das ?Haus? wurde alemannisch ?Hus? genannt.)
Maus heißt auf schwedisch: Mus (Vgl. hingegen ist z.B. die ?Maus? - ?mouse? ein lat. Fremd- oder Lehnwort: mus, muris)
Ziemlich interessant!
Hier geht es um die deutsche Sprache und nicht um die Niederdeutsche, oder "Plattdeutsch".
Wer den Text aufmerksam liest, wird eher eine "Verwandtschaft" mit der heutigen englischen Sprache entdecken, die, wie im Text beschrieben, die Lautverschiebungen, wie bei uns, nicht mitgemacht hat.

Und in beiden, der englischen ud deutschen Sprache, haben die römischen Besatzer ein "Spracherbe" hinterlassen. Wie in Frankreich übrigens auch.

Roter engel
14.02.2005, 18:00
dem Nierderländischen

Gärtner
14.02.2005, 18:47
Und in beiden, der englischen ud deutschen Sprache, haben die römischen Besatzer ein "Spracherbe" hinterlassen. Wie in Frankreich übrigens auch.
http://img143.exs.cx/img143/7751/innisw9tc.gifobei es sich in den ersten beiden Fällen um die Implementierung lateinischer Vokabeln in die ansonsten unberührte germanische Sprachstruktur handelt, im letzteren hingegen die gesamte Sprach-Systematik sich aus dem Lateinischen (manche sagen böse "Legionärslatein") entwickelt hat.

Benny
14.02.2005, 20:18
http://img143.exs.cx/img143/7751/innisw9tc.gifobei es sich in den ersten beiden Fällen um die Implementierung lateinischer Vokabeln in die ansonsten unberührte germanische Sprachstruktur handelt, im letzteren hingegen die gesamte Sprach-Systematik sich aus dem Lateinischen (manche sagen böse "Legionärslatein") entwickelt hat.

Ja - ansonsten unberührt - mag sein - aber beeinflusst hat es die Sprache schon.
Interessant ist dabei auch, dass im Grenzbereich in Deutschland zum Beispiel in der Masematte, also in Westfalen und Rheinland, der Begriff "Fenete" aus dem französischen "fenetre" abgeleitet wurde.

mggelheimer
15.02.2005, 20:30
In einem anderen Strang klang es kurz an.
Da behauptet jemand, dass die deutscher Sprache den skandinavischen "am nächsten" sei.


Ich verstehe zwar nicht so genau worauf du hinaus willst, richtig ist aber, das sich zumindest das Dänisch und das Schwedisch, sicher auch das Norwegisch, genau wie das deutsch, auf eine Art Urgermanische Sprache zurückführen lässt. Die Sonderrolle spielt ja bekanntlich das Finnisch.

Ohne das jetzt untersucht zu haben würde ich nur die Phonetik betrachtet sagen, dass das Deutsch dem Dänisch näher ist als dem Englisch. Man muss auch dran denken das auf der Britischen Insel schon eine Zivilisation existierte als die Angeln und die Sachsen dort landeten, auch sind durch die Römische Eroberung die Lateinischen Einflüsse in England sehr viel stärker als in Nordeuropa gewesen.

Von daher wird der poster schon Recht haben.

Benny
16.02.2005, 17:20
Ich verstehe zwar nicht so genau worauf du hinaus willst, richtig ist aber, das sich zumindest das Dänisch und das Schwedisch, sicher auch das Norwegisch, genau wie das deutsch, auf eine Art Urgermanische Sprache zurückführen lässt. Die Sonderrolle spielt ja bekanntlich das Finnisch.

Ohne das jetzt untersucht zu haben würde ich nur die Phonetik betrachtet sagen, dass das Deutsch dem Dänisch näher ist als dem Englisch. Man muss auch dran denken das auf der Britischen Insel schon eine Zivilisation existierte als die Angeln und die Sachsen dort landeten, auch sind durch die Römische Eroberung die Lateinischen Einflüsse in England sehr viel stärker als in Nordeuropa gewesen.

Von daher wird der poster schon Recht haben.

Es geht aber darum welcher Sprache das heutige Deutsch am nächsten ist.
Es geht auch nicht um Phonetik, sondern darum, dass die erste Lautverschiebung, und auch die zweite, dazu führte, dass sich die europäischen Sprachen schärfer voneinander trennten, wobei es zwar so war, dass es klare Sprachgrenzen nicht gab, die mit den "Staatsgrenzen" der damaligen Zeit übereinstimmten, aber dennoch Sprachinseln sich hielten. Ein Beispiel ist das Schwyzerdeutsch, oder auch das Rätoromanisch.

mggelheimer
16.02.2005, 17:35
Das scheint mir ein sehr aufschlußreicher Bericht zu sein.

Nach der vorliegenden Einteilung gehören also:

Deutsch
Englisch
Jiddisch
Friesisch
Niederländisch - (Westgermanisch)

zusammen sowie:

Isländisch
Norweg.
Schwed.
Dänisch - (Nordgermanisch)

http://www.cx.unibe.ch/~jasam/lehre/WS4/deutsch.pdf

Feldwebel Schultz
16.02.2005, 18:02
dem Nierderländischen

Nein, andersherum, das Niederländische ist ein deutscher Dialekt.

Feldwebel Schultz
16.02.2005, 18:03
In einem anderen Strang klang es kurz an.
Da behauptet jemand, dass die deutscher Sprache den skandinavischen "am nächsten" sei.

Bei http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/deutsch.htm
kann man gut nachlesen, dass dem NICHT so ist.


Auszug :

...
Noch eine interessante linguistische Erforschung macht uns die Priorität des Alemannischen deutlich: in ganz Europa sagt man ?Haus? oder ?house? usw. Dabei wird ein ?s? gesprochen. Englisch ist ja angelsächsisch und ursprünglich ein norddeutscher Dialekt. Im Englischen hat aber die ?althochdeutsche Lautverschiebung? von ?t? nach ?s? bzw. ?z? und von ?p? nach ?pf? bzw. ?f? usw. gar nicht stattgefunden. Die Engländer müßten also eigentlich sagen ?hout?, sie sagen ja auch ?tongue? (Zunge) und nicht ?zongue?. Woher kommt das?

Es kommt aus dem Baustil der frühen Gotik (Hohenstaufen-Stil) und der späten Gotik in der deutschen Architektur und einer wachsenden Stadtgesellschaft. Die Häuser waren sehr stabil (z.B. als Fachwerk) gebaut und wurden Vorbild für ganz Europa. Das ?Haus? wurde alemannisch ?Hus? genannt. Dieses Wort wurde in ganz Europa (nicht in Frankreich) einfach als Fremdwort übernommen. Daraus entwickelten sich also ?Haus? (dt.), ?house? (engl.), ?huise? (holl.) usw. (hingegen ist z.B. die ?Maus? - ?mouse? ein lat. Fremd- oder Lehnwort: mus, muris). Es war also nicht nur die Sprache sondern die gesamte Kultur dieser Zeit, die eine bestimmende Ausstrahlung hatte. Im Französischen heißt das Haus übrigens ?maison?, das heißt aber ebenso ?Wohnung?. Ein ?Haus? ohne einen Bezug auf ?Wohnung? gibt es nicht. Dazu gibt es sicherlich noch viel mehr zu sagen, dieses überlasse ich an dieser Stelle aber den Linguisten.
......


So - und nun kommt ihr.


Ich weiß welchen Strang du meinst, und natürlich sind ALLE germansichen Sprachen miteinander verwandt, doch man muss auch das Althochdeutsch
Altmittelhochdeutsche tc. berücksichtigen. Wenn du dich dafür interessierst, kann ich dir Walther von der Vogelweide empfehlen :)

Issis
16.02.2005, 19:14
nicht nur germanische Sprachgen auch das altrömische Latein ist den Deutschen gar nicht mal so unähnlich.

DichterDenker
16.02.2005, 19:31
Naja, eher weniger...
(Hoch)Deutsch hat eigentlich recht wenig lateinische Einschläge, nur Fremdwörter sind sehr oft aus dem Lateinischen. Die "einfache" Sprache kommt aber hauptsächlich aus dem Germanischen.

Roter engel
16.02.2005, 21:56
Nein, andersherum, das Niederländische ist ein deutscher Dialekt.

Hier geht es ja nicht um den Ursprung, sondern lediglich um die Ähnlichkeit, oder?Ansonsten:Besserwisser :P

mggelheimer
16.02.2005, 22:03
nicht nur germanische Sprachgen auch das altrömische Latein ist den Deutschen gar nicht mal so unähnlich.

Beide habe vollkommen voneinander getrennte Wurzel. Was vom lateinischen im Deuscthen zu finden ist, ist einmal die nähe zu Rom verursacht, später durch die Verbreitung der Bibel und der Tatsache das die Gebildeten in ersterlinie Kirchlich waren, Bücher in Kirchen Geschrieben wurden und in der Regel alles auf Latein.

Roter engel
16.02.2005, 22:03
Naja, eher weniger...
(Hoch)Deutsch hat eigentlich recht wenig lateinische Einschläge, nur Fremdwörter sind sehr oft aus dem Lateinischen. Die "einfache" Sprache kommt aber hauptsächlich aus dem Germanischen.

Das stimmt nicht.

John Donne
16.02.2005, 23:52
Ja - ansonsten unberührt - mag sein - aber beeinflusst hat es die Sprache schon.
Interessant ist dabei auch, dass im Grenzbereich in Deutschland zum Beispiel in der Masematte, also in Westfalen und Rheinland, der Begriff "Fenete" aus dem französischen "fenetre" abgeleitet wurde.

Hallo Benny,

also als alter Münsteraner, der zwar nicht fließend Masematte spricht, aber doch irgendwie in der Materie drin ist, habe ich "Fenete" so noch nicht gehört. Das muß aber nichts heißen, Experte bin ich in Masematte nicht. Aber die meisten Vokabeln sind meines Wissens nach urwestfälisch oder aus dem Romani, dem Rotwelschen oder nicht zuletzt dem Jiddischen.

Masematte ist allerdings nicht wirklich sonderlich alt, sondern entstand im 19. Jahrhundert - und fand dort auch seine größte Verbreitung. Insofern sind Rückschlusse daher auf Verwandtschaftsbeziehung der deutschen Sprache m.E. nur sehr bedingt möglich.

Grüße
John

John Donne
17.02.2005, 00:04
Das scheint mir ein sehr aufschlußreicher Bericht zu sein.

Nach der vorliegenden Einteilung gehören also:

Deutsch
Englisch
Jiddisch
Friesisch
Niederländisch - (Westgermanisch)

zusammen sowie:

Isländisch
Norweg.
Schwed.
Dänisch - (Nordgermanisch)

http://www.cx.unibe.ch/~jasam/lehre/WS4/deutsch.pdf

Hallo mggelheimer,

also ich habe im Netz hier (http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Sprachgeschichte.php?Multi=4) eine Grafik gefunden, die das - noch untergliedert - auch so einteilt.

Grüße
John

Benny
17.02.2005, 08:50
Beide habe vollkommen voneinander getrennte Wurzel. Was vom lateinischen im Deuscthen zu finden ist, ist einmal die nähe zu Rom verursacht, später durch die Verbreitung der Bibel und der Tatsache das die Gebildeten in ersterlinie Kirchlich waren, Bücher in Kirchen Geschrieben wurden und in der Regel alles auf Latein.
Wenn man dann noch, um zu den Wurzeln zu gehen, bedenkt, dass das Latein des römischen Imperiums auf die Kultur und der Sprache der Griechen zurückzuführen ist, wird es kompliziert. Haben doch die "Römer" vieles kopiert war aus der Blütezeit der griechischen Stadtstaaten kam. Wen man es so will hat die Deutsche Sprache griechische und germanische Wurzeln.
Aber wie gesagt, es geht um die heutige deutsche Sprache, um das "vorläufige Endergebnis".

Benny
17.02.2005, 08:52
Hallo mggelheimer,

also ich habe im Netz hier (http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Sprachgeschichte.php?Multi=4) eine Grafik gefunden, die das - noch untergliedert - auch so einteilt.

Grüße
John
Da fehlen nach meiner Meinung die "Außeneinflüsse", wie das Latein der Römer zum Beispiel.

Benny
17.02.2005, 09:03
Hallo Benny,

also als alter Münsteraner, der zwar nicht fließend Masematte spricht, aber doch irgendwie in der Materie drin ist, habe ich "Fenete" so noch nicht gehört. Das muß aber nichts heißen, Experte bin ich in Masematte nicht. Aber die meisten Vokabeln sind meines Wissens nach urwestfälisch oder aus dem Romani, dem Rotwelschen oder nicht zuletzt dem Jiddischen.

Masematte ist allerdings nicht wirklich sonderlich alt, sondern entstand im 19. Jahrhundert - und fand dort auch seine größte Verbreitung. Insofern sind Rückschlusse daher auf Verwandtschaftsbeziehung der deutschen Sprache m.E. nur sehr bedingt möglich.

Grüße
John
Alter Münsteraner? Na das ist ja tofte! Oder "jovel" wie man da ja auch sagt.

Masematte SOLL angeblich eine Gaunersprache sein, entstanden um den Bereich der Überwasserkirche. Ich habe 13 Jahre in MS (Albachten und am Südpark) gewohnt und gearbeitet. In der Firma, in der ich zu der Zeit dort gearbeitet habe, eine KFZ-Firma an der Hammer Strasse, wurde viel Masematte gesprochen. Als Norddeutscher gab es nur eine Chance zu "überleben": Die Sprache lernen.
Mir wackelten die Ohren am Anfang, aber nach einem Jahr konnte ich "fließend" Masematte. EIne Fensterscheibe ist dort eine Fenete und abends, zu Feierabend ging man Femen fideln und eine Loviene schickern. Dann, angeschickert scheftelte man zum Beis. Zuhause gab es meistens Matrelen. mit der Plotte geschält. Dann hieß es Masmeiers ausziehen und wieder ne Fiinne aufmachen. So wirst du vielleicht auch wissen, dass viele Begriffe aus dem jiddischen kommen.

Feldwebel Schultz
17.02.2005, 13:17
Hier geht es ja nicht um den Ursprung, sondern lediglich um die Ähnlichkeit, oder?Ansonsten:Besserwisser :P


Nix Besserwisser, Klugscheißer :))

sunbeam
17.02.2005, 13:33
Alter Münsteraner? Na das ist ja tofte! Oder "jovel" wie man da ja auch sagt.

Masematte SOLL angeblich eine Gaunersprache sein, entstanden um den Bereich der Überwasserkirche. Ich habe 13 Jahre in MS (Albachten und am Südpark) gewohnt und gearbeitet. In der Firma, in der ich zu der Zeit dort gearbeitet habe, eine KFZ-Firma an der Hammer Strasse, wurde viel Masematte gesprochen. Als Norddeutscher gab es nur eine Chance zu "überleben": Die Sprache lernen.
Mir wackelten die Ohren am Anfang, aber nach einem Jahr konnte ich "fließend" Masematte. EIne Fensterscheibe ist dort eine Fenete und abends, zu Feierabend ging man Femen fideln und eine Loviene schickern. Dann, angeschickert scheftelte man zum Beis. Zuhause gab es meistens Matrelen. mit der Plotte geschält. Dann hieß es Masmeiers ausziehen und wieder ne Fiinne aufmachen. So wirst du vielleicht auch wissen, dass viele Begriffe aus dem jiddischen kommen.

Hallo Benny, ich finde es interessant das Du soviel über den Ursprung von Sprachen weißt!

Kannst Du mir bitte erklären, warum die ungarische und die finnische Sprache verwandt sein soll?

Danke und Gruß
Sunbeam

Benny
17.02.2005, 13:44
Hallo Benny, ich finde es interessant das Du soviel über den Ursprung von Sprachen weißt!

Kannst Du mir bitte erklären, warum die ungarische und die finnische Sprache verwandt sein soll?

Danke und Gruß
Sunbeam

Ich will gerne versuchen dich an meinem begrenzten Wissen über Spachen teihaben zu lassen!

Beide haben ihren Ursprung im Gebiet des Urals.

Alles weitere wäre eine Wiederholung dessen, was du auch im WWW nachlesen kannst.

sunbeam
17.02.2005, 13:47
Ich will gerne versuchen dich an meinem begrenzten Wissen über Spachen teihaben zu lassen!

Beide haben ihren Ursprung im Gebiet des Urals.

Alles weitere wäre eine Wiederholung dessen, was du auch im WWW nachlesen kannst.

Das heißt, beide Volker hatten vor Tausenden von Jahren den gleichen Siedlungsraum im Ural, trennten sich dann? Die einen zog es nach Norden, die anderen in das Gebiet des heutigen Ungarn? Krass!

Benny, ich bin nicht immer ein Arsch, bei Themen die ich wichtig finde meine ich mein Interesse durchaus ernst!!!

Benny
17.02.2005, 14:18
Das heißt, beide Volker hatten vor Tausenden von Jahren den gleichen Siedlungsraum im Ural, trennten sich dann? Die einen zog es nach Norden, die anderen in das Gebiet des heutigen Ungarn? Krass!

Benny, ich bin nicht immer ein Arsch, bei Themen die ich wichtig finde meine ich mein Interesse durchaus ernst!!!
Für eine ausführliche Antwort fehlt mir heute die Zeit. Wenn du mich morgen wieder daran erinnerst?

sunbeam
17.02.2005, 14:22
Für eine ausführliche Antwort fehlt mir heute die Zeit. Wenn du mich morgen wieder daran erinnerst?

Gerne! :]

MorganLeFay
17.02.2005, 14:41
Ich will gerne versuchen dich an meinem begrenzten Wissen über Spachen teihaben zu lassen!

Beide haben ihren Ursprung im Gebiet des Urals.

Alles weitere wäre eine Wiederholung dessen, was du auch im WWW nachlesen kannst.
Aber vergiss Estnisch nicht. Finnisch, Estnisch und Ungarisch gehoeren zur finnisch-ugrischen (oder aehnlich, kenne nur die englischen Woerter) Sprachfamile.

Litauisch und Lettisch dagegen sind in Europa die urspruenglichsten indogermanischen Sprachen, die dem Sanskrit am naechsten sind.

Englisch: Englisch waere eine "deutsche Untersprache" (ohne Wertung, dieser Ausdruck), wenn 1066 nicht dazwischen gekommen waere. Die Vermischung kann man schoen sehen, wenn man in Deutsch, Englisch und z.B. Daenisch Nomen und Adjektiv zu Koenig betrachtet:
Deutsch: Koeing - koeniglich
Daenisch: Kong - kongelig
Englisch: King - royal (das klingt arg nach Franzoesisch...)
Trotzdem findet man eben im Englischen viel aus dem Germanischen - interessant, dass es Deutschen teilweise leichter faellt, Shakespeare zu verstehen als Briten ohne Fremdsprachenkenntnisse....

Der Patriot
18.02.2005, 19:22
dem Nierderländischen

Das Niederländische ist ein deutscher Dialekt, so wie das Schwyzerdütsch.

John Donne
18.02.2005, 23:26
Mir wackelten die Ohren am Anfang, aber nach einem Jahr konnte ich "fließend" Masematte. EIne Fensterscheibe ist dort eine Fenete und abends, zu Feierabend ging man Femen fideln und eine Loviene schickern. Dann, angeschickert scheftelte man zum Beis. Zuhause gab es meistens Matrelen. mit der Plotte geschält. Dann hieß es Masmeiers ausziehen und wieder ne Fiinne aufmachen. So wirst du vielleicht auch wissen, dass viele Begriffe aus dem jiddischen kommen.

Ja, Masematte ist anfangs schon sehr ungewohnt. Meiner Erfahrung nach ist es tatsächlich unter Handwerkern vom Vokabular her noch recht weit verbreitet. Teilweise ist es aber auch zyklisch Bestandteil der Jugendkultur in Münster. Für mich gehört es auf jeden Fall zu Münster dazu.

Grüße
John

Benny
19.02.2005, 10:16
Ja, Masematte ist anfangs schon sehr ungewohnt. Meiner Erfahrung nach ist es tatsächlich unter Handwerkern vom Vokabular her noch recht weit verbreitet. Teilweise ist es aber auch zyklisch Bestandteil der Jugendkultur in Münster. Für mich gehört es auf jeden Fall zu Münster dazu.

Grüße
John
Wieso zyklisch?


@european patriot

Wo steht das, dass niederländisch ein deutscher Diaklekt sein soll?

mggelheimer
19.02.2005, 10:36
Niederdeutsche Sprache

Die niederdeutschen Mundarten
Die Niederdeutschen Sprachen (Eigenbezeichung: Nederdüütsch) sind eine Gruppe von Germanischen Sprachen, die seit der zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung vom mittel- und oberdeutschen Sprachraum geschieden sind (Benrather Linie). Sie weisen unter anderem Ähnlichkeiten mit der hochdeutschen, der englischen Sprache und der Friesischen Sprache auf. Die Niederdeutsche Sprache gliedert sich in die drei Gruppen der Niederfränkischen Sprache, der Niedersächsischen Sprache und der Ostniederdeutschen Sprache, die ugs. als Plattdeutsch (plattdüütsch) bezeichnet werden.

Die Niederländisch-Flämische Sprache hat sich aus dem niederfränkischen Zweig des Niederdeutschen entwickelt. Die altsächsische Sprache ist der gemeinsame Ursprung der Niedersächsischen Sprache und der Angelsächsischen Sprache, die eine wesentliche Wurzel der englischen Sprache ist. In beiden Zweigen gab es gegenüber dem Altsächsischen zusätzliche skandinavische Einflüsse. Im Nordosten Deutschlands werden außerdem die Dialekte der Ostniederdeutschen Sprache gesprochen.

Während das Niederfränkische in den Niederlanden (tüütsche taal der neederen Landen) und Belgien - bedingt durch die Eigenstaatlichkeit nach dem westfälischen Frieden - Schrift- und Kultursprache wurde bzw. blieb, sind die niederdeutschen Mundarten (in Deutschland und in den Niederlanden) gegenüber der hochdeutschen Sprachform bzw. der hochniederländischen Sprachform auf dem Rückzug. Historische Gründe in Deutschland dafür sind die jahrhundertelange kulturelle Überlegenheit des oberdeutschen Raumes, die Vorbildfunktion des Kaiserhofes, der seit der Zeit der Salier Hausmacht und Schwerpunkt im Süden hatte, und die Bibelübersetzung Martin Luthers. In einem langen Prozess wurde das Niederdeutsche aus Kirche, Schule (Einführung von Hochdeutsch als verbindl. Unterrichtssprache nach Gründg. des DR 1871 durch Bismark), Politik, Literatur und Wissenschaft, ab dem 20. Jahrhundert auch aus den meisten Familien, verdrängt. Aber auch durch massive Zuwanderungen von Menschen aus anderen Dialekträumen nach dem II. Weltkrieg haben zur Errosion der Sprache in den vergangenen 50 jahren beigetragen. Regionale Wiederbelebungsversuche können diesen von den Massenmedien zusätzlich beschleunigten Vorgang nicht aufhalten.

Stammbaum
Niederdeutsch, Nederdüütsch, Nederduytsch, Nederduitsch, Nederduits

Niederfränkisch, besser bekannt als Niederländisch-Flämisch (Niederlande, Belgien, Deutschland und Frankreich)
Afrikaans (Südafrika, Namibia)
Niedersächsisch, in Norddeutschland besser bekannt als Plattdeutsch (Plattdüütsch)
Westniedersächsische Sprache, auch Westnedersäksisch oder Westnedersässisch (Niederdeutschland, Niederlande und Dänemark)
Ostniederdeutsch (Deutschland und aussterbend in Polen)
Plautdietsch oder auch niederpreußische Sprache (entstanden an der Weichselmündung bei Danzig, durch Auswanderer weit verbreitet)
In Deutschland wird der Begriff Niederdeutsch häufig als Synonym für die Niedersächsische Sprache ("die sächsische Sprache des niederen Landes") benutzt. Die Niederdeutsche Sprache im Sinne des sprachwissenschaftlichen Terminus Niedersächsische Sprache ist seit 1998 als Regionalsprache anerkannt und durch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen geschützt. Der niederdeutsche Dialekt Plautdietsch wird unter anderem von den Mennoniten in Amerika und mennonitischen Spätaussiedlern gesprochen.


Merkmale

Lautstand
Die niederdeutschen Sprachen haben die zweite germanische oder hochdeutsche Lautverschiebung nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil mitgemacht. Daher sind viele Worte der niederdeutschen Sprachen ähnlich den entsprechenden englischen, dänischen, schwedischen, norwegischen und isländischen Worten, z.B.

nd. Water; engl. water; dän. vand (Wasser)
nd. Vader, Vadder; engl. Father; dän. far (Vater)
nd. Pann, Panne ; engl. pan (Pfanne)
nd. Salt; engl. salt; dän. salt (Salz)
nd. Melk; engl. milk; dän. melk (Milch)
In der niederländischen Sprache, sowie in einigen westniedersächsischen Dialekten wird das g als hartes ch gesprochen (für das weiche ch wird ? geschrieben), im Westfälischen als weiches ch.


Grammatik
Artikel haben nur zwei Geschlechter (anders als im Deutschen), geschlechtlich und sächlich
de Mann / de Man (der Mann)
de Fru / de vrouw (die Frau)
dat Kind / het Kind (das Kind)
Die Personalpronomina sind einander ähnlich, insbesondere hat die dritte Person Singular eine andere Wurzel als im Hochdeutschen (he statt er)
Singular: Ik, du/je, he/hij, se/ze, dat/et,het (ich, du, er, sie, es)
Plural: Wi/wij, ji/jullie, se/ze (wir, ihr, sie)
Possesivpronomina
Singular: mien/mijn, dien/dijn, hüm/em, hör/ehr/har (mein, dein, sein, ihr)
Plural: uns/onz, jem
Demonstrativpronomina (hier gibt es - anders als im Deutschen- nur zwei Genera: geschlechtlich und sächlich)
Singular: de, dit, de/die, dat (dieser/diese, dieses, jener/jene, jenes)
Plural: düsse/dese/deze, de/die (diese, jene)
Das Präfix ge- für die Charakterisierung des Partizips Perfekt und davon abgeleiteter Substantive ist - ähnlich, wie in der hochdeutschen Sprachentwicklung - zunächst in die Schriftsprache (mittelniederdeutsch und mittelniederländisch integriert worden, im nordniedersächsischen und ostniederdeutschen Raum (Nordniedersächsisch und Mecklenburgisch) jedoch nicht vollständig. Dort ist dieses Sprachmerkmal, vermutlich auch unter Einfluss der schwedischen und dänischen Regentschaft in Teilen Norddeutschlands sowie der Beziehungen zu Skandinavien in der gesprochenen, später auch der geschriebenen Sprache nicht mehr aufzufinden. Dementsprechend findet man dieses Präfix im Niederländischen, Westfälischen und Ostfälischen, aber nicht im Ostfriesischen, Nordniedersächsischen und Mecklenburgischen. Im Weserplatt findet sich das Präfix abgeschwächt wieder, obwohl es dem Nordniedersächsischen zugerechnet wird.

ndl. gekocht, westf. gekoopt, weserpl. 'ekofft, nnds. kööpt, dän. købt (gekauft)
ndl. geslapen, nnds. slapen, weserpl. 'eslapen, engl. slept (geschlafen)
Das Perfekt und Plusquamperfekt wird - ähnlich wie im Deutschen - mit dem Hilfsverb hebben gebildet.

Das Futur wird - anders als im Deutschen und ähnlich wie im Englischen mit dem Hilfsverb sallen/schallen/zullen (verwandt, aber nicht bedeutungsidentisch mit dem Deutschen sollen gebildet

Ik schall na School gahn kann sowohl Ich werde zur Schule gehen als auch Ich soll zur Schule gehen bedeuten.
Das Kasussystem ist - parallel zum Englischen und den skandinavischen Sprachen auf drei Fälle - vereinfacht, Akkusativ und Dativ sind zum Objektiv vereinigt:

Ik kiek den Mann an (Ich sehe den Mann an, Akkusativ)
Ik geev den Mann Geld (Ich geben dem Mann Geld, Dativ)
Diese Entwicklung setze zunächst im Norden des niederdeutschen Sprachgebiets ein, setzte sich dann aber nach Süden (Niederländisch, Westfälisch) weiter durch.

http://www.netzwelt.de/lexikon/Dialekt.html

Benny
23.02.2005, 14:25
Niederdeutsche Sprache

Die niederdeutschen Mundarten
Die Niederdeutschen Sprachen (Eigenbezeichung: Nederdüütsch) sind eine Gruppe von Germanischen Sprachen, die seit der zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung vom mittel- und oberdeutschen Sprachraum geschieden sind (Benrather Linie). Sie weisen unter anderem Ähnlichkeiten mit der hochdeutschen, der englischen Sprache und der Friesischen Sprache auf. Die Niederdeutsche Sprache gliedert sich in die drei Gruppen der Niederfränkischen Sprache, der Niedersächsischen Sprache und der Ostniederdeutschen Sprache, die ugs. als Plattdeutsch (plattdüütsch) bezeichnet werden.

Die Niederländisch-Flämische Sprache hat sich aus dem niederfränkischen Zweig des Niederdeutschen entwickelt. Die altsächsische Sprache ist der gemeinsame Ursprung der Niedersächsischen Sprache und der Angelsächsischen Sprache, die eine wesentliche Wurzel der englischen Sprache ist. In beiden Zweigen gab es gegenüber dem Altsächsischen zusätzliche skandinavische Einflüsse. Im Nordosten Deutschlands werden außerdem die Dialekte der Ostniederdeutschen Sprache gesprochen.

Während das Niederfränkische in den Niederlanden (tüütsche taal der neederen Landen) und Belgien - bedingt durch die Eigenstaatlichkeit nach dem westfälischen Frieden - Schrift- und Kultursprache wurde bzw. blieb, sind die niederdeutschen Mundarten (in Deutschland und in den Niederlanden) gegenüber der hochdeutschen Sprachform bzw. der hochniederländischen Sprachform auf dem Rückzug. Historische Gründe in Deutschland dafür sind die jahrhundertelange kulturelle Überlegenheit des oberdeutschen Raumes, die Vorbildfunktion des Kaiserhofes, der seit der Zeit der Salier Hausmacht und Schwerpunkt im Süden hatte, und die Bibelübersetzung Martin Luthers. In einem langen Prozess wurde das Niederdeutsche aus Kirche, Schule (Einführung von Hochdeutsch als verbindl. Unterrichtssprache nach Gründg. des DR 1871 durch Bismark), Politik, Literatur und Wissenschaft, ab dem 20. Jahrhundert auch aus den meisten Familien, verdrängt. Aber auch durch massive Zuwanderungen von Menschen aus anderen Dialekträumen nach dem II. Weltkrieg haben zur Errosion der Sprache in den vergangenen 50 jahren beigetragen. Regionale Wiederbelebungsversuche können diesen von den Massenmedien zusätzlich beschleunigten Vorgang nicht aufhalten.

Stammbaum
Niederdeutsch, Nederdüütsch, Nederduytsch, Nederduitsch, Nederduits

Niederfränkisch, besser bekannt als Niederländisch-Flämisch (Niederlande, Belgien, Deutschland und Frankreich)
Afrikaans (Südafrika, Namibia)
Niedersächsisch, in Norddeutschland besser bekannt als Plattdeutsch (Plattdüütsch)
Westniedersächsische Sprache, auch Westnedersäksisch oder Westnedersässisch (Niederdeutschland, Niederlande und Dänemark)
Ostniederdeutsch (Deutschland und aussterbend in Polen)
Plautdietsch oder auch niederpreußische Sprache (entstanden an der Weichselmündung bei Danzig, durch Auswanderer weit verbreitet)
In Deutschland wird der Begriff Niederdeutsch häufig als Synonym für die Niedersächsische Sprache ("die sächsische Sprache des niederen Landes") benutzt. Die Niederdeutsche Sprache im Sinne des sprachwissenschaftlichen Terminus Niedersächsische Sprache ist seit 1998 als Regionalsprache anerkannt und durch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen geschützt. Der niederdeutsche Dialekt Plautdietsch wird unter anderem von den Mennoniten in Amerika und mennonitischen Spätaussiedlern gesprochen.


Merkmale

Lautstand
Die niederdeutschen Sprachen haben die zweite germanische oder hochdeutsche Lautverschiebung nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil mitgemacht. Daher sind viele Worte der niederdeutschen Sprachen ähnlich den entsprechenden englischen, dänischen, schwedischen, norwegischen und isländischen Worten, z.B.

nd. Water; engl. water; dän. vand (Wasser)
nd. Vader, Vadder; engl. Father; dän. far (Vater)
nd. Pann, Panne ; engl. pan (Pfanne)
nd. Salt; engl. salt; dän. salt (Salz)
nd. Melk; engl. milk; dän. melk (Milch)
In der niederländischen Sprache, sowie in einigen westniedersächsischen Dialekten wird das g als hartes ch gesprochen (für das weiche ch wird ? geschrieben), im Westfälischen als weiches ch.


Grammatik
Artikel haben nur zwei Geschlechter (anders als im Deutschen), geschlechtlich und sächlich
de Mann / de Man (der Mann)
de Fru / de vrouw (die Frau)
dat Kind / het Kind (das Kind)
Die Personalpronomina sind einander ähnlich, insbesondere hat die dritte Person Singular eine andere Wurzel als im Hochdeutschen (he statt er)
Singular: Ik, du/je, he/hij, se/ze, dat/et,het (ich, du, er, sie, es)
Plural: Wi/wij, ji/jullie, se/ze (wir, ihr, sie)
Possesivpronomina
Singular: mien/mijn, dien/dijn, hüm/em, hör/ehr/har (mein, dein, sein, ihr)
Plural: uns/onz, jem
Demonstrativpronomina (hier gibt es - anders als im Deutschen- nur zwei Genera: geschlechtlich und sächlich)
Singular: de, dit, de/die, dat (dieser/diese, dieses, jener/jene, jenes)
Plural: düsse/dese/deze, de/die (diese, jene)
Das Präfix ge- für die Charakterisierung des Partizips Perfekt und davon abgeleiteter Substantive ist - ähnlich, wie in der hochdeutschen Sprachentwicklung - zunächst in die Schriftsprache (mittelniederdeutsch und mittelniederländisch integriert worden, im nordniedersächsischen und ostniederdeutschen Raum (Nordniedersächsisch und Mecklenburgisch) jedoch nicht vollständig. Dort ist dieses Sprachmerkmal, vermutlich auch unter Einfluss der schwedischen und dänischen Regentschaft in Teilen Norddeutschlands sowie der Beziehungen zu Skandinavien in der gesprochenen, später auch der geschriebenen Sprache nicht mehr aufzufinden. Dementsprechend findet man dieses Präfix im Niederländischen, Westfälischen und Ostfälischen, aber nicht im Ostfriesischen, Nordniedersächsischen und Mecklenburgischen. Im Weserplatt findet sich das Präfix abgeschwächt wieder, obwohl es dem Nordniedersächsischen zugerechnet wird.

ndl. gekocht, westf. gekoopt, weserpl. 'ekofft, nnds. kööpt, dän. købt (gekauft)
ndl. geslapen, nnds. slapen, weserpl. 'eslapen, engl. slept (geschlafen)
Das Perfekt und Plusquamperfekt wird - ähnlich wie im Deutschen - mit dem Hilfsverb hebben gebildet.

Das Futur wird - anders als im Deutschen und ähnlich wie im Englischen mit dem Hilfsverb sallen/schallen/zullen (verwandt, aber nicht bedeutungsidentisch mit dem Deutschen sollen gebildet

Ik schall na School gahn kann sowohl Ich werde zur Schule gehen als auch Ich soll zur Schule gehen bedeuten.
Das Kasussystem ist - parallel zum Englischen und den skandinavischen Sprachen auf drei Fälle - vereinfacht, Akkusativ und Dativ sind zum Objektiv vereinigt:

Ik kiek den Mann an (Ich sehe den Mann an, Akkusativ)
Ik geev den Mann Geld (Ich geben dem Mann Geld, Dativ)
Diese Entwicklung setze zunächst im Norden des niederdeutschen Sprachgebiets ein, setzte sich dann aber nach Süden (Niederländisch, Westfälisch) weiter durch.

http://www.netzwelt.de/lexikon/Dialekt.html

Und wem steht sie jetzt näher, nach deiner Meinung?

John Donne
24.02.2005, 05:36
Wieso zyklisch?


Ich habe den Eindruck, es verbreitet sich man mehr, mal weniger in der Jugendkultur und, daß dies zyklisch verläuft.

Grüße
John