PDA

Vollständige Version anzeigen : Biosprit - Wie rechnet sich das?



jochen53
04.04.2009, 23:22
Ich lebe auf den Philippinen und beschäftige mich mit Landwirtschaft. Fast täglich hört man hier von ausländischen Firmen, die den Farmern den Anbau von Biosprit-Pflanzen für den Export nahebringen wollen. Stets werde tolle Rechnungen aufgemacht, z.B. diese hier:

http://www.pia.gov.ph/?m=12&fi=p080521.htm&no=35

Bei genauerer Betrachtung ist das ein Witz. Um diese Mengen ernten zu können müssen die Bäume erst einmal einige Jahre wachsen und gepflegt werden. Dann die Frage, wer soll bei 1.000 Bäumen pro Hektar jeweils ca. 1.000 Schoten einzeln abpflücken, die Samen auspuhlen, trocknen und zum (noch nicht vorhandenen) Verarbeitungsbetrieb transportieren? Was, wenn der Verarbeitungsbetrieb nicht gebaut wird?

Gemäß gesetzlichen Mindestlohn kommt ein Landarbeiter auf ca. 60.000 Peso = 1.000 EURO pro Jahr. Tatsächlich bezahlt wird zwar nur ca. die Hälfte, aber auch das macht die Produktion viel zu teuer.

Mit anderen hier propagierten Pflanzen wie z.B. Jatropha ist es ähnlich. Die Hektarerträge (Nettoverdienst am Jahresende) liegen weit unter denen von traditionellen Pflanzen wie Reis und Mais. Warum sollte also ein Farmer auf Energiepflanzen umstellen? Selbst bei einem Rohölpreis von 150 $/b wäre das ein glattes Minusgeschäft.

Bei Jatropha kann man im besten Fall 2.500 Liter Diesel-Ersatz pro Hektar und Jahr ernten, das sind abzüglich der Kosten für Verarbeitung und Transport beim derzeitigen Preisniveau ca. 400 EURO im Jahr Bruttoumsatz für den Farmer. Mit Reis kommt er auf ca. 1.200 EURO.

Wie ist Eure Meinung dazu? Wo liegt der versteckte Witz in der Sache?

wtf
05.04.2009, 06:48
Die Biosprit-Industrie ist ein politisch motivertes Münchhausenprojet, das nicht nur völlig unwirtschaftlich ist, sondern en passant auch noch den Ärmsten das Essen aus den Schüsseln klaut.

Stadtknecht
05.04.2009, 07:25
Biosprit ist ökonomischer und ökologischer Unsinn.

Wenn schon Energie aus Pflanzen, dann zum Heizen mit Holzpellets.

CrispyBit
05.04.2009, 12:00
Wenn die Arbeit paar Bauern übernehmen vielleicht nicht, aber wie sieht es aus wenn diese Plantagen vom Staat betrieben werden würden, Autonom und das über sehr Große Flächen. Vielleicht gibt es ja schon Methoden aus weniger mehr zu machen.

Um Der Tägliche Öl verbraucht liegt heute bei 87 Millionen Barrel am Tag, dass wären Knapp 14 Milliarden Liter Täglich und 5 Billionen Jährlich.

Laut Wiki bekommt man aus 1 Hektar mindestens 1500 bis 2500 Liter Jährlich an Biokraftstoff. Demnach brauchen wir um die 3,5 Milliarden Hektar (35.000.000km²) an Land um den heutigen Bedarf komplett mit Biosprit zu decken.

Es heißt die Herstellung kostet nur Doppelt soviel, wie die von Benzin, wenn man bedenkt was die Konzerne an Öl verdienen, wären die selbst mit dem halben Betrag gut bedient. Technik und Fläche ist vorhanden, aber was fehlt?

politisch Verfolgter
05.04.2009, 12:03
Verbrennungsmotoren abstellen, erdnahe Solarenergie umfassend erschließen. Deren Transformation in goldene Netzwerke ist immer weiter zu optimieren.
Mit entsprechend viel el. Energie zum tendenziellen Nulltarif entkommen wir dem modernen Feudalismus.
Deswegen ists politisch nicht gewollt.
Arbeitsgesetzgebungen rechnen sich nicht, müssen also ebenfalls weg.

jochen53
05.04.2009, 13:12
Es heißt die Herstellung kostet nur Doppelt soviel, wie die von Benzin, wenn man bedenkt was die Konzerne an Öl verdienen, wären die selbst mit dem halben Betrag gut bedient. Technik und Fläche ist vorhanden, aber was fehlt?
Meines Wissens gibt es hier auf den Philippinen keine bzw. nur eine sehr geringe Steuer auf Diesel. Deshalb kostet der Liter an der Tanke auch nur ca. 0,44 EURO, Super ist 50% teurer. Allerdings kostet 1 Liter Pflanzenöl ca. 1 EURO. Deshalb kann das mit den doppelten Kosten hinkommen.

Ohne Subventionen ist der Anbau von Biosprit-Pflanzen also höchst defizitär. Vieleicht liegt die Lösung darin, Pflanzen zu finden die neben Biosprit noch andere Produkte hergeben. Bei den im Eingangsposting verlinkten Moringa - Bäumen haben z.B. die Blätter extrem hohe Anteile an Vitaminen, Spurenelementen und vor allem Protein. Das Dumme ist dabei, wenn mann ständig die Blätter erntet wachsen keine Samen, aus denen der Biosprit hergestellt wird.

Die Bauern sollen nur 10 Pesos ( 0,15 EURO) pro Kilo Samen bekommen, Ölanteil gut 40%. Das sind dann schon mal 40 Cent nur für das unverarbeitete Öl. Allerding muß man dazusagen, dass der Presskuchen ein extrem wirksamer Dünger ist und auch als Futtermittel und zur Wasseraufbereitung verwendet werden kann.

Kann man übrigens auch bei Ebay kaufen, ist nur etwas teurer als 0,15 EURO...

http://cgi.ebay.de/Moringa-olfeirea-1-Kg-Samen-DIREKT-ab-Moringa-Farm_W0QQitemZ320354844109QQcmdZViewItemQQptZS%C3% A4mereien_Zwiebeln?hash=item320354844109&_trksid=p3911.c0.m14&_trkparms=72%3A1229|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A13 18

dirk1969
05.04.2009, 13:22
Ethanol funktioniert z.B. in Brasilien ganz gut. Die haben ja genug Biomasse aus Zuckerrohr zum Vergären/Fermentieren. Bei uns ist es Unsinn, da Getreide verwendet wird, daß dann zur Ernährung fehlt.
Bio-Diesel ist totaler Unfug. Zuerst muß das Öl gewonnen und Transportiert werden. Dann wird es desodoriert (die Fettsäuren müssen unter Vakuum abdestiliert werden) Dann wird das Öl mit Methanol umgeestert und nochmal behandelt (degumming) Erst dann hat man ein Produkt als Diesel-Ersatz. Alle Schritte brauchen Energie.

politisch Verfolgter
05.04.2009, 13:23
Kürzlich brachte der GEZ-ÖD im TV wieder mal die Weltkarte mit einem markanten Quadrat rechts oben in der nördlichen Sahara. Das sei die Fläche, deren erschließbare Solarenergie dem Weltverbrauch an Energie entspräche.
Dieses Quadrat wurde dann auf die Welt augesplittet gezeigt, deren Gesamtfläche deswegen weit größer wurde, weil auch nördlichere und südlichere Regionen mit Kästchen belegt wurden.
Da sind dann bestimmt fruchtbare Regionen dabei.
Die geopolitsiche Lage des "Urquadrats" ist ja extrem heikel, wovon man dann abhängig wäre.
Und was, wenn nun Jeder den Energiebedarf der 1 % Begütertsten zugrunde legt?
Wenn selbst das durch das techn.-wiss. Darstellbare Makulatur würde, wenn uns gewaltig viele Maschinen zu immer besseren Freiheitsgraden materieller Selbstverwirklichung verhelfen?
Wenn damit 1000mal mehr Energie erforderlich wird?
Da ist irdisch nix zu wollen.
Zudem können Bioreaktoren mit nur genug el. Energie die Landwirtschaft überall komplett erübrigen.
Wir haben in das energetische high tech Zeitalter einzusteigen, das auf el.-magn. Energie basiert.
10 000 Jahre Entwicklungsverzögerung sind rasant aufzuholen, wozu auch unsere Lebenserwartung massiv zu erhöhen ist.
Auf gar keinen Fall sich also an Überlebensstrategien elender Lebensbedingungen der per modernem Feudalismus bewirkten 2. und 3. Welt orientieren.

Skaramanga
05.04.2009, 14:06
Meines Wissens gibt es hier auf den Philippinen keine bzw. nur eine sehr geringe Steuer auf Diesel. Deshalb kostet der Liter an der Tanke auch nur ca. 0,44 EURO, Super ist 50% teurer. Allerdings kostet 1 Liter Pflanzenöl ca. 1 EURO. Deshalb kann das mit den doppelten Kosten hinkommen.

Ohne Subventionen ist der Anbau von Biosprit-Pflanzen also höchst defizitär. Vieleicht liegt die Lösung darin, Pflanzen zu finden die neben Biosprit noch andere Produkte hergeben. Bei den im Eingangsposting verlinkten Moringa - Bäumen haben z.B. die Blätter extrem hohe Anteile an Vitaminen, Spurenelementen und vor allem Protein. Das Dumme ist dabei, wenn mann ständig die Blätter erntet wachsen keine Samen, aus denen der Biosprit hergestellt wird.

Die Bauern sollen nur 10 Pesos ( 0,15 EURO) pro Kilo Samen bekommen, Ölanteil gut 40%. Das sind dann schon mal 40 Cent nur für das unverarbeitete Öl. Allerding muß man dazusagen, dass der Presskuchen ein extrem wirksamer Dünger ist und auch als Futtermittel und zur Wasseraufbereitung verwendet werden kann.

Kann man übrigens auch bei Ebay kaufen, ist nur etwas teurer als 0,15 EURO...

http://cgi.ebay.de/Moringa-olfeirea-1-Kg-Samen-DIREKT-ab-Moringa-Farm_W0QQitemZ320354844109QQcmdZViewItemQQptZS%C3% A4mereien_Zwiebeln?hash=item320354844109&_trksid=p3911.c0.m14&_trkparms=72%3A1229|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A13 18

Was ist mit Palmöl? (Habe mir gerade ein Thai-Curry damit gemacht :D)

politisch Verfolgter
05.04.2009, 14:29
Au ja, und Biosprit in die Kehle gießen ;-)
Ich muß wieder mal abnehmen, darf nur HeringsGeleeWürfel verdrücken. Der Reis und die Nudeln sind Dickmacher. Aber ohne Beilage schmeckts doch nicht so gut.

CrispyBit
05.04.2009, 14:33
Ethanol funktioniert z.B. in Brasilien ganz gut. Die haben ja genug Biomasse aus Zuckerrohr zum Vergären/Fermentieren. Bei uns ist es Unsinn, da Getreide verwendet wird, daß dann zur Ernährung fehlt.
Bio-Diesel ist totaler Unfug. Zuerst muß das Öl gewonnen und Transportiert werden. Dann wird es desodoriert (die Fettsäuren müssen unter Vakuum abdestiliert werden) Dann wird das Öl mit Methanol umgeestert und nochmal behandelt (degumming) Erst dann hat man ein Produkt als Diesel-Ersatz. Alle Schritte brauchen Energie.

Das Herstellen von Ethanol sollte auch sinnvoller, als der von Pöl, sein. Aus 1 Hektar soll man 2500 Liter bekommen, also fast das Doppelte vom Pöl Biosprit und der Anwendungsbereich von Ethanol ist höher, Brennstoffzellen werden unteranderem auch von Ethanol betrieben. Bei der jetzigen Politik ist der Diesel selbst mit Pöl kaum im Vorteil.

jochen53
05.04.2009, 15:12
Was ist mit Palmöl? (Habe mir gerade ein Thai-Curry damit gemacht :D)
Da kommt per Hektar noch weniger als bei Moringa raus. Wenn dann noch ein Taifun einschlägt ist mindestens ein Jahr Sendepause mit ernten. Auch die Verarbeitung ist extrem aufwändig, erst muß die Aussenschale entfernt werden, dann die eigentliche Nuß halbiert und dann das Copra herausgeschält und getrocknet werden.

Hier mal ein schönes Beispiel wie Konzerne, Unis und Ministerien Geld zum Fenster hinausschmeißen:

http://72.14.235.132/search?q=cache:PFRYva5nibAJ:www.bsh-group.de/index.php%3Fdownload%3D1111%26file%3D223836619+pro tos+kocher&cd=2&hl=de&ct=clnk&client=firefox-a

Von diesen ganzen Experten ist Niemanden aufgefallen, dass in den Entwicklungsländern Pflanzenöl doppelt so teuer wie Kerosin ist. Auch das Öl selber herstellen ist Quatsch, besser die Kokusnüsse verkaufen wie sie sind und mit dem Erlös Kerosin, Feuerholz oder Holzkohle kaufen. Das ist um ein Mehrfaches billiger. Selbst wenn die Leute den Kocher geschenkt bekommen ist das ein Minusgeschäft.

Rikimer
05.04.2009, 15:59
Ich lebe auf den Philippinen und beschäftige mich mit Landwirtschaft. Fast täglich hört man hier von ausländischen Firmen, die den Farmern den Anbau von Biosprit-Pflanzen für den Export nahebringen wollen. Stets werde tolle Rechnungen aufgemacht, z.B. diese hier:

http://www.pia.gov.ph/?m=12&fi=p080521.htm&no=35

Bei genauerer Betrachtung ist das ein Witz. Um diese Mengen ernten zu können müssen die Bäume erst einmal einige Jahre wachsen und gepflegt werden. Dann die Frage, wer soll bei 1.000 Bäumen pro Hektar jeweils ca. 1.000 Schoten einzeln abpflücken, die Samen auspuhlen, trocknen und zum (noch nicht vorhandenen) Verarbeitungsbetrieb transportieren? Was, wenn der Verarbeitungsbetrieb nicht gebaut wird?

Gemäß gesetzlichen Mindestlohn kommt ein Landarbeiter auf ca. 60.000 Peso = 1.000 EURO pro Jahr. Tatsächlich bezahlt wird zwar nur ca. die Hälfte, aber auch das macht die Produktion viel zu teuer.

Mit anderen hier propagierten Pflanzen wie z.B. Jatropha ist es ähnlich. Die Hektarerträge (Nettoverdienst am Jahresende) liegen weit unter denen von traditionellen Pflanzen wie Reis und Mais. Warum sollte also ein Farmer auf Energiepflanzen umstellen? Selbst bei einem Rohölpreis von 150 $/b wäre das ein glattes Minusgeschäft.

Bei Jatropha kann man im besten Fall 2.500 Liter Diesel-Ersatz pro Hektar und Jahr ernten, das sind abzüglich der Kosten für Verarbeitung und Transport beim derzeitigen Preisniveau ca. 400 EURO im Jahr Bruttoumsatz für den Farmer. Mit Reis kommt er auf ca. 1.200 EURO.

Wie ist Eure Meinung dazu? Wo liegt der versteckte Witz in der Sache?

Da hinter diesem Irrsinn nicht nur nur Wahnsinnige stecken können, bin ich mittlerweile zum Schluß gekommen das es genauso auch gewollt ist. Natürlich lohnt sich der Biosprit, sofern dieser vom Staat nicht subventioniert wird, für den Anbauer nicht. Sowohl ökonomisch, als auch ökologisch ist es ein Minusgeschäft.

Den einzigen Effekt den ich sehen kann: Nahrungsmittel werden über mittelfristig sehr stark im Preis ansteigen durch diese Politik. Und die Bewegung des Pantheismus, Mutter Natur, Klimakult gestärkt.

Warum sowohl das eine, als auch das andere im Interesse der Gesellschaft oder der Elite sein soll, ist eine andere Frage.

MfG

Rikimer

politisch Verfolgter
05.04.2009, 16:29
"Die Elite"?
Ist deren mentaler %Rang gemäß derem Eink./Verm.-%Rang?
Gilt das generell für derartige %Ränge?
Möglichst kaufkräftige Nachfrager haben sich für die Anbieter lohnen zu können.
Politverbrecher unterbinden das "zumutbarkeitsrechtlich" per Arbeitsgesetzgebung.
Wie geht der Dreck weg zu bekommen?
Was hat das mit "Elite" zu tun?
Der Arbeitsgesetzdreck kann sich für einen doch niemals rechnen.
Drum muß er weg, ist doch klar.
Wo ist die Elite, die das angeht?

Don
05.04.2009, 19:02
Wie ist Eure Meinung dazu? Wo liegt der versteckte Witz in der Sache?

Sag Deinen Farmern sie sollen sich eine Pumpgun kaufen und die Gauner von ihren Grundstücken pusten wenn sie auftauchen.

Geronimo
05.04.2009, 19:20
Au ja, und Biosprit in die Kehle gießen ;-)
Ich muß wieder mal abnehmen, darf nur HeringsGeleeWürfel verdrücken. Der Reis und die Nudeln sind Dickmacher. Aber ohne Beilage schmeckts doch nicht so gut.

Reis oder Nudeln zu Hering in Gelee? Igittigitt. Da passen doch eher Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck, oder?

politisch Verfolgter
05.04.2009, 19:34
Geronimo, ne, pur ohne Beilage zwecks Abnehmen.
Kann ja nicht jeden Tag Tomatenspaghettis essen, die zwar auch 300 Gramm pro Tag weniger bringen.
War vor wenigen Wochen sogar unter 77 kg, nun gehts aber flott auf die 80 zu. Bei 76.6 kg bekam ich Angst, hab dann wieder Reis und Nudeln als Beilage gegesssen.
Man gewöhnt sich zu leicht an die Völlerei.
Wobei Fett jedweder Form in der Küche nix verloren hat, erst recht nicht im Magen.
Bis ich wenigstens wieder auf 78 kg runter bin, trau ich mich fast nix zu essen.

Geronimo
05.04.2009, 19:38
Geronimo, ne, pur ohne Beilage zwecks Abnehmen.
Kann ja nicht jeden Tag Tomatenspaghettis essen, die zwar auch 300 Gramm pro Tag weniger bringen.
War vor wenigen Wochen sogar unter 77 kg, nun gehts aber flott auf die 80 zu. Bei 76.6 kg bekam ich Angst, hab dann wieder Reis und Nudeln als Beilage gegesssen.
Man gewöhnt sich zu leicht an die Völlerei.
Wobei Fett jedweder Form in der Küche nix verloren hat, erst recht nicht im Magen.
Bis ich wenigstens wieder auf 78 kg runter bin, trau ich mich fast nix zu essen.

Übertreib´s nicht. Das kann ganz schnell auf die Pumpe gehen! Fisch ist im Prinzip aber immer gut.

jochen53
05.04.2009, 19:40
Sag Deinen Farmern sie sollen sich eine Pumpgun kaufen und die Gauner von ihren Grundstücken pusten wenn sie auftauchen.
Kein Witz: Hier auf den Philippinen gibt es auch ein EEG, u.a. ist 5% Zumischung zum Sprit vorgeschrieben. Fast der gesamte Biosprit wird importiert, im Land selber ist erst seit einigen Tagen der erste Betrieb in Produktion gegangen, diverse andere sind im Aufbau.

Fast täglich liest man hier in der Presse von ausländischen Firmen die Biosprit kaufen oder eine Fabrik aufmachen wollen. Am besten ist natürlich wenn die herkömmlichen Farmen richtig profitabel werden. Dann beißen sich die Biosprit-Aufkäufer an den zu zahlenden Preisen die Zähne aus.

Biosprit kann ja durchaus sinnvoll sein, z.B. wenn beim Zuckerrohr die Reste verwertet werden oder wenn man Land hat wo sonst nichts anderes wächst. Das ist z.B. mit dem Jatropha in der Sahelzone der Fall. Dort pflanzt man Jatropha als lebende Zäune um den Acker vor Ziegen usw. zu schützen, da die Pflanzenbestandteile giftig sind.

Das machen wir übrigens auf unserer Farm auch so, allerdings mit Moringa und Madre de Cacao Bäumen. Von einem bestehenden Baum einen Ast absäbeln, in die Erde stecken, draufpinkeln und nach 6 Monaten hat man einen richtigen Baum. Die stehen jetzt im Abstand von einem Meter direkt am Zaun und sorgen gleichzeitig als Windschutz.

politisch Verfolgter
05.04.2009, 19:54
Geronimo, Fisch ist besser als Biosprit, der ja nur die Umwelt versaut und Hungernden zur Generierung Nahrung entzieht.

Wir haben von Verbrennung weg zu kommen.
El. Energie hats in immer größerem Ausmaß zu immer geringeren Kosten zu geben. Sie ist ideal für einfach alles geeignet, für Roboter und Bioretorten, für high tech Habitate und in ihre Ursprünglichkeit zu versetzende Natur.

Geronimo
05.04.2009, 21:11
Geronimo, Fisch ist besser als Biosprit, der ja nur die Umwelt versaut und Hungernden zur Generierung Nahrung entzieht.

Wir haben von Verbrennung weg zu kommen.
El. Energie hats in immer größerem Ausmaß zu immer geringeren Kosten zu geben. Sie ist ideal für einfach alles geeignet, für Roboter und Bioretorten, für high tech Habitate und in ihre Ursprünglichkeit zu versetzende Natur.

Recht hast du!:top::]

Don
05.04.2009, 21:37
Kein Witz: Hier auf den Philippinen gibt es auch ein EEG, u.a. ist 5% Zumischung zum Sprit vorgeschrieben. Fast der gesamte Biosprit wird importiert, im Land selber ist erst seit einigen Tagen der erste Betrieb in Produktion gegangen, diverse andere sind im Aufbau.

Fast täglich liest man hier in der Presse von ausländischen Firmen die Biosprit kaufen oder eine Fabrik aufmachen wollen. Am besten ist natürlich wenn die herkömmlichen Farmen richtig profitabel werden. Dann beißen sich die Biosprit-Aufkäufer an den zu zahlenden Preisen die Zähne aus.

Biosprit kann ja durchaus sinnvoll sein, z.B. wenn beim Zuckerrohr die Reste verwertet werden oder wenn man Land hat wo sonst nichts anderes wächst. Das ist z.B. mit dem Jatropha in der Sahelzone der Fall. Dort pflanzt man Jatropha als lebende Zäune um den Acker vor Ziegen usw. zu schützen, da die Pflanzenbestandteile giftig sind.

Das machen wir übrigens auf unserer Farm auch so, allerdings mit Moringa und Madre de Cacao Bäumen. Von einem bestehenden Baum einen Ast absäbeln, in die Erde stecken, draufpinkeln und nach 6 Monaten hat man einen richtigen Baum. Die stehen jetzt im Abstand von einem Meter direkt am Zaun und sorgen gleichzeitig als Windschutz.

Natürlich kann man dezentral oder als Farmer für den Eigenbedarf alles Mögliche nutzen, als großtechnische Anwendung ist das aber alles purer Irrsinn.

Das haben zu Römerzeiten die Mittelmeeranrainerstaaten für andere Zwecke auch schon gemacht, weshalb sie heute alle so aussehen wie sie aussehen.

Skaramanga
05.04.2009, 22:00
Da kommt per Hektar noch weniger als bei Moringa raus. Wenn dann noch ein Taifun einschlägt ist mindestens ein Jahr Sendepause mit ernten. Auch die Verarbeitung ist extrem aufwändig, erst muß die Aussenschale entfernt werden, dann die eigentliche Nuß halbiert und dann das Copra herausgeschält und getrocknet werden.
...


Ich meine aber schon das Palmöl, gel? - also dieses orangefarbene dickflüssige Zeugs - und nicht das klare (in festen Zustand weisse) Kokosöl. Also von den kurzen, dicken Ölpalmen, nicht von den Kokospalmen. Kenne die botanischen Namen jetzt nicht. Auf den Phillies müsste es eigentlich auch beides geben.

politisch Verfolgter
05.04.2009, 22:14
Der "Arbeitnehmer"Wahnsinn rechnet sich genau so wenig, noch weit weniger.
Stattdessen hätte Biosprit erst gar nicht aufzukommen brauchen, Verbrennung wäre weg vom Fenster, Villa&Porsche wären Standardzweck goldener Netzwerke.
Die Menschheit geht den OchsenkarawanenSumpfWeg elender Affenschieberei.
Regimes unterbinden die ihr adäquaten Freiheitsgrade, die Nutzung des Anteils von ihr längst erschlossener Naturgesetze.
Das el.-magn. Zeitalter ist voll zu entfalten.
Es gräbt modernem Feudalismus das Wasser ab, weswegen es von den Politgangstern zäh und verbissen unterbunden wird.

jochen53
06.04.2009, 05:44
Ich meine aber schon das Palmöl, gel? - also dieses orangefarbene dickflüssige Zeugs - und nicht das klare (in festen Zustand weisse) Kokosöl. Also von den kurzen, dicken Ölpalmen, nicht von den Kokospalmen. Kenne die botanischen Namen jetzt nicht. Auf den Phillies müsste es eigentlich auch beides geben.

Sorry, hatte da etwas durcheinanderbekommen. Diese Ölpalmen sollten hier natürlich auch wachsen, nur habe ich bislang noch keine gesehen. Wenn überhaupt, wird das nur im relativ kleinem Stil angepflanzt. Laut Presseberichten isind die Grundstoffe neben Zuckerrohr hauptsächlich Cassava, Maniok und Jatropha.

CrispyBit
13.04.2009, 22:58
Vor einigen Tagen kam eine Doku auf Arte, "Die Biosprit Lüge", da ging es Hauptsächlich darum das durch das anbauen von den Biosprit-Pflanzen die Bauern Staatlich enteignet werden und der Kleine Mann nichts mehr zu essen hat und das nur weil der Staat mit dem für das Biosprit gewonnene Öl Milliarden verdient. Als die Bauern dagegen klagten hat der Staat ein Kompromiss gefunden, die Bauern können die Felder zurück bekommen und müssen gleich die 20 Millionen € Schulden an die EU mit übernehmen. Allein in Indien soll zurzeit 25 Millionen Hektar Land für Biosprit verwendet werden und soll noch viel mehr werden. Andere Beschwerden gab es von den Busch-Menschen in Indien die ihr Leben im Wald aufgeben mussten, weil der für Palmöl Felder Abbgerodet wurde.

Ist Globalisierung nicht was schönes, wir brauchen die Inder für Biosprit und die Inder uns damit sie nicht verhungern. Der eine ist auf den Anderen angewiesen. Vielleicht entwickelt sich das zu einem Konkurrenzkampf, wer bietet Biosprit billiger an. Bei den jetzigen Sprit preisen könnte man damit vielleicht noch Dielen und ordentlich Kohle machen.

Rikimer
14.04.2009, 00:23
Der Biospritwahn klingt wie die Neuauflage der von den Sozialisten/Kommunisten verursachten künstlichen Hungersnot in der Sowjetunion 1932/33. Kein Wunder, wenn die freien Bauern zum Zwecke der Überführung ihres Eigentums in Kollektive (unter Kontrolle des Staats und der Eliten) ihrer Saat und ihrer Tiere beraubt worden sind. Und ferner Exportüberschüsse an Agrarprodukten erzielt worden sind, was die Preise für z. b. Weizen ins Bodenlose fallen ließ.

Wenn der Klimakult, in meinen Augen eine Wiederbelebung des Phanteismus (Mutter Natur u. ä.), konsequent durchgeführt, zu einer Verknappung der Lebensmittel führt? Führt dies zu steigenden Preisen für Lebensmittel und hernach zu großem Hunger in vielen Teilen der Welt und das wiederum zu Toten, danach zu Unruhen, Aufstände, Kriege.

Ist das wirklich gewollt? ?(

MfG

Rikimer

jochen53
14.04.2009, 06:36
Das nimmt immer absurdere Formen an. Letzte Woche bekam ich eine Anfrage aus Deutschland. Die wollten Schiffsladungsweise Reishülsen für Biogasproduktion kaufen. Allerdings sollten die Hälsen noch pulverisiert werden, um die Transportkosten zu senken. Geboten haben die 100 $/t, macht also ungefähr 150 $ bis das Zeugs in Deutschland ist. Kohlenstoffanteil der Hülsen ist 42%. Also vergleichbar mit Braunkohle, die man wohl für unter 20 $ in Deutschland fördern kann.

Da müssen gewaltige Subventionen im Spiel sein. Natürlich habe ich den Auftrag abgelehnt. Wenn überhaupt, kann sich sowas erst ab 200 $ Ölpreis rechnen. Ausserdem gibt es hier vor Ort bessere Verwendungsmöglichkeiten für die Hülsen. Wir arbeiten gerade an einem genialen Projekt, wird die nächsten Tage fertig. Dazu eröffne ich dann einen separaten Thread.

Don
14.04.2009, 09:50
Das nimmt immer absurdere Formen an. Letzte Woche bekam ich eine Anfrage aus Deutschland. Die wollten Schiffsladungsweise Reishülsen für Biogasproduktion kaufen. Allerdings sollten die Hälsen noch pulverisiert werden, um die Transportkosten zu senken. Geboten haben die 100 $/t, macht also ungefähr 150 $ bis das Zeugs in Deutschland ist. Kohlenstoffanteil der Hülsen ist 42%. Also vergleichbar mit Braunkohle, die man wohl für unter 20 $ in Deutschland fördern kann.

Da müssen gewaltige Subventionen im Spiel sein. Natürlich habe ich den Auftrag abgelehnt. Wenn überhaupt, kann sich sowas erst ab 200 $ Ölpreis rechnen. Ausserdem gibt es hier vor Ort bessere Verwendungsmöglichkeiten für die Hülsen. Wir arbeiten gerade an einem genialen Projekt, wird die nächsten Tage fertig. Dazu eröffne ich dann einen separaten Thread.

Wenn sich irgendwas auf den ersten Blick schon nicht rechnen kann, steckt unter Garantie Brüssel dahinter. Genauer gesagt, mein Geld.

Sollte irgendein Terrorist mit einem wirklich effektiven Anschlagsplan auf dieses diktatorische Ausplünderungsmonster daherkommen bin ich nicht abgeneigt logistische Unterstützung zu leisten.