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Vollständige Version anzeigen : Wird Arbeitslosigkeit durch die Krise wieder gesellschaftsfähig?



Clarholz-Weger
02.04.2009, 11:50
Ein Gutes hat die Krise: Ich persönlich stelle vermehrt fest, dass Arbeitslosigkeit nicht mehr unbedingt dem Arbeitslosen angekreidet wird, sondern sich immer mehr spitzzüngige Nachbarn, schnippische und besserwissende Bekannte darüber im Klaren sind, dass sie selbst auf einer Zeitbombe sitzen.

Hier im Ort gibt es ein großes Maschinenbauunternehmen (Motoren). Diejenigen die da arbeiten waren seit je her die Kings, üppige Sozialleistungen, 35-Stunden-Woche, 31 Tage Urlaub, 14 Gehälter plus ein jährlicher Boni. Alle Azubis werden dort wie selbstverständlich übernommen und ich kenne einige hier im Ort, die sich mit 23-26 Jahren Häuser bauen. Natürlich muss es auch immer ein Neuwagen sein.

Dementsprechend hatten diese Leute dann auch eine ziemlich große Fresse. Die faulen Arbeitslosen, die einfach keinen Bock haben und sich lieber morgens vorm REWE das erste Bier aufmachen.

Ich betone: Hatten. Denn mittlerweile wird dort kurzgearbeitet und wenn man dem Artikel heute morgen in der Zeitung Glauben schenken darf, wird auch das nicht mehr lange gutgehen. Der ganze Laden ist so massiv nach unten gerutscht, dass keiner mehr gerne zugibt, dass er dort arbeitet.

Plötzlich werden Arbeitslose im öffentlichen Ansehen auch nicht mehr dem Sexualstraftäter gleichgestellt. Offenbar haben einige die dunklen Wolken über sich bemerkt.

Ich finde es toll, dass endlich mal die Richtigen arbeitslos werden. Als Angestellter eines Familienbetriebes (6 Angestellte + Chef-Ehepaar) wurde ich häufig verlacht. "Geh doch zu VW oder Daimler und mach was anständiges aus deinem Leben". Ich kriege kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld, habe nur 4 Wochen Urlaub und verdiene auch nicht das, was andere bei diesen ach so sicheren Arbeitgebern einstreichen. Aber unsere Kunden sind krisenimmun und bestellen wie blöde. Ich mache im Augenblick nichts anderes als Auftragsbearbeitung. Wir stellen vielleicht sogar noch einen ein... aber garantiert keine Großfresse aus dem hiesigen Motorenwerk oder vom Daimler!

Ähnliche Erfahrungen?

Lichtblau
02.04.2009, 12:01
Hier im Ort gibt es ein großes Maschinenbauunternehmen (Motoren). Diejenigen die da arbeiten waren seit je her die Kings, üppige Sozialleistungen, 35-Stunden-Woche, 31 Tage Urlaub, 14 Gehälter plus ein jährlicher Boni. Alle Azubis werden dort wie selbstverständlich übernommen und ich kenne einige hier im Ort, die sich mit 23-26 Jahren Häuser bauen. Natürlich muss es auch immer ein Neuwagen sein.


Sowas dürfte in den letzten Jahren immer weniger geworden sein.
In meinem Bekanntenkreis werden alle ausgepresst wie Zitronen.

-jmw-
02.04.2009, 12:16
aber garantiert keine Großfresse aus dem hiesigen Motorenwerk oder vom Daimler!
Haste Dir schon überlegt, was Du den "Grossfressen" sagen wirst, wenn sie bei euch anfragen, ob ihr Arbeit habt für sie? :))

politisch Verfolgter
02.04.2009, 12:24
Die Arbeitsgesetzgebung gehört halt weg. Sie ist Berufsverbot, womit einem die Profitmaximierung per Erwerbsphase unterbunden wird.
Für Villa&Porsche und noch weit mehr gibts ja unermeßlich viel zu tun. Dazu hat es eben per Erwerbsphase Anbieterprofit zu geben, also möglichst kaufkräftige Nachfrager.
Die Arbeitsgesetzgebung unterbindet möglichst kaufkräftige Nachfrager. Da ists am Besten, nachwuchslos nix zu tun und deren Abstellung einzufordern, also auf seinen Grundrechten zu bestehen.

Clarholz-Weger
02.04.2009, 12:26
Haste Dir schon überlegt, was Du den "Grossfressen" sagen wirst, wenn sie bei euch anfragen, ob ihr Arbeit habt für sie? :))

Entweder das: :hihi:
oder das: :flop:

Ich bezweifle aber, dass die sich bei uns vorstellen würden. Wir sind denen nicht bekannt genug.

politisch Verfolgter
02.04.2009, 12:47
Berufsverbot ist Sozialstaatszweck, womit einer demokr. Entwicklung das Wasser abgegraben wird.

Denkpoli
02.04.2009, 17:40
Hier im Ort gibt es ein großes Maschinenbauunternehmen (Motoren). Diejenigen die da arbeiten waren seit je her die Kings, üppige Sozialleistungen, 35-Stunden-Woche, 31 Tage Urlaub, 14 Gehälter plus ein jährlicher Boni. Alle Azubis werden dort wie selbstverständlich übernommen und ich kenne einige hier im Ort, die sich mit 23-26 Jahren Häuser bauen. Natürlich muss es auch immer ein Neuwagen sein.

In welcher Traumwelt lebt du?



Ich betone: Hatten. Denn mittlerweile wird dort kurzgearbeitet und wenn man dem Artikel heute morgen in der Zeitung Glauben schenken darf, wird auch das nicht mehr lange gutgehen. Der ganze Laden ist so massiv nach unten gerutscht, dass keiner mehr gerne zugibt, dass er dort arbeitet.

Plötzlich werden Arbeitslose im öffentlichen Ansehen auch nicht mehr dem Sexualstraftäter gleichgestellt. Offenbar haben einige die dunklen Wolken über sich bemerkt.

Ich finde es toll, dass endlich mal die Richtigen arbeitslos werden. Als Angestellter eines Familienbetriebes (6 Angestellte + Chef-Ehepaar) wurde ich häufig verlacht. "Geh doch zu VW oder Daimler und mach was anständiges aus deinem Leben". ....

Arbeitsplätze bei Großkonzernen waren früher mal sicher. Das haben die Politiker jedoch durch Grenzöffnungen geändert.

Grenzer
02.04.2009, 18:18
[QUOTE=Clarholz-Weger;2805460]Ein Gutes hat die Krise: Ich persönlich stelle vermehrt fest, dass Arbeitslosigkeit nicht mehr unbedingt dem Arbeitslosen angekreidet wird, sondern sich immer mehr spitzzüngige Nachbarn, schnippische und besserwissende Bekannte darüber im Klaren sind, dass sie selbst auf einer Zeitbombe sitzen.
/QUOTE]

Arbeitslosigkeit ist schon,-
seit Schröder die Heuschrecken ins Land holte ,-
nicht mehr unbedingt ein schämenswerter Makel !

Vorbei sind die Zeiten,-
in denen man den Arbeitslosen zumindest eine Teilschuld an derselben vorwerfen konnte,-
nun wahrscheinlich entgültig.

Ob Arbeit oder nicht,-
dass wird heute rein nach maximierter Gewinnsteigerung entschieden........

Humer
02.04.2009, 20:17
Wenn viele Leute den Arbeitslosen die Schuld für ihre Lage geben, dann kommt mir das wie ein verzweifelter Versuch vor, Kritik an dem Wirtschaftssystem, das sie hervorbringt um jeden Preis zu vermeiden. Auf der Strecke bleibt die Logik.
Haben wir jetzt 3,5 Millionen Faulpelze, werden es bald wieder 6 Millionen sein. Auf eine Erklärung für diese enormen "Motivationschwankungen" wird selbstverständlich verzichtet.
Wetten, dass die BILD bald wieder einen Sozialbetrüger an die Öffentlichkeit zerrt, um den Zorn der Bevölkerung in die gewünschten Bahnen zu lenken.

politisch Verfolgter
03.04.2009, 09:37
Gegen Berufsverbot helfen goldene Anbieternetze für Villa&Porsche dadurch per Erwerbsphase möglichst kaufkräftiger Nachfrager.
Wir benötigen die positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft. Sie ist arbeitsgesetzlich unterbunden, womit von teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierten Kostenfaktoren, von gegeneinander gehetztem Kanonenfutter immer neue Finanzblasen gefüllt werden.

-jmw-
03.04.2009, 11:19
Gleiches fand übrigens vor rund 80 Jahren in den Vereinigten Staaten statt:

Mit der Wirtschaftskrise galt, dass jeder seines Glückes Schmied sei, nur noch eingeschränkt und man sah die Unsinnigkeit ein, zig Millionen für "zu doof zum leben" zu deklarieren.

Folge: Der New Deal.

politisch Verfolgter
03.04.2009, 11:53
Gerade die USA zeigen leider drastisch, was moderner Feudalismus bezweckt. Dazu sind sie der älteste, größte und marodeste Sozialstaat der Welt.
Dort haben 80 % der Privathaushalte nach nunmehr fast 250 Jahren 2 % des Privatvermögens.
Nichts zeigt daramtischer, wie massiv schädigend sich moderner SozialstaatsFeudalismus über so viele Generationen hinweg auswirkt.
Genau das ist leider auch für D bezweckt.
Je früher wir den Sozialstaat und die damit verknüpfte Arbeitsgesetzgebung weg bekommen, desto besser ist das für die ganze Menschheit.
Anbieter haben die Wirtschaft und das Kapital zu sein, womit sie per Erwerbsphase ihre Kaufkraft laufend maximieren.
Das hat wiss. zu flankierende Wirtschaftspolitik zu werden, womit es um die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter geht, von denen zudem 99 % der techn.-wiss. Entwicklung stammt.

Kumusta
03.04.2009, 12:06
Als Angestellter eines Familienbetriebes (6 Angestellte + Chef-Ehepaar) wurde ich häufig verlacht. ...Sind die auch alle so abartig drauf wie du?
Wir stellen vielleicht sogar noch einen ein... aber garantiert keine Großfresse...Und immer schön darauf achten, daß nur solche Knaller wie du eingestellt werden.

politisch Verfolgter
03.04.2009, 12:23
Ich wurde nicht verlacht, habe mit einem GmbH-Inhaber Schreibtisch an Schreibtisch agiert, für Kunden Software für ganz spezielle ET/NT-hardware (z.B. Airbus Bugradar, Militärrechner) entwickelt. Wir sind bis nach Bremen zu Krupp Atlas gefahren (die wollten mich abwerben), haben uns am Steuer seines Mercedes abgelöst.
Hat mir nix gebracht, ihm aber reichlich. Das habe ich mitbekommen, bin gegangen, wurde dann auf bis zu 170 TDM von ihm verklagt, weil ich angebl. die software nicht hinreichend kommentiert habe.
Der Gerichtssaal war voll, seine Klage wurde mit der Begründung abgewiesen, er habe mir in einem sog. "Arbeitszeugnis" hervorragende Leistungen attestiert.
Bis zum Urteil dauerte es ca. 2 Jahre. Währenddessen betrieb er Rufmord, wie mir der Bereichsleiter eines global player unter 4 Augen erklärte, wofür er aber nicht als Zeuge auftreten wolle.
Das läutete meinen beruflichen Ausstieg ein.
Der Richter meinte danach am Telefon, als ich ihm das erklärte: "Was wollen Sie denn? Sie haben doch gewonnen!"
So zynisch ist der Wahnsinn gestrickt.

Bettmaen
04.04.2009, 12:06
Wer nicht Beamter oder eine Heuschrecke ist, muss heutzutage jederzeit mit Arbeitslosigkeit rechnen.

Clarholz-Weger
04.04.2009, 12:21
Sind die auch alle so abartig drauf wie du?Und immer schön darauf achten, daß nur solche Knaller wie du eingestellt werden.

Abartig?

Als ich 6 Monate ohne Job war, durfte ich mir auch die herrlichsten Ratschläge und böswilligsten Unterstellungen anhören. Ich hatte wirklich phasenweise den Eindruck, dass Arbeitslosigkeit immer nur die selben trifft, während Leute, die es nicht verdient haben, vom Glück verfolgt werden. Jetzt hat sich das Blatt eben mal gewendet. C'est la vie.

Bruddler
04.04.2009, 12:22
Wenn viele Leute den Arbeitslosen die Schuld für ihre Lage geben, dann kommt mir das wie ein verzweifelter Versuch vor, Kritik an dem Wirtschaftssystem, das sie hervorbringt um jeden Preis zu vermeiden. Auf der Strecke bleibt die Logik.
Haben wir jetzt 3,5 Millionen Faulpelze, werden es bald wieder 6 Millionen sein. Auf eine Erklärung für diese enormen "Motivationschwankungen" wird selbstverständlich verzichtet.
Wetten, dass die BILD bald wieder einen Sozialbetrüger an die Öffentlichkeit zerrt, um den Zorn der Bevölkerung in die gewünschten Bahnen zu lenken.

Einen Sozialbetrüger, den man stellvertretend für alle Arbeitslosen anprangern wird, so dass wieder der Eindruck entstehen soll, es wären genügend Arbeitsplätze vorhanden, nur die Arbeitslosen sind nicht gewillt eine Arbeit anzunehmen.......

Clarholz-Weger
04.04.2009, 12:37
Einen Sozialbetrüger, den man stellvertretend für alle Arbeitslosen anprangern wird, so dass wieder der Eindruck entstehen soll, es wären genügend Arbeitsplätze vorhanden, nur die Arbeitslosen sind nicht gewillt eine Arbeit anzunehmen.......

Zusammen mit einer fetten Zusatzspalte "DIESE JOBS hat Deutschlands faulster Arbeitsloser abgelehnt:"


McDonalds - Servierkraft - 5,20 € / Stunde
Versicherungsagentur Lars Lästig - Call-Center-Agent - 5,80 € / Stunde
Spargelbauer Otto - Erntehelfer - 4,32 € / Stunde

Bruddler
04.04.2009, 12:41
Zusammen mit einer fetten Zusatzspalte "DIESE JOBS hat Deutschlands faulster Arbeitsloser abgelehnt:"


McDonalds - Servierkraft - 5,20 € / Stunde
Versicherungsagentur Lars Lästig - Call-Center-Agent - 5,80 € / Stunde
Spargelbauer Otto - Erntehelfer - 4,32 € / Stunde


bald auch:

4. Deutschlands faulster Arbeitsloser lehnt gutbezahlten Job in Namibia ab :rolleyes:

politisch Verfolgter
04.04.2009, 13:08
Weg mit der Arbeitsgesetzgebung, her mit goldenen Anbieternetzen. Erst damit ist man die Wirtschaft und das Kapital.
Für Villa&Porsche und noch weit mehr gibts gewaltig zu tun, wozu gar nicht genug Roboter entwickelt werden können, die uns zu immer mehr und besseren Robotern verhelfen.
Wobei die Effizienz derartiger Netzwerke mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Weg mit Sozialstaat und Arbeitsgesetzgebung.
Her mit user value.
Es ist pure ökonomische Vernunft.
Und dazu fehlen sogar noch die Wissenschaften.
Es gibt noch nicht mal Wissenschaften für pure ökonomische Vernunft.
Es ist der pure Wahnsinn, der Idiotenzwinger, die Irrenanstalt mit eingebauten HamsterLaufrädern für Affenschieber.
Damit werden Finanzblasen gefüllt und in neue Finanzblasen umgepumpt.
Der Idiotenzwinger ist Durchlauferhitzer.

Humer
04.04.2009, 14:02
Von den Arbeitslosen wird erwartet, dass sie jeden Job annehmen, auch berufsfremd und unterhalb ihrer Qualifizierung. Im Prinzip finde ich das auch richtig. Es ist besser auf eigenen Füßen zu stehen, als zu warten, bis sich der idelae Job findet.
Nun habe ich gehört, dass Arbeitgeber solche Leute ungern einstellen, wenn sie wieder zurück in ihr Fachgebiet wollen, weil sie nicht mehr auf der Höhe des Wissens sind oder warum auch immer.
Wer kann darüber etwas sagen, wird Flexibilität zwar gefordert, aber nicht belohnt ?

Don
04.04.2009, 14:26
Von den Arbeitslosen wird erwartet, dass sie jeden Job annehmen, auch berufsfremd und unterhalb ihrer Qualifizierung. Im Prinzip finde ich das auch richtig. Es ist besser auf eigenen Füßen zu stehen, als zu warten, bis sich der idelae Job findet.
Nun habe ich gehört, dass Arbeitgeber solche Leute ungern einstellen, wenn sie wieder zurück in ihr Fachgebiet wollen, weil sie nicht mehr auf der Höhe des Wissens sind oder warum auch immer.
Wer kann darüber etwas sagen, wird Flexibilität zwar gefordert, aber nicht belohnt ?

Es geht nicht darum Flexibilität zu belohnen sondern sie zu praktizieren. Und zwar auf allen Seiten.
Ganz Europa, aber natürlich speziell Deutschland, besteht durch und durch aus verkrusteten überkommenen Strukturen. Das betrifft Arbeitnehmer wie Arbeitgeber und Politik gleichermaßen.
Unser Arbeirsmarkt würgt immer noch an Traditionen herum die aus dem vorletzten Jahrhundert stammen.

Natürlich ist es hier ein Problem mit einer guten Qualifikation und/oder ausgeprägter Berufserfahrung irgendeinen Depperljob anzunehmen, es wird einen kaum jemand einstellen. Liegt einfach daran, daß generell die stetig aufwärts weisende Ochsentour in allen Köpfen einbetoniert ist. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.

Die Gründe sind vielfältig, die Arbeitsmarktgesetze die zu der Situation beitragen nicht der Auslöser sondern nur eine Folge und Ausdruck der Geisteshaltung.
Ganz generell, es wird übelgenommen nicht der Norm zu entsprechen.

Clarholz-Weger
04.04.2009, 14:51
Von den Arbeitslosen wird erwartet, dass sie jeden Job annehmen, auch berufsfremd und unterhalb ihrer Qualifizierung. Im Prinzip finde ich das auch richtig. Es ist besser auf eigenen Füßen zu stehen, als zu warten, bis sich der idelae Job findet.
Nun habe ich gehört, dass Arbeitgeber solche Leute ungern einstellen, wenn sie wieder zurück in ihr Fachgebiet wollen, weil sie nicht mehr auf der Höhe des Wissens sind oder warum auch immer.
Wer kann darüber etwas sagen, wird Flexibilität zwar gefordert, aber nicht belohnt ?

Das ist ja gerade die Angst, die viele Menschen teilen. Wer sich unter Wert verkauft und erstmal einen 08/15-Job annimmt, der kommt da nur schwer wieder raus.

Es gibt etliche Beispiele, wo z. B. junge Akademiker erstmal im Call-Center oder als Bürokraft Lücken im CV überbrücken, dort aber nicht mehr wegkommen, weil die Arbeitgeber ihnen nix mehr zutrauen und ständig neue Konkurrenz nachrückt - ich kenne eine 32-jährige Jura-Absolventin, die seit Jahren in der QVC-Bestellannahme arbeitet.

So ehrenhaft diese Einstellung ist, so dumm ist sie zugleich. Der Allgemeinheit wird damit ein Gefallen getan, das Individuum bleibt frustriert auf der Strecke. Wer sich allerdings weigert, dem wird Faulheit und Schmarotzerritis attestiert. :(

politisch Verfolgter
05.04.2009, 09:38
Der Krise ist ihre Wurzel zu entziehen: die Arbeitsgesetzgebung muß weg. Goldene Anbieternetze zwecks Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase müssen her.
Dazu sind nicht mal noch so Anonyme erforderlich, sondern staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein juristische Personen, die von den damit Anbietenden gegen Bezahlung genutzt werden. Damit werden keine Finanzblasen gefüllt, sondern Netzwerke aufgebaut und immer dichter verwoben.
Dort kann die sowieso zu 99 % von Betriebslosen stammende techn.-wiss. Entwicklung zur Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase immer optimaler genutzt und weiterentwickelt werden.
Alles muß weg, was dem im Wege stehe - also Sozialstaat und Arbeitsgesetzgebung, während keine öffentl. Mittel in Privatvermögen, Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot zu pumpen sind.
Alles ist goldenen Anbieternetzen umzuwidmen, wozu Wissenschaften einzurichten sind, die A. Nobel leider nicht mit einem Preis belegen konnte.
Unglaublich, wie massiv der Rechtsraum gegenüber einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft verbarrikadiert ist: gesetzlich, institutionell, infrastrukturell und mit öffenlichen Mitteln. Dieser Irrsinn ist abzustellen, Berufsverbot ist zu entfernen.