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Vollständige Version anzeigen : Ostalgie oder Blindheit?



harlekina
31.03.2009, 17:21
Jeder Zweite der 3000 befragten (Ost-)Deutschen wünscht sich die DDR-Krankenhäuser zurück.
Wenn diese ähnlich marode waren wie die komplette DDR-Führung - und daran läßt dieser Bericht (http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitssystem-ein-paralleluniversum-namens-ddr_aid_385845.html) kein Zweifel, kann ich nur sagen: Es wird Zeit für eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte.
Hier ist die Linke aka PDS aka SED gefragt.

Florian
31.03.2009, 17:50
Früher war alles besser.

Stechlin
31.03.2009, 18:03
Jeder Zweite der 3000 befragten (Ost-)Deutschen wünscht sich die DDR-Krankenhäuser zurück.
Wenn diese ähnlich marode waren wie die komplette DDR-Führung - und daran läßt dieser Bericht (http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitssystem-ein-paralleluniversum-namens-ddr_aid_385845.html) kein Zweifel, kann ich nur sagen: Es wird Zeit für eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte.
Hier ist die Linke aka PDS aka SED gefragt.

Harlekina, das hat weniger mit den Standards in DDR-Krankenhäuser zu tun (der muss(!) zwangsläufig heute höher sein), sondern eher damit, dass die Krankenschwester früher noch Zeit für die Patienten hatte und der Chefarzt nicht seit 48h im Dienst.

Mit "Ostalgie" hat das rein gar nichts zu tun.

Stechlin
31.03.2009, 18:03
Früher war alles besser.

Es war nicht alles gut! :]

henriof9
31.03.2009, 18:06
Jeder Zweite der 3000 befragten (Ost-)Deutschen wünscht sich die DDR-Krankenhäuser zurück.
Wenn diese ähnlich marode waren wie die komplette DDR-Führung - und daran läßt dieser Bericht (http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitssystem-ein-paralleluniversum-namens-ddr_aid_385845.html) kein Zweifel, kann ich nur sagen: Es wird Zeit für eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte.
Hier ist die Linke aka PDS aka SED gefragt.

Die werden sich schwer hüten dazu etwas zu sagen, könnte nämlich nach hinten los gehen.

Allerdings kann ich mir vorstellen, daß viele die Versorgung in den Ambulatorien als besser empfanden, schließlich war dort alles an einem Ort, ohne von Motzen nach Dotzen zu rennen.
Und in der derzeitigen Gesundheitspolitik findet man auch nur ganz schwer das gute Haar in der Suppe, da ist der verklärte Blick in die Vergangenheit völlig normal.

Akra
31.03.2009, 18:06
Jeder Zweite der 3000 befragten (Ost-)Deutschen wünscht sich die DDR-Krankenhäuser zurück.
Wenn diese ähnlich marode waren wie die komplette DDR-Führung - und daran läßt dieser Bericht (http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitssystem-ein-paralleluniversum-namens-ddr_aid_385845.html) kein Zweifel, kann ich nur sagen: Es wird Zeit für eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte.
Hier ist die Linke aka PDS aka SED gefragt.

Mein Opa war 86 an Lungenkrebs erkrankt und ein anderes Familienmitglied 2001 an Magen-Darmkrebs. Beide waren im selben Krankenhaus. Ich kann also direkt vergleichen wie sich die Behandlungen verändert hatten.

Der Unterschied ist simpel. In der DDR waren die Möglichkeiten begrenzt, man wußte dies und war darauf eingestellt. Heute ist man Patient zweiter Klasse und dies spürt man auch.

Natürlich hat sich die Medizin in 20 Jahren weiterentwickelt und die Methoden ansich sind besser aber man hat immer das Gefühl nur eine Zahl in der Billianz zu sein und nicht mehr wirklich ein Patient.

Bratschnik
31.03.2009, 18:13
Jeder Zweite der 3000 befragten (Ost-)Deutschen wünscht sich die DDR-Krankenhäuser zurück.
Wenn diese ähnlich marode waren wie die komplette DDR-Führung - und daran läßt dieser Bericht (http://www.focus.de/politik/deutschland/gesundheitssystem-ein-paralleluniversum-namens-ddr_aid_385845.html) kein Zweifel, kann ich nur sagen: Es wird Zeit für eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte.
Hier ist die Linke aka PDS aka SED gefragt.

Das Gesundheitssystem hat früher besser funktioniert. Das ist auch in den alten Bundesländern so. Ist das Westalgie? ;)

Klopperhorst
31.03.2009, 21:40
Harlekina, das hat weniger mit den Standards in DDR-Krankenhäuser zu tun (der muss(!) zwangsläufig heute höher sein), sondern eher damit, dass die Krankenschwester früher noch Zeit für die Patienten hatte und der Chefarzt nicht seit 48h im Dienst.

Mit "Ostalgie" hat das rein gar nichts zu tun.

Eben. Die Gesundheitsversorgung war im Osten, im Gegensatz zur Versorgung mit Luxusgütern und westlichen Konsumwaren, 1a.


---

guebilse
31.03.2009, 21:44
Harlekina, das hat weniger mit den Standards in DDR-Krankenhäuser zu tun (der muss(!) zwangsläufig heute höher sein), sondern eher damit, dass die Krankenschwester früher noch Zeit für die Patienten hatte und der Chefarzt nicht seit 48h im Dienst.

Mit "Ostalgie" hat das rein gar nichts zu tun.

ich finde, dass gerade in der ddr die auswirkungen eines kaum vorhandenen leistungsanspornes, eher unangenehm zu spüren waren. Weniger geeignete wurden kaum zur Besserung bewogen.
der einzige Anreiz lag im sozialistischen Wettbewerb, in Belobigungen und Aushängen zur Planerfüllung... Ein Kindergarten vor dem Herrn.
Die Zonis stellen sich da leider auch immer noch ziemlich träge und dusselig an...

MorganLeFay
31.03.2009, 22:31
Früher war alles besser.

Oder war es nur früher?

FranzKonz
31.03.2009, 22:47
Oder war es nur früher?

Es war vor allem nicht so durchorganisiert. Heute kommt man sich als Patient fast so vor, als würde man auf dem Fließband durch die Abteilungen geschoben.

Ich habe mir kürzlich anlässlich einer Kleinigkeit einen Komplett-Check aufschwätzen lassen. Wenn Du da nicht kerngesund bist, wirst Du echt krank von. :]

MorganLeFay
31.03.2009, 22:50
Kenne ich. Haben sie dieser Tage bei meinem Mann auch gemacht. Was der alles hat...

FranzKonz
31.03.2009, 22:55
Kenne ich. Haben sie dieser Tage bei meinem Mann auch gemacht. Was der alles hat...

Meinen Spaß hatte ich trotzdem. Der Gesichtsausdruck des Docs als ich die Frage nach meinem Hausarzt mit der wahrheitsgetreuen Aussage beantwortete: "Der ist vor ca. 20 Jahren verstorben" war wirklich Gold wert. :D

Stechlin
31.03.2009, 23:27
Eben. Die Gesundheitsversorgung war im Osten, im Gegensatz zur Versorgung mit Luxusgütern und westlichen Konsumwaren, 1a.


---

Und je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr offenbart sich, dass Luxusgüter und Konsumismus die Grundübel aller Dinge sind.

"Denn um der Lust willen tun wir das Schlechte, und wegen des Schmerzes versäumen wir das Gute. Also müssen wir von Jugend dazu angehalten werden, wie Plato sagt, dass wir Freude und Schmerz empfinden, wo wir sollen.(...) Das Schlechte ist dem Unbegrenzten zugeordnet,(...) und das Gute dem Begrenzten."

Aristoteles vor fast 2500 Jahren. Der Mann hatte Recht -aus eigener Erfahrung.

Stechlin
31.03.2009, 23:29
ich finde, dass gerade in der ddr die auswirkungen eines kaum vorhandenen leistungsanspornes, eher unangenehm zu spüren waren. Weniger geeignete wurden kaum zur Besserung bewogen.
der einzige Anreiz lag im sozialistischen Wettbewerb, in Belobigungen und Aushängen zur Planerfüllung... Ein Kindergarten vor dem Herrn.
Die Zonis stellen sich da leider auch immer noch ziemlich träge und dusselig an...

Na Du musst es ja wissen.

Stechlin
31.03.2009, 23:30
Meinen Spaß hatte ich trotzdem. Der Gesichtsausdruck des Docs als ich die Frage nach meinem Hausarzt mit der wahrheitsgetreuen Aussage beantwortete: "Der ist vor ca. 20 Jahren verstorben" war wirklich Gold wert. :D

:)):)):))

Aldebaran
31.03.2009, 23:50
Eben. Die Gesundheitsversorgung war im Osten, im Gegensatz zur Versorgung mit Luxusgütern und westlichen Konsumwaren, 1a.


---


Bis in die 70er hielt die DDR mit dem Westen Schritt, was die Entwicklung der Lebenserwartung betrifft. In den 80ern fiel sie zurück. Seit 1990 wird aber wieder aufgeholt und mittlerweile liegt der Unterschied im Fehlerbereich und kann nur eine VZ die Frage beantworten, wie es genau steht.

Bratschnik
01.04.2009, 06:36
ich finde, dass gerade in der ddr die auswirkungen eines kaum vorhandenen leistungsanspornes, eher unangenehm zu spüren waren. Weniger geeignete wurden kaum zur Besserung bewogen.
der einzige Anreiz lag im sozialistischen Wettbewerb, in Belobigungen und Aushängen zur Planerfüllung... Ein Kindergarten vor dem Herrn.
Die Zonis stellen sich da leider auch immer noch ziemlich träge und dusselig an...


Das Wort Ossi ist ja schon eine Weile blöd, aber Zoni habe ich ja seit
der Steinzeit nichtmehr gehört. Dafür gibts von mir 10 Kreativitätspunkte für
für selbstkarrikierendes Ossibashing.
:top:

Lichtblau
01.04.2009, 07:33
Meine Frau arbeitet jetzt in einem privaten Krankenhaus. Die Ausbeutung ist krass, 12-14 Stunden intensivste Arbeit, keine Zeit für die Patienten. Der Leiter der Intensivstation, hat in der Mitarbeiterversammlung gesagt: "Wenn wir mehr Personal hätten, würden nicht so viele Leute sterben". Daraufhin wurde er für eine Woche strafversetzt.

Sowas hat es in der DDR nicht gegeben.

cajadeahorros
01.04.2009, 09:07
Harlekina, das hat weniger mit den Standards in DDR-Krankenhäuser zu tun (der muss(!) zwangsläufig heute höher sein), sondern eher damit, dass die Krankenschwester früher noch Zeit für die Patienten hatte und der Chefarzt nicht seit 48h im Dienst.

Mit "Ostalgie" hat das rein gar nichts zu tun.

Lass ihnen doch ihre letzte Freude. Sie zahlen hunderte von Euro pro Monat und bekommen bald nichts mehr dafür, sollen sie sich doch wenigstens daran aufgeilen dass es ihnen "besser als in der DDR" geht.

Klopperhorst
01.04.2009, 09:43
Bis in die 70er hielt die DDR mit dem Westen Schritt, was die Entwicklung der Lebenserwartung betrifft. In den 80ern fiel sie zurück. Seit 1990 wird aber wieder aufgeholt und mittlerweile liegt der Unterschied im Fehlerbereich und kann nur eine VZ die Frage beantworten, wie es genau steht.

Fragt sich, was der Grund war.

Für meine Begriffe hatte das mit Alkoholismus zu tun, weniger mit fehlender med. Versorgung oder höherer Kindersterblichkeit.

Von Mitte der fünfziger Jahre bis 1988 erhöhte sich der durchschnittliche Bierkonsum von 68,5 auf 143,0 Liter. Beachtlicher noch sind die ostdeutschen Zahlen in puncto „harte“ Sorten: 1955 schluckte der DDR-Durchschnittsbürger 4,4 Liter Weinbrand, Klaren und Likör, 1988 schon 16,1 Liter. Das sind pro Kopf 23 Flaschen!

https://stiftung-aufarbeitung.de/downloads/pdf/KOCHAN.pdf

p.s.
Auch in Russland ist ja heute der Alkoholismus Hauptursache der geringen Lebenserwartung von Männern.


---

Florian
01.04.2009, 12:23
Oder war es nur früher?

Allein, dass es früher war, war schon besser. Da siehst Du es.

guebilse
01.04.2009, 17:40
Na Du musst es ja wissen.

davon kannst du aber ausgehen.
die beispiele, die mir mein alter heimatort liefert, lassen leider wenig professionalität erkennen. und wenn bei uns im betrieb einer neu anfängt, erkennt man bei vielen schon auf den ausgehängten bewerbungsfotos, wer ein ossi ist. :(
sowas würde im westen niemand einschicken...

Menetekel
01.04.2009, 18:10
ich finde, dass gerade in der ddr die auswirkungen eines kaum vorhandenen leistungsanspornes, eher unangenehm zu spüren waren. Weniger geeignete wurden kaum zur Besserung bewogen.
der einzige Anreiz lag im sozialistischen Wettbewerb, in Belobigungen und Aushängen zur Planerfüllung... Ein Kindergarten vor dem Herrn.
Die Zonis stellen sich da leider auch immer noch ziemlich träge und dusselig an...

Mit vielleicht und etwa, hätte, könnte usw. läßt sich eine Verallgemeinerung leicht annehmen.
Es geht aber sicher um Lebensbedingungen und -erfahrungen.
Und die pauschale Annahme, daß es weniger Geeignete besonders auf der Ostseite der Republik gab oder gibt, zeugt von einer Weitsicht, welche einen sehr "hohen" Kenntnisstand ausweist.
Wenn man eine entsprechende Erfahrung für und durch das Leben gesammelt hat, dann wird man etwas vorsichtiger mit einfachen pauschalen Einschätzungen.
Vielleicht bist Du deshalb auch noch zu dusselig, dies zu wissen.

Menetekel
01.04.2009, 18:16
davon kannst du aber ausgehen.
die beispiele, die mir mein alter heimatort liefert, lassen leider wenig professionalität erkennen. und wenn bei uns im betrieb einer neu anfängt, erkennt man bei vielen schon auf den ausgehängten bewerbungsfotos, wer ein ossi ist. :(
sowas würde im westen niemand einschicken...

Und wenn im Westen jemand aufs Kackhaus geht, da stinkt es nicht mal, was?
Du bist ne Tüte!
Nur zur Info, ich wohne im WESTEN