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Vollständige Version anzeigen : Berlin oder Istanbul? Immer mehr Türkenplakate in Deutschlands Hauptstadt



Atheist
30.03.2009, 18:28
Bei immer mehr Plakaten in der Stadt versteht man nur Bahnhof. BZ übersetzt die türkischen Texte für Sie.
In der Regel sind Werbe-Botschaften kurz, knackig und leicht verständlich. Doch immer häufiger verstehen Berliner bei Plakaten nur Bahnhof - egal ob Immobilien-Portal, TV-Anbieter oder Auto-Hersteller. Weil die Slogans auf Türkisch sind.

"In unserer Anfang März gestarteten Kampagne sind 15 Prozent der Plakate auf Türkisch", sagt Barbara Schmidt vom Wohnungs-Portal Immo-Welt. Allerdings werde bei der Verteilung der Poster die Bevölkerungsstruktur der Bezirke berücksichtigt. Deshalb hängen in Kreuzberg mehr türkischsprachige Plakate als etwa in Zehlendorf.

"Ethno-Marketing" nennen die Werbe-Leute das: Auf die Herkunft einer bestimmten Gruppe zugeschnittene Kampagnen. "Wir werben damit ganz gezielt für unsere Programm-Pakete mit türkischen Sendern", sagt Mariel Joyce von Kabel Deutschland. Offenbar mit Erfolg. Türken würden durchweg positiv auf das Immo-Welt-Motiv mit der jungen Kopftuch-Frau reagieren, sagt auch Barbara Schmidt.

Doch sind solche Plakate förderlich für die Integration?

Berlins stellvertretender Integrations-Beauftragter Andreas Germershausen zumindest ist wenig begeistert. "Wir selbst verwenden in der Regel die deutsche Sprache", betont er. "Auch in unseren Kampagnen, mit denen wir für die Einbürgerung oder qualifizierte Berufsausbildungen werben." Andere Sprachen benutze der Senat nur, wenn er sich in Broschüren speziell an neue Zuwanderer oder Ältere wende. "Die Werbung folgt da wirtschaftlichen Interessen", sagt Germershausen. "Das können wir nicht beeinflussen."

Barbara Schmidt widerspricht: "Unsere Haupt-Zielgruppe sind gar nicht Türken, die kein Deutsch können. Aber Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich durch ihre Muttersprache einfach direkter angesprochen."


http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/immer-mehr-tuerkische-plakate-article410721.html#bzTAF

Atheist
02.04.2009, 17:17
BERLIN. Der Bürgermeister des Berliner Stadtbezirks Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), hat sich gegen die zunehmende Anzahl von Werbeplakaten in türkischer Sprache gewandt. Gegenüber der Berliner Morgenpost meinte der Politiker, „im öffentlichen Raum sollte man sich in der Landessprache Deutsch präsentieren“.

Fremdsprachige Werbung habe das Gesicht einzelner Viertel stark verändert und suggeriere „einen Hegemonie-Anspruch“, der dem tatsächlichen Anteil von beispielsweise zehn Prozent Türken nicht angemessen sei. In anderen europäischen Städten mit vergleichbar hohem Ausländeranteil könne dieses Phänomen dagegen nicht beobachtet werden, ist Buschkowsky überzeugt.

Widerspruch erntete der Sozialdemokrat sowohl von der politischen Konkurrenz als auch aus der Wirtschaft. Nach Meinung von Bilkay Önay, integrationspolitische Sprecherin der Grünen, sind derartige Formen der Werbung normal in einer Stadt, in der sich viele Menschen mit der deutschen Sprache schwertäten. Die von Buschkowsky beklagten Parallelgesellschaften „gibt es sowieso“, sagte Önay der Morgenpost.

Privatwirtschaft weiter als Politik

http://www.jungefreiheit.de/typo3temp/pics/6e4b226f49.jpg
Werbung auf Türkisch in Berlin-Neukölln Foto

Viele Unternehmen sehen in der fremdsprachigen Werbung offensichtlich den Vorteil, eine große Gruppe potentieller Kunden, die des Deutschen nicht mächtig ist, gezielt ansprechen zu können. Man könne sich nicht der Realität entziehen, begründete Ulrich Gros von der Firma „Immowelt.de“ diese Vorgehensweise: Werbung auf türkisch sei Ausdruck der multikulturellen Gesellschaft.

Für die Berliner Grünen ist deshalb die Privatwirtschaft „weiter als die Politik“. Neuköllns Bürgermeister Buschkowsky nannte dagegen die Verwendung der deutschen Sprache als unabdingbar für die Integration der Zugewanderten; sie sei „unser kleinster gemeinsamer Nenner“. (vo)

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M50c2dea4364.0.html

-SG-
03.04.2009, 09:04
Ist doch schön.

Sehen auch die letzten traumwandlerischen Deppendeutschen wo sie nun leben.