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Vollständige Version anzeigen : Kann man unpolitisch werden?



-25Grad
17.03.2009, 17:01
Ich habe mir als guten Vorsatz für dieses Jahr unter anderem vorgenommen entweder politisch aktiv oder unpolitisch zu werden, weil mich der derzeitige Zustand, das politische Geschehen zwar zu verfolgen, nicht aber aktiv zu sein in keiner Weise befriedigt. Da ich keine politische Gruppierung ausfindig gemacht habe, der ich mich wirklich verbunden fühle, sofern es denn nicht um Spezialfragen geht, ist die logische Konsequenz eigentlich eine Entpolitisierung meinerseits.
Meine Frage wäre die, ob ihr dies generell für möglich haltet.
Eine offenkundige Schwierigkeit ist die, daß man auch als unpolitischer Mensch immerfort mit der Gesellschaft konfrontiert ist, sei es durch die Medien, sei es durch die Schule, sei es über persönliche Bindungen etc. pp und eine konsequente Loslösung von der Gesellschaft somit nicht allzu einfach scheint. Ein Beispiel : Heute vormittag las ich in einem Heft zum Deutschkurs, daß man seinen Sohn autoritär erziehe, weil man ihn in Wirklichkeit als erotischen Rivalen um die Mutter ansehen würde.
Kann man sich davor schützen? Was meint ihr : Ist es möglich unpolitisch und von der gesellschaftlichen Realität (, die ich auch ästhetisch abstoßend finde ) befreit zu leben, ohne daß man sich total zurückzieht?

-jmw-
17.03.2009, 17:05
Ich kenne Menschen, die ziemlich unpolitisch sind;
die zwar eine Meinung zu diesem oder jenem politischen Thema haben, aber weder sich auch nur ansatzweise für Politik interessieren noch sowas wie politische Überzeugungen haben.

's geht also.

Frage ist eher, ob man selber sich entscheiden kann, (un)politisch zu sein.

Das geht imho nicht wirklich. :)

Mondgoettin
17.03.2009, 17:07
ich bin auch unpolitisch.
obwohl sehr sozial eingestellt......

-25Grad
17.03.2009, 17:08
Ich kenne Menschen, die ziemlich unpolitisch sind;
die zwar eine Meinung zu diesem oder jenem politischen Thema haben, aber weder sich auch nur ansatzweise für Politik interessieren noch sowas wie politische Überzeugungen haben.

's geht also.

Frage ist eher, ob man selber sich entscheiden kann, (un)politisch zu sein.

Das geht imho nicht wirklich. :)Befürwortest du nicht die Gründung vieler kleiner Staaten, in denen tatsächlich jede Gruppe nach ihrer Facon glücklich werden könnte?

Das Ende
17.03.2009, 17:10
ich bin auch unpolitisch.
obwohl sehr sozial eingestellt......

Das hat man ja bei der Wahl in den USA gemerkt. :)

marc
17.03.2009, 17:13
Nein.
Wenn du einmal "politisch" bist, dann wirst du das, glaube ich, nicht mehr völlig los.
Da du zudem noch Katholik bist, dürfte es für dich absolut unmöglich sein, ganz unpolitisch zu werden.
[Spätestens, wenn die Kirche in deiner Näher von GenderfaschistInnen gestürmt wird, oder du nach der Machtergreifung der EUdSSR (Sorry@Rowlf:P) wegen irgendeines "diskriminierenden" Gedankenverbrechens verklagt wirst.]

Okay, das ist jetzt arg polemisch - aber ich glaube, wie gesagt, wenn du einmal politisch bist, dann wird dein Blick auf die Welt nicht mehr völlig unpolitisch werden. Und wenn du religiös bist, dann impliziert das immer bestimmte Werte, die im -sich weiter verschärfenden- Kontrast zu modernen Werten stehen.

Es gibt natürlich Menschen, die unpolitisch bleiben, aber du kannst als politischer Mensch bestimmt nicht unpolitisch werden - erst recht nicht, wenn du dir das quasi als Vorsatz nimmst, um bestimmten Frustrationen auszuweichen.

Ich würde dir eher empfehlen, dich als Ausgleich zur Politik mit Kunst, Literatur, Musik usw. zu beschäftigen.

-jmw-
17.03.2009, 17:16
Befürwortest du nicht die Gründung vieler kleiner Staaten, in denen tatsächlich jede Gruppe nach ihrer Facon glücklich werden könnte?
Äh... Sagen wir "jain". Es geht so in die Richtung, ich würd's so aber nicht ausdrücken.
Fragt sich allerdings, was genau das jetzt mit dem Thema hier zu tun hat.
Du siehst da einen Zusammenhang?

-25Grad
17.03.2009, 17:24
Äh... Sagen wir "jain". Es geht so in die Richtung, ich würd's so aber nicht ausdrücken.
Fragt sich allerdings, was genau das jetzt mit dem Thema hier zu tun hat.
Du siehst da einen Zusammenhang?Na, ein solcher Staat würde eine theoretische Möglichkeit bieten in einem anständigen Umfeld zu leben. Einige huntertausend/ Millionen Katholiken müssten sich in Gesamteuropa doch für eine katholische Monarchie begeistern lassen...das ist aber natürlich eine Spinnerei.

@ marc :
Vermutlich hast du recht. Ich möchte mich aber trotzdem in Zukunft eher dem unpolitischen Raum zuwenden, ohne daß ich wohl ganz unpolitisch werden könnte. Zum Glück gibt es ja katholische Gruppen ( z.B. die Piusbrüder ) die allen Anfechtungen zum Trotz das christliche Erbe mitunter auch gegen die Kirche bewahren. Ich werde mich wohl, da ich keine politische Gruppe gefunden habe, da umschauen.

-jmw-
17.03.2009, 17:34
Na, ein solcher Staat würde eine theoretische Möglichkeit bieten in einem anständigen Umfeld zu leben. Einige huntertausend/ Millionen Katholiken müssten sich in Gesamteuropa doch für eine katholische Monarchie begeistern lassen...das ist aber natürlich eine Spinnerei.
1850 war das Wahlrecht für Frauen auch eine Spinnerei.
Und jetzt haben wir den Salat. ;)

Wer weiss, was die Zukunft bringt?
Wir müssen nur wollen! :)

marc
17.03.2009, 17:38
@ marc :
Vermutlich hast du recht. Ich möchte mich aber trotzdem in Zukunft eher dem unpolitischen Raum zuwenden, ohne daß ich wohl ganz unpolitisch werden könnte. Zum Glück gibt es ja katholische Gruppen ( z.B. die Piusbrüder ) die allen Anfechtungen zum Trotz das christliche Erbe mitunter auch gegen die Kirche bewahren. Ich werde mich wohl, da ich keine politische Gruppe gefunden habe, da umschauen.

Achsö - die Piusbrüder als authentische Katholiken wären für mich jetzt auch politisch. Oder jedenfalls nicht unpolitisch. Aber das ist eine Gruppe, die sicher unterstützenswert ist, ja. :]

Zimbelstern
17.03.2009, 18:04
Ich habe mir als guten Vorsatz für dieses Jahr unter anderem vorgenommen entweder politisch aktiv oder unpolitisch zu werden, weil mich der derzeitige Zustand, das politische Geschehen zwar zu verfolgen, nicht aber aktiv zu sein in keiner Weise befriedigt. Da ich keine politische Gruppierung ausfindig gemacht habe, der ich mich wirklich verbunden fühle, sofern es denn nicht um Spezialfragen geht, ist die logische Konsequenz eigentlich eine Entpolitisierung meinerseits.
Meine Frage wäre die, ob ihr dies generell für möglich haltet.
Eine offenkundige Schwierigkeit ist die, daß man auch als unpolitischer Mensch immerfort mit der Gesellschaft konfrontiert ist, sei es durch die Medien, sei es durch die Schule, sei es über persönliche Bindungen etc. pp und eine konsequente Loslösung von der Gesellschaft somit nicht allzu einfach scheint. Ein Beispiel : Heute vormittag las ich in einem Heft zum Deutschkurs, daß man seinen Sohn autoritär erziehe, weil man ihn in Wirklichkeit als erotischen Rivalen um die Mutter ansehen würde.
Kann man sich davor schützen? Was meint ihr : Ist es möglich unpolitisch und von der gesellschaftlichen Realität (, die ich auch ästhetisch abstoßend finde ) befreit zu leben, ohne daß man sich total zurückzieht?

NEIN! Es ist ein Riesenfehler, apolitisch zu werden und zu resignieren! Macht Front und nutzt die Hebel aus, die ihr in dieser Demokratie noch habt! Baut die JU um. So, daß sich Merkel als Kanzlerin nicht mehr halten kann. Öffnet die Union nach rechts! Es darf kein Denkverbot geben, beispielsweise mit den REP s zu koalieren! Die Pastorenschnalle macht es ja gerne mit der SPD...die FDP - auch hier besteht Aktionsbedarf, den Laden wieder auf Nationalliberal auszurichten, wie die REP s, die Bürgerbewegungen und alle die noch demokratisches Parkett besitzen und nicht gegen sie (die Demokratie) antreten, sind mögliche Partner für die Union! Sorgt dafür, daß man die Merze und Hohmanns zum Kanzler macht und sie nicht staazmedial befruchtet aus der Partei rausschmeißt.

eintiroler
17.03.2009, 18:34
Unpolitisch sein, Ja. Unpolitisch werden, Nein.
Politik ist m.M.n wie eine Droge, man fängt klein an und erarbeitet sich langsam ein immer größer werdendes Weltbild. Bei mir fing es mit 8/9 an, mit konservativen Gedanken. Das hat sich immer genauer Präzisiert, weiterentwickelt und teilweise verändert. Von der Politik wieder los zu kommen ist deshalb sehr schwer, da das Erhaschen von politischen Entwicklungen sich mit der Zeit im Unterbewusstsein automatisiert.

-25Grad
17.03.2009, 18:39
@ eintiroler : Dir ist schon klar, daß Benoist, sofern ich ihn richtig verstanden habe, mit der seit zwei tausenden Jahren wirkenden Ideologie des Universalismus und Egalitarismus wohl das Christentum meint?

eintiroler
17.03.2009, 19:23
@ eintiroler : Dir ist schon klar, daß Benoist, sofern ich ihn richtig verstanden habe, mit der seit zwei tausenden Jahren wirkenden Ideologie des Universalismus und Egalitarismus wohl das Christentum meint?

Nicht nur, aber auch. Er sieht in sämtlichen Religonen (vielleicht außer der Zaratustra-Religon, die zur völkischen Homogenität, bis zur Blutschande hin, aufruft), in vielen Gemeinschaften und Kollektiven eine Tendenz zum Universalismus.
Die Sache ist nur so, in der Religon ist das Prinzip des Egalitarismus zwar richtig, wird aber fast nie angewandt. Und als differentialistischer Antirassist sieht er die Völker/Rassen ja selbst als Gleichwertig an. Da ich eher an der Bibel, als an der Institution der liberal, unterwanderten Kirche hänge, kann ich die Gleichwertigkeit des Menschen mit dem Unterschieden der Völker sehr wohl vereinbaren.

Esreicht!
17.03.2009, 20:38
.. Kann man sich davor schützen? Was meint ihr : Ist es möglich unpolitisch und von der gesellschaftlichen Realität (, die ich auch ästhetisch abstoßend finde ) befreit zu leben, ohne daß man sich total zurückzieht?

Scheint machbar;) Mehr in meiner Antwort zu @marc


Nein.
Wenn du einmal "politisch" bist, dann wirst du das, glaube ich, nicht mehr völlig los.
Da du zudem noch Katholik bist, dürfte es für dich absolut unmöglich sein, ganz unpolitisch zu werden.
[Spätestens, wenn die Kirche in deiner Näher von GenderfaschistInnen gestürmt wird, oder du nach der Machtergreifung der EUdSSR (Sorry@Rowlf:P) wegen irgendeines "diskriminierenden" Gedankenverbrechens verklagt wirst.]

Okay, das ist jetzt arg polemisch - aber ich glaube, wie gesagt, wenn du einmal politisch bist, dann wird dein Blick auf die Welt nicht mehr völlig unpolitisch werden. Und wenn du religiös bist, dann impliziert das immer bestimmte Werte, die im -sich weiter verschärfenden- Kontrast zu modernen Werten stehen.

Es gibt natürlich Menschen, die unpolitisch bleiben, aber du kannst als politischer Mensch bestimmt nicht unpolitisch werden - erst recht nicht, wenn du dir das quasi als Vorsatz nimmst, um bestimmten Frustrationen auszuweichen.

Ich würde dir eher empfehlen, dich als Ausgleich zur Politik mit Kunst, Literatur, Musik usw. zu beschäftigen.

Naja ich kenne Leute, die "unpolitisch" sind in dem Sinne, daß sie politische Ereignisse und auch z.B. den Schulbuch-Mutter-Rivalität-Krampf zur Kenntnis nehmen, sich aber nicht emotional mitreißen lassen, d.h. keine weitere Energie damit verschwenden. Sie diskutieren auch nicht mehr im Freundes-und Bekanntenkreis über Politik und würden auch nicht in einem Forum schreiben;)

Ein erstrebenswertes Ziel, von dem ich noch weit entfernt bin. Ahso ich kenne die Leute, weil wir gelegentlich gemeinsame Sazen-Übungen machen. Zwar praktiziere ich Zen schon seit über 10 Jahren, jedoch fehlts mir an Kontinuität, die habens aber begriffen:))

Meines Wissens ist die Katholische Kirche dem Zen gegenüber sehr aufgeschlossen( ich hatte es mit Kirche bisher nicht so), jedenfalls gibts hier im Chiemgau eine Ordensschwester, die gelegentlich einen Sesshin organisiert.

kd

Esreicht!
17.03.2009, 20:51
Sorgt dafür, daß man die Merze und Hohmanns zum Kanzler macht und sie nicht staazmedial befruchtet aus der Partei rausschmeißt.

Dein "Merze" hat als Justitiar für die Heuschrecke LoneStar deutsche Häuslebauer eingekocht und ruiniert! X(Wir brauchen keine Erfüllungsgehilfen für die jüdische FED-Wallstreet-Mafia, wir brauchen deutsche Politiker wie z.B. auch den von Dir aufgeführten Hohmann, die insbesondere deutsche Interessen vertreten, für die Deutschland und nicht Israel deutsche Staatsräson ist und Punkt!

kd

Zimbelstern
17.03.2009, 20:58
Dein "Merze" hat als Justitiar für die Heuschrecke LoneStar deutsche Häuslebauer eingekocht und ruiniert! X(Wir brauchen keine Erfüllungsgehilfen für die jüdische FED-Wallstreet-Mafia, wir brauchen deutsche Politiker wie z.B. auch den von Dir aufgeführten Hohmann, die insbesondere deutsche Interessen vertreten, für die Deutschland und nicht Israel deutsche Staatsräson ist und Punkt!

kd

Der Merz kann Systemjude sein und medial hochgekocht werden. Angesichts der Merkel wäre er jedoch der bessere Kanzler. Er hat es einfach in Sachen Wirtschaft besser drauf!

Volkov
17.03.2009, 21:07
Man kann, aber es wäre nicht so gut. Weil jeder eine Meinung hat, wäre es schon nicht wünschenswert. Sonst wäre man ja zumindest theoretisch gesehen völlig aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Denn: Wenn nicht wir als Bürger selber macht uns denn das Leben leichter oder schwerer ?! Richtig, die da im Reichstag bzw für mich im Narodno Sabranije.

McDuff
18.03.2009, 05:42
Eine entpolitisierte Bevölkerung von Nichtwählern wäre doch der große Traum unserer Politkorruptis. Dann könnten sie sich unter Beibehalt der demokratischen Fassade immer wieder selbst wählen und Angie könnte "durchregieren" und die Lobbyinteressen ohne Diskussionen verfolgen bis zur Mumifizierung.

franjo
18.03.2009, 06:03
Moin

Lobbyisten bestimmen, wer für wen kandidiert. Lobbyisten bestimmen, wer welche Position ausfüllt, und in welche Richtung die Steuergesetzgebung (beispielhaft) geht.
Verschiedene Interessensverbände lenken und steuern unseren Alltag. Das reicht von der Industrielobby bis zum Tierschutzbund, oder gar politisch angeblich links stehenden Gruppen.

Und falls es noch keiner bemerkt hat, es geht dem "Normalbürger", oder dem "kleinen Mann" besser als je zuvor.
Das einzige ist, daß er gelernt hat lauter zu lamentieren.

Mal so, meine unpolitische Meinung eingebracht.
Ja, das geht, und irgendwann erkennt der, dem es möglich ist, daß Einflußnahme auf Entwicklungen nur sehr begrenzt realisierbar ist.

franjo

-25Grad
18.03.2009, 12:56
(...)Naja ich kenne Leute, die "unpolitisch" sind in dem Sinne, daß sie politische Ereignisse und auch z.B. den Schulbuch-Mutter-Rivalität-Krampf zur Kenntnis nehmen, sich aber nicht emotional mitreißen lassen, d.h. keine weitere Energie damit verschwenden. Sie diskutieren auch nicht mehr im Freundes-und Bekanntenkreis über Politik und würden auch nicht in einem Forum schreiben;)

Ein erstrebenswertes Ziel, von dem ich noch weit entfernt bin. Ahso ich kenne die Leute, weil wir gelegentlich gemeinsame Sazen-Übungen machen. Zwar praktiziere ich Zen schon seit über 10 Jahren, jedoch fehlts mir an Kontinuität, die habens aber begriffen:))

Meines Wissens ist die Katholische Kirche dem Zen gegenüber sehr aufgeschlossen( ich hatte es mit Kirche bisher nicht so), jedenfalls gibts hier im Chiemgau eine Ordensschwester, die gelegentlich einen Sesshin organisiert.

kdJa, es gibt viele kirchliche Einrichtungen, die Zen und dergleichen anbieten. Ich stehe dem persönlich, obschon eher konservativ, nicht feindlich gegenüber, bin aber grundsätzlich eher darauf bedacht die traditionellen Formen der Frömmigkeit ( Rosenkranzgebet, Nachfolge Christi etc. pp ) zu pflegen. Es liegt mir einfach mehr.
Aber du hast schon recht. Solche Sachen sind durchaus geeignet sich von dem kompletten Wirrwarr hierzuerden etwas zu lösen und bereit zu werden für das, worauf wohl in Wirklichkeit alle Menschen hoffen.
Ich gebe auch zu, daß der Buddhismus und die buddhistische Praxis der christlichen Praxis etwas voraus hat und zwar, daß der Buddhismus und somit auch der Zen in erster Linie eben eine Praxis(!) ist, während das Christentum vielfach Bilderwerk und auch allzu viel Lehre ist - ich glaube aber, daß das weniger am Christentum liegt als viel mehr an der Aufnahme des Christentums durch die Christen und insofern hat meine persönliche Beschäftigung mit Buddhismus/Zen und dergleichen in erster Linie dazu geführt, daß ich mich dem Christentum auf etwas praxisorientiertere Weise näher...
...aber auch das befreit von der Politik. ;)

Sauerländer
18.03.2009, 13:09
Völlig unpolitisch zu sein, halte ich weder für möglich, noch für wünschenswert.
Auch die Abwesenheit einer Meinung zu irgendeinem Punkt impliziert zumindest auch die Abwesenheit eines allzu großen Widerwillens, was sich mitunter durchaus als eine passive Affirmation verstehen lässt, banaler: Wen es nicht interessiert, der findet es offenbar nicht soooo schlimm.
Weiterhin halte ich es für unmöglich, sofern man ein politisch interessierter Mensch gewesen ist, sich dieses Interesse wirklich abzugewöhnen. Resignation als Hoffnungsverlust ist etwas anderes als Desinteresse.
Wie glücklich könnte so mancher von uns sein, wenn man sich Desinteresse anerziehen könnte...:rolleyes:.

Zudem, wie es hier auch schon angedeutet wurde, ist auch eine religiöse Position, sofern sich irgendwelche Handlungsanweisungen oder Haltungen aus ihr ableiten, AUCH eine politische, je nach Radikalität, zu der man bereit ist, sogar in ganz erheblichem Ausmaß.

Was hingegen ganz ohne Zweifel möglich ist, ist die deutliche Distanz zu allen offiziellen Abläufen des politischen, die Verweigerung der Wahl, das Aufgeben jeglicher Erwartung an Parteien, Parlament, Verfassung, der bewusste Auszug aus der Politik, wie sie gegenwärtig gehandhabt wird.
Diesen Auszug jedoch halte ich selbst für einen politischen Akt.

Sydneysider
22.03.2009, 08:21
NEIN - weil Leben heisst immer auch politsch sein ... !!!

Stadtknecht
22.03.2009, 09:18
Unpolitisch wird man vermutlich, wenn man aufhört, sich für Politik zu interessieren, nicht mehr zur Wahl geht usw.

Ich habe im Kollegenkreis einen solchen apolitischen Menschen.
Er ist Junggeselle, hat ein Zweifamilienhaus geerbt und ist daher recht gut situiert.
Auffällig ist seine völlige Gleichgültigkeit gegenüber so ziemlich allem.
Letztens wurde er nicht befördert, was er schulterzuckend hinnahm und mir heimlich verkündete, daß er jetzt öfter mal einen Krankenschein einreichen wird.

Wählen geht er nicht, in einer Gewerkschaft oder einem Verein ist er auch nichts, denn seiner Meinung nach tut ja weder eine Partei, noch eine Gewerkschaft etwas für ihn und ein Verein interessiert ihn nicht, da er keine Hobbies außer seinem Computer hat.

So etwas nenne ich apolitisch.