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Vollständige Version anzeigen : Wahnsinn V1 / V2



Der Gerechte
15.03.2009, 13:16
Die V2 wurde in der NS-Zeit als Wunderwaffe angesehen. Allerdigs entstand der Name Vergeltungswaffe 2 erst im Herbst 1944, nachdem sich ihr Vorgänger
als wirkungslos herausstellte.

Ich werde mich vorerst auf einige Fakten beschränken, was die Produktion betrifft
und werde zunächst nicht auf die technisch/militärischen Details eingehen.

Unweit der Stadt Nordhausen am südlichen Rand des Harzes liegt der ehemalige
KZ-Mittelbau Dora. 60.000 Häftlinge mussten dort zwischen 1943 und 1945
ein riesiges Tunnelsystem ausbauen und die V1 und V2 produzieren.

20.000 Menschen überlebten die fürchterlichen Bedingungen in der Hölle von Dora nicht.
Somit kamen bei dieser Raketenproduktion mehr Menschen ums Leben
als beim Raketeneinsatz.

Für einen Raketenstart benötigte man 30 Tonnen Kartoffeln
(Treibstoff Alkohol daraus). Insgesamt 6000 Raketen wurden
getestet (cirka 3000) und abgeschossen (cirka 3000).
Wie die Nahrungsmittelversorgung im letzten Kriegsjahr/-winter war,
brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen.

Was ist nun diese Rakete?
Wahnsinn oder Wunderwaffe?

Deutschmann
15.03.2009, 13:22
Die V2 wurde in der NS-Zeit als Wunderwaffe angesehen. Allerdigs entstand der Name Vergeltungswaffe 2 erst im Herbst 1944, nachdem sich ihr Vorgänger
als wirkungslos herausstellte.

Ich werde mich vorerst auf einige Fakten beschränken, was die Produktion betrifft
und werde zunächst nicht auf die technisch/militärischen Details eingehen.

Unweit der Stadt Nordhausen am südlichen Rand des Harzes liegt der ehemalige
KZ-Mittelbau Dora. 60.000 Häftlinge mussten dort zwischen 1943 und 1945
ein riesiges Tunnelsystem ausbauen und die V1 und V2 produzieren.

20.000 Menschen überlebten die fürchterlichen Bedingungen in der Hölle von Dora nicht.
Somit kamen bei dieser Raketenproduktion mehr Menschen ums Leben
als beim Raketeneinsatz.

Für einen Raketenstart benötigte man 30 Tonnen Kartoffeln
(Treibstoff Alkohol daraus). Insgesamt 6000 Raketen wurden
getestet (cirka 3000) und abgeschossen (cirka 3000).
Wie die Nahrungsmittelversorgung im letzten Kriegsjahr/-winter war,
brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen.

Was ist nun diese Rakete?
Wahnsinn oder Wunderwaffe?

Ich würde schlicht sagen: Richtungsweisend.

malnachdenken
15.03.2009, 13:32
Ich würde schlicht sagen: Richtungsweisend.

Inwiefern?

Doc Gyneco
15.03.2009, 13:34
Die V2 wurde in der NS-Zeit als Wunderwaffe angesehen. Allerdigs entstand der Name Vergeltungswaffe 2 erst im Herbst 1944, nachdem sich ihr Vorgänger
als wirkungslos herausstellte.

Ich werde mich vorerst auf einige Fakten beschränken, was die Produktion betrifft
und werde zunächst nicht auf die technisch/militärischen Details eingehen.

Unweit der Stadt Nordhausen am südlichen Rand des Harzes liegt der ehemalige
KZ-Mittelbau Dora. 60.000 Häftlinge mussten dort zwischen 1943 und 1945
ein riesiges Tunnelsystem ausbauen und die V1 und V2 produzieren.

20.000 Menschen überlebten die fürchterlichen Bedingungen in der Hölle von Dora nicht.
Somit kamen bei dieser Raketenproduktion mehr Menschen ums Leben
als beim Raketeneinsatz.

Für einen Raketenstart benötigte man 30 Tonnen Kartoffeln
(Treibstoff Alkohol daraus). Insgesamt 6000 Raketen wurden
getestet (cirka 3000) und abgeschossen (cirka 3000).
Wie die Nahrungsmittelversorgung im letzten Kriegsjahr/-winter war,
brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen.

Was ist nun diese Rakete?
Wahnsinn oder Wunderwaffe?

Und was bitte sind Wunderwaffen ?

Waffe sind Produkte des Wahnsinns !!

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

emire
15.03.2009, 13:38
Ich habe seit Jahren einen V8,habe nur gute erfahrungen gesammelt:].

Paul Felz
15.03.2009, 13:42
Ich habe seit Jahren einen V8,habe nur gute erfahrungen gesammelt:].

Dem stimme ich zu. Allerdings ist der V8 tatsächlich eine Weiterentwicklung der V1/V2?

Ernsthaft mal. Abgesehen von der Funktion als Waffe. Es war insofern richtungsweisend, als daß es die Antriebstechnik weiterbrachte, Letztendlich führte es zu allgemeinen Strahltriebwerken (Raketen und Düsen) und nicht zuletzt auch zu Mondlandung.

Wie so oft, kommen bedeutende Entwicklungen oft aus dem Militär.

Hossbach
15.03.2009, 13:46
Inwiefern?

Vermutlich meinte Deutschmann die Verbindung zu modernen Marschflugkörpern.


Und was bitte sind Wunderwaffen ?

Waffe sind Produkte des Wahnsinns !!

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Dies auf alle Waffen zu beziehen ist falsch. Ohne scharfe Zähne und Klauen musste der Mensch sich ja auf irgend eine Art und Weise gegen die Natur (und sich selbst) verteidigen. Massenvernichtungswaffen gehen da schon deutlicher in die Wahn-Richtung.

Deutschmann
15.03.2009, 13:46
Inwiefern?

Es hat das Zeitalter der Raketentechnik bei der modernen Kriegsführung eingeleitet. Meines Wissens haben z.B. die Amerikaner bis dato nicht viel davon gehalten, Raketentechnologie als Waffe einzusetzen. Ich kann mich aber auch irren.

Paul Felz
15.03.2009, 13:47
Es hat das Zeitalter der Raketentechnik bei der modernen Kriegsführung eingeleitet. Meines Wissens haben z.B. die Amerikaner bis dato nicht viel davon gehalten, Raketentechnologie als Waffe einzusetzen. Ich kann mich aber auch irren.

Wie sollten sie auch? Sie hatten keine Raketentechnik.

Deutschmann
15.03.2009, 13:50
Wie sollten sie auch? Sie hatten keine Raketentechnik.

Doch. Ich glaube die haben irgendwie mit dem Raketenauto von Opel (RAK1 + 2) geforscht. Sind aber nie wirklich auf die Idee gekommen diese Technologie auch militärisch einzusetzen. Aber wie erwähnt - ich sag das nur unter Vorbehalt.

Paul Felz
15.03.2009, 13:52
Doch. Ich glaube die haben irgendwie mit dem Raketenauto von Opel (RAK1 + 2) geforscht. Sind aber nie wirklich auf die Idee gekommen diese Technologie auch militärisch einzusetzen. Aber wie erwähnt - ich sag das nur unter Vorbehalt.

Ach so, nach dem WKII. Ja, danach gelangten Sie mit dem Wissen der Deutschen langsam auch auf den Zweig und bauten auch Raketen und Düsenjäger. Aber nicht während des WK II.

Deutschmann
15.03.2009, 13:55
Ach so, nach dem WKII. Ja, danach gelangten Sie mit dem Wissen der Deutschen langsam auch auf den Zweig und bauten auch Raketen und Düsenjäger. Aber nicht während des WK II.

So in etwa habe ich das gemeint.

P.S. Senkrechtstarter und Helikopter nicht vergessen. :]

Paul Felz
15.03.2009, 13:56
So in etwa habe ich das gemeint.

P.S. Senkrechtstarter und Helikopter nicht vergessen. :]

Ja, auch Senkechtstarter waren eine deutsche Entwicklung. Helikopter ist nicht ganz sicher. Im Grunde war es Leonardo da Vinci ;)

Doc Gyneco
15.03.2009, 14:06
Vermutlich meinte Deutschmann die Verbindung zu modernen Marschflugkörpern.



Dies auf alle Waffen zu beziehen ist falsch. Ohne scharfe Zähne und Klauen musste der Mensch sich ja auf irgend eine Art und Weise gegen die Natur (und sich selbst) verteidigen. Massenvernichtungswaffen gehen da schon deutlicher in die Wahn-Richtung.

Soch den Verlhältnissen anpassen, wäre wahrscheinlich auch ohne Waffen gegangen.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Paul Felz
15.03.2009, 14:09
Soch den Verlhältnissen anpassen, wäre wahrscheinlich auch ohne Waffen gegangen.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Nicht in der Frühzeit. Wobei es sich damals natürlich um Einzeltötungswaffen handelte. Dummerweise stellte sich schnell heraus, daß man Waffen gegen Tiere auch gegen Menschen einsetzen konnte.

Hossbach
15.03.2009, 14:25
Soch den Verlhältnissen anpassen, wäre wahrscheinlich auch ohne Waffen gegangen.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Der Mensch ist nunmal kein Tier, das sich anpasst. Davon kann man halten, was man will, aber es ist unstrittig.

GG146
15.03.2009, 15:11
Doch. Ich glaube die haben irgendwie mit dem Raketenauto von Opel (RAK1 + 2) geforscht. Sind aber nie wirklich auf die Idee gekommen diese Technologie auch militärisch einzusetzen. Aber wie erwähnt - ich sag das nur unter Vorbehalt.

Die haben die technischen Daten, die die V 2 betreffen, für vorläufig nicht erreichbar gehalten, so wie die Deutschen die militärische Nutzung der Kernspaltung wenigstens für die Dauer des aktuellen Krieges nicht für realisierbar gehalten haben. Beides Irrtümer, die Amis haben deswegen kaum Geld in die Raketentechnick gesteckt und die Deutschen kaum Geld in die Atomtechnik, obwohl sie einen besseren Zugriff auf Uran und schweres Wasser hatten als die Amis zu der Zeit.

Als die Amis gesehen haben, dass das mit den Raketen doch ging, haben sie natürlich Schiss bekommen, dass die deutsche Atomwissenschaft auch schon viel weiter war, die Nazis haben ja auch dauernd von Wunderwaffen gefaselt, ich hätte das als Ankündigung von Atomraketen verstanden, die Allierten haben das vermutlich auch so verstanden. Im Frühjahr 1945 vor der Geschichte mit der Brücke von Remagen lagen sie seit einem halben Jahr am Rhein fest und wussten nicht, wann und wie sie rüber kommen würden, der Vormarsch dahin hatte nur 3 Monate von Juni bis September 1944 gedauert.

Sie mussten also befürchten, dass die Zeit gegen sie läuft und eine Kriegswende durch deutsche Atomwaffen möglich sei, zumal die Russen wegen der exponierten Lage ihrer Spitzen im Oderbrückenkopf bei Küstrin zögerlich geworden waren. In Kurland und Mähren standen ja noch deutsche Truppen, wenn die nochmal die Offensivkraft der Ardennenoffensiven erreicht hätten....

Das war die Situation im Vorfeld des Angriffs auf Dresden, damit haben sie den Russen vorgeführt, dass sie ihnen den Weg auf jeden Fall freibomben würden und sie wieder auf Trab gebracht...

.... ist übrigens auch nur eine These von mir, aber die Fakten als Grundlage dafür sind alle zutreffend....

GG146
15.03.2009, 15:21
Ach so, nach dem WKII. Ja, danach gelangten Sie mit dem Wissen der Deutschen langsam auch auf den Zweig und bauten auch Raketen und Düsenjäger. Aber nicht während des WK II.

Falsch, das genannte Projekt "Raketenauto" stammte aus den dreissiger Jahren und alle anderen Nationen haben auch damit herumexperimentiert, so wie mit Düsenjägern. Die haben nur nicht viel darin investiert, weil sie die tatsächlichen Potentiale auf absehbare Zeit nicht für erreichbar und in dem aktuellen Krieg nicht mehr für wichtig hielten. Umso überraschender war für (fast) alle das plötzliche Erscheinen hochleistungsfähiger deutscher Raketen und Düsenjäger.

Die Engländer haben übrigens auch einen Düsenjäger zur gleichen Zeit wie die Deutschen gebaut, der typische Nachteil - die extrem lange Startphase und der langsame Aufbau der Anfangsgeschwindigkeit nach dem Abheben hielten sie allerdings für unausräumbar, deswegen haben sie keinen Schwerpunkt auf diesen Typ (Gloster Meteor) gelegt. Die Me 262 hatte dann diese Schwäche in viel geringerem Maße und eine noch höhere Endgeschwindigkeit, in der Startphase war sie aber Propellerjägern trotzdem noch unterlegen, deswegen haben die Allierten immer an den Flugplätzen gelauert und Streife geflogen, die Deutschen mussten dort Propellerjäger zum Schutz der Startphase der Düsenjäger abstellen.

Nach dem Krieg hat man diese Schwäche von Düsenjägern im Vergleich zu sehr starken Propellerjägern dann zunächst durch Startraketen und dann durch die heute üblichen Nachbrenner in den Griff bekommen.

Volkov
15.03.2009, 15:38
Es hat das Zeitalter der Raketentechnik bei der modernen Kriegsführung eingeleitet. Meines Wissens haben z.B. die Amerikaner bis dato nicht viel davon gehalten, Raketentechnologie als Waffe einzusetzen. Ich kann mich aber auch irren.

Die Amis hatten noch nichtmal die V2-Technologie richtig rausbekommen im Weltkrieg, da forschten die Deutschen bereits an der Stufentrennung für die V3 alias A9/A10 (Versuchsstart 16.3.45 in Thüringen, möglicher Zweitstart 5.5.45 ?).
Geplant wurde meines Wissens bis zur V8 oder gar V10, ich hab da verschiedenes gehört. Was aber alles ab V4 aufwärts darstellen soll, geben die Allierten nachwievor nicht raus.

Ja, bei Nordhausen wurden die V3 und die erste A11 auch schon hergestellt. Und es war durchaus für die KZ-Arbeiter Hölle auf Erden.

Richtungsweisende Technologue wie sich später heraustellte.

Volkov
15.03.2009, 15:40
Ja, auch Senkechtstarter waren eine deutsche Entwicklung. Helikopter ist nicht ganz sicher. Im Grunde war es Leonardo da Vinci ;)

Helikopter waren erstmals auch im Weltkrieg eingesetzt worden, von Deutschland...Marke Focke-Achgelis und Flettner. Gabs aber nur sehr wenige von.

Paul Felz
15.03.2009, 15:40
Falsch, das genannte Projekt "Raketenauto" stammte aus den dreissiger Jahren und alle anderen Nationen haben auch damit herumexperimentiert, so wie mit Düsenjägern. Die haben nur nicht viel darin investiert, weil sie die tatsächlichen Potentiale auf absehbare Zeit nicht für erreichbar und in dem aktuellen Krieg nicht mehr für wichtig hielten. Umso überraschender war für (fast) alle das plötzliche Erscheinen hochleistungsfähiger deutscher Raketen und Düsenjäger.

Die Engländer haben übrigens auch einen Düsenjäger zur gleichen Zeit wie die Deutschen gebaut, der typische Nachteil - die extrem lange Startphase und der langsame Aufbau der Anfangsgeschwindigkeit nach dem Abheben hielten sie allerdings für unausräumbar, deswegen haben sie keinen Schwerpunkt auf diesen Typ (Gloster Meteor) gelegt. Die Me 262 hatte dann diese Schwäche in viel geringerem Maße und eine noch höhere Endgeschwindigkeit, in der Startphase war sie aber Propellerjägern trotzdem noch unterlegen, deswegen haben die Allierten immer an den Flugplätzen gelauert und Streife geflogen, die Deutschen mussten dort Propellerjäger zum Schutz der Startphase der Düsenjäger abstellen.

Nach dem Krieg hat man diese Schwäche von Düsenjägern im Vergleich zu sehr starken Propellerjägern dann zunächst durch Startraketen und dann durch die heute üblichen Nachbrenner in den Griff bekommen.

Falsch war es wegen der Kürze. Deine Ausführungen zeigen dann aber auch, was ich meinte.

Zur Me 262: hier wurde ja auch die Me 163, der Raketenjäger, eingesetzt. Senkrechtstart, kurze Flugzeit und "Segellandung". Diese waren jedoch eben weniger als Flugzeuge als bemannte Raketen mit Raketen (hört sich doof an, ist aber so) gegen die Bomberstaffeln eingesetzt.

Parallel dazu gab es ja auch noch Heinkel und Dornier, die unter anderem auch die Senkrechtstarter entwickelten. Genau aus dem von Dir beschriebenen Grund heraus.

Letztendlich waren die Deutschen getriebener und verzweifelter, setzte also mehr Energie in Entwicklung ein. Glück für die Aliierten, daß der große Föhrer die 262 als "Schnellbomber" statt als Jäger einsetzen ließ.

kotzfisch
15.03.2009, 15:59
Volkov irrt: Die V3 war ein projektiertes Ferngeschütz.Keine Rakete.

Hier:http://www.lostplaces.de/cms/content/view/94/33/

Fleissiges Lieschen oder England Kanone genannt!

Michel
15.03.2009, 16:11
Volkov irrt: Die V3 war ein projektiertes Ferngeschütz.Keine Rakete.

Hier:http://www.lostplaces.de/cms/content/view/94/33/

Fleissiges Lieschen oder England Kanone genannt!

Bei der Typenbezeichnung der einzelnen V-Waffen(=Wunderwaffen) herrscht bis heute großes Durcheinander.
Ich würde mich nicht an der V Waffen Bezifferung "aufhängen", das sorgt nur für ein Durcheinaner.

Zum Thema :

David Irving nennt in seinen Buch (englisch) "The Mare´s Nest" genaue Bauzahlen für die A4 Rakte in Mittelbau Dora und teilweise Peenemünde.

1943 wurden aus meiner Erinnerung 500, 1944 - 1800, und 1945 etwa weitere 600 - A 4 Raketen gebaut.

Im Buch von
Fritz Hahn
"Die Wunderwaffen des deutschen Heeres", habe ich bisher die einzigsten erhaltenen Fotos von dutzend weiteren Geheimprojekten und deren Ergebnisse gesehen.

Paul Felz
15.03.2009, 16:15
Bei der Typenbezeichnung der einzelnen V-Waffen(=Wunderwaffen) herrscht bis heute großes Durcheinander.
Ich würde ich nicht an der V Waffen Bezifferung "aufhängen".

Richtig, denn sonst taucht auch noch die ominöse V4 auf.

Michel
15.03.2009, 16:25
Richtig, denn sonst taucht auch noch die ominöse V4 auf.

Wobei die Massenanfertigung einer leistungsverstärkten A4 b im Januar-März 1945 bereits angelaufen war.
Die "New York Rakte" A9/ 10 wäre bei der Geschwindigkeit der Entwicklung Mitte 45 in die Massenfertigung gekommen.

Paul Felz
15.03.2009, 16:47
Wobei die Massenanfertigung einer leistungsverstärkten A4 b im Januar-März 1945 bereits angelaufen war.
Die "New York Rakte" A9/ 10 wäre bei der Geschwindigkeit der Entwicklung Mitte 45 in die Massenfertigung gekommen.

Es freut mich, daß hier Kenner der Materie mitschreiben. Man muß nicht Nazi sein, um sich für diese Materie zu interessieren.

Ich entschuldige mich für meine anfänglich zu kurzen Beiträge, die dadurch nicht ganz richtig waren. Wie konnte ich auch damit rechnen, daß hier ideologiefrei diskutiert wird?

Zudem darf man hier auch nicht die für New York geplanten Langstreckenbomber ("Condor"?) vergessen. Die technische Entwicklung gegen Ende des WK II war schon enorm.

kotzfisch
15.03.2009, 17:47
Ich bin eher ein bißchen eingelesen, was die sog.U Verlagerungen während des Krieges anbetrifft.

Ich besuche auch solche Werke gerne und bin auf entsprechenden Websites aktiv.

Im Anhang ein schönes Beispiel von neulich.

kotzfisch
15.03.2009, 17:50
Oder hier:

kotzfisch
15.03.2009, 17:51
Auch von innen:

Paul Felz
15.03.2009, 17:51
Oder hier:

Ich habe umzugsbedingt alle Bücher in Kartons. Da ich Wiki nicht traue, muß ich hier rein aus dem Gedächtnis "arbeiten".

Was zeigen die Bilder genau? Die Bunkereingänge in Thüringen?

kotzfisch
15.03.2009, 17:53
Nein, Weingut I.
Mühldorfer Hart.
AL KL Dachau.
Me 262 Fabrik.

Paul Felz
15.03.2009, 18:02
Nein, Weingut I.
Mühldorfer Hart.
AL KL Dachau.
Me 262 Fabrik.

Ah, danke.

EinDachs
15.03.2009, 18:33
Was ist nun diese Rakete?
Wahnsinn oder Wunderwaffe?

Man sollte da zwischen V1 und V2 stark unterscheiden.
Die V1 mag vom technischen Stand nicht viel mehr als ein billiges Kamikazeflugzeug ohne Besatzung gewesen sein, ich erinnere aber an das sehr tolle Preis/Leistungsverhältnis. Mit Alkohol betankt, mit billigem Blech ummantelt und von kaum geschultem Personal herstellbar, hat es meiner Ansicht nach schon relativ viel erreicht.
Die V2, obwohl von der Reichweite, Geschwindigkeit, Zielgenauigkeit und Wirkung deutlich überlegen, halt ich fast für die sinnlosere Produktion. Sie entzog der ohnehin durch Mangel gehemmten Kriegsproduktion bestes Aluminium, Wasserstoffperoxid, Facharbeiter und einige hochtechnische Geräte, die genauso für den Flugzeugbau benötigt wurden.

In Summe waren beides sehr gelungene Kriegswaffen, allerdings muss man schon sehr verblendet sein, wenn man sich von ihnen eine Wende des Krieges erwartet hat. Und die Herstellung war ohnehin ein Wahnsinn, aber so waren die Nazis eben.

Volkov
16.03.2009, 05:52
Volkov irrt: Die V3 war ein projektiertes Ferngeschütz.Keine Rakete.

Hier:http://www.lostplaces.de/cms/content/view/94/33/

Fleissiges Lieschen oder England Kanone genannt!

Die Hochdruckpumpe wurde zwar auch V3 genannt, aber die "echte" V3 war die A9/A10. Bezüglich der V3 gaben die Deutschen damals mehere Waffen an um die Allierten zu verwirren. Es wurde auch davon geredet, dass die V3 eine Weiterentwicklung der V1 ist. Diese Waffe wurde in meiner alten Heimat Thüringen in einem Waldkomplex gebaut, so Aussage von Gefangenen.

Volkov
16.03.2009, 05:59
Wobei die Massenanfertigung einer leistungsverstärkten A4 b im Januar-März 1945 bereits angelaufen war.
Die "New York Rakte" A9/ 10 wäre bei der Geschwindigkeit der Entwicklung Mitte 45 in die Massenfertigung gekommen.

Richtig. Im März wurde ja schon die Rakete Richtung Norwegen verschossen, anschließend feierten diverse Größen (u.a. von Braun selber) eine Party, in der sie die Zukunft des Deutschen reiches zelebrierten.


Es freut mich, daß hier Kenner der Materie mitschreiben. Man muß nicht Nazi sein, um sich für diese Materie zu interessieren.

Zudem darf man hier auch nicht die für New York geplanten Langstreckenbomber ("Condor"?) vergessen. Die technische Entwicklung gegen Ende des WK II war schon enorm.

Auch richtig. Der "Condor" wird wohl das gleiche gewesen sein, wie die "Motte", "Silbervogel", "Antipodenbomber"...kurz: Der Sänger-Hyperschallbomber. Produktion für Testgeräte begann möglcherweise schon im April 45.
Ja, die ominöse V4...man vermutet die Atombombe dahinter.
Wie gesagt, die V-Planung ging bis 8 oder 10. Was da was ist, sagt keiner.
Interessant ist auch, dass die Allierten bei ihren Aufzeichnungen über deutsche Raketen nur bei der A15 ein "Never Constructed" vermerkten.

kotzfisch
16.03.2009, 08:50
Volkov- in welcherU Verlagerung verortest Du in Thüringen die Produktion der V3?

Würde mich interessieren, bin nämlich nächstens im Schiefergebirge unterwegs- Du weißt schon.

Der Gerechte
16.03.2009, 10:20
Man sollte da zwischen V1 und V2 stark unterscheiden.
Die V1 mag vom technischen Stand nicht viel mehr als ein billiges Kamikazeflugzeug ohne Besatzung gewesen sein, ich erinnere aber an das sehr tolle Preis/Leistungsverhältnis. Mit Alkohol betankt, mit billigem Blech ummantelt und von kaum geschultem Personal herstellbar, hat es meiner Ansicht nach schon relativ viel erreicht.
Die V2, obwohl von der Reichweite, Geschwindigkeit, Zielgenauigkeit und Wirkung deutlich überlegen, halt ich fast für die sinnlosere Produktion. Sie entzog der ohnehin durch Mangel gehemmten Kriegsproduktion bestes Aluminium, Wasserstoffperoxid, Facharbeiter und einige hochtechnische Geräte, die genauso für den Flugzeugbau benötigt wurden.

In Summe waren beides sehr gelungene Kriegswaffen, allerdings muss man schon sehr verblendet sein, wenn man sich von ihnen eine Wende des Krieges erwartet hat. Und die Herstellung war ohnehin ein Wahnsinn, aber so waren die Nazis eben.


Die V2 war in der Längssteuerung recht gut, jedoch bei der Breitensteuerung gab es ziemliche Probleme.
Die seitliche Abweichung war im Durchschnitt 7 Kilometer.

Als Präzisionswaffe war sie somit wohl eher ungeeignet, jedoch als Propagandamittel zur Aufrechterhaltung der Moral wird sie gut gewesen sein.

Der Gerechte
16.03.2009, 10:28
Ach so, nach dem WKII. Ja, danach gelangten Sie mit dem Wissen der Deutschen langsam auch auf den Zweig und bauten auch Raketen und Düsenjäger. Aber nicht während des WK II.

Mit Hilfe der deutschen Verräter und Opportunisten?
Wie ist die Person Wernher von Braun zu bewerten?

Paul Felz
16.03.2009, 10:33
Mit Hilfe der deutschen Verräter und Opportunisten?
Wie ist die Person Wernher von Braun zu bewerten?

Mit Hilfe der Deutschen ja. Waren Sie Verräter?

Ein moralisches Urteil fälle ich hier nicht, das steht mir einfach in Anbetracht der Unkenntnis der wahren Verhältnisse nicht zu.

Wernher von Braun hat ja die Raketentechnik und auch letztendlich die Mondlandung fast im Alleingang, teilweise gegen den Widerstand der Amerikaner, voranbegracht. Dies Leistung erkenne ich an, werte sie aber nicht moralisch.

Zynisch könnte man festhalten: letztendlich verdanken wir ihm die Teflonbeschichtung.

Was soll ein hervorragender Wissenschaftler am Ende eine verlorenen Krieges machen?

EinDachs
16.03.2009, 18:16
Die V2 war in der Längssteuerung recht gut, jedoch bei der Breitensteuerung gab es ziemliche Probleme.
Die seitliche Abweichung war im Durchschnitt 7 Kilometer.

Als Präzisionswaffe war sie somit wohl eher ungeeignet, jedoch als Propagandamittel zur Aufrechterhaltung der Moral wird sie gut gewesen sein.

Oh, Präzisionswaffe war sie bei weitem nicht, aber für damalige Verhältnisse, waren das sehr gute Werte. Ich muss aber sagen, für das was sie konnte, war sie einfach zu teuer. Damit konnte man nochmal Terrorangriffe gegen London durchführen, man musste aber sehr verblendet sein, in dieser weiteren Runde Abschlachten eine kriegsentscheidende Wirkung zu erhoffen. So gesehen, war die V2 ein teurer Propagandastunt, dessen reale militärische Wirkung sehr gering war.

Sprecher
16.03.2009, 18:52
20.000 Menschen überlebten die fürchterlichen Bedingungen in der Hölle von Dora nicht.
Somit kamen bei dieser Raketenproduktion mehr Menschen ums Leben
als beim Raketeneinsatz.
?

Wenn wir die Raketen mit Tabun und Sarin statt mit konventionellem Sprengstoff bestückt hätten wäre diese Bilanz besser ausgefallen ;)

Lichtblau
16.03.2009, 19:02
Wenn wir die Raketen mit Tabun und Sarin statt mit konventionellem Sprengstoff bestückt hätten wäre diese Bilanz besser ausgefallen ;)

dann würde das deutsche Volk heute nicht mehr existieren.

Volkov
16.03.2009, 19:42
Volkov- in welcherU Verlagerung verortest Du in Thüringen die Produktion der V3?

Würde mich interessieren, bin nämlich nächstens im Schiefergebirge unterwegs- Du weißt schon.

Der Waldkompelx lag im des Bundeswehrsperrgebiet nahe der Tucheler Heide. Das Dorf fing irgendwie mit G an...mein Buch wo der Name drinsteht ist noch auf dem Weg mit der Post zu mir. Jedenfalls darf man da in dieses Waldstück nicht rein, da es zum bundeswehrgebiet gehört.

kotzfisch
17.03.2009, 14:34
Volkov- und der entsprechende Name im W.(Decknamenverzeichnis)?
Meinst Du Schneehuhn?
Müßte Vogel oder Mineralname sein, stimmts?

Paul Felz: Nein, Teflon stammt NICHT aus der Raumfahrt.
Hat mit Herrn v.Braun also nichts zu tun.Sorry.
(Ich glaube DuPont 1928 oder so um die Drehe)

Sprecher
17.03.2009, 19:08
dann würde das deutsche Volk heute nicht mehr existieren.

Die Engeländer aber auch nicht ;)

Geronimo
17.03.2009, 19:15
Es freut mich, daß hier Kenner der Materie mitschreiben. Man muß nicht Nazi sein, um sich für diese Materie zu interessieren.

Ich entschuldige mich für meine anfänglich zu kurzen Beiträge, die dadurch nicht ganz richtig waren. Wie konnte ich auch damit rechnen, daß hier ideologiefrei diskutiert wird?

Zudem darf man hier auch nicht die für New York geplanten Langstreckenbomber ("Condor"?) vergessen. Die technische Entwicklung gegen Ende des WK II war schon enorm.

Falsch. Als "Condor" wurde einzig und allein die FW-200 bezeichnet. Und die war eigentlich gegen Ende des Krieges schon obsolet. Du meinst sicher den projektierten "Amerika-Bomber". Die ME 264. Bei Kriegsende existierte min. ein Mockup und ein Prototyp. Ob der je flog ist nicht bekannt. Hatte übrigens eine verblüffende Ähnlichkeit mit der B-29.

Volkov
17.03.2009, 19:21
Volkov- und der entsprechende Name im W.(Decknamenverzeichnis)?
Meinst Du Schneehuhn?
Müßte Vogel oder Mineralname sein, stimmts?

Paul Felz: Nein, Teflon stammt NICHT aus der Raumfahrt.
Hat mit Herrn v.Braun also nichts zu tun.Sorry.
(Ich glaube DuPont 1928 oder so um die Drehe)

An diese Namen kann ich mich nicht erinnern. morgen ist ja mein Paket da, da werde ich mal sehen ob das Buch dabei ist.

kotzfisch
18.03.2009, 08:35
Da wäre ich Dir dankbar- wieder ein unrecherchierter Punkt vor der Klärung.

Volkov
18.03.2009, 10:27
Falsch. Als "Condor" wurde einzig und allein die FW-200 bezeichnet. Und die war eigentlich gegen Ende des Krieges schon obsolet. Du meinst sicher den projektierten "Amerika-Bomber". Die ME 264. Bei Kriegsende existierte min. ein Mockup und ein Prototyp. Ob der je flog ist nicht bekannt. Hatte übrigens eine verblüffende Ähnlichkeit mit der B-29.

Stimmt, Condor war die FW 200...
Die Me 264 war auch als Düsenbomber in der C-Variante projektiert und in der D als erstes Düsenverkehrsflugzeug.

Volkov
19.03.2009, 08:53
Da wäre ich Dir dankbar- wieder ein unrecherchierter Punkt vor der Klärung.

Das Dorf hieß Gossel. Habe gerade das Buch aus Paket entnommen und nachgesehen.

Leila
19.03.2009, 09:39
Ach so, nach dem WKII. Ja, danach gelangten Sie mit dem Wissen der Deutschen langsam auch auf den Zweig und bauten auch Raketen und Düsenjäger. Aber nicht während des WK II.


Mit Hilfe der deutschen Verräter und Opportunisten?
Wie ist die Person Wernher von Braun zu bewerten?

Neugierig schon als Kind und Jugendlicher, entwickelte er sich zu einem der größten Techniker Deutschlands, ja der ganzen Welt. Sein immenses Wissen und sein Erfindergeist standen seinem Organisationstalent keinesfalls nach. Sein Verhalten nach dem Zweiten Weltkrieg glich demjenigen ungezählter Ärzte, Anwälte, Richter, Professoren und Politiker, die über Nacht zu ‚Demokraten‘ wurden und als brave Bürger in ihren angestammten Berufen weiterarbeiteten, Kariere machten und im Kreise ihrer Familien alt wurden.

Gruß von Leila

Der Gerechte
25.03.2009, 12:27
Sein Verhalten nach dem Zweiten Weltkrieg glich demjenigen ungezählter Ärzte, Anwälte, Richter, Professoren und Politiker, die über Nacht zu ‚Demokraten` wurden und als brave Bürger in ihren angestammten Berufen weiterarbeiteten, Kariere machten und im Kreise ihrer Familien alt wurden.
Gruß von Leila

Wie wahr.
Manche wurden sogar Bundeskanzler bzw. -präsident.