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Vollständige Version anzeigen : Mängel am Airbus A 380 laut Fluglinie "Emirates"



Don Pacifico
14.03.2009, 19:49
Laut einem Bericht von SPIEGEL Online beanstandet die arabische Fluglinie "Emirates" ihre neu erworbenen Riesenflugzeuge Airbus A 380.
Vier betreiben sie schon, 58 haben sie geordert.

Hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,613326,00.html


In einem 46-seitigen Foliensatz präsentierten die Luftfahrtexperten unter anderem Fotos von angeschmorten Stromkabeln, teilweise abgerissenen Verkleidungsblechen oder defekten Schubdüsenteilen der Triebwerke.

Weiter soll es zu einer ganzen Reihe von Ausfällen gekommen sein:


Allein neunmal, rügen sie, habe der A380 am Boden bleiben müssen, 500 Einsatzstunden gingen so verloren.

Frage an User mit Kenntnissen im Bereich "Projektentwicklung/Konstruktion im Flugwesen":

Der Artikel enthält wohl nicht genügend Zahlen, um daraus eine vollständige Analyse abzuleiten. Dennoch die Frage: Ist so etwas auf den ersten Blick normal bei neuen Flugzeugtypen? Oder ungewöhnlich?

Ich dachte eigentlich, daß ein neu konstruierter Flugzeugtyp erst ausgeliefert wird, wenn er vollständig getestet wurde.

Don Pacifico
14.03.2009, 19:58
Nachtrag: Hier ein früherer Bericht von SPON über eine vorübergehende Stillegung der A 380-Flotte von Qantas

Artikel:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,611120,00.html

Darin sagt offensichtlich Qantas selbst:


"Qantas ist ein früher Kunde der A380. Und wie mit jedem neuen Flugzeugtyp haben wir erwartet, dass gelegentlich Probleme auftreten", teilte das Unternehmen laut der Zeitschrift mit.

"Gelegentliche Probleme" - das leuchtet ein. Aber was ist von der Häufigkeit der Mängel bei Emirates (s.o.) zu halten?
Noch innerhalb des Üblichen oder ungewöhnlich?

klartext
14.03.2009, 21:48
Bei einer Nullserie sind solche Mängel nicht überraschend, sondern die Regel. Man wird sie abstellen.

Don Pacifico
14.03.2009, 22:34
Denke ich auch.
Aber demnach sind die Erstbesteller in gewisser Weise doch noch ein wenig Austester?

klartext
14.03.2009, 23:37
Denke ich auch.
Aber demnach sind die Erstbesteller in gewisser Weise doch noch ein wenig Austester?

Man kann die Alltagsbelastung einer Technik nur im begrenztem Umfang vorher simulieren. Wenn man nur, wie im Automobilbau, das Design verändert, aber die Technik weitgehend gleich bleibt, sind die Mängel der Nullserie gering.
Dieser Flugzeugtyp ist jedoch eine fast völlige Neuentwicklung.
Learning by doing.

Don
15.03.2009, 07:09
Man kann die Alltagsbelastung einer Technik nur im begrenztem Umfang vorher simulieren. Wenn man nur, wie im Automobilbau, das Design verändert, aber die Technik weitgehend gleich bleibt, sind die Mängel der Nullserie gering.
Dieser Flugzeugtyp ist jedoch eine fast völlige Neuentwicklung.
Learning by doing.

Naja, es gibt zwar immer das Projekt Banane, reift beim Kunden, das ist auch bei komplexeren Einzelanlagen nie völlig zu vermeiden.
Die Airbus Probleme sind allerdings seit langem bekannt, insbesondere die Kabelbaumthematik.
Ein Managementproblem, die Firma wird nicht von Ingenieuren sondern von Polit- MBAs geführt. Das rächt sich mmer irgendwann.

dZUG
15.03.2009, 11:06
Will der EU - Porsche auch nicht mehr fliegen :D

klartext
15.03.2009, 11:17
Naja, es gibt zwar immer das Projekt Banane, reift beim Kunden, das ist auch bei komplexeren Einzelanlagen nie völlig zu vermeiden.
Die Airbus Probleme sind allerdings seit langem bekannt, insbesondere die Kabelbaumthematik.
Ein Managementproblem, die Firma wird nicht von Ingenieuren sondern von Polit- MBAs geführt. Das rächt sich mmer irgendwann.

Das Motto " Wir brauchen keine Qualitätskontrolle, das macht bei uns der Kunde " - unterstelle ich airbus nicht. Aber sicher ist auch Ursache der enorme poilitische Zeitdruck, der auf die Techniker ausgeübt wurde.
Von Anfang an hatte die Politik im Projektmanagement die Finger im Spiel. Das geht nur selten gut.