marc
07.03.2009, 08:25
Die Feindseligkeiten gegenüber sogenannten Verbrechern haben an Dumpfheit und Hass nicht nachgelassen. Weiterhin werden in Kriminalfilmen, mit denen Sender auf Quotenfang gehen, Ängste und Vorurteile der Mehrheit gegen eine Minderheit geschürt, weil immer ein Verbrecher der Täter ist.
Das Strafrecht folgt dem Bild vom Rechtsbrecher, der sich gegen die Gesellschaft stellt und deshalb zur Zielscheibe von Ausgrenzung und Feindseligkeiten werden darf. Die Tatort-Kommissare sind durchweg die Guten, die in Blockwartmentalität ihre Jagdgelüste und die der Zuschauer an den Verbrechern ausleben. Soziale Hintergründe der Taten werden zwar angesprochen, bleiben aber im Klischeehaften stecken und erfüllen doch nur eine Alibifunktion. Immer wird der Täter als der Verantwortliche dargestellt. In der Gesellschaft gelten Gauner deshalb zumeist als Ausgestoßene, auch wenn sie ihre Strafe bereits verbüßt haben oder wegen fehlender Adresse nicht rechtsstaatlich verfolgt werden können.
Die Parallelen zu Antisemitismus und Judenfeindschaft sind unverkennbar: Mit Stereotypen und Konstrukten, die als Instrumentarium des Antisemitismus geläufig sind, wird Stimmung gegen Verbrecher erzeugt. Dazu gehören Verschwörungsfantasien ebenso wie vermeintliche Grundsätze und Gebote der Ganoven, die mit mehr Eifer als Sachkenntnis behauptet werden. Die Wut der neuen rechtschaffenen Bürger gleicht dem alten Zorn der Antisemiten gegen die Juden. Die Verabredung einer Mehrheit gegen das Kollektiv der Minderheit, das ausgegrenzt wird (einst und immer noch ‘die Juden’, jetzt zusätzlich ‘die Verbrecher’), ist gefährlich, wie das Paradigma der Judenfeindschaft durch seine Umsetzung im Völkermord lehrt.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/crimenophobie/
Das Strafrecht folgt dem Bild vom Rechtsbrecher, der sich gegen die Gesellschaft stellt und deshalb zur Zielscheibe von Ausgrenzung und Feindseligkeiten werden darf. Die Tatort-Kommissare sind durchweg die Guten, die in Blockwartmentalität ihre Jagdgelüste und die der Zuschauer an den Verbrechern ausleben. Soziale Hintergründe der Taten werden zwar angesprochen, bleiben aber im Klischeehaften stecken und erfüllen doch nur eine Alibifunktion. Immer wird der Täter als der Verantwortliche dargestellt. In der Gesellschaft gelten Gauner deshalb zumeist als Ausgestoßene, auch wenn sie ihre Strafe bereits verbüßt haben oder wegen fehlender Adresse nicht rechtsstaatlich verfolgt werden können.
Die Parallelen zu Antisemitismus und Judenfeindschaft sind unverkennbar: Mit Stereotypen und Konstrukten, die als Instrumentarium des Antisemitismus geläufig sind, wird Stimmung gegen Verbrecher erzeugt. Dazu gehören Verschwörungsfantasien ebenso wie vermeintliche Grundsätze und Gebote der Ganoven, die mit mehr Eifer als Sachkenntnis behauptet werden. Die Wut der neuen rechtschaffenen Bürger gleicht dem alten Zorn der Antisemiten gegen die Juden. Die Verabredung einer Mehrheit gegen das Kollektiv der Minderheit, das ausgegrenzt wird (einst und immer noch ‘die Juden’, jetzt zusätzlich ‘die Verbrecher’), ist gefährlich, wie das Paradigma der Judenfeindschaft durch seine Umsetzung im Völkermord lehrt.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/crimenophobie/