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Vollständige Version anzeigen : in der Zeit des kalten Krieg war die Welt noch in Ordnung !?



henriof9
03.03.2009, 10:17
Durch das Lesen und Schreiben, u.a. hier im Forum, habe ich festgestellt, daß viele Menschen eigentlich unzufrieden sind, sei es mit der wirtschaftlichen, politischen oder allgemein- gesellschaftlichen Situation, nicht nur hier in Deutschland, sondern auch auf der Welt.

Um festzustellen was sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten positiv oder negativ verändert hat muß man darüber nachdenken, vergleichen und resümieren.

Dabei bin ich irgendwie zu der Schlußfolgerung gekommen, daß eigentlich in der Zeit des " kalten Krieg " doch irgendwie die Welt noch in Ordnung war.

Die Fronten waren klar umrissen.
Daraus resultierend, waren die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Handlungen klar umrissen, vorgegeben, und wurden entsprechend gehandhabt.
Jeder wußte, je nach Frontseite, wo er steht und was er erwarten kann.

Heute ?
Nichts ist mehr klar, Feindbilder werden entweder erneuert oder neu erschaffen, die wirtschaftlichen Verbandelungen sind dermaßen verwoben, daß ein Auseinanderknoten dieser unweigerlich zu Folgen führt, welche wiederum im Chaos und Unfrieden enden würden.
Es werden Nebenschauplätze geschaffen, nur um sich nicht den wirklichen Problemen stellen zu müssen.
Keiner weiß mehr wo es lang geht, Ratlosigkeit und Resignation allenthalben.

Das soll nun nicht pauschal bedeuten, daß " früher alles besser war ", aber irgendwie war doch die Welt in Ordnung.

Wie seht ihr das ?

cajadeahorros
03.03.2009, 10:21
Im Kalten Krieg war die BRD gehätschelter Frontstaat der freien westlichen Welt. Nach dem "Sieg" des Westens ist das "Schaufenster des Westens" überflüssig geworden, diese Funktion übernehmen jetzt Billiganbieter wie Polen oder Kasachstan. Daher schnallt der Deutsche Michl seit 1990 permanent den Gürtel enger (und schiebt es verzweifelt auf den jeweils passendsten Sündenbock, die Ossis, die Wessis, die Arbeitslosen, die SPD, die SED...).

henriof9
03.03.2009, 11:05
Im Kalten Krieg war die BRD gehätschelter Frontstaat der freien westlichen Welt. Nach dem "Sieg" des Westens ist das "Schaufenster des Westens" überflüssig geworden, diese Funktion übernehmen jetzt Billiganbieter wie Polen oder Kasachstan. Daher schnallt der Deutsche Michl seit 1990 permanent den Gürtel enger (und schiebt es verzweifelt auf den jeweils passendsten Sündenbock, die Ossis, die Wessis, die Arbeitslosen, die SPD, die SED...).

Es geht doch nicht allein um eine Schuldzuweisung.

Tatsache ist doch aber auch, daß, ob nun Frontstaat oder nicht, Deutschland damit doch garnicht schlecht gefahren ist.
Schon allein im Punkto Sicherheit, war es doch um so einiges besser bestellt, was sicherlich auch der unmittelbaren Nähe der Alliierten zu verdanken war.
Gut, was dies betrifft bin ich als Berliner vielleicht besonders verwöhnt gewesen, schon weil eine " Flucht " von Straftätern, auf Grund der Grenze, nicht so leicht und einfach zu gestalten war.

Andererseits erhielt Deutschland doch auch wirtschaftliche und finanzielle Unterstützung, die Industrie war doch auf den Export gen Osten, Asien ect. nicht dermaßen angewiesen, wie sie es heute, auf Grund der Globalisierung, ist.

Selbstverständlich waren die Interessenlagen ínerhalb der Weltgrenzen Ost/West auch nicht nur unbedingt auf " echte " Freundschaft beruhend, aber letztendlich wußte man immer, daß man einen verlässlichen Partner hat, wenn es denn hart auf hart kommen würde.
Und solch eine Verläßlichkeit ist doch auch eine Menge wert, oder ?
Wenn heute in Deutschland z.B. etwas ernsthaft Böses passieren würde, wäre ich mir nicht so sicher, wer uns dann wirklich " tatkräftig " helfen würde und das nicht nur die üblichen Schwafelvereine einen allgemeiner Aufruf zu Peace verkünden und evtl. eine Resolution verabschieden, welche eigentlich auch nicht wirklich weiterhilft.

Sauerländer
03.03.2009, 14:49
Rein staatlich-souveränitätsmäßig ist seit 1945 so ziemlich gar nichts mehr in Ordnung, gesellschaftlich gesehen seit noch deutlich längerer Zeit.

borisbaran
03.03.2009, 23:05
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...

henriof9
04.03.2009, 07:11
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...

Um ehrlich zu sein, während dieser Zeit fühlte ich mich nicht stärker bedroht.
Denn, im Gegensatz zu heute, waren da Politiker am Werk, welchen man noch Vernunft attesttieren konnte.
Und deswegen fanden doch die Auseinandersetzungen auf ganz anderer Ebene statt.
Heute ist solch ein Szenario viel eher denkbar, schon auf Grund der durchgeknallten Großmanns- und Möchtegern- Staatsführer, denen das Leben anderer nichts bedeutet.

Moser
04.03.2009, 07:21
Wie seht ihr das ?

Ich habe selten so eine abwegige These gelesen. Insbesondere aus der Sicht Deutschlands völliger Humbug.

henriof9
04.03.2009, 07:24
Ich habe selten so eine abwegige These gelesen. Insbesondere aus der Sicht Deutschlands völliger Humbug.

Warum ?
Was ist daran so abwegig ?

PSI
04.03.2009, 08:11
Kurz um:

Der Kalte Krieg war Scheisse.

Alles war festgefahren.

Weder von Links, wo die dogmatische UdSSR bzw. China den Ton angaben, noch von "rechts", wo der blinde Antikommunimus herrschte, kamen postive Impulse.

Alles in allem ist die Zeit zwischen 1947 und 1991 verschwendete Zeit für die Menschheit, bei der sich zwei Blöcke in eine sinnlose Feindscht begaben, anstatt einen Konsenz zu finden.

Die Äre der Verbohrtheit.

henriof9
04.03.2009, 11:37
Kurz um:

Der Kalte Krieg war Scheisse.

Alles war festgefahren.

Weder von Links, wo die dogmatische UdSSR bzw. China den Ton angaben, noch von "rechts", wo der blinde Antikommunimus herrschte, kamen postive Impulse.

Alles in allem ist die Zeit zwischen 1947 und 1991 verschwendete Zeit für die Menschheit, bei der sich zwei Blöcke in eine sinnlose Feindscht begaben, anstatt einen Konsenz zu finden.

Die Äre der Verbohrtheit.

Rein politisch betrachtet ist dies sicherlich so gewesen, sorgte doch aber irgendwie auch für eine gewisse Kontinuität.
Auch meinte ich dabei nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft und Wirtschaft an sich.
Nach Kriegsende hatten überall die Menschen wenig und trotzdem waren sie anders als in unserer heutigen Überflußgesellschaft.
Familie war noch das, was man darunter versteht.
Die Wirtschaft befand sich erst im Aufbau und später im Fortbestand.
Es gab keine bzw. nur wenig gesetzl. Gängelungen und Vorschriften, die Entfaltung der Menschen war, je nach System, mehr oder weniger möglich.
Es gab innerhalb einer Gesellschaft noch Werte wie Moral, Anstand und Respekt.
Reisen in andere Länder waren noch wirklich Entdeckungen, Abenteuer und man war sich wirklicher Gastfreundschaft gewiß.

Es gibt viele Dinge, die seit dieser Zeit verloren gegangen sind, ob es sich um Politiker als solche, die Gesellschaft oder auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge handelt und geändert oder verändert haben sich bis heute nicht wirklich viele Dinge zum postitiven.

Thauris
04.03.2009, 19:47
Im Kalten Krieg war die BRD gehätschelter Frontstaat der freien westlichen Welt. Nach dem "Sieg" des Westens ist das "Schaufenster des Westens" überflüssig geworden, diese Funktion übernehmen jetzt Billiganbieter wie Polen oder Kasachstan. Daher schnallt der Deutsche Michl seit 1990 permanent den Gürtel enger (und schiebt es verzweifelt auf den jeweils passendsten Sündenbock, die Ossis, die Wessis, die Arbeitslosen, die SPD, die SED...).


Selten so eine realistische Einschätzung gelesen. Volle Punktzahl!

Thauris
04.03.2009, 19:51
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...


Dafür stehen wir 5' vorm Bürgerkrieg und 10' vorm Weltkrieg :D

Bruddler
04.03.2009, 19:53
Um ehrlich zu sein, während dieser Zeit fühlte ich mich nicht stärker bedroht.
Denn, im Gegensatz zu heute, waren da Politiker am Werk, welchen man noch Vernunft attesttieren konnte.
Und deswegen fanden doch die Auseinandersetzungen auf ganz anderer Ebene statt.
Heute ist solch ein Szenario viel eher denkbar, schon auf Grund der durchgeknallten Großmanns- und Möchtegern- Staatsführer, denen das Leben anderer nichts bedeutet.

Zumindest herrschten klare Verhältnisse - wir hier, Ihr da drüben und dazwischen eine klar erkennbare Grenze.
Heute steht der Feind mitten unter uns, der Apfel fault von innen heraus und das ist weitaus gefährlicher !

Klopperhorst
07.03.2009, 17:08
Die Welt war nie "in Ordnung". Geklagt und gejammert wurde immer, und das zu Recht.


---

EinDachs
07.03.2009, 17:31
Einfach war Geopolitik damals schon.
Irgendwas tut sich und man fragt erst in Washington und dann in Moskau (oder umgekehrt, je nachdem auf welcher Seite des eisernen Vorhangs man war) nach, was den jetzt geschehen wird. Die logen zwar manchmal, aber man hatte immerhin eine Adresse, wo die essentiellen Entscheidungsträger sitzen. Heutzutage ist das eben um einiges chaotischer. Aber ob es deshalb jetzt schlechter ist, bezweifel ich mal. Mir ist es lieber, wenn dafür kein Atomkrieg droht.

Denkpoli
14.03.2009, 06:03
Im Kalten Krieg war die BRD gehätschelter Frontstaat der freien westlichen Welt. Nach dem "Sieg" des Westens ist das "Schaufenster des Westens" überflüssig geworden, diese Funktion übernehmen jetzt Billiganbieter wie Polen oder Kasachstan. Daher schnallt der Deutsche Michl seit 1990 permanent den Gürtel enger (und schiebt es verzweifelt auf den jeweils passendsten Sündenbock, die Ossis, die Wessis, die Arbeitslosen, die SPD, die SED...).

Das Wort "gehätschelt" trifft nicht zu. Deutschland hat immer ans Ausland gezahlt. Ansonsten hast du recht.

Denkpoli
14.03.2009, 06:09
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...

Durch die Atombomben ist kein Deutscher zu Schaden gekommen. Heute kommen regelmäßig Deutsche durch kriminelle Russen, Polen, etc. zu Schaden.

Beverly
16.03.2009, 09:15
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...

Ich hatte zu den Zeiten des kalten Krieges die Hoffnung auf eine Ordnung danach, wo ich mir nicht die Hetzposts von Leuten wie dir über Erwerbslose durchlesen muss X( !

elas
16.03.2009, 09:27
Durch das Lesen und Schreiben, u.a. hier im Forum, habe ich festgestellt, daß viele Menschen eigentlich unzufrieden sind, sei es mit der wirtschaftlichen, politischen oder allgemein- gesellschaftlichen Situation, nicht nur hier in Deutschland, sondern auch auf der Welt.

Um festzustellen was sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten positiv oder negativ verändert hat muß man darüber nachdenken, vergleichen und resümieren.

Dabei bin ich irgendwie zu der Schlußfolgerung gekommen, daß eigentlich in der Zeit des " kalten Krieg " doch irgendwie die Welt noch in Ordnung war.

Die Fronten waren klar umrissen.
Daraus resultierend, waren die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Handlungen klar umrissen, vorgegeben, und wurden entsprechend gehandhabt.
Jeder wußte, je nach Frontseite, wo er steht und was er erwarten kann.

Heute ?
Nichts ist mehr klar, Feindbilder werden entweder erneuert oder neu erschaffen, die wirtschaftlichen Verbandelungen sind dermaßen verwoben, daß ein Auseinanderknoten dieser unweigerlich zu Folgen führt, welche wiederum im Chaos und Unfrieden enden würden.
Es werden Nebenschauplätze geschaffen, nur um sich nicht den wirklichen Problemen stellen zu müssen.
Keiner weiß mehr wo es lang geht, Ratlosigkeit und Resignation allenthalben.

Das soll nun nicht pauschal bedeuten, daß " früher alles besser war ", aber irgendwie war doch die Welt in Ordnung.

Wie seht ihr das ?

Das habe ich schon vor vielen Jahren so gesehen.
Das entscheidente Stichwort ist:

fehlende Wettbewerbssituation.

Ich pflegte zu sagen:
Wir im Westen sind die Hauptprofiteure des Kommunismus.

Dieser Satz ist obsolet.....anders gesagt

Wir im Westen sind die Hauptverlierer des Untergangs des Kommunismus.

Oder anders: Der Kapitalismus kann ungebremst seine Fratze zeigen......die jüdischen Wallstreet-Investmentbanken haben es gezeigt.

Frank3
16.03.2009, 12:33
Ich weiß ja nicht, wie es du denkst, aber ich finde es befreiend, nicht mehr 5' vorm Atomkrieg zu stehen...

BIST DU DIR SICHER NICHT MEHR DAVOR ZU STEHEN ?
" gott "

Biskra
16.03.2009, 12:59
Im Kalten Krieg war die BRD gehätschelter Frontstaat der freien westlichen Welt.

Wie wurde die BRD denn von der freien westlichen Welt gehätschelt?