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Vollständige Version anzeigen : Wird "die Linke" im Westen zur Migrantenpartei?



Aldebaran
27.02.2009, 00:16
Wenn man sich anschaut, was "die Linke" in Duisburg für die Kommunalwahl als Kandidaten aufstellt, fällt einem die selbst für Duisburger Verhältnisse starke Repräsentierung einer gewissen Bevölkerungsgruppe auf, und zwar gerade auf den aussichtsreichen Plätzen und erst recht, wenn man den Anteil dieser Gruppe bedenkt, der das Wahlrecht besitzt:



"Ratsreserveliste":


Platz 1: Brigitte Diesterhöft (derzeit Ratsfrau)

Platz 2: Hermann Dierkes (derzeit Fraktionsvorsitzender)

Platz 3: Barbara Laakmann

Platz 4: Erkan Kocalar (derzeit Ratsherr)

Platz 5: Martina Ammann

Platz 6: Thomas Keuer

Platz 7: Dilan Sinem Sert

Platz 8: Kenan Ilhan

Platz 9: Ingrid Jost

Platz 10: Binali Demir

Platz 11: Senay Samarsin

Platz 12: Herbert Fürmann (derzeit Bezirksvertreter)

Platz 13: Sabine Güttler

Platz 14: Fatma Karacakoglu

Plat 15: Filiz Kurt

Platz 16: Roland Busche

Platz 17: Michael Dubielczyk

Platz 18: Mirze Edis

Platz 19: Detlef Feldmann

Platz 20: Frank Harnack

Platz 21: Dietrich Kunze

Platz 22: Marc Mulia

Platz 23: Olliver Opitz

Platz 24: Joachim Schönfeld

Platz 25: Thomas Seelhoff

Platz 26: Harald Wulff


http://www.die-linke-duisburg.de/presse/#c32948


Ist das ein Einzelfall oder Vorbote einer zumindest in Westdeutschland absehbaren Entwicklung?

lupus_maximus
27.02.2009, 05:36
Wenn man sich anschaut, was "die Linke" in Duisburg für die Kommunalwahl als Kandidaten aufstellt, fällt einem die selbst für Duisburger Verhältnisse starke Repräsentierung einer gewissen Bevölkerungsgruppe auf, und zwar gerade auf den aussichtsreichen Plätzen und erst recht, wenn man den Anteil dieser Gruppe bedenkt, der das Wahlrecht besitzt:



"Ratsreserveliste":


Platz 1: Brigitte Diesterhöft (derzeit Ratsfrau)

Platz 2: Hermann Dierkes (derzeit Fraktionsvorsitzender)

Platz 3: Barbara Laakmann

Platz 4: Erkan Kocalar (derzeit Ratsherr)

Platz 5: Martina Ammann

Platz 6: Thomas Keuer

Platz 7: Dilan Sinem Sert

Platz 8: Kenan Ilhan

Platz 9: Ingrid Jost

Platz 10: Binali Demir

Platz 11: Senay Samarsin

Platz 12: Herbert Fürmann (derzeit Bezirksvertreter)

Platz 13: Sabine Güttler

Platz 14: Fatma Karacakoglu

Plat 15: Filiz Kurt

Platz 16: Roland Busche

Platz 17: Michael Dubielczyk

Platz 18: Mirze Edis

Platz 19: Detlef Feldmann

Platz 20: Frank Harnack

Platz 21: Dietrich Kunze

Platz 22: Marc Mulia

Platz 23: Olliver Opitz

Platz 24: Joachim Schönfeld

Platz 25: Thomas Seelhoff

Platz 26: Harald Wulff


http://www.die-linke-duisburg.de/presse/#c32948


Ist das ein Einzelfall oder Vorbote einer zumindest in Westdeutschland absehbaren Entwicklung?
Das Problem bei diesen Ersatzdeutschen ist aber, das man aus dem Namen nicht das Geschlecht ablesen kann.
Aber wahrscheinlich ist dies beim Genderismus völlig unwichtig.

marc
27.02.2009, 07:46
Ist das ein Einzelfall oder Vorbote einer zumindest in Westdeutschland absehbaren Entwicklung?

Gegenwärtig ist die Linkspartei ja vorallem eine Rentnerpartei, deren Mitglieder zu weit über 50% aus Personen über 60 und ehemaligen SED-Angehörigen besteht.
Bezüglich der Wählerschaft sieht es schon differenzierter aus und die Frage ist natürlich, welche Entwicklung die Partei einschlagen wird, wenn die DDR-Rentner erstmal ausgestorben sind.

http://img5.imageshack.us/img5/4320/7bb132125c.jpg (http://imageshack.us)


Der Stimmenzuwachs der Linkspartei ist mit einem Wandel des Sozialprofils ihrer Wählerschaft einhergegangen. Über mehrere Wahlen hinweg war die PDS von Menschen mit hoher formaler Bildung, Beamten, Angestellten und Arbeitslosen bevorzugt gewählt worden, wobei es sich häufig um ehemals Privilegierte des DDR-Systems gehandelt hatte.[11]
Arbeiter und Personen mit niedriger formaler Bildung, die als gleichsam natürliche Wähler einer traditionellen Linkspartei erscheinen könnten, zeigten sich dagegen der PDS gegenüber relativ reserviert. Das änderte sich 2005. Nun stimmten Menschen mit formal niedriger Bildung, Arbeitslose und Arbeiter überdurchschnittlich häufig für die Linkspartei (vgl. Abbildungen 2 und 3 der PDF-Version). Der Linkspartei.PDS ist es also 2005 gelungen, verstärkt in soziale Gruppen vorzudringen, die ihr vorher eher fern gestanden hatten.
Gemessen an ihrer Attraktivität in verschiedenen sozialen Gruppen, hat sie sich - überspitzt formuliert - von einer Elitenpartei in Richtung einer Unterschichtpartei entwickelt.
http://www.bpb.de/publikationen/2Z8WJN,3,0,Die_Linkspartei_und_ihre_W%E4hler.html

Mit dem Hinweis auf die Entwicklung zur "Unterschichtspartei" könnte man die Ausgangsfrage bejahen, weil sich bestimmte Migrantengruppen (englisch oder japanisch sucht man auf dem obigen Plakat vergebens) überdurchschnittlich häufig in diesen Unterschichten finden, und sich deutsche Unterschichtler mehr und mehr von der Linkspartei entfernen werden. (Aus offensichtlichen Gründen.)

Noch rekrutiert sich ihre Wählerschaft freilich aus Vulgärmaterialisten, deren Annahme, ganz allein das ökonomische Sein würde das Bewußtsein bestimmen, den Crash mit den Wertevorstellungen ihrer muslimischen Wählerschaft verhindert.
Diese Annahme ist natürlich auch jenseits der Linkspartei populär, aber ich zweifle irgendwie, dass sie mittelfristig überzeugend bleibt. Aus linker Sicht würde das Worst-Case-Scenario dann so aussehen, dass sich die deutsche Unterschicht wegen ihrer Ausländerpolitik etc. abwendet, sie für entsprechende Migranten wegen ihrem Transgenderfeminismus usw. unattraktiv bleibt, die DDR-Rentner wegsterben und der Aufschwung von Religion, Patriotismus, Kulturdebatten und Co. dazu führt, dass ihr Materialismus die gemäßigte Wählerschaft nicht mehr überzeugt.

Mittelfristig wird aber sicher der Migrantenanteil steigen, forciert von jungen Idealisten und alten Ideologen, die glauben, dass die Zerschlagung des kapitalistischen "Hauptwiderspruchs" zur Auflösung religiöser, patriachaler (...) "Nebenwidersprüche" führen wird.

Sprecher
27.02.2009, 14:00
Wenn die ausländerpolitischen Vorstellungen der "Linken" bekannter wären würde diese mindestens die Hälfte ihrer Wählerschaft einbüßen.
Es gilt daher bekannter zu machen daß die Linke die Überfremdungspartei schlechthin ist, schlimmer noch als die Grünen.
Besonders recte Parteien sollten sich das auf die Fahnen schreiben, statt den Hartz4-Populismus der Linken nachzuäffen.

Big Man
27.02.2009, 20:00
Wenn man sich anschaut, was "die Linke" in Duisburg für die Kommunalwahl als Kandidaten aufstellt, fällt einem die selbst für Duisburger Verhältnisse starke Repräsentierung einer gewissen Bevölkerungsgruppe auf, und zwar gerade auf den aussichtsreichen Plätzen und erst recht, wenn man den Anteil dieser Gruppe bedenkt, der das Wahlrecht besitzt:



"Ratsreserveliste":


Platz 1: Brigitte Diesterhöft (derzeit Ratsfrau)

Platz 2: Hermann Dierkes (derzeit Fraktionsvorsitzender)

Platz 3: Barbara Laakmann

Platz 4: Erkan Kocalar (derzeit Ratsherr)

Platz 5: Martina Ammann

Platz 6: Thomas Keuer

Platz 7: Dilan Sinem Sert

Platz 8: Kenan Ilhan

Platz 9: Ingrid Jost

Platz 10: Binali Demir

Platz 11: Senay Samarsin

Platz 12: Herbert Fürmann (derzeit Bezirksvertreter)

Platz 13: Sabine Güttler

Platz 14: Fatma Karacakoglu

Plat 15: Filiz Kurt

Platz 16: Roland Busche

Platz 17: Michael Dubielczyk

Platz 18: Mirze Edis

Platz 19: Detlef Feldmann

Platz 20: Frank Harnack

Platz 21: Dietrich Kunze

Platz 22: Marc Mulia

Platz 23: Olliver Opitz

Platz 24: Joachim Schönfeld

Platz 25: Thomas Seelhoff

Platz 26: Harald Wulff


http://www.die-linke-duisburg.de/presse/#c32948


Ist das ein Einzelfall oder Vorbote einer zumindest in Westdeutschland absehbaren Entwicklung?

In einer Stadt wie Duisburg ein paar ausländisch klingende Namen in der Liste zu haben ist doch nix Außergewöhnliches!

Verrari
27.02.2009, 20:11
In einer Stadt wie Duisburg ein paar ausländisch klingende Namen in der Liste zu haben ist doch nix Außergewöhnliches!

Finde ich auch.
Außergewöhnlich ist es vielmehr, daß da überhaupt noch deutschklingende Namen auftauchen! ;)

Florian
27.02.2009, 20:13
Verglichen mit dem Migrantenanteil in Duisburg sind selbige im Rat wohl unterrepräsentiert.

Aldebaran
27.02.2009, 21:37
Verglichen mit dem Migrantenanteil in Duisburg sind selbige im Rat wohl unterrepräsentiert.


Der Anteil der "Passtürken" beträgt in Duisburg etwa 8% an der Bevölkerung. Da man derzeit diese Zahl um etwa 50% erhöhen muss, um auf die Zahl der ethnischen Türken zu kommen, wären wir bei 12%. Auf keinen Fall übersteigt die Zahl der türkischen Wahlberechtigten die 5%.

Aldebaran
27.02.2009, 21:49
Wenn die ausländerpolitischen Vorstellungen der "Linken" bekannter wären würde diese mindestens die Hälfte ihrer Wählerschaft einbüßen.
Es gilt daher bekannter zu machen daß die Linke die Überfremdungspartei schlechthin ist, schlimmer noch als die Grünen.
Besonders recte Parteien sollten sich das auf die Fahnen schreiben, statt den Hartz4-Populismus der Linken nachzuäffen.


Die Linke spielt ein ziemlich perfides Spiel, indem ihre Spitzenpolitiker in dem Medien ausländer- und migrationspolitische Äußerungen unterlassen und sogar stillschweigend um eher rechtes Protestpotential werben.

Die Wirklichkeit ist, dass ihr letzter Antrag im BT darauf hinauslief, das Asylbewerberleistungsgesetz abzuschaffen und Asylbewerber in den Genuss des viel höheren (und in Geld ausgezahlten) ALG II kommen zu lassen, dass sie auf lokaler Ebene überall in vorderster Front stehen, wenn es um das Niederbügeln von Protesten gegen Mosscheebauten geht und sie ja auch ganz offen um muslimische Wählerstimmen buhlen.

Deutschmann
27.02.2009, 21:53
Die Linke spielt ein ziemlich perfides Spiel, indem ihre Spitzenpolitiker in dem Medien ausländer- und migrationspolitische Äußerungen unterlassen und sogar stillschweigend um eher rechtes Protestpotential werben.

Die Wirklichkeit ist, dass ihr letzter Antrag im BT darauf hinauslief, das Asylbewerberleistungsgesetz abzuschaffen und Asylbewerber in den Genuss des viel höheren (und in Geld ausgezahlten) ALG II kommen zu lassen, dass sie auf lokaler Ebene überall in vorderster Front stehen, wenn es um das Niederbügeln von Protesten gegen Mosscheebauten geht und sie ja auch ganz offen um muslimische Wählerstimmen buhlen.

OT, aber mal ne Frage. Der "Linke" Klaus Ernst ist doch Betriebsratsvorsitzender bei Opel, oder?

Darf sich ein Betriebsrat überhaupt politisch engagieren? (neutralität etc.)

Aldebaran
27.02.2009, 22:01
Mit dem Hinweis auf die Entwicklung zur "Unterschichtspartei" könnte man die Ausgangsfrage bejahen, weil sich bestimmte Migrantengruppen (englisch oder japanisch sucht man auf dem obigen Plakat vergebens) überdurchschnittlich häufig in diesen Unterschichten finden, und sich deutsche Unterschichtler mehr und mehr von der Linkspartei entfernen werden. (Aus offensichtlichen Gründen.)

Noch rekrutiert sich ihre Wählerschaft freilich aus Vulgärmaterialisten, deren Annahme, ganz allein das ökonomische Sein würde das Bewußtsein bestimmen, den Crash mit den Wertevorstellungen ihrer muslimischen Wählerschaft verhindert.
Diese Annahme ist natürlich auch jenseits der Linkspartei populär, aber ich zweifle irgendwie, dass sie mittelfristig überzeugend bleibt. Aus linker Sicht würde das Worst-Case-Scenario dann so aussehen, dass sich die deutsche Unterschicht wegen ihrer Ausländerpolitik etc. abwendet, sie für entsprechende Migranten wegen ihrem Transgenderfeminismus usw. unattraktiv bleibt, die DDR-Rentner wegsterben und der Aufschwung von Religion, Patriotismus, Kulturdebatten und Co. dazu führt, dass ihr Materialismus die gemäßigte Wählerschaft nicht mehr überzeugt.

Mittelfristig wird aber sicher der Migrantenanteil steigen, forciert von jungen Idealisten und alten Ideologen, die glauben, dass die Zerschlagung des kapitalistischen "Hauptwiderspruchs" zur Auflösung religiöser, patriachaler (...) "Nebenwidersprüche" führen wird.


Ich denke, dass gemeinsame Feindbilder eine enorm starke Wirkung haben können, wie es etwa die derzeitige Annäherung von Venezuela und Iran zeigt, die eigentlich weder ideologischer noch ökonomischer noch geopolitischer Logik folgt.

Der Islam als die führende Antiideologie zum verhassten "amerikanisch-zionistisch-kapitalistischen Weltsystem" dürfte daher für viele Linke eine Attraktivität entwickeln, die bis zur Konversion reicht nach dem Motto: "Die tun wenigstens was!".

Schon mittelfristig ergibt sich daraus eigentlich nahezu zwingend ein Spaltung der Linken analog zum Sonderweg der "Antideutschen". Ob dies noch unter dem Dach einer Partei zu halten sein wird, ist eine spannende Frage.

Dabei muss man sich natürlich fragen, wie die Agenda der Orientalen in der Linken eigentlich aussieht. Ich denke, dass sie in der Mehrheit zwar keine sonderlich gläubigen Moslems sind, aber andererseits den islamischen Interessen auch keine Steine in den Weg legen werden, da ihnen letztlich "ihre Leute" näher sein dürften als linke Glaubenssätze.


Die Ironie an der Sache ist, dass der große Verlierer dieser Entwicklung wohl die SPD sein wird, die sich so viele Hoffnungen auf die Migrantenstimmen gemacht hat.

FranzKonz
27.02.2009, 22:11
OT, aber mal ne Frage. Der "Linke" Klaus Ernst ist doch Betriebsratsvorsitzender bei Opel, oder?

Darf sich ein Betriebsrat überhaupt politisch engagieren? (neutralität etc.)

Natürlich darf er das. Ein Betriebsrat ist auch nicht Neutral, er ist Arbeitnehmervertreter.

Deutschmann
27.02.2009, 22:14
Natürlich darf er das. Ein Betriebsrat ist auch nicht Neutral, er ist Arbeitnehmervertreter.

Oh, danke. Ich dachte immer dass sich Interessenvertreter nicht politisch engagieren dürfen. Klaus Ernst hat doch irgendwie einen Listenplatz bei den Linken oder irre ich mich da?

FranzKonz
27.02.2009, 22:16
Die Ironie an der Sache ist, dass der große Verlierer dieser Entwicklung wohl die SPD sein wird, die sich so viele Hoffnungen auf die Migrantenstimmen gemacht hat.

Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Linke (nicht die Partei, sondern Menschen mit dem Herz auf der richtigen Seite) momentan aus falsch verstandenem Toleranzbemühen ihre ureigensten Ziele vernachlässigt.

Toleranz für Muslime zu predigen ist für einen aufrechten Linken schon mal großer Bockmist. Für die Katholen hat nie einer von uns Toleranz gefordert.

Toleranz für Intoleranz zu fordern ist Schwachsinn im Quadrat.

Toleranz für nationalistische Einwanderer zu fordern ist genauso bescheuert.

Irgendwo gehen eine Menge linker Ideale den Bach runter.

FranzKonz
27.02.2009, 22:17
Oh, danke. Ich dachte immer dass sich Interessenvertreter nicht politisch engagieren dürfen. Klaus Ernst hat doch irgendwie einen Listenplatz bei den Linken oder irre ich mich da?

Weiß ich nicht, würde aber passen, da viele (von der SPD enttäuschte) Gewerkschafter bei den Linken mitmischen.

marc
27.02.2009, 22:44
Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Linke (nicht die Partei, sondern Menschen mit dem Herz auf der richtigen Seite) momentan aus falsch verstandenem Toleranzbemühen ihre ureigensten Ziele vernachlässigt.

Toleranz für Muslime zu predigen ist für einen aufrechten Linken schon mal großer Bockmist. Für die Katholen hat nie einer von uns Toleranz gefordert.

Genau diese LEute meinte ich mit "Vulgärmaterialismus" - die Flucht in den Gedanken, dass man einzig und allein die ökonomischen Verhältnisse ändern müsse, und schon würde ein "Koran in gerechter Sprache" erscheinen.
Innerhalb der Linken ist dieser Gedanke aber auch nicht so neu - die berühmten Ideale der französischen Revolution, der Aufklärung, der Religionskritik, Voltaire usw. sind eher die Referenz von Liberalen oder Linksliberalen.
Selbst für Marx war die Kritik an der Religion in erster Linie nur Mittel zum Zweck der ökonomischen Befreiung, und sowohl der Marxismus-Leninismus als auch der Neomarxismus hatten eigentlich kein so schlechtes Verhältnis zur Religion, dafür ein schwieriges Verhältnis zur Aufklärung.

FranzKonz
27.02.2009, 23:04
Genau diese LEute meinte ich mit "Vulgärmaterialismus" - die Flucht in den Gedanken, dass man einzig und allein die ökonomischen Verhältnisse ändern müsse, und schon würde ein "Koran in gerechter Sprache" erscheinen.
Innerhalb der Linken ist dieser Gedanke aber auch nicht so neu - die berühmten Ideale der französischen Revolution, der Aufklärung, der Religionskritik, Voltaire usw. sind eher die Referenz von Liberalen oder Linksliberalen.
Selbst für Marx war die Kritik an der Religion in erster Linie nur Mittel zum Zweck der ökonomischen Befreiung, und sowohl der Marxismus-Leninismus als auch der Neomarxismus hatten eigentlich kein so schlechtes Verhältnis zur Religion, dafür ein schwieriges Verhältnis zur Aufklärung.

Schön, auch wenn Marx die Religion nur als Machtmittel der Konservativen und Feudalherren betrachtet hat, warum betrachten wir den Islam anders als das Christentum? Es will mir nicht in den Schädel, zumal das Christentum dank der Aufklärung kaum mehr als ein Papiertiger ist, während der Islam so mächtig ist wie eh und je.

Selbst unsere Liberalen und Konservativen begreifen das offensichtlich nicht richtig. Sie tun so, als sei das Christentum gut und der Islam böse. Dabei sind beide "böse", nur die Bestückung der Gebisse unterscheidet sich.

Efna
28.02.2009, 00:26
Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Linke (nicht die Partei, sondern Menschen mit dem Herz auf der richtigen Seite) momentan aus falsch verstandenem Toleranzbemühen ihre ureigensten Ziele vernachlässigt.

Toleranz für Muslime zu predigen ist für einen aufrechten Linken schon mal großer Bockmist. Für die Katholen hat nie einer von uns Toleranz gefordert.

Toleranz für Intoleranz zu fordern ist Schwachsinn im Quadrat.

Toleranz für nationalistische Einwanderer zu fordern ist genauso bescheuert.

Irgendwo gehen eine Menge linker Ideale den Bach runter.

Naja ich sage mal so das die Meinung über Multikuli, Migration in der Linkspartei sehr gespalten ist, auch wenn man Rassismus allgemein ablehnt. Ich will weder eine Totale Multikulti Gesellschaft noch das Gegenteil eine totale Monokulturelle Gesellschaft. Beide extreme lehne ich ab. Meine Meinung ist wer sich hier Integriert und sich hier benimmt sollte in Deutschland willkommen sein(unabhängig seiner Religion oder ethnischer Herkunft), wer meint hier nur scheisse zu bauen der kann das gerne tun aber in seinen Herkunftsland solche Leute haben hier einfach nichts zu suchen. Und das letzte was ich will das ist das die Linkspartei so wird wie die Grünen mit ihren Hippiemist.

Denkpoli
28.02.2009, 00:56
Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Linke (nicht die Partei, sondern Menschen mit dem Herz auf der richtigen Seite) momentan aus falsch verstandenem Toleranzbemühen ihre ureigensten Ziele vernachlässigt.

Es ist eher so, dass das Wort "links" seine Bedeutung völlig geändert hat.

Sprecher
28.02.2009, 04:55
Selbst unsere Liberalen und Konservativen begreifen das offensichtlich nicht richtig. Sie tun so, als sei das Christentum gut und der Islam böse. Dabei sind beide "böse", nur die Bestückung der Gebisse unterscheidet sich.

Irrtum das Christentum ist die einzige Religion deren höchste Maxime Vergebung ist. Das unterscheidet das Christentum von den Haßreligionen Islam und Judentum.

FranzKonz
28.02.2009, 09:52
Irrtum das Christentum ist die einzige Religion deren höchste Maxime Vergebung ist. Das unterscheidet das Christentum von den Haßreligionen Islam und Judentum.

Die Geschichte zeigt überdeutlich, daß das Christentum von eben jener Maxime nie Gebrauch machte. Sie ist im Gegenteil eine Geschichte von Haß, Vergeltung, Pogromen, Intoleranz und Ausrottung.

henriof9
28.02.2009, 10:09
OT, aber mal ne Frage. Der "Linke" Klaus Ernst ist doch Betriebsratsvorsitzender bei Opel, oder?

Darf sich ein Betriebsrat überhaupt politisch engagieren? (neutralität etc.)

Sie sollten sicherlich neutral dabei sein.
Gleichwohl könnte man aber diese Frage nicht nur auf Linke- Mitglieder beziehen, denn auch SPD- und Grünen- Mitglieder befinden sich in Betriebsräten.

Und sieh Dir die Struktur des Bundestages an, da sitzen auch Gewerkschafter drin und jetzt frage mal nach deren Neutralität.

FranzKonz
28.02.2009, 11:55
Sie sollten sicherlich neutral dabei sein.
Gleichwohl könnte man aber diese Frage nicht nur auf Linke- Mitglieder beziehen, denn auch SPD- und Grünen- Mitglieder befinden sich in Betriebsräten.

Und sieh Dir die Struktur des Bundestages an, da sitzen auch Gewerkschafter drin und jetzt frage mal nach deren Neutralität.
Krampf. Ein Arbeitnehmervertreter vertritt nun mal den größten Teil des Volkes.

Frage Dich lieber mal nach der Neutralität derer, die Beratungsverträge und Aufsichtsratsposten innehaben und vorwiegend für Union und FDP im Parlament abhängen. Das sind wirklich Diener zweier Herren.

Volkov
28.02.2009, 12:11
Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Linke (nicht die Partei, sondern Menschen mit dem Herz auf der richtigen Seite) momentan aus falsch verstandenem Toleranzbemühen ihre ureigensten Ziele vernachlässigt.

Toleranz für Muslime zu predigen ist für einen aufrechten Linken schon mal großer Bockmist. Für die Katholen hat nie einer von uns Toleranz gefordert.

Toleranz für Intoleranz zu fordern ist Schwachsinn im Quadrat.

Toleranz für nationalistische Einwanderer zu fordern ist genauso bescheuert.

Irgendwo gehen eine Menge linker Ideale den Bach runter.

Jo, da gehts nicht nur dir so...

Preuße
28.02.2009, 12:23
Gegenwärtig ist die Linkspartei ja vorallem eine Rentnerpartei, deren Mitglieder zu weit über 50% aus Personen über 60 und ehemaligen SED-Angehörigen besteht.
Bezüglich der Wählerschaft sieht es schon differenzierter aus und die Frage ist natürlich, welche Entwicklung die Partei einschlagen wird, wenn die DDR-Rentner erstmal ausgestorben sind.

http://img5.imageshack.us/img5/4320/7bb132125c.jpg (http://imageshack.us)


http://www.bpb.de/publikationen/2Z8WJN,3,0,Die_Linkspartei_und_ihre_W%E4hler.html

Mit dem Hinweis auf die Entwicklung zur "Unterschichtspartei" könnte man die Ausgangsfrage bejahen, weil sich bestimmte Migrantengruppen (englisch oder japanisch sucht man auf dem obigen Plakat vergebens) überdurchschnittlich häufig in diesen Unterschichten finden, und sich deutsche Unterschichtler mehr und mehr von der Linkspartei entfernen werden. (Aus offensichtlichen Gründen.)

Noch rekrutiert sich ihre Wählerschaft freilich aus Vulgärmaterialisten, deren Annahme, ganz allein das ökonomische Sein würde das Bewußtsein bestimmen, den Crash mit den Wertevorstellungen ihrer muslimischen Wählerschaft verhindert.
Diese Annahme ist natürlich auch jenseits der Linkspartei populär, aber ich zweifle irgendwie, dass sie mittelfristig überzeugend bleibt. Aus linker Sicht würde das Worst-Case-Scenario dann so aussehen, dass sich die deutsche Unterschicht wegen ihrer Ausländerpolitik etc. abwendet, sie für entsprechende Migranten wegen ihrem Transgenderfeminismus usw. unattraktiv bleibt, die DDR-Rentner wegsterben und der Aufschwung von Religion, Patriotismus, Kulturdebatten und Co. dazu führt, dass ihr Materialismus die gemäßigte Wählerschaft nicht mehr überzeugt.

Mittelfristig wird aber sicher der Migrantenanteil steigen, forciert von jungen Idealisten und alten Ideologen, die glauben, dass die Zerschlagung des kapitalistischen "Hauptwiderspruchs" zur Auflösung religiöser, patriachaler (...) "Nebenwidersprüche" führen wird.

Die Linke hat ein riesen Nachwuchsproblem, schlimmer als die DVU.

Krabat
28.02.2009, 12:25
Die Geschichte zeigt überdeutlich, daß das Christentum von eben jener Maxime nie Gebrauch machte. Sie ist im Gegenteil eine Geschichte von Haß, Vergeltung, Pogromen, Intoleranz und Ausrottung.

Spricht der Bolschewikenfan.

henriof9
28.02.2009, 16:37
Krampf. Ein Arbeitnehmervertreter vertritt nun mal den größten Teil des Volkes.

Sollte.
Aber auch Du mußt schon zugeben, daß ein Linkspartei- Mitglied, schon auf Grund seiner ideologischen Überzeugung, nicht unbedingt neutral diese Interessen vertritt.
Ich zumindest sehe einen Unterschied in der Mitbestimmung von AN und der Enteignung zu Gunsten von AN.


Frage Dich lieber mal nach der Neutralität derer, die Beratungsverträge und Aufsichtsratsposten innehaben und vorwiegend für Union und FDP im Parlament abhängen. Das sind wirklich Diener zweier Herren.

O.K., Franz, dann einigen wir uns eben zumindest darauf, daß Politik und Wirtschaft mittlerweile so stark miteinander verwoben sind, daß man eine wirkliche Neutralität nicht mehr annehmen kann und leben damit, daß sich die Interessenvertretung im Großen und Ganzen die Waage halten ?

Ausonius
28.02.2009, 16:40
Wenn man sich anschaut, was "die Linke" in Duisburg für die Kommunalwahl als Kandidaten aufstellt, fällt einem die selbst für Duisburger Verhältnisse starke Repräsentierung einer gewissen Bevölkerungsgruppe auf, und zwar gerade auf den aussichtsreichen Plätzen und erst recht, wenn man den Anteil dieser Gruppe bedenkt, der das Wahlrecht besitzt:



"Ratsreserveliste":


Platz 1: Brigitte Diesterhöft (derzeit Ratsfrau)

Platz 2: Hermann Dierkes (derzeit Fraktionsvorsitzender)

Platz 3: Barbara Laakmann

Platz 4: Erkan Kocalar (derzeit Ratsherr)

Platz 5: Martina Ammann

Platz 6: Thomas Keuer

Platz 7: Dilan Sinem Sert

Platz 8: Kenan Ilhan

Platz 9: Ingrid Jost

Platz 10: Binali Demir

Platz 11: Senay Samarsin

Platz 12: Herbert Fürmann (derzeit Bezirksvertreter)

Platz 13: Sabine Güttler

Platz 14: Fatma Karacakoglu

Plat 15: Filiz Kurt

Platz 16: Roland Busche

Platz 17: Michael Dubielczyk

Platz 18: Mirze Edis

Platz 19: Detlef Feldmann

Platz 20: Frank Harnack

Platz 21: Dietrich Kunze

Platz 22: Marc Mulia

Platz 23: Olliver Opitz

Platz 24: Joachim Schönfeld

Platz 25: Thomas Seelhoff

Platz 26: Harald Wulff


http://www.die-linke-duisburg.de/presse/#c32948


Ist das ein Einzelfall oder Vorbote einer zumindest in Westdeutschland absehbaren Entwicklung?

Na ja, die Linke unterscheidet sich in ihren außenpolitischen Idealen sehr von allen anderen deutschen Parteien und dürfte dadurch für Moslems besonders interessant sein. Ist aber auch überhaupt kein Problem.....

FranzKonz
28.02.2009, 16:53
Sollte.
Aber auch Du mußt schon zugeben, daß ein Linkspartei- Mitglied, schon auf Grund seiner ideologischen Überzeugung, nicht unbedingt neutral diese Interessen vertritt.
Ich zumindest sehe einen Unterschied in der Mitbestimmung von AN und der Enteignung zu Gunsten von AN.



O.K., Franz, dann einigen wir uns eben zumindest darauf, daß Politik und Wirtschaft mittlerweile so stark miteinander verwoben sind, daß man eine wirkliche Neutralität nicht mehr annehmen kann und leben damit, daß sich die Interessenvertretung im Großen und Ganzen die Waage halten ?

Nein. Du verlangst Neutralität von einer (per Definition nicht neutralen) Interessenvertretung und tolerierst Einflußnahmen auf Parlamentsmitglieder. Das ist recht heftig!

henriof9
28.02.2009, 17:20
Nein. Du verlangst Neutralität von einer (per Definition nicht neutralen) Interessenvertretung und tolerierst Einflußnahmen auf Parlamentsmitglieder. Das ist recht heftig!

Das ist so nicht richtig.
Die Neutralität einer Interessenvertretung innerhalb ihrer politischen, parlamentarischen Arbeit ist doch wohl zu erwarten, wenn auch unrealistisch.
Oder glaubst Du wirklich, daß die gewerkschaftlich organisierten Bundestagsabgeordneten ihre ideologische, arbeitnehmerfreundliche Gesinnung draußen an der Garderobe abgeben ?
Genauso wenig tun sie das, wie die Abgeordneten welche irgendwo einen Aufsichtsratsposten inne haben.
Alle sollten nur ihrem Gewissen unterliegen, was an sich ja schon irgendwie irreführend bzw. unausführbar ist, da kein Mensch seine eigene politische Überzeugung dabei außen vor lassen kann.
Deswegen toleriere ich dies nicht, aber ich weiß, daß sich dies nicht ändern läßt.

Und was die Neutralität von Gewerkschaftsvertretern in den Betriebsräten betrifft, haben wir ja schon so einige Bestechlichkeiten erleben dürfen.
Das wiederum könnte man ändern.

FranzKonz
28.02.2009, 18:05
Das ist so nicht richtig.
Die Neutralität einer Interessenvertretung innerhalb ihrer politischen, parlamentarischen Arbeit ist doch wohl zu erwarten, wenn auch unrealistisch.
Oder glaubst Du wirklich, daß die gewerkschaftlich organisierten Bundestagsabgeordneten ihre ideologische, arbeitnehmerfreundliche Gesinnung draußen an der Garderobe abgeben ?
Genauso wenig tun sie das, wie die Abgeordneten welche irgendwo einen Aufsichtsratsposten inne haben.
Alle sollten nur ihrem Gewissen unterliegen, was an sich ja schon irgendwie irreführend bzw. unausführbar ist, da kein Mensch seine eigene politische Überzeugung dabei außen vor lassen kann.
Deswegen toleriere ich dies nicht, aber ich weiß, daß sich dies nicht ändern läßt.

Und was die Neutralität von Gewerkschaftsvertretern in den Betriebsräten betrifft, haben wir ja schon so einige Bestechlichkeiten erleben dürfen.
Das wiederum könnte man ändern.

Ein Roter ist rot, nicht weiß. Ein Schwarzer ist schwarz, und auch nicht weiß. Die Grünen sind grün, und deren Parlamentarier sind auch nicht weiß. Das ist normal, gut und richtig. Wenn jemand gar keine politische Überzeugung hat, hat er in der Politik nichts verloren.

Wenn aber ein Parlamentarier den wohl dotierten Beratervertrag einer Rüstungsfirma in der Tasche hat, habe ich ein Problem damit.

Vielleicht wird jetzt klar, worauf ich hinaus will.

henriof9
28.02.2009, 18:19
Ein Roter ist rot, nicht weiß. Ein Schwarzer ist schwarz, und auch nicht weiß. Die Grünen sind grün, und deren Parlamentarier sind auch nicht weiß. Das ist normal, gut und richtig. Wenn jemand gar keine politische Überzeugung hat, hat er in der Politik nichts verloren.

Wenn aber ein Parlamentarier den wohl dotierten Beratervertrag einer Rüstungsfirma in der Tasche hat, habe ich ein Problem damit.

Vielleicht wird jetzt klar, worauf ich hinaus will.

Mensch @Franz, das schreib ich doch die ganze Zeit, nennt sich Lobbyismus und ist quer durch alle Parteien vertreten.
Ist nun einmal so, ob es uns paßt oder nicht oder was denkst Du warum es seinerzeit so ein Gezeter um den " gläsernen " Abgeordneten gab ?
Das hatte nicht nur mit den zusätzlichen Einkommen der Herrschaften zu tun.

Allerdings denke ich, daß auch jemand ohne politische Überzeugung sehr wohl in der Politik tätig sein soll, denn dieser ist viel eher bereit sich Vorschlägen oder Ideen der anderen zu öffnen, da er eben nicht (s)einem Parteiendogma unterliegt.
Wie weit wir mit dieser ewigen Einigung auf den kleinsten, gemeinsammen Nenner kommen mit dem obligatorischen " ich stimme bei XY zu, dafür du bei YZ sehen wir ja nun schon die letzen Jahre und kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein, oder ?