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Vollständige Version anzeigen : "Von Hegel zu Hitler" - oder gleich in Gaskammer und Flüchtlingstreck?



Beverly
25.02.2009, 09:39
Ich habe mich heute in Unkosten gestürzt und das Buch "Von Hegel zu Hitler" von Hubert Kieswetter (http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Kiesewetter) bestellt. Das mein Hauptmotiv Frust an einer Moderne ist, die ich mir irgendwie anders vorgestellt habe, möchte ich nicht verhehlen. Den Frust an Hegel auszulassen ist auch nicht so neu. Hegels Zeitgenosse Schopenhauer hat über ihn gelästert, Popper ist über ihn hergezogen und in der Biografie von Hegel auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Hegel) wird als Grund für die Anti-Hegelei auch ganz klar Enttäuschung genannt.
Weil Hegel mit Projekten verbunden ist, die sehr viel versprachen, nichts hielten und wo das "Kleingedruckte" alles in allem hundert Millionen oder mehr Menschen das Leben kostete.

Wie der Buchtitel schon andeutet, rechnet der Autor mit dem rechten Strang der Hegelianer ab, der seiner Meinung nach zu Hitler führte. In der Beschreibung auf Amazon steht dazu



Aus dem Inhalt: Die Entwicklung der politischen Philosophie Hegels - Die Dialektik einer organischen Machtstaatstheorie - Der politische Einfluß Hegels im 19. Jahrhundert - Der Kampf gegen die Weimarer Republik - Wissenschaft und Drittes Reich

Umschlagtext
Dieses Buch analysiert die vielfältigen Verstrickungen deutscher Wissenschaftler mit dem Nationalsozialismus. Diese währten von Hitlers Aufstieg in der DAP/NSDAP nach dem Ersten Weltkrieg bis zu dessen Selbstmord am 30. April 1945. Ohne massive Unterstützung durch die Wissenschaften und die Intellektuellen wäre das Dritte Reich bald zusammengebrochen. Hegels politischer Einfluß auf die allmähliche Verwirklichung eines militärischen Machtstaates in Deutschland von Bismarck über Wilhelm II. bis zu Hitler wird verdrängt und verschwiegen. Die zentrale These des Buches besteht darin, daß nicht Rassismus, Antisemitismus und Weltwirtschaftskrise die Machtergreifung der Nationalsozialisten ermöglicht haben, sondern Hitlers Propaganda für den totalitären Zentralstaat. Hegel hatte in seiner Rechtsphilosophie die modernste und entwickelteste totalitäre Staatslehre entworfen, auf die sich Wissenschaftler und Politiker seit 1821 in ihrem Kampf gegen Individualismus, Liberalismus und Parlamentarismus über 120 Jahre lang stützen konnten. Die Etablierung eines totalitären Machtstaates war die wichtigste Ursache der deutschen Katastrophe. Sein Aufstieg und Untergang werden hier dargestellt und erklärt.

Da bin ich mal gespannt, aber schon die Vorab-Information veranlasst mich dazu, noch einiges draufzusetzen.

Der Autor stellt die Hegelianer im Gegensatz zu Demokraten und Liberalen. Das gilt aber meines Erachtens nur für den rechten Strang der Hegelianer. Hegel hatte auch in der Mitte und gerade bei Demokraten und Liberalen ebenso seine Anhänger wie bei den Linken. Das zeigt schon Kieswetters Biografie: nachdem er seine Abrechnung mit Hegel vorlegte, war es um seine Karriere als Philosoph schlecht bestellt.

Die Kurzinfo wirft Hegel resp. den rechten Hegelianern vor, sie seien gegen Liberalismus und Demokratie und für den Machtstaat. Mir kommt es aber auf die Art der Gegnerschaft an - denn es gibt gute und schlechte Gründe, gegen die Demokratie, wie sie ist, zu sein. Es mag Alternativen zur parlamentarischen Demokratie geben, die ihre Fehler überwinden. Es mag auch "Alternativen" geben, die ihre Fehler ins Monströse übersteigern.

Schließlich implizit die Kurbeschreibung, dass die von einer rechten Hegel-Auslegung verdorbenen Menschen zumindest nach '45 darüber entsetzt und beschämt sein müssten, was sie anderen Menschen und den Deutschen selbst angetan haben. "Von Hegel in die Gaskammer und auf den Flüchtlingstreck" bedeutet aber meines Erachtens, über solche Ereignisse und Untaten weder Entsetzen noch Reue zu empfingen. Jene in der Hegelei verwurzelte Denke, alles was ist, für notwendig und damit gut zu erklären, ordnet auch Gaskammern und Flüchtlingstrecks gar trefflich in das große Ganze ein.
Selbst und gerade als harter Nationalist müsste man über besagte Dinge das große Kotzen bekommen, weil Deutschland moralisch beschmutzt und politisch zerstört wurde. Doch im Kontext einer letztendlich deterministischen und sozialdarwinistischen Weltsicht, wo das Sein das Sollen bestimmt, erübrigen sich solche Gefühle und Ansichten. Hat nicht Hitler in seinem Testament geschrieben, die Russen seien halt besser gewesen als die Deutschen? Und noch in seinen letzten Stunden damit geprahlt, die Juden umgebracht zu haben?

marc
25.02.2009, 09:48
Hubert Kieswetter (http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Kiesewetter)

Zu dem Thema schreibe ich nachher noch was.
Aber jetzt will ich nur bemerken, wie beeindruckend sein Lebenslauf ist: vom Maschinenschlosser zum Lokomotivführer, zum Studenten von Adorno - von dort zu einem seiner großen Widersacher: Popper; und schließlich selbst Professor!
Klasse. :top:

Beverly
25.02.2009, 10:18
Auf Wikipedia gibt es nicht nur die Biografie von Hegel mit einer Kritik, sondern auch die Kritik der Kritik :)


Der ganze Abschnitt wäre fairerweise besser mit "Zurückweisung der Kritik" betitelt.

Der erste Absatz geht überhaupt nicht auf die Inhalte der Kritik ein, sondern tut sie gesamthaft als blosse Rivalität, bzw. als Kritik am preussischen Staat ab.

Der zweite Absatz ist voll von relativierenden Formulierungen. "materialistisch eingestellte Naturwissenschaftler" suggeriert, der naturwissenschaftliche Teil von Hegels Arbeit würde aus ideologischen Motiven kritisiert. Von welchen Naturwissenschaftlern gibt es den Zustimmung und Lob dafür? "Bestimmte Ergebnisse" und "bestimmte Verfahren" klingt, als ob die Kritik nur auf einige wenige Teilbereiche bezogen sei (wenn ja, welche wären das denn?) und blendet Grundsatzkritik aus. Der letzte Satz stellt die Sichtweise Hegels dem "Gemeinverständnis" gegenüber und sagt damit aus, dass jede Kritik aus Verfälschung/Missverstehen entstanden sei.

Der einleitende Satz zum dritten Absatz suggeriert, Poppers Kritik sei ad personam gerichtet. Das eingefügte Marx-Zitat trägt nichts zur Sache bei; sein Zweck ist offensichtlich der, jede Hegel-Kritik, die sich auf Marx beruft, pauschal zurückzuweisen. Die Schlussbemerkung versucht dann, Popper als verkappten Hegelianer hinzustellen.

Der letzte Absatz schliesslich ist nichts als eine Pauschalattacke auf alle Hegel-Kritiker. Im ganzen Abschnitt fällt auf, dass die Kritik stets im Konjunktiv steht, die Relativierung der Kritik jedoch im Indikativ. Fazit: Abschnitt komplett überarbeiten. --Zumbo 10:38, 5. Jan. 2009(...)

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Georg_Wilhelm_Friedrich_Hegel

Bei der nach wie vor mit einer unterschwelligen Schärfe geführten Auseinandersetzung um Hegels Philosophie und ihre Folgen scheint mir so etwas wie ein "Stellvertreterkrieg" für Probleme und Frustrationen der Gegenwart ausgetragen zu werden.
Man kann als heutiger Mensch Hegel nicht allen Ernstes sein selbst als "preußischer Staatsphilosoph" beschwerliches Leben vor 200 Jahren neiden. Da hat es jeder Assi an der Uni nach erfolgreichen Einschleimen heute besser. Sein Werk ... Hand aufs Herz, wer hat das gelesen und nicht nur Sekundärliteratur? Ich nicht.
Es geht nicht ums Abstrakte selbst, sondern das Konkrete, was mit einem Rekurs aufs Abstrakte gerechtfertigt wird.

Klopperhorst
25.02.2009, 10:24
Hegel hatte laut Schopenhauer eine Bierwirtsphysiognomie :)

Ich bin Anti-Hegelianer, völlig klar.


---

Beverly
25.02.2009, 11:48
Hegel hatte laut Schopenhauer eine Bierwirtsphysiognomie :)

Ich musste bei den griesgrämigen Porträt auf Wikipedia an meinen Strang über Lichtmangel (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74502) denken.

Erik der Rote
25.02.2009, 13:21
ich habe Hegel gelesen

ihn zu kritisieren dürfte nur den absolut größten Geistern vorbehalten bleiben

das man Hegel jetzt als Ideologieschen Mülleimer seiner eigenen Vorstellungen missbraucht ist eher dem Trauerspiel unsere geistigen Dekade zu verdanken den Hegel

und Schopenhauer war gegenüber Hegel gelinde gesagt ein nichtwissender Idiot

schopenhauer ist etwas für HAusfrauen und jugendliche misanthropische Nerds hegel ist wirklich Philosophie

wenn man Leute vergleicht dann vielleicht Schelling und Hegel aber doch nicht Schopenhauer und Hegel

Hegel ist ein Riese und immer neue Philosophie Generationen beschäftigen sich mit ihm immer wieder neu, der Anspruch der hegelischen Philosophie dürfte kalr sein er hatte den Denkweg des Absoluten nachvollzogen in all seinen Stufen in allen Abschnitten

wenn man nicht mindestens einen Hochschulabschluss in Philosophie speziell über Hegel ahtte sollte man über ihn besser schweigen

cajadeahorros
25.02.2009, 14:10
wenn man nicht mindestens einen Hochschulabschluss in Philosophie speziell über Hegel ahtte sollte man über ihn besser schweigen

Das bedeutet im Umkehrschluss dass dein Lob ebenfalls nichts wert ist.

Klopperhorst
25.02.2009, 20:07
Ich musste bei den griesgrämigen Porträt auf Wikipedia an meinen Strang über Lichtmangel (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74502) denken.


Auch Marx hat sich ja auf Hegel berufen und seinen dialektischen Materialismus mit der Heilslehre des Kommunismus entwickelt.


---

PSI
25.02.2009, 20:34
Auch Marx hat sich ja auf Hegel berufen und seinen dialektischen Materialismus mit der Heilslehre des Kommunismus entwickelt.


---

Marx hat Hegel aber auch kritisiert.....

malnachdenken
25.02.2009, 20:45
Das mein Hauptmotiv Frust an einer Moderne ist, die ich mir irgendwie anders vorgestellt

Dann entgehe dem Frust und such Dir eine Gegend auf der Welt, wo Dein Hassobjekt nicht in diesem Maße wie hier in Europa zu finden ist.

Du bist einfach nur eine Meckertante ohne Arsch in der Hose was zu ändern.

Beverly
25.02.2009, 22:01
(...)

kann nicht mal einer diese Plärrer abstellen?

Beverly
25.02.2009, 22:03
Zitat von Erik der Rote
wenn man nicht mindestens einen Hochschulabschluss in Philosophie speziell über Hegel ahtte sollte man über ihn besser schweigen

Das bedeutet im Umkehrschluss dass dein Lob ebenfalls nichts wert ist.

Damit stellt sich die Frage, was ein Philosoph wert ist, den außer einigen seiner Kollegen keiner verstehen und bewerten kann.

SteveFrontera
25.02.2009, 22:22
Hegel kann man nun wirklich nicht für die Nazigreuel verantwortlich machen.
Das wäre eine Unverschämtheit.

SteveFrontera
25.02.2009, 22:41
Danke Beverly für dieses anspruchsvolle Thema.
Hegel war ein anständiger Philosoph, Hitler die Ausgeburt des Bösen.
Der rauschgiftsüchtige Adolf Hitler hätte Hegel überhaupt nicht verstanden. Ich glaube auch nicht, dass er sich mit ihm intensiv beschäftigt hat.
Hegel war mit Sicherheit kein Judenhasser und Rassist, im Gegenteil er war Universalist. Leider verkaufen sich seriöse philosophische Bücher nicht und es gibt immer wieder Leute, die unsere Kulturgeschichte in den Dreck ziehen.

Erik der Rote
25.02.2009, 23:46
Das bedeutet im Umkehrschluss dass dein Lob ebenfalls nichts wert ist.

oder das ich Philosophie studiert habe !

Erik der Rote
25.02.2009, 23:47
Danke Beverly für dieses anspruchsvolle Thema.
Hegel war ein anständiger Philosoph, Hitler die Ausgeburt des Bösen.
Der rauschgiftsüchtige Adolf Hitler hätte Hegel überhaupt nicht verstanden. Ich glaube auch nicht, dass er sich mit ihm intensiv beschäftigt hat.
Hegel war mit Sicherheit kein Judenhasser und Rassist, im Gegenteil er war Universalist. Leider verkaufen sich seriöse philosophische Bücher nicht und es gibt immer wieder Leute, die unsere Kulturgeschichte in den Dreck ziehen.

seit wann war Adolf ein Rauschgiftsüchtiger - Vegetarier ja aber Hitler Adi hat sogar Zigaretten abgelehnt !

Erik der Rote
26.02.2009, 00:01
Zitat von Erik der Rote
wenn man nicht mindestens einen Hochschulabschluss in Philosophie speziell über Hegel ahtte sollte man über ihn besser schweigen


Damit stellt sich die Frage, was ein Philosoph wert ist, den außer einigen seiner Kollegen keiner verstehen und bewerten kann.

nun ja sehr viel ich kann auch Heidegger lesen zum Beispiel Besinnungen und verstehe kein Wort und doch weis ich das da jemand eine große tiefe wahrheit spricht

und ich kann auch Pavarotti mit einem Werk aus einer Puccini Oper hören musikalisch und sprachlich nichts verstehen und weis trotzdem das es absolut genial und musikalisch "great" ist

habe selbst erlebt wie Professoren 10 Semester Hegel gelesen haben d.h. Die Wissenschaft der Logik und nicht über die ersten Seiten des ersten Kapitels gekommen sind,weil da schon mehr drin steckte als hunderte Philosophen vorher in ihrem ganzen Leben verzapft haben

bei Hegel nur soviel ohne KAnt ist Hegel unbrauchbar

erst muss man KAnt absolut korrekt verstehen und das schaffen auch nur relativ wenige

dann betritt man erst die Pfade bzw. die heiligen Hallen des Deutschen Idealismus

für eine schnelle hegellektüre empfiehlt sich Luhmann der auch 1984 den Hegel Preis erhalten hat da überwindet man zumindest die menschlichen Irrungen die man schon vornheran an dieses und andere Werke durch seine geistige Blindheit heran trägt

also erst KAnt und Luhmann dann Hegel , später Schelling und zum Schluss vielleicht Heidegger das reicht für zwei Leben , aber mehr brauch man dann auch nicht !!!

noch was 95 % der Sekundärliteratur vorallem die modernen Sachen sind Schrott!!!!!!!!!! absolute Vorsicht !!!!!!!!!!!! meist unter Zeitdruck geschriebene Pamphlete ohne Inhalt und Durchdenkung !

Erik der Rote
26.02.2009, 00:03
Marx hat Hegel aber auch kritisiert.....

Marx hat Hegel nur zum kleinen teil verstanden und selbst dann hat es noch für eine respektable Geistesgröße in der Geschichte gereicht

Marx ist nicht mehr als eine Fussnote zu Hegel

malnachdenken
26.02.2009, 07:44
kann nicht mal einer diese plärrer abstellen?

:))

___________

cajadeahorros
26.02.2009, 07:55
oder das ich Philosophie studiert habe !

Mit Abschluss? Muss man dazu nicht vorher mal eine Deutschstunde besucht haben?

Marx (besser noch Engels) ist übrigens keine Fußnote zu Hegel sondern die Umkehrung von Hegel.

cajadeahorros
26.02.2009, 07:57
Damit stellt sich die Frage, was ein Philosoph wert ist, den außer einigen seiner Kollegen keiner verstehen und bewerten kann.

"Sprich vom Geheimnisvollen nicht geheimnisvoll" pflegte Goethe (?) völlig berechtigt zu sagen.

Beverly
26.02.2009, 08:43
nun ja sehr viel ich kann auch Heidegger lesen zum Beispiel Besinnungen und verstehe kein Wort und doch weis ich das da jemand eine große tiefe wahrheit spricht

und ich kann auch Pavarotti mit einem Werk aus einer Puccini Oper hören musikalisch und sprachlich nichts verstehen und weis trotzdem das es absolut genial und musikalisch "great" ist

habe selbst erlebt wie Professoren 10 Semester Hegel gelesen haben d.h. Die Wissenschaft der Logik und nicht über die ersten Seiten des ersten Kapitels gekommen sind,weil da schon mehr drin steckte als hunderte Philosophen vorher in ihrem ganzen Leben verzapft haben

bei Hegel nur soviel ohne KAnt ist Hegel unbrauchbar

erst muss man KAnt absolut korrekt verstehen und das schaffen auch nur relativ wenige

dann betritt man erst die Pfade bzw. die heiligen Hallen des Deutschen Idealismus

für eine schnelle hegellektüre empfiehlt sich Luhmann der auch 1984 den Hegel Preis erhalten hat da überwindet man zumindest die menschlichen Irrungen die man schon vornheran an dieses und andere Werke durch seine geistige Blindheit heran trägt

also erst KAnt und Luhmann dann Hegel , später Schelling und zum Schluss vielleicht Heidegger das reicht für zwei Leben , aber mehr brauch man dann auch nicht !!!

noch was 95 % der Sekundärliteratur vorallem die modernen Sachen sind Schrott!!!!!!!!!! absolute Vorsicht !!!!!!!!!!!! meist unter Zeitdruck geschriebene Pamphlete ohne Inhalt und Durchdenkung !

Hallo Erik,

hat Hegel dein politisches Denken beeinflusst?

Wenn ja, wie?

Erik der Rote
26.02.2009, 13:46
Mit Abschluss? Muss man dazu nicht vorher mal eine Deutschstunde besucht haben?

Marx (besser noch Engels) ist übrigens keine Fußnote zu Hegel sondern die Umkehrung von Hegel.

die ganze Entfremdungssemantik findet sich schon bei Hegel nur besser :D

übrigens muss man erst Hegel gelesen (und besser noch verstanden) haben um so etwas zu behaupten

was soll auch die Umkehrung von Hegel sein ? der Beginn in der Naturphilosophie? das trifft eher auf Schelling zu !

Marx war ein netter Epigone von Hegel

Engels war nun ja was man kennt ein platter Materialist

und was die Kommunisten mit unter Idealismus verstanden haben kommt geistig wahrscheinlich auf das selbe Niveau wie Gagarin der behauptete er wäre im Kosmos gewesen und habe Gott nicht gesehen :D hahaha :)) Vollpfosten !

Erik der Rote
26.02.2009, 13:58
Hallo Erik,

hat Hegel dein politisches Denken beeinflusst?

Wenn ja, wie?

nein hat er nicht wirklich mein politisches Denken hat eher Luhmann beeinflusst (und wenn du so willst dann doch Hegel) !
den Luhmann zieht nur aus allen Bereichen die höchsten Entwicklungen heraus um damit seine Sozialtheorie zu begründen

in dem Sinne die Logik von Hegel aufbauend auf Spencer Braun (Laws of Form) der Hegels Logik als Kalkül verwurstet hat kommt bei Luhmann wieder vor

was Luhmann schon allein über Moral schreibt ist begründend und leicht verständlich !

man sollte bei Hegel nicht - die Phänomenologie des Geistes - als erstes lesen, sondern irgendwas anderes, keine Fundamentalwerke zuerst (also kein Wissenschaft der Logik ( - da schaut man rein wie das Schwein ins Uhrwerk!:))) ) , sondern irgendwas abseitiges z.B. über Religion oder so... !
da versteht man zumindest bei den Anmerkungen wie phantastisch sein Denken ist ; auch wenn man die Grundstruktur des Denkens-an-sich nicht versteht

-25Grad
26.02.2009, 14:35
Ah, vielleicht treffe ich hier ja auf die notwendige Hilfe. Ich habe vor einiger Zeit die ,,Phänomenologie des Geistes" geschenkt bekommen, sie aber erwartungsgemäß nicht verstanden. Kann mir vielleicht jemand, für den Fall daß ich es irgendwann nochmal versuche, eine gute, für den Laien verständliche Einleitung in das Denken Hegels nennen, so daß auch der intellektuell eher mäßig begabte Leser dieses nachvollziehen kann?
Dankeschön.

-jmw-
26.02.2009, 16:03
Bei wiki haste schon geguckt? ;) :))

SteveFrontera
26.02.2009, 18:41
seit wann war Adolf ein Rauschgiftsüchtiger - Vegetarier ja aber Hitler Adi hat sogar Zigaretten abgelehnt !

Es wissen viele nicht, aber Hitler konsumierte Aufputschmittel (in Amerika nennt man Meth auch Hitlerspeed) und sehr viele Schlafmittel (Barbiturate)


Auch von Kokain und anderen Giften ist die Rede.

Erik der Rote
26.02.2009, 21:03
Es wissen viele nicht, aber Hitler konsumierte Aufputschmittel (in Amerika nennt man Meth auch Hitlerspeed) und sehr viele Schlafmittel (Barbiturate)


Auch von Kokain und anderen Giften ist die Rede.

Schwachsinn dafür gibt es keine historischen Belege

Hitlerspeed also Meth heißt es nicht wegen Hitler sondern weil es im Dritten Reich als Pervitin entwickelt wurde damit Kampfflieger beim Luftkampf wach bleiben und lange Einsätze fliegen können

für Kokain gibt es keinerlei Belege

Hitler war eher ein Vegetarischer Gesundheitsfanatiker dem sogar Rauchen und Zigaretten ein Greuel waren

Beverly
27.02.2009, 11:35
Soeben ist das Buch "Von Hegel zu Hitler" gekommen. Mal sehen, was es bringt und was es erklärt :)

cajadeahorros
27.02.2009, 11:43
Ah, vielleicht treffe ich hier ja auf die notwendige Hilfe. Ich habe vor einiger Zeit die ,,Phänomenologie des Geistes" geschenkt bekommen, sie aber erwartungsgemäß nicht verstanden. Kann mir vielleicht jemand, für den Fall daß ich es irgendwann nochmal versuche, eine gute, für den Laien verständliche Einleitung in das Denken Hegels nennen, so daß auch der intellektuell eher mäßig begabte Leser dieses nachvollziehen kann?
Dankeschön.

Das kleine Buch "Die philosophische Hintertreppe" ist nie verkehrt. 34 kurze Aufsätze nach denen man in der Regel beurteilen kann ob man sich überhaupt mit dem entsprechenden Denker weiterbeschäftigen möchte.

cajadeahorros
27.02.2009, 11:52
Engels war nun ja was man kennt ein platter Materialist

Es ist kein Fehler ein platter Materialist zu sein. Damit verhindert man immerhin dass man zum philosophischen Begriffsjongleur abgestempelt wird.

Erik der Rote
27.02.2009, 12:03
Das kleine Buch "Die philosophische Hintertreppe" ist nie verkehrt. 34 kurze Aufsätze nach denen man in der Regel beurteilen kann ob man sich überhaupt mit dem entsprechenden Denker weiterbeschäftigen möchte.

übrigens gilt dein genanntes Werk als das schlechteste Buch über Philosophie für den Massenmarkt in Philosophenkreisen ##bloß zur Info !!!!

-25Grad
27.02.2009, 12:19
@ cajadeahorros : Danke für den Tipp. Das Buch wurde mir jetzt mehrfach empfohlen; ich werde es mir demnächst wohl kaufen und da ich die Hoffnung habe über einige antike Philosophen ein halbwegs überdurchschnittliches Wissen zu besitzen ( @Erik der Rote ) kann ich es dann vielleicht einigermaßen gut einschätzen.

Sauerländer
27.02.2009, 12:25
Es ist kein Fehler ein platter Materialist zu sein.
Oh doch.
Zumindest wenn man nicht bereit ist, alle Konsequenzen einer rein materialistischen Position zu tragen.

cajadeahorros
27.02.2009, 12:28
übrigens gilt dein genanntes Werk als das schlechteste Buch über Philosophie für den Massenmarkt in Philosophenkreisen ##bloß zur Info !!!!

"In Philosophenkreisen", das ist mir schon klar. Es erzürnt natürlich Sloterdijk & Co. wenn ihre hunderte von Seiten umfassenden Begriffshubereien auf ihren in Wahrheit nur zweiseitigen Gehalt zusammengestrichen werden.

cajadeahorros
27.02.2009, 12:28
Oh doch.
Zumindest wenn man nicht bereit ist, alle Konsequenzen einer rein materialistischen Position zu tragen.

Als da wären?

Sauerländer
27.02.2009, 12:38
Als da wären?
In der "Philosophie im Boudoir" hat de Sade den kleinen Traktat "Franzosen, noch eine kleine Anstrengung, wenn Ihr Republikaner sein wollt" untergebracht, in dem er -wenn auch nur indirekt, wie er es immer tut- darlegt, wie er sich den Umbau der Gesellschaft und deren geistige Grundlagen vorstellt. Ich will das hier nicht in seiner ganzen Bandbreite darstellen (empfehle es allerdings zur eigenen Lektüre ), aber der prägnanteste Satz ist, dass der Tod eines Menschen kein Stück bedeutsamer ist als der eines Tieres oder als ein ausgerissener Grashalm, dass durch den Tod ja nichts aus der Welt verschwinde, sondern nur eine Transformation der vorhandenen Materie stattfinde.

Weiterhin hat man als reiner Materialist in meinen Augen das Problem, Freiheit, damit Verantwortung und damit Moral zu begründen. Wenn es nichts gibt als Materie, kann es eigentlich auch nichts ausserhalb eines kausalen Determinismus geben.

Beverly
28.02.2009, 11:59
Das kleine Buch "Die philosophische Hintertreppe" ist nie verkehrt. 34 kurze Aufsätze nach denen man in der Regel beurteilen kann ob man sich überhaupt mit dem entsprechenden Denker weiterbeschäftigen möchte.

Mehr darüber auf

http://www.dtv.de/titel/die_philosophische_hintertreppe_30020.html

Beverly
28.02.2009, 12:15
Es ist kein Fehler ein platter Materialist zu sein.

Man kann nicht "platter Materialist" sein, weil nicht die "tote Materie" oder auch das "vernunftlose Tier" (belebte Materie ohne Selbstbewusstsein) konstatiert, dass Materie ist. Die Materie konstatieren kann nur der seiner selbst und der Welt bewusste Verstand.
Da dieser die Materie konstatierende Verstand uns derzeit nur als Mensch gegenübertritt, führt der Weg vom "Materialismus", der erkennt, dass er den "selbstbewussten Verstand" braucht, zum "Humanismus".
Es fragt sich, wohin er führt, wenn wir Außerdischen begegneten, die definitiv "intelligent" sind. Sind sie, auch wenn sie in Raumschiffen rumfliegen mögen, so anders geartet, dass Kommunikation mit ihnen unmöglich ist?
Da habe ich meine Zweifel. Wir Menschen interagieren zum Beispiel mit unseren Hauskatzen und selbst mit Tintenfischen. Andererseits soll es schon Menschen gegegen haben, die ihren Schäferhund höher schätzten als Millionen ihrer Mitmenschen.
Also Verständnis mit anderen Geschöpfen und tiefer Dissens mit den Mitmenschen.
Außerirdische würden dass IMHO noch verschärfen. Es gäbe geistige Schnittmenschen mit ihnen und selbst wenn man mit einigen außerirdischen Freunden wegen des unterschiedlichen Stoffwechsels nicht mal zusammen essen kann, wären sie einem näher als viele Angehörige der eigenen Art.

Somit wäre der letzte Schritt vom Humanismus zum Universalismus getan. Der Wertschätzung des seiner selbst und des Kosmos bewussten Wesens.
Ohne dass es auch keine "Materie" gäbe, weil die Vorstellung einer Materie, die in keinster Weise von einem selbstbewussten Wesen als solche erkannt wird, recht witzlos ist.


Damit verhindert man immerhin dass man zum philosophischen Begriffsjongleur abgestempelt wird.

Besteht nicht das "Jonglieren" vielmehr darin, dass man nicht sagt, was als Ausgangpunkt dient und warum man welchen Weg einschlägt?

Beverly
28.02.2009, 12:20
(...) Weiterhin hat man als reiner Materialist in meinen Augen das Problem, Freiheit, damit Verantwortung und damit Moral zu begründen. Wenn es nichts gibt als Materie, kann es eigentlich auch nichts ausserhalb eines kausalen Determinismus geben.

Da es immer mehr geben muss als "reine Materie" (siehe mein letzter Post), wird damit deinen Einwänden der Boden entzogen.

Was de Sade betrifft, so haben ihn seine Auslassungen über den trefflichen Umgang mit den Mitmenschen - Entführen, Vergewaltigen, Verstümmeln, schließlich ermorden - nicht nur Gefängnis eingebracht, sondern auch zum Namensgeber für "Sadismus" gemacht.
In der selbsen Epoche wie de Sade schrieb Poe aber "Grube und Pendel". Die gleichen menschenverachtenden Praktiken wie bei de Sade, nur von der spanischen Inquisition. Als Retter in der Not erscheint ein General des revolutionären Frankreichs.