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Vollständige Version anzeigen : Abwrackprämien auf französisch



Bruddler
22.02.2009, 20:03
Ein Hauch von Protektionismus....


Unterdessen verschärfte sich der Streit zwischen Frankreich und Tschechien über Protektionismus bei Staatshilfen für die Autobranche. Tschechiens Ministerpräsident und EU-Ratschef Mirek Topolanek warf Sarkozy vor, die Ratifizierung des EU-Reformvertrages in Tschechien zu gefährden. Sarkozys Aussage, Frankreichs Autobauer sollten beim Erhalt staatlicher Hilfen zum Beispiel nicht in Tschechien produzieren, sei unglaublich.

Man muss es gelesen haben...so will Sarkozy die Arbeitsplätze für die Autoindustrie im Lande behalten:

http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/frankreich-sarkozy-milliarden-fuer-renault-und-peugeot-citroen_aid_369605.html

Sollte auch Deutschland ähnlich handeln ?

Aldebaran
22.02.2009, 20:13
Nein, denn wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Deutschland produziert weitaus mehr Autos, als es es selbst braucht und selbst in ein französischem Auto soll ca. 20% des Wertes auf deutsche Teile entfallen.

Bruddler
22.02.2009, 20:14
Nein, denn wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Deutschland produziert weitaus mehr Autos, als es es selbst braucht und selbst in ein französischem Auto soll ca. 20% des Wertes auf deutsche Teile entfallen.

Die Vorgehensweise der Franzosen ist demnach richtig ? :rolleyes:

Aldebaran
22.02.2009, 20:25
Die Vorgehensweise der Franzosen ist demnach richtig ? :rolleyes:

Gute Frage. Von der Stückzahl her ist auch Frankreich ein Nettoexporteur, aber wertmäßig könnte das anders sein wegen der Daimlers und BMW's.

Und die französische Zulieferindustrie ist eher schwach aufgestellt. Für Frankreich könnte das in einer rein nationalen Betrachtung also sinnvoll sein. Für Deutschland aber ganz sicher nicht, es sei denn alle anderen machen es auch. Der letzte freie Markt zu sein, ist dann auch nicht mehr vernünftig.

Pascal_1984
22.02.2009, 21:28
Die Vorgehensweise der Franzosen ist demnach richtig ? :rolleyes:

Absolut, endlich politik fürs eigene Land! Müssten wir auch endlich haben! Raus aus der EU und Steuern runter!

Landogar
22.02.2009, 22:16
Absolut, endlich politik fürs eigene Land! Müssten wir auch endlich haben! Raus aus der EU und Steuern runter!

Meinst du mit "raus aus der EU" auch das Ende der europäischen Freihandelszone?

franjo
23.02.2009, 06:44
Die Vorgehensweise der Franzosen ist demnach richtig ? :rolleyes:

Moin

Aus Sicht der Franzosen jedenfalls.
Dort stellt sich auch das Problem der Beteiligung des Staates nicht, da der Staatsanteil an fast allen (Groß) Betrieben schon gegeben ist, analog VW in Deutschland.

franjo

franjo
23.02.2009, 06:44
Meinst du mit "raus aus der EU" auch das Ende der europäischen Freihandelszone?

Moin

Das ist wohl eines der ernstzunehmenden Probleme, die mit einem EU-Austrill korellieren.

franjo

henriof9
23.02.2009, 07:11
Die Vorgehensweise der Franzosen ist demnach richtig ? :rolleyes:

Nein, ist es nicht.
Man muß sich schon entscheiden, entweder wir sind ein gemeinschaftlicher Wirtschaftsraum oder wir lassen das Ganze und verfallen wieder in Kleinstaaterei.

Ob es einem persönlich gefällt oder nicht, auch unsere Abwrackprämie kommt ausländischen Unternehmen zu Gute, vor allem dem Franzosen und wir proglamieren ja auch nicht " Kauft nicht bei den Franzosen ".

Das mit der EU ist wie eine Ehe, in guten wie in schlechten Zeiten, allerdings waren die Franzosen mit ihrem Vive la France schon immer ein egoistischer Ehepartner.

Pascal_1984
23.02.2009, 09:47
Meinst du mit "raus aus der EU" auch das Ende der europäischen Freihandelszone?

Nein, die kann man auch ohne die Brüssel-diktatur aufrecht erhalten!

Bruddler
23.02.2009, 14:32
Nein, ist es nicht.
Man muß sich schon entscheiden, entweder wir sind ein gemeinschaftlicher Wirtschaftsraum oder wir lassen das Ganze und verfallen wieder in Kleinstaaterei.

Ob es einem persönlich gefällt oder nicht, auch unsere Abwrackprämie kommt ausländischen Unternehmen zu Gute, vor allem dem Franzosen und wir proglamieren ja auch nicht " Kauft nicht bei den Franzosen ".

Das mit der EU ist wie eine Ehe, in guten wie in schlechten Zeiten, allerdings waren die Franzosen mit ihrem Vive la France schon immer ein egoistischer Ehepartner.

Wehe, Deutschland würde sich solche Mätzchen erlauben..... :rolleyes:

klartext
23.02.2009, 14:54
Absolut, endlich politik fürs eigene Land! Müssten wir auch endlich haben! Raus aus der EU und Steuern runter!

Was soll der Unsinn. Unsere Wettbewerbsfähigkeit ist stark genug, um anderen paroli zu bieten. Wenn andere ihre Grenzen für deutsche Produkte schliessen, gehen bei uns die Lichter aus.
Genau der Protektionismus hat zur letzten Weltwirtschaftkrise geführt. Europa ist ein Markt und muss es bleiben, wir profitieren am meisten davon.

Candymaker
23.02.2009, 15:25
Unterdessen verschärfte sich der Streit zwischen Frankreich und Tschechien über Protektionismus bei Staatshilfen für die Autobranche. Tschechiens Ministerpräsident und EU-Ratschef Mirek Topolanek warf Sarkozy vor, die Ratifizierung des EU-Reformvertrages in Tschechien zu gefährden. Sarkozys Aussage, Frankreichs Autobauer sollten beim Erhalt staatlicher Hilfen zum Beispiel nicht in Tschechien produzieren, sei unglaublich.


Reiner Populismus. Vor einigen Monaten war Sarkozy noch ohne weiteres dazu bereit, Polen im Gegenzug für die Unterschrift unter die EU-Verfassung ein Peugeot-Werk anzubieten. Die Werke in Osteuropa sichern auch die Wettbewerbsfähigkeit französischer Konzerne und somit letzen Endes auch Arbeitsplätze in Frankreich und ganz ohne Technologieklau und andere zweifelhaften Nebenwirkungen. Osteuropa ist für Westeuropa ein Schatz vor der Haustüre, günstige und relativ gut ausgebildete Arbeitskräfte (Akademikerquote in Polen z-zt. ~ 40%), ähnliche Kultur, Mentalität und Sprache, große Abnehmer für deutsche und französische Produkte, das Geld bleibt in der Familie. Diese Diskussion ist unnötig, denke ich. Die westeuropäischen Konzerne sollten eher noch mehr in Osteuropa investieren, statt sich in Asien durch den Geldtransfer zukünftige Mega-Konkurrenten zu erschaffen.

Justas
24.02.2009, 08:37
Wer ist Mirek Topolanek? :))

Paul Felz
24.02.2009, 08:53
Wehe, Deutschland würde sich solche Mätzchen erlauben..... :rolleyes:

Ebend



(Wobei deutsche Fahrzeuge zu max. 30 % aus deutschen Teilen bestehen, von einer Ausnahme abgesehen)

Bergischer Löwe
24.02.2009, 09:17
Meinst du mit "raus aus der EU" auch das Ende der europäischen Freihandelszone?

Diese Kröte könnte Deutschland durchaus schlucken, wenn eventuelle (aufgrund der Beliebtheit und technischen Überlegenheit der deutschen Produkte wird sich der Rückgang IMHO in Grenzen halten) Rückgänge durch die eingesparten Zahlungen an Brüssel und Einbehaltung der Außenhandelsüberschüsse (ist ja beim Euro nicht möglich) aufgefangen würden, d.h. die deutschen Übersee-Exporte dadurch stärker subventioniert werden könnten.

Dadurch wären deutsche Unternehmen nicht nur technisch im Vorteil sondern auch kaufmännisch konkurrenzfähig. Könnten beispielsweise Mercedes oder BMW gleichpreisig gegen Lexus oder Infiniti in den USA antreten, hätten die Japaner einen sehr schweren Stand.

Da Länder wie Spanien und Italien im Vergleich zu Deutschland kaum nennenswerten Übersee Export erzielen können würde der Wegfall der Freihandelszone in Europa diese Länder viel stärker treffen als uns.

Paul Felz
24.02.2009, 09:25
Diese Kröte könnte Deutschland durchaus schlucken, wenn eventuelle (aufgrund der Beliebtheit und technischen Überlegenheit der deutschen Produkte wird sich der Rückgang IMHO in Grenzen halten) Rückgänge durch die eingesparten Zahlungen an Brüssel und Einbehaltung der Außenhandelsüberschüsse (ist ja beim Euro nicht möglich) aufgefangen würden, d.h. die deutschen Übersee-Exporte dadurch stärker subventioniert werden könnten.

Dadurch wären deutsche Unternehmen nicht nur technisch im Vorteil sondern auch kaufmännisch konkurrenzfähig. Könnten beispielsweise Mercedes oder BMW gleichpreisig gegen Lexus oder Infiniti in den USA antreten, hätten die Japaner einen sehr schweren Stand.

Da Länder wie Spanien und Italien im Vergleich zu Deutschland kaum nennenswerten Übersee Export erzielen können würde der Wegfall der Freihandelszone in Europa diese Länder viel stärker treffen als uns.

Nicht ganz, aber auf dem richtigen Weg. Die Produkte wären immer noch zu teuer für den Export. Würde Deutschland sie subventionieren, würden andere Länder - zuallererst Frankreich - nachziehen.

Pascal_1984
24.02.2009, 09:46
Was soll der Unsinn. Unsere Wettbewerbsfähigkeit ist stark genug, um anderen paroli zu bieten. Wenn andere ihre Grenzen für deutsche Produkte schliessen, gehen bei uns die Lichter aus.
Genau der Protektionismus hat zur letzten Weltwirtschaftkrise geführt. Europa ist ein Markt und muss es bleiben, wir profitieren am meisten davon.

Wir brauchen keine Brüssel Diktatur für Freihandelsabkommen mit unseren europäischen Nachbarn! Konjunkturpakete sollten UNSERER Wirtschaft helfen, nicht französischen und italienischen Autobauern!

Bergischer Löwe
24.02.2009, 10:43
Nicht ganz, aber auf dem richtigen Weg. Die Produkte wären immer noch zu teuer für den Export. Würde Deutschland sie subventionieren, würden andere Länder - zuallererst Frankreich - nachziehen.

Nur mit dem winzigen Unterschied, daß die deutsche Industrie weltweit ein bestelltes Feld hat während die Franzosen sich einem jahrzehnte dauernden Prozess der Markteroberung unterwerfen müßten, die bei der - zumindest im Autobau - nicht sehr haltbaren Bauweise französischer Autos (s.ADAC Pannenstatistik nach 5 Jahren - dort "dominieren" Renaults, Citroens und Peugeots auf den hintersten Plätzen) durchaus schwierig sein dürfte.

Einzig auf dem Rüstungssektor, Eisenbahnbau und der Nutzfahrzeugherstellung kann Frankreich global noch punkten.

Paul Felz
24.02.2009, 10:45
Nur mit dem winzigen Unterschied, daß die deutsche Industrie weltweit ein bestelltes Feld hat während die Franzosen sich einem jahrzehnte dauernden Prozess der Markteroberung unterwerfen müßten, die bei der - zumindest im Autobau - nicht sehr haltbaren Bauweise französischer Autos (s.ADAC Pannenstatistik nach 5 Jahren - dort "dominieren" Renaults, Citroens und Peugeots auf den hintersten Plätzen) durchaus schwierig sein dürfte.

Einzig auf dem Rüstungssektor, Eisenbahnbau und der Nutzfahrzeugherstellung kann Frankreich global noch punkten.

Im Fahrzeugbau kommen wir gegen die Japaner nicht an. Fahr mal durch die Welt und Du siehst massenhaft Toyota, Nissan und Konsorten. Wo es die nicht gibt: GM, Chrysler und Konsorten.