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Vollständige Version anzeigen : Heinz Erhardt wird 100!!!



Schwarzer Rabe
19.02.2009, 12:23
Und noch’n Gedicht... Er war einer der brillantesten und beliebtesten deutschen Komödianten: Morgen wäre Heinz Erhardt (1909–1979) 100 Jahre alt geworden.

http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/leute/2009/02/19/heinz-erhardt/seine-lustigsten-sprueche-zum-100-geburtstag.html


"Wie viel Geist muss ein Mensch haben, um sich derartig blöd anstellen zu können", sagte einmal ein Zuschauer nach einem Auftritt von Heinz Erhardt. Diese "Blödheit", dieses Unbeholfene, Trottelige, auch Biedere seiner Rollen hat sich Erhardt akribisch erarbeitet - und doch auf der Bühne improvisiert wie kein Zweiter. Fast 35 Jahre seines rastlosen Lebens hat der große Humorist in Hamburg verbracht.
...

http://www1.ndr.de/kultur/geschichte/portraets/heinzerhardtbiografie100.html


HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, DU BLEIBST UNVERGESSEN!!!

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 12:23
Heute Abend, 20.15 Uhr, ARD: Die große Gala „100 Jahre Heinz Erhardt“ u. a. mit Ina Müller, Otto Waalkes und Dieter Hallervorden.

Deutschmann
19.02.2009, 12:24
Meine Glückwünsche. Er war einer der genialsten Komiker die ich je gesehen habe. Unvergleichbar mit heutigen "Komedians".

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 12:26
Meine Glückwünsche. Er war einer der genialsten Komiker die ich je gesehen habe. Unvergleichbar mit heutigen "Komedians".

Er war ein ganz Großer, der seinen eigenen Geist einsetzte - im Gegensatz zu den heitigen Witzfiguren, denen der Text geschrieben wird!

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 12:27
"Es soll manchen Dichter geben,
der muss dichten, um zu leben.
Ist das immer so? Mitnichten,
manche leben um zu dichten."

:)

Alfred
19.02.2009, 13:50
Heinz Erhard gehört für immer zu den Größten seiner Zunft.

Manfred_g
19.02.2009, 13:58
"Ich heiße Heinz und Sie außerdem herzlich willkommen!" :lach:

Bruddler
19.02.2009, 14:28
Heinz Erhard, ein ganz Großer !

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 15:12
Warum die Zitronen sauer wurden

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: »Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!«

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: »Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!«
Da wurden die Zitronen sauer...

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 15:14
An die Bienen

Bienen! Immen! Sumseriche!
Wer sich je mit euch vergliche,
der verdient, daß man ihn töte!
Daß zumindest er erröte!

Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
ohne Zutun der Gewerkschaft,
ohne daß man euch bezahle,
ohne Streik und Lohnspirale,
täglich, stündlich drauf bedacht,
daß ihr für uns den Honig macht,
ihr seid’s wert, daß man euch ehre!

Wobei vorzuschlagen wäre –
ob nun alt ihr, ob Novizen –
euch von heute ab zu siezen!
Unser Dank, unser Applaus
säh in etwa dann so aus:
»Sehr geehrte Honigbienen!
Wir Verbraucher danken Ihnen!«

Lichtblau
19.02.2009, 15:15
Damals hatten Komiker noch Qualität, im Gegensatz zu heute.

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 15:18
Rechtschreibung

Delfine schwimmen schnell und leis
(man schreibt sie mit »ph« ich weiß
doch schreibt man ja auch Tele»f«on,
und das bereits seit langem schon) –
sie schwimmen (wie gesagt mit »f«) –
sie schwimmen – vorn ihr alter Scheff
(wir schreiben schließlich auch »Schofför«) –
sie schwimmen also durch das Meer.

Was heißt durchs »Meer«? – Sogar durch »Meere«!
Und manche altgediente Mähre,
wie überhaupt so manches Ferd
(mit »V« wär es total verkehrt)
glaubt, es sei wie ein Delphien!
(Das zweite »e« ist schlecht für ihn.)

Orthogravieh – das sieht man hier –
ist nicht ganz leicht für Mensch und Tier!

bernhard44
19.02.2009, 15:19
Weihnachten 1944
(Als ich keinen Urlaub bekam)

Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird –
sozusagen wird zum Kurztag –
hat das Christkindlein Geburtstag!

Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: »Nein, da bedaur ich!«
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:

Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so...
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht grade jetzt? – Aber wo? ...

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 15:19
Die Kunst des Trinkens

Solange es uns Menschen gibt,
sind auch Getränke sehr beliebt –
ich meine hier natürlich nur
die alkoholischer Natur!

Den Wein, den hab ich übersprungen,
der wurde schon zu oft besungen –
und auch der Sekt! (man reicht ihn Gästen
zum An- und Aufstoßen bei Festen.)

Wie selten aber steht vom Bier
etwas geschrieben, außer hier:
»Es schäumt das Glas mit edler Gerste,
und stets bekömmlich ist das erste!«

Doch gibt es außerdem Getränke,
den’n ich besondre Liebe schenke,
ich schätze fast seit der Geburt se:
das ist der Klare oder Kurze!

Wie wärmen sie an kalten Tagen
schön eisgekühlt den kalten Magen!
Wie spornen sie – als Geistgetränke –
den Geist an, daß er wieder denke!

Jedoch wie geistlos – sei’n wir offen –
wird diese Köstlichkeit gesoffen!
Drum will ich, eh’ Sie einen heben,
hier schnell noch einen Ratschlag geben:

Man trinke Schnaps stets nur zum Essen!
Das Bier dazu soll man vergessen!
Und ob in Kneipe oder Haus:
Man lasse immer einen aus!

Wenn man das ganz genau so tut,
dann fährt man stets – auch Auto – gut.

Schwarzer Rabe
19.02.2009, 15:20
Weihnachten 1944
(Als ich keinen Urlaub bekam)

Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird –
sozusagen wird zum Kurztag –
hat das Christkindlein Geburtstag!

Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: »Nein, da bedaur ich!«
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:

Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so...
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht grade jetzt? – Aber wo? ...

Hier sind noch viele schöne Gedichte von ihm: http://www.sabon.org/heinz-erhardt-gedichte/index.html

henriof9
20.02.2009, 07:58
In Memory !


Kein verhärmter Sonderling wie Karl Valentin, sondern ein gestandenes Biedermannsbild aus der Mitte der Nachkriegsgesellschaft, für viele quasi Mitglied der Familie. Erhardt erinnerte an den kauzigen Onkel, der sich beim Familienfest vom Ledersofa hinterm Nierentisch erhebt und, linkisch und leicht angeschickert, ein paar bunte Nummern „zum Allerbesten“ gibt. Doch wo der Oheim daheim meist peinliches Schweigen erntet, sorgt Erhardt, der Onkel der Nation, für befreites Lachen. Seine luftig-heiteren Reime sind akribisch erarbeitet, jeder Verhaspler wohlkalkuliert, jedes blöde Lachen so gezielt eingesetzt wie das vom Volksmund verschlungene „Was bin ich wieder für ein Schelm“.


zu lesen hier (http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E8356BD327DD841F6BB6A3F332AF791FE~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Wer von Euch erinnert sich noch an diesen begnadeten Komiker ?
Da können sich die heutigen Selbsternannten eine Scheibe von abschneiden.


Hier (http://www.youtube.com/watch?v=iQkp6FG07gg)eine kleine Kostprobe seines Könnens.

Schwarzer Rabe
20.02.2009, 08:01
http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74283

Sathington Willoughby
20.02.2009, 08:01
Ja, Heinz war super. Tausendmal besser als Atze, Helge und Ingo Appelt.
Heute gabs im Radio eine kleine Hommage mit der Raupe und dem Gatten der vom Blatte fiel. Immer wieder schön!

henriof9
20.02.2009, 08:29
http://www.politikforen.net/showthread.php?t=74283

Entschuldigung, habe ich nicht gesehen.
Werde mal die Mods fragen, ob sie die Stränge zusammenlegen.

romeo1
20.02.2009, 08:33
Frei nach Erhard: Das Leben beginnt in einer Zelle, doch bei Strolchen endet es in einer solchen! :cool2:

harlekina
20.02.2009, 08:50
Das Meer ist weit
das Meer ist blau
im Meer da schwimmt ein Kabeljau.
Da kommt von ungefähr
ein weißer Hai daher.
Das Meer ist weit
das Meer ist blau
im Meer da schwimmt kein Kabeljau.


Heinz Erhard - Oft kopiert, nie erreicht.

Leila
20.02.2009, 11:40
Ich freute mich sehr auf die Fernsehsendung zum 100. Geburtstag Heinz Erhardts. Philipp Stempel (http://www.rp-online.de/public/article/gesellschaft/medien/675699/ARD-verstuemmelt-Heinz-Erhardt-Sketche.html) beschrieb den Horror, der gestern Abend zu sehen war, bereits kurz und bündig.

Die Filme mit Heinz Erhardt mochte ich nie. Das tölpelhafte Benehmen eines erwachsenen Menschen vermochte bis heute weder meinen Mutterinstinkt zu wecken, noch mich zum Lachen zu reizen. Dagegen seine Gedichte! Viele Perlen tiefempfundenen Humors hinterließ er uns, großartige Wortschöpfungen und leichte Wortspiele, wie sie nur von einem Schwerarbeiter der deutschen Sprache, dem keine Kleinigkeit entgeht, erschaffen werden können. Hätte ich eine Anthologie des deutschen Humors zusammenzustellen, gleich mehrere seiner Gedichte fänden Aufnahme in ihr, wie zum Beispiel dieses:


Vom Alten Fritz, dem Preußenkönig,
Weiß man zwar viel, doch viel zu wenig.
So ist zum Beispiel nicht bekannt,
Daß er die Bratkartoffeln erfand.
Drum heißen sie auch, das ist kein Witz:
Pommes Fritz.

Was Philipp Stempel nicht beachtete, oder nicht aufschrieb, war eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen. Die Erben Heinz Erhardts liehen der ARD dessen liebevoll gestalteten Erinnerungsalben aus. Der Dichter und Schauspieler pflegte Zeit seines Lebens alles zu sammeln, was seine Arbeit betraf: Zeitungsausschnitte, Kritiken, Photographien u.dgl.m.; klebte alles sorgfältig in Alben ein und versah es mit Notizen. Nun hätte man sehen sollen, wie respektlos der Studiogast Ralf Schmitz in diesen Werken blätterte – wie ein Verrückter! Jedem Nachlaßverwalter, jedem Bibliothekar mußten sich darob die Nackenhaare sträuben. Ein Wunder, daß er keine Seite zerriß.

ErhardWittek
24.02.2009, 01:40
Der König Erl

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält.
Er hält ihn warm, denn er ist erkält'.
Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not ....
der Knabe lebt, das Pferd ist tot!

Sinuhe
24.02.2009, 01:44
Die Maus

Es wollte eine kleine Maus
– im Keller wohnhaft – hoch hinaus;
und eines nachts, auf leisen Hufen,
erklomm sie achtundneunzig Stufen
und landete mit Weh und Ach
ganz oben, dicht unter dem Dach.
Dort wartete bereits auf sie
die Katze, namens Doremi. –

Kaum, daß das Mäuslein nicht mehr lebte,
geschah’s, daß eine Fledermaus
ein paarmal um die Katze schwebte,
zur Luke flog und dann hinaus.

Da faltete die Katz’, die dreiste,
die Pfoten und sprach: »Ei, wie süß!
Da fliegt die Maus, die ich verspeiste,
als Engelein ins Paradies!«

Gruß

Sinuhe

ErhardWittek
24.02.2009, 01:44
Ich freute mich sehr auf die Fernsehsendung zum 100. Geburtstag Heinz Erhardts. Philipp Stempel (http://www.rp-online.de/public/article/gesellschaft/medien/675699/ARD-verstuemmelt-Heinz-Erhardt-Sketche.html) beschrieb den Horror, der gestern Abend zu sehen war, bereits kurz und bündig.
....

Die ganze Sendung war Schrott von A bis Z. Die Beteiligten haben sich nur selber beweihräuchert. Ich habe nach kurzer Zeit umgeschaltet.

Es war einfach unerträglich und eine einzige Verhöhnung und Mißachtung von Heinz Erhardts Lebenswerk.

Sinuhe
24.02.2009, 01:49
Den kannte ich garnicht :D Klasse!

Gruß

Sinuhe

ErhardWittek
24.02.2009, 01:53
Der Stier

Ein jeder Stier hat oben vorn
auf jeder Seite je ein Horn;
Doch ist es ihm nicht zuzumuten,
mit so 'nem Horn auch noch zu tuten.
Nicht drum, weil er nicht tuten kann,
nein, er kommt mit dem Maul nicht 'ran.

MorganLeFay
24.02.2009, 01:55
Den Erlkönig kannte ich nur von Marco Rima....

Egal. Erhardt war für mich immer der Erhardt der Filme. Entsetzlich. Ich habe mich erst später an seine kleinen Gedichte herangefühlt. Einige davon sind echt süß.

Und ansonsten ist Erhardt immer ein schönes Beispiel für deutschen Spießbürgerhumor. :)

Geronimo
24.02.2009, 02:59
Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.....

Hehe. Ich lach mich heute noch jedesmal schlapp!

Volkov
24.02.2009, 06:10
Der Heinz war erstklassig. Manchmal schaue ich seine Sketche bei Youtube an. Ein Theaterstuek mit G....:))

harlekina
24.02.2009, 06:21
Ich habe auf www.heinzerhardt.com
einen Brüller gefunden:


Will jemand eine Jungfrau frein,
darf er nicht penibel sein.

:rofl:




Wieso ich Dichter wurde

Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung. Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich:
Er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen. Und eines Tages - es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, sondern auch der Ofen war ausgegangen - teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also:"Na, mein Junge, was willst Du denn einmal werden?"
Ich antwortete - im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln:"Ach, gute Tante, vor allem möchte ich gerne ’dichter’ werden!" Das hat die Fee mißverstanden...

Leila
24.02.2009, 09:19
Kann man etwas besseres schreiben?

Leila :)

Orakel
24.02.2009, 09:49
Der Muselmann

http://www.youtube.com/watch?v=od2glTeVSrE&feature=related

Das musste jetzt sein.

ErhardWittek
24.02.2009, 11:50
Den Erlkönig kannte ich nur von Marco Rima....

Egal. Erhardt war für mich immer der Erhardt der Filme. Entsetzlich. Ich habe mich erst später an seine kleinen Gedichte herangefühlt. Einige davon sind echt süß.

Und ansonsten ist Erhardt immer ein schönes Beispiel für deutschen Spießbürgerhumor. :)
Täusch' Dich nicht. Der konnte auch anders....



Das glückliche Leben

Nein, wir hatten nichts zu rauchen.
Was da rauchte, waren Trümmer.
Und dann rauchten wir Machorka,
und der Hunger wurde schlimmer.

Doch bald wurde es dann besser.
Wieder rauchten alle *******.
Und wir reisten nach Mallorca
mit dem Flugzeug oder Boote.
Und die Häuser wurden größer,
und die Autos wurden länger,
und wir wurden immer fetter
und die Städte immer enger.
Geld gab's viel für wenig Arbeit.
Alles gab's im Übermaße:
Freiheit, Fernsehn, Ferienreisen -
und die Toten auf der Straße.
oder



Wahrheit

Die schlechtesten Bücher sind es nicht,
an denen Würmer nagen,
die schlechtesten Nasen sind es nicht,
die eine Brille tragen.
Die schlechtesten Menschen sind es nicht,
die dir die Wahrheit sagen.

ErhardWittek
24.02.2009, 12:11
Der Heinz war erstklassig. Manchmal schaue ich seine Sketche bei Youtube an. Ein Theaterstuek mit G....:))
Der Mann war genial. Er konnte mit Sprache umgehen, wie kein zweiter.
Heinz Erhardt hat ausnahmslos alle Menschen zum Lachen gebracht.

Was sich hingegen heute so in der Komikerszene abspielt, ist meist nur zum Gähnen oder auf Kindergartenniveau angesiedelt.

Einen zweiten Heinz Erhardt wird es wohl nie mehr geben. Allein schon deswegen, weil unsere Sprache inzwischen derart verarmt und verhunzt ist und von den meisten kaum noch richtig beherrscht wird.

ErhardWittek
24.02.2009, 12:14
Noch'n Gedicht:

Bei Opa

Der Opa ist ein frommer Mann
und liest in seiner Bibel.
Die Oma schneidet nebenan
für's Abendbrot die Zwiebel.
Der Opa ist ein frommer Mann
und weint ob seiner Sünden.
Auch Omama weint nebenan,
jedoch aus andern Gründen.

harlekina
24.02.2009, 12:54
Heinz Erhardt hatte für jede Lebenslage einen klugen Spruch auf Lager, wirkte aber dabei nie belehrend.

Volkov
24.02.2009, 19:25
Der Mann war genial. Er konnte mit Sprache umgehen, wie kein zweiter.
Heinz Erhardt hat ausnahmslos alle Menschen zum Lachen gebracht.

Was sich hingegen heute so in der Komikerszene abspielt, ist meist nur zum Gähnen oder auf Kindergartenniveau angesiedelt.

Einen zweiten Heinz Erhardt wird es wohl nie mehr geben. Allein schon deswegen, weil unsere Sprache inzwischen derart verarmt und verhunzt ist und von den meisten kaum noch richtig beherrscht wird.

Das ist wohl wahr. Wobei man sagen muss, dass nicht alle schlecht sind. Dieter Nuhr finde ich zum beipiel auch sehr gut.

marc
15.03.2009, 12:11
Gerade bei YouTube gefunden:

"Heinz Erhardts erster Videoclip"
Von 1944(!)
Herr Erhardt noch sehr jung, sehr schlank und mit viel mehr Haaren auf dem Kopf.
;)

http://www.youtube.com/watch?v=7ie34hctgbo

Abendländer
20.03.2009, 14:17
"Wie sagte schon Madame Plissee`die Vielfältige?
Sie sagte, lieber ne`Stumme im Bett als eine Taube auf dem Dach"

"Die alten Zähne wurden schlecht und man begann sie auszureißen, die neuen kamen gerade recht, um mit ihnen ins Gras zu beißen"

Zitat aus dem "Kurfuscher":
Heinz Erhardt setzt bei der Nierenuntersuchung das Steroskop am Hals an, worauf der Patient ihn auf seinen Fehler aufmerksam machen wollte.
Erhardts Antwort: "Es ist schon richtig, Sie haben eine Wanderniere"

Schade, dáß die beiden Spielfilme:
"Drei Tage Mittelarrest" und "IIA Berlin" immer noch verschollen sind

Eloy
20.03.2009, 19:17
Flecke

Gott, voller Weisheit, hehr und mild
schuf uns nach seinem Ebenbild
Gewiß, wir Menschen sind gescheit,
doch wo ist uns’re Menschlichkeit?
Erscheint uns jemand edel, groß,
so täuscht das: er verstellt sich bloß!
Erst wenn er Böses tut und spricht,
zeigt er sein wahres Angesicht! –
Um obiges nun zu beweisen,
laßt alphabetisch uns verreisen,
dann kann man sehn, was so geschah!
Wir fangen vorne an, bei A!

A (Amerika)
Amerika,du Land der Superlative
und dort, wo James Cooper
zwar seinen »Lederstrumpf« verfaßte,
man aber die Indianer haßte,
weshalb man sie, halb ausgerottet,
in Reservaten eingemottet,
sich dafür aber Schwarze kaufte,
sie schlug und zur Belohnung taufte,
doch heute meidet wie die Pest,
sie aber für sich sterben läßt –
wie beispielgebend stehst du da
für Menschlichkeit! O, USA!

B (Briten)
Jedoch auch sie, die vielen Briten,
die Schott- und Engländer, sie bieten
für unser Thema Menschlichkeit
so manchen Stoff seit alter Zeit!
Nur waren’s statt Indianer Inder,
die sie ermordeten, auch Kinder;
und ähnlich Schreckliches erfuhren
danach die Iren und die Buren,
die man durch den Entzug des Fetts
verschmachten ließ in den Kazetts!
Jedoch bei Völkern, welche siegen,
wird sowas immer totgeschwiegen...

C (Christen)
Dann wäre da, bar jeden Ruhms,
so manche Tat des Christentums,
die, eben wegen seiner Lehre,
am besten unterblieben wäre!
Man denke da zum Beispiel an
Inquisition zuerst und dann
an Waffensegnung mit Gebeten,
um andre Gläubige zu töten!
Auch dieses: lieber Menschenmassen
verelenden und hungern lassen,
statt man Geburtenreglung übe –
auch das zeugt nicht von Menschenliebe!

D (Deutschland)
Nun: Wollt ihr, daß im Alphabet
es mit dem D jetzt weitergeht?
Ist es nicht besser, wenn ich ende
?Wascht nur in Unschuld eure Hände
und greift, kraft eigenen Ermessens,
zum güt’gen Handtuch des Vergessens...
Doch hilft das Waschen nicht und Reiben:
Die Flecke bleiben!

Heinz Erhard