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Vollständige Version anzeigen : Warum hat der Staat was gegen Drogen?



abc
04.02.2005, 09:51
Eine ernst gemeinte Frage: warum haben Staaten etwas gegen Drogen? Das Argument, die Gesundheit der Leute sei in Gefahr, taugt nicht wirklich. Schließlich lässt er die Gefährdung der Gesundheit an anderer Stelle (z.B. am Arbeitsplatz) sehr wohl zu. Bei Drogen hingegen nicht. Warum?

abc
04.02.2005, 10:07
ah stimmt., deswegen bekämpft der amerikanische, britische, französische usw staat die drogen. gutes argument. danke

abc
04.02.2005, 10:26
sie als "un-" zu bezeichnen, ist keine erklärung für irgendwas. du müsstest schon mal sagen, was der staat gegen dieses "Un-" hat

Leyla
04.02.2005, 11:06
Weil Drogen undeutsch sind.
Dann dürfte ja kein orientalisches Land etwas dagegen haben. Fahr mal in die Türkei und lass dich mit ein paar Haschbröseln in der Hosentasche erwischen.

abc
04.02.2005, 11:34
können wir jetzt mal zum thema zurückkommen? das nervt

nimreem
04.02.2005, 11:38
Eine ernst gemeinte Frage: warum haben Staaten etwas gegen Drogen? Das Argument, die Gesundheit der Leute sei in Gefahr, taugt nicht wirklich. Schließlich lässt er die Gefährdung der Gesundheit an anderer Stelle (z.B. am Arbeitsplatz) sehr wohl zu. Bei Drogen hingegen nicht. Warum?
Doch, ich denke, dass das sehr gut passt. Die gesundheitsschädlichen Aspekte am Arbeitsplatz kann man mit Regelungen einschränken, aber (aus Kostengründen und anderen) nicht vollständig beseitigen. Bei Drogen kann man dies problemlos beseitigen: einfach keine Drogen mehr verkaufen.

Aber auch modena hat mit "undeutsch" durchaus recht. Denn Alkohol wird nicht verboten, weil diese Droge deutsch ist (bzw. im Abendland akzeptiert). Im muslimischen Ländern ist teilweise sogar der Alkohol verboten (was nicht bedeutet, dass er nicht dort auch heimlich konsumiert wird. Auch hier wird ja teilweise heimlich Heroin oder Kokain konsumiert, obschon verboten).

abc
04.02.2005, 12:14
zum ersten absatz: die erklärung beim thema arbeitsplatz passt nicht ganz. man könnte sehr wohl die risiken minimieren, und ob das mhr kosten würde als der jahrzehntelange drogenkrieg ist die frage. andersherum wird ein schuh draus. wenn die gesundheit in der arbeit gefährdet wird, dann ist das produktive vernutzung. dann haben unternehmen und staat etwas davon, weil ja produktion, gewinn usw dagegen stehen. wer drogen konsumiert, gefährdet seine gesundheit aus sicht des staates hingegen sinnlos, weil er es nur für sich tut. er entzieht sich jeder weiteren verwendung als arbeitskraft, staatsbürger, soldat usw. dagegen geht der staat vor. der schutz der gesundheit ist also durchaus relativ. es koimmt sehr auf den zweck an.

so kalkulieren alle staaten, egal ob deutsch, amerikanisch usw. ein punkt ist allerdings richtig. alkohol wäre von staatsseite in der tat genauso einzuordnen wie drogen. skandinavische länder machen das auch (fast) schon. dass das nicht geschieht, kann man in der tat nur mit dingen wie tradition, kultur usw erklären.

tabasco
04.02.2005, 13:13
Weil Drogen undeutsch sind.
:lol:
Juhuuu!
Ich fahre ab jetzt nur noch schwarz. Weil die Fahrkarten so undeutsch auf mich wirken...

Touchdown
04.02.2005, 18:49
Ganz einfach aus dem Grund, weil Drogenkonsum Drogenabhängige hervorbringt und der Staat kein Interesse an einem unproduktiven und möglicherweise auch noch kriminellen Drogenabhängigen hat.

Dass Alkohol nicht verboten ist dürfte wirklich daran liegen, dass es zu unserer Kultur gehört. Ausserdem wird man vom Alkohol wohl nicht ganz so schnell abhängig.
Von Zigaretten wird man zwar auch schnell abhängig, der Konsum schränkt den Abhängigen hier aber nicht so stark ein (ausser im Geldbeutel).

Und Koffein ist ja das beste Beispiel, dass es auch Drogen gibt die einem nicht schaden und die Produktivität sogar noch steigern. Dagegen hat der Staat dann verständlicherweise nichts.

sperschi
04.02.2005, 19:05
Ganz einfach aus dem Grund, weil Drogenkonsum Drogenabhängige hervorbringt und der Staat kein Interesse an einem unproduktiven und möglicherweise auch noch kriminellen Drogenabhängigen hat.

Dass Alkohol nicht verboten ist dürfte wirklich daran liegen, dass es zu unserer Kultur gehört. Ausserdem wird man vom Alkohol wohl nicht ganz so schnell abhängig.
Von Zigaretten wird man zwar auch schnell abhängig, der Konsum schränkt den Abhängigen hier aber nicht so stark ein (ausser im Geldbeutel).

Und Koffein ist ja das beste Beispiel, dass es auch Drogen gibt die einem nicht schaden und die Produktivität sogar noch steigern. Dagegen hat der Staat dann verständlicherweise nichts.
Ehm ja, da kann ich zustimmen!

Zudem sollte man zwischen illegalen Drogen und legalen Drogen unterscheiden, alle Mittel, die eine Wirkung auf Dich haben sind Drogen...

Unter diesen gibt es allerdings auch sogenannte Rauschmittel, welche nicht nur anhängig, unberechenbar, und gewalttätig machen, sondern auch selbszerstörend sind. Drogensucht gleicht dem Selbstmord, in vielen Fällen zumindest... also, warum fragst Du?

Scotty
05.02.2005, 10:17
Moin, moin,


Ganz einfach aus dem Grund, weil Drogenkonsum Drogenabhängige hervorbringt und der Staat kein Interesse an einem unproduktiven und möglicherweise auch noch kriminellen Drogenabhängigen hat.
Hmmmm, der Zigarettenschmuggel ist aber nicht gerade mickrig, da geht dem Fiskus ein Milliardengeld verloren. Demnach müßte das auch verboten werden. Auch wenn es zur Kultur gehört.


Dass Alkohol nicht verboten ist dürfte wirklich daran liegen, dass es zu unserer Kultur gehört. Ausserdem wird man vom Alkohol wohl nicht ganz so schnell abhängig.
Von Zigaretten wird man zwar auch schnell abhängig, der Konsum schränkt den Abhängigen hier aber nicht so stark ein (ausser im Geldbeutel).
Von Hasch und Marihuana wird man, wenn überhaupt, nur geistig abhängig.
Außerdem, was ist abhängig? Ein, zwei Joints am Wochenende, Oder von Freitag bis Sonntag durchsaufen mit Druckbetankung und Komasaufen?
Beides kann übertrieben werden oder vernünftig gehandelt werden.


Und Koffein ist ja das beste Beispiel, dass es auch Drogen gibt die einem nicht schaden und die Produktivität sogar noch steigern. Dagegen hat der Staat dann verständlicherweise nichts.
Und Geld verdient er mit der Kaffeesteuer auch noch, andererseits, warum nicht auch mit einer Jointsteuer? Koffieshops wie in den Niederlanden....
:))
Ich würde eine Freigabe der leichten Drogen Hasch und Marihuana anregen.
Geld, Personal etc, die bei den leichten Drogen eingesetzt und gebunden waren, können sich um die Bekämpfung der harten Drogen kümmern.
In meinen Augen die vernünftigste Lösung.

Touchdown
05.02.2005, 11:07
Moin, moin,


Hmmmm, der Zigarettenschmuggel ist aber nicht gerade mickrig, da geht dem Fiskus ein Milliardengeld verloren. Demnach müßte das auch verboten werden. Auch wenn es zur Kultur gehört.

Nur dass der Staat die verlorenen Milliarden auch nicht hätte, wenn er Zigaretten verbieten würde. Ausserdem ist das ja nicht der einzige Punkt, Rauchen macht dich nicht arbeitsunfähig, schränkt deine körperlichen und geistigen Fähigkeiten nicht ein.



Von Hasch und Marihuana wird man, wenn überhaupt, nur geistig abhängig.
Außerdem, was ist abhängig? Ein, zwei Joints am Wochenende, Oder von Freitag bis Sonntag durchsaufen mit Druckbetankung und Komasaufen?
Beides kann übertrieben werden oder vernünftig gehandelt werden.

Ich gebe Dir vollkommen Recht, man kann mit Hasch und Marihuana vernünftig umgehen.
Nur habe ich das Gefühl, dass man von THC leichter abhängig wird, auch wenns nur eine geistige Abhängigkeit ist.
In meinem Bekanntenkreis trinken die meisten Leute Alkohol, nur eben nicht schon morgens direkt nach dem Aufstehen. Einige die aber mal mit einem Joint am Wochenende angefangen haben, rauchen jetzt schon viele am Tag.
Ich nehme an in den nächsten Jahren wird man erst so richtig die negativen Folgen des Kiffens begreifen.
Schließlich dürfte THC die Droge mit der höchsten Zuwachsrate sein.



Ich würde eine Freigabe der leichten Drogen Hasch und Marihuana anregen.
Geld, Personal etc, die bei den leichten Drogen eingesetzt und gebunden waren, können sich um die Bekämpfung der harten Drogen kümmern.
In meinen Augen die vernünftigste Lösung.
Das Hauptproblem ist in meinen Augen, dass heute schon Kinder in Kontakt mit Drogen kommen, die die Folgen überhaupt nicht einschätzen können.
Wenn der Staat Hasch und Marihuana legalisieren würde, könnte man zumindest besser kontrollieren, dass nur an über 18-jährige verkauft wird.
Der jetzige Zustand ist jedenfalls total bescheuert. Eigentlich ists illegal, aber kiffen tut trotzdem jeder und bestraft wird keiner.
Also entweder man legalisierts und hat damit die Kontrolle oder man verbietet es richtig.

abc
05.02.2005, 12:09
der streit, ob hasch nun schädlich ist und süchtig macht, ist überflüssig. der staat sieht es so und handelt entsprechend. das ist das entscheidende.

Scotty
05.02.2005, 13:04
Nur dass der Staat die verlorenen Milliarden auch nicht hätte, wenn er Zigaretten verbieten würde. Ausserdem ist das ja nicht der einzige Punkt, Rauchen macht dich nicht arbeitsunfähig, schränkt deine körperlichen und geistigen Fähigkeiten nicht ein.
Rauchen vielleicht nicht sofort, aber gewiß später. Ich merke es selber ja auch....grumpf
Ich fahr eindeutig lieber mit dem Aufzug mittlerweile, als das ich Treppen laufe :-(
Stimmt, die Steuer hätter er nicht, aber ebensowenig die Aufwendungen zur Bekämpfung der Schmuggler.



Ich gebe Dir vollkommen Recht, man kann mit Hasch und Marihuana vernünftig umgehen.
Nur habe ich das Gefühl, dass man von THC leichter abhängig wird, auch wenns nur eine geistige Abhängigkeit ist.
In meinem Bekanntenkreis trinken die meisten Leute Alkohol, nur eben nicht schon morgens direkt nach dem Aufstehen. Einige die aber mal mit einem Joint am Wochenende angefangen haben, rauchen jetzt schon viele am Tag.
Ich nehme an in den nächsten Jahren wird man erst so richtig die negativen Folgen des Kiffens begreifen.
Schließlich dürfte THC die Droge mit der höchsten Zuwachsrate sein.
Es gibt genügend, die morgens schon ein Bier nach dem anderen kippen. Ich saß mal morgens in einem Kaffee vor einem Capucino. In der Zeit, die ich für meinen Capucino brauchte, bestellte sich am Nachbartisch ein Mann 3 Weißbier.
Da es bis jetzt kaum bewiesene Spätfolgen des Kiffens gibt, glaub ich nicht so recht daran. Viele, die früher gekifft haben, haben entweder damit Schluß gemacht oder bleiben bei einer mäßgen Anzahl von Joints.
Die Ausnahmen gibt es natürlich auch hier, aber die gibt es sowohl bei den Rauchern wie beim Alkohol auch



Das Hauptproblem ist in meinen Augen, dass heute schon Kinder in Kontakt mit Drogen kommen, die die Folgen überhaupt nicht einschätzen können.
Wenn der Staat Hasch und Marihuana legalisieren würde, könnte man zumindest besser kontrollieren, dass nur an über 18-jährige verkauft wird.
Der jetzige Zustand ist jedenfalls total bescheuert. Eigentlich ists illegal, aber kiffen tut trotzdem jeder und bestraft wird keiner.
Also entweder man legalisierts und hat damit die Kontrolle oder man verbietet es richtig.
Tja, Kinder können genausowenig die Folgen des Rauchens und des Alks einschätzen. Aber Rauchen und Alk ist halt "cool". Und die Gruppe macht es auch. Also alles verbieten???
Lieer den anderen Weg...... ;)

Scotty
05.02.2005, 13:05
der streit, ob hasch nun schädlich ist und süchtig macht, ist überflüssig. der staat sieht es so und handelt entsprechend. das ist das entscheidende.
Deswegen ist das auch nur meine persönliche Meinung

Touchdown
09.02.2005, 12:08
@Scotty: Wie gesagt, ich denke auch, dass die Legalisierung von Hasch und Marihuana vor allem den Schwarzmarkt untergraben würde. Für 12-jährige wäre es dann bedeutend schwerer, an Drogen zu kommen.
Meiner Meinung nach sollte man den Zugang zu Hasch und Marihuana dann erst ab 18 gewähren und dann die Einhaltung dieser Grenzen strengstens kontrollieren.
Das Hauptproblem, eben auch beim Alkohol, ist dass es für Jugendliche garnicht schwer ist, welchen zu bekommen.

abc
09.02.2005, 12:54
ihr wälzt fragen, die thema der staatsanwälte ist. sagt doch mal warum ein staat eurer meinung nach etwas dazu zu sagen ob man sich mit chemie den kopf zu dröhnt oder nicht? doch wohl nur, weil man dem zugriff des staates als staatsbürger in vollem umfang und in jeder lebenslage unterliegt und weil der staat nach seinen zwecken und kalkulationen die rechte seiner bürger regelt.

MIG ddr
09.02.2005, 13:05
Also gegen Leicht Drogen wie ein wenig Hanf hab ich nichts einzuwenden. Aber spätestens bei Koks hört der Spaß auf. Das Zeug ist einfach zu gefährlich.

Also lasst den Hanf frei, das Zeug ist nicht so schlimm wie Tabak.

Schwarzer Rabe
09.02.2005, 13:52
Also gegen Leicht Drogen wie ein wenig Hanf hab ich nichts einzuwenden. Aber spätestens bei Koks hört der Spaß auf. Das Zeug ist einfach zu gefährlich.

Also lasst den Hanf frei, das Zeug ist nicht so schlimm wie Tabak.

Das hast du Recht! Laßt uns erstmal alle einen rauchen... :2faces:

moxx
09.02.2005, 14:21
erst einmal möchte ich etwas zum konsum legaler und illegaler drogen sagen:
- legale drogen (hier alkohol) werden nicht ausschließlich für den darauf folgenden rausch konsumiert, also man kann wein auch einfach wegen seines geschmackes zum essen trinken, ohne auch nur an den rausch zu denken.
-illegale drogen werden alleine wegen des rausches konsumiert, ich weiß zwar nicht ob heroin schmeckt, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass eine nadel im arm ein genuss ist.

staaten verbieten drogen, weil sie den menschen abhänig machen, d.h. er ist nicht mehr herr seiner selbst. er kann den pflichten die ihm durch seine rechte zukommen nicht mehr nachkommen.
außerdem belastet ein drogenabhäniger, die gesundheitskassen, welche von ihm nicht getragen werden (meistens jedenfalls nicht).
auch könnte man mit der unwissenheit des drogenkonsumenten argumentieren. viele jugendliche können nicht einschätzen, welche chancen sie sich durch drogenkonsum verbauen, dem wird somit vorgebeugt.

p.s. in vielen countys der usa ist auch alkohol verboten.

Black Hawk
09.02.2005, 14:41
Für mich sind Drogen, fast immer ein Zeichen von Schwäche,vorallem die harten Drogen, naja soll jeder selbst wissen! :rolleyes:

UnaDonna
09.02.2005, 15:12
@ MIG...

hatte die DDR ihr eigenes MIG-Model?
Müßte das nicht eher UDSSR heißen?

Nun zu Deinem Beitrag:

Legalisierung ja oder nein ist EIN Thema. Deinen letzten Satz kann ich
jedoch nicht so stehen lassen.

Du schreibst:

Also lasst den Hanf frei, das Zeug ist nicht so
schlimm wie Tabak.
Ausschnitte aus der
Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie "A Smoking Gun?"
(British Lung Foundation)

[QUOTE]...Wer am Tag drei bis vier Marihuana-Zigaretten raucht,
setzt sich dem gleichen Bronchitis-Risiko und der gleichen
Gefahr für die Atemwegschleimhäute aus wie ein Raucher, der 20
oder mehr Zigaretten raucht.

...Rückschlüsse über mögliche Langzeitfolgen aus Studien der
60er und 70er Jahre sind nicht möglich.
Die Dosis des berauschenden THC liegt pro Hasch-Zigarette
heute bei 150 Milligramm, in den 60er Jahren war sie mit
10 Milligramm um ein Vielfaches geringer!

...Der Zug an einer Cannabis-Zigarette ist gewöhnlicherweise
um 2/3 und der Inhalationsgrad um 1/3 stärker als bei Tabak.
Ebenso wird beim Cannabisrauchen durchschnittlich viermal so
lange die Luft angehalten wie beim Zigarettenrauchen. D.h.,
die Atemwege sind einer größeren Belastung durch Kohlenmonoxid
und Rauchpartikel wie Teer ausgesetzt als beim Rauchen einer
ähnlichen Menge Tabak. [QUOTE]

Dieses ist nur ein kleiner Ausschnitt. Hier die zugehörige web-seite des
Bundesministeriums
für Gesundheit
und Soziale Sicherung

http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/praevention/drogen/2386_2393.cfm

Man kann natürlich rauchen oder nicht..., aber die Fakten sollte man haben.

Ich persönlich konnte erst vor 5 Jahren das Rauchen aufgeben...
Auf einmal hat es mir gereicht und es war leicht. Keine große Sache, wenn
das Gehirn soweit ist.

Berlin grüßt Leipzig
UnaDonna :prost:

sunbeam
09.02.2005, 15:30
Für mich sind Drogen, fast immer ein Zeichen von Schwäche,vorallem die harten Drogen, naja soll jeder selbst wissen! :rolleyes:

Sehr gute Einstellung!

Touchdown
09.02.2005, 19:29
erst einmal möchte ich etwas zum konsum legaler und illegaler drogen sagen:
- legale drogen (hier alkohol) werden nicht ausschließlich für den darauf folgenden rausch konsumiert, also man kann wein auch einfach wegen seines geschmackes zum essen trinken, ohne auch nur an den rausch zu denken.

Das ist sicher richtig, doch steht bei vielen Jugendlichen vor allem der Rausch im Vordergrund.


-illegale drogen werden alleine wegen des rausches konsumiert, ich weiß zwar nicht ob heroin schmeckt, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass eine nadel im arm ein genuss ist.

Für Heroin stimmt das bestimmt, aber ein Joint kann nach meiner Erfahrung durchaus schmecken.


staaten verbieten drogen, weil sie den menschen abhänig machen, d.h. er ist nicht mehr herr seiner selbst. er kann den pflichten die ihm durch seine rechte zukommen nicht mehr nachkommen.
außerdem belastet ein drogenabhäniger, die gesundheitskassen, welche von ihm nicht getragen werden (meistens jedenfalls nicht).

DAS gilt aber auch für Alkoholiger, von denen es in Deutschland eine ganze Menge gibt. Das ganz also nicht das alleinige Argument für den verbot von Drogen sein.


p.s. in vielen countys der usa ist auch alkohol verboten.
Zumindest ab dem alter, ab dem Menschen als erwachsen gelten, sollte man eigentlich die Entscheidung jedem selbst überlassen, da jeder für seine Taten selbst verantwortlich ist. Ich denke ab einem gewissen Alter kann das zumindest für Alkohol und THC gelten.
Die Folgen von Koks oder Heroin traue ich mir auch nicht zu, einzuschätzen.

Ansonsten kann ich mich UnaDonna anschließen, wer Drogen konsumiert sollte sich selbst gegenüber so ehrlich sein und das nicht verharmlosen.

spongebob goebbels
10.02.2005, 00:34
mit welcher legitimation verbietet eigentlich ein staat, der sich an bestialischen kriegen beteiligt, der einen großen teil des eigenen volkes in die armut schickt, indem ein nicht unbedeutender teil der " volksvertreter " schlichtweg korrupt ist eigentlich den konsum von drogen?

Danield
10.02.2005, 06:33
@ernesto: darüber hab ich auch gerade nachgedacht, und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass man neben der von moxx' genannten Gründe ebenfalls sagen könnte, dass der Staat versucht so seine Bürger zu schützen. Nein, nicht die Raucher selbst, sondern seine Mitbürger, da Leute im Rausch nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und durchaus eine Gefahr darstellen. Außerdem ist es mit Sicherheit nicht angenehm, nach der Legalisierung sog. "harter Drogen" unzählige heroinabhängige Menschen (was man daraus dann schließen könnte, denn gerade Jugendliche schätzen die Gefahr, die von Drogen ausgeht oft falsch ein) am Straßenrand dahinvegetieren sieht.
Außerdem ist es, wie gesagt, eine sehr große Belastung der Krankenkassen, was sich wiederum zu Lasten der restlichen Bevölkerung eines Staates negativ auswirkt.
Gibt natürlich auch durchaus Gründe, die für Drogen sprechen, bzw. Maßnahmen, um die Folgen einer Legalisierung ein wenig einzuschränken.
Da wäre zum einen zu nennen, dass sich die mafiösen Strukturen der Drogendealer auflösen würden.
Außerdem nimmt der sog. "Reiz des Verbotenen" (der auf alle Fälle bei vielen Jugendlichen einer der Hauptgründe für den Konsum ist) ab, weshalb sich evtl. sogar weniger Jugendliche auf ein Probieren von härteren Drogen einlassen.
Zudem könnte man durch mehr und gezieltere Aufklährkampagnen, z.b. an Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen erreichen, dass mehr Menschen von Haus aus die Finder davon lassen.
Das sind aber leider nur Mutmaßungen und ein Ausprobieren halte ich für zu gewagt, weshalb ich der Meinung bin, dass es nicht schlecht ist, dass der Staat Drogen verbietet. Zum Wohle seiner Bevölkerung!

Benny
10.02.2005, 08:51
Ich denke das ist eine sehr gute und interessante Frage (alle guten Fragen sind interessant). Eine Antwort darauf habe ich nicht. Was ansonsten hier als Antwort zu lesen ist, sind alles Antworten, die aus der Perspektive der User heraus kommen. Klar, man kann nur so antworten, und das als Antwort formulieren, was aus eigenen Ansichten heraus als Antwort gegeben werden kann.
Ich teile die Frage zunächst auf.

1 Warum hat der Staat etwas gegen ganz bestimmte Drogen?
2 Warum lässt sich der Staat den Konsum ganz bestimmter Drogen bezahlen?
3 Warum bezahlt der Staat die Folgen des legalen Drogenkonsums und verdient am Konsum derselben?

4 Warum werden bestimmte Drogen von der Gesellschaft toleriert und andere nicht?

DAS sollte man sich, und den "Staat", fragen. Geklärt werden muss auch, was unter dem Begriff "Staat" zu verstehen ist.

abc
10.02.2005, 13:26
ich hatte die meisten erklärngen zu deinen fragen eigentlich geliefert. grundsätzlich hat der staat etwas gegen jeden ge- oder verbrauch seiner gesundheit, solange das keine produktive vernutzung ist. wenn du drogen konsumierst, entziehst du ziemlich grundsätzlich der verwendung für staatliche zwecke und für die der unternehmen. dagegen geht der staat vor, das lieg nämlich nicht in deiner entscheidung. die diskussion um weiche drogen und ob man die freigeben will ist dafür kein widerspruch. der staat gelangt allenfalls (und auch nur vielleicht) in diesen fällen zur auffassung, dass der konsum dieser drogen die benutzung für staatliche zwecke und unternehmenszwecke eben nicht in frage stellt. solche einschätzungen ändert sich halt mal. an der grundlage ändert das aber nichts: der staatsbürger ist keineswegs frei in seiner verfügung über seinen körper, seine gesundheit usw. und wenn dann nur solange wie der staat ihn lässt.

Benny
10.02.2005, 17:01
ich hatte die meisten erklärngen zu deinen fragen eigentlich geliefert. grundsätzlich hat der staat etwas gegen jeden ge- oder verbrauch seiner gesundheit, solange das keine produktive vernutzung ist. wenn du drogen konsumierst, entziehst du ziemlich grundsätzlich der verwendung für staatliche zwecke und für die der unternehmen. dagegen geht der staat vor, das lieg nämlich nicht in deiner entscheidung. die diskussion um weiche drogen und ob man die freigeben will ist dafür kein widerspruch. der staat gelangt allenfalls (und auch nur vielleicht) in diesen fällen zur auffassung, dass der konsum dieser drogen die benutzung für staatliche zwecke und unternehmenszwecke eben nicht in frage stellt. solche einschätzungen ändert sich halt mal. an der grundlage ändert das aber nichts: der staatsbürger ist keineswegs frei in seiner verfügung über seinen körper, seine gesundheit usw. und wenn dann nur solange wie der staat ihn lässt.

Da gehen die Meinungen auseinander.
Wenn der Staat grundsätzlich etwas gegen Ge- oder Verbrauch meiner Gesundheit hat, wieso verdient er daran, wenn ich das höchste Gut das ich habe, nämlich mein Leben, verbrauche? So eine Art Strafe?
Ich bin der Meinung, dass Alkohol MEHR der Gesundheit schadet als ein guter Joint, mit sauberen Zeugs.
Du sagst, dass der Bürger nicht frei in seiner Verfügung über seinen Körper ist. Also wenn ich es darauf anlegen würde, meine Gesundheit total zu ruinieren, würde ich mir alles kaufen was möglich ist. Wenn ich meinen Körper nicht schaden will, lasse ich es. Wohlgemerkt: wir reden von Drogen und nicht von Schadstoffen in Lebensmitteln.
Ich denke der Grund, dass es legale und illegale Drogen gibt ist ganz einfach.
Überlege doch mal, was, seit wann, und wo angebaut wird. Wenn zur Zeit der Einführung der Tabakwaren im 16./17. Jahrhundert, es "normal" gewesen wäre Marihuana zu rauchen, gäbe es heute Marihuana ganz normal im Tabakwarenladen zu kaufen, wie Schnaps oder Bier. Es sind also historische Gründe. Opium macht den Körper kaputt, egal wie sauber das Zeug ist, dann dauert es nur länger bis man über den Jordan geht, genau wie bei guten Alkohol, da dauert es auch länger. Opium hat nur den Nachteil gehabt, dass es wegen seiner Herkunft ein negatives Image bekam. Alkohol war eine "gute" Droge. Opium eine "böse". Marihuana und andere exotische Drogen sind auch "böse". Mescalin ist auch "böse". Es sind nach meiner Meinung die gesellschaftlichen Entwicklungen, die von Europa seit je her beeinflusst wurden, dafür verantwortlich, dass es heute Drogen gibt die geächtet und solche die geduldet werden.

spongebob goebbels
11.02.2005, 14:09
@ernesto: darüber hab ich auch gerade nachgedacht, und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass man neben der von moxx' genannten Gründe ebenfalls sagen könnte, dass der Staat versucht so seine Bürger zu schützen. Nein, nicht die Raucher selbst, sondern seine Mitbürger, da Leute im Rausch nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und durchaus eine Gefahr darstellen. Außerdem ist es mit Sicherheit nicht angenehm, nach der Legalisierung sog. "harter Drogen" unzählige heroinabhängige Menschen (was man daraus dann schließen könnte, denn gerade Jugendliche schätzen die Gefahr, die von Drogen ausgeht oft falsch ein) am Straßenrand dahinvegetieren sieht.
Außerdem ist es, wie gesagt, eine sehr große Belastung der Krankenkassen, was sich wiederum zu Lasten der restlichen Bevölkerung eines Staates negativ auswirkt.
Gibt natürlich auch durchaus Gründe, die für Drogen sprechen, bzw. Maßnahmen, um die Folgen einer Legalisierung ein wenig einzuschränken.
Da wäre zum einen zu nennen, dass sich die mafiösen Strukturen der Drogendealer auflösen würden.
Außerdem nimmt der sog. "Reiz des Verbotenen" (der auf alle Fälle bei vielen Jugendlichen einer der Hauptgründe für den Konsum ist) ab, weshalb sich evtl. sogar weniger Jugendliche auf ein Probieren von härteren Drogen einlassen.
Zudem könnte man durch mehr und gezieltere Aufklährkampagnen, z.b. an Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen erreichen, dass mehr Menschen von Haus aus die Finder davon lassen.
Das sind aber leider nur Mutmaßungen und ein Ausprobieren halte ich für zu gewagt, weshalb ich der Meinung bin, dass es nicht schlecht ist, dass der Staat Drogen verbietet. Zum Wohle seiner Bevölkerung!


erstmal, heroin ist ein ungutes beispiel, weil es für mich relativ wenig mit klassischen drogen ( also natürlichen ) zutun hat und folglich auch in einer anderen liga spielt, da es bekanntermaßen NUR geschaffen wird um eine abhängigkeit beim konsumenten herzustellen.
und, ich denke nicht, dass eine drogen - freigabe dazu führen würde, dass die zahl der abhängigen steigen würde...wieso auch? wer sich vermeintliche freiräume erschaffen will, wer ausbrechen will ohne wirklich auszubrechen, der kann das auch heute schon tun. es gibt genügend möglichkeiten sich zu betäuben, sich frei und abhängig zugleich zu machen...wir können uns zu tode konsumieren, wir können fernsehen bis zum geht nicht mehr, wir können 24 stunden am tag vor dem pc hängen und, und, und...wer abhängig werden möchte, der wird das, da die möglichkeiten vorhanden sind und wer anfällig für sowas ist, der findet immer einen weg süchtig zu sein. wer so viele schlimme suchtmittel zu lässt, der sollte auch konsequent sein!

abc
11.02.2005, 17:03
@benny

glaubst du wirklich, staaten richten sich nach kriterien wie gute drogen und böse drogen? du müsstest schon bestimmen, in was der inhalt von deinem gut und böse besteht. ich hatte bereits ziemlich am anfang des threads gesagt, dass staaten grundsätzlich etwas gegen drogen jeder art und gegen jede nicht produktive vernutzung der gesundheit haben. und ja, damit haben sie auch was gegen weiche drogen, gegen alkohol und gegen zigaretten. das sieht man im übrigen an der politik diesen "drogen" gegenüber, die sich hier und woanders zusehens verschärft. und ja, alkohol und nikotin sind noch eine ausnahme, weil das zeug sowas wie kulturgut ist. das ändert sich gerade. und das ändert auch nichts am grundsätzlichen umgang des staates mit drogen und an seiner hoheit über die gesundheit seiner leute. in den fabriken dürfen die sich nämlich krumm arbeiten. oder als soldaten auf dem schlachtfeld sterben. soweit reicht der schutz der gesundheit nicht

Amida Temudschin
14.02.2005, 16:58
zu den gesundheitlichen Risiken: Die zitierte Untersuchung mag vielleicht bei Joints stimmen, weshalb man aber zur Wasserpfeife greifen sollte, die Teer etc. herausfiltert und somit weniger gesundheitsschädlich als Zigaretten ist. Daneben kenne ich Asthmatiker, die THC nur über Kakao und Kekse konsumieren.

zur Arbeitsunfähigkeit: Trifft auch auf Betrunkene zu und sollte damit kein Hinderungsgrund einer Legalisierung sein.

zum Schutz Anderer: Wird man eher von jemandem, der besoffen, oder jemandem, der bekifft ist, verprügelt?

abc
14.02.2005, 17:07
noch mal: ich stelle mich nicht auf den standpunkt des staates und diskutiere eine legalisiereung oder ob man besser trinkt oder besser kifft. das war gar nicht das thema. die frage ist doch, warum der staat sich überhaupt dafür zuständig fühlt. und die meine beantwortet zu haben

Amida Temudschin
14.02.2005, 17:35
Um herauszufinden, wieso er es macht, muß man ausschliessen, wieso er es nicht macht. Schutz der Konsumenten, Schutz der anderen Bürger und Erhalt der Arbeitskraft fallen meiner Meinung nach raus. Am wahrscheinlichsten sind wahrscheinlich noch kulturelle Gründe (für die Unterteilung in legal und illegal) und der irrige Glaube, die öffentliche Ordnung aufrecht erhalten zu müssen, weshalb man z.B. auch das Glücksspiel einschränkt.

abc
14.02.2005, 17:44
warum fallen erhalt der arbeitskraft raus? wie gesagt, drogenabhängige entziehen sich mit chemie zuiemlich grundsätzlich einer benutzung. zum einen durch unternehmen, zum anderen durch den staat selbst etwa in form von soldaten, oder eben allgemein als staatsbürger. zunächst mal ganz praktisch sind die in den augen des staates für nichts mehr zu verwenden (gang egal, ob das wirklich so ist, er sieht es so). und auch abstrakt dokuemntieren sie ihren abschied von dieser benutzung, also ihren unwillen, ziemlich deutlich.

dagegen hat der staat etwas, weil es eben nicht die entscheidung jedes einzelnen ist, sich dieser benutzung zu entziehen. nun wurde hier ja schon eingewendet, dass der staat auch raucher und trinker anders behandelt. stimmt. aber zum einen ändert sich das gerade. die gesetze werden schärfer. in anderen ländern ist man da schon viel weiter. zum anderen gibt es da in der tat historische gründe.

der staat steht übrigens nicht grundsätzlich auf dem standpunkt erhalt der arbeitskraft. in der arbeit selbst wird die nämlich ziemlich nachhaltig und beständig vernutzt. da ist die benutzung aber produktiv. staat und unternehmen haben etwas davon. im krieg übrigens das gleiche.unproduktive vernutzung der gesundheit soll nciht sein. da ist man dann schnell beim verbot.

ichbins
14.02.2005, 18:54
@ Amida Temudschin da liegst du aber recht falsch was die wasserpfeife betrifft.
es gibt ne menge medizinische untersuchungen die heraus gefunden haben das die wasserpfeifenraucher wesentlich mehr kohlenmonoxid
und 20 mal mehr krebserregende teerstoffe inhalieren als normale raucher .
belegt durch die uni münster

Amida Temudschin
14.02.2005, 21:04
@abc: Wie schon gesagt fällt Erhalt der Arbeitskraft deshalb raus, weil sonst auch Alkohol generell verboten wäre. Die marxistisch angehauchte Lesart, nach der der Staat Menschen nur als Humankapital nutzen will, stimmt hier einfach nicht. Dann würde in Arbeitsverträgen auch das Verbot von Extremsportarten stehen.

@ichbins: Und ich kenne eine Studie, die das Gegenteil besagt. Wie auch immer, das Schädliche am Kiffen bleibt trotzdem der Tabak und nicht das Piece und man kann THC auch nichtrauchend konsumieren.

abc
15.02.2005, 21:34
das einzige argument, das du bringst, ist, der staat ist unkonsequent. mag ja sein. aber das heißt nicht, dass es ihm nicht um den erhalt der arbeitskraft, besser der benutzung für staat und kapitzal geht. wie gesagt, alkohol ist in einigen ländern ziemlich verpönt (siehe skandinavien) und die debatte um extremsportarten gar und gibt es hier bereits

Amida Temudschin
16.02.2005, 01:38
Ist es in Skandinavien nicht eher so, daß Alkohol, wie alles, was über Grundnahrungsmittel hinausgeht, nur extrem teuer ist? Bei keinem der nicht wenigen Skandinaven, die ich kenne, hatte ich das Gefühl, der Staat oder die Gesellschaft hätten ihm vermittelt, Alkohol sei etwas abgrundtief Schlechtes.
Wie paßt das eigentlich mit der Verschwörungstheorie zusammen, nach der die USA die Drogenprobleme in den Elendsvierteln forciert hätten, um die Leute erstens unten und zweitens ruhig zu halten? Ähnliche Theorien habe ich übrigens über Alkohol in Bezug zu Arbeitslosen in Deutschland gehört. Beide Szenarien halte ich zwar für falsch, aber ebenso denkbar wie deine Theorie.
Ich denke, daß kulturelle Gründe und Vorurteile die hauptsächliche Triebfeder der Drogenpolitik sind, denn wenn der Staat inkonsequent im Rahmen der von dir vermuteten Richtlinien zu sein scheint, heißt das entweder, daß diese Richtlinien so nicht existieren , oder, daß er sie nicht vollkommen umsetzen kann. Und letzteres halte ich wie gesagt für denkbar, aber unwahrscheinlich.

Manfred_g
16.02.2005, 02:10
@abc: Wie schon gesagt fällt Erhalt der Arbeitskraft deshalb raus, weil sonst auch Alkohol generell verboten wäre. Die marxistisch angehauchte Lesart, nach der der Staat Menschen nur als Humankapital nutzen will, stimmt hier einfach nicht. Dann würde in Arbeitsverträgen auch das Verbot von Extremsportarten stehen.


Das halte ich für nicht ganz richtig, auch wenn es ständig so vorgebracht wird. Aber im Gegensatz zu typischen Drogen haben alkoholische Getränke (man trinkt ihn ja eben nicht pur!) durchaus auch den Zweck, geschmacklichen Genusses ohne Rausch zu bieten. Und das rechtfertigt eben deren öffentliche Akzeptanz, während bei typischen Drogen, der Rauschzustand ja das eigentliche Ziel darstellt.

Ausserdem weicht die früher übliche Gleichsetzung weicher mit harter Drogen etwas auf. Allerdings konnte man sich in Deutschland noch nicht zu einer Gesetzesänderung durchringen.

Amida Temudschin
16.02.2005, 02:38
Bei Bier und Wein mag das zwar relativ oft stimmen, aber ich kenne niemanden, der Tequilla oder Strohrum wegen seines Geschmacks trinkt (wobei ich mich bei Alkoholika nicht so gut auskenne, da ich seit ziemlich langer Zeit nichts mehr trinke).

Und daß heute langsam eine Änderung der Drogenpolitik eintritt, erklärt immer noch nicht, wieso sie überhaupt verboten sind.

abc
16.02.2005, 12:35
@amida

wie dsas mit verschwörungstheorien zusammenpasst? gar nicht. weil verschwörunsgtheorien blödsinn sind. an dem skandinavien-beispiel sieht man doch, dass staaten durchaus auch alkohol als beschädigung der arbeitskraft und brauchbarkeit ihrer untertanen ansehen. nur kommt der staat dort zu dem schluss, dass es oportun ist, das zeug zu verteuern, statt es zu verbieten. genauso scheint es für einige staaten oportun zu sein, weiche drogen zuzulassen und harte zu verbieten. andere verbieten beides. das ist aber doch nur die praktische seite, wie man als staat am besten sein ziel erreicht, nämlich die kontrolle über die benutzung seiner leute zu behalten. das widerspricht doch nicht dem grundsätzlichen urteil, dass dem staat daruzm geht

Amida Temudschin
16.02.2005, 16:10
Um noch mal auf Skandinavien zurückzukommen: Sehen die dortigen Staaten auch Schokolade und hochwertiges Fleisch als Beschädigung der Arbeitskraft an oder hat das nicht vielmehr etwas mit dem hauptsächlich über Mehrwert- und Sondersteuern finanzierten Haushalt zu tun?

Die Verschwörungstheorien habe ich deshalb angeführt, weil sie, ohne dich beleidigen zu wollen, ähnlich glaubhaft wie deine Theorie klingen. Das Problem mit deiner ist, daß sie zwar in einigen Fällen durchaus zutreffen könnte, in anderen aber durch die Tatsachen widerlegt wird.
Wieso ist Alkohol erlaubt?
Wieso nutzt die Wirtschaft nicht das Potential der Drogenproduktion?
Wieso nutzt der Staat nicht die zusätzlich möglichen Steuereinnahmen?

abc
16.02.2005, 16:47
weil staaten im gegensatz zu dir abwägen, wie sie ihre zwecke und ziele erreichen. das thema alkohol hatten wir doch schon. bei den anderen beiden fragen ist es eine abwägung. was ist nützlicher? die steuereinnahmen oder die vermeidung des schadens durch den drogenkonsum. da sind durchaus ganz unterschiedliche schlüsse möglich. wie gesagt, holland z.b. gibt weiche drogen frei, weil der staat zu dem schluss bekommen ist, dass das kein schaden der brauchbarkeit seiner leute ist (wobei sich das gerade wieder ändert). du störst dich dauernd daran, dass staaten den gleichen maßstab anlegen, aber zu unterschiedlichen schlüssen kommen. das ändert aber nichts am maßstab. eine notwendigkeit, nun alkohol genauso zu behandeln wie harte drogen wird aus dem maßstab nicht.

Amida Temudschin
16.02.2005, 17:22
Tut mir leid, aber deine Theorie hält der Wirklichkeit nicht stand.
Als Gegenbeispiel die Verschwörungstheorie, erst die us-Regierung hätte Heroin in die Schwarzenghettos gebracht: Aufgrund des öffentlichen Moralempfindens war eine legale Einführung nicht möglich. Die Effekte sind:
1. Wer drogenabhängig ist, rebelliert nicht.
2. Wer drogenabhängig ist, hat keine Chance auf einen Aufstieg.
3. Wer drogenabhängig ist, kann persönlich dafür verantwortlich gemacht werden, daß er den Aufstieg nicht schafft, die Gesellschaft trifft keine Schuld.
4. Wer drogenabhängig ist, kommt ins Gefängnis und kann dort als billige Arbeitskraft genutzt werden.
Diese Theorie hat, im Gegensatz zu deiner, keine logischen Brüche. Die Hemmung der Verbreitung von Alkohol hat in Skandinavien steuerliche und in islamischen Ländern religiöse Gründe. Daß in den Niederlanden Haschisch legal ist, könnte mit der Vergangenheit als Kolonialreich und Handelsgroßmacht zu tun haben (beides trifft auf Deutschland nicht zu), aber auch auf den stärkeren Einfluß der Einwanderer aus den Kolonien auf ein wesentlich kleineres Land. Speed und Koks steigern die Leistungsfähigkeit und sind eher Oberschichtsdrogen, d.h. der Konsum gerät nicht so leicht außer Kontrolle, trotzdem sind beide verboten.

abc
16.02.2005, 17:42
zu deinen verschwörungstheorien hab ich kein elust mich zu äußern. vielleicht sind es ja auch die marsmännchen.

zu historischen argumenten: die haben grundsätzlich das problem, dass sie erklärung einer sache nur verschieben. du erklärst sie nicht jetzt, sondern verweist nur auf die vergangenheit. da nennst du aber keinen grund, warum der staat das damals so oder anders gemacht hat. und vor allem, was das mit der heutigen situation zu tun haben soll.

aber egal. ich denke, wie kommen nicht weiter. vergiss es

Amida Temudschin
16.02.2005, 17:54
Da du nicht einmal in Erwägung ziehst, daß deine Theorie falsch sein könnte, ist eine Diskussion wohl wirklich sinnlos.
Mit den historischen Argumenten hast du übrigens Unrecht, da ich nicht geschrieben habe, in den Niederlanden wäre Drogenkonsum legal, weil es schon immer so war, sondern klare Gründe, wieso die unterschiedliche Entwicklung so ablief, genannt habe. Versuch mal den Nationalsozialismus oder die '68-Bewegung ohne die Vergangenheit zu erklären.

Manfred_g
16.02.2005, 18:20
Bei Bier und Wein mag das zwar relativ oft stimmen, aber ich kenne niemanden, der Tequilla oder Strohrum wegen seines Geschmacks trinkt (wobei ich mich bei Alkoholika nicht so gut auskenne, da ich seit ziemlich langer Zeit nichts mehr trinke).

Und daß heute langsam eine Änderung der Drogenpolitik eintritt, erklärt immer noch nicht, wieso sie überhaupt verboten sind.

Bei den klassischen alkoholhaltigen Getränken wird die Grenze vom geschmacklichen Genuß zum mißbrauchsartigen Hervorrufen eines Rauschzustandes immer verschwommen bleiben. Aber alle diese Getränke werden wie ich überzeugt bin schwerpunktartig immer noch als geschmackliches Genußmittel eingesetzt. das muß nicht zwingend "Ex und Hopp" sein, sondern kann auch der Verfeinerung von Speisen oder zur Zubereitung von Long-Drinks dienen.

Warum Drogen verboten sind ist vermutlich relativ einfach.
Der Staat hat nunmal keine Lust, nur noch weggetretene Zombies herumliegen zu sehen, die Geld kosten, aber nichts zum konstruktiven Staatserhalt beitragen. Das dürfte der Kerngedanke sein.

Scotty
16.02.2005, 18:41
Warum Drogen verboten sind ist vermutlich relativ einfach.
Der Staat hat nunmal keine Lust, nur noch weggetretene Zombies herumliegen zu sehen, die Geld kosten, aber nichts zum konstruktiven Staatserhalt beitragen. Das dürfte der Kerngedanke sein.
Ich denke, durch Alkohol ensteht mehr Schaden, wie durch alle Drogen zusammen. Ich habe bis jetzt mehr Alkoholleichen rumliegen sehen, wie Drogenabhängige. Die Leichen bitte nicht wörtlich nehmen, aber sie sahen fast so aus wie echte.
Nur zur Sicherheit. Ich bin gegen jede Form von harten Drogen. Marihuana und Hasch ist mir egal.

Manfred_g
16.02.2005, 19:15
Ich denke, durch Alkohol ensteht mehr Schaden, wie durch alle Drogen zusammen. Ich habe bis jetzt mehr Alkoholleichen rumliegen sehen, wie Drogenabhängige. Die Leichen bitte nicht wörtlich nehmen, aber sie sahen fast so aus wie echte.
Nur zur Sicherheit. Ich bin gegen jede Form von harten Drogen. Marihuana und Hasch ist mir egal.

Aber grade die "echten" Leichen sind ein starkes Argument gegen Drogenfreigabe. Ich wollte mich oben übrigens nicht zum bedingungslosen Fürsprecher der staatlichen Argumentation machen, ich wollte nur sagen, wie die "staatliche Argumentation" meiner Meinung nach ist.

Ich selbst sehe es aber dennoch ähnlich. Mag sein, daß die derzeitige Grenze
"Schnaps unbedenklich - Marihuana strensgtens verboten" in dieser Einfachheit nicht sachgrecht ist. Schließlich ist auch ein Rauschzustand für sich alleine gesehen, nicht von vorneherein des Teufels wie ich meine, vorausgesetzt es bleibt kontrollierbar und die Suchtgefahr ist beherrschbar.

Soviel ich weiß soll die Suchtgefahr bei weichen Drogen (HAsch etc.) aber eben nicht so immens groß sein. Wieder andere sagen aber es seinen die Einstiegsdrogen ins Millieu. Das wiederum (meine Meinung) ist aber evtl. auch nur deswegen so, weil ein Konsument des Verbots wegen, zwangsweise im Millieu landen muß um erstmal an Drogen zu kommen.

Schweres Kapitel !

Scotty
16.02.2005, 21:14
Aber grade die "echten" Leichen sind ein starkes Argument gegen Drogenfreigabe. Ich wollte mich oben übrigens nicht zum bedingungslosen Fürsprecher der staatlichen Argumentation machen, ich wollte nur sagen, wie die "staatliche Argumentation" meiner Meinung nach ist.

Ich selbst sehe es aber dennoch ähnlich. Mag sein, daß die derzeitige Grenze
"Schnaps unbedenklich - Marihuana strensgtens verboten" in dieser Einfachheit nicht sachgrecht ist. Schließlich ist auch ein Rauschzustand für sich alleine gesehen, nicht von vorneherein des Teufels wie ich meine, vorausgesetzt es bleibt kontrollierbar und die Suchtgefahr ist beherrschbar.

Soviel ich weiß soll die Suchtgefahr bei weichen Drogen (HAsch etc.) aber eben nicht so immens groß sein. Wieder andere sagen aber es seinen die Einstiegsdrogen ins Millieu. Das wiederum (meine Meinung) ist aber evtl. auch nur deswegen so, weil ein Konsument des Verbots wegen, zwangsweise im Millieu landen muß um erstmal an Drogen zu kommen.

Schweres Kapitel !
Naja, Delirium tremens im Endstadium sieht auch nicht so prickelnd aus...
:D
IMHO kommt es auf die Art und Weise an, wie der Konsum erfolgt. In Maßen macht Alkohol oder Hasch nicht süchtig und kann sogar positive Folgen haben.
Anders sieht es aus, wenn man übertreibt. Aber da kann auch Wasser tödlich sein. Nein, ich mein nicht Ertrinken.....
Alk macht z.B. körperlich abhängig, Hasch, Marihuana nicht. Alk gibt es legal überall. Ist dadurch aber auch gefährlicher, da alle rankommen.
Bei Hasch ist die Hemmschwelle etwas höher. Aber es ist nicht das finsterste Milieu. War nicht hier in München der Monopteros im Englischen Garten eine gute Quelle? Also ist die Gefahr relativ gering für einen normalen Durchschnittsbürger, der sich einen Joint gönnen will. Der wird wohl eher froh sein, zusammen mit seinem Joint wieder in seiner heilen Welt zurück zu sein.
:P

Amida Temudschin
17.02.2005, 02:02
@Manfred_g: Als ich noch getrunken habe, war ich ziemlich schnell bei der Einstellung: "Wieso soll ich meine Zeit mit Bier verschwenden, wenn ich mich auch mit Wodka wegschießen kann?" Und ich glaube nicht, daß jemand den 1€-Tetrapack-Discounter-Wein wegen des Geschmacks trinkt.
Sind Longdrinks nicht häufig der Versuch, den Eigengeschmack des Alkohols zu überdecken? Mir fällt da z.B. Long Island Icetea ein.

Das mit der Einstiegsdroge sehe ich ähnlich. Wenn jemand sich die Mühe gemacht hat, einen Dealer für Marihuana zu finden, bekommt er meistens bei dem auch andere Drogen. Wäre Alkohol illegal, wäre es genauso.