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Vollständige Version anzeigen : Was ist los mit Deutschlands Studenten?



Lutz
03.02.2005, 16:03
Habt ihr eine Idee? Ist der Wohlstand ausgebrochen? Die Beteiligung an den Demonstationen und Aktionen für ein gebührenfreies Studium halten sich in Grenzen, um nicht zu sagen, sind erschreckend gering!

Trotz massenmedialer Bekanntmachung einer Demo in meiner Uni (auf dem Campus!!) kam nur jeder 20ste Student! Ok, es regnete und alle sind im Prüfungsstress - dadruch lässt sich die miese Beteiligung jedoch nicht rechtfertigen!
Sicher wurde die Urteilsverkündung bewusst in diesen Zeitraum gelegt, wohlwissend um die Prüfungszeit...(?)

Daher meine Frage: Ist der Wohlstand unter den Studenten ausgebrochen, oder Studieren tatsächlich schon jetzt nur junge Menschen aus wohlhabenden Familien?
Wie ist die Demonstrationsmüdigkeit der Studenten zu erklären?

piglet
03.02.2005, 16:12
Wie ist die Demonstrationsmüdigkeit der Studenten zu erklären?

Entweder meinen sie, dass Demos nichts bringen können, oder sie sehen die Notwendigkeit der Bildungsreformen ein.

Lutz
03.02.2005, 16:20
Ich sehe die Notwendigkeit von Bildungsreformen auch ein:
Und zwar in folgender Hinsicht:

Gleiche Zugangschancen für alle - Ja!
Bessere Lernbedingungen an Deutschlands Unis - Ja!
Gleichzeitig mehr "Lernwilligkeit" bei Studenten - Ja!
Kein Wettbewerb auf Kosten der sozial/finanziell Schwachen - Ja!
Bildungskompetenz vollständig zum Bund verlagern - Ja!

mauerfall
03.02.2005, 17:25
Entweder meinen sie, dass Demos nichts bringen können, oder sie sehen die Notwendigkeit der Bildungsreformen ein.wir protestieren seit jahren für bessere bedingungen und reformen, aber tut sich nix....
im reformen im sinne der studenten und des systems kann man aber nicht erwarten...

die sollten das system lieber unten reformieren, statt oben sinnlosen aktionismus an den tag zu legen. dieses land leidet eh schon an zu wenig akademokern und diese änderungen verschärfen das ganze nur.


die politiker behaupten zwar die ganze kohle gehe an die unis, aber man kann ja 1 und 1 zusammenzählen. diese aussage stimmt vermutlich. was sie verschweigen ist, dass sie auf der anderen seite die zuschüsse für die unis zusammenstreichen, so dass sich nichts ändern wird.

wo und was studierst du lutz?

zum ursprungsthema: jetzt braucht man auch nicht mehr protestieren. die würfel sind gefallen. war aber abzusehen, dass das BVerfG so entscheiden wird. zum glück bin ich fast fertig...

MorganLeFay
03.02.2005, 17:30
Weil viele erschreckend gleichgueltig sind.

mauerfall
03.02.2005, 17:33
Weil viele erschreckend gleichgueltig sind.das kommt hinzu. es sind doch fast nur geisteswissenschaftler und mediziner, die sich engagieren.

wirtschaftswissenschaftler und juristen sind (zumindest in LE) sogar dafür, weil sie fleissig den brei ihrer profs fressen, welche dafür sind. den naturwissenschaftlern ist das thema offenbar egal, die interessieren sich nicht weiter für das thema...

MorganLeFay
03.02.2005, 17:37
das kommt hinzu. es sind doch fast nur geisteswissenschaftler und mediziner, die sich engagieren.

wirtschaftswissenschaftler und juristen sind (zumindest in LE) sogar dafür, weil sie fleissig den brei ihrer profs fressen, welche dafür sind. den naturwissenschaftlern ist das thema offenbar egal, die interessieren sich nicht weiter für das thema...
OK, ich bin heute etwas schwer von Begriff. Was ist LE??
Ich bin WiWi, und ich engagiere mich nur sehr selten... Hat was mit meiner Zeit zu tun - ich hab so wenig davon.

Allerdings bin ich Stimmungsmacher, sprich, ich bin zwar selten auf Demos (schlechte Erfahrungen spielen da mit rein), aber ich mach die Klappe so laut und oft wie moeglich auf, wenn mir was nicht passt, und leiste ggf. logistischen Beistand in Form von Kaffee oder belegten Broten.

mauerfall
03.02.2005, 17:45
LE = Leipzig

MorganLeFay
03.02.2005, 17:46
LE = Leipzig
Oh, darauf bin ich nicht gekommen. Sorry.

Ägir
03.02.2005, 17:50
Das geringe Interesse an den Studentenprotesten mag wohl daran liegen, dass viele Studenten erkannt haben, dass diese schlicht weg nichts bringen.

Ich erinnere mich noch gut an die großen Studentenproteste vor ca. 7 Jahren. Tja es wurde monatelang boykottiert, in S-Bahnen gesungen, öffentliche Protesetvorlsungen gehalten...und was hat das alles gebracht... NICHTS.

Auch die Studentenproteste 2003/2004 haben NICHTS wirklich gebracht.
Für ein paar Wochen ist man in den Medien und wird zu Sabine Christansen eingeladen und dann schläft alles ein.

Abgesehen davon waren die letzten Studentenproteste einfach Unsinn. DA boykottieren Studenten ihre eigenen Vorlesungen mit der Folge, dass einige bis zu 2 Semester aufgrund begrenzter Seminarangebote verlieren oder bspw. Jurastudenten ihren Freischussversuch nicht mehr machen können. Die letzten Proteste habe ich so empfunden, als ob Arbeitslose gegen Kürzungen protestieren und als Ausdruck ihres Protestes ihr Arbeitslosengeld nicht abholen.
Viele Studenten haben das so empfunden und in den harten Zeiten heutzutage kann man sich oftmals nicht leisten ein Semester zu verlieren...

Es muss andere wirksamere Formen des Protestes geben, dann machen auch alle wieder mit. Welche Formen das sein mögen kann ich nicht sagen...bin ja auch kein Student mehr.

piglet
03.02.2005, 17:58
Ich sehe die Notwendigkeit von Bildungsreformen auch ein:
Und zwar in folgender Hinsicht:

Gleiche Zugangschancen für alle - Ja!
Bessere Lernbedingungen an Deutschlands Unis - Ja!
Gleichzeitig mehr "Lernwilligkeit" bei Studenten - Ja!
Kein Wettbewerb auf Kosten der sozial/finanziell Schwachen - Ja!
Bildungskompetenz vollständig zum Bund verlagern - Ja!
Ich hab selbstverständlich solche Reformen gemeint, die marktwirtschaftlich orientiert sind
Du meinst also heute, wo wir noch keine Studiengebühren haben, sind die Zugangschancen zu den Unis nicht gleich und dazu noch, dass ein Wettbewerb auf Kosten der sozial Schwachen stattfindet?! Ist das nicht spannend?! Welche Reformen würdest du da einleiten um diese Mängel zu beheben?

MorganLeFay
03.02.2005, 17:59
Das geringe Interesse an den Studentenprotesten mag wohl daran liegen, dass viele Studenten erkannt haben, dass diese schlicht weg nichts bringen.
Das Traurige daran ist, wenn alle so denken, passiert gar nix mehr, nirgendwo...


Ich erinnere mich noch gut an die großen Studentenproteste vor ca. 7 Jahren. Tja es wurde monatelang boykottiert, in S-Bahnen gesungen, öffentliche Protesetvorlsungen gehalten...und was hat das alles gebracht... NICHTS.

Auch die Studentenproteste 2003/2004 haben NICHTS wirklich gebracht.
Für ein paar Wochen ist man in den Medien und wird zu Sabine Christansen eingeladen und dann schläft alles ein.


Abgesehen davon waren die letzten Studentenproteste einfach Unsinn. DA boykottieren Studenten ihre eigenen Vorlesungen mit der Folge, dass einige bis zu 2 Semester aufgrund begrenzter Seminarangebote verlieren oder bspw. Jurastudenten ihren Freischussversuch nicht mehr machen können. Die letzten Proteste habe ich so empfunden, als ob Arbeitslose gegen Kürzungen protestieren und als Ausdruck ihres Protestes ihr Arbeitslosengeld nicht abholen.
Viele Studenten haben das so empfunden und in den harten Zeiten heutzutage kann man sich oftmals nicht leisten ein Semester zu verlieren...

Es muss andere wirksamere Formen des Protestes geben, dann machen auch alle wieder mit. Welche Formen das sein mögen kann ich nicht sagen...bin ja auch kein Student mehr.

Die Sache mit den "Studentenstreiks" habe ich auch nie verstanden und mich folglich auch nicht beteiligt. Ein Arbeitnehmer entzieht dem Arbeitgeber bei einem Streik die Arbeitskraft - aber was entzieht ein Sudent der Uni...?

Wenn Studis und Dozenten zusammen was auf die Beine stellen, ist das eh am besten.

mauerfall
03.02.2005, 18:12
konstruktive streiks sind angesagt. wir haben zum beispiel vorlesungen im bahnhof gemacht und auf dem augustusplatz (wo oper und theater sind) man muss die leute wachrütteln. reines contra bringt nix.
ende der neunziger haben die studenten auch zusammengehalten. in leipzig protestieren sie und in DD torpedieren sie. wie schrieb der spiegel zum geschehen in DD so schön: "Das Tal der Meinungslosen"

Ägir
03.02.2005, 18:25
konstruktive streiks sind angesagt. wir haben zum beispiel vorlesungen im bahnhof gemacht und auf dem augustusplatz (wo oper und theater sind) man muss die leute wachrütteln. reines contra bringt nix.
ende der neunziger haben die studenten auch zusammengehalten. in leipzig protestieren sie und in DD torpedieren sie. wie schrieb der spiegel zum geschehen in DD so schön: "Das Tal der Meinungslosen"

Ja so dachte ich auch mal...aber öffentliche Vorlesungen bringen GARNICHTS, sie rütteln niemand wach. Sie erwecken nur für ein paar Tage das Interesse der Desinteressierten.
Man muss wirklich effektivere Formen bringen, man muss dem Staat Zahnschmerzen bereiten. Studentenprotesten bereiten aber keinem Zahnschmerzen ausser den Studenten selbst, sondern erregen lediglich Mitleid mit den armen Studenten.
Man könnte bspw. gegen angekündigte Studienerhebungen (=unmittelbar drohender Eingriff in Art. 12 I GG) Klage vor dem Verwaltungsgericht bzw. Landesverfassungsgericht Klage erheben...ich meine jeder Proteststundent sollte Klage erheben, dass würde das gesamte Verwaltungsgerichtsystem lahm legen, auch wenn die Klagen als unzulässig abgewiesen werden sollten. oder jeder einzelne sollte vielleicht mal ne Petition an den Bundestag schreiben...tausendfach

Lutz
03.02.2005, 18:50
konstruktive streiks sind angesagt.

Richtig! Stupider Protest bringt nichts, man muss gleichzeitig Alternativen bieten! Immernur "dagegen" bringt nichts, daher auch die Aktionen "für ein gebührenfreies Studium" an meiner Uni.

Konstruktiv darf in diesem Fall natürlich nicht heißen, das "sozial verträglichste" Modell zu ergründen. Damit würde man die Gebühr als unabwendbar akzeptieren.

Lutz
03.02.2005, 18:59
Ich hab selbstverständlich solche Reformen gemeint, die marktwirtschaftlich orientiert sind.
Sind meine Vorschläge das nicht? Oder eher: Mir fällt es schwer, eine Verbindung zur Marktwirtschaft zu erstellen, wenn es um Studiengebühren geht. Klär mich bitte auf.


Du meinst also heute, wo wir noch keine Studiengebühren haben, sind die Zugangschancen zu den Unis nicht gleich und dazu noch, dass ein Wettbewerb auf Kosten der sozial Schwachen stattfindet?!
Ja. Ja.


Ist das nicht spannend?! Welche Reformen würdest du da einleiten um diese Mängel zu beheben?
Spannend finde ich das nicht. Denn das Elternhaus kann man sich nicht aussuchen.

Zu den Reformen: So viel ist klar: Durch Gebühren wird die Chancenungleichheit erhöht. Studenten verschulden sich in beängstigentem Ausmaß, die Rückzahlungen können sich über das ganze Leben ziehen. Das darf nicht sein. Daher bin ich gegen eine derarte "Reform".

Lutz
03.02.2005, 19:02
Studentenproteste bereiten aber keinem Zahnschmerzen ausser den Studenten selbst.

Stimmt leider. Wir werden eben nicht ernst genommen - dabei sind wir doch alle Wähler... 8o

Kaiser
03.02.2005, 20:32
Habt ihr eine Idee? Ist der Wohlstand ausgebrochen? Die Beteiligung an den Demonstationen und Aktionen für ein gebührenfreies Studium halten sich in Grenzen, um nicht zu sagen, sind erschreckend gering!

Trotz massenmedialer Bekanntmachung einer Demo in meiner Uni (auf dem Campus!!) kam nur jeder 20ste Student! Ok, es regnete und alle sind im Prüfungsstress - dadruch lässt sich die miese Beteiligung jedoch nicht rechtfertigen!
Sicher wurde die Urteilsverkündung bewusst in diesen Zeitraum gelegt, wohlwissend um die Prüfungszeit...(?)

Daher meine Frage: Ist der Wohlstand unter den Studenten ausgebrochen, oder Studieren tatsächlich schon jetzt nur junge Menschen aus wohlhabenden Familien?
Wie ist die Demonstrationsmüdigkeit der Studenten zu erklären?

Weil sie gemerkt haben, das demonstrieren sinnlos ist. Wer sich diese Politik nicht mehr bieten lassen will, muß extrem links oder rechts wählen. Alles andere ist vergebliche Liebesmüh. Die Etablierten schert das einen Dreck.

Der Patriot
03.02.2005, 20:56
Weil sie gemerkt haben, das demonstrieren sinnlos ist. Wer sich diese Politik nicht mehr bieten lassen will, muß extrem links oder rechts wählen. Alles andere ist vergebliche Liebesmüh. Die Etablierten schert das einen Dreck.

Solange die Volksverräter herrschen wird sich hier nichts ändern.

piglet
03.02.2005, 21:47
Sind meine Vorschläge das nicht? Oder eher: Mir fällt es schwer, eine Verbindung zur Marktwirtschaft zu erstellen, wenn es um Studiengebühren geht. Klär mich bitte auf
das waren ja keine Vorschläge, sondern Beschreibung der Zustände, die man nach deiner Meinung anstreben soll.
Wie Studiengebühren mit der Marktwirtschaft zusammenhängen?
Gute Bildung ist ein Gut, das wie jedes andere knapp ist. Gefällt es dir oder nicht, ist aber so. Warum soll auch für die Bildung nicht gelten, wer etwas leistet, der kriegt das Gut? Die Unis sollen nach Leistungsprinzip funktionieren, nur dann werden sie wieder gute Bildung produzieren.





Spannend finde ich das nicht
ich immer schon. Mein Neugier konntest du aber nicht befriedigen



Zu den Reformen: So viel ist klar: Durch Gebühren wird die Chancenungleichheit erhöht. Studenten verschulden sich in beängstigentem Ausmaß, die Rückzahlungen können sich über das ganze Leben ziehen. Das darf nicht sein. Daher bin ich gegen eine derarte "Reform".
Stimmt schon. Mit den Gebühren wird es einem viel schwerer fallen, auf Kosten der Steuerzahler ein "Spezialist" zu werden, den die Gesellschaft nicht braucht.
Wenn du meine Meinung lesen willst, dann betrachte ich die Einführung der Studiengebühren als eine unzureichende und fantasielose Maßnahme. Den obengenannten Effekt wird sie aber schon erzielen, denn wer wird schon bereit sein für eine schlechte geisteswissenschaftliche Ausbildung, die einem dazu noch keine gute Arbeitsperspektive eröffnet, das Geld zu zahlen. Ich wäre es nicht

MorganLeFay
04.02.2005, 12:28
Richtig! Stupider Protest bringt nichts, man muss gleichzeitig Alternativen bieten! Immernur "dagegen" bringt nichts, daher auch die Aktionen "für ein gebührenfreies Studium" an meiner Uni.

Konstruktiv darf in diesem Fall natürlich nicht heißen, das "sozial verträglichste" Modell zu ergründen. Damit würde man die Gebühr als unabwendbar akzeptieren.
Eben, genau das.

Wir hatten auch Vorlesungen im oeffentlichen Raum, und das empfinde ich eben nicht als Streik.
Sinnvoll ist es immer, wenn man versucht zu informieren und die Oeffentlichkeit wachzuruetteln.
Sonst ist man in den Augen der Leute eben bestenfalls "so'n fauler Student, der nix anderes zu tun hat, als zu Demos zu gehen" und sonst eben ein "langhaariger Bombenleger".

Thrar
04.02.2005, 12:40
Bin ich der einzige hier der für Studiengebühren ist?

MorganLeFay
04.02.2005, 12:58
Bin ich der einzige hier der für Studiengebühren ist?
Nein?

Touchdown
04.02.2005, 13:00
Ich glaube, die meisten die die Gefahr sehen haben schon resigniert. Es gab in den vergangen Jahren schon reichlich Proteste gegen die Abschaffung von Studiengängen usw.
Nur gebracht hat das rein garnichts.

Hier in Bonn will man vielleicht auch nicht glauben, dass die Landesregierung Studiengebühren ab dem ersten Semester einführt und sieht daher die Gefahr nicht.

Bei mir hat sich auch lange schon die Resignation breitgemacht, weil die Politik sowieso macht was sie will oder wurde bei der ganzen Sache man ein Student gefragt?

Nissen76
05.02.2005, 22:48
Die deutschen Studenten stammen größtenteils aus Akademikerfamilien, die das Geld mit Sicherheit leichter aufbringen können als meine Eltern als Landwirte es hätten tun können. Ich bin aber gerade noch rechtzeitig fertig geworden!
Was ich ebenfalls erschreckend finde ist deren schreckliche politische Unreife. Sie besitzen dermaßen wenig Kritikfähigkeit, dass ihnen gar nicht auffällt, dass sie doppelt abkassiert werden: einmal über die Gebühren, und nach dem Studium über die hohen Steuern.

mauerfall
06.02.2005, 22:10
Die deutschen Studenten stammen größtenteils aus Akademikerfamilien, die das Geld mit Sicherheit leichter aufbringen können als meine Eltern als Landwirte es hätten tun können. Ich bin aber gerade noch rechtzeitig fertig geworden!
Was ich ebenfalls erschreckend finde ist deren schreckliche politische Unreife. Sie besitzen dermaßen wenig Kritikfähigkeit, dass ihnen gar nicht auffällt, dass sie doppelt abkassiert werden: einmal über die Gebühren, und nach dem Studium über die hohen Steuern.mein reden. hinzu kommt, dass man im prinzip lebt, um seinem kind(ern) etwas zu ermöglichen und nicht selber lebt.

moxx
07.02.2005, 12:24
ich sehe dir gründe bei letzten streik in marburg so,
als der streik begann, kam aus den gesiteswissenschaftlichen fakultäten alles gekrochen, was die extreme linke so zu bieten hat und als wirtschaftswissenschaftler war es einfach, relativ lächerlich sich hinter ein plakat "kapitalismus abschaffen" zu stellen, wenn es um studiengebühren geht.
weiterhin wurden in den besetzten teilen der uni, sog. anarchistische strukturen und kollektiv blabla eingesetzt. mit dem effect, dass nach zwei tagen, niemand mehr wuste, was der andere macht.
außerdem sah es nach circa einer woche so schlimm aus (hat ja keiner lust auch mal alles wieder wegzuräumen), dass die leute einfach nicht mehr in die uni gegangen sind.
naja und außerdem haben uns die professoren gesagt: "demonstrieren und streiken könnt ihr gerne, wie ihr die klausuren schafft ist immernoch eure sache!"
das war dann schon ausschlaggebend für mich.
denn für einen sog. streik, der so chaotisch wie sonstewas war, gebe ich kein semseter meiner zeit auf.
abends war es allerdings immer ganz lustig in den besetzten gebäuden.
problem war, dass eine gruppe, zottliger linksextremisten niemand ernst nimmt.

Frostaragorn
07.02.2005, 16:56
Einer für alle, alle für einen! (Uuups, gilt das denn überhaupt noch?)
Jeder kann sich da selbst was denken, es ist jetzt einfach eine andere Zeit. Man kann sich aber vorstellen, welche langfristigen Folgen für unser Land zu erwaten sind, wenn die Studiengebühren flächendeckend und höher als normal erträglich eingeführt werden.

Was wollen die tun, also berücksichtigen? -Den sozial Schwachen muß dennoch möglich sein ein Hochschulabschluß zu erlangen. Ich frage mich wie das dann gehen soll, wenn die Gebühren flächendeckend einmal da sind. Dann heißt es Formulare ausfüllen, vorsprechen, bitten, betteln, schleimen, kriechen bis denen beim abgeben der Formulare simpel einfällt, dass sie bei den gegebenen Bedingunen noch einen Antrag ausfüllen müssen. Irgendwann ist alles durch, dann heißt es, du bist zu alt, deine Berufsvorstellungen passen überhaupt nicht so recht in das Raster der Arbeitsmarkstatistiken, oder, Aha! Dein ehrwürdiger Vater hat ja eine Gehaltsteigerung aufzuweisen! (statt wie vorgeschrieben max. 25.000 €/J. aufgrund einer stolzen Gehaltserhöhung von 24.998,- €/J. nun auf satte 25.034,- €/J., ) Stempel drauf: Abgelehnt. Sieh zu wie Du dein Studium hinkriegst, kriegste gut hin, toll, profitieren wir alle sehr gerne davon, die Firma von deinem Talent, der Ausbildung und Kompetenz, das Finanzamt von deinen angemessen gehobenen Steuersätzen, möglicherweise industireller Standort oder Gesellschaft insgesamt von deinem Engagament oder Innovationskraft je nachdem. Schafste aber net; so haste Pech gehabt, und wenn´s hier an Fachkräftemangel kracht und bricht, so holen wir eben Ersatz, einfach aus dem globalen Menschenmarkt heraus. So einfach ist das. Klappe halten. Amen.

Doc Mob
07.02.2005, 17:14
Hach, bin ich froh dass ich nie studiert habe und mir diese Probleme erspart geblieben sind. :]

moxx
07.02.2005, 18:53
ich bin für studiengebühren und damit sollen ein sicherheitsdienst in der bibilothek eingerichtet werden. der jeden verprügelt der meine sachen stielt!!!!
SCHEIßE, mir ist gerade mein rucksack gestohlen worden, da waren mindestens 50 stunden arbeit drin!!! und sonst nichts!!!!

Kaiser
07.02.2005, 19:45
ich bin für studiengebühren und damit sollen ein sicherheitsdienst in der bibilothek eingerichtet werden. der jeden verprügelt der meine sachen stielt!!!!
SCHEIßE, mir ist gerade mein rucksack gestohlen worden, da waren mindestens 50 stunden arbeit drin!!! und sonst nichts!!!!

Nutz in Zukunft lieber Schließfächer oder laß Freunde auf deine Sachen aufpassen.

Eine Uni ist kein Mönchskloster, wo die Ehrlichkeit zu Hause ist.

mauerfall
08.02.2005, 11:20
ich sehe dir gründe bei letzten streik in marburg so,
als der streik begann, kam aus den gesiteswissenschaftlichen fakultäten alles gekrochen, was die extreme linke so zu bieten hat und als wirtschaftswissenschaftler war es einfach, relativ lächerlich sich hinter ein plakat "kapitalismus abschaffen" zu stellen, wenn es um studiengebühren geht.
weiterhin wurden in den besetzten teilen der uni, sog. anarchistische strukturen und kollektiv blabla eingesetzt. mit dem effect, dass nach zwei tagen, niemand mehr wuste, was der andere macht.
außerdem sah es nach circa einer woche so schlimm aus (hat ja keiner lust auch mal alles wieder wegzuräumen), dass die leute einfach nicht mehr in die uni gegangen sind.
naja und außerdem haben uns die professoren gesagt: "demonstrieren und streiken könnt ihr gerne, wie ihr die klausuren schafft ist immernoch eure sache!"
das war dann schon ausschlaggebend für mich.
denn für einen sog. streik, der so chaotisch wie sonstewas war, gebe ich kein semseter meiner zeit auf.
abends war es allerdings immer ganz lustig in den besetzten gebäuden.
problem war, dass eine gruppe, zottliger linksextremisten niemand ernst nimmt.
in leipzig stand das ganze eh auf breiterem fundament und geisteswissenschaftler sind nicht automatisch linksradikale, diese sind auch unter den Geisteswissenschaftlern eine minderheit!

MorganLeFay
08.02.2005, 15:03
in leipzig stand das ganze eh auf breiterem fundament und geisteswissenschaftler sind nicht automatisch linksradikale, diese sind auch unter den Geisteswissenschaftlern eine minderheit!
Bedauerlicherweise eine sehr laute Minderheit...

Frank
08.02.2005, 16:57
Studiengebühren, in einem angemessenen Rahmen, finde ich in Ordnung. Jedoch sollte die Uni selbst das Geld bekommen und für sich verwenden. So sieht dann hoffentlich jeder Student wo seine Kohle geblieben ist.

moxx
08.02.2005, 17:30
Bedauerlicherweise eine sehr laute Minderheit...
genau das ist es was ich meinte, ich sag ja nicht das alle geisteswissenschaftler linksradikal sind.

Dukesim
10.02.2005, 20:19
Das schweinchen hat recht!

Will man gute Qualität, muss man dafür zahlen.
Gute Bildung ist die besste Investition,für die Zukunft.
Das Geld muss natürlich dann auch direkt an die Schulen gehen.

Roter engel
10.02.2005, 20:22
Weil die Studenten langsam merken, dass sie der CDU egal sind.
Und die Studenten eigentlich dauerdemonstrieren müssten.
mfg, roter engel

Thrar
10.02.2005, 21:38
Das schweinchen hat recht!

Will man gute Qualität, muss man dafür zahlen.
Gute Bildung ist die besste Investition,für die Zukunft.
Das Geld muss natürlich dann auch direkt an die Schulen gehen.

Dem stimm ich vollkommen zu!

(Nur was hast du für ein Avatar?)

Lutz
10.02.2005, 21:47
Das ist Gadaffi - unser neuer Lybischer Verbündeter!^^

Klar, ihr habt gut reden, offensichtlich habt ihr die Kohle und steht auf der Gewinnerseite des Kapitalismus, ohne zu wissen, wie ihr da eigentlich hingekommen seit! Wie auch, ist ja ein Produkt aus Glück und Skrupellosigkeit sowie Entsolidarisierung.

Sicher, die Bildungssituation in Deutschland muss aufgemotzt werden, aber nicht über die Wiedereinführung von Privilegien, wie es sie seit 1789 nicht mehr gibt! Ich glaube es hakt!!!

Dukesim
11.02.2005, 13:13
das eine stimmt(fast... gaddafi)

wir haber ganz und garnicht viel geld.wenn du eine einfache arbeiterklasse als reich bezeichnest...

aber mit bildung ist es nicht anders,als mit anderen sachen.ist halt "leider" so...bzw..wird gott sei dank bald so sein.und dann geht man halt putzen ,wohnt bei seiner mami und fährt dann später mal seinen bmw... was ist daran ungerecht?

MorganLeFay
11.02.2005, 13:21
genau das ist es was ich meinte, ich sag ja nicht das alle geisteswissenschaftler linksradikal sind.
Sage ich ja.

Nur weil diese Minderheit eben sehr laut ist, stellt sch fuer Aussenstehende leicht der Eindruck ein, Studenten an sich (nicht nur Geisteswissenschaftler) seien langhaarige Bombenleger...

Siran
11.02.2005, 13:46
Studiengebühren, in einem angemessenen Rahmen, finde ich in Ordnung. Jedoch sollte die Uni selbst das Geld bekommen und für sich verwenden. So sieht dann hoffentlich jeder Student wo seine Kohle geblieben ist.

Wenn sich durch die Studiengebühren wenigstens dann das Studium verbessern würde. Aber es ist doch abzusehen, dass dann den Universitäten und Fachhochschulen, die Studiengebühren einkassieren, auf der anderen Seite die staatliche Unterstützung gestrichen wird. Dann zahlen die Studenten ein Haufen Geld und ändern tut sich trotzdem nix.

Lutz
11.02.2005, 19:59
Studiengebühren stellen einen weiteren Abbau des Sozialstaats dar. Die Privatisierung (aus Geldnot) greift weiter umsich, eine absolut bedenkliche Entwicklung. Die Studierenden werden von aktiv den Wissenschaftsprozess gestaltenden Personen zu konsumierenden KundInnen herabgesetzt. Die gesellschaftliche Funktion der Bildung wird auf die Optimierung der Ausbeutung der Ware Arbeitskraft reduziert.

Black Hawk
11.02.2005, 21:07
Ich gehe auch aufs Gymnasium, dauert jetzt zwar noch knapp 2,5 Jahre (bin jetzt in 10), aber ich frage ich jetzt ernsthaft, wie es mit meinem Studium klappen soll! Meine Eltern haben nicht die große Kohle, und ein Darlehn ist ja eigentlich recht teuer:Wie soll man nur das Geld bekommen? ;(
Da Verbauen sich die Unions-Regierten-Länder einem aus schwächeren Schichten kommeden einem die Zukunft und scheiden sich damit selbst ins Bein! X(

Touchdown
11.02.2005, 21:34
Ich gehe auch aufs Gymnasium, dauert jetzt zwar noch knapp 2,5 Jahre (bin jetzt in 10), aber ich frage ich jetzt ernsthaft, wie es mit meinem Studium klappen soll! Meine Eltern haben nicht die große Kohle, und ein Darlehn ist ja eigentlich recht teuer:Wie soll man nur das Geld bekommen? ;(
Da Verbauen sich die Unions-Regierten-Länder einem aus schwächeren Schichten kommeden einem die Zukunft und scheiden sich damit selbst ins Bein! X(
Du nennst dich ja Leutnant, also kannst du doch einfach, je nachdem was du studieren willst, bei der Bundeswehr studieren. Du musst natürlich für die Offizierslaufbahn tauglich sein.

piglet
11.02.2005, 21:49
Das schweinchen hat recht!

Will man gute Qualität, muss man dafür zahlen.
Gute Bildung ist die besste Investition,für die Zukunft.
Das Geld muss natürlich dann auch direkt an die Schulen gehen.


:] Danke
(ich lach mich tot über dein Avatar ;) )


Ich gehe auch aufs Gymnasium, dauert jetzt zwar noch knapp 2,5 Jahre (bin jetzt in 10), aber ich frage ich jetzt ernsthaft, wie es mit meinem Studium klappen soll! Meine Eltern haben nicht die große Kohle, und ein Darlehn ist ja eigentlich recht teuer:Wie soll man nur das Geld bekommen? ;(
Da Verbauen sich die Unions-Regierten-Länder einem aus schwächeren Schichten kommeden einem die Zukunft und scheiden sich damit selbst ins Bein! X(

So pessimistisch musst du es nicht unbedingt sehen. Zunächst einmal werden die Gebühren auch in drei Jahren sozial erträglich sein. Zum zweiten, kriegst du BaföG, wenn deine Eltern nicht genug Geld haben um dich während des Studiums zu unterhalten. Drittens ist das Studium in Deutschland so angelegt, dass man mehr oder weniger locker gleichzeitig studieren und arbeiten kann. Ausserdem hoffe ich, dass Studiengebühren nur Anfang von grösseren Reformen darstellen, die auch der Qualität der Bildung zugutekommen werden. Vielleicht wirst du noch was davon erleben :)

Black Hawk
11.02.2005, 21:50
Ja es kommt drauf, was man studieren will, oder ob du die Tests bei der Ofiziersbewerberzentralle schaffts! Und es müssen immernoch Planstellen frei sein! aber wie ist es denn wenn du nach 12 Jahren aus dem Bund bist, wie sind dann die Chancen! Ich hab auch Gehört, dass du Studiern musst um Berufssoldat zu werden, gehört zur bildung eines Soldaten...!
Es hängt da viel vom test ab am Anfang und auch witerhin in der laufbahn!
Wenn jemand mehr dazu weiß, gerne sagen!

Black Hawk
11.02.2005, 21:53
So pessimistisch musst du es nicht unbedingt sehen. Zunächst einmal werden die Gebühren auch in drei Jahren sozial erträglich sein. Zum zweiten, kriegst du BaföG, wenn deine Eltern nicht genug Geld haben um dich während des Studiums zu unterhalten. Drittens ist das Studium in Deutschland so angelegt, dass man mehr oder weniger locker gleichzeitig studieren und arbeiten kann. Ausserdem hoffe ich, dass Studiengebühren nur Anfang von grösseren Reformen darstellen, die auch der Qualität der Bildung zugutekommen werden. Vielleicht wirst du noch was davon erleben

Ja wenn das so klappt ist es ja gut, kommt es nicht aufs Fach an wie viel zeit man hat?Und neben bei arbeiten stelle ich mir nicht so rosig vor, lernen und arbeiten ist halt nicht so spaßig!

Touchdown
11.02.2005, 21:58
Ja es kommt drauf, was man studieren will, oder ob du die Tests bei der Ofiziersbewerberzentralle schaffts! Und es müssen immernoch Planstellen frei sein! aber wie ist es denn wenn du nach 12 Jahren aus dem Bund bist, wie sind dann die Chancen! Ich hab auch Gehört, dass du Studiern musst um Berufssoldat zu werden, gehört zur bildung eines Soldaten...!
Es hängt da viel vom test ab am Anfang und auch witerhin in der laufbahn!
Wenn jemand mehr dazu weiß, gerne sagen!
Ich bin da jetzt nur auf dem Stand meiner Wehrdienstzeit (1999), damals musste man nur studieren, wenn man eine Stabsoffizierslaufbahn anstrebt, also ab Major aufwärts.
Wenn Du dein Abi schaffst, dann schaffst du den Test wohl auch, gut deine körperlichen Voraussetzungen kenn ich jetzt natürlich nicht...

piglet
11.02.2005, 22:03
Ja es kommt drauf, was man studieren will, oder ob du die Tests bei der Ofiziersbewerberzentralle schaffts! Und es müssen immernoch Planstellen frei sein! aber wie ist es denn wenn du nach 12 Jahren aus dem Bund bist, wie sind dann die Chancen! Ich hab auch Gehört, dass du Studiern musst um Berufssoldat zu werden, gehört zur bildung eines Soldaten...!
Es hängt da viel vom test ab am Anfang und auch witerhin in der laufbahn!
Wenn jemand mehr dazu weiß, gerne sagen!

ob man studieren muss um Berufssoldat zu werden, weiss ich nicht, aber ich wundere mich sehr darüber, dass du so viel Angst um deine Zukunft hast. Das sollst du bestimmt nicht. Informiere dich, was dich bei diesen Tests erwartet, bereite dich gut vor und die Tests sind sogut wie bestanden. Hey, bitte, keine Untergangsstimmung ;)

Black Hawk
11.02.2005, 22:08
Ich bin da jetzt nur auf dem Stand meiner Wehrdienstzeit (1999), damals musste man nur studieren, wenn man eine Stabsoffizierslaufbahn anstrebt, also ab Major aufwärts. Wenn Du dein Abi schaffst, dann schaffst du den Test wohl auch, gut deine körperlichen Voraussetzungen kenn ich jetzt natürlich nicht...

Wenn es so ist, wäre es Natürlich gut und 1999 ist noch nicht zu lang her...
Abi werd ich schaffen, leicht gehändicap durch legasthenie, aber das ist nicht so schlimm!

Naja Sport ich Spiel seit 8 jahren Fußball und hab im sommer 4km in 17.30-18 minuten geschafft, jetzt zwar verletzt aber wozu gibt es Fitness-studios :rolleyes:
Vielleicht sieht es ja mit der zukunft, doch gar nicht so schlacht aus! :rolleyes:

edit: mal ein danke an die Aufbauenden Worte!

piglet
11.02.2005, 22:14
Ja wenn das so klappt ist es ja gut, kommt es nicht aufs Fach an wie viel zeit man hat?Und neben bei arbeiten stelle ich mir nicht so rosig vor, lernen und arbeiten ist halt nicht so spaßig!

Kommt auch auf das Fach an.
Bei den BWLer und Juristen ist es schon anstrengender als bei den Geisteswissenschaftler. Aber möglich ist es immer.
OK spassiger ist es natürlich nicht arbeiten zu müssen, nur sind wir leider nicht mehr in einem Märchenland. Dem Staat ist längst das Geld ausgegangen um uns das schöne Leben von früher zu ermöglichen

Black Hawk
11.02.2005, 22:19
Kommt auch auf das Fach an. Bei den BWLer und Juristen ist es schon anstrengender als bei den Geisteswissenschaftler. Aber möglich ist es immer.
OK spassiger ist es natürlich nicht arbeiten zu müssen, nur sind wir leider nicht mehr in einem Märchenland. Dem Staat ist längst das Geld ausgegangen um uns das schöne Leben von früher zu ermöglichen

Ja da haste recht, der Staat is pleite das merk man auch an den Schubüchern,oder an der Ausbildung der Lehrer , vorallen bei den Älteren! naja für Arbeit ist man nie zu Schade, obwohl ich BWL und Jura in die engere Auswahl genommen hätte!Aber lieber was ordentliches Studiert, als bei
"Bundesagentur für Arbeit" zu sitzen!

Achim
11.02.2005, 22:51
wirtschaftswissenschaftler und juristen sind (zumindest in LE) sogar dafür, weil sie fleissig den brei ihrer profs fressen, welche dafür sind.

also ich studiere vwl in leipzig und hab noch keinen professor erlebt, der sich für studiengebühren ausgesprochen hat. was uns WiWis von den Demonstrationen abhält, ist mehr das linke realitätsferne Gesülze des Sturas, der scheinbar jeden Protest mit Systemkritik und Weltrevolution verbinden will.

Frostaragorn
13.02.2005, 12:35
Natürlich ist Bildung eine Ware. Doch keine wirtschaftliche sondern eine soziale. Wirtschaftliche Waren werden von Einzelnen gekauft und von denen selbst auch ge- bzw. verbraucht. Soziale dagegen werden von der Allgemeinheit bereitgestellt, (natürlich vordergründig für den Einzelnen) der Nutzen, der sich davon ergibt fließt jedoch zurück zur Allgemeinheit, und damit sind nicht die paar Prozent MwSt gemeint.

Es ist eine schon eine verlockende Idee einfach alle Problemfelder zu privatisieren, sie den Naturgesetzen des Marktes zu unterstellen. Alles was Schrott ist, verschwindet von alleine, alles was glänzt und funkelt wird emporgehoben und gedeiht weiterhin. Was hat sich eigentlich Bismarck gedacht als er den Anfang des Sozialstaates erfand? Warum wurde eigentlich eine Rentenkasse von Staatswegen eingerichtet? Warum waren die nicht von Anfang an privat, und Konkurrenten?

War er einfach nur dämlich, oder wußte er schon damals, dass eben nicht alle Probleme einer Gesellschaft mit Instrumenten der Marktwirtschaft zu bewältigen seien? Doch genau das versucht uns die moderne Kapitallobby zu suggerieren, und das traurigste ist, dass immer mehr Menschen dies auch zu glauben beginnen.

Immer Rechthabende Kunden, statt lernende Schüler. Ist das die Fortentwicklung unseres Bildungssystems? Denn eine Kultur des Widerspruchs haben wir schon auch ohne Studiengebühren auf unseren Bildungseinrichtungen.

Studiengebühren. Ein falsches Signal, zur falschen Zeit. (Deutschland ist ohne eine gewisse Menge an qualifizierten Arbeitnehmern ein sich zurückentwickelndes Land, da ohne Rohstoffe und überhaupt.) Ich sag nur: einer für alle, alle für einen

DichterDenker
13.02.2005, 17:41
Die Theorie hinter den Studiengebühren ist ja nicht, dass man Bildung privatisieren will, sondern, dass die Bildung erst dann einen Wert hat, wenn sie was kostet... das ganze ist ziemlich lächerlich. Man kauft sich Bildung nicht, alles was man kaufen kann sind Diplome.
Und ich werde mir jetzt erstmal ausrechnen, was mich teurer kommt. Zu studieren oder mir ein Diplom fälschen zu lassen...

mauerfall
14.02.2005, 13:15
also ich studiere vwl in leipzig und hab noch keinen professor erlebt, der sich für studiengebühren ausgesprochen hat. was uns WiWis von den Demonstrationen abhält, ist mehr das linke realitätsferne Gesülze des Sturas, der scheinbar jeden Protest mit Systemkritik und Weltrevolution verbinden will. das mit dem prof bezog sich auf die juristen (siehe degenhardt und co...). die reaktionen der bwler beziehen sich eher auf eigene erfahrungen und die von bekannten mit wiwi's.
auf wievielen vollversammlungen warst du? die einzige systemkritik, die ich gehört habe ist die kritik an der systematischen kürzung der bildungsetats bzw. die einführung von studiengebühren. von den linken ist nicht einer im stura.

Amida Temudschin
14.02.2005, 14:48
Gebe ich mal meinen Senf dazu:
1. Bafög: Bei mir sieht es so aus, daß meine Eltern zuviel verdienen, als daß ich es bekommen würde, aber leider den Fehler gemacht haben, ein Haus zu bauen, und das heute noch abbezahlen. Wenn ich wirklich pleite bin, kann ich mir zwar immer Geld schicken lassen, aber genauso kommt es vor, daß ich meinen Eltern Geld leihen muß, wenn z.B. die Bonifikation meines Vaters niedriger als erwartet ist, das Geld aber fest eingeplant war. Auch wenn es die natürlich besonders hart trifft, sind es aber nicht nur die Arbeiterkinder, denen droht, von der Bildung ausgeschlossen zu werden, sondern auch immer mehr Mittelschichtler wie ich. Davon abgesehen glaubt ihr doch nicht, daß es das Bafög noch geben wird, wenn das schöne Kreditsystem errichtet worden ist, das die Banken als einen der Märkte der Zukunft ansehen, oder?

2. Marktwirtschaftliches Denken: Ich stimme Frostaragorn vollkommen zu. Eine Gesellschaft, in der die Gründung einer Famile immer mehr eine wirtschaftliche Entscheidung ist und selbst über die Privatisierung von etwas so grundsätzlichem wie der Wasserversorgung nachgedacht wird, ist einfach nur krank. Das neoliberale Pack hat schon die Energieversorgung an die Kartelle verschachert, mit dem Ergebnis, daß die Preise gestiegen sind und immer noch glaubt das Volk ihre Lügen von den angeblichen Sachzwängen. Und genau das ist der Grund, weshalb die Linken bei Protestaktionen fast schon automatisch die Meinungsführerschaft übernehmen, denn sie sind die Einzigen, die nicht nur versuchen, die Symptome zu bekämpfen, sondern auch nach den Hintergründen fragen.

3. Proteststrategien: Aktionen, die der Mobilisierung der Studierendenschaft dienen, sind natürlich wichtig, aber viel entscheidender ist es, die breite Bevölkerung dazuzubringen, über die Probleme nachzudenken, denn sonst wird aller Protest sinnlos sein. Wenn die Wirtschaftslobby es schafft, daß Studierende, Schüler, Sozialhilfeempfänger, Rentner, Arbeitslose und Arbeitnehmer in den Verteilungskämpfen nur noch für ihre eigene Interessen kämpfen und nicht mehr den gesamtgesellschaftlichen Komplex sehen, haben wir schon verloren.

mauerfall
14.02.2005, 15:35
das mit dem hauskauf betrifft meine eltern auch. da mein bruder ebenfalls studiert, haben sie momentan gut zu tun...