marc
07.02.2009, 14:36
Warum Papst Benedikt für Freiheit kämpft
von André F. Lichtschlag
Oder: Angewidertes Abwenden von dieser Brave New World
Inzwischen ahnt auch der Letzte, dass hier ein Religionskrieg ohne Erbarmen geführt wird. Medien und Politik als Hohepriester der säkularen Religion der Politischen Korrektheit verlangen nicht weniger als die Unterwerfung ihres letzten Widersachers. Der Papst „muss“, so fordern sie es offen wie von einem angeklagten Verbrecher, ihrer Anweisung Folge leisten und das in Deutschland strafbewährte „Leugnen des Holocausts“ (gemeint ist konkret ein Infragestellen der sakrosankten Millionenziffer) vom Zivilrecht ins Kirchenrecht übertragen. Eine im Grunde absurde Forderung. Aber in Zeiten, in denen selbst der Deutsche Fußballbund politisch korrekte Elemente in seine Verbandsjustiz einwebt ist auch diese Absurdität nur konsequent. Die neue säkulare Religion strebt wie einst ihre Vorläufer NSDAP oder SED heute nicht mehr allzu verdeckt eine totalitäre Herrschaft über „alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens an“. Ausnahmen selbst im Kirchenrecht können nicht mehr geduldet werden.
Jede der jüngsten Medienkampagnen vergrößerte den Graben zwischen der veröffentlichten Meinung und dem Volk. Mit jeder neuen Kampagne verlieren Politik und Medien abermals an letzten Vertrauensresten. Die „Welt“ ließ eine Online-Umfrage zu: „Papst Benedikt XVI. hat mit seinen jüngsten Entscheidungen viel Kritik hervorgerufen. Wie beurteilen Sie seine Arbeit?“, fragt die „Welt“. Die überwältigende Mehrheit von 64 Prozent der bis heute etwa 25.000 Teilnehmer der Abstimmung antwortet: „Sehr gut, er zieht seine Linie durch und macht alles richtig.“ Kommentatoren in Online-Foren werden wie in den vorangegangenen Medien-Kampagnen in Massen zensiert und gelöscht oder in dieser Frage gar nicht erst zugelassen. Die ob der Medien-Hatz empörten Leserbriefe, so sickert aus den Redaktionen durch, gehen erneut in jedem Zeitungshaus in die Tausende.
http://ef-magazin.de/2009/02/03/933-die-piusbrueder-richard-williamson-und-die-politische-korrektheit-iii-papst-benedikt-hat-viele-feinde-und-noch-mehr-freunde
Wer als böser Mensch Antisemitismus verbreiten möchte und wem dabei der Zentralrat noch nicht ausreichend hilft, der müsste, gäbe es ihn nicht bereits, einen Michel Friedman erfinden.
Der Vorgänger Benedikts, Papst Johannes Paul II., war als gebürtiger Pole nicht unerheblich am Zusammenbruch des realen Sozialismus beteiligt. Nun fürchten die Eliten 20 Jahre später, dass ausgerechnet der deutsche Benedikt den europäischen Neusozialismus als kontinentale politische Verkörperung des sekularen Glaubens an die Politische Korrektheit in seinem Lauf noch stören könnte. Heute sind Foren- und Internetkommentare meist origineller als die Einheitsberichterstattung der Klone der Aktuellen Kamera.
ef-Autor Leo Penzenberg fasst die Kampagne so zusammen: „Was derzeit gespielt wird, ist ein eiskalter Machtkampf zwischen den Proponenten der säkularen Holocaust-Religion, die ihre mythologische Fundierung der europäischen Nachkriegsordnung – „Es gibt kein absolut Böses, außer den Nazis“ – gefährdet sieht, und den Anhängern einer rational verstandenen Meinungsfreiheit, der eine solche Tabuisierung eines Themas schlichtweg unerträglich ist.
Andererseits geht es innerkatholisch um einen Machtkampf zwischen der V2-Fraktion, die ihre Felle durch die Aufnahme von Traditionalisten wegschwimmen sieht, und höchst unangenehm berührt vermerkt, dass der Vatikan nunmehr offensichtlich eher auf eine Einbindung und Rückbesinnung als auf eine Ausgrenzung und Marginalisierung der Tradition setzt
Penzenberg erklärt in zwei kurzen Gedanken, warum sich ein Magazin wie eigentümlich frei plötzlich an der Seite der Piusbrüder wiederfindet oder wiederfinden muss. An der Seite einer Bruderschaft also, die, würde sie heute vor der Machtübernahme stehen, womöglich auf der anderen Seite der Meinungsfreiheit sich befände. Doch genau das ist der Punkt:
Im Hier und Jetzt stehen die Piusbrüder und vor allem Papst Benedikt nicht vor einer neuen traditionalistisch-katholischen, theokratischen Herrschaft über Europa, dieser Gedanke ist schlicht absurd! Vielmehr sind gerade sie heute die letzten und entschiedensten Widersacher gegen eine tatsächliche neue totalitäre Theokratie der immer unerbittlicher sich gebärenden neosozialistischen Politischen Korrektheit.
Einer Herrschaft unter der Fahne St. Holos mithin, die selbst das Regelwerk des deutschen Fußballbundes oder das römisch-katholische Kirchenrecht noch okkupiert sehen will.
Schließen wir die Betrachtung dieses Medien- und Politikskandals mit einem Resumé Michael Klonovskys: „Im derzeitigen Getöse erleben wir den ersten theokratischen Großauftritt einer neuen Weltreligion, die die alte katholische gern wegbeißen möchte. Es handelt sich zum einen um die Ablösung Golgathas durch Auschwitz (...) Barack Obama ist die erste Figur des demokratischen Messianismus; ob er schon der Messias ist, sei dahingestellt. (...)
Wie jahrhundertelang die christliche Lehre als allgemeinverbindliche Maxime des Denkens und Handelns galt, so Klonovsky, so sei dies heute „jene von der Demokratie – bei konstanter Drohung der Exkommunikation und inquisitorischen Bestrafung. Alle Menschen sollen im Namen der Demokratie getauft werden, auch die Taliban, und wessen Seele verstockt ist, dem wird man halt früher oder später die Tür eintreten, vor allem, wenn eine Ölpipeline durch sein Land führen soll; ansonsten genügt einstweilen der Ausschluss aus der Gesellschaft.“
Da aber, so wirft Klonovsky ein, „die demokratische Religion als solche weder spirituell noch im Sinne der emotionalen Aufwallung ihren Anhängern etwas zu bieten hat, eignet sich Auschwitz als negativer Fixpunkt und Totempfahl. Der Leugner ist keineswegs ein geschmackloser Idiot, sondern ein gefährlicher Ketzer, der eine Milliarde Katholiken kompromittiert hat und vor ein Tribunal gehört. Der Papst soll sich entschuldigen (bei wem eigentlich?), und er soll vor allem nicht so katholisch sein.“
Klonovsky endet in einer Abscheu, der wir uns abschließend ohne Zusatz anschließen: „An Priestern herrscht in der neuen Weltkirche schon jetzt kein Mangel. Die Zeloten und Inquisitoren sind in den Medien aufmarschiert. Man muss kein Demokratie-Gegner sein, um sich angewidert von dieser Brave New World abzuwenden.“
http://www.ef-magazin.de/2009/02/07/941-die-piusbrueder-richard-williamson-und-die-politische-korrektheit-iv-warum-papst-benedikt-fuer-freiheit-kaempft
von André F. Lichtschlag
Oder: Angewidertes Abwenden von dieser Brave New World
Inzwischen ahnt auch der Letzte, dass hier ein Religionskrieg ohne Erbarmen geführt wird. Medien und Politik als Hohepriester der säkularen Religion der Politischen Korrektheit verlangen nicht weniger als die Unterwerfung ihres letzten Widersachers. Der Papst „muss“, so fordern sie es offen wie von einem angeklagten Verbrecher, ihrer Anweisung Folge leisten und das in Deutschland strafbewährte „Leugnen des Holocausts“ (gemeint ist konkret ein Infragestellen der sakrosankten Millionenziffer) vom Zivilrecht ins Kirchenrecht übertragen. Eine im Grunde absurde Forderung. Aber in Zeiten, in denen selbst der Deutsche Fußballbund politisch korrekte Elemente in seine Verbandsjustiz einwebt ist auch diese Absurdität nur konsequent. Die neue säkulare Religion strebt wie einst ihre Vorläufer NSDAP oder SED heute nicht mehr allzu verdeckt eine totalitäre Herrschaft über „alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens an“. Ausnahmen selbst im Kirchenrecht können nicht mehr geduldet werden.
Jede der jüngsten Medienkampagnen vergrößerte den Graben zwischen der veröffentlichten Meinung und dem Volk. Mit jeder neuen Kampagne verlieren Politik und Medien abermals an letzten Vertrauensresten. Die „Welt“ ließ eine Online-Umfrage zu: „Papst Benedikt XVI. hat mit seinen jüngsten Entscheidungen viel Kritik hervorgerufen. Wie beurteilen Sie seine Arbeit?“, fragt die „Welt“. Die überwältigende Mehrheit von 64 Prozent der bis heute etwa 25.000 Teilnehmer der Abstimmung antwortet: „Sehr gut, er zieht seine Linie durch und macht alles richtig.“ Kommentatoren in Online-Foren werden wie in den vorangegangenen Medien-Kampagnen in Massen zensiert und gelöscht oder in dieser Frage gar nicht erst zugelassen. Die ob der Medien-Hatz empörten Leserbriefe, so sickert aus den Redaktionen durch, gehen erneut in jedem Zeitungshaus in die Tausende.
http://ef-magazin.de/2009/02/03/933-die-piusbrueder-richard-williamson-und-die-politische-korrektheit-iii-papst-benedikt-hat-viele-feinde-und-noch-mehr-freunde
Wer als böser Mensch Antisemitismus verbreiten möchte und wem dabei der Zentralrat noch nicht ausreichend hilft, der müsste, gäbe es ihn nicht bereits, einen Michel Friedman erfinden.
Der Vorgänger Benedikts, Papst Johannes Paul II., war als gebürtiger Pole nicht unerheblich am Zusammenbruch des realen Sozialismus beteiligt. Nun fürchten die Eliten 20 Jahre später, dass ausgerechnet der deutsche Benedikt den europäischen Neusozialismus als kontinentale politische Verkörperung des sekularen Glaubens an die Politische Korrektheit in seinem Lauf noch stören könnte. Heute sind Foren- und Internetkommentare meist origineller als die Einheitsberichterstattung der Klone der Aktuellen Kamera.
ef-Autor Leo Penzenberg fasst die Kampagne so zusammen: „Was derzeit gespielt wird, ist ein eiskalter Machtkampf zwischen den Proponenten der säkularen Holocaust-Religion, die ihre mythologische Fundierung der europäischen Nachkriegsordnung – „Es gibt kein absolut Böses, außer den Nazis“ – gefährdet sieht, und den Anhängern einer rational verstandenen Meinungsfreiheit, der eine solche Tabuisierung eines Themas schlichtweg unerträglich ist.
Andererseits geht es innerkatholisch um einen Machtkampf zwischen der V2-Fraktion, die ihre Felle durch die Aufnahme von Traditionalisten wegschwimmen sieht, und höchst unangenehm berührt vermerkt, dass der Vatikan nunmehr offensichtlich eher auf eine Einbindung und Rückbesinnung als auf eine Ausgrenzung und Marginalisierung der Tradition setzt
Penzenberg erklärt in zwei kurzen Gedanken, warum sich ein Magazin wie eigentümlich frei plötzlich an der Seite der Piusbrüder wiederfindet oder wiederfinden muss. An der Seite einer Bruderschaft also, die, würde sie heute vor der Machtübernahme stehen, womöglich auf der anderen Seite der Meinungsfreiheit sich befände. Doch genau das ist der Punkt:
Im Hier und Jetzt stehen die Piusbrüder und vor allem Papst Benedikt nicht vor einer neuen traditionalistisch-katholischen, theokratischen Herrschaft über Europa, dieser Gedanke ist schlicht absurd! Vielmehr sind gerade sie heute die letzten und entschiedensten Widersacher gegen eine tatsächliche neue totalitäre Theokratie der immer unerbittlicher sich gebärenden neosozialistischen Politischen Korrektheit.
Einer Herrschaft unter der Fahne St. Holos mithin, die selbst das Regelwerk des deutschen Fußballbundes oder das römisch-katholische Kirchenrecht noch okkupiert sehen will.
Schließen wir die Betrachtung dieses Medien- und Politikskandals mit einem Resumé Michael Klonovskys: „Im derzeitigen Getöse erleben wir den ersten theokratischen Großauftritt einer neuen Weltreligion, die die alte katholische gern wegbeißen möchte. Es handelt sich zum einen um die Ablösung Golgathas durch Auschwitz (...) Barack Obama ist die erste Figur des demokratischen Messianismus; ob er schon der Messias ist, sei dahingestellt. (...)
Wie jahrhundertelang die christliche Lehre als allgemeinverbindliche Maxime des Denkens und Handelns galt, so Klonovsky, so sei dies heute „jene von der Demokratie – bei konstanter Drohung der Exkommunikation und inquisitorischen Bestrafung. Alle Menschen sollen im Namen der Demokratie getauft werden, auch die Taliban, und wessen Seele verstockt ist, dem wird man halt früher oder später die Tür eintreten, vor allem, wenn eine Ölpipeline durch sein Land führen soll; ansonsten genügt einstweilen der Ausschluss aus der Gesellschaft.“
Da aber, so wirft Klonovsky ein, „die demokratische Religion als solche weder spirituell noch im Sinne der emotionalen Aufwallung ihren Anhängern etwas zu bieten hat, eignet sich Auschwitz als negativer Fixpunkt und Totempfahl. Der Leugner ist keineswegs ein geschmackloser Idiot, sondern ein gefährlicher Ketzer, der eine Milliarde Katholiken kompromittiert hat und vor ein Tribunal gehört. Der Papst soll sich entschuldigen (bei wem eigentlich?), und er soll vor allem nicht so katholisch sein.“
Klonovsky endet in einer Abscheu, der wir uns abschließend ohne Zusatz anschließen: „An Priestern herrscht in der neuen Weltkirche schon jetzt kein Mangel. Die Zeloten und Inquisitoren sind in den Medien aufmarschiert. Man muss kein Demokratie-Gegner sein, um sich angewidert von dieser Brave New World abzuwenden.“
http://www.ef-magazin.de/2009/02/07/941-die-piusbrueder-richard-williamson-und-die-politische-korrektheit-iv-warum-papst-benedikt-fuer-freiheit-kaempft