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Vollständige Version anzeigen : Thema Scheinfirmen



Clarholz-Weger
01.02.2009, 18:24
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger

Peaches
01.02.2009, 18:27
Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung?

Zumindest ist es Betrug.

lupus_maximus
01.02.2009, 18:31
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger
Dies ist eindeutig Betrug!

schmooch
01.02.2009, 18:31
Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Ich nehme an, zu dem Pi-pa-po gehört auch, daß er Personalchef war und dem Herrn X ein Zeugnis ausstellen durfte. Wie uns Zumwinkel lehrte - wer zuletzt grinst hat gut Lachen!

Zehner
01.02.2009, 18:31
Dein Kumpel kann nur hoffen, dass sich der Personalchef diese "Scheinfirma" nicht mal genauer anguckt.

Ausonius
01.02.2009, 18:37
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger

Urkundenfälschung wäre es nicht, da er ja keine Urkunde gefälscht, sondern eine neue geschrieben hat:


Keine Urkundenfälschung ist dagegen das schriftliche Lügen. Wer eine falsche Aussage niederschreibt, macht sich nicht wegen Urkundenfälschung strafbar, da er zugleich der scheinbare und tatsächliche Aussteller ist.

Ich denke eher, dass es wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen unter Betrug fallen würde.

Clarholz-Weger
01.02.2009, 18:40
Naja, letztendlich kann man auf die meisten Arbeitszeugnisse sowieso nichts geben. Als ich bei meiner ersten Stelle ausgeschieden bin, durfte ich mir das Zeugnis auch selber schreiben, Cheffe und Personalabteilungsdrachen haben es nur noch unterschrieben. Ich hätte da sonstwas reinschreiben können. Personaler, die heutzutage noch nach sowas gehen, haben ihren Job verfehlt.

Betrug sagt ihr? Aber an wem? An der Firma die es nicht gibt? Oder an dem neuen Arbeitgeber?

Da es letzendlich seine eigene Scheinfirma ist, kann er sich natürlich auch selbst das Arbeitszeugnis schreiben. Ob da in der Firma je gearbeitet wurde, ist ja für Außenstehende nicht nachvollziehbar.

Ich hab bei der Sache auch kein gutes Gefühl, allerdings ist mein Kumpel auch ein Fuchs, der bisher immer noch überall durchgekommen ist. Ich gehe mal davon aus, dass das zumindestens juristisch wasserfest ist, da ein Arbeitszeugnis kein amtliches Dokument ist, wie z. B. ein Personalausweis.

Peaches
01.02.2009, 18:44
Betrug sagt ihr? Aber an wem? An der Firma die es nicht gibt? Oder an dem neuen Arbeitgeber?


Am neuen Arbeitgeber.
Er bescheinigt sich selbst eine Leistung, die er nie erbracht hat.
Dazu ein Verhalten, dass so nie stattgefunden hat, weil er ja nie in "seiner" Firma gearbeitet hat.

Clarholz-Weger
01.02.2009, 18:47
Ich nehme an, zu dem Pi-pa-po gehört auch, daß er Personalchef war und dem Herrn X ein Zeugnis ausstellen durfte. Wie uns Zumwinkel lehrte - wer zuletzt grinst hat gut Lachen!

Nicht nur das. Der hat sogar den Festnetzanschluss im Partykeller seiner Eltern als Firmentelefon angegeben und den AB entsprechend besprochen. Das heisst, selbst wenn der Personalchef mal einen Kontrollanruf durchführt, kommt zumindestens ein Freizeichen oder noch besser der AB. Das nie jemand drangeht kommt bei kleinen Agenturen ja häufig vor. Und im Partykeller stört das Dauerklingeln ja auch niemanden.

Ich persönlich finde, dass jemand mit einer so kreativen Gabe längst mal wieder eine Chance im Marketingbereich verdient hätte. :)

Clarholz-Weger
01.02.2009, 18:53
Am neuen Arbeitgeber.
Er bescheinigt sich selbst eine Leistung, die er nie erbracht hat.
Dazu ein Verhalten, dass so nie stattgefunden hat, weil er ja nie in "seiner" Firma gearbeitet hat.

Ja gut, aber letztendlich könnte man das auch dann nicht wirklich nachprüfen, wenn er mit dieser Scheinfirma selbständig gewesen wäre und wirklich gearbeitet hätte. Dann könnte er sich trotzdem selbst allesmögliche bescheinigen.

politisch Verfolgter
01.02.2009, 19:09
Es ist idiotenzwingerischer Sozialstaatswahnsinn modernen Feudalismus.
Dabei gibts ja für Villa&Porsche unermeßlich viel zu tun, wozu goldene Anbieternetze zu nutzen sind.
Würden alle nachwuchslos nix tun, käme das ganz schnell, weils dann politisch gewollt sein müsste.

Deutschmann
01.02.2009, 19:15
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger

Na hoffentlich hat er sich auch schlau gemacht wie man ein Arbeitszeugnis richtig bewertet (schreibt). Das kann ganz schön in die Buxe gehen. :]

Ausonius
01.02.2009, 19:18
Naja, letztendlich kann man auf die meisten Arbeitszeugnisse sowieso nichts geben. Als ich bei meiner ersten Stelle ausgeschieden bin, durfte ich mir das Zeugnis auch selber schreiben, Cheffe und Personalabteilungsdrachen haben es nur noch unterschrieben. Ich hätte da sonstwas reinschreiben können. Personaler, die heutzutage noch nach sowas gehen, haben ihren Job verfehlt.


Das ist was anderes - was das Zeugnis zum Zeugnis bzw. zur Urkunde macht, ist eben die Unterschrift des Ausstellers. Zusammen mit zwei Kollegen bin ich im übrigen für unsere derzeitigen Stellen unter 130 Bewerbern ausgewählt worden - das entscheidende war nach Auskunft unseres Abteilungsleiter die positivne Zeugnisse.



Da es letzendlich seine eigene Scheinfirma ist, kann er sich natürlich auch selbst das Arbeitszeugnis schreiben. Ob da in der Firma je gearbeitet wurde, ist ja für Außenstehende nicht nachvollziehbar.

Dein Freund hat aber sicher nicht sich selber als Geschäftsführer bzw. Personalleiter seiner Scheinfirma angegeben und so unterzeichnet, sondern sich als jemand anderes ausgegeben. Das macht es zum Betrug.

Ausonius
01.02.2009, 19:24
Ich gehe mal davon aus, dass das zumindestens juristisch wasserfest ist, da ein Arbeitszeugnis kein amtliches Dokument ist, wie z. B. ein Personalausweis.

Auch private Dokumente können selbstverständlich Rechtskraft haben. Du wirst staunen, was alles als Urkunde angesehen wird - darunter unter anderem auch Preisschilder und eben das Arbeitszeugnis.

Peaches
01.02.2009, 19:54
Ja gut, aber letztendlich könnte man das auch dann nicht wirklich nachprüfen, wenn er mit dieser Scheinfirma selbständig gewesen wäre und wirklich gearbeitet hätte. Dann könnte er sich trotzdem selbst allesmögliche bescheinigen.

Na ja, das hängt ja von der Art der Firma ab.
Irgendetwas muss sie ja geleistet oder produziert haben. Ob diese Firma tatsächlich etwas geleistet hat, ist nachprüfbar.

Einer näheren Überprüfung hält weder Firma noch Zeugnis stand.

Wie dem auch sei. Hört sich im ersten Moment clever an, hinterlässt aber einen schalen Beigeschmack.

Bruddler
01.02.2009, 19:58
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger

Ich wünsche dir trotzdem, dass Dir der neue Arbeitsplatz viel Freude bereitet ! ;)

Bruddler
01.02.2009, 20:02
Auch private Dokumente können selbstverständlich Rechtskraft haben. Du wirst staunen, was alles als Urkunde angesehen wird - darunter unter anderem auch Preisschilder und eben das Arbeitszeugnis.

So z.B. auch ein Bierdeckel auf dem diverse Getraenke notiert sind ! :]

Clarholz-Weger
01.02.2009, 20:11
Na ja, das hängt ja von der Art der Firma ab.
Irgendetwas muss sie ja geleistet oder produziert haben. Ob diese Firma tatsächlich etwas geleistet hat, ist nachprüfbar.

Einer näheren Überprüfung hält weder Firma noch Zeugnis stand.

Wie dem auch sei. Hört sich im ersten Moment clever an, hinterlässt aber einen schalen Beigeschmack.

Naja, ich selber würds auch nicht machen, weil ich Schiss hätte, dass das rauskommt. Man sitzt ja ständig auf glühenden Kohlen und kriegt jedesmal 'nen Herzkasper, wenn man ins Personalbüro gerufen wird.

Auf der anderen Seite, welcher Personalfuzzi hat schon großartig Zeit da näher nachzuforschen? Die hohen Herrschaften brauchen ja schon ein Vierteljahr um eine Bewerbungsmappe zu retournieren. Wenn du auch Monate nach Einstellung noch den Erwartungen entsprichst, dürfte die Chance recht groß sein, dass da nix mehr kommt. :rolleyes:

Deutschmann
01.02.2009, 20:12
So z.B. auch ein Bierdeckel auf dem diverse Getraenke notiert sind ! :]

:)) Dann habe ich auch schon Dokumente gefälscht. Jedesmal wenn mein Kumpel aufn Klo war, habe ich ein paar Striche zugefügt. :))

Verrari
01.02.2009, 20:32
So z.B. auch ein Bierdeckel auf dem diverse Getraenke notiert sind ! :]

Und Bierdeckel, auf denen man angeblich seine Steuererklärung abfassen kann!
Wie oft habe ich Letzteres schon gehört? ;)

Bruddler
01.02.2009, 20:34
Und Bierdeckel, auf denen man angeblich seine Steuererklärung abfassen kann!
Wie oft habe ich Letzteres schon gehört? ;)

solltest Du mal (spaßhalber) austesten und das doofe Gesicht des Finanzbeamten genau betrachten ! ;)

Deutschmann
01.02.2009, 20:37
solltest Du mal (spaßhalber) austesten und das doofe Gesicht des Finanzbeamten genau betrachten ! ;)

Uiii ... mit denen ist nicht gut Kirschen essen. X(

Eridani
02.02.2009, 10:46
Folgendes:

Ein Kumpel von mir ist schon seit längerem arbeitslos, sucht was im Marketing/Agenturbereich.
Der hat mal im Internet zu Projektzwecken eine Scheinfirma gegründet. Mit Homepage, Steuernummer und allem Pi-pa-po.

Nun hat er sich auf eine richtige Stelle bei einer richtigen Agentur beworben und ein selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis von seiner Scheinfirma beigelegt - natürlich schön abgestimmt auf das Anforderungsprofil der begehrten Stelle.

Also ich hätte es ja nicht für mich möglich gehalten, aber der fährt jetzt am Dienstag tatsächlich zum Vorstellungsgepräch. :))

Meine Frage: Ist das Urkundenfälschung? Die Firma gibts ja nicht in der Realität, also ist auch niemandem Schaden entstanden. Oder sehe ich das falsch?

Also ich find das klasse, denn gerade im Agenturbereich ist es fast unmöglich was zu bekommen, wenn man nicht gerade eine verzweifelte, großbusige 0,00-€-Praktikantin ist. Deswegen sehe ich das auch recht locker. Hauptsache er hat bald wieder Arbeit.

Grüße
Clarholz-Weger

Wie tief ist Eure Looser-Generation bereits gesunken?! Traurig!
Ihr seit am Arsch.......No future.....Hängt Euch auf :D

In einem "normalen" Staat*) ist das Urkundenfälschung und Vortäuschung falscher Tatsachen = 1 Jahr Gefängnis ohne Bewährung!


*)Deutschland ist ja bereits kein normaler Staat mehr
E: