Vollständige Version anzeigen : Zeit
Klopperhorst
01.02.2009, 16:45
Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, sinniere ich wieder über den Schwung des Weltrades nach. Ist denn die Welt ein Rad, das sich unermüdlich drehen muss? Sicher, alles sind Kreise, Ellipsen: Tiefpunkte, Höhepunkte, Wendepunkte. Die Zeit, ein ständiges sich drehen und damit sich wiederholen.
Wenn ich nichts von der Zeit wüsste, wäre sie mir egal.
Was ich über sie weiss, muss ich eher glauben. So muss ich glauben, daß die Erde 4 1/2 Milliarden Jahre alt ist, und man erklärt es mir mit Isotopen und anderen Indirektheiten. Aber nicht jeder glaubt daran, da sich jeder sich die Zeit nur anderes auslegt.
Das Ur-U-Ur meiner Ahnenlinie verstummt in dem Moment, wo die Erinnerung an sie verblasst. Was sind die Ahnen der Vorzeit, ohne ihren Verkünder?
So wie Dietrich im Nebel der Zeit verwand, so ist Zeit ein Nebelschleier, dessen Anfang und Ende man nicht sieht, der die Dinge entrückt, egal, in welche Richtung man geht. Und der Standpunkt des individuellen Jetzt ist die absolute Zeitlosigkeit. Absolutes Vergessen.
Zeit ist somit Vorstellung, reine Gedankenwelt. Sie ist ein Gefühl, wie Trauer und Hoffnung. Zeit ist Sehnsucht, nach dem Vergangenen und dem Zukünftigen.
Es dreht sich, das Weltrad. Es schwingt auf und ab. Es nimmt und gibt, wie die Wellen am Strand. Man geht noch ein Weilchen, und dann ist es einem egal, welche Welt da anbrandet, und welches Leben man gerade lebt. Denn Zeit ist eine Illusion, und man hat es erkannt.
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Zeit ist wie wir seit Einstein ja wissen nichts absolutes, unabhängiges mehr. Es ist eine Dimension wie Raum.
Ich finde es ganz anschaulich, es sich so vorzustellen, als sei Zeit eine weitere Achse im Achsensystem. Wir sind determiniert, da mit einer bestimmten Geschwindigkeit in die eine Richtung zu schlittern. Die Unendlichkeit stelle ich mir als ein Aufbrechen dieser Determiniertheit vor. "Früher" oder "später" sind dem menschlichen Sinneswahrnehmungssystem angepasste Begriffe, die an sich nicht existieren müssen.
Deine Ausführungen zum Weltrad habe ich glaube ich nicht ganz verstanden...
Aldebaran
01.02.2009, 19:10
Zeit ist wie wir seit Einstein ja wissen nichts absolutes, unabhängiges mehr. Es ist eine Dimension wie Raum.
Ich finde es ganz anschaulich, es sich so vorzustellen, als sei Zeit eine weitere Achse im Achsensystem. Wir sind determiniert, da mit einer bestimmten Geschwindigkeit in die eine Richtung zu schlittern. Die Unendlichkeit stelle ich mir als ein Aufbrechen dieser Determiniertheit vor. "Früher" oder "später" sind dem menschlichen Sinneswahrnehmungssystem angepasste Begriffe, die an sich nicht existieren müssen.
Deine Ausführungen zum Weltrad habe ich glaube ich nicht ganz verstanden...
Tatsächlich beschränkt die Relativitätstheorie uns nur auf den "Lichtkegel", aber auch sie ist wie alle anderen physikalischen Theorien symmetrisch in der Zeitrichtung, verbietet also im Prinzip keine Rückwärtsbewegung in der Zeit.
Sehr attraktiv ist immer noch der Gedanke Hawkings, dass in der realen Welt nur die Entropie bzw. deren stetiges Anwachsen den "Zeitpfeil" erzeugt. Die Zeit schreitet demnach also voran, weil reale Vorgänge irreversibel sind.
Ich persönlich glaube das die Zeit in höheren Dimensionen keine Rolle mehr spielt. Nur für uns Wesen der Dritten Dimension.
Die unmittelbare Gegenwart ist wichtiger als Vergangenheit und Zukunft. Denn nur das ist entscheidend, nicht das was war oder noch kommt.
MfG
Rikimer
Aldebaran
01.02.2009, 19:24
Das Ur-U-Ur meiner Ahnenlinie verstummt in dem Moment, wo die Erinnerung an sie verblasst. Was sind die Ahnen der Vorzeit, ohne ihren Verkünder?
Vor einigen Tagen erst habe ich etwas gelesen, was mir dazu gerade wieder in den Sinn kommt. Es ist die Beschreibung afrikanscher Zeit- und "Jenseits-" Vorstellungen, die der Autor als Modell für die Erklärung der Kollektivgräber im 4. Jt. v.Chr. in Mitteleuropa anführt:
Für die zwei Zeitebenen schlägt er die Suaheli-Begriffe sasa und samani vor. Sasa umfasst die nicht abgeschlossenen Prozesse der Gegenwart. Darin ist alles beinhaltet, was in der Vergangenheit begonnen wurde, sowie die unmittelbaren, sicheren Folgen dieser Handlung.
Die Projektion des Gegenwartsbereiches in die Zukunft umfasst höchstens zwei Jahre. Sobald ein Prozess als abgeschlossen zu betrachten ist, wird er zum samani. Dabei bewegen nicht wir uns in der Zeit in die Zukunft, sondern werden vielmehr irgendwann selbst samani werden. „Es [samani] ist der Friedhof der Zeit, die Endstation, die Dimension, in der alles seinen Ruhepunkt findet“ (Mbiti 1974, 29).
Dabei sind sasa und samani zwei in sich abgeschlossene Zeitsphären, die sich jedoch rein temporal überschneiden. Der Wechsel von der einen zur anderen ist als Übergang zu verstehen. Für das Totengedenken spielt dieser Zeitfluss eine wichtige Rolle. Denn solange seine Verwandten und Freunde leben und seiner Person gedenken, ist der Tote Teil des sasa. Und damit wird er als noch nicht wirklich tot betrachtet, sondern existiert zwischen dem Bereich der Lebenden und dem Bereich der Toten (Mbiti 1974, 32).
Während dieser Zeitspanne befindet sich der Lebend-Tote im Zustand der persönlichen Unsterblichkeit. Erst mit dem Übergang zum samani stirbt er wirklich. Aber dadurch ist seine Existenz nicht beendet, vielmehr erreicht er jetzt den Status der kollektiven Unsterblichkeit Solange eine Person noch im sasa weilt, sind ihr Name und ihre sterblichen Überreste noch von Bedeutung, sie werden als Individuen angesehen, doch mit Übergang ins samani werden Name und Leichnam bedeutungslos (Mbiti 1974, 34).
http://www.jungsteinsite.uni-kiel.de/pdf/2007_hinz_low.pdf
Kreuzbube
01.02.2009, 20:01
"Aber wir alle können in der Zeit reisen; mit unseren Erinnerungen in die Vergangenheit - und mit unseren Träumen in die Zukunft."
Der Führer der Morlocks in "Die Zeitmaschine"(Neuverfilmung) während einer kurzen Anwandlung von Melancholie, Tiefsinn und Traurigkeit.
kotzfisch
02.02.2009, 07:58
Ewig dreht das Rad des Schwachsinns-und grüßt das Murmeltier!
SteveFrontera
02.02.2009, 17:49
Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, sinniere ich wieder über den Schwung des Weltrades nach. Ist denn die Welt ein Rad, das sich unermüdlich drehen muss? Sicher, alles sind Kreise, Ellipsen: Tiefpunkte, Höhepunkte, Wendepunkte. Die Zeit, ein ständiges sich drehen und damit sich wiederholen.
Wenn ich nichts von der Zeit wüsste, wäre sie mir egal.
Was ich über sie weiss, muss ich eher glauben. So muss ich glauben, daß die Erde 4 1/2 Milliarden Jahre alt ist, und man erklärt es mir mit Isotopen und anderen Indirektheiten. Aber nicht jeder glaubt daran, da sich jeder sich die Zeit nur anderes auslegt.
Das Ur-U-Ur meiner Ahnenlinie verstummt in dem Moment, wo die Erinnerung an sie verblasst. Was sind die Ahnen der Vorzeit, ohne ihren Verkünder?
So wie Dietrich im Nebel der Zeit verwand, so ist Zeit ein Nebelschleier, dessen Anfang und Ende man nicht sieht, der die Dinge entrückt, egal, in welche Richtung man geht. Und der Standpunkt des individuellen Jetzt ist die absolute Zeitlosigkeit. Absolutes Vergessen.
Zeit ist somit Vorstellung, reine Gedankenwelt. Sie ist ein Gefühl, wie Trauer und Hoffnung. Zeit ist Sehnsucht, nach dem Vergangenen und dem Zukünftigen.
Es dreht sich, das Weltrad. Es schwingt auf und ab. Es nimmt und gibt, wie die Wellen am Strand. Man geht noch ein Weilchen, und dann ist es einem egal, welche Welt da anbrandet, und welches Leben man gerade lebt. Denn Zeit ist eine Illusion, und man hat es erkannt.
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Schön! Du hast auch eine lyrische Ader! Zeit ist wirklich eine Illusion.
Sophisticated
02.02.2009, 17:53
Oh mann, Kalle - sei mir nicht bös, aber lies lieber weiter Schopenhauer. :]
mfG
Klopperhorst
04.02.2009, 20:38
Oh mann, Kalle - sei mir nicht bös, aber lies lieber weiter Schopenhauer. :]
mfG
Hab schon alles durch, jetzt ist mir langweilig.
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Zeit ist Geld. Und nur Bares ist Wahres!
Hab schon alles durch, jetzt ist mir langweilig.
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Es gibt noch andere wundervolle Philosophen.
Zimbelstern
04.02.2009, 21:58
Kairos.
Gehirnnutzer
04.02.2009, 23:09
Das wahre Wesen der Zeit können wir nicht erfassen.
Wir erfassen Abläufe, Veränderungen etc. und definieren sie als Vergehen der Zeit.
Versucht mal Zeit zu erklären ohne die Worte Stunde, Minute etc. und ohne Abläufe innerhalb eines bestimmten Zeitraumes.
Das wahre Wesen der Zeit können wir nicht erfassen.
Wir erfassen Abläufe, Veränderungen etc. und definieren sie als Vergehen der Zeit.
Versucht mal Zeit zu erklären ohne die Worte Stunde, Minute etc. und ohne Abläufe innerhalb eines bestimmten Zeitraumes.
Zumal die Zeit nicht gleich schnell vergeht. Wird sie doch durch die Gravitation, bzw. Masse und Geschwindigkeit gekrümmt. Aber auch in den verschiedenen Subjekten kann die Zeit unterschiedlich schnell vorangehen. Momente des Schocks, etwa nahem am Tode oder zum Tode, können endlos langsam sein, wie in Zeitlupe.
MfG
Rikimer
MorganLeFay
05.02.2009, 03:51
Zeit ist "intern" (for lack of a better word).
Im Moment geht sie arg schnell. Wenn Studis Fragen stellen, arg langsam.
Ich denke, ohne dies mathematisch wissenschaftlich begründen zu können, es gibt keine Zeit. Sie ist eine vom Menschen erfundene Hilfsgröße, naheliegend da wir umgeben sind von zyklischen Prozessen die wir abzählen können.
Es gibt lediglich die Phänomene die prinzipell aus dem Begriff Entropie ableitbar sind, energetisch unumkehrbare Prozesse die abstrakt für uns eine erfahrene Zeitachse bilden.
Das hat überhaupt nichts mit der Relativitätstheorie zu tun, sondern widerspricht ihr, jedenfalls ihrer Verwendung der Zeit als Dimension. Nicht, wenn man sie nur als Hilfgröße betrachtet.
Es gibt hochinteressante Forschungsprojekte dazu, wenn ich mich recht erinere habe ich mal den Beitrag einer Professorin aus Stanford verfolgt ohne es wirklich verstanden zu haben. Sie sprach als Bild, also Hilfsgröße,von einer Art Zeitgrains, Körnchen, nicht mehr von einer Zeitachse, die erlauben eine Verbindung zwischen der Relativitätstheorie und quantenphysikalischen Effekten herzustellen.
Schwarzer Rabe
05.02.2009, 11:31
Zeit ist Einbildung, sie ist weder faßbar noch real!
Zumal die Zeit nicht gleich schnell vergeht. Wird sie doch durch die Gravitation, bzw. Masse und Geschwindigkeit gekrümmt. Aber auch in den verschiedenen Subjekten kann die Zeit unterschiedlich schnell vorangehen. Momente des Schocks, etwa nahem am Tode oder zum Tode, können endlos langsam sein, wie in Zeitlupe.
MfG
Rikimer
Das der Mensch z.B einen Sturz aus 5 Metern höhe (unbeabsichtigt) anders wahrnimmt als sonst irgendwas hat mit dem menschlichen Zeitgefühl, Humanbiologie und bli bla blub zu tun. Nicht mit irgendwelcher Philosophie.
Klopperhorst
05.02.2009, 20:55
Das der Mensch z.B einen Sturz aus 5 Metern höhe (unbeabsichtigt) anders wahrnimmt als sonst irgendwas hat mit dem menschlichen Zeitgefühl, Humanbiologie und bli bla blub zu tun. Nicht mit irgendwelcher Philosophie.
Die Vorstellung dieser Humanbiologie existiert wo? Nur in einem erkennenden Subjekt, welches sich selbst nicht erkennen kann. Man erkennt lediglich sein Spiegelbild.
Das subjektive Zeitempfinden kann nicht objektiv erkannt werden.
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Die Vorstellung dieser Humanbiologie existiert wo? Nur in einem erkennenden Subjekt, welches sich selbst nicht erkennen kann. Man erkennt lediglich sein Spiegelbild.
Das subjektive Zeitempfinden kann nicht objektiv erkannt werden.
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Die Humanbiologie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin, die darüber hinaus auch zu den Humanwissenschaften gezählt wird, die sich im engeren Sinn mit der Biologie des Menschen sowie den biologischen Grundlagen der Humanmedizin und im weiteren Sinn mit den für den Menschen relevanten Teilbereichen der Biologie befasst. Synonym wird oft auch die Bezeichnung Biomedizin verwendet, auch wenn diese im eigentlichen Sinn nur die medizinisch relevanten Bereiche der Humanbiologie umfasst.
Die Humanbiologie entstand aus den naturwissenschaftlichen Teildisziplinen der Anthropologie und hat sich erst in jüngerer Zeit als eigenständiges Fachgebiet etabliert. Sie steht als spezielle interdisziplinäre Wissenschaft zwischen Medizin und Pharmazie sowie Biologie und Anthropologie, und ist gegenwärtig vor allem ein Lehr- und Studienfach zur wissenschaftlichen Ausbildung an Hochschulen. Das bedeutet, dass die Inhalte der Humanbiologie und ihre Abgrenzung zu anderen Fächern vor allem durch die Curricula von entsprechenden eigenständigen Studiengängen definiert sind, im Gegensatz zu den wesentlich älteren und hinsichtlich ihrer Inhalte historisch gewachsenen klassischen Naturwissenschaften wie Physik, Chemie oder Biologie.
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Reicht das? Ist aus Wikipedia. Ich war mal so frei, um es für dich nachzuschlagen.
Klopperhorst
05.02.2009, 21:09
Die Humanbiologie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin, die darüber hinaus auch zu den Humanwissenschaften gezählt wird ....
Sie bleibt trotzdem eine Vorstellung in deinem Kopf.
Das angeschaute Gehirn ist eben nur ein Spiegelbild.
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Sie bleibt trotzdem eine Vorstellung in deinem Kopf.
Genau wie dein rassistisches, arrrrisches Weltbild. :D
Das der Mensch z.B einen Sturz aus 5 Metern höhe (unbeabsichtigt) anders wahrnimmt als sonst irgendwas hat mit dem menschlichen Zeitgefühl, Humanbiologie und bli bla blub zu tun. Nicht mit irgendwelcher Philosophie.
Wo schreibe ich hier etwas von einer Philosophie?
Und mir scheint, du kannst es nicht erklären.
MfG
Rikimer
Sie bleibt trotzdem eine Vorstellung in deinem Kopf.
Das angeschaute Gehirn ist eben nur ein Spiegelbild.
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Zeit kann NIEMAND stoppen und vergangne Zeit kann man beschreiben versuchen aber DIE ZEIT die kommt entscheidet man im Geist gegen den Geist andrer und die Realität bestätigt den STÄRKEREN und ich baue MEIN DENKEN auf den Willen die Zukunft zu beeinflussen aber da wir keine Demokratie sind und „ DIE „ UNS lenkenden keine Moral haben haben
" SIE " meine versuche hingenommen und versuchen es zu VERDUSCHEN .
Es geht aber NUR wenn meine Zeit zu ENDE ist , so lange werde ich IMMER WIDER einen NEUEN WEG SUCHEN , bis die Masse es versteht , das NUR EINER VERSTANDEN hat mit „ IHNEN " ZU REDEN und " SIE " MORALISCH an die Wand , der ERKANNTEN LÜGE , gefahren hat .
Zeit lässt mich gewinnen . Ich weiss es .
" gott "
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