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Vollständige Version anzeigen : "Kein Ort nirgends" - sind wir im Nichts angekommen?



Beverly
01.02.2009, 14:38
Vor gut dreißig Jahren habe ich eine Biographie über Adolf Hitler gelesen, welche den Titel "Der Führer ins Nichts" trug. Schon damals also das Nichts und zudem ein Nichts, das unendliches Leid verursachte. Wo Millionen Menschen für ... ja für nichts gestorben sind.
Denn es gehört zum Wesenskern des NS, realiter gar kein dauerhaftes Projekt zu sein. Was laut Parolen 1000 Jahre währen sollte, hielt nur 12 Jahre - Party der Nazigrößen, Aufmärsche und Parolen, Intriegen, Kriege und Verbrechen und hinterher - nichts X( ! Wobei die Politik so angelegt war, dass sie scheitern musste. Dass das Nichts für einige ganz angenehm ist, sieht man daran, wie viele Nazi-Kader ihrer Karrieren nach dem Zusammenbruch fortsetzen konnten :)

Mehr zu dem Buch hier: http://www.antiquemallbooks.com/cgi-bin/cdbooks/SB11026.html

Ich sagte letztens zu einer Freundin, dass das eigentlich Schlimme an NS nicht nur die Verbrechen seien. Sondern auch die Tatsache, dass es kein heilsamer Schock war dem 300 Jahre besseres Leben folgten, sondern dass es immer wieder losgeht. Und zwar mit dem Nichts :rolleyes:

Zum ersten Mal wurde ich mir des neuen Nichts bewusst, als ich mich Anfang der 1990er Jahre mit einem Freund über den nun verstärkt aufkommenden Neoliberalismus und die Globalisierung unterhielt. Er sagte, dass da eine Politik gemacht würde, von der eigentlich keiner Vorteile hätte. Zur gleichen Zeit klagte ein CDU-Politiker darüber, dass die Politik nun so weit unter ihren Möglichkeiten bleibe.
Vor einigen Jahren schrieb Sauerländer auf Politikforum.de, dass die Fortführung der jetzigen Politik - eben Neoliberalismus und Globalisierung - ins Nichts führen würde. Ich habe das so verstanden, dass es ein Zustand ist, von dem keiner etwas hat, egal ob rechts oder links, unten oder oben, liberal (alter Schule, nicht neoliberal) oder konservativ. Das Nichts schluckt uns alle und schert sich beim Verdauen einen Dreck um die Ideologien, wegen der wir uns die Köpfe einschlagen.

Heute sehe ich das Nichts daran, dass ich die Motive der Mächtigen, von Politikern und Wirtschaftsführern, nicht mehr nachvollziehen kann. Vielleicht, weil es da nichts mehr gibt. Wobei das Nichts selbst für machtgeile und korrupte Menschen eigentlich nicht das Ziel ihrer Wünsche und Träume ist - man bedenke nur die manische Bauwut ägyptischer Pharaonen. Nichts mehr zu wollen, kein Projekt, keine Vision, kein Ziel zu haben ist für Eliten eigentlich noch unnormaler als für einfache Menschen. Denn Eliten haben ja Macht und Geld und wen drängt es nicht, was zu tun, wenn da genug Millionen oder Milliarden auf einem Haufen sind?
Unsere Eliten scheint es nicht zu drängen - die sehen Macht und Geld nur noch als Selbstzweck an. Ihr Traum ist nicht die Macht, um etwas zu bewirken, sondern die Macht um ihrer selbst willen. Geld dient nur dazu mehr Geld zu hecken - siehe die Finanzkrise, siehe Zumwinkel.

Das Macht und Geld um ihrer selbst willen für niemanden gut sind, sieht man auch an unseren Eliten. Sie sind völlig austauschbar geworden - gesichtslose Gnome, deren Namen ich mir immer so schlecht merken kann. Hat einer von denen Hoffnungen geweckt, um so gewählt und an die Macht zu kommen, so scheint er kein anderes Ziel zu haben, als diese Hoffnungen zu enttäuschen und die Macht zu behalten. Und oft scheint die Verortung in informellen Netzwerken und ein Posten in der Wirtschaft wichtiger zu sein als selbst hohe und höchste formelle Ämter.
Alldiweil ich mich noch an Zeiten erinnern konnte, wo Politik die Auseinandersetzung mit von mir als Falsch angesehenen "Etwas" war, sehe ich da nur noch nichts. Ein "Etwas" kann man bekämpfen, widerlegen, überwinden, ihm ein besseres "Etwas" entgegensetzen. Gegen nichts kann man nicht kämpfen und schon Odysseus hat die Zyklopen getäuscht, in dem er sich "Niemand" (analog zu Nichts) nannte. Worauf Polyphem greinte: "Niemand hat mich blind gemacht." So ist es heute mit dem Nichts. Konnten die Menschen früherer Epochen ihre Peiniger wenigstens noch benennen so heißt es heute: nichts zwingt uns, nichts lähmt uns, nichts führt bei uns zu Verzweiflung und Selbstmordgedanken, nicht raubt uns Perpektive und Hoffnung.
Gab es früher noch ein "etwas" wofür oder wogegen sich das Kämpfen lohnte, so lohnt es sich heute, für nichts zu kämpfen.
Man darf das nichts als Abwesenheit von namentlich erkannten Großverbrechern aber nicht für einen guten Zustand halten. Es ist eher wie bei Odysseus: man nennt sich niemand, damit die Opfer nicht mehr wissen, von wem sie drangsaliert werden.

Mit ein bisschen Optimismus könnte man sogar hoffen, dass in einer Welt voller "etwas", voller großer und kleiner Konzepte, Projekte und Visionen angesichts der historischen Erfahrungen und der Entwicklung der Produktivkräfte die Projekte nicht mehr so grenzwertig wären wie in früheren Epochen. Denn wer noch Geschichte machen will, muss aus ihr lernen, weil die ständige Wiederholung der gleichen Fehler irgendwann in den Untergang führt.

Wer aber nichts will, braucht auch nicht aus der Geschichte oder aus Fehlern zu lernen. Wer nichts will, braucht auch nicht lieb und nett zu seinen Mitmenschen zu sein. Wer nichts tut, kann auch nicht für das leid haftbar gemacht werden, dass er über andere bringt.
Es lebe das Nichts!
Es lebe nichts!

-SG-
01.02.2009, 18:11
Schon damals also das Nichts und zudem ein Nichts, das unendliches Leid verursachte. Wo Millionen Menschen für ... ja für nichts gestorben sind.

"Für" was sterben denn die ganzen Leute, die heute im Altersheim, bei Autounfällen oder sonstwo sterben?

Wenn wir mal wertfrei an die Sache hingehen und keine metaphysischen Lebenssinnentwürfe anlegen, dann stirbt jeder "für nichts".

kotzfisch
02.02.2009, 08:04
Keine Ahnung, wo Berrrrrverley mittels CP Aktion dieses unsäglich dumme Geschwafel aufgetan hat.Sie sollte keine Bücher mehr lesen-sie versteht sie sowieso nicht!

Felidae
02.02.2009, 09:37
jemand anderes

Möchtest du wirklich wissen wer?

Beverly
02.02.2009, 22:48
Keine Ahnung, wo Berrrrrverley mittels CP Aktion dieses unsäglich dumme Geschwafel aufgetan hat.Sie sollte keine Bücher mehr lesen-sie versteht sie sowieso nicht!

Vor allem nicht(s) :rolleyes: alldieweil schon diese Artikel auf Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Nichts
http://de.wikipedia.org/wiki/Nichts_(Philosophie)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nihilismus

zeigen, welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit nichts bzw. dem Nichts hat. Von der philosophischen bis zur gesellschaftlichen Reflexion über das Nichts ist es da nur ein kleiner Schritt. Wobei es mir allerdings lieber gewesen wäre, die anfallenden Streitfragen über die Darstellbarkeit von nichts oder dem Nichts und nichtsende Nichtse wären bei den Philosophen in Büchern, Hörsälen oder auch gemütlich am Kamin abgehandelt worden. Wenn dann der Lebensabschnittspartner will, dass man noch Bier oder Wein aus dem Keller holt, antwortet der Philosoph: "Ich kann nicht, ich habe nichts zu tun."

Sozusagen als experimentelle Philosophie die strittigen Fragen um nichts bzw. das Nichts durch einen großen gesellschaftlichen Feldversuch zu klären, finde ich da weniger nett. Weil man da nur zu oft nichts findet, wo etwas sein sollte. Ist da nur nichts im Kühlschrank oder ist es das Nichts? Machen die Knalltüten in Politik und Wirtschaft nur nichts oder nichtsen sie?
Es mag zwar für Gesellschaftswissenschaftler sehr erbaulich sein, so an den hochgeistigen Reflexionen um nichts oder das Nichts auch teilnehmen zu dürfen. Die Freude hält aber nur so lange an, wie sich ihre beruflichen Perpektiven nicht in Nichts auflösen. Weil nichts nur als Gedankenkonstrukt harmlos ist. In gesellschaftlicher Realität mögen da zwar Philosophen und Gesellschaftswissenschaftler konstatieren, dass es das Nichts doch gibt. Um dann so obdachlos unter der Brücke sich darüber zu streiten, ob das Nichts, dass ihr Leben zerstört hat, nichts oder doch etwas ist :rolleyes:

Hrafnaguð
07.02.2009, 09:39
überlass das nichts mal schön den zen-buddhisten.........

Klopperhorst
07.02.2009, 09:53
Die Menschen im 2WK wären ohnehin gestorben. Was soll der Terz? Mein Urgroßvater wurde von Tschechen totgeprügelt, weil er eine Art städtischer Gauleiter war.

Heul ich deswegen noch rum? Nein. Denn in spätestens 70 Jahren bin ich auch mausetot, ob totgeschlagen oder im Bett verreckt, es spielt keine Rolle.


---

Frank3
07.02.2009, 10:37
"Für" was sterben denn die ganzen Leute, die heute im Altersheim, bei Autounfällen oder sonstwo sterben?

Wenn wir mal wertfrei an die Sache hingehen und keine metaphysischen Lebenssinnentwürfe anlegen, dann stirbt jeder "für nichts".

UND ALLE die für nichts sterben haben den SINN vom Leben NIE verstanden und wir müssen zu geben : Adolf hatte seinem Leben Sinn gegeben und deshalb liefen ja so viele Schafe hinterher und ein Paar Wölfe wollten und haben dann die Schafherde mit übernommen und die Katholische Kirche hat auch . . . weil alle Faschisten nur dem Geld dienen und der Macht die Geld hat .
" gott "

-jmw-
07.02.2009, 10:45
weil alle Faschisten nur dem Geld dienen

Ich sehe, Du hast Dich immernoch nicht grundsätzlich mit dem Faschismus auseinandergesetzt.

Frank3
07.02.2009, 10:53
weil alle Faschisten nur dem Geld dienen

Ich sehe, Du hast Dich immernoch nicht grundsätzlich mit dem Faschismus auseinandergesetzt.

O , doch
Faschisten sind Feinde der Nazis .
Ansonsten fehlt ein Begriff in der deutschen Sprache , den ich denen geben kann die fürs Geld das Volk mit der Welt vermischen und so eine Kultur zerstören und NUR Gesetzestexte als DEUTSCHLAND ansehen .

-jmw-
07.02.2009, 11:56
O, doch Faschisten sind Feinde der Nazis.
Sind sie das?
Warum?

Frank3
07.02.2009, 12:21
Sind sie das?
Warum?

Faschisten wollen fürs Geld aus der Welt , egal welchen Glaubens , Arbeitskräfte sammeln .
Nazis wollen fürs Volksrasse alle Ausländer und anders Glaubende vernichten oder vertreiben und die faschistischen Pius Bruderschaft wollen den Katholischen Staat und da könnten Nazis helfen aber NICHT Faschisten , also ist die Kirche der Seilhalter zwischen Nazis und Faschisten und ist gebraucht .

-jmw-
07.02.2009, 12:28
Faschisten wollen fürs Geld aus der Welt , egal welchen Glaubens , Arbeitskräfte sammeln.

Hat der historische Faschismus das denn getan?

Humer
07.02.2009, 12:51
Ich musste Beverys Beitrag zwei mal lesen, bevor ich verstanden habe, was er (sie) meinte. Man kann das so sehen, in der Neoliberalen Idee steckt kein Ziel, das über das Wirtschaften und die Geldvermehrung hinausweist. Das wird gelegentlich als Pragmatismus verkauft und man meint, innerhalb dieser Rahmenbedingungen wären wir frei. Die Rahmenbedingungen sind aber so machtvoll, dass sie jeden Lebensberich ökonomisieren.
Die Rechten haben verschiedene Ideen, die über die Geldvermehrung hinausweisen, diese Ideen sind aber leider völlig destruktiv.

Frank3
07.02.2009, 13:01
Faschisten wollen fürs Geld aus der Welt , egal welchen Glaubens , Arbeitskräfte sammeln.

Hat der historische Faschismus das denn getan?

ER ist immernoch dabei .
"gott "

Frank3
07.02.2009, 13:02
Ich musste Beverys Beitrag zwei mal lesen, bevor ich verstanden habe, was er (sie) meinte. Man kann das so sehen, in der Neoliberalen Idee steckt kein Ziel, das über das Wirtschaften und die Geldvermehrung hinausweist. Das wird gelegentlich als Pragmatismus verkauft und man meint, innerhalb dieser Rahmenbedingungen wären wir frei. Die Rahmenbedingungen sind aber so machtvoll, dass sie jeden Lebensberich ökonomisieren.
Die Rechten haben verschiedene Ideen, die über die Geldvermehrung hinausweisen, diese Ideen sind aber leider völlig destruktiv.

UND VON DEN ELITEN NICHT GEWOLLT , weil es Geld kosten könnte .

-jmw-
07.02.2009, 16:09
ER ist immernoch dabei .
"gott "
Quark...

Frank3
07.02.2009, 18:53
Quark...
Mit " Er " ist der Faschismus gemeint .
Ihr könnt Moral NICHT verstehen , die man euch nicht beigebracht hat , weil ihr garnicht in der Lage seid über eure Welt hinaus zu schauen und so ein Universum zu verstehen .

dZUG
07.02.2009, 19:26
Ich hab meine Meinung zum WK2 schon längst geändert.
Wenn mich jemand fragen würde wem letzt endlich der Krieg genützt hat und wem nicht. Im Grunde hätten die Amis den Deutschen helfen müssen gegen Russland.
Nein die Amis haben angefangen Deutschland zu bombardieren. Damit hat das ganz Übel angefangen es gab plötzlich 2 Fronten.
Wenn ich hier schreibe was der Plan des WK2 war, werde ich heier im Forum auf der stelle gevierteilt und im nächsten Moor versenkt.
So dumm werden die Deutschen garantiert nicht mehr sein. ....... Ja pech gehabt nichts funktioniert so richtig

bernhard44
07.02.2009, 19:30
es gibt kein Nichts!

Frank3
07.02.2009, 20:08
es gibt kein Nichts!


Du kannst dir nicht vorstellen dass das Universum unendlich ist ?
Du hast Recht .
Das Universum endet an der Grenze zum Nichts .
Das „ Nichts ist „ ist unendlich und du brauchst nicht weiter zu suchen weil da weiter nichts ist als das „ NICHTS „
Frank Frädrich
Das Nichts hat Nichts , weil es NICHTS ist .
"gott "

-jmw-
08.02.2009, 09:11
Wenn ich hier schreibe was der Plan des WK2 war, werde ich heier im Forum auf der stelle gevierteilt und im nächsten Moor versenkt.
Probier's halt aus! :)

Soll ich 'ne Vorlage machen?

Ziel war es, eine deutsche Vorherrschaft in Europa zu verhindern und eine amerikanische Vorherrschaft über Europa zu erreichen.

So, jetzt Du! :)

Beverly
08.02.2009, 13:54
Ich musste Beverys Beitrag zwei mal lesen, bevor ich verstanden habe, was [...] sie meinte.

Das Nichts, nichts und die Negation sind den Texten zufolge, die ich dazu auf Wikipedia gelesen habe, schwer zu fassen. Da ist nichts, doch dieses Nichts ist zugleich eine machtvolle und nur zu oft destruktive Kraft.


Man kann das so sehen, in der Neoliberalen Idee steckt kein Ziel, das über das Wirtschaften und die Geldvermehrung hinausweist. Das wird gelegentlich als Pragmatismus verkauft und man meint, innerhalb dieser Rahmenbedingungen wären wir frei. Die Rahmenbedingungen sind aber so machtvoll, dass sie jeden Lebensberich ökonomisieren.

Die Wirkkraft des in diesem System enthaltenen Nichts sieht man an denen, die von ihm profitieren und die es beherrschen. Je höher einer da in der Erfolgsleiter steigt, desto mehr gibt er oder sie alles Konkrete jenseits von Geld und Position auf. Bei mir bekannten wirklichen - und unterbezahlten - Leistungsträgern ist es so, dass sie in ihrer Arbeit, der Familie und Freunden oder Hobby-Projekten noch Werte haben. Jenseits davon, auf der allgemeinen Ebene fängt aber auch bei ihnen eben nichts an: Resignation, Zynismus oder eine Mischung daraus.
Eine Ebene höher auf dem Niveau der Ausgesorgt-Habenden, die mehr verdienen und weniger leisten als die Leistungsträger, verflüchtigen sich die Werte schon weitgehend. Arbeit - naja, sie leisten IMHO nicht wirklich etwas. Egoismus und Gleichgültigkeit mögen zunehmen und die bei den Leistungsträgern noch starke Werteorientierung schwinden.
Die Eliten sind dann im Nichts angekommen. Muss ich das noch ausführen?


Die Rechten haben verschiedene Ideen, die über die Geldvermehrung hinausweisen, diese Ideen sind aber leider völlig destruktiv.

Wirklich? Welchte Rechten und welche Ideen? Meinst du die Besitzstandswahrer, die fordern, mit Repression ein System aufrecht zu erhalten, was ihnen nützt? Oder die Frustrierten und Verzweifelten, denen jedes scheinbare "etwas" - das Dritte Reich, Papst Benedikt ... - lieber ist als das Nichts. Und die sich ihre Fluchtwelten aus der Vergangenheit und der Tradition zusammenklauben. Wobei Eskapismus in jeglicher Form und mit jeglichem Ziel nur zu verständlich ist.