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Vollständige Version anzeigen : Der deutsche demographische Sonderweg



Aldebaran
12.01.2009, 18:31
Während die Länder West-, Nord- und Südeuropas in den letzten Jahren vor allem wegen einer starken Zuwanderung das höchste Bevölkerungswachstum seit den 60er Jahren oder noch mehr (Irland und Spanien) verzeichneten, geht in Deutschland die Einwohnerzahl seit 2003 langsam, aber mit sich beschleunigender Tendenz zurück. Das Geburtendefizit wird tendenziell immer größer, während die Nettozuwanderung nach dem Auslaufen des Aussiedlerzuzugs nur noch knapp über der Nulllinie dümpelt und sie im abgelaufenen Jahr sogar wohl tangiert hat.


Eine erste Schätzung für die Bevölkerungsentwicklung in der EU für das Jahr 2008 ist jetzt von eurostat herausgegeben worden:

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-QA-08-049/EN/KS-QA-08-049-EN.PDF


Die Zahlen darf man im einzelnen allerdings nicht allzu ernst nehmen. Z.B. wird die Geburtenrate von Irland aus unerfindlichen Gründen stark überschätzt und in Deutschland ist sie hoffentlich ein klein wenig höher ausgefallen.

Dass Deutschland die niedrigste Geburtenrate hat, liegt übrigens nur an der Altersstruktur. Um diese bereinigt, ist sie hier genauso hoch wie in den östlichen und südlichen EU-Ländern sowie in Österreich und in der Schweiz. Davon heben sich Frankreich, Benelux, die Inseln und der Norden ab.

Vor allem aber sind die Wanderungszahlen der ostmitteleuropäischen Länder völlig wertlos. Die Massenabwanderung aus Polen und Rumänien findet sich überhaupt nicht wieder, während sie in den Zielländern sehr wohl registriert wird. Der gesamte Wanderungsüberschuss der EU ist deshalb gewaltig aufgebläht. Es ist ein Rätsel, warum eurostat die nationalen Daten nicht abgleicht und korrigiert.



Dass die Entwicklung in Deutschland von der Statistik qualitativ richtig eingeschätzt wird, wird von den Geburten- und Schülerzahlen, der stagnierenden Erwerbspersonenzahl (Erwerbstätige + Arbeitslose), dem schwachen Konsum (v.a. Lebensmittel), dem Immobilienmarkt und der geringen Bautätigkeit bestätigt. Es kann kein Zweifel darin bestehen, dass unsere Bevölkerungszahl schrumpft. Wahrscheinlich wird der Rückgang sogar unterschätzt, wie die vielen unzustellbaren neuen Steurnummern gezeigt haben - allein in Frankfurt am Main sollen es 9000 gewesen sein.


Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Deutschland ausgerechnet in der Zeit, in der es sich zum Einwanderungsland erklären wollte, aus dieser Kategorie de facto herausgefallen ist.

Warum ist das so und wie wird es weitergehen? Sind die Prognosen alle falsch und wird sich der Bevölkerungsrückgang durch Abwanderung sogar verstärken? Wird die Mitte Europas schneller veröden als bisher gedacht? Wird uns sogar Italien überholen?

Stanley_Beamish
12.01.2009, 19:03
Einen langsamen Bevölkerungsrückgang halte ich nicht für so problematisch. Mich würde viel mehr eine Aufteilung dieser Statistik in Deutsche und nach 1945 Zugezogene interessieren. Bei der genannten Statistik der Eurostat sind keine substanziellen Änderungen in der Bevölkerungszusammensetzung erkenntlich.
Der steigende Anteil von Migranten (vor allem aus dem arabischen und afrikanischen Raum) wird unser alltägliches Leben aber viel mehr beeinflussen, als der reine Rückgang oder eine Veränderung in der Alterspyramide.

Aldebaran
12.01.2009, 19:19
Einen langsamen Bevölkerungsrückgang halte ich nicht für so problematisch. Mich würde viel mehr eine Aufteilung dieser Statistik in Deutsche und nach 1945 Zugezogene interessieren. Bei der genannten Statistik der Eurostat sind keine substanziellen Änderungen in der Bevölkerungszusammensetzung erkenntlich.
Der steigende Anteil von Migranten (vor allem aus dem arabischen und afrikanischen Raum) wird unser alltägliches Leben aber viel mehr beeinflussen, als der reine Rückgang oder eine Veränderung in der Alterspyramide.


Größenordnungsmäßig kann man bei der i.e.S deutschen Bevlkerung von einem Rückgang um 300000 pro Jahr rechnen, während diejenige ausländischer Herkunft um 150000 wächst.

Allerdings gibt es innerhalb dieser Gruppe große Unterschiede. Die Zahl der Italiener und v.a. Griechen geht schon seit Jahren durch Rückwanderung zurück. Die Türkischstämmigen nehmen praktisch nur noch durch Geburtenüberschuss zu, der jetzt vielleicht bei 35000 liegt. Für die Nettozuwanderung von Ausländern war in den letzten Jahren überwiegend Polen "verantwortlich".

Die Zuwanderung aus Afrika und Asien ist eher ein "Einsickern", aber wegen der hohen Geburtenraten einiger Gruppen (v.a. Araber) und anderer Merkmale langfristig wohl das größte Problem, wenn sich nichts ändert.

Preuße
12.01.2009, 19:40
Größenordnungsmäßig kann man bei der i.e.S deutschen Bevlkerung von einem Rückgang um 300000 pro Jahr rechnen, während diejenige ausländischer Herkunft um 150000 wächst.

Allerdings gibt es innerhalb dieser Gruppe große Unterschiede. Die Zahl der Italiener und v.a. Griechen geht schon seit Jahren durch Rückwanderung zurück. Die Türkischstämmigen nehmen praktisch nur noch durch Geburtenüberschuss zu, der jetzt vielleicht bei 35000 liegt. Für die Nettozuwanderung von Ausländern war in den letzten Jahren überwiegend Polen "verantwortlich".

Die Zuwanderung aus Afrika und Asien ist eher ein "Einsickern", aber wegen der hohen Geburtenraten einiger Gruppen (v.a. Araber) und anderer Merkmale langfristig wohl das größte Problem, wenn sich nichts ändert.

Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?

Aldebaran
12.01.2009, 19:56
Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?


Ich glaube nicht, dass der Zustand der Welt der Grund ist. Es ist der Perfektionismus, der Kinder erst dann erlaubt, wenn die Ausbildung fertig ist, die Karriere läuft, das Haus gekauft wird und vor allem der "perfekte" Partner gefunden ist. Hinzu kommt, dass die Kindererziehung in bürgerlichen Kreisen zu einem teuren und zeitaufwendigen "Vergnügen" aufgebläht worden ist, zu dem natürlich auch Nachhilfe und Reitunterricht gehören. Allein um die Kinder hin- und herzufahren, kann sich eine Mutter höchstens Teilzeitarbeit erlauben und braucht sie natürlich einen Zweitwagen.

Vielleicht sollte man gewisse religiöse Gemeinschaften kopieren wie z.B. die Mennoniten und "Kommunen" gründen, in denen dieser Wohlstandsterror explizit nicht erwünscht ist.

Preuße
12.01.2009, 20:06
Ich glaube nicht, dass der Zustand der Welt der Grund ist. Es ist der Perfektionismus, der Kinder erst dann erlaubt, wenn die Ausbildung fertig ist, die Karriere läuft, das Haus gekauft wird und vor allem der "perfekte" Partner gefunden ist. Hinzu kommt, dass die Kindererziehung in bürgerlichen Kreisen zu einem teuren und zeitaufwendigen "Vergnügen" aufgebläht worden ist, zu dem natürlich auch Nachhilfe und Reitunterricht gehören. Allein um die Kinder hin- und herzufahren, kann sich eine Mutter höchstens Teilzeitarbeit erlauben und braucht sie natürlich einen Zweitwagen.

Vielleicht sollte man gewisse religiöse Gemeinschaften kopieren wie z.B. die Mennoniten und "Kommunen" gründen, in denen dieser Wohlstandsterror explizit nicht erwünscht ist.

Naja, bei mir ist das so. Und bei einigen die ich kenne, genauso. Aber auf der anderen Seite, wenn alle so denken, löschen wir uns selbst aus.

Stanley_Beamish
12.01.2009, 20:07
Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?

Nicht so viel darüber nachdenken, einfach machen. Kinder gehören zum Leben und ohne Kinder ist das Leben nur halb so schön (na, ja die Zeit zwischen dem 13ten und dem 17ten Lebensjahr rechnen wir mal nicht mit) :))

Biskra
12.01.2009, 20:07
Mehr Wohlstand - weniger Nachwuchs. Ist doch eigentlich ganz beruhigend. Außer für die künftigen Rentner natürlich.

Aldebaran
12.01.2009, 20:19
Mehr Wohlstand - weniger Nachwuchs. Ist doch eigentlich ganz beruhigend. Außer für die künftigen Rentner natürlich.


Ganz so einfach ist das nicht. Dem widersprechen die niedrigen Raten in Ost- und die höheren in West- und Nordeuropa.

Auch in den "Entwicklungsländern" haben sich mittlerweile enorme Unterschiede entwickelt, die man nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung erklären kann. Es scheint, dass dieser Zusammenhang nur für eine relativ kurze Zeit, also etwa das 20. Jh. gegolten hat und jetzt andere Faktoren stärker werden.

Aldebaran
12.01.2009, 20:23
Naja, bei mir ist das so. Und bei einigen die ich kenne, genauso. Aber auf der anderen Seite, wenn alle so denken, löschen wir uns selbst aus.


Das ist in Wirklichkeit vorgeschoben. Es ist sogar durchaus möglich, dass einem das selbst gar nicht bewusst ist und man sich etwas vormacht. Den Zustand der Welt als Grund heranzuführen, hört sich einfach besser an als "Keine Lust!".

Preuße
12.01.2009, 20:34
Das ist in Wirklichkeit vorgeschoben. Es ist sogar durchaus möglich, dass einem das selbst gar nicht bewusst ist und man sich etwas vormacht. Den Zustand der Welt als Grund heranzuführen, hört sich einfach besser an als "Keine Lust!".

Wer mich kennt, weiß, was ich für ein Kindernarr bin. Wie gesagt, ich will selbst Kinder haben, aber meinen Kinder nicht zumuten, als Minderheit in die Schule zu gehen. Wie du aber merkst, bin ich da hin- und hergerissen.

Pascal_1984
12.01.2009, 20:38
Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?

Wir haben leider keine andere, wir können nur versuchen diese zu verbessern!

Moser
12.01.2009, 20:44
Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?

Nicht überlegen, machen!!

Wir Deutsche müssen Kinder in die Welt setzen, sonst sterben wir aus. So einfach ist die Rechnung. Von diesem ständigen Überlegen müssen wir wegkommen.

Ganz einfach:
- Gute Ausbildung und fleißig arbeiten
- Familie gründen
- Kinder

Biskra
12.01.2009, 20:53
Ganz so einfach ist das nicht. Dem widersprechen die niedrigen Raten in Ost- und die höheren in West- und Nordeuropa.

Ok, Osteuropa ist ein guter Punkt. Da sanken die Geburtenraten durchweg mit Wegfall des Sozialismus und der mit ihm einhergehenden Bevölkerungs- und Wirtschaftspolitik (Vollbeschäftigung, Wohnraumzuteilung, Schwangerschaftsurlaub, Kindergeld, Krippe, Kindergarten, Hort etc.pp.).

Frankreich, welches sich m.M.n. als einziges Land auf einem demographischen Sonderweg in Europa befindet, hat übrigens z.B. im Gegensatz zu Deutschland ein umfassendes Vorschulsystem, so daß man dort für Kinder ab 2 Jahren nicht mehr tagsüber sorgen muss. Die größten Geburtenrate in Frankreich haben übrigens afrikanische Migranten.
Ach ja, Bevölkerungspolitik hat in Frankreich Tradition, dort misst man sich insbesondere im Verhältnis zum großen Nachbarn, wie dies auch schön aus dem frz. Wiki-Artikel hervorgeht.

http://fr.wikipedia.org/wiki/D%C3%A9mographie_de_la_France#Comparaison_de_popul ation_totale_avec_d.27autres_pays

Voortrekker
12.01.2009, 20:59
Die Deutschen wollen ihre Familie hier nicht großziehen, bzw. der Deutsche Staat sorgt nicht gut genug für sein Volk. Ich will zwar viele Kinder, doch überlege ich seit geraumer Zeit, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen will?

In diese Welt schon, nur nicht in dieses Land!

Aldebaran
12.01.2009, 21:02
Wer mich kennt, weiß, was ich für ein Kindernarr bin. Wie gesagt, ich will selbst Kinder haben, aber meinen Kinder nicht zumuten, als Minderheit in die Schule zu gehen. Wie du aber merkst, bin ich da hin- und hergerissen.

Es gibt Ausnahmen. Da Du offensichtlich überdurchschnittlich politisiert und an der Welt interessiert bist, ist das wahrscheinlich wirklich ein Grund für Dich. Bei den meisten Kinderlosen, welche "diese Welt" als Grund anführen, kommen auf weitere Nachfrage meist nur hohle Gemeinplätze als Antwort.

Dein Argument kann aber nur in bestimmten Städten oder Stadtvierteln ziehen. Insgesamt gesehen werden die jetzt geborenen deutschen Kinder den von Dir befürchteten Zustand sicher nicht erleben. Langfrisitig ist das möglich, aber ich glaube es nicht.

Preuße
12.01.2009, 21:07
Es gibt Ausnahmen. Da Du offensichtlich überdurchschnittlich politisiert und an der Welt interessiert bist, ist das wahrscheinlich wirklich ein Grund für Dich. Bei den meisten Kinderlosen, welche "diese Welt" als Grund anführen, kommen auf weitere Nachfrage meist nur hohle Gemeinplätze als Antwort.

Dein Argument kann aber nur in bestimmten Städten oder Stadtvierteln ziehen. Insgesamt gesehen werden die jetzt geborenen deutschen Kinder den von Dir befürchteten Zustand sicher nicht erleben. Langfrisitig ist das möglich, aber ich glaube es nicht.

Ich lebe in einem Vorort von Frankfurt und Offenbach liegt uns genau gegenüber, muss ich mehr sagen? ;)

Wenn ich eine Familie gründen sollte, dann auf jeden Fall im ländlichen Raum.

Moser
12.01.2009, 21:09
Ich lebe in einem Vorort von Frankfurt und Offenbach liegt uns genau gegenüber, muss ich mehr sagen? ;)

Wenn ich eine Familie gründen sollte, dann auf jeden Fall im ländlichen Raum.

Gut, diese Gegend solltest du wirklich meiden!

Aber auch nicht zuviele Gedanken machen, das lenkt nur vom Wesentlichen ab!

Aldebaran
12.01.2009, 21:11
Ok, Osteuropa ist ein guter Punkt. Da sanken die Geburtenraten durchweg mit Wegfall des Sozialismus und der mit ihm einhergehenden Bevölkerungs- und Wirtschaftspolitik (Vollbeschäftigung, Wohnraumzuteilung, Schwangerschaftsurlaub, Kindergeld, Krippe, Kindergarten, Hort etc.pp.).

Frankreich, welches sich m.M.n. als einziges Land auf einem demographischen Sonderweg in Europa befindet, hat übrigens z.B. im Gegensatz zu Deutschland ein umfassendes Vorschulsystem, so daß man dort für Kinder ab 2 Jahren nicht mehr tagsüber sorgen muss. Die größten Geburtenrate in Frankreich haben übrigens afrikanische Migranten.
Ach ja, Bevölkerungspolitik hat in Frankreich Tradition, dort misst man sich insbesondere im Verhältnis zum großen Nachbarn, wie dies auch schön aus dem frz. Wiki-Artikel hervorgeht.

http://fr.wikipedia.org/wiki/D%C3%A9mographie_de_la_France#Comparaison_de_popul ation_totale_avec_d.27autres_pays


Frankreich ist spätestens jetzt kein Sonderfall mehr. Irland und neuerdings (wieder) Schweden und GB haben sich an die französische Rate angenähert.

Die Besonderheit Deutschlands gegenüber anderen alten EU-Ländern ist nicht die niedrige Geburtenrate (siehe Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Österreich und die Schweiz ehrenhalber), sondern die geringe oder sogar fehlende (Netto-) Zuwanderung. In diesem Sinne ist Deutschland schon Osteuropa, aber aus ganz anderen Gründen.



Global gesehen gibt es bereits etliche Entwicklungs- oder Schwellenländer mit Reproduktionsraten unter 1, z.B. Thailand, Vietnam, Chile, Kuba und sogar islamische Länder, nämlich Iran und Aserbaidschan (wenn auch knapp). China ist natürlich immer noch ein Sonderfall.

Aldebaran
12.01.2009, 21:16
Ich lebe in einem Vorort von Frankfurt und Offenbach liegt uns genau gegenüber, muss ich mehr sagen? ;)

Also am falschen Ende von Frankfurt?



Wenn ich eine Familie gründen sollte, dann auf jeden Fall im ländlichen Raum.


Der Trend ist derzeit entgegengesetzt. Der Anstieg der Geburtenzahl im letzten Jahr war überwiegend auf die deutsche Bevölkerung in den großen Städten zurückzuführen, und da wieder auf die über 30 jährigen Frauen. An der Spitze standen Dresden (+9%) und der Berliner Bezirk Pankow (+11%).

Biskra
12.01.2009, 21:37
Die Besonderheit Deutschlands gegenüber anderen alten EU-Ländern ist nicht die niedrige Geburtenrate (siehe Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Österreich und die Schweiz ehrenhalber), sondern die geringe oder sogar fehlende (Netto-) Zuwanderung.

Ach so, na das hat politische Gründe. Zuwanderung nach Deutschland ist für Nicht-EU-Bürger so gut wie unmöglich und für EU-Bürger unattraktiv.


Global gesehen gibt es bereits etliche Entwicklungs- oder Schwellenländer mit Reproduktionsraten unter 1, z.B. Thailand, Vietnam, Chile, Kuba und sogar islamische Länder, nämlich Iran und Aserbaidschan (wenn auch knapp). China ist natürlich immer noch ein Sonderfall.
Chile ist kein Schwellenland, Vietnam und Thailand sind meines Wissens Länder, in denen es Bevölkerungszuwachs gibt, ebenso im Iran und Aserbaidschan, bei letzteren ist auch der Anteil fertiler Frauen sehr hoch. Vielleicht kannst du ja mal ne Quelle nennen.

Ach ja, zur Bestätigung der Wohlstandsthese:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/Fertility_rate.jpg

Aldebaran
12.01.2009, 22:01
Ach so, na das hat politische Gründe. Zuwanderung nach Deutschland ist für Nicht-EU-Bürger so gut wie unmöglich und für EU-Bürger unattraktiv.

Eben!

Ich denke auch nicht, dass sich das ändern wird, und zwar gerade wegen der Altersstruktur und des Rückgangs!



Chile ist kein Schwellenland, Vietnam und Thailand sind meines Wissens Länder, in denen es Bevölkerungszuwachs gibt, ebenso im Iran und Aserbaidschan, bei letzteren ist auch der Anteil fertiler Frauen sehr hoch. Vielleicht kannst du ja mal ne Quelle nennen.

Ich sagte ja "Reproduktionsrate". Absolut haben diese Länder wegen der Altersstruktur ihrer Bevölkerung und der steigenden Lebenserwartung natürlich noch hohe Geburtenüberschüsse. Aber gerade diese Länder werden in den kommenden Jahrzehnten eben auch rapide "altern".

Chile ist kein OECD-Mitglied und zeichnet sich auch nicht durch ein übermäßig hohes Pro-Kopf-Einkommen aus. Ich würde es druchaus noch als Schwellenland bezeichnen.



Ach ja, zur Bestätigung der Wohlstandsthese:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/Fertility_rate.jpg


Aber wie man sieht, muss man das nicht als Kurve interpretieren. Der linke Rand ist vollgepackt und danach sieht es eigentlich eher horizontal aus.

Und links oben hängen außer Jemen und Afghanistan lauter afrikanische Staaten herum.

Wenn man da eine Gesetzmäßigkeit erkennt, dann vielleicht die, dass ab einem ziemlich niedrigen Schwellenwert alles zwischen 1,2 und 3 Kindern pro Frau möglich ist. Zwischen 15000 und 40000 ist sogar ein leichter Anstieg drin.

EmilS
12.01.2009, 22:08
Ich selbst habe zwei Buben, die sich prächtig entwickeln; meine Nachbarn und Bekannte möchten es offensichtlich nicht bei einem Kind belassen. Wenn ich von einem deutschen Sonderweg sprechen könnte, dann von einem sehr fruchtbaren. Wenn der Rentnerüberschuß abstirbt, wird es vermutlich noch mehr Nachwuchs geben - vorausgesetzt, die Nachkommen werden nicht zur Alementierung nachwuchsloser Greise verpflichtet.

Biskra
12.01.2009, 22:21
Ich sagte ja "Reproduktionsrate". Absolut haben diese Länder wegen der Altersstruktur ihrer Bevölkerung und der steigenden Lebenserwartung natürlich noch hohe Geburtenüberschüsse. Aber gerade diese Länder werden in den kommenden Jahrzehnten eben auch rapide "altern"

Sicher werden sie das. Warum sollte es auch wünschenswert sein, diese (politisch gewollte) Überbevölkerung beizubehalten?


Chile ist kein OECD-Mitglied und zeichnet sich auch nicht durch ein übermäßig hohes Pro-Kopf-Einkommen aus. Ich würde es druchaus noch als Schwellenland bezeichnen.

Nach Kaufkraftparität ist das Pro-Kopf-Einkommen in Chile größer als das in Malaysia, Bulgarien, Rumänien, Argentinien oder Mexiko.


Aber wie man sieht, muss man das nicht als Kurve interpretieren. Der linke Rand ist vollgepackt und danach sieht es eigentlich eher horizontal aus.

Und links oben hängen außer Jemen und Afghanistan lauter afrikanische Staaten herum.

Wenn man da eine Gesetzmäßigkeit erkennt, dann vielleicht die, dass ab einem ziemlich niedrigen Schwellenwert alles zwischen 1,2 und 3 Kindern pro Frau möglich ist. Zwischen 15000 und 40000 ist sogar ein leichter Anstieg drin.

Wie kommst du auf 3 Kinder? Ab 15.000 liegt fast alles (von Saudi-Arabien und Israel abgesehen) unter der Bestandserhaltungsquote.

Aldebaran
12.01.2009, 23:00
Sicher werden sie das. Warum sollte es auch wünschenswert sein, diese (politisch gewollte) Überbevölkerung beizubehalten?

Weiß ich auch nicht.



Nach Kaufkraftparität ist das Pro-Kopf-Einkommen in Chile größer als das in Malaysia, Bulgarien, Rumänien, Argentinien oder Mexiko.


Die würde ich auch nicht wirklich als entwickelte Länder bezeichnen. Die fangen bei mir auf dem Niveau von Portugal, Israel, Südkorea oder Tschechien an, aber das ist jetzt Haarspalterei.




Wie kommst du auf 3 Kinder? Ab 15.000 liegt fast alles (von Saudi-Arabien und Israel abgesehen) unter der Bestandserhaltungsquote.


Es fehlen noch einige Ölstaaten. Die muss man eigentlich aber als eigene Gruppe der "Staaten mit hohem Einkommen ohne gesellschaftliche Modernisierung" sehen.

Sagen wir mal so: Der Zusammenhang wäre einigermaßen haltbar, wenn man die Ex-SU-Staaten herausnähme - die bilden nämlich diese 1,3-Kinder-Kette zwischen 4 und 15000 $. Dann nämlich könnte man eine Übergangszone definieren, in der er ganz gut gilt.


Ganz links sieht es eigentlich gar nicht so eindeutig aus, wenn man das vergrößert. Schwarzafrikanische und sehr arme islamische (also v.a. Jemen und Afgahnistan) Staaten haben bei gleichem Einkommen deutlich höhere Geburtenraten als entsprechende in Lateinamerika und Asien (z.B. Guatemala, Bolivien, Birma, Laos).


Ab 15000 $ passiert nichts mehr und das ist der in Europa relevante Bereich. Die Geburtenrate Portugals ist fast exakt genauso hoch wie die der Schweiz, um zwei Extrenfälle zu nehmen, obwohl die Schweiz bekanntlich erheblich wohlhabender ist.

Quo vadis
12.01.2009, 23:02
Einen langsamen Bevölkerungsrückgang halte ich nicht für so problematisch. Mich würde viel mehr eine Aufteilung dieser Statistik in Deutsche und nach 1945 Zugezogene interessieren. Bei der genannten Statistik der Eurostat sind keine substanziellen Änderungen in der Bevölkerungszusammensetzung erkenntlich.
Der steigende Anteil von Migranten (vor allem aus dem arabischen und afrikanischen Raum) wird unser alltägliches Leben aber viel mehr beeinflussen, als der reine Rückgang oder eine Veränderung in der Alterspyramide.

Das ist der Punkt.Die Statistiken sind reine Augenwischerei.Eigenes Augenmaß in Großstädten ist aussagekräftiger und zeigt, dass was nicht stimmen kann.
Deutschland hatte nach dem 30-jährigen Krieg noch 12 Mio Einwohner und hat überlebt.Eine demographische Katastrophe innerhalb nativer Bevölkerung würde es auch noch überleben, aber ein sukzessiver und dennoch totaler Bevölkerungsaustausch von der Wiege an, ist worst case......

Aldebaran
12.01.2009, 23:49
Das ist der Punkt.Die Statistiken sind reine Augenwischerei.Eigenes Augenmaß in Großstädten ist aussagekräftiger und zeigt, dass was nicht stimmen kann.
Deutschland hatte nach dem 30-jährigen Krieg noch 12 Mio Einwohner und hat überlebt.Eine demographische Katastrophe innerhalb nativer Bevölkerung würde es auch noch überleben, aber ein sukzessiver und dennoch totaler Bevölkerungsaustausch von der Wiege an, ist worst case......


Richtig, aber der geschieht eben nicht mehr durch Masseneinwanderung, sondern durch "Einsickern". Andere Länder sind derzeit viel schlechter dran. Allerdings haben wir in dieser Hinsicht noch einen Vorsprung vor allem vpr Italien und Spanien, der aber mit Riesenschritten eingeholt wird.

Quo vadis
13.01.2009, 09:45
Richtig, aber der geschieht eben nicht mehr durch Masseneinwanderung, sondern durch "Einsickern". Andere Länder sind derzeit viel schlechter dran. Allerdings haben wir in dieser Hinsicht noch einen Vorsprung vor allem vpr Italien und Spanien, der aber mit Riesenschritten eingeholt wird.

Dieses "Einsickern" ist ja der Punkt.Seit Jahren suggerrieren die offiziellen Statistiken einen drastischen Abfall der Asylfälle.Im gleichen Maße kann man in den Stadtbildern der Republik aber bereits rein optisch eine drastische Veränderung feststellen.Wenn in den 80/90-er Jahren angeblich der Höhepunkt der Asylschleuse erreicht war, warum hat man die Leute dann nicht mal zu einem Bruchteil so antreffen können wie das heute der Fall ist? Asylheime gibts weiterhin, sind auch gut gefüllt, aber eben die Stadtbilder sehen mittlerweile selber wie ein riesiger Asylpark aus.Zudem würde ich Pi mal Daumen sagen, dass sich diese Leute ca. aus 60% Araber/Südländer und zu je 20% Afrikaner und Asiaten rekrutieren.......

Klopperhorst
13.01.2009, 09:54
...
Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Deutschland ausgerechnet in der Zeit, in der es sich zum Einwanderungsland erklären wollte, aus dieser Kategorie de facto herausgefallen ist.
...

Dafür waren die Zuwanderungszahlen in den 70ern und 90ern am höchsten in Deutschland. Daß seit etwa 2002 ein merklicher Rückgang stattfindet, ist sicher beachtenswert, aber für eine Langfristprognose ist es noch zu früh.

Daneben scheint die Geburtenrate nicht wirklich anzusteigen, trotz Elterngeld und Kindergartendebatte, ist sie immer noch bei 1,4 Kindern pro Frau, also deutlich unter Erhaltungsniveau. Daran ändert auch das Nachholen der Kinderwünsche im Osten nichts, die in den 90ern versäumt wurden. Das ist lediglich eine Angleichung an das niedrige Westnivau.

Ein Zurückschrumpfen ist aufgrund unserer Überbevölkerung in D durchaus wünschenswert, wenngleich ich noch nicht sehen kann, daß dadurch der Bevölkerungsaustausch gestoppt wird.

---

Klopperhorst
13.01.2009, 10:02
Dieses "Einsickern" ist ja der Punkt.Seit Jahren suggerrieren die offiziellen Statistiken einen drastischen Abfall der Asylfälle.Im gleichen Maße kann man in den Stadtbildern der Republik aber bereits rein optisch eine drastische Veränderung feststellen.Wenn in den 80/90-er Jahren angeblich der Höhepunkt der Asylschleuse erreicht war, warum hat man die Leute dann nicht mal zu einem Bruchteil so antreffen können wie das heute der Fall ist? Asylheime gibts weiterhin, sind auch gut gefüllt, aber eben die Stadtbilder sehen mittlerweile selber wie ein riesiger Asylpark aus.Zudem würde ich Pi mal Daumen sagen, dass sich diese Leute ca. aus 60% Araber/Südländer und zu je 20% Afrikaner und Asiaten rekrutieren.......

Exakt. Die subjektiven Eindrücke, insbesondere auch, daß man immer mehr Neger sieht, lassen sich nicht mit dem offiziellen Rückgang der Zuwanderung verbinden.

Das demografisch implodierende Deutschland zieht ganz automatisch Menschenmaterial aus aller Herren Länder an. Die illegale Zuwanderung ist das Problem.

Was sich in D vielleicht unterscheidet, ist, daß es hier starke regionale Strukturen gibt, die für Einwanderer nicht so schnell zu erobern sind, wie die anonymen Plattensiedlungen der westeuropäischen Ballungsräume.

Die Regeneration Deutschlands wird (wenn überhaupt) vom Land geschehen, während die Großstädte verloren sind und auch wirtschaftlich absinken werden. Deutschland wird meiner Meinung nach langfristig geteilt sein, in Regionen, die wirtschaftlich stark und deutsch/nordisch sein werden und Regionen, die Elendsviertel sein werden und von ausländischen Unterschichten besiedelt.

Zu einem vollständigen Bevölkerungsaustausch oder gar einer Übernahme des Staates durch Orientalen wird es wohl nicht kommen.

---

Stanley_Beamish
13.01.2009, 11:43
Meine subjektiven Eindrücke sind genauso und ich bin ebenso pessimistisch wie Klopperhorst.
Wenn ich hier in Berlin-Neukölln morgends zur Arbeit fahre und mich im U-Bahn-Waggon umschau, dann sehe ich kaum noch deutsche Kinder. Es gibt in Neukölln und Kreuzberg Schulen, die vollständig ohne deutsche Schüler unterrichten. Das ist auf lange Sicht unumkehrbar. Der Zug ist abgefahren.

Aldebaran
13.01.2009, 21:07
Dafür waren die Zuwanderungszahlen in den 70ern und 90ern am höchsten in Deutschland. Daß seit etwa 2002 ein merklicher Rückgang stattfindet, ist sicher beachtenswert, aber für eine Langfristprognose ist es noch zu früh.

Dabei muss man aber den Sonderfall der Aussiedler berücksichtigen. Dergleichen wird es nicht wieder geben.



Daneben scheint die Geburtenrate nicht wirklich anzusteigen, trotz Elterngeld und Kindergartendebatte, ist sie immer noch bei 1,4 Kindern pro Frau, also deutlich unter Erhaltungsniveau. Daran ändert auch das Nachholen der Kinderwünsche im Osten nichts, die in den 90ern versäumt wurden. Das ist lediglich eine Angleichung an das niedrige Westnivau.

Immerhin ist der Anstieg zwar gering, dafür 2007 auf die deutsche Bevölkerung beschränkt gewesen. Im letzten Jahr war es wohl ähnlich. Vielelicht ist die Geburtenzahl bei ausländischen Frauen sogar gesunken. Nach den ersten Ergebnisse fallen Rückgänge der Geburtenzahl in stark verausländerten und/oder wirtschaftlich schwachen Städten wie Offenbach, Gelsenkirchen, Bremerhaven und Hanau auf. Mal sehen, was noch kommt - leider kommen die Gesamtzahlen erst im Sommer heraus.



Ein Zurückschrumpfen ist aufgrund unserer Überbevölkerung in D durchaus wünschenswert, wenngleich ich noch nicht sehen kann, daß dadurch der Bevölkerungsaustausch gestoppt wird.

---

Nicht gestoppt, aber verlangsamt.

Aldebaran
13.01.2009, 21:15
Exakt. Die subjektiven Eindrücke, insbesondere auch, daß man immer mehr Neger sieht, lassen sich nicht mit dem offiziellen Rückgang der Zuwanderung verbinden.


Es gibt auch einen Austausch innerhalb der ausländischen Bevölkerung. Ich wies ja oben darauf hin, dass z.B. die Zahl der Italiener und v.a. Griechen zurückgeht (durch Abwanderung und nicht nur Einbürgerung).

Die Rezession wird wahrscheinlich viele Osteuropäer zur Rückkehr bewegen, v.a. diejenige, die als "Selbständige" keine Sozialleistungen bekommen.



Das demografisch implodierende Deutschland zieht ganz automatisch Menschenmaterial aus aller Herren Länder an. Die illegale Zuwanderung ist das Problem.

Eben nicht! Eine schrumpfende Bevölkerung senkt in Wirklichkeit die Arbeitskräftenachfrage. Ganz evident ist das am Bau. Aber auch bei den persönlichen und häuslichen Dienstleistungen geht es abwärts, zumal die Renten real tendenziell sinken. Auch der Umsatz im Gastgewerbe geht zurück usw. Selbst Zuhälter und Drogenhändler dürften das zu spüren bekommen.

Die illegale Zuwanderung ist eigentlich gar nicht so schlecht, denn der Illegale bezieht keine Sozialleistungen und gedenkt i.a. auch wieder nach Hause zurückzukehren (möglichst mit Geld in der Tasche)

Aldebaran
13.01.2009, 21:20
Dieses "Einsickern" ist ja der Punkt.Seit Jahren suggerrieren die offiziellen Statistiken einen drastischen Abfall der Asylfälle.Im gleichen Maße kann man in den Stadtbildern der Republik aber bereits rein optisch eine drastische Veränderung feststellen.Wenn in den 80/90-er Jahren angeblich der Höhepunkt der Asylschleuse erreicht war, warum hat man die Leute dann nicht mal zu einem Bruchteil so antreffen können wie das heute der Fall ist? Asylheime gibts weiterhin, sind auch gut gefüllt, aber eben die Stadtbilder sehen mittlerweile selber wie ein riesiger Asylpark aus.Zudem würde ich Pi mal Daumen sagen, dass sich diese Leute ca. aus 60% Araber/Südländer und zu je 20% Afrikaner und Asiaten rekrutieren.......



Weil sie kaum zurückgeschickt worden sind bzw. werden. Außerdem habe ich den Eindruck, dass zunehmend Schwarze und evtl. Araber aus anderen EU-Staaten "einsickern". Bei einer Bekannten im Haus sind Schwarze aus GB, wahrscheinlich jamaikanischer Herkunft, eingezogen.

Klopperhorst
13.01.2009, 21:28
Eben nicht! Eine schrumpfende Bevölkerung senkt in Wirklichkeit die Arbeitskräftenachfrage.

Aber nicht die Konsumentennachfrage. Wenn ich Großunternehmer wäre, würde ich auch fordern, Millionen zusätzlich reinzuholen. Auch der Staat will mehr Steuerbürger haben. Zudem ist im internationalen Vergleich die Bevölkerungsgröße eines Landes entscheidend, so daß Politiker aller Couleur irgendwie auf Zuwanderung (oder massive Geburtenförderung) setzen werden, um die Schrumpfung zu stoppen. In der Vergangenheit haben sie ja bereits bewiesen, daß es ihnen prinzipiell nur um Masse geht.

Daneben: Die größte Zuwanderung der Geschichte nach Europa gibt es erst seit der demografischen Wende. Jahrhunderte waren wir Auswanderungskontinent, weil die demografischen Gegensätze zwischen Europa und der Restwelt umgekehrt zu heute waren.

Das beweist, daß die demografische "Großwetterlage" der Gesamtwelt entscheidend für die Entwicklung in Europa ist, nicht irgendwelche lokalen Marginalunterschiede.


Die illegale Zuwanderung ist eigentlich gar nicht so schlecht, denn der Illegale bezieht keine Sozialleistungen und gedenkt i.a. auch wieder nach Hause zurückzukehren (möglichst mit Geld in der Tasche)

Solange der Bevölkerungsdruck aus den Heimatländern nicht abnimmt, wird niemand zurückgehen.

---

Aldebaran
14.01.2009, 00:16
Aber nicht die Konsumentennachfrage. Wenn ich Großunternehmer wäre, würde ich auch fordern, Millionen zusätzlich reinzuholen. Auch der Staat will mehr Steuerbürger haben.

Die bekommt ar aber nur, wenn die Einwanderer Arbeit finden, was aber durch die Schrumpfung massiv erschwert wird. Wenn die Kaufkraft nur durch Tranferleistungen aufrechterhalten kann, kommt netto nichts heraus, denn diese Transfers müssen ja aufgebracht werden.

Außerdem sorgt das große Gewicht der Exportindustrie dafür, dass die Inetressen der Branchen, die die Inlandsnachfrage bedienen, in der Politik eher schwach gewichtet werden.



Zudem ist im internationalen Vergleich die Bevölkerungsgröße eines Landes entscheidend, so daß Politiker aller Couleur irgendwie auf Zuwanderung (oder massive Geburtenförderung) setzen werden, um die Schrumpfung zu stoppen. In der Vergangenheit haben sie ja bereits bewiesen, daß es ihnen prinzipiell nur um Masse geht.


Es hat da schon gewisse Lernprozesse gegeben. Es ist kein Zufall, dass Merkel&Co "Einwanderungsland" durch "Integrationsland" ersetzt haben. Nur ist der Spielraum wegen der Verfassung, der EU-Verträge usw. mittlerweile begrenzt.

Das heißt auf keinen Fall, dass man Entwarnung geben kann. Es heißt nur, dass es auf keinen Fall schon zu spät sei und nur noch die Auswanderung bliebe.




Daneben: Die größte Zuwanderung der Geschichte nach Europa gibt es erst seit der demografischen Wende. Jahrhunderte waren wir Auswanderungskontinent, weil die demografischen Gegensätze zwischen Europa und der Restwelt umgekehrt zu heute waren.

Es ist parallel gelaufen, aber die demographische Entwicklung ist nicht die Ursache oder jedenfalls nicht die wichtigste. Die wichtigste ist die wirtschaftliche Entwicklung. Auch wenn es in der Altmark noch so leer wird, dort werden sich kaum Einwanderer blicken lassen wollen. Im Gegenteil: Gerade in Sachsen-Anhalt geht die Ausländerzahl deutlich zurück.



Solange der Bevölkerungsdruck aus den Heimatländern nicht abnimmt, wird niemand zurückgehen.---

Jein. Die Fluktuation ist groß. Sie ist viel größer als in den klassischen Einwanderungsländern. Auch deswegen ist Deutschland kein wirkliches Einwanderungsland. Kaum jemand, der hierhin kam und kommt, hatte und hat explizit vor, hier für alle Zeiten zu bleiben.

Aldebaran
14.01.2009, 00:33
Meine subjektiven Eindrücke sind genauso und ich bin ebenso pessimistisch wie Klopperhorst.
Wenn ich hier in Berlin-Neukölln morgends zur Arbeit fahre und mich im U-Bahn-Waggon umschau, dann sehe ich kaum noch deutsche Kinder. Es gibt in Neukölln und Kreuzberg Schulen, die vollständig ohne deutsche Schüler unterrichten. Das ist auf lange Sicht unumkehrbar. Der Zug ist abgefahren.



Sicher, Neukölln. Anderswo sieht es deutlich besser aus.

Es ist übrigens langfristig sogar gut, wenn sich die "Migranten" in den großen Städten ballen, denn nach aller Erfahrung zersetzt das auf die Dauer die traditionellen Strukturen und senkt die Geburtenrate. Der Albtraum wären komplett islamische Kleinstädte und Dörfer.

Wenn der Nachschub effektiv blockiert werden könnte, haben wir eine gute Chance, auch ohne - unrealistische - radikale Maßnahmen mit einem blauen Auge davonzukommen.

Klopperhorst
14.01.2009, 08:52
Die bekommt ar aber nur, wenn die Einwanderer Arbeit finden, was aber durch die Schrumpfung massiv erschwert wird.
Wenn die Kaufkraft nur durch Tranferleistungen aufrechterhalten kann, kommt netto nichts heraus, denn diese Transfers müssen ja aufgebracht werden.

Die Eliten sehen das aber anders. Ihnen geht es um Masse, um Nachfrager und Arbeitskräfte, die sie aus Afrika anwerben wollen.

Egal, ob Lokalpolitiker dagegen sind. Diese Entwicklung wird letztendlich von Brüssel initiiert.

Spiegel online (13.9.2007): „EU plant Blue Cards für 20 Millionen Einwanderer“, „Die EU will 20 Millionen Arbeitskräfte aus Asien und Afrika holen - mit einer neuen Blue Card. Nur so könne man den Wettbewerb mit den USA gewinnen. Vor allem Deutschland soll mehr Migranten aufnehmen.“


Ich weiss, gleich kommt dein Einwand, daß diese Meldung ja vor der Finanzkrise kam. Aber die neuerliche Eröffnung von Anwerbebüros für Afrikaner fand trotzdem statt.

Und daneben faseln alle möglichen Volkswirtschaftler, darunter die höchsten von der Deutschen Bank, von Zuwanderung als Kompensation für wegbrechende Binnenmärkte und Fachkräfte.

http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,548726,00.html (21.4.2008)

Norbert Walter hat sich für eine größere Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte ausgesprochen. "Wir werden ohne eine große Offenheit unsere eigenen Chancen sabotieren", so der Chefvolkswirt der Deutschen Bank. ... Der Bedarf umfasse nicht nur ausländische Spitzenkräfte, sondern gehe "ganz eindeutig bis hin zu den Hilfskräften", so Walter weiter.



Es hat da schon gewisse Lernprozesse gegeben. Es ist kein Zufall, dass Merkel&Co "Einwanderungsland" durch "Integrationsland" ersetzt ..

Ich sehe darin nur eine Zementierung der bisherigen Zuwanderung. Bei früheren Regierungen (Kohl) gab es zumindestens noch den Tenor, daß diese Zuwanderer auch mal wieder zurückgehen sollen, daß sie prinzipiell nur Gäste sind (Ausländerrückführungsgesetz in den 80ern).

Heute kein Wort mehr davon.


Das heißt auf keinen Fall, dass man Entwarnung geben kann. Es heißt nur, dass es auf keinen Fall schon zu spät sei und nur noch die Auswanderung bliebe.

Ich bin in der DDR aufgewachsen, in einem völkischen Staat. In meiner Region und Schule habe ich nie einen Neger gesehen, geschweigedenn eine Türkenfamilie. Es gab keine Ausländer. Ich habe den Wechsel in den 90ern durch Zuzug nach Westdeutschland am eigenen Leib gespürt und kann nur sagen, daß der Zug für viele Regionen Westdeutschlands meiner Meinung nach abgefahren ist.

Du musst ja das Niveau betrachten, von dem der Abwärtstrend geschah, nämlich eine weitgehend völkische Gesellschaft, die sich innerhalb von einigen Jahrzehnten auflöste. In den 50ern noch, berichtete mir eine Bekannte, waren Neger in Bayern bei manchen völlig unbekannt, und Kinder erschraken sich, als sie zum ersten mal einen echten Neger sahen.


Es ist parallel gelaufen, aber die demographische Entwicklung ist nicht die Ursache oder jedenfalls nicht die wichtigste. Die wichtigste ist die wirtschaftliche Entwicklung.

Es gibt diesen Zusammenhang auch heute noch, nämlich zwischen Wanderungsbewegungen und Wirtschaftswachstum.

http://www.***************/anlage_wirtschaft_zuwanderung.htm

Je höher unser Wirtschaftswachstum, umso höher die Zuwanderung. Das ist eine Binsenweisheit. Aber ich weiss, daß du eher die europäische Wirtschaftsweise in Kombination mit der demografischen Entwicklung für die Besiedlung der Neuen Welt meinst. Aber ohne starke Kohorten ging das eben nicht. Heute kann Europa dem Zuwanderungsdruck keine eigene Bevölkerung mehr entgegensetzen.


Auch wenn es in der Altmark noch so leer wird, dort werden sich kaum Einwanderer blicken lassen wollen. Im Gegenteil: Gerade in Sachsen-Anhalt geht die Ausländerzahl deutlich zurück.

Warst du mal in Sachsen-Anhalt? Ich kann nur für Gebiete MeckPomms sprechen. Seit der Wende ist der Ausländer-Anteil massiv angestiegen, man sieht heute viel mehr Orientalen, Neger usw. in den Städten, vor allem Jugendliche. Die offiziellen Fakten (wohl durch Einbürgerungen oder irgendwas anderes verschleiert) lassen sich nicht mit der Wirklichkeit verbinden. Und es wird von Jahr zu Jahr westlicher dort.

---

Alion
14.01.2009, 09:31
Naja, bei mir ist das so. Und bei einigen die ich kenne, genauso. Aber auf der anderen Seite, wenn alle so denken, löschen wir uns selbst aus.

Das halte ich dann doch für stark übertrieben. So versucht man uns nur den Zuzug bildungsferner Schichten schmackhaft zu machen.
Wie ich bereits anderen Ortes erklärte, sollte man folgendes bedenken:


1. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden in Deutschland im Jahr 2007 116'871 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet.Quelle:http://www.svss-uspda.ch/de/facts/deutschland.htm
Hier werden nur in Deutschland vorgenommene Abtreibungen gezählt. Hauptgrund für Abtreibungen sind wohl wirtschaftliche Gründe.

2. Im Gesamtjahr 2007 sollen nach ersten Schätzungen erstmals mehr als 160.000Deutsche abgewandert sein. Hier sind nur die enthalten, die ihre Auswanderung gegenüber den Meldebehörden auch bekanntgeben!
Quelle:http://nachrichten.t-online.de/c/14/.../14936496.html
Hauptgrund für Abwanderung sind vor allem Berufschancen. Viele Menschen können auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Chance für sich erkennen.

Zusammengenommen verliert Deutschland also pro Jahr mindestens ca. 280000 Bürger.

Was bekommen wir dafür?

2005 gab es 707.000 ausländische Zuwanderungen nach Deutschland und 628.000 Abwanderungen von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit aus Deutschland. Was einem Überhang von etwa 79.000 Zuwanderungen entspricht.

Meine Schlussfolgerung ist einfach.
Wenn es gelingt die Abwanderung von Deutschen ins Ausland zu stoppen oder zumindest deutlich zu veringern und die Abtreibungsquote ebenfalls deutlich veringert werden kann, dann benötigen wir keine Migranten aus dem Ausland.

Sobald die Bevölkerungszahlen sich dann stabilisiert haben, kann mit der gezielten Rückführung von unerwünschten Problem-Migranten (Moslems) begonnen werden.

Das ist ein erstrebenswertes Ziel für deutsche Politik und nicht der Multi-Kulti-Blödsinn. Statt dessen zerbricht man sich über Probleme den Kopf die man gar nicht haben müßte, wenn man rel. leicht lösbare Probleme gezielter angehen würde.


MfG
Alion

elas
14.01.2009, 14:23
Das halte ich dann doch für stark übertrieben. So versucht man uns nur den Zuzug bildungsferner Schichten schmackhaft zu machen.
Wie ich bereits anderen Ortes erklärte, sollte man folgendes bedenken:


1. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden in Deutschland im Jahr 2007 116'871 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet.Quelle:http://www.svss-uspda.ch/de/facts/deutschland.htm
Hier werden nur in Deutschland vorgenommene Abtreibungen gezählt. Hauptgrund für Abtreibungen sind wohl wirtschaftliche Gründe.

2. Im Gesamtjahr 2007 sollen nach ersten Schätzungen erstmals mehr als 160.000Deutsche abgewandert sein. Hier sind nur die enthalten, die ihre Auswanderung gegenüber den Meldebehörden auch bekanntgeben!
Quelle:http://nachrichten.t-online.de/c/14/.../14936496.html
Hauptgrund für Abwanderung sind vor allem Berufschancen. Viele Menschen können auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Chance für sich erkennen.

Zusammengenommen verliert Deutschland also pro Jahr mindestens ca. 280000 Bürger.

Was bekommen wir dafür?

2005 gab es 707.000 ausländische Zuwanderungen nach Deutschland und 628.000 Abwanderungen von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit aus Deutschland. Was einem Überhang von etwa 79.000 Zuwanderungen entspricht.

Meine Schlussfolgerung ist einfach.
Wenn es gelingt die Abwanderung von Deutschen ins Ausland zu stoppen oder zumindest deutlich zu veringern und die Abtreibungsquote ebenfalls deutlich veringert werden kann, dann benötigen wir keine Migranten aus dem Ausland.

Sobald die Bevölkerungszahlen sich dann stabilisiert haben, kann mit der gezielten Rückführung von unerwünschten Problem-Migranten (Moslems) begonnen werden.

Das ist ein erstrebenswertes Ziel für deutsche Politik und nicht der Multi-Kulti-Blödsinn. Statt dessen zerbricht man sich über Probleme den Kopf die man gar nicht haben müßte, wenn man rel. leicht lösbare Probleme gezielter angehen würde.


MfG
Alion

Die benötigen wir auch so nicht.
Zuviele landen in der staatlichen Fürsorge.

Der Wohlstand kann durch Rationalisierunserfolge mit weniger Menschen erhalten bleiben.

Die Regierung soll die Menschen dahingehend "beeinflussen" dass Geld allein nicht glücklich macht sondern Kinder bringen Glück.

Alion
14.01.2009, 16:25
Die benötigen wir auch so nicht.
Zuviele landen in der staatlichen Fürsorge.
Der Wohlstand kann durch Rationalisierunserfolge mit weniger Menschen erhalten bleiben.
Die Regierung soll die Menschen dahingehend "beeinflussen" dass Geld allein nicht glücklich macht sondern Kinder bringen Glück.

Da sind wir der selben Meinung, aber ich betätige mich hier absichtlich als advocatus diavoli um die Argumente der politischen Gegner augenscheinlich zu widerlegen.

Wenn sie die demographische Entwicklung für den Zuzug von bildungsfernem Gesindel aus allen Herren Ländern anführen, nehme ich dieses Argument auf und widerlege es!

Statt Unsummen Geldes für eine Integration von integrationsunwilligem Pack zu verschleudern, wäre es sinnvoller die Geburt deutscher Kinder auch finanziell angemessen zu fördern. Kinder mögen glücklich machen, aber man muß sie sich auch leisten können! Insbesondere bei allein erziehenden Müttern gibt es hier zum Teil unüberwindliche finanzielle Probleme.

Was die Migration von Deutschen ins Ausland betrifft ist es schlicht so, dass auch die Entscheider in Politik und Firmen hier großen Anteil haben. Wenn Fachkräfte über Zeitarbeitsfirmen als Lohnsklaven gehalten werden, gehen sie früher oder später in Länder, die ihnen einen fairen Lohn versprechen!

Das ist Basisdemokratie und Abstimmung mit den Füssen!

In einer globalisierten Welt befindet sich der Standort Deutschland auch bei Fachkräften und nicht nur bei Führungskräften in einem Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften.

Von der Vermuselung unseres Landes und der staatlichen Förderung von Paralellgesellschaften mal ganz zu schweigen. Auch dies läßt es mitunter empfehlenswert erscheinen zu migrieren. Wer will seine Kinder schon mit diesem Gesindel gemeinsam in Schulen schicken? Eine unbeschwerte Kindheit sieht anders aus.


MfG
Alion

Aldebaran
14.01.2009, 21:21
Vollzitat

Einiges ist daran anzumerken: Abtreibungen werden natürlich auch von Ausländerinnen und Frauen mit MH vorgenommen. Meines Wissens gibt es hier aber keine Zahlen darüber.

Aber aus der Schweiz gibt es sie:


Die Frauen ausländischer Herkunft sind mit etwa 50% aller Abbrüche stark übervertreten. Ihr Anteil an der weiblichen Bevölkerung im Alter von 15 bis 44 Jahren beträgt annähernd 26%.

http://www.svss-uspda.ch/de/schweiz/schweiz.htm#Zahl


Zweitens beträgt die gemeldete "Auswanderung" von Deutschen - man sollte nur neutral von Fortzügen sprechen, weil meistens eine Rückkehr geplant ist - netto nur 50-60000. Zwar werden die Fortzüge wohl weniger gut erfasst als die Zuzüge und deshalb das Minus unterschätzt, aber dafür haben etliche "Auswanderer" Migrationshintergrund. Unter den etwa 10000 deutschen Staatsbürgern, die 2006 und 2007 jeweils nach Polen zogen, dürften viele Rückkehrer gewesen sein.

Die Rezession dürfte übrigens viele Deutsche zurück in die Heimat treiben, v.a. aus GB und Spanien, wo es besonders heftig abwärts geht.

Aldebaran
14.01.2009, 21:55
Die Eliten sehen das aber anders. Ihnen geht es um Masse, um Nachfrager und Arbeitskräfte, die sie aus Afrika anwerben wollen.

Egal, ob Lokalpolitiker dagegen sind. Diese Entwicklung wird letztendlich von Brüssel initiiert.

Spiegel online (13.9.2007): „EU plant Blue Cards für 20 Millionen Einwanderer“, „Die EU will 20 Millionen Arbeitskräfte aus Asien und Afrika holen - mit einer neuen Blue Card. Nur so könne man den Wettbewerb mit den USA gewinnen. Vor allem Deutschland soll mehr Migranten aufnehmen.“


Ich weiss, gleich kommt dein Einwand, daß diese Meldung ja vor der Finanzkrise kam. Aber die neuerliche Eröffnung von Anwerbebüros für Afrikaner fand trotzdem statt.


Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Brüssel (Parlament und Kommission) und speziell der EuGH sind m.E. sogar die Gefahr Nr. 1.

Die Amerikaner wünschen sich in Deutschalnd einen handlungsfähigen Verbündeten - ob ethnisch homogen oder nicht, ist ihnen im Prinzip egal. Natürlich empfehlen sie aus der Fehldeutung ihrer eigenen historischen Erfahrung heraus letzteres, aber es spielt kaum eine Rolle.

Der Brüsseler Apparat hat aber ein ganz konkretes Interesse an der Auflösung der Nationen, weil nur so seine Macht gesichert und weiter gesteigert werden kann.




Und daneben faseln alle möglichen Volkswirtschaftler, darunter die höchsten von der Deutschen Bank, von Zuwanderung als Kompensation für wegbrechende Binnenmärkte und Fachkräfte.

http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,548726,00.html (21.4.2008)

Norbert Walter hat sich für eine größere Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte ausgesprochen. "Wir werden ohne eine große Offenheit unsere eigenen Chancen sabotieren", so der Chefvolkswirt der Deutschen Bank. ... Der Bedarf umfasse nicht nur ausländische Spitzenkräfte, sondern gehe "ganz eindeutig bis hin zu den Hilfskräften", so Walter weiter.


Zum Glück hört jetzt niemand mehr auf Bankvolkswirte. :D

Krisen haben eben immer auch ihre guten Seiten.



Ich sehe darin nur eine Zementierung der bisherigen Zuwanderung. Bei früheren Regierungen (Kohl) gab es zumindestens noch den Tenor, daß diese Zuwanderer auch mal wieder zurückgehen sollen, daß sie prinzipiell nur Gäste sind (Ausländerrückführungsgesetz in den 80ern).

Heute kein Wort mehr davon.


Es gibt rechtlich keine Möglichkeit mehr. An der Errichtung des juristischen Korsetts, haben alle Vorgängerregierungen gearbeitet. Die letzte hat mit der Erleichterung der Einbürgerung und der "Kinderstaatsangehörigkeit" den Schlussstein eingesetzt.




Ich bin in der DDR aufgewachsen, in einem völkischen Staat. In meiner Region und Schule habe ich nie einen Neger gesehen, geschweigedenn eine Türkenfamilie. Es gab keine Ausländer. Ich habe den Wechsel in den 90ern durch Zuzug nach Westdeutschland am eigenen Leib gespürt und kann nur sagen, daß der Zug für viele Regionen Westdeutschlands meiner Meinung nach abgefahren ist.

Das ist mir klar. Diese Regionen liegen zum größten Teil in einem breiten Korridor entlang des Rheins in BW, Hessen und NRW.



Du musst ja das Niveau betrachten, von dem der Abwärtstrend geschah, nämlich eine weitgehend völkische Gesellschaft, die sich innerhalb von einigen Jahrzehnten auflöste. In den 50ern noch, berichtete mir eine Bekannte, waren Neger in Bayern bei manchen völlig unbekannt, und Kinder erschraken sich, als sie zum ersten mal einen echten Neger sahen.

Es gibt diesen Zusammenhang auch heute noch, nämlich zwischen Wanderungsbewegungen und Wirtschaftswachstum.

http://www.***************/anlage_wirtschaft_zuwanderung.htm

Je höher unser Wirtschaftswachstum, umso höher die Zuwanderung. Das ist eine Binsenweisheit.


Aber dieser Zusammenhang ist im gerade so abrupt abgebrochenen Aufschwung durchbrochen worden. 2006 war der Zuzugsüberschuss schon auf einem niedrigen Stand, der kleine Anstieg im Folgejahr hat i.w. mit dem EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens zu tun und im letzten Jahr ist er praktisch auf null gesunken - noch vor der Rezession.

Es dürfte auch mit der Aktivierung des einheimischen Arbeitskräftepotentials durch die Hartz-Reformen zusammenhängen.



Warst du mal in Sachsen-Anhalt? Ich kann nur für Gebiete MeckPomms sprechen. Seit der Wende ist der Ausländer-Anteil massiv angestiegen, man sieht heute viel mehr Orientalen, Neger usw. in den Städten, vor allem Jugendliche. Die offiziellen Fakten (wohl durch Einbürgerungen oder irgendwas anderes verschleiert) lassen sich nicht mit der Wirklichkeit verbinden. Und es wird von Jahr zu Jahr westlicher dort.

---


Es kommt auf den Vergleich an. Wenn man mit 1989 vergleicht, ist das klar. Seit etwa 5 Jahren deuten die Zahlen aber auf Stagnation außer in insgesamt noch wachsenden Städten wie Leipzig oder Potsdam und natürlich Berlin.

Es fällt auf, dass die Ausländerzahl nirgendwo dauerhaft gegen den Gesamttrend wächst. M.E. gibt es nirgendwo in Deutschland eine sich wirtschaftlich selbst tragende Migrantenpopulation. Wo die Deutschen wegziehen oder -sterben, werden sich auch die "Migranten" nicht halten.

Klopperhorst
15.01.2009, 09:47
...
Zum Glück hört jetzt niemand mehr auf Bankvolkswirte. :D

Aber eher in Beziehung auf einen neoliberalen Finanzmarkt, in der Zuwanderungsfrage ist der Lernprozess bei den Volkswirten und einem Großteil der Politiker ja noch gar nicht erfolgt.

Die Finanzkrise zeigt, daß das System in Fehlentwicklungen erst mal gegen die Wand fahren muss, um sich zu konsolidieren.

---

Aldebaran
15.01.2009, 20:52
Aber eher in Beziehung auf einen neoliberalen Finanzmarkt, in der Zuwanderungsfrage ist der Lernprozess bei den Volkswirten und einem Großteil der Politiker ja noch gar nicht erfolgt.

Die Finanzkrise zeigt, daß das System in Fehlentwicklungen erst mal gegen die Wand fahren muss, um sich zu konsolidieren.

---


Wir haben die eigenartige Situation, dass eigentlich kaum noch jemand an die Vorteile der Einwanderung glaubt, aber niemand außer den üblichen Verdächtigen es offen aussprechen will. Es gilt immer noch als "gut", dafür zu sein.

In den nächsten zwei Jahren werden wir erst einmal Ruhe haben vor weiteren Forderungen. Diese Zeit muss für die Grundlagenarbeit genutzt werden.