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Vollständige Version anzeigen : Extrem primitives Gestammel von Lafontaine im ,,Welt"-Interview



Kenshin-Himura
11.01.2009, 00:22
Die Fans der Linkspartei werfen ihren Gegnern ja gerne vor, dass diese falsch und unfair über die Linke berichten würde. Wenn ihre Politiker aber in Interviews von sich aus offen Klartext über ihre kranke Gesinnung sprechen, ist der Vorwurf schlechter zu halten. Natürlich besteht auch da theoretisch die Möglichkeit der Verfälschung durch Journalisten, aber dies wäre in so einem krassen Fall wie bei dem in diesem Thread zu diskutierenden Interview garantiert schon öffentlich kritisiert worden. Auch finde ich interessant, dass über das Interview quasi gar kein Aufschrei kommt.

Das Interview ist schon etwas älter (3.12.08), dennoch kann ich es euch einfach nicht vorenthalten, weil es so ziemlich Alles in den Schatten stellt was ich bisher von der Linkspartei gehört habe. Ich entdeckte es gerade durch Zufall:
http://www.welt.de/politik/article2947641/Sind-Sie-etwa-ein-Liberaler-Herr-Lafontaine.html?nr=17&pbpnr=0

Auf eine konkrete Bewertung des ,,Inhalt" und eine konkrete Begründung warum ich so sprachlos über dieses Interview bin, erspare ich mir hier zunächst, liefer ich vielleicht im Verlauf des Threads noch nach. Ich weiß nicht, ob ich jemals schonmal ein Interview mit solch saudummen und lächerlichen Antworten gelesen habe. Der redet ja noch unverblümter über seine Ideologie und seine saudummen Sprüche als ich dachte, und dies dermaßen platt und bekloppt, das ist 1:1 auf übelstem NPD-Niveau. Dass so viele Deutsche auf so was abfahren, ist deprimierend.

Wer das Inteview gelesen hat: Es soll in ein paar Jahren bloß niemand sagen, er hätte nicht gewusst... Deswegen stelle ich es hier ein.

edit: In der Umfrage sollte natürlich eigentlich die Option der Mehrfach-Nennung bestehen, hatte mich verclickt... :rolleyes:

Gruß, Daniel.

Settembrini
11.01.2009, 02:54
Lafontaine: Das ist ein Irrtum der Biografen. Ich habe Vorlesungen von Jesuiten gehört.

(Es klopft, und Gregor Gysi steckt den Kopf herein)

Lafontaine: (lacht) Der ist auch ein verhinderter Jesuit.

Gregor Gysi: Ich bin kein verhinderter Jesuit, ich bin Jesuit. (Macht Tür wieder zu)

Dafuer hat es sich doch schon gelohnt...

Sonst bietet dieses Interview nur wenig ueberraschendes. Der Linke sagt, was man von einem Linken erwartet.

Eine kraeftige Prise Populismus, eine ordentlice Portion heisse Luft: So kennt man das doch alles von deutlich links (oder auch rechts) stehenden Subjekten. Wie es sich fuer einen Oppositionspolitiker gehoert, spricht Lafontaine offen Missstaende an. Wie man es von einem Oppositionspolitiker erwartet, hat er dafuer allerdings keine vernuenftigen Loesungen parat. Warum du dich ueber das alles so aufregst, ist mir ein Raetsel.

Kenshin-Himura
11.01.2009, 03:22
Dafuer hat es sich doch schon gelohnt...

Sonst bietet dieses Interview nur wenig ueberraschendes. Der Linke sagt, was man von einem Linken erwartet.

Eine kraeftige Prise Populismus, eine ordentlice Portion heisse Luft: So kennt man das doch alles von deutlich links (oder auch rechts) stehenden Subjekten. Wie es sich fuer einen Oppositionspolitiker gehoert, spricht Lafontaine offen Missstaende an. Wie man es von einem Oppositionspolitiker erwartet, hat er dafuer allerdings keine vernuenftigen Loesungen parat. Warum du dich ueber das alles so aufregst, ist mir ein Raetsel.

Ich reg mich darüber nicht auf, ich staune, was in der Welt so Alles los ist. Aber zum Beispiel SOLCHE PASSAGEN:
http://www.welt.de/politik/article2947641/Sind-Sie-etwa-ein-Liberaler-Herr-Lafontaine.html?nr=17&pbpnr=0

Die Bundesrepublik ist für mich ein Staat, in dem Freiheit ohne Gleichheit herrscht. Und das führt zur Ausbeutung, was die Hartz-IV-Empfänger und die Lidl-Verkäuferinnen, die schlecht bezahlt und bis auf die Toiletten ausspioniert werden, täglich erfahren.

(...)

aber wir können das Spiel nicht mitmachen, dass die Linke, die eine Neugründung auch von Gewerkschaftern und Sozialdemokraten ist, alleinverantwortlich sein soll für die DDR.

(...)

Bei fallenden Löhnen, fallenden Renten und sinkenden sozialen Leistungen sind wir keine Demokratie, auch wenn der neoliberale Mainstream natürlich erschrocken ist, wenn man das sagt.

(...)

WELT ONLINE: Also ja, dann soll er verhaftet werden.

Lafontaine: Es gibt ein neues Kapitalverbrechen. Das besteht nicht in Mord und Totschlag, sondern darin, dass man Milliarden veruntreut. Das darf nicht folgenlos bleiben. Der Volksmund sagt: Die Kleinen hängt man, und die Großen lässt man laufen.

...sind nicht ,,Eine kraeftige Prise Populismus, eine ordentlice Portion heisse Luft", wie du es nennst, sondern ein derart saublödes hirntotes Gerülpse, dass ein Volk, welches eine Partei wählt die SO ETWAS von sich gibt, es mehr als verdient hat, mit Karacho unterzugehen und sich dermaßen zu einem Buschvolk herunterzuentwickeln, dass es auch von den letzten Urwald-Jägern noch problemlos überrant und in deren Kochtöpfe gesteckt wird!

Gruß, Daniel.

Settembrini
11.01.2009, 03:52
.... sondern ein derart saublödes hirntotes Gerülpse, dass ein Volk, welches eine Partei wählt die SO ETWAS von sich gibt, es mehr als verdient hat, mit Karacho unterzugehen und sich dermaßen zu einem Buschvolk herunterzuentwickeln, dass es auch von den letzten Urwald-Jägern noch problemlos überrant und in deren Kochtöpfe gesteckt wird!

Gruß, Daniel.

Naja, das Volk waehlt die ja nicht, sondern nur ein Teil desselben. In zahlreichen Faellen handelt es sich dabei um Protestwaehler. Und derentwegen sollen wir nun alle "mit Karacho untergehen"? Na, ich danke.

Im uebrigen ist Deutschland ja nun bei weitem nicht das einzige Land mit einer einigermassen ernstzunehmenden (was die Waehlerzahl angeht) Linksaussen-Partei, das gehoert (ebenso wie eine halbwegs starke Rechtspartei, die wir in dieser Form nicht haben) nun einmal zu einem politischen Spektrum dazu. Die deutsche Linke ist da im Vergleich sogar eher noch gemaessigt, hat aber natuerlich dank der juengeren Vergangenheit auch einen schweren Stand (ich glaube, aehnliches schrieb ich bereits vor einigen Monaten einmal).

Gerade die von dir zitierten Passagen finde ich uebrigens aeusserst populistisch; dem kleinen Mann wird vorgegaukelt, dass er dank der tollen Linkspartei zukuenftig ein groesseres, mithin sogar "gerechteres" Stueck vom Kuchen abbekommen wird. Der einzig halbwegs extremistisch, will sagen: sozialistisch anmutende Aspekt ist die staendige Forderung nach Gleichheit (die es von rechts ja aber auch gibt, wenn auch in anderem Zusammenhang).

Insgesamt bleibe ich dabei: Das ganze kann mich nur wenig schocken und schon gar nicht ueberraschen. Was um alles in der Welt hattest du von unserem Vorzeigelinken denn erwartet?

Kenshin-Himura
11.01.2009, 18:29
Naja, das Volk waehlt die ja nicht, sondern nur ein Teil desselben. In zahlreichen Faellen handelt es sich dabei um Protestwaehler. Und derentwegen sollen wir nun alle "mit Karacho untergehen"? Na, ich danke.

Ein ganz schön großer Teil, und die NSDAP wurde auch nicht von der Mehrheit gewählt, und trotzdem machte man den Deutschen zu Recht kollektiv Vorwürfe (sie waren natürlich nicht kollektiv an den Verbrechen Hitlers schuld, aber sie waren schuld daran dass er an die Macht kam). Deswegen finde ich es immer lustig, wie man sich mit dem moralischen Zeigefinger über die Generation der Nazi-Zeit erhebt und meint, inzwischen unglaublich viel aus der Geschichte dazugelernt zu haben. Es ist auch das Versagen derer die nicht die Linkspartei wählen, dass sie eine solche gesellschaftliche Entwicklung zugelassen haben und den Kampf gegen Rechts wichtiger finden als den Kampf gegen die in dem Interview deutlich gewordenen verheerenden Abgründe der Verblödung der Republik.


Im uebrigen ist Deutschland ja nun bei weitem nicht das einzige Land mit einer einigermassen ernstzunehmenden (was die Waehlerzahl angeht) Linksaussen-Partei, das gehoert (ebenso wie eine halbwegs starke Rechtspartei, die wir in dieser Form nicht haben) nun einmal zu einem politischen Spektrum dazu.

Ich weiß, aber dass etwas gewöhnlich ist, heißt ja nicht, dass es auch normal ist. :rolleyes:


Die deutsche Linke ist da im Vergleich sogar eher noch gemaessigt, hat aber natuerlich dank der juengeren Vergangenheit auch einen schweren Stand (ich glaube, aehnliches schrieb ich bereits vor einigen Monaten einmal).

Auch das ist mir bekannt, wobei es in anderen Ländern dafür als Ausgleich wenigstens bürgerliche bzw. konservative Parteien gibt. Die vergleichsweise gemäßigte Ausrichtung der Linkspartei dürfte daran liegen, dass ihre Mitglieder und Wähler derzeit noch durch die Hartz-IV-Plasmafernseher und MP3-Player ruhiggestellt sind, in anderen Ländern gibt es eben nicht so einen fetten Sozialstaat!


Gerade die von dir zitierten Passagen finde ich uebrigens aeusserst populistisch; dem kleinen Mann wird vorgegaukelt, dass er dank der tollen Linkspartei zukuenftig ein groesseres, mithin sogar "gerechteres" Stueck vom Kuchen abbekommen wird.

Ja deswegen ja.


Der einzig halbwegs extremistisch, will sagen: sozialistisch anmutende Aspekt ist die staendige Forderung nach Gleichheit (die es von rechts ja aber auch gibt, wenn auch in anderem Zusammenhang).

Also das mit dem Spruch über die ,,D",,D",,R" und über Ackermann finde ich auch schon ziemlich eindeutig...


Was um alles in der Welt hattest du von unserem Vorzeigelinken denn erwartet?

Ich habe ja schon einige Interviews von Lafontaine gelesen und kannte natürlich auch seine ,,Positionen" im Großen und Ganzen. Dass er aber tatsächlich auf einem derart primitiven NSDAP-Niveau ,,argumentiert", hätte ich nicht gedacht.

Gruß, Daniel.

Preuße
11.01.2009, 18:39
Da ich die LiPa ja etwas besser kenne, weiß ich leider, dass viele so denken wie Lafo. Ich bin gespannt, ob die LiPa Ende 2009 2 Ministerpräsidenten stellen wird.

Kenshin-Himura
11.01.2009, 18:44
Da ich die LiPa ja etwas besser kenne, weiß ich leider, dass viele so denken wie Lafo.

Muss ja, sonst wäre Lafo ja nicht ihr Führer. Das ist dort wie eine Sekte, der rasende Mob ist dort schon richtig geil gemacht für Krieg und Gewalt.


Ich bin gespannt, ob die LiPa Ende 2009 2 Ministerpräsidenten stellen wird.

Früher oder später werden wir uns jedenfalls auf mehrere MP's von der Linkspartei einstellen müssen. Eine Entwürdigung und Beleidigung aller Opfer der SED! X(

Gruß, Daniel.

Preuße
11.01.2009, 18:46
Muss ja, sonst wäre Lafo ja nicht ihr Führer. Das ist dort wie eine Sekte, der rasende Mob ist dort schon richtig geil gemacht für Krieg und Gewalt.



Früher oder später werden wir uns jedenfalls auf mehrere MP's von der Linkspartei einstellen müssen. Eine Entwürdigung und Beleidigung aller Opfer der SED! X(

Gruß, Daniel.

Mich würde interessieren, welcher Teil gefährlicher für Deutschland wäre, die West-LiPa oder die Alt-SED (Ost-LiPa)?

Kenshin-Himura
11.01.2009, 19:14
Mich würde interessieren, welcher Teil gefährlicher für Deutschland wäre, die West-LiPa oder die Alt-SED (Ost-LiPa)?

Ich glaube nicht dass das einen großen Unterschied macht.

Gruß, Daniel.

Zimbelstern
11.01.2009, 20:14
"Die Linke" besteht in großen Teilen aus Altkommunisten der DDR und lacht sich über unseren neuen Gesamtstaat halbtot, da sie von SPD und Grün rein für eine künftige Mehrheitsbeschaffung salonfähig gemacht worden ist.

Die SED läßt grüßen. Seinerzeit in MV und immer noch in Berlin. In SA war meines Wissens der Kommunistenverein auch schon in der Regierungsverantwortung.

Münte gibt inzwischen sein "Ja" für die Landeskoalitionen ROT/ROT. Wann beginnt er, für den Bund zu lügen, wenn ROT/ROT/GRÜN in der Lage sind, UNION und FDP zu überflügeln? Wenn die Sozis und Grünen der Form halber nicht dieses Jahr mental kippen, wird es in der nächsten Legislaturperiode vorab eingefordert. Wenn sie ehrlich sind.

jak_22
12.01.2009, 11:49
WELT ONLINE: Was war für Sie die DDR?

Lafontaine: Ein Staat, in dem Gleichheit ohne Freiheit herrschte.

Wer behauptet, in der DDR herrschte Gleichheit, hat dermassen einen
an der Waffel, dass man sich den Rest schon schenken kann ...

Florian
12.01.2009, 14:15
Lafontaine ist Abschaum. Überzeugte Die-Linke-Wähler sind Abschaum.

Wie kann man nur so erbärmlich sein.

Dumme Biersäufer, die Playstation zocken und nichts für ihre Bildung tun, aber mein Geld haben wollen.



Denn Verantwortung, ich erinnere nur an das große Werk des Philosophen Hans Jonas, hieß immer soziale Verantwortung. Also Verantwortung des Stärkeren für den Schwächeren. Und das genau ist unser Begriff von Verantwortung. Und diese Definition zeigt auch, dass unser Menschenbild nicht nur auf den Schwächeren zielt, sondern auch ein ethischer Appell an den Stärkeren ist. Und dieser ethische Imperativ ist die Grundlage unseres Sozialstaates. Im Zentrum des Christentums steht übrigens nicht Eigenverantwortung, sondern Nächstenliebe.



Genau sowas meine ich.

Kenshin-Himura
12.01.2009, 15:46
WELT ONLINE: Was war für Sie die DDR?

Lafontaine: Ein Staat, in dem Gleichheit ohne Freiheit herrschte.

Wer behauptet, in der DDR herrschte Gleichheit, hat dermassen einen
an der Waffel, dass man sich den Rest schon schenken kann ...

Sag ich doch. Zumal wenn er dann in dem Interview auch noch so tut, als würde diese Gleichheit quasi 50% der ,,D",,D",,R" ausmachen, also zu 50% soll die ,,D",,D",,R" gut gewesen sein. Und wer so was sagt, bei dem kann man mir auch nichts mehr über dessen angeblich demokratischer Gesinnung erzählen. Und dann erlaube ich mir auch, sehr wohl Rückschlüsse auf die demokratische Gesinnung der gesamten Partei zu ziehen (deren Vorsitzender er schließlich ist, und die sich offensichtlich nicht über solche Äußerungen empört), und sehr wohl auch über die zahlreichen Wähler.


Genau sowas meine ich.

Die übliche Masche besonders von intellektuellem Sozialisten-Pöbel: Wer konservativ ist, bestimmen wir. Wer eine andere Meinung hat, ist nicht ,,konservativ" oder ,,liberal", also durchaus positive besetzte Begriffe, sondern jemand der angelbich Liberalismus und Konservatismus nur falsch verstanden hat. Links ist also, so der Neusprech, christlich, und rechts ist Verrat an der sogenannten christlichen ,,Kultur", wenn nicht sogar einfach nur zynisch und menschenverachtend. Das ist natürlich vollkommen ahistorischer Unsinn.

Gruß, Daniel.

Subcomandante Erhard
12.01.2009, 16:03
Habs zwar nicht gelesen, möchte aber dennoch an der Umfrage teilnehmen.

Kenshin-Himura
12.01.2009, 16:08
Habs zwar nicht gelesen, möchte aber dennoch an der Umfrage teilnehmen.

Das ist absolut erwünscht!

Gruß, Daniel.

Frank3
12.01.2009, 16:23
Das ist absolut erwünscht!

Gruß, Daniel.

Weil dein HIRN weich ist haste was gegen LINKS und NICHT weil du es DURCHDACHT hast , was er sagt . Was er sagt verstehst du GARNICHT . Was du verstehst ist diene Welt , wie die Welt wirklich ist ist dir NICHT gegeben .

Florian
12.01.2009, 16:55
Die übliche Masche besonders von intellektuellem Sozialisten-Pöbel: Wer konservativ ist, bestimmen wir. Wer eine andere Meinung hat, ist nicht ,,konservativ" oder ,,liberal", also durchaus positive besetzte Begriffe, sondern jemand der angelbich Liberalismus und Konservatismus nur falsch verstanden hat. Links ist also, so der Neusprech, christlich, und rechts ist Verrat an der sogenannten christlichen ,,Kultur", wenn nicht sogar einfach nur zynisch und menschenverachtend. Das ist natürlich vollkommen ahistorischer Unsinn.


Aber so macht man es sich auch etwas zu einfach, denke ich. Da haben Sauerländer und ich ja auch schon drüber gestritten. Man muss trennen zwischen der christlichen Tradition einerseits und der eigentlichen Grundaussage des Neuen Testaments andererseits. Wenn Lafontaine sich auf die Bibel bezieht und von dem Starken als für den Schwachen unbedingt verantwortlich spricht und dem Pöbel das Wort redet, hat er in gewisser Weise schon irgendwie Recht.

Der Sozialismus ist eigentlich nur die letztendliche Konsequenz christlichen Denkens.

Nur falsch ausgelegtes Christentum ist gutes Christentum. So bitter das auch ist und so gerne man sich in einem Entweder-Oder zwischen Islam, Liberalismus, sozialistischer Atheismus auf die vermeintlich gute Seite des Christentums schlagen will.

Akzeptanz des christlichen Konservatismus ist genauso eine trojanische Fehleinschätzung wie Wohlwollen gegenüber dem Liberalkonservatismus.

Was verstehst Du unter Liberalismus und inwiefern ist er deiner Meinung nach positiv besetzt?

Florian
12.01.2009, 16:58
...sind nicht ,,Eine kraeftige Prise Populismus, eine ordentlice Portion heisse Luft", wie du es nennst, sondern ein derart saublödes hirntotes Gerülpse, dass ein Volk, welches eine Partei wählt die SO ETWAS von sich gibt, es mehr als verdient hat, mit Karacho unterzugehen und sich dermaßen zu einem Buschvolk herunterzuentwickeln, dass es auch von den letzten Urwald-Jägern noch problemlos überrant und in deren Kochtöpfe gesteckt wird!

Gruß, Daniel.

Dem stimme ich zwar zu. Jedoch sei anzumerken, dass es schon Buschvolk ist, das dort kräftig mitwählt.

Kenshin-Himura
12.01.2009, 17:07
Der Sozialismus ist eigentlich nur die letztendliche Konsequenz christlichen Denkens.

Das kann man so pauschal kaum sagen, da das NT z.Bsp. recht steuer-feindlich ist, was ja von den Linken gerne verschwiegen wird. Auch Nichtsnutze und faule Säcke werden im NT relativ negativ bewertet. Also ein absolutes rotes Tuch für alle Linken eigentlich!


So bitter das auch ist und so gerne man sich in einem Entweder-Oder zwischen Islam, Liberalismus, sozialistischer Atheismus auf die vermeintlich gute Seite des Christentums schlagen will.

Das will ich ja noch nichtmal. Ich bin auch skeptisch, ob das Christentum der Welt wirklich so viel gebracht hat. Und dennoch halte ich es für zu stark an den Haaren herbeigezogen, dass man automatisch links sein muss wenn man Christ ist.


Was verstehst Du unter Liberalismus und inwiefern ist er deiner Meinung nach positiv besetzt?

Bei der positiven ,,Besetzung" bezog ich mich nicht auf den Liberalismus selbst sondern auf den Begriff ,,liberal". Unter ,,Liberalismus" verstehe ich, den Menschen alle Freiheiten zu lassen, die die Freiheit und die Unversehrtheit Anderer nicht direkt einschränken. Wo diese Einschränkungen anfangen, ist natürlich im Einzelfall Auslegungssache. Liberalismus muss auch anti-totalitär sein. Liberalismus sagt noch nichts darüber aus, welche gesellschaftlichen Werte anzustreben sind, bzw. ob es überhaupt verbindliche Werte geben sollte. Es können also gesellschaftlichen Werte mit dem Liberalismus verbunden werden oder auch nicht. Liberalismus ist also nicht gleich Liberalismus.

Gruß, Daniel.

Florian
12.01.2009, 17:29
Das kann man so pauschal kaum sagen, da das NT z.Bsp. recht steuer-feindlich ist, was ja von den Linken gerne verschwiegen wird. Auch Nichtsnutze und faule Säcke werden im NT relativ negativ bewertet. Also ein absolutes rotes Tuch für alle Linken eigentlich!



Das will ich ja noch nichtmal. Ich bin auch skeptisch, ob das Christentum der Welt wirklich so viel gebracht hat. Und dennoch halte ich es für zu stark an den Haaren herbeigezogen, dass man automatisch links sein muss wenn man Christ ist.

Gruß, Daniel.


Die Parallele zwischen Christentum und Sozialismus beginnt aber auf einer wesentlich grundlegenderen Ebene und hat gar keinen so praktischen Bezug. Es geht auch nicht um die eigentliche Lehre Jesu, die eigentlich eine frohe Botschaft für alle Müden und Schwachen war. Wie Nietzsche es sagt, war es das Dysangelium des Paulus, welches die eigentliche Friedensbewegung, die durch Jesus hätte entstehen können, ins genaue Gegenteil verkehrte. Indem er das Schwergewicht des Lebens ins Jenseits legte und den Hass auf alles Wohlgeratene und Höhere predigte. Denn hierin zeigt sich die Wesensverwandtschaft zum Sozialismus: als Utopie, als etwas, dem jeder Erfahrungswert widerspricht, das um seiner Selbst willen durchgezogen wird. Mit gläubigen Christen zu streiten ist genauso fruchtlos, wie mit überzeugten Sozialisten. Man glaubt das, was sich besser anfühlt, nicht was mehr Sinn macht. Und wer dem widerspricht kommt auf den (medialen) Scheiterhaufen.



Paulus hat die Frohe Botschaft korrumpiert

Paulus hat, nach Nietzsches Ansicht, die Frohe Botschaft der reinen Lebenspraxis in die allerschlimmste verkehrt und so den Erlöser wirklich ans Kreuz geschlagen. Mit seiner Lüge vom wiedererstandenen Jesu verlegte er das gesamte Schwergewicht des Daseins hinter das Dasein und leistete jener Entwicklung den Vorschub, die zur Ausbildung der christlichen Dogmen führte.

Die Korruption dessen, was der Erlöser war und wollte, hat schon innerhalb der ersten Gemeinde eingesetzt, mit Paulus und den Evangelisten. Paulus, "dieser größte aller Apostel der Rache" vollendete den in der Kreuzigung vollzogenen Sieg der jüdischen Orthodoxie. Indem in die heilsgeschichtliche Position der Juden nunmehr alle Mühsamen und Beladenen gerückt werden, wird das Ressentiment universell.

Die Jünger und Paulus, sagt Nietzsche, sie haben die Verkündigung Jesu zum Opfer des Milieus der kleinen Leute und ihres Aberglaubens gemacht. Die Verkündigung ist unter die "kleinen Mucker" gefallen und nach deren Muckertum verstanden und umgedeutet worden. So wird Jesus ein Opfer der kleinen Leute.

Durch die Verlagerung aller Hoffnungen auf ein Dasein nach dem Dasein wird jedem Tatsachensinn der Boden entzogen. Die Folge ist eine die ganze Natur umfassende Entwertung der Realität; in letzter Konsequenz führt die ressentimentgeladene Grundstimmung der christlichen Religion zu einer nihilistischen Einstellung zum eigenen Leben. "So zu leben, dass es keinen Sinn mehr hat zu leben, das wird jetzt zum Sinn des Lebens.. .Nihilist und Christ, das reimt sich nicht bloss.."

Paulus erriet, wie man mit dem Symbol "Gott am Kreuz" alles Unten-Liegende, alles Heimlich-Aufrührende, die ganze Erbschaft anarchistischer Umtriebe im Reich, alles klein halten könne. Letztlich sei Paulus der alte Saulus geblieben, der Verfolger Gottes. Der frohen Botschaft folgte auf dem Fuß die allerschlimmste, die des Paulus. In Paulus verkörperte sich der Gegensatz-Typ zum frohen Botschafter, das Genie im Hass, in der Vision des Hasses, in der unerbittlichen Logik des Hasses. Auch die Lehre vom Gericht stammt von ihm. Er entdeckte, dass der Glaube ein Heilmittel für solche ist, die unfähig sind, das zu tun, was sie für richtig halten. "Der Priester lebt von den Sünden, er hat nötig, dass gesündigt wird" (Ant). Die Priester nennt der Philosoph mitunter "tückische Zwerge".

Paulus hat im großen Stil wieder aufgerichtet, was Christus durch sein Leben annulliert hat. Er hat das Christentum in sein Gegenteil verkehrt. "Ein schauderhafter Mischmasch von griechischer Philosophie und Judentum: der Asketismus, das beständige Richten und Verurteilen: die Rangordnung. "Heilmittel der Verstimmten". Schon Paulus meinte, "ein Opfer sei nötig, damit die tiefe Verstimmung Gottes über die Sünde aufgehoben werde, und seitdem haben die Christen nicht aufgehört, ihr Missbehagen über sich selber an einem Opfer auszulassen - sei dies nun die Welt, die Geschichte oder die Vernunft oder die Freude oder die friedliche Ruhe anderer Menschen - irgend etwas Gutes muss für ihren Sinn sterben - wenn auch nur in effigie."

"Paulus konnte im Grunde das Leben des Erlösers überhaupt nicht brauchen - er hatte den Tod am Kreuz nötig und etwas mehr noch.." "Ein Gott für unsere Sünden gestorben: eine Erlösung durch den Glauben: eine Wiederauferstehung nach dem Tod - das sind alles Falschmünzereien des eigentlichen Christentums, für die man jenen unheilvollen Querkopf(Paulus)verantwortlich machen muss.."

Kenshin-Himura
12.01.2009, 17:35
Die Parallele zwischen Christentum und Sozialismus beginnt aber auf einer wesentlich grundlegenderen Ebene und hat gar keinen so praktischen Bezug.

Die Parallelen sehe ich durchaus, und diese führen ja dann zu der Liberalismus-Kritik im Christentum, in der sie sich in der Tat teilweise sehr ähnlich mit den Sozialisten sind. Aber stärker in gesellschaftlichen Fragen als in wirtschaftlichen, also das Christentum ist relativ un-liberal in gesellschaftspolitischen Ansichten. Aber was sollte dich daran eigentlich stören? Ich habe bisher nicht den Eindruck gehabt dass du sonderlich viel von stark marktwirtschaftlicher Orientierung oder gar gesellschaftlichem Liberalismus hältst.

Gruß, Daniel.

Florian
12.01.2009, 17:47
Die Parallelen sehe ich durchaus, und diese führen ja dann zu der Liberalismus-Kritik im Christentum, in der sie sich in der Tat teilweise sehr ähnlich mit den Sozialisten sind. Aber stärker in gesellschaftlichen Fragen als in wirtschaftlichen, also das Christentum ist relativ un-liberal in gesellschaftspolitischen Ansichten. Aber was sollte dich daran eigentlich stören? Ich habe bisher nicht den Eindruck gehabt dass du sonderlich viel von stark marktwirtschaftlicher Orientierung oder gar gesellschaftlichem Liberalismus hältst.

Gruß, Daniel.

Man sollte nicht Katholizismus oder fundamental konservativen Protestantismus mit dem gesamten Christentum verwechseln.

Natürlich halte ich nichts vom gesellschaftlichen Liberalismus. Deshalb hab ich bisher ja auch nie etwas gegen christlich Konservative gesagt und fand auch, dass sie irgendwie halt doch dazugehören. Jetzt bin ich aber der Ansicht, dass sie den Keim dessen überall hineinschleppen, der letztlich über Aufklärung und Protestantismus zu Sozialismus, deutschen Selbsthass und Gutmenschentum führt.

In marktwirtschaftlicher Hinsicht bin ich schon für einen gewissen Grundliberalismus, für niedrigere Steuern und weniger Staat, da ich den freien Markt und einen gemäßigten Kapitalismus als den Antrieb für technischen Fortschritt betrachte. Man sollte dabei aber nicht so kurzfristige und egoistische Ziele anstreben, wie es heute Gang und Gäbe ist. Das habe ich bisher kritisiert. Vor allem im Zusammenhang mit Masseneinwanderungen, um ein Heer an Arbeitslosen zu halten, wobei gleichzeitig jahrtausendlange evolutionäre Gestaltungsprozesse innerhalb weniger Jahre unwiederbringlich zerstört werden uvm..

Dubidomo
05.03.2009, 00:16
Die Fans der Linkspartei werfen ihren Gegnern ja gerne vor, dass diese falsch und unfair über die Linke berichten würde. Wenn ihre Politiker aber in Interviews von sich aus offen Klartext über ihre kranke Gesinnung sprechen, ist der Vorwurf schlechter zu halten. Natürlich besteht auch da theoretisch die Möglichkeit der Verfälschung durch Journalisten, aber dies wäre in so einem krassen Fall wie bei dem in diesem Thread zu diskutierenden Interview garantiert schon öffentlich kritisiert worden. Auch finde ich interessant, dass über das Interview quasi gar kein Aufschrei kommt.

Das Interview ist schon etwas älter (3.12.08), dennoch kann ich es euch einfach nicht vorenthalten, weil es so ziemlich Alles in den Schatten stellt was ich bisher von der Linkspartei gehört habe. Ich entdeckte es gerade durch Zufall:
http://www.welt.de/politik/article2947641/Sind-Sie-etwa-ein-Liberaler-Herr-Lafontaine.html?nr=17&pbpnr=0

Auf eine konkrete Bewertung des ,,Inhalt" und eine konkrete Begründung warum ich so sprachlos über dieses Interview bin, erspare ich mir hier zunächst, liefer ich vielleicht im Verlauf des Threads noch nach. Ich weiß nicht, ob ich jemals schonmal ein Interview mit solch saudummen und lächerlichen Antworten gelesen habe. Der redet ja noch unverblümter über seine Ideologie und seine saudummen Sprüche als ich dachte, und dies dermaßen platt und bekloppt, das ist 1:1 auf übelstem NPD-Niveau. Dass so viele Deutsche auf so was abfahren, ist deprimierend.

Wer das Inteview gelesen hat: Es soll in ein paar Jahren bloß niemand sagen, er hätte nicht gewusst... Deswegen stelle ich es hier ein.

edit: In der Umfrage sollte natürlich eigentlich die Option der Mehrfach-Nennung bestehen, hatte mich verclickt... :rolleyes:

Gruß, Daniel.

Ich geh mal davon aus, dass deine Kritik darin zu suchen ist, dass du die Richtung und die Ziele eines Lafontaine partout nicht abkannst. Das ist verständlich aber nicht begründet, es sei denn du kennst nur deine Interessen. Darum empfehle Leuten wie dir ihre Firma auf einer einsamen Insel zu errichten, weil sie da niemand stört und keiner das Geschäft vermiesen oder ein Staat sie zwecks Umverteilung abzocken kann. Ihr braucht keinen anderen! Dann reicht eine einsame Insel immer aus!

Kenshin-Himura
05.03.2009, 15:12
Ich geh am davon aus, dass deine Kritik darin zu suchen ist, dass du die Richtung und die Ziele eines Lafontaine partout nicht abkannst. Das ist verständlich aber nicht begründet, es sei denn du Gunsten nur deiner Interessen. Darum empfehle Leuten wie dir ihre Firma auf einer einsamen Insel zu errichten, weil sie da niemand stört und keiner das Geschäft vermiesen oder ein Staat sie zwecks Umverteilung abzocken kann. Ihr braucht keinen anderen! Dann reicht eine einsame Insel immer aus!

Nein, sie ist auch darin zu suchen dass Lafontaine unfassbaren Nonsens von sich gibt. :rolleyes: Deine Logik "geh doch nach drüben", ist ein alter Hut, die nur meine Auffassungen in dieser Hinsicht bestätigt. :rolleyes:

Dubidomo
05.03.2009, 16:39
Nein, sie ist auch darin zu suchen dass Lafontaine unfassbaren Nonsens von sich gibt. :rolleyes: Deine Logik "geh doch nach drüben", ist ein alter Hut, die nur meine Auffassungen in dieser Hinsicht bestätigt. :rolleyes:

Dann belege doch anhand des Wirtschaftskreislaufes, inwiefern und wo Oskar falsch liegt.


Zu deiner Information!
Ich habe meinen Beitrag von heute Nacht aufgemöbelt und die Schreibfehler beseitigt.

Kenshin-Himura
06.03.2009, 10:51
Dann belege doch anhand des Wirtschaftskreislaufes, inwiefern und wo Oskar falsch liegt.


Zu deiner Information!
Ich habe meinen Beitrag von heute Nacht aufgemöbelt und die Schreibfehler beseitigt.

Es geht hier nicht um Wirtschaftskreisläufe oder Wirtschaft überhaupt, sondern über seine "Theorieen" zur Demokratie und zum SED-Mörderstaat:
http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2623514&postcount=3

Dubidomo
06.03.2009, 12:09
Es geht hier nicht um Wirtschaftskreisläufe oder Wirtschaft überhaupt, sondern über seine "Theorieen" zur Demokratie und zum SED-Mörderstaat:
http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2623514&postcount=3

Dann belege doch endlich, was an den von dir zitierten Aussagen Oskars nicht stimmen soll. Da ist alles zutreffend. Auch wenn es dir nicht gefällt, darauf kommt es nicht an! Mir scheint du bist ein Subjektivist, der alles, was ihm nicht gefällt, ablehnt.
Weise nach, warum es nicht stimmen soll, dann kann ich nachvollziehen, ob zutrifft, was du sagst.

Fiel
06.03.2009, 13:18
Dann belege doch endlich, was an den von dir zitierten Aussagen Oskars nicht stimmen soll. Da ist alles zutreffend. Auch wenn es dir nicht gefällt, darauf kommt es nicht an! Mir scheint du bist ein Subjektivist, der alles, was ihm nicht gefällt, ablehnt.
Weise nach, warum es nicht stimmen soll, dann kann ich nachvollziehen, ob zutrifft, was du sagst.
Z.B. sagt der Lafo, dass die 1. Fabrikhalle, die der Fabrikant gebaut hat, ihm selber gehöre, die 2. und die folgenden aber auch den Arbeitern gehören müsse, ebenso die Gewinne. Was meinst du wann die Arbeiter ihre Arbeit einstellen und ein Schild raushängen: wegen Reichtum geschlossen?

Dubidomo
06.03.2009, 14:06
Z.B. sagt der Lafo, dass die 1. Fabrikhalle, die der Fabrikant gebaut hat, ihm selber gehöre, die 2. und die folgenden aber auch den Arbeitern gehören müsse, ebenso die Gewinne. Was meinst du wann die Arbeiter ihre Arbeit einstellen und ein Schild raushängen: wegen Reichtum geschlossen?

Bist du der Diener von Kenshin-Himura?

Fiel
06.03.2009, 14:51
Bist du der Diener von Kenshin-Himura?
Ja, warum?

Anarchist
06.03.2009, 16:42
die Linkspartei ist ein haufen linkspopulistischer schwätzer, und Lafontaine ist nur einer davon. Man kann sie einfach nicht ernstnehmen.

Dubidomo
06.03.2009, 23:36
Ja, warum?

Nein, nicht!

Der Gefragte darf für sich selbst sprechen. Oder willst du ihm das verbieten?