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Vollständige Version anzeigen : Darwin-Jahr 2009 - Die elf populärsten Irrtümer



marc
09.01.2009, 10:07
http://www.darwin-jahr.de/

http://img301.imageshack.us/img301/13/darwinffmue5.jpg (http://imageshack.us)



Anlässlich des Darwin-Jahres 2009 listen wir die elf populärsten Irrtümer auf.

Wer den gesamten Artikel lesen will: http://dasmagazin.ch/index.php/was-darwin-wirklich-meinte/


Erster Irrtum: Darwin ist der Vater der Evolutionstheorie
Darwin war der entscheidende Mann.Aber der erste war er nicht.

Wir feiern in diesem Jahr also gleich drei Jubiläen: 200 Jahre Evolutionstheorie (Lamarck, 1809), 200 Jahre Darwin (geboren 1809) und 150 Jahre «Die Entstehung der Arten» (Darwin, 1859).
Lamarck wird heute oft belächelt – zu Unrecht. Seine Theorie war mutig und einleuchtend. Sein Pech war, dass er auf den falschen Mechanismus setzte: auf Training. Tiere könnten ihren Körper durch «tätigen Gebrauch ihrer Organe» verbessern und diese Verbesserungen würden an die Nachkommen vererbt, glaubte Lamarck.

Charles Darwin hat Lamarcks Theorie dann entscheidend verbessert. Seine «Entstehung der Arten» enthält eigentlich ein ganzes Bündel von Theorien. Die wichtigsten sind: 1. Es gibt eine Evolution – das heisst, die Arten verändern sich. 2. Alle Arten stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. 3. Der hauptsächliche Mechanismus der Evolution ist die natürliche Selektion.

Einzig der Mechanismus der Evolution blieb noch Jahrzehnte umstritten, was daran lag, dass im 19. Jahrhundert die Funktionsweise der Vererbung noch völlig im Dunkeln lag. Heute wissen wir: Die Giraffe kann ihren Hals noch so strecken – die Gene, die sie ihrem Kalb vererbt, werden davon unberührt bleiben.



Zweiter Irrtum: der Stärkste überlebt

Darwin sah selber ein, dass seine Wortwahl nicht so geschickt war, und benutzte statt «natürliche Selektion» später manchmal den Ausdruck «survival of the fittest». Das birgt ein weiteres Missverständnis: Das englische «fit» bedeutet «geeignet» – «survival of the fittest» also «Überleben der Geeignetsten». Die Geeignetsten können aber je nach Umweltbedingungen auch einmal die Kleinsten oder Dicksten sein.

Doch auch «Überleben der Geeignetsten» ist kein sehr glücklicher Begriff. Viele Biologen sind der Meinung, dass «Eliminierung der Ungeeigneten» den Evolutionsmechanismus treffender beschreibt: Wer mit seiner Umwelt nicht zurechtkommt, der stirbt – die anderen überleben. Häufig ist die Situation nämlich nicht so eindeutig wie bei der Giraffe während der Dürre; es gibt verschiedene gute Strategien – entsprechend vielfältig ist die Natur.

«Niemals hätten sich die Pfauen mit ihren hinderlichen Schwänzen in der Evolution entwickelt, wenn zum Überleben immer nur die ‹Besten› ausgewählt worden wären», schrieb der Evolutionsbiologe Ernst Mayr (1904–2005).


Dritter Irrtum: Es gibt keine Beweise für die Evolution

Evolution findet statt – dies ist eine Tatsache. Dass sich Arten verändern, wird heute kaum mehr jemand bestreiten. Sie verändern sich hier und jetzt: Mikroorganismen etwa werden zum Leidwesen des Menschen relativ rasch resistent, wenn man sie allzu sorglos mit Antibiotika bekämpft. Der Kabeljau ist im Atlantik infolge des starken Drucks der Fischerei deutlich kleiner und früher geschlechtsreif als noch vor wenigen Jahrzehnten. Der Heilige Pippau, ein gelber Korbblütler, hat laut einer Untersuchung in Montpellier heute auf Stadtgebiet deutlich schwerere Samen als noch vor zwölf Jahren. Hier zeigt sich exemplarisch die Wirkungsweise der natürlichen Selektion: In einer Stadt können vornehmlich schwere Samen keimen, die in der Nähe der Mutterpflanze bleiben. Die leichten, weit fliegenden Samen hingegen landen mit grosser Wahrscheinlichkeit auf dem Asphalt – sie stammen also von einem «ungeeigneten» Pflanzentypus, der auf diese Weise automatisch eliminiert wird. Auf dem Land hingegen gibt es keinen Trend zu schwereren Samen.

Auch neue Arten entstehen hier und jetzt: In den USA ist die Population der Hagebuttenfliege in Spaltung begriffen – es entsteht gerade eine neue Art, die Apfelfruchtfliege, die ihre Eier in Äpfel statt Hagebutten legt. In der Nähe von Bonn spaltet sich derzeit eine Feuersalamander-Population: Die eine Gruppe pflanzt sich in Bächen fort, die andere in stehenden Gewässern. Die genetischen Unterschiede sind bereits deutlich.


Vierter Irrtum: die Evolutionstheorie ist nur eine Theorie

Falsch an der Aussage ist jedoch das Wörtchen «nur». Eine wissenschaftliche Theorie ist keine beliebige Mutmassung, sondern, so definiert es die Nationale Wissenschaftsakademie der USA, eine «gut belegte Erklärung für einen Aspekt der Natur, die Tatsachen, Gesetzmässigkeiten, Schlussfolgerungen und überprüfte Hypothesen beinhalten kann». Das gesamte Wissen der Physik steckt in Theorien. Die Gravitationstheorie ist auch «nur» eine Theorie, aber offensichtlich halten sich die Planeten daran.

Bereits Darwin hat auf die Verwandtschaft im Bauplan der Wirbeltiere hingewiesen: «Was kann es Sonderbareres geben, als dass die Greifhand des Menschen, der Grabfuss des Maulwurfs, das Rennbein des Pferdes, die Ruderflosse der Seeschildkröte und der Flügel der Fledermaus sämtlich nach demselben Modell gebaut sind und gleiche Knochen in derselben gegenseitigen Lage enthalten?»

Ein weiterer starker Hinweis auf die gemeinsame Abstammung kommt aus der DNA-Analyse.



Fünfter Irrtum: Etwas so Kompliziertes wie das Auge kann nicht durch Zufall entstanden sein

Hinter dieser oft geäusserten Behauptung steckt die falsche Vorstellung, die Evolution sei ein rein zufälliger Prozess. Der Evolutionsmechanismus besteht jedoch aus zwei unabhängigen Stufen: Variation und Selektion. Unter Variation versteht man alle Vorgänge, die dafür sorgen, dass die Individuen genetisch verschieden sind – zum Beispiel Mutationen im Erbgut. Alle an der Variation beteiligten Prozesse geschehen rein zufällig. Bei der anschliessenden Selektion hingegen entscheidet sich im Konkurrenzkampf, welches dieser Individuen sich fortpflanzen kann und welches nicht. Wenn dieser Vorgang auch nicht rein deterministisch ist, so ist er doch keineswegs zufällig.

Der Evolutionsbiologe Ernst Mayr hat es einmal so formuliert: «Auf die alte Frage: ‹Zufall oder Notwendigkeit?› fand Darwin eine brillante Antwort: Beides trifft zu! Bei der Variation, der Entstehung von Neuem, dominiert der Zufall – bei der Selektion, wo sich entscheidet, wer überlebt, überwiegt die Notwendigkeit.»

Die Biologen verstehen den Prozess mittlerweile ziemlich genau: Das Ur-Auge bestand aus lediglich zwei Zellen und konnte nur hell und dunkel unterscheiden. Man findet es heute noch, beispielsweise bei bestimmten Ringelwurmlarven. Aus diesen einfachen Anfängen haben sich Schrittchen für Schrittchen ausgereifte Augen entwickelt. Dass jede noch so kleine Verbesserung der Sehfähigkeit einen Selektionsvorteil bedeutete, ist kaum zu bestreiten.



Sechster Irrtum: Die Zeit hat nicht gereicht

Ein berühmtes Beispiel ist der Birkenspanner – ein Schmetterling, den es in einer hellen und einer dunklen Variante gibt. Als sich im 19. Jahrhundert in Manchester wegen der Luftverschmutzung die Birken verdunkelten, hatten die dunklen Spanner plötzlich eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit. In nur fünfzig Jahren schnellte ihr Anteil an der ganzen Population von unter zehn auf über neunzig Prozent hoch. Genauso rasch ging es mit den dunklen Birkenspannern wieder abwärts, als sich im 20. Jahrhundert die Luft wieder verbesserte.

Computersimulationen haben gezeigt, dass die Entwicklung von einfachen Vorstufen zu einem hochdifferenzierten Linsenauge innerhalb von 500 000 Jahren möglich ist.


Siebter Irrtum: Es gibt unerklärliche Lücken bei den Fossilien

So hat ein «Intelligent Design»-Vertreter 1994 moniert, man kenne keine Übergangs-stadien zwischen den Walen und ihren an Land lebenden Vorfahren. Dann wurden jedoch innerhalb eines Jahres die fossi-len Überreste von gleich drei derartigen Mischwesen gefunden. Eines davon ist Ambulocetus («laufender Wal»), der tatsächlich aussah wie ein Wal mit Beinen und sowohl gehen als auch schwimmen konnte. Wie anders könnte man diese Erscheinung erklären als eben mit der Theorie der gemeinsamen Abstammung?

Das wohl eindrücklichste Fossil der letzten Jahre fand die Forschungsgruppe des amerikanischen Paläontologen Neil Shubin 2004 in Nordkanada: Sie stiess auf den Missing Link zwischen Meeres- und Landwirbeltieren. Der Fund beruhte gewissermassen auf einer Vorhersage. Shubin hatte vermutet, dass so ein Tier vor etwa 375 Millionen Jahren in einem urzeitlichen Fluss gelebt haben musste. Als er in entsprechendem Gestein suchte, fand er prompt Überreste eines Fisches mit Hals, Armen und Handgelenken.


Achter Irrtum: Evolution bedeutet Fortschritt

«Verwende niemals die Worte ‹höher› oder ‹niedriger› », hatte sich Darwin gemäss einer privaten Notiz einmal vorgenommen.

Oft genug läuft die Evolution rückwärts. Mehr als 99 Prozent aller Arten, die jemals existiert haben, sind ausge-storben – die meisten erwischts schon nach wenigen Millionen Jahren. Gewiss, wunderbare Augen haben sich entwickelt, doch sie verkümmern auch wieder (Maulwurf, Grottenolm). Aus mancher einst stolzen Art ist ein simpler Parasit geworden. Libellen haben schon vor 330 Millionen die Flugkunst bis zur Perfektion entwickelt, doch die vergleichsweise simplen Fliegen, die sich hundert Millionen Jahre später von ihnen abspalteten, haben ihnen dennoch den Rang abgelaufen. Unser Geruchssinn ist auf schmerzliche Weise degeneriert; mehr als die Hälfte der dafür zuständigen Gene sind funktionsunfähig – wir machen jetzt alles mit den Augen. Was muss das für ein Riechen gewesen sein, früher!

Er muss aber erstens wissen, dass gerade die besonders komplexen Arten meistens nicht sehr lange überdauern (das wird auch beim Menschen nicht anders sein).

«Nach allen vernünftigen und fairen Kriterien sind Bakterien die vorherrschende Lebensform auf der Erde – und sie sind es auch immer gewesen.»


Neunter Irrtum: Darwin war ein Sozialdarwinist

Charles Darwins Lehre ist wie kaum eine andere politisch missbraucht worden. Am übelsten trieben es die Sozialdarwinisten, welche die Selektion selber in die Hand nehmen und über angeblich «wertes» und «unwertes» menschliches Leben entscheiden wollten. Darwin deswegen aber für Hitlers Ausmerzungsprogramme verantwortlich zu machen, wäre absurd. Umgekehrt haben es viele Theoretiker geschafft, aus der Evolutionstheorie eine humanistische Lehre herauszulesen.

Darwins eigene Haltung war aus heutiger Sicht ambivalent. Niemals hat er eugenische Programme gefordert oder gar unterstützt. Doch hat er einmal sein Bedauern darüber geäussert, dass «auch die schwächeren Glieder der zivilisierten Gesellschaft ihre Art fortpflanzen». Umgekehrt hat er Zeit seines Lebens gegen die Sklaverei gekämpft («ein monströser Schandfleck auf unserer gerühmten Freiheit»). Es sei bloss eine «künstliche Grenze», schrieb Darwin, die den Menschen davon abhalte, «seine Sympathie auf alle Menschen aller Nationen und Rassen auszudehnen».


Zehnter Irrtum: Der Mensch stammt vom Affen ab

Diese Formulierung ist nicht falsch, aber seltsam. Würden wir denn auch sagen: «Der Schimpanse stammt vom Affen ab»? Biologisch gesehen, sind wir unseren nächsten Verwandten derart ähnlich, dass, wie es der Autor Jared Diamond ein-mal formulierte, «ein Zoologe von einem fremden Stern nicht zögern würde, den Menschen als dritte Schimpansenart zu klassifizieren» – neben Zwerg- und Gewöhnlichem Schimpansen.

Namhafte Forscher plädieren aus diesem Grund dafür, den Menschen in die Schimpansen-gattung Pan umzuteilen. Aus dem Homo sapiens würde dann der Pan sapiens, was ja auch nicht schlecht klingt.
Die einzige natürliche Formulierung kann daher nur lauten: «Der Mensch ist ein Affe.» Wer Mühe hat, diesen Satz über die Lippen zu bringen, der hat Darwin letztlich immer noch nicht ganz verdaut.


Elfter Irrtum: Evolution und Religion widersprechen sich

Die Evolutionstheorie kommt ohne über-natürliche Prozesse aus, und vermutlich glauben die meisten ihrer Verfechter nicht an Gott. Dennoch gibt es auch den Typus des gläubigen Evolutionsbiologen. Theodosius Dobzhansky (1900–1975) war der führende amerikanische Evolu-tionist des 20. Jahrhunderts – von ihm stammt der Satz: «Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn, wenn man es nicht im Lichte der Evolution betrachtet.» Gleichzeitig war Dobzhansky ein tief religiöser Christ und hat jeden Abend gebetet. «Die Schöpfung», schrieb er, sei «ein an-haltender Prozess, nicht ein Ereignis einer fernen Vergangenheit.»

So sind auch längst nicht alle Vertreter der Kirchen gegen die Evolution. Schon Frederick Temple (1821–1902), der spätere Erzbischof von Canterbury, konnte in der Vorstellung eines Gottes, der eine Welt gemacht hat, die sich selber macht, etwas Wunderbares erkennen. Und sogar der Vatikan hat sich mittlerweile mit der Evolution versöhnt: «Recht verstandener Schöpfungsglaube und recht verstandene Evolutionslehre stehen sich nicht im Wege», erklärte Papst Johannes Paul II. (1920–2005)

Doch auch von der Minimalversion eines Urheber-Gottes, der das ganze Weltenspektakel wenigstens in Fahrt brachte, hat sich Darwin später distanziert: «Das Geheimnis des Anfangs aller Dinge ist für uns unlösbar; und ich für meinen Teil muss mich bescheiden, ein Agnostiker zu bleiben.»

cajadeahorros
09.01.2009, 10:26
Ich habe keine Hoffnung dass in irgendeinem deutschen Magazin ein auch nur annähernd gelungener Artikel zu lesen sein wird, auch wenn der "11. Irrtum" natürlich eine brave Verbeugung vor den immer weiter die Oberhand gewinnenden Priesterlein ist, völlig deplatziert in dieser an sich stimmigen Liste.

Zu 5. könnte man auch fragen, warum Gott das scheinbar so ähnliche Linsenauge von Weichtieren und Wirbeltieren aus zwei grundsätzlich verschiedenen Bauplänen entwickelte, einer hätte doch gereicht.

Zu 7. könnte man auch anmerken dass eine von den Gegnern Darwins schon einmal aufgebauschte "unerklärliche Lücke" bereits einmal geschlossen wurde, durch den Urvogel, den jeder kennt. Dass das Schließen der neuen Lücke bereits ohne größeres Echo in den Medien stattfand zeigt den allgemeinen Verfall des Wissens und der Wissenschaft, die Medien berichten lieber über den Papst.

Polemi
09.01.2009, 10:30
http://www.darwin-jahr.de/

http://img301.imageshack.us/img301/13/darwinffmue5.jpg (http://imageshack.us)



Wer den gesamten Artikel lesen will: http://dasmagazin.ch/index.php/was-darwin-wirklich-meinte/
Zu Irrtum eins, bzw. den Ideen Lamarcks empfiehlt sich mal die Lektüre des Homchens von Laßwitz, da ist die Idee der gesteuerten Evolution mal ganz nett in Szene gesetzt!

marc
09.01.2009, 10:42
auch wenn der "11. Irrtum" natürlich eine brave Verbeugung vor den immer weiter die Oberhand gewinnenden Priesterlein ist, völlig deplatziert in dieser an sich stimmigen Liste.

Bei dem elften Irrtum wird im Gesamtartikel noch darauf hingewiesen, dass er vorraussetzen würde, die Bibel sinnbildlich zu lesen, wofür es sicher auch stichhaltige theologische Gründe gibt, die über den krampfhaften Rettungsversuch hinausgehen.
(Jesus selbst spricht in Gleichnissen, Paulus beschreibt die Abstammungsgeschichte als "sinnbildlich zu verstehen", da die Israeliten nicht wirklich von einer "Freien" statt von einer "Sklavin" abstammen würden, sondern eben sinnbildlich von einer "Freien" - in den Weisheitsbüchern findest du zahlreiche Kommentare, die deutlich machen, dass auch die Genesis nicht als wortwörtlicher Schöpfungsbericht zu verstehen ist et cetera.)

Aber vorallem der zehnte Irrtum und der elfte Irrtum scheinen doch in nicht überbrückbarer Spannung zueinander zu stehen, denn wenn der Mensch nicht "nur" vom Affen abstammt, sondern genau genommen gilt:


«Der Mensch ist ein Affe.» Wer Mühe hat, diesen Satz über die Lippen zu bringen, der hat Darwin letztlich immer noch nicht ganz verdaut.

Dann schließen sich Religion und Evolutionstheorie tatsächlich aus, und der Irrtum müsste eigentlich lauten: "Alle religiösen Menschen bekämpfen die Evolutionstheorie" - Oder irgendetwas vergleichbares.

Aber da ich den Artikel alles in allem so gelungen, pointiert und stichhaltig fand, wollte ich ihn trotzdem verlinken.



Zu 5. könnte man auch fragen, warum Gott das scheinbar so ähnliche Linsenauge von Weichtieren und Wirbeltieren aus zwei grundsätzlich verschiedenen Bauplänen entwickelte, einer hätte doch gereicht.

Tjoa, man könnte auch fragen, wieso überhaupt erst soviele Lebewesen entstehen und aussterben mussten, bevor dann der Mensch die Bühne betrat.
Kurz: Wieso mussten Dinosaurier entstehen und aussterben, wenn es nur um das Seelenheil von vielen Jahren später sich entwickelnden Menschen geht.

http://img301.imageshack.us/img301/9751/ursuppehe7.jpg (http://imageshack.us)

marc
09.01.2009, 11:38
http://www.darwin-jahr.de/
Über diese Website findet man noch mehr:


Wie man mit Argumenten gegen Evolution umgehen sollte

http://www.martin-neukamm.de/argument.html




1. "Die Evolutionstheorie enthält Postulate, die nicht naturwissenschaftlich erforschbar (unbeweisbar) sind."

Wäre die erkenntnistheoretische Richtung des Empirismus (derzufolge sich Wissenschaft nur mit dem direkt Beobachtbaren und jederzeit Feststellbaren beschäftigen darf), richtig, dürfte sich Naturwissenschaft nicht nur nicht mit den historisch vergangenen und unbeobachtbaren Aspekten der Evolution, sondern auch nicht mit Disziplinen wie der Kosmologie, der Geologie oder aber mit unbeobachtbaren Objekten wie Schwarzen Löchern, Elementarteilchen oder Atomen beschäftigen.

Weisen Sie darauf hin, daß auch Experimente, wie etwa das Klicken im Geigerzähler oder die Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen niemals sichere "Beweise" für postulierte Fakten, wie den Kernzerfall oder die Existenz von Atomen liefern, sondern immer nur im Rahmen vorgefaßter Theorien interpretiert und gedeutet werden können. Betonen Sie, daß kein Mensch auf die Idee käme, die Atomtheorie (nur weil Atome nicht beobachtbar sind) als "außerwissenschaftliche Vorgabe einer Teilchenvorstellung" und die Experimente, die den Erwartungen der Atomtheorie entsprechen, als "Deutungen im Rahmen einer Grenzüberschreitung" zu bezeichnen. Naturwissenschaft ist gerade die Wissenschaft vom Unbeobachtbaren, das durch Theorienbildung und Dateninterpretation erschlossen wird. Wissenschaft kann niemals nach sicheren "Beweisen" und Wahrheiten, sondern immer nur nach (fehlbaren) Belegen und Erklärungen suchen!




9. "Die Wissenschaft schließt - trotz der Existenz von Erklärungsproblemen - Schöpfung als Erklärungsursache aus. Sie ist daher dogmatisch naturalistisch ausgerichtet."

Naturwissenschaften können prinzipiell nur naturalistisch operieren, das heißt, sie müssen Schöpfung als Erklärung methodisch ausschließen. In diesem Sinne sind sie nicht "methodisch atheistisch", sondern generell streng asupernaturalistisch ausgerichtet. Diese Ontologie liegt nicht nur allen experimentell zugänglichen Disziplinen und Theorien zugrunde, sondern auch allen historisch-theoretischen Ansätzen. Wissenschaft kann schlicht und ergreifend keine Aussagen über einen empirisch durch nichts zu widerlegenden Schöpfer machen, sondern nur auf die ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zurückgreifen.

Um überhaupt eine Beobachtung erklären zu können, müssen gesetzmäßige Aussagen formuliert werden. Nur Gesetzesaussagen kann man prüfen und prinzipiell widerlegen. Ein Schöpfer unterliegt jedoch keinen gesetzesmäßigen Zwängen, weil er "allmächtig" ist. Folglich läßt sich jede nur denkbare Beobachtung auf die freie Entschlußkraft eines Schöpfers zurückführen, und es ist einfach nicht mehr entscheidbar, welche Daten die Revision der Schöpfungsthese notwendig machen könnten. Unter solchen Voraussetzungen wäre kein wissenschaftlicher Fortschritt möglich, denn er setzt ja voraus, daß Theorien überprüft (oder eingeschränkter: logisch widerlegt) und gehaltsvermehrend überarbeitet werden können.

In jedem Falle ist nichts erklärt, wenn man eine bislang ungelöste Frage durch den bekannten "Lückenbüßergott" ausfüllt. Wer anhand eines offenen Problems einfach behauptet "ein Schöpfer war am Wirken", weicht dem Problem aus, denn anstelle einer Erklärung wird einfach nur der unerklärte Ratschluß eines Schöpfers bemüht. Da Wissenschaft aber nach nichts anderem sucht als nach Erklärungen, kann sie mit einer übernatürlichen Wesenheit als "erklärendes" Agens nichts anfangen.

Außerdem versperrt ein Schöpfer jeder weiteren Forschung den Weg. Wenn man alle bestehende Fragen einfach durch einen "Schöpfer" ausfüllen wollte, bliebe nichts mehr übrig, was man erklären und erforschen könnte. Die Schöpfungsidee macht also Wissenschaft überflüssig, ja sogar unmöglich. In diesem Sinne ist der Naturalismus nicht einfach eine dogmatische Gegenposition zur supernaturalistischen Schöpfungsidee, sondern erkenntnistheoretisch und methodologisch begründet. Daß es der Wissenschaft gelungen ist, ein in sich stimmiges Theoriennetzwerk zu konstruieren, macht den Naturalismus zu einer überaus heuristisch fruchtbaren Ontologie.

Ajax
09.01.2009, 13:28
Den Menschen als Affen oder Affenart zu bezeichnen, halte ich für nicht korrekt. Affen und Menschen mögen zwar gemeinsame Vorfahren haben, der Mensch entwickelte sich jedoch viel weiter in eine andere Richtung als die Schmipansen, sodass wir zwar genetisch ähnlich, aber im Grunde schon zu weit abgespalten sind, als dass wir nur eine Unterart der Schimpansen darstellen.

Wahabiten Fan
09.01.2009, 14:13
Den Menschen als Affen oder Affenart zu bezeichnen, halte ich für nicht korrekt. Affen und Menschen mögen zwar gemeinsame Vorfahren haben, der Mensch entwickelte sich jedoch viel weiter in eine andere Richtung als die Schmipansen, sodass wir zwar genetisch ähnlich, aber im Grunde schon zu weit abgespalten sind, als dass wir nur eine Unterart der Schimpansen darstellen.

:D

Wir sind uns genetisch nicht ÄHNLICH, sondern gleichen uns zu 99 Prozent!:))

Ich würde mir deshalb eher mal die Geschichte vom "ewig und unerschaffenen Gott" durch den Kopf gehen lassen.;)

Sirius
09.01.2009, 14:26
Den Menschen als Affen oder Affenart zu bezeichnen, halte ich für nicht korrekt. Affen und Menschen mögen zwar gemeinsame Vorfahren haben, der Mensch entwickelte sich jedoch viel weiter in eine andere Richtung als die Schmipansen, sodass wir zwar genetisch ähnlich, aber im Grunde schon zu weit abgespalten sind, als dass wir nur eine Unterart der Schimpansen darstellen.

Korrigier mich wenn ich mich irre, aber spielt in der Biologie nicht die genetische Verwandtschaft die größte Rolle?

Ajax
09.01.2009, 14:41
:D

Wir sind uns genetisch nicht ÄHNLICH, sondern gleichen uns zu 99 Prozent!:))

Ich würde mir deshalb eher mal die Geschichte vom "ewig und unerschaffenen Gott" durch den Kopf gehen lassen.;)


Korrigier mich wenn ich mich irre, aber spielt in der Biologie nicht die genetische Verwandtschaft die größte Rolle?

Wir teilen auch mit einer Stubenfliege dieselben Gene, sowie mit so gut wie allen anderen Lebewesen auf dieser Erde, sind aber nicht mit ihnen verwandt. Wir haben uns weiterentwickelt und abgespalten und sind auf eine höhere Stufe der Evolution gelangt. Da kann man nicht sagen, wir seien nur eine weitere Unterart der Familie der Schimpansen.

Wolf
09.01.2009, 14:42
Super Artikel kann nur sagen...

cajadeahorros
09.01.2009, 14:54
Wir teilen auch mit einer Stubenfliege dieselben Gene, sowie mit so gut wie allen anderen Lebewesen auf dieser Erde, sind aber nicht mit ihnen verwandt. Wir haben uns weiterentwickelt und abgespalten und sind auf eine höhere Stufe der Evolution gelangt. Da kann man nicht sagen, wir seien nur eine weitere Unterart der Familie der Schimpansen.

"Höhere Stufe" kennt die Evolution nur in die Gegenrichtung. Wir haben uns abgespalten von höheren Arten. Ob man jetzt diese Einteilung nimmt (von wiki)

Menschenaffen (Hominidae)
├─ Orang-Utans (Pongo)
└─ „Afrikanische Menschenaffen“ (Homininae)
├─ Gorillas (Gorilla)
└─ N.N.
├─ Schimpansen (Pan)
└─ Menschen (Homo)

oder den Menschen wie den Bonobono oder den gemeinen Schimpansen in Pan einordnet ist von der Sache her nicht wertend und daher völlig egal und könnte abschließend nur über eine 100% Erbgutentschlüsselung geklärt werden.

Sirius
09.01.2009, 15:00
Wir teilen auch mit einer Stubenfliege dieselben Gene, sowie mit so gut wie allen anderen Lebewesen auf dieser Erde, sind aber nicht mit ihnen verwandt. Wir haben uns weiterentwickelt und abgespalten und sind auf eine höhere Stufe der Evolution gelangt. Da kann man nicht sagen, wir seien nur eine weitere Unterart der Familie der Schimpansen.

Eigentlich bedeutet das sehr wohl, dass wir mit ihnen verwandt sind, wenn auch sehr weitläufig. Wenn du es so siehst, dann ist auch ein Hund nicht mit einem Wolf verwandt.
Und es mag sein, dass wir uns weiter entwickelt und durch die Zivilisation große Leistungen vollbracht haben. Trotzdem sind wir biologisch betrachtet so eng mit dem Schimpansen verwandt, dass die Einordnung in ihre Familie sinnvoll erscheint.
Das heißt, ich denke dass es so ist. Wie eng die Verwandtschaft dafür sein muss, das sollen Biologen entscheiden.

Wahabiten Fan
09.01.2009, 15:30
Da kann man nicht sagen, wir seien nur eine weitere Unterart der Familie der Schimpansen.

Welcher Evolutionsbiologe hat je diesen Stuss behauptet? Ich sags dir: KEINER!

Wir sind die am weitesten entwickelte Menschenaffenart und, da alles Leben aus Einzellern entstand, selbstverständlich mit allen Lebewesen "verwandt". Sogar mir der Stubenfliege!:cool2:

Übrigens, was die Geschichte mit dem menschlichen Auge angeht.

Genau mit dieser Argumentation, dass es viel zu komplex sei, sind die ID-ler beim Versuch die biblische Schöpfungsgeschichte per Gerichtsbeschluss alternativ zur Evolutiostheorie an den US-Schulen zuzulassen, selbst in Utah voll auf die Schnauze gefallen! :))

politisch Verfolgter
10.01.2009, 20:43
Der Evolutionsbegriff bezieht sich auf Abläufe, die außerhalb des Bewußtseins stattfinden.
Wir haben mit Affen die nächsten gemeinsamen Verwandten, den gemeinsamen Ursprung.
Daher stammen wir keineswegs von Affen ab, sondern eben von gemeinsamen Vorfahren, von den Lemuren, von Halbaffen - bzw. von deren direkten Vorfahren.

Ingeborg
10.01.2009, 20:48
Darwin sah selber ein, dass seine Wortwahl nicht so geschickt war, und benutzte statt «natürliche Selektion» später manchmal den Ausdruck «survival of the fittest». Das birgt ein weiteres Missverständnis: Das englische «fit» bedeutet «geeignet» – «survival of the fittest» also «Überleben der Geeignetsten». Die Geeignetsten können aber je nach Umweltbedingungen auch einmal die Kleinsten oder Dicksten sein.


Wie extrem recht er damit hatte,

sieht man auf deutschen

SCHULHÖFEN.

Ich bin ein Fan von Darwins Denke.

Er war aber schon ein Feigling.

politisch Verfolgter
10.01.2009, 20:55
Evolution erfolgt außerhalb von Bewußtsein.
Die Menschheitsentwicklung hat seit mind. 30 000 Jahren mit natürlicher Evolution nix zu tun, auch nicht die Entwicklung ihrer Nutz- und Haustiere und -Pflanzen.
Wir haben Bewußtsein. Was auch immer wir damit anstellen, hat mit Evolution nix zu tun.

Settembrini
10.01.2009, 22:33
...oder den Menschen wie den Bonobono oder den gemeinen Schimpansen in Pan einordnet ist von der Sache her nicht wertend und daher völlig egal und könnte abschließend nur über eine 100% Erbgutentschlüsselung geklärt werden.

Also, erstmal heisst der nur Bonobo. Mit dem Saenger von U2 hat der nix zu tun, obwohl... :D

Ich sehe allerdings keinen triftigen Grund, warum der Mensch und der Schimpanse mit der gleichen Gattungsbezeichnung belegt werden sollten, obwohl es genetisch in der Tat frappante Uebereinstimmungen gibt.

politisch Verfolgter
11.01.2009, 11:24
Sehr eigenartig ist das: indische und afr.- Elefanten stimmen nur zu 70 % genetisch überein, sind nicht fruchtbar kreuzungsfähig, wir aber mit den Gorillas zu angebl. 99 %.
Ich hoffe ja, daß wir mit keiner Affenart fruchtbar kreuzungsfähig wären.
Denn das wäre Ersatz für Roboter, die uns endlich den Affen zu schieben haben.

Ingeborg
11.01.2009, 11:28
Evolution erfolgt außerhalb von Bewußtsein.
Die Menschheitsentwicklung hat seit mind. 30 000 Jahren mit natürlicher Evolution nix zu tun, auch nicht die Entwicklung ihrer Nutz- und Haustiere und -Pflanzen.
Wir haben Bewußtsein. Was auch immer wir damit anstellen, hat mit Evolution nix zu tun.


Ganz sicher nicht.

Denn sonst wären ja die Schulhöfe nicht voll

mit den Nachkommen unbewusster Islamisten.

Ingeborg
11.01.2009, 11:28
Sehr eigenartig ist das: indische und afr.- Elefanten stimmen nur zu 70 % genetisch überein, sind nicht fruchtbar kreuzungsfähig, wir aber mit den Gorillas zu angebl. 99 %.
Ich hoffe ja, daß wir mit keiner Affenart fruchtbar kreuzungsfähig wären.
Denn das wäre Ersatz für Roboter, die uns endlich den Affen zu schieben haben.

Ich wette, das wurde auch schon getestet - in USA.

http://i19.tinypic.com/81ecwo5.jpg

politisch Verfolgter
11.01.2009, 13:04
Das ist Spaßblödelei für damit zu Unterschichtlern Erklärte.
Bitte niemanden auf so ein level runterziehn wollen.
Die mentale Verteilung ist unethnisch - gottseidank!

cajadeahorros
11.01.2009, 16:48
Ganz sicher nicht.

Denn sonst wären ja die Schulhöfe nicht voll

mit den Nachkommen unbewusster Islamisten.

Auch du hast Darwin nicht verstanden. Dummheit ist in der heutigen Zeit ein Selektionsvorteil im Sinn Darwins denn nur die dumpfesten Hirne sind der Meinung dass dieser Planet oder dieses Land gaaaaanz dringend noch viel mehr Menschen benötigt. Dawkins hat diesen Irrsinn sehr schön anhand der Gelegegröße verschiedener Vogelarten beschrieben.

Nicht mehr Teil der Evolution im engeren Sinn ist der Mensch seit er seine Nahrung selbst anbaut und seit er seine Umwelt nachhaltig verändert. Seitdem sorgen nur noch Bedienungsfehler von schwierigen Geräten oder der Straßenverkehr dafür das ab und zu Ungeschicktheit auch zu einem Ausscheiden der entsprechenden Erbanlagen aus dem menschlichen Genpool führt.

cajadeahorros
11.01.2009, 16:50
Also, erstmal heisst der nur Bonobo. Mit dem Saenger von U2 hat der nix zu tun, obwohl... :D


:))

Schnittmenge aus U2 und dem Affen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bonobo_(Musiker)

Skaramanga
12.01.2009, 10:59
Ein hervorstechendes Merkmal der Bonobos ist, dass sie ständig am wichsen sind. Das lässt eine Abstammung der Menschen von ihnen als sehr wahrscheinlich erscheinen.

-jmw-
12.01.2009, 12:25
Nicht immer von Dir auf andere schliessen! ;) :))

Efna
12.01.2009, 15:21
Den Menschen als Affen oder Affenart zu bezeichnen, halte ich für nicht korrekt. Affen und Menschen mögen zwar gemeinsame Vorfahren haben, der Mensch entwickelte sich jedoch viel weiter in eine andere Richtung als die Schmipansen, sodass wir zwar genetisch ähnlich, aber im Grunde schon zu weit abgespalten sind, als dass wir nur eine Unterart der Schimpansen darstellen.

Wie gesagt biologisch gesehen ist der Homo Sapiens eine Affenart. Man ordnet zur Ordnung der Primaten unter. Dort zur Unterordnung Trockenasenaffen, zur Teilordnung Altweltaffen, Überfamilien Menschenartig(Hominoidea), Familie Menschenaffen(Hominidae),Tribus Homini,Gattung Homo(Mensch),Art Homo Sapien. Der Mensch ist dementsprechend ein Affe.

politisch Verfolgter
12.01.2009, 15:40
Genauer: er ist ein Affenschieber ;-)

Skaramanga
12.01.2009, 15:44
Genauer: er ist ein Affenschieber ;-)

Genau. Ein wichsender Affenschieber.

politisch Verfolgter
12.01.2009, 16:56
Und das ist politisch gewollt.
Grauenhaft, wie massiv man nix tun darf.
Beim Barras gabs auf dem WC onanierende Amis, die einem manchmal lästig überfreundlich zu nah kommen wollten.
Und auch mal an die Spritzgußmaschinen denken ;-)
Tun das Viecher auch?

Bolle
04.03.2017, 09:29
Wir stammen nicht vom Affen ab



Darwin richtig verstehen

Der Stärkste überlebt? Von wegen! Die größten Missverständnisse der Evolution

Der Mensch stammt vom Affen ab: Mythen wie diese halten sich noch immer hartnäckig. Obwohl die Evolutionstheorie schon 150 Jahre alt ist, gibt es bis heute viele Irrtümer. FOCUS Online erklärt, welche Informationen wahr sind.



Menschen und Affen teilen sich einen gemeinsamen Vorfahren.
Die christliche Kirche widerspricht nicht der Evolutionstheorie.
Die Evolution führt nicht dazu, dass sich Lebewesen stetig verbessern.


1. Die Evolutionstheorie ist keine Theorie

Dass Wissenschaftler von der Evolution als einer Theorie reden, schränkt nicht deren Wahrheitsgehalt ein. Die Evolutionstheorie ist ein so festzementierter Bestandteil der Wissenschaft wie die Gravitationstheorie – und bei der würde auch niemand behaupten, das sei doch nur eine Theorie.
Das Missverständnis besteht hier in dem Wort "Theorie". Während wir damit umgangssprachlich eine nicht bewiesene Hypothese meinen, versteht die Wissenschaft darunter die höchste Form der Erklärung eines Phänomens. Eine wissenschaftliche Theorie kann theoretisch noch immer widerlegt werden, aber das ist höchst unwahrscheinlich.

2. Wir stammen nicht vom Affen ab

Die Schimpansen und Orang-Utans im Zoo sind zwar unsere engsten Verwandten in der Natur, aber nicht unsere Vorfahren, sondern mehr entfernte Cousins. Wir haben zwar über 90 Prozent der Gene gemeinsam mit den Menschenaffen, aber das liegt daran, dass wir uns einen gemeinsamen Ausgangspunkt in der Evolutionskette teilen.
Fossilienfunde in Afrika in den vergangenen Jahren (http://www.pnas.org/content/112/38/11829.abstract) verstärken die schon länger verbreitete These, dass Affen und Menschen hingegen vor rund sieben Millionen Jahren aus demselben Vorfahren entstanden. In Ermangelung eines besseren Namens heißt der einfach "Last Common Ancestor", zu Deutsch "Letzter gemeinsamer Vorfahre" oder kurz LCA.

3. Religion steht nicht im Widerspruch zur Evolution

An diesem Mythos ist wohl Charles Darwin (http://www.focus.de/wissen/mensch/naturwissenschaften/wichtige_wissenschaftler/charles-darwin-dieser-mann-revolutionierte-das-weltbild_id_4569650.html) selbst schuld. Sein grundlegendes Buch zur Evolution trägt den Titel „Über die Entstehung der Arten“ und legt so den Verdacht nahe, die Evolution würde in direkte Konkurrenz zur christlichen Schöpfungstheorie treten.



http://www.focus.de/wissen/natur/evolution/es-gibt-keinen-survival-of-the-fittest-wir-stammen-nicht-vom-affen-ab-was-sie-an-evolution-immer-falsch-verstanden-haben_id_6682797.html