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Vollständige Version anzeigen : Rot-Grün im Aufwind - Warum?



GermanPie
27.01.2005, 11:13
Ist doch irgendwie eigenartig, oder? Warum wählt man Rot oder Grün?
1. Weil sie sich eindeutig gegen den Irakkrieg aussprechen?
2. Weil Schröder und Fischer am medienwirksamsten auftreten?
3. Weil sie während diverser Flutkatastrophen (Ostdeutschland, Südostasien) an der Regierung sind?
4. Weil Hartz IV (ich erinnere mich an die Demos) und die LKW-Maut so problemlos (mit 16!!! Monaten Verspätung) gestartet sind? ODER
5. Weil die Unionsparteien zerstritten erscheinen?

Aber gibt es auch noch Wähler, die an die wirklichen Probleme unserers Landes denken? Arbeitslosigkeit? Föderalismus? Demographie? Bildung? Wirtschaft? Familie?

Es ist mir wirklich unbegreiflich, inwieweit Kurzsichtigkeit, Naivität und der Einfluss der oben genannten Faktoren Umfragen beeinflussen und wie wenig die wirklichen Probleme zu zählen scheinen ;(

Da muss man sich nicht wundern, wenn einige die Faxen dicke haben und an die politischen Ränder (ja, davon gibt es zwei - auch wenn die Sozialisten das nicht hören können!) "wandern"...

GermanPie :(

Benny
27.01.2005, 11:21
Ist doch irgendwie eigenartig, oder? Warum wählt man Rot oder Grün?
1. Weil sie sich eindeutig gegen den Irakkrieg aussprechen?
2. Weil Schröder und Fischer am medienwirksamsten auftreten?
3. Weil sie während diverser Flutkatastrophen (Ostdeutschland, Südostasien) an der Regierung sind?
4. Weil Hartz IV (ich erinnere mich an die Demos) und die LKW-Maut so problemlos (mit 16!!! Monaten Verspätung) gestartet sind? ODER
5. Weil die Unionsparteien zerstritten erscheinen?

Aber gibt es auch noch Wähler, die an die wirklichen Probleme unserers Landes denken? Arbeitslosigkeit? Föderalismus? Demographie? Bildung? Wirtschaft? Familie?

Es ist mir wirklich unbegreiflich, inwieweit Kurzsichtigkeit, Naivität und der Einfluss der oben genannten Faktoren Umfragen beeinflussen und wie wenig die wirklichen Probleme zu zählen scheinen ;(

Da muss man sich nicht wundern, wenn einige die Faxen dicke haben und an die politischen Ränder (ja, davon gibt es zwei - auch wenn die Sozialisten das nicht hören können!) "wandern"...

GermanPie :(


Na dann leg mal los! Was sind denn die "wirklichen Probleme" die von denen du schreibst? Welche davon "zählen" nicht bei den Grünen?

Touchdown
27.01.2005, 12:03
Weil diejenigen, die immer nur über die Regierung meckern, auch keine besseren Ideen haben.

Benny
27.01.2005, 12:16
Weil diejenigen, die immer nur über die Regierung meckern, auch keine besseren Ideen haben.
Exakt.

Roberto Blanko
27.01.2005, 14:00
Wr haben eine scheiß Regierung, aber es die beste z. Z. verfügbare Regierung.

Gruß
Roberto

GermanPie
27.01.2005, 15:23
naja, um das hier jetzt alles detailliert auszuführen, müsste ich ein eigenes Parteibuch schreiben :P
Jedenfalls kann scheinbar keiner von euch leugnen, dass der "Aufwind" in den Rot-Grün wieder mal unverschuldet geraten ist, nichts mit positiven politischen Entscheidungen für unser Land zu tun hat?!

Vielleicht ein paar Stichwörter (nur in verkürzter Form, also bitte nicht alles auf die Goldwaage - man muss das schon alles sehr differenziert ausgestalten):
- Arbeitsmarkt: Steuern runter, mehr Eigenverantwortung, raus aus dem Generationenvertrag, soziale Absicherung für unschuldig in Not geratene (Rente, Krankheit, Arbeitslosigkeit etc.), Tarifhoheit in die Unternehmen (Arbeitnehmerschaft vs. Arbeitgeber), Flexibilisierungen (v.a. Teilzeit in Erziehungsphasen für beide Elternteile)
- Föderalismus: klare Kompetenzabgrenzung, mehr Verantwortung für die Länder (inkl. Bildung), dafür weniger Mitspracherechte in Bundesangelegenheiten (Bundesrat)
- Demogrphie: vgl. Arbeitslosigkeit; Förderung der Erziehung von Kindern (insbesondere für Familien mit hohem Bildungsstand); schrittweiser Übergang in die Private Vorsorge
- Vaterschaftstest (ein Witz, was Rot-Grün hier abzieht)
- DNA-Analysen (dto. ein Witz)
- Sicherheit (Zuwanderungsgesetz!)
- Familie in den Mittelpunkt

Ist vielleicht besser einzelne Punkte zu diskutieren als alles auf einmal anzusprechen...

Gärtner
27.01.2005, 15:36
http://img143.exs.cx/img143/6826/innisi1ng.gifch glaube, wir beobachten derzeit nicht einen Aufwind der Regierungsparteien, sondern vielmehr den Abwind der Opposition, die mit ihren dauernden Personalquerelen (Ängie allein zu Haus) und dem unsäglichen Gezerre um die Gesundheitsreform erfolgreich jedewede inhaltliche Überzeugungsarbeit vermieden hat.

Überdies ist es eine alte Weisheit: Wähler schätzen Zerstrittenheit nicht.

Beverly
27.01.2005, 15:54
http://img143.exs.cx/img143/6826/innisi1ng.gifch glaube, wir beobachten derzeit nicht einen Aufwind der Regierungsparteien, sondern vielmehr den Abwind der Opposition
das war auch mein Gedanke, allerdings aus dem Grund, weil mir bei Rot-Grün keine Eigenleistungen einfallen, die einen "Aufwind" erklären können.

Und radikale Parteien, die Joschka-Schröder das Grinsen austreiben können haben es schwer bzw. machen es sich selbst schwer. Zum einen wollen die Menschen handfeste und plausible, REALISIERBARE und REALTÄT WERDENDE Alternativen. Mit schönen Konzepten, die nicht über die Schublade "weil wir ja nicht an der Macht sind" hinauskommen, lassen sie sich nicht ködern.
Ersatzweise wird dann bei Rechts und Links die Protestschiene gefahren, man hofft auf die, welche von der "Wahl" zwischen Gerdi und Äinschi die Faxen dicke haben. Das kläppt zuerst ja auch, doch damit Protestwähler auch bleiben, muss man ihnen mehr gehen als Parolen. Da das eine gewisse mit N beginnende Partei wohl nie kapieren wird, wird sie auch wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Bei den Linken bin ich da etwas optimistischer und sei es auch nur, weil da irgendwann der Wunsch übermächtig werden wird, greifbare Alternativen schon vor dem großen Umsturz zu verwirklichen.

Benny
27.01.2005, 19:52
http://img143.exs.cx/img143/6826/innisi1ng.gifch glaube, wir beobachten derzeit nicht einen Aufwind der Regierungsparteien, sondern vielmehr den Abwind der Opposition, die mit ihren dauernden Personalquerelen (Ängie allein zu Haus) und dem unsäglichen Gezerre um die Gesundheitsreform erfolgreich jedewede inhaltliche Überzeugungsarbeit vermieden hat.

Überdies ist es eine alte Weisheit: Wähler schätzen Zerstrittenheit nicht.

"grins" Aber relativ von der Warte der CDU aus gesehen ist das ein Aufstieg.

Benny
27.01.2005, 19:53
das war auch mein Gedanke, allerdings aus dem Grund, weil mir bei Rot-Grün keine Eigenleistungen einfallen, die einen "Aufwind" erklären können.

Und radikale Parteien, die Joschka-Schröder das Grinsen austreiben können haben es schwer bzw. machen es sich selbst schwer. Zum einen wollen die Menschen handfeste und plausible, REALISIERBARE und REALTÄT WERDENDE Alternativen. Mit schönen Konzepten, die nicht über die Schublade "weil wir ja nicht an der Macht sind" hinauskommen, lassen sie sich nicht ködern.
Ersatzweise wird dann bei Rechts und Links die Protestschiene gefahren, man hofft auf die, welche von der "Wahl" zwischen Gerdi und Äinschi die Faxen dicke haben. Das kläppt zuerst ja auch, doch damit Protestwähler auch bleiben, muss man ihnen mehr gehen als Parolen. Da das eine gewisse mit N beginnende Partei wohl nie kapieren wird, wird sie auch wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Bei den Linken bin ich da etwas optimistischer und sei es auch nur, weil da irgendwann der Wunsch übermächtig werden wird, greifbare Alternativen schon vor dem großen Umsturz zu verwirklichen.

Upps. Großer Umsturz?

Kaiser
27.01.2005, 21:09
Des einen Schwäche (hier die UNION und FDP) ist immer eine Quelle der Stärke des Gegners (hier Rot-Grün).

Lutz
27.01.2005, 22:04
Warum sollte Rot-Grün auch nicht im Aufwind sein?
Friedensmacht, richtig; räumt mit Liegengebliebenem auf, auch richtig; rüstet die Sozialsysteme um und passt sie den verschärften Bedingungen an, richtig; reformiert am Arbeitsmarkt, um Arbeitslose schneller wieder in Arbeit zu bringen; auch richtig uswusf....

Ich bin der Letzte, der irgendwas als alternativlos anpreist, aber Dummheit, Unfähigkeit und Untätigkeit muss sich diese Regierung von niemandem pauschal vorwerfen lassen.
Ich sag nur politics, polity und policy - im Interessenkonzert muss jeder Zugeständnisse machen, heraus kommt ein Kompromiss.

Was die Opposition angeht - nicht regierungsfähig! Ob mit oder ohne Streit, Merkel oder Stoiber! Das einzige was die 10.000 mal verlauten ham lassen, war "Diese Regierung kann nix, das ist scheiße, fragen sie nicht nach unseren Konzepten, denn dann wirds peinlich für uns!"!
Von der FDP ganz zu schweigen: Seit dem die Grünen im Parlament sind, haben die ihre letzte verbliebene Existenzberechtigung - nämlich Mehrheitsbeschaffer zu sein - verloren und sehen nun alle Flüsse davon laufen.

Das wichtige tun.

deissler
27.01.2005, 23:32
Eben, Kuririn, ich meine natürlich Lutz, sieht das ganz richtig. Bei Lichte betrachtet entspricht die Politik, die Rot-Grün betreibt, genau dem, was die Masse der Menschen in diesem Land fordert. Sozialabgefederte Reformen, mit denen sich Deutschland der Globalisierung anpasst. Eine Friedenspolitik, die die amerikanische Alleinherrschaft offen kritisiert, bzw. eine Annäherung an neue Verbündete (Frankreich, Russland und Islamisten sei Dank demnächst Spanien). Zudem bekommt das Wahlvolk einen Medienkanzler, der allmählich etwas in die charismatische Spalte des guten alten Dr. Kohl abrutscht: man gewöhnt sich an ihn. Außerdem ist die SPD imo der Weltmeister im Schönreden wirtschaftlicher Zusammenhänge, wobei im gleichen Zug den Vertretern der Wirtschaft jeder Wunsch aus den Augen abgelesen wird.

Paradoxerweise entspricht diese Politik, deren Auswüchse oben jeweils mit einem "vermeintlich" gekennzeichnet werden sollten, kaum den Ansprüchen der Sozialdemokraten an der Basis. Doch die wollen scheinbar nicht wahr haben, dass sie seit 40 Jahren in der falschen Partei hocken und freuen sich über Wahlerfolge Sonntagabend, wie einen Tag zuvor über die Siege ihrer Fußballmannschaft.

Kurzum: Wir sind das typische Land in dem sozialdemokratische Ideen blühen können. Wir wissen nicht wen wir mögen sollen, dafür umso mehr wen wir hassen wollen.

berlincruiser
28.01.2005, 00:42
Wie oft soll ich es noch sagen:
Die Masse ist dumm, faul und feige.
Das ist von einem Unaussprechlichen.
Prof.Dr.berlincruiser hat da noch geil und gierig angefügt und damit ist ALLES gesagt zur Masse und ihrem Wahlverhalten.
Manipulierte Laborratten sind da noch individueller und revolutionärer.
Deutsche sind Deutsche sind Deutsche.
Eine Abwahl eines ganzen Parteienkonglomerats wie in Italien wird hier nicht in 10000 Jahren passieren. Das ist eben "undeutsch".
DAS machen wir nicht. Das ist unordentlich. Der Lenin hatte eben Recht:
Eine Revolution kann in Deutschland nicht stattfinden, da alle erst mal eine Bahnsteigkarte kaufen wollen ehe sie den Regierungszug stürmen.

Einen herzlichen Gruß in die Runde der anarchischen und linksextremen Regierungsjünger, angepasst von Hacke bis Nacke. GOIL! Ich liebe euch und eure Medien konforme Einheitsmeinung. Ihr seid so herrlich kritisch und so subversiv, ihr alten Schwerenöter.
Einen besonderen Gruß an die prä-revolutionäre Transe, die euer personifiziertes schlechtes Gewissen mimt und wenigstens nicht brüllend in den Jubelchor einfällt.

Cthulhu
29.01.2005, 15:42
Je verblödeter die Jugend und die Erwachsenen, desto mehr wählen Rot-Grün!
Da fällt mir ein Zitat von Kant ein: "Es ist ja so schön, unmündig zu sein." Rot-Grün sagt einem, was man tun soll, wie man sich verhalten soll, was man öffentlich sagen darf, was politisch korrekt ist usw. Der Mensch ist von Natur aus faul und darum laufen so viele den Sozis hinterher. Das gab es schon einmal 1933-1945. Viele haben sich aus Bequemlichkeit einem Führer unterstellt, der alles regelt. Gemütlich, nicht wahr?
Aber mit fatalen Folgen. Selber denken macht klug! Die Sozis zerstören systematisch die Demokratie um ihren sozialistischen Traumstaat zu errichten, der vor lauter Ausländern platzt. Nein danke! Nieder mit Rot-Grün! Wir Deutsche wollen eine Demokratie, keine Republik!

mauerfall
29.01.2005, 16:46
Je verblödeter die Jugend und die Erwachsenen, desto mehr wählen Rot-Grün!
Da fällt mir ein Zitat von Kant ein: "Es ist ja so schön, unmündig zu sein." Rot-Grün sagt einem, was man tun soll, wie man sich verhalten soll, was man öffentlich sagen darf, was politisch korrekt ist usw. Der Mensch ist von Natur aus faul und darum laufen so viele den Sozis hinterher. Das gab es schon einmal 1933-1945. Viele haben sich aus Bequemlichkeit einem Führer unterstellt, der alles regelt. Gemütlich, nicht wahr?
Aber mit fatalen Folgen. Selber denken macht klug! Die Sozis zerstören systematisch die Demokratie um ihren sozialistischen Traumstaat zu errichten, der vor lauter Ausländern platzt. Nein danke! Nieder mit Rot-Grün! Wir Deutsche wollen eine Demokratie, keine Republik!lebst du in einem anderen staat als ich?

abbau der leistungen in gesundheitswesen, abbau der sozialleistungen, abbau der pendlerpauschale....das sind auf jeden fall alles maßnahmen, die zum sozialstaat führen....

die zuwanderungsgesetze sind inzw. derart restriktiv, dass der asylbewerber de facto erstmal ein progrom durchleben müssen, damit sie aufnahme finden...


zum thema: schwarz-gelb und rot-grün kämpfen doch mehr oder weniger um dieselbe wählerschicht, da ist es ja klar, dass die schwäche des einen bei dem anderen positiv zu buche schlägt.