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Vollständige Version anzeigen : Europas Schulden beim Islam



Guilelmus
05.01.2009, 15:21
Europas Schulden beim Islam werden hinterfragt.
Wenn Sylvain Gougenheim sich die heutige Geschichtsschreibung in Bezug auf den Westen und den Islam anschaut, sieht der wie der Gedanke die islamische Welt wäre die Quelles des wiedererwachenden Europas nach dem Mittelalter gewesen, als Tatsache anerkannt wird.
Er sieht das Bild des aufgeklärten Islam welcher das Wissen der antiken Griechen durch arabische Übersetzer in den Westen übermittelte, und für Europa den Weg zur Mathematik, Medizin, Astronomie und Philosophie öffnete - was im Westen nicht genügend gewürdigt wird.
"Diese These hätte nichts skandalöses an sich - wenn sie nur wahr wäre", schreibt Gougenheim, "obwohl sie plausibel klingt, hat sie mehr mit ideologisch motivierter Parteinahme als mit wissenschaftlicher Analyse zu tun." Hier entsteht eine echte Kontroverse. Gougenheim, Professor für mittelalterliche Geschichte der angesehenen l'École Normale Supérieure de Lyon sagt "Whoa!" zu der Idee es hätte eine islamische Brücke der Zivilisation in den Westen gegeben, angeblicherweise "zu Anfang des kuturellen und wissenschen Erwachen des Mittelaters, und eventuell der Renaissance".
In einem neuen Buch streicht er, zumindest teilweise, die Schulden bei der "Arabo-Moslemischen Welt", welche seit dem Jahr 750 besteht - ein Konzept welches seit über 50 Jahren von Historikern aufgebaut wurde, und behauptet Europa verdankt dem Islam einen wesentlichen Teil seiner Identität. (...) ...die Übersetzungen ins Lateinische waren nicht der Verdienst des "Islam", sondern der von Aramäern und christlichen Arabern, und die Übersetzung der Werke des Aristoteles wurden im französischen Kloster Mont Saint-Michel 50 Jahre vor deren Erscheinen im maurischen Spanien gemacht.
(...) Gougenheim sagte in Anbetracht der Tatsache, dass die EU im Jahre 2002 eine Empfehlung herausbrachte den Islam in Schulbüchern als einen positiven Teil des europäischen Erbes zu beschreiben "ist das Bemühen Klarheit zu schaffen eine Notwendigkeit". (...)

IHT - Europe's debt to Islam given a skeptical look
(http://www.iht.com/articles/2008/04/28/europe/politicus.php?page=1)

Sehr empfehlenswerte Lektüre.

Florian
05.01.2009, 15:23
Aufklärung ist wirklich dringend notwendig.




Quelle (http://www.jungefreiheit.de/Archiv.364.0.html)
Doch nun ging der Menschenhandel zwischen Afrika und Arabien erst richtig los! Jahrhundertelang waren Türken und Araber schon in Europa auf Sklavenjagd gegangen, zum Beispiel im Kaukasus. Die Expansion des Islam brauchte den endlosen Nachschub an Arbeitskräften. Prunkpaläste und Staudämme sind nicht vorstellbar ohne massiven Sklaveneinsatz. Rund eine Million Europäer marschierten dafür in die Sklaverei; ihre Spur verliert sich im Sand der Sahara. Doch Europas Aufstieg blockierte die Handelswege für arabische Menschenräuber - sie wichen verstärkt nach Afrika aus. Der innerafrikanische Sklavenmarkt erlebte eine Blüte.

-jmw-
05.01.2009, 15:41
Der Islam sollte nicht unterbewertet werden: Die Osmanen haben über Jahrhunderte einen ganzen Haufen byzantinischer Gelehrter zur Flucht nach Italien und Resteuropa gezwungen, da kam einiges an Wissen rüber. ;)

Emirkan1989
05.01.2009, 21:09
der islam brauch heutzutage keine sensationen mehr zu tage bringen, dafür hat der islam in der antike seine nötigen zivilisatorischen, kulturellen und wissenschaftlichen impulse gegeben. allein der wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle stand der osmanen ("türken") im 13. jahrhundert, war mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit den europäern um drei jahrhunderte vorraus. :)

Hombre
05.01.2009, 21:16
@Emirkan1989

Steht das so im Koran?

-jmw-
05.01.2009, 21:25
Wie misst man einen "kulturellen Stand"? ?(

romeo1
05.01.2009, 21:57
der islam brauch heutzutage keine sensationen mehr zu tage bringen, dafür hat der islam in der antike seine nötigen zivilisatorischen, kulturellen und wissenschaftlichen impulse gegeben. allein der wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle stand der osmanen ("türken") im 13. jahrhundert, war mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit den europäern um drei jahrhunderte vorraus. :)

Die 3 Jahrhunderte sind zwar Einbildung, die islam. Welt hängt aber aufgrund ihrer Koranbehinderung um Jahrhunderte hinterher.

Dubidomo
05.01.2009, 22:13
der islam brauch heutzutage keine sensationen mehr zu tage bringen, dafür hat der islam in der antike seine nötigen zivilisatorischen, kulturellen und wissenschaftlichen impulse gegeben. allein der wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle stand der osmanen ("türken") im 13. jahrhundert, war mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit den europäern um drei jahrhunderte vorraus. :)

Unsinn! Das Scharia-Denken zerstört jede Menschlichkeit und damit jede Kreativität und Kulturfähigkeit.

basti
05.01.2009, 22:22
Wie misst man einen "kulturellen Stand"? ?(

die anerkennung und durchsetzung von menschenrechten (zbsp. un-menschenrechtscharta) könnte man als universellen maßstab nehmen.

-jmw-
06.01.2009, 09:42
Hmm...
Ist das "Kultur" im Sinne Emirkans Beitrag?

elas
06.01.2009, 09:57
Europas Schulden beim Islam werden hinterfragt.
Wenn Sylvain Gougenheim sich die heutige Geschichtsschreibung in Bezug auf den Westen und den Islam anschaut, sieht der wie der Gedanke die islamische Welt wäre die Quelles des wiedererwachenden Europas nach dem Mittelalter gewesen, als Tatsache anerkannt wird.
Er sieht das Bild des aufgeklärten Islam welcher das Wissen der antiken Griechen durch arabische Übersetzer in den Westen übermittelte, und für Europa den Weg zur Mathematik, Medizin, Astronomie und Philosophie öffnete - was im Westen nicht genügend gewürdigt wird.
"Diese These hätte nichts skandalöses an sich - wenn sie nur wahr wäre", schreibt Gougenheim, "obwohl sie plausibel klingt, hat sie mehr mit ideologisch motivierter Parteinahme als mit wissenschaftlicher Analyse zu tun." Hier entsteht eine echte Kontroverse. Gougenheim, Professor für mittelalterliche Geschichte der angesehenen l'École Normale Supérieure de Lyon sagt "Whoa!" zu der Idee es hätte eine islamische Brücke der Zivilisation in den Westen gegeben, angeblicherweise "zu Anfang des kuturellen und wissenschen Erwachen des Mittelaters, und eventuell der Renaissance".
In einem neuen Buch streicht er, zumindest teilweise, die Schulden bei der "Arabo-Moslemischen Welt", welche seit dem Jahr 750 besteht - ein Konzept welches seit über 50 Jahren von Historikern aufgebaut wurde, und behauptet Europa verdankt dem Islam einen wesentlichen Teil seiner Identität. (...) ...die Übersetzungen ins Lateinische waren nicht der Verdienst des "Islam", sondern der von Aramäern und christlichen Arabern, und die Übersetzung der Werke des Aristoteles wurden im französischen Kloster Mont Saint-Michel 50 Jahre vor deren Erscheinen im maurischen Spanien gemacht.
(...) Gougenheim sagte in Anbetracht der Tatsache, dass die EU im Jahre 2002 eine Empfehlung herausbrachte den Islam in Schulbüchern als einen positiven Teil des europäischen Erbes zu beschreiben "ist das Bemühen Klarheit zu schaffen eine Notwendigkeit". (...)

IHT - Europe's debt to Islam given a skeptical look
(http://www.iht.com/articles/2008/04/28/europe/politicus.php?page=1)

Sehr empfehlenswerte Lektüre.

Dazu fällt mir folgender Joke ein:
Ein Irrer sagt zum Therapeuten:
"meine Zahnbürste ist ein Krokodil und will mich töten".
Nach vielen Sitzungen:
"Herr Dr. ich glaube ihnen jetzt dass die Zahnbürste kein Krokodil ist; aber weiss das auch die Zahnbürste?"

Aristoteles
06.01.2009, 13:33
der islam brauch heutzutage keine sensationen mehr zu tage bringen, dafür hat der islam in der antike seine nötigen zivilisatorischen, kulturellen und wissenschaftlichen impulse gegeben.
:)


du weißt aber in welcher epoche die antike stattfindet???

wie wärs mit einem beispiel...!!!!



allein der wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle stand der osmanen ("türken") im 13. jahrhundert, war mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit den europäern um drei jahrhunderte vorraus. :)

mit grenzender sicherheit handelt es sich nicht um sog. türken, wenn du vom 13 jahrhundert sprichst!!! diese nationale indentität kam erst in den späteren jahrhunderten... wenn wir von völker des islams sprechen, wären die araber in jeder hinsicht den osmanen überlegen... daher wäre es besser wenn wir die araber als beispiel des fortscchritts bzgl. des islams heranziehen...

p.s.: die drei jahrhunderte vorraus hast du woher???

Emirkan1989
06.01.2009, 14:11
du weißt aber in welcher epoche die antike stattfindet???

wie wärs mit einem beispiel...!!!!


mit grenzender sicherheit handelt es sich nicht um sog. türken, wenn du vom 13 jahrhundert sprichst!!! diese nationale indentität kam erst in den späteren jahrhunderten... wenn wir von völker des islams sprechen, wären die araber in jeder hinsicht den osmanen überlegen... daher wäre es besser wenn wir die araber als beispiel des fortscchritts bzgl. des islams heranziehen...

p.s.: die drei jahrhunderte vorraus hast du woher???

die erste und letzte hochblüte der islamischen wissenschaft, kam nicht durch die araber, sondern durch die islamisierten völker die sich dem arabischen kulturkreis anschlossen, türken, perser, asiaten etc.

es dürfte heute keinem geschichtswissenschaftler als besonderheit auffallend wirken, dass die meisten gelehrten sowohl im "hellentum" keine griechen waren, und in der islamischen gemeinschaft ebenso bis auf wenige ausnahmen zu 95% keine araber waren.

keine religion war jemals hermetisch abgeschottet gegenüber anderen religionen, neuen ideen, entwicklungen, wissenschaften etc. wenn man heute erwähnt, dass es im 8. jahrhundert ein türkischer mathematiker war, der das erste algebra buch der welt veröffentlichte, so würde man zur damaligen zeit diesen mann als araber bezeichnen.



Abd al-Hamīd ibn Turk (Turkey/Iraq?; fl. 830) was a ninth century Muslim mathematician. He wrote a work on algebra of which only a chapter called "Logical Necessities in Mixed Equations", on the solution of quadratic equations, has survived.

He authored a manuscript entitled Logical Necessities in Mixed Equations, which is very similar to al-Khwarzimi's Al-Jabr and was published at around the same time as, or even possibly earlier than, Al-Jabr.[1] The manuscript gives the exact same geometric demonstration as is found in Al-Jabr, and in one case the same example as found in Al-Jabr, and even goes beyond Al-Jabr by giving a geometric proof that if the determinant is negative then the quadratic equation has no solution.[1] The similarity between these two works has led some historians to conclude that Arabic algebra may have been well developed by the time of al-Khwarizmi and 'Abd al-Hamid.[1] (http://en.wikipedia.org/wiki/%27Abd_al-Ham%C4%ABd_ibn_Turk)


heutzutage ist es eine tatsache, dass in den jeweiligen zeitperioden viele literaturzeugnisse auf arabisch geschrieben wurden, oder eben auf griechisch, dass bedeutet aber noch lange nicht, dass alle autoren araber oder griechen waren, sondern vielmehr hellenisierte oder islamisierte menschen.

das wäre genauso absurd zu behaupten, dass alle wissenschaftler in der neuzeit zweifellos briten sind oder amerikaner, weil heute die gängige wissenschaftssprache in englisch verfasst wird, wenn man ein buch veröffentlicht.

Aristoteles
06.01.2009, 14:50
die erste und letzte hochblüte der islamischen wissenschaft, kam nicht durch die araber, sondern durch die islamisierten völker die sich dem arabischen kulturkreis anschlossen, türken, perser, asiaten etc.

es dürfte heute keinem geschichtswissenschaftler als besonderheit auffallend wirken, dass die meisten gelehrten sowohl im "hellentum" keine griechen waremeinschaft ebenso bis auf wenige ausnahmen zu 95%en, und in der islamischen g keine araber waren.


du kannst aber lesen oder??? meine aussage ist eine ganz andere...
von welcher epoche sprichst du ??? denn die wege der osmanen und araber trennten sich kulturell in den späteren jahren bzw. fanden die osmanen ihre eigen identität... dieser zeitabschnitt ist sehr kompliziert aus diesem grund wäre es gut uns ein paar beispiele bzw. errungenschaften anzugeben welche man den osmanen direkt anhängen kann...

das der hellenismus etwas anderes ist als als die errungenschaften in der blüte athens oder anderen stadtstaaten ist dir klar... du weißt doch auch hoffentlich das die hellenisierung der damaligen welt erst zur zeiten alexander dem großen entstand...

die zahl 95 % hast du woher???



keine religion war jemals hermetisch abgeschottet gegenüber anderen religionen, neuen ideen, entwicklungen, wissenschaften etc. wenn man heute erwähnt, dass es im 8. jahrhundert ein türkischer mathematiker war, der das erste algebra buch der welt veröffentlichte, so würde man zur damaligen zeit diesen mann als araber bezeichnen.

sorry, da waren die perser etwas schneller
die damalige lebende bevölkerung spaniens kann von der abgeschottung des islams ein lied von singen



heutzutage ist es eine tatsache, dass in den jeweiligen zeitperioden viele literaturzeugnisse auf arabisch geschrieben wurden, oder eben auf griechisch, dass bedeutet aber noch lange nicht, dass alle autoren araber oder griechen waren, sondern vielmehr hellenisierte oder islamisierte menschen.

das wäre genauso absurd zu behaupten, dass alle wissenschaftler in der neuzeit zweifellos briten sind oder amerikaner, weil heute die gängige wissenschaftssprache in englisch verfasst wird, wenn man ein buch veröffentlicht.

hab ich nie behauptet... du verwächseltst die errungenschaften der antike bzw. der griechen mit der hellenisierung der damaligen welt...

JetLeechan
06.01.2009, 17:22
ch nicht um sog. türken, wenn du vom 13 jahrhundert sprichst!!! diese nationale indentität kam erst in den späteren jahrhunderten... wenn wir von völker des islams sprechen, wären die araber in jeder hinsicht den osmanen überlegen... daher wäre es besser wenn wir die araber als beispiel des fortscchritts bzgl. des islams heranziehen...


Um Türken im heutigen Sinne handelt es sich sowieso erst mit dem Untergang des Osmanischen Reiches im 20. Jahrhundert.
Sehr wohl aber kann man die zentralasiatischen türkischen Stämme, vor allem jene unter der Dynastie die Seldschuken, von den Arabern abgrenzen. Die Seldschuken sind durchaus für ihre kulturelle und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit bekannt. Resultierend vor allem aus der Vereinigung persischen und europäischen Wissens. Einige Schreiber des 11.-13. Jahrhunderts, sehen die Seldschuken als Heilsbringer da die Araber dekadent geworden seien. Z.B. der berühmteste arabische Historiker, Ibn al-Athir (Wobei man ihm doch ein wenig herrschertreues Verhalten nachsagen muss).


es dürfte heute keinem geschichtswissenschaftler als besonderheit auffallend wirken, dass die meisten gelehrten sowohl im "hellentum" keine griechen waren, und in der islamischen gemeinschaft ebenso bis auf wenige ausnahmen zu 95% keine araber waren.
Natürlich, hat man im oströmischen Reich den Begriff Hellene für alle Nichtchristen verwendet.
Oder was meinst Du mit Hellenentum?


keine religion war jemals hermetisch abgeschottet gegenüber anderen religionen, neuen ideen, entwicklungen, wissenschaften etc. wenn man heute erwähnt, dass es im 8. jahrhundert ein türkischer mathematiker war, der das erste algebra buch der welt veröffentlichte, so würde man zur damaligen zeit diesen mann als araber bezeichnen.
Die Kulturen waren untereinander nicht abgeschottet, die Religionen aber schon. Natürlich trieb man Handel, lebte in manchen Gebieten zusammen, tauschte sich auf wissenschaftlicher und kultureller Ebene aus. Mit der Religion hat das aber nichts zu tun. Sowohl Muslime als auch Christen hatten kein Problem damit, mit dem Feind zu Handeln oder von seinem wissen zu lernen.

Skaramanga
06.01.2009, 17:33
Immer wieder interessant, und noch immer nicht ganz erforscht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mechanismus_von_Antikythera