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Vollständige Version anzeigen : "Real, Satire oder Realsatire?" - wart ihr schon mal auf rechtsextremen Portalen?



Beverly
31.12.2008, 15:38
Vor einigen Jahren unterhielten sich auf Politikforum.de einige Rechtsextreme darüber, dass Linke doch gern auf "Nazi-Seiten" surfen. Nun ja ;) - ich habe das auch schon gemacht und zwar auf

***Links entfernt - wtf***

Doch einige Stränge werfen dann die Frage nach dem seinsmäßige Status solcher Seiten und ihrer User auf. Kurz und knapp:

Kann so ein Blödsin ernst gemeint sein!?

Es geht nicht mal so sehr um alternative Ansichten über den Lauf der Geschichte oder gar um Radikalismus und Extremismus. Man kann die liberaldemokratische Weltsicht sehr wohl für falsch halten. Die Frage ist nur, wie man das tut.
Tut mir Leid, aber was ich da auf stormfront.org gelesen habe, hat mir den Appetit auf mehr gründlich verdorben. Schlimmer noch: es sind "Diskurse", die jede Art von Radikalismus gründlichst diskreditieren. Nicht nur den rechten - um den es nicht Schade ist - sondern jeden Radikalismus. Wenn die "Alternativen" zur liberalistischen Verarschung so aussehen, wie sie uns Stormfront - das englische Wort für Sturmabteilung, also SA - präsentiert, erträgt man lieber den akuten Schwachsinn. Einen Schwarzen als Oberhaupt ihres Staates haben sich diese Schwachköpfe redlich verdient.

Den Fake-Vorwurf kann ich mir dann doch nicht verkneifen. Wie kann es sein, dass ein Land wie die USA, wo man schon für ein zu Boden gefallenes Taschentuch mit empfindlichen Strafen rechnen muss - "low tolerance" - sozusagen die virtuelle SA hostet?
Wie kann es sein, dass die Zionisten, die vor Morden an unschuldigen Palästinensern oder vergleichsweise unschuldigen Hamas-Kadern nicht zurückschrecken, die Betreiber solcher Seiten nicht auch ins Nirwana bomben?
Wie kann es sein, dass in Amiland, wo ein Prozent der Bevölkerung im Knast sitzen, die Betreiber solcher Seiten frei rumlaufen?

Schließlich "durfte" ich als Userin von Politikforum.de erleben, wie dieses viel versprechende Projekt von einer neoliberalen Kamarilla systematisch gegen die Wand gefahren wurde. Virtuelles Mobbing und Intrigen vom Feinsten gegen ein Projekt, das eine Plattform für mehrheitlich nicht rechtsextreme User sein wollte. Warum passiert so etwas besagter Nazi-Seite nicht auch. Die wird jetzt sogar in Google gelistet, ich bin dadurch auf sie gestoßen. Echt oder Fake?

Felidae
31.12.2008, 15:47
Ich habe mir solche Seiten mal angesehen, weil ich mir selbst ein Bild machen wollte. Die Wirklichkeit des Nazitums ist so widerlich, da nehmen sich die Berichte im Fernsehen wie Kinderkram aus.

Beverly
31.12.2008, 20:29
Ich habe mir solche Seiten mal angesehen, weil ich mir selbst ein Bild machen wollte. Die Wirklichkeit des Nazitums ist so widerlich, da nehmen sich die Berichte im Fernsehen wie Kinderkram aus.

In meiner Heimatregion gibt es einen Bauern, der feiert am 20. April "Führers Geburtstag". Die lokalen Verbrecher ... pardon Notabeln waren sich 2004 nicht zu schade, als Gastgeber für die "Ritterkreuzträger" zu fungieren. Das alles hat weder mit Nationalismus und Heimatliebe noch mit unbefangenem Blick auf die Geschichte zu tun. Ich verurteile niemanden dafür, wenn er oder sie nicht die bewussten 12 Jahre nach dem Diktionär der 68er - "Nazi-Eltern" etc. - abarbeiten will. Ich fand es sogar gut, dass Lehrer, welche die Zeit miterlebt haben, zu meiner Schulzeit offen darüber gesprochen haben. Auch wenn diese Lehrer einen Rechtsdrall hatten.

Aber wer blind und dummdreist ein System, eine Person und eine Politik zum Kult macht, die Deutschland zerstört und 50 Millionen Menschen den Tod gebracht hat, der huldigt nicht Idealen, sondern Verrätern und Verbrechern. Solche Gestalten sind ungefähr so toll wie Charles Manson, seine "Familie" und deren Fans. Und wenn "brave Bürger", die bei "RAF" und "Christian Klar" einen Anfall kriegen, so einen Dreck fördern oder tolerieren, sind sie auch nur zum :kotz:

wtf
31.12.2008, 20:34
Diese Seiten interessieren mich nicht wirklich. Das Dilemma der dort Schreibenden ist, daß sich keine Sau außerhalb ihres sachsen-anhaltinischen Hartz4-Kreises dafür interessiert, wenn Sie davon schwärmen, wie man beinahe WWII gewonnen hätte, wie tierlieb der eineiige Österreicher war, daß man damals bedenkenlos abends auf der Straße spazieren gehen konnte (Ausnahme Juden, Homosexuelle, Zigeuner) usw.

Naja, ein größeres Publikum erreichen sie hier, aber nur, wenn sie Kreide fressen.

Wolf
01.01.2009, 02:52
Klar hab ich das schon, in mehreren Foren. Allerdings konnte ich in einem nur etwas "schlauere" Rechte finden, die auch "Kameraden" kritisiert haben, die mit Glatze rumlaufen und sich nur vollaufen lassen. In nem anderen Forum hatten welche als Avatar ihre Springerstiefel...Ziemlich peinlich.

laurin
22.09.2009, 21:39
Ich habe mir - z.B. - etliche Seiten des Fadens "what race makes the worst neighbors" auf stormfront durchgelesen (nebenbei: Spitzenreiter bei den worst neighbors sind die Schwatten, dann folgen Mexikaner und Konsorten) und ich kann auf dieser Seite überhaupt nichts Empörendes finden. Da berichten Leute aus dem täglichen Leben, die mit Negern in einem Mietshaus oder in einer Straße leben müssen und diese Erfahrungen sind eben überwiegend (sehr überwiegend) negativ, um nicht zu sagen horrormäßig.

Darüber kann sich doch hier in Deutschland gar keiner ein Urteil erlauben, der damit nicht tagtäglich konfrontiert wird; dagegen sind unsere Muzzies ja bald noch harmlos.

Mir tun die weißen Amerikaner richtig leid; wie gesagt, die wünschen sich bestimmt auch, ihre Vorfahren hätten die verdammte Baumwolle selbst gepflückt.

Laurin