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Vollständige Version anzeigen : Soziale Verantwortung



FranzKonz
23.12.2008, 00:31
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Skorpion968
23.12.2008, 00:58
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Tut sie nicht. Alle haben soziale Verantwortung. Wir alle sind der Staat. Alle haben dafür zu sorgen, dass Jeder in diesem Staat ein Leben führen kann, das seine elementaren Bedürfnisse erfüllt, sprich gesunde Nahrung, Wohnung, Kleidung und Teilhabe am sozialen Leben. Darauf fusst das bedingungslose Grundeinkommen.
Natürlich hat jeder seinen Pflichten für die Gesellschaft nachzukommen, nicht nur derjenige mit höherem Einkommen. Wenn jemand die Unterstützung der Gesellschaft ausnutzt, ist dem selbstverständlich nachzugehen, genauso wie Steuerhinterziehung auf der anderen Seite. Das schließt sich doch gegenseitig gar nicht aus.
Natürlich hat auch jeder die Leistung, die ihm möglich ist, zu erbringen. Das kann aber nicht dergestalt erfolgen, dass Leute als Zwangsarbeiter gehalten werden. 1-Euro-Jobs bewirken, dass die "stille Reserve" dem Arbeitsmarkt zu billigsten Konditionen zugeführt wird. Reguläre Arbeitsplätze werden durch Billiglöhner ersetzt. Der Staat stockt Millionen Leute auf, um Unternehmen billige Arbeitskräfte zuzuführen. Das kann nicht der Weg sein.
Deinesgleichen jammert ständig über hohe Steuern. Dass damit aber 2 Milliarden aus dem Haushalt dafür draufgehen, dass Billiglöhne subventioniert werden, scheint euch dann aber scheißegal zu sein. Das zahlst auch du mit deinen Steuern.

Generell: Soziale Verantwortung besteht u.a. darin, die Einkommensgefälle in einer Gesellschaft nicht zu stark anwachsen zu lassen. Nicht Gleichheit ist das Ziel, sondern eine ausgewogene Balance.

Deutschmann
23.12.2008, 01:05
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Willkommen im Club der Konservativen. :top:

Leila
23.12.2008, 03:27
Lieber Franz!

Ohne Dich beleidigen zu wollen, behaupte ich, daß wir beide, Du und ich, zu den ‚kleinen Leuten‘ gehören. Nun stell’ Dir einmal folgendes vor: Du würdest als selbständiger Handwerker vom Staat dieselben Wohltaten und Sicherheiten erfahren, wie die Industriellen. Schutzzölle, Hermesgarantien, Steuerbefreiung, Bargeld, günstige Investitionskredite, Bauland zum Spottpreis, Infrastruktur zum Nulltarif, Staatsaufträge, Abnahmegarantien, Zuschuß auf die Löhne der Arbeiter – was würdest Du dann tun? Ich vermute, das Hohelied der freien Marktwirtschaft aus voller Kehle singen.

Gruß von Leila

FranzKonz
23.12.2008, 08:43
Lieber Franz!

Ohne Dich beleidigen zu wollen, behaupte ich, daß wir beide, Du und ich, zu den ‚kleinen Leuten‘ gehören. Nun stell’ Dir einmal folgendes vor: Du würdest als selbständiger Handwerker vom Staat dieselben Wohltaten und Sicherheiten erfahren, wie die Industriellen. Schutzzölle, Hermesgarantien, Steuerbefreiung, Bargeld, günstige Investitionskredite, Bauland zum Spottpreis, Infrastruktur zum Nulltarif, Staatsaufträge, Abnahmegarantien, Zuschuß auf die Löhne der Arbeiter – was würdest Du dann tun? Ich vermute, das Hohelied der freien Marktwirtschaft aus voller Kehle singen.

Gruß von Leila

Liebste Leila,

Stränge dieser Art gibt es hier bereits zur Genüge. Es wurde hinreichend oft beklagt, daß der Staat Großkonzerne bevorzugt. Und es wurde oft genug erklärt, warum dieser Mißstand besteht und voraussichtlich weiter bestehen wird.

Hier, an dieser Stelle, werte ich Deinen Einwand als Ablenkungsmanöver.

Ciao, Franz

FranzKonz
23.12.2008, 08:49
Tut sie nicht. Alle haben soziale Verantwortung. Wir alle sind der Staat. Alle haben dafür zu sorgen, dass Jeder in diesem Staat ein Leben führen kann, das seine elementaren Bedürfnisse erfüllt, sprich gesunde Nahrung, Wohnung, Kleidung und Teilhabe am sozialen Leben. Darauf fusst das bedingungslose Grundeinkommen.
Natürlich hat jeder seinen Pflichten für die Gesellschaft nachzukommen, nicht nur derjenige mit höherem Einkommen. Wenn jemand die Unterstützung der Gesellschaft ausnutzt, ist dem selbstverständlich nachzugehen, genauso wie Steuerhinterziehung auf der anderen Seite. Das schließt sich doch gegenseitig gar nicht aus.
Natürlich hat auch jeder die Leistung, die ihm möglich ist, zu erbringen. Das kann aber nicht dergestalt erfolgen, dass Leute als Zwangsarbeiter gehalten werden. 1-Euro-Jobs bewirken, dass die "stille Reserve" dem Arbeitsmarkt zu billigsten Konditionen zugeführt wird. Reguläre Arbeitsplätze werden durch Billiglöhner ersetzt. Der Staat stockt Millionen Leute auf, um Unternehmen billige Arbeitskräfte zuzuführen. Das kann nicht der Weg sein.
Deinesgleichen jammert ständig über hohe Steuern. Dass damit aber 2 Milliarden aus dem Haushalt dafür draufgehen, dass Billiglöhne subventioniert werden, scheint euch dann aber scheißegal zu sein. Das zahlst auch du mit deinen Steuern.

Generell: Soziale Verantwortung besteht u.a. darin, die Einkommensgefälle in einer Gesellschaft nicht zu stark anwachsen zu lassen. Nicht Gleichheit ist das Ziel, sondern eine ausgewogene Balance.

Deine Erklärungen nehme ich wohlwollend zur Kenntnis, obwohl ich sie schon zu oft vernahm.

Allerdings geht sie am Thema vorbei. Ich fragte, warum im Zusammenhang mit den Transferleistungsempfänger nie von sozialer Verantwortung die Rede ist, sondern, wie oben, von Zwangsarbeit.

Wenn der durchschnittliche Steuerzahler vom 1. Januar bis zum 8. Juli für die Gemeinschaft arbeiten muß, um von da an für sich selbst zu schuften, spricht auch keiner von Zwangsarbeit. Im Gegenteil. Der Steuerzahler verbringt den überwiegenden Teil des Jahres mit sozialer Verantwortung.

Lobo
23.12.2008, 09:16
Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Mich erinnern Leute die soetwas befürworten immer an diese kleinen lästigen Krabbler die FSME übertragen.:))

Ich denke solche Gedanken finden gerade in bildungsresistenten Kreisen anklang, abhänging von Transferleistungen unfähig/unwillig sich Qualifikationen anzueignen um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu sein, suchen sie die Schuld an ihrer Situation selbstverständlich bei den "Bonzen".

Das gute daran ist, dass solche Ideologien viel zu extrem sind um in einer modernen halbwegs funktionierende Gesellschaft breiten Anklang zu finden.

Denn noch kann hier jeder Kuchen essen, sollte man mal auf Brot angewiesen sein, sähe es eventuel anders aus. :)

Eldrad Ulthran
23.12.2008, 09:22
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Ganz einfach deshalb, weil es mehr arme Leute als Reiche gibt. Die Idee des Grundeinkommens ist auch deshalb so verführerisch, weil man sich endlich aus dem Dickicht der Transferleistungen befreien könnte. Jedem stehen 800€ (oder meinetwegen 500€, die Zahl an sich ist auch unerheblich) Grundeinkommen zu, sämtliche anderen Transferlesitungen (HartzIV, Bafög, usw.) werden gestrichen.
Eine soziale Verantwortung der Begüterten beründet sich ganz einfach daraus, dass Eigentum und Besitz schon immer nicht nur zum Einkommensmehrung des Besitzers beitragen sollten sondern auch zur Versorgung der Bewirtschaftenden.
Das auch die sozial Schwachen eine gewisse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben, wird in der Politik auf Grund der ihren schieren Zahl gerne "vergessen".

FranzKonz
23.12.2008, 10:02
Ganz einfach deshalb, weil es mehr arme Leute als Reiche gibt. Die Idee des Grundeinkommens ist auch deshalb so verführerisch, weil man sich endlich aus dem Dickicht der Transferleistungen befreien könnte. Jedem stehen 800€ (oder meinetwegen 500€, die Zahl an sich ist auch unerheblich) Grundeinkommen zu, sämtliche anderen Transferlesitungen (HartzIV, Bafög, usw.) werden gestrichen.
Eine soziale Verantwortung der Begüterten beründet sich ganz einfach daraus, dass Eigentum und Besitz schon immer nicht nur zum Einkommensmehrung des Besitzers beitragen sollten sondern auch zur Versorgung der Bewirtschaftenden.
Das auch die sozial Schwachen eine gewisse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben, wird in der Politik auf Grund der ihren schieren Zahl gerne "vergessen".

Du tust gerade so, als sei ein Grundeinkommen kein anderes Wort für Transferleistung.

Eigentum und Besitz tragen schon immer zur Versorgung der Bewirtschaftenden bei, das stand nie in Frage. Die Frage ist eher, warum Eigentümer, Besitzer und Bewirtschafter soziale Verantwortung tragen sollen, während nichtbewirtschaftende Nutznießer keine derartige Verpflichtung haben.

Sathington Willoughby
23.12.2008, 10:07
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Bravo!!! 100 Punkte von 50 möglichen!!!
Du bist Mitglied der Linksfraktion? Glaub ich nicht...:]

Jeder, der arbeiten kann, hat sofern er Sozialleistungen will, auch eine Bringschuld. Die Einstellung, die du geschildert hast, trägt wesentlich zum Niedergang unseres Landes bei: nur fordern, der Staat ist ja nur ein anonymer Gelddruckautomat. Und wenns nicht reicht, plündern wir die pösen Bonzen und Reichen.
Wenn wir diese Einstellung ablegen, kann das wieder was werden mit unserem Land, aber dazu brauchen wir einen radikalen Wandel. Doch angesichts der Krise hab ich da so meine Hoffnungen, das und in mancherlei Hinsicht die Augen aufgehen werden. Hoffentlich nicht zu spät.

Misteredd
23.12.2008, 10:10
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Herzlich willkommen bei dem Sozialstaatmodell der FDP.

FranzKonz
23.12.2008, 10:14
Herzlich willkommen bei dem Sozialstaatmodell der FDP.

Die FDP ist keine eigenständige Partei, sondern Steigbügelhalter der Union.

Misteredd
23.12.2008, 10:43
Die FDP ist keine eigenständige Partei, sondern Steigbügelhalter der Union.

Blödsinn!

FranzKonz
23.12.2008, 10:48
Blödsinn!

Wie blöd sich dieser Wurmfortsatz anstellt, konnte man kürzlich in Hessen sehen.

Eldrad Ulthran
23.12.2008, 11:32
Du tust gerade so, als sei ein Grundeinkommen kein anderes Wort für Transferleistung.

Eigentum und Besitz tragen schon immer zur Versorgung der Bewirtschaftenden bei, das stand nie in Frage. Die Frage ist eher, warum Eigentümer, Besitzer und Bewirtschafter soziale Verantwortung tragen sollen, während nichtbewirtschaftende Nutznießer keine derartige Verpflichtung haben.

Ja, in meinen ist ein Grundeinkommen, selbst wenn es unabhännig von der Bedürftigkeit gezahlt wird, nichts weiter als eine staatliche Transferleistung.

"Nichtbetreibswirtschaftende Nutznießer" sind eine große Wählergruppe, die von der Politik nicht verschreckt werden darf. Weshalb sonst ist die Linkspartei, welche immer wieder mit völlig unrealistischen Forderungen gegenüber Steuerzahlern (und hier besonders gegenüber Reichen) an die Öffentlichkeit tritt, sonst so erfolgreich?

Paul Felz
23.12.2008, 11:36
Das liegt einfach daran, daß eine der hervorstechendsten Eigenschaften des Deutschen an sich der Neid ist.

elas
23.12.2008, 11:48
Ich kann die Formulierung "Soziale Verantwortung des Staates" nicht mehr ertragen. Der Staat sind wir alle, diejenigen, die eine Leistung erbringen, genauso wie diejenigen, die eine Leistung beziehen.

Soziale Verantwortung hat also jeder einzelne von uns, nicht irgendein anonymes Gebilde namens Staat.

Soziale Verantwortung haben also nicht nur jene, die ein gutes Einkommen haben, sondern auch jene, die einen Anteil von diesem Einkommen haben möchten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich, von den Pflichten derer zu reden, die ein Einkommen haben, während man bei den Empfängern von Transferleistungen von einem Anspruch redet. Der Begriff der sozialen Verantwortung wird im Sprachgebrauch nur dann benutzt, wenn den Wohlhabenden etwas genommen werden soll.

Wird von den Leistungsempfängern eine Gegenleistung, z.B. in Form von 1-Euro-Jobs gefordert, erhebt sich wüstes Geschrei. Keine Rede von einer sozialen Verantwortung derer, die von Transferleistungen leben. Keine Rede von einer Verpflichtung gegenüber dem Staat oder auch gegenüber denen, diese Transferleistungen erwirtschaften. Keine Rede von einer sozialen Verpflichtung zur Sparsamkeit. Statt dessen wird ein bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Mit welchem Recht?

Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?
Warum verändert sich soziale Verantwortung mit dem Einkommen?

Angesichts der Finanzkatastrophe wäre für mich eher die Abgrenzung zwischen sozialer Verantwortungslosigkeit und krimineller Verantwortungslosigkeit von Interesse.
1 Euro-Jobs und Sozialhilfe sind vergleichsweise Pipifax.

PS: Siemens hat nicht sozial verantwortungslos gehandelt es ist eher ein Grenzfall von verantwortungsvoll und verantwortungslos und durchaus entschuldbar angesichts der historischen Entwicklung zum Thema Korruption, welche nachgewiesenerweise kein Eigennutz der Vorstände war.

Misteredd
23.12.2008, 11:49
Wie blöd sich dieser Wurmfortsatz anstellt, konnte man kürzlich in Hessen sehen.

Weil sie diese Ypsilanti auch nicht wollten ?

Muhahaha!

FranzKonz
23.12.2008, 11:51
Ja, in meinen ist ein Grundeinkommen, selbst wenn es unabhännig von der Bedürftigkeit gezahlt wird, nichts weiter als eine staatliche Transferleistung.

"Nichtbetreibswirtschaftende Nutznießer" sind eine große Wählergruppe, die von der Politik nicht verschreckt werden darf. Weshalb sonst ist die Linkspartei, welche immer wieder mit völlig unrealistischen Forderungen gegenüber Steuerzahlern (und hier besonders gegenüber Reichen) an die Öffentlichkeit tritt, sonst so erfolgreich?

Wieso eine staatliche Transferleistung? Weil der Staat den Transfer leistet? Oder weil sich die Leistungsempfänger aus der Verantwortung stehlen wollen? Die Leistung kommt nicht vom Staat, sondern von denjenigen, die die Leistung erbringen.

Grundeinkommen ist also nur eine wörtliche Betäubung. Nach wie vor handelt es sich um Almosen, mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß keinerlei Leistung und / oder Dankbarkeit damit verbunden werden soll.

Don
23.12.2008, 11:56
Wieso eine staatliche Transferleistung? Weil der Staat den Transfer leistet? Oder weil sich die Leistungsempfänger aus der Verantwortung stehlen wollen? Die Leistung kommt nicht vom Staat, sondern von denjenigen, die die Leistung erbringen.

Grundeinkommen ist also nur eine wörtliche Betäubung. Nach wie vor handelt es sich um Almosen, mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß keinerlei Leistung und / oder Dankbarkeit damit verbunden werden soll.

:top::rofl::top:

Badener3000
23.12.2008, 12:29
Unser Sozialstaat hat schon lange den Charakter einer internationalen Hilfsorganisation. Das beste wäre ihn abzuschaffen, was kurz oder lang sowieso passiert. National einzahlen und international verteilen geht nicht.

Paul Felz
23.12.2008, 12:43
Wieso eine staatliche Transferleistung? Weil der Staat den Transfer leistet? Oder weil sich die Leistungsempfänger aus der Verantwortung stehlen wollen? Die Leistung kommt nicht vom Staat, sondern von denjenigen, die die Leistung erbringen.

Grundeinkommen ist also nur eine wörtliche Betäubung. Nach wie vor handelt es sich um Almosen, mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß keinerlei Leistung und / oder Dankbarkeit damit verbunden werden soll.

Mensch Franz, wenn Du so weitermachst, werde ich mich noch bei der Linksfraktion bewerben ;)

FranzKonz
23.12.2008, 13:03
Mensch Franz, wenn Du so weitermachst, werde ich mich noch bei der Linksfraktion bewerben ;)

Ich bitte darum. Der liberale Flügel hat Verstärkung nötig. :))

Paul Felz
23.12.2008, 13:03
Ich bitte darum. Der liberale Flügel hat Verstärkung nötig. :))

Das wiederum glaube ich Dir aufs Wort. ;)

Skorpion968
23.12.2008, 16:04
Deine Erklärungen nehme ich wohlwollend zur Kenntnis, obwohl ich sie schon zu oft vernahm.

Allerdings geht sie am Thema vorbei. Ich fragte, warum im Zusammenhang mit den Transferleistungsempfänger nie von sozialer Verantwortung die Rede ist, sondern, wie oben, von Zwangsarbeit.

Weil es Zwangsarbeit ist. Soziale Verantwortung kommt allen zugute. 1-Euro-Jobs kommen aber nur Einzelnen zugute. Das ist schon mal ein maßgeblicher Unterschied.
Die Soziale Verantwortung es H4-Empfängers ist es, sich nach seinen Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, nicht zu jedweder Arbeit unter jedweden Bedingungen und bei Androhung des Existenzentzugs gezwungen zu werden.
Letzteres ist Mittelalter.


Wenn der durchschnittliche Steuerzahler vom 1. Januar bis zum 8. Juli für die Gemeinschaft arbeiten muß, um von da an für sich selbst zu schuften, spricht auch keiner von Zwangsarbeit.


Weil das keine Zwangsarbeit ist. Du hast dir deinen Job selbst gewählt. Du wurdest nicht dazu gezwungen, diese Arbeit zu machen.

Haspelbein
23.12.2008, 16:34
Weil es Zwangsarbeit ist. Soziale Verantwortung kommt allen zugute. 1-Euro-Jobs kommen aber nur Einzelnen zugute. Das ist schon mal ein maßgeblicher Unterschied.
Die Soziale Verantwortung es H4-Empfängers ist es, sich nach seinen Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, nicht zu jedweder Arbeit unter jedweden Bedingungen und bei Androhung des Existenzentzugs gezwungen zu werden.
Letzteres ist Mittelalter. [...]

In einer Beziehung hast du sogar recht: Die 1-Euro Jobs eignen sich hervorragend fuer Ausbeutung und Betrug. Es sieht meiner Meinung nach jedoch anders aus, wenn man eine Gegenleistung fuer die Gemeinschaft erwartet, d.h. wenn der Dienst wirklich dem Gemeinwohl dient.

Ansonsten halte ich einen Sozialstaat, bei dem der einzelne Buerger davon ausgehen muss, dass er ihn in einer lebenslangen Abhaengigkeit von sozialen Leistungen erhaelt, ebenfalls fuer eine moderne Form des Sklaventums.

FranzKonz
23.12.2008, 16:45
Weil es Zwangsarbeit ist. Soziale Verantwortung kommt allen zugute. 1-Euro-Jobs kommen aber nur Einzelnen zugute. Das ist schon mal ein maßgeblicher Unterschied.
Das ist schon zwei mal völliger Blödsinn.

Soziale Verantwortung ist eine Verpflichtung. Die kommt niemandem zu Gute, sondern sie belastet die Verantwortungsträger.
Ein 1-Euro-Job kommt möglicherweise nur einem Einzelnen zu Gute, aber viele 1-Euro-Jobs kommen vielen zu Gute. So haben Die Jobber die Möglichkeit der Gesellschaft etwas zurückzugeben und ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden.


Die Soziale Verantwortung es H4-Empfängers ist es, sich nach seinen Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, nicht zu jedweder Arbeit unter jedweden Bedingungen und bei Androhung des Existenzentzugs gezwungen zu werden.
Letzteres ist Mittelalter.
Du weist es, und ich weis es auch: Es gibt weder heute, noch in der Zukunft, reguläre Arbeit für Alle. Von daher ist diese Suche nach Arbeit bestenfalls ein Alibi.


Weil das keine Zwangsarbeit ist. Du hast dir deinen Job selbst gewählt. Du wurdest nicht dazu gezwungen, diese Arbeit zu machen.
Ja, ich habe mir diese Arbeit ausgesucht, aber ich würde mich viel lieber die Hälfte der Zeit in der Weltgeschichte herumtreiben. Das könnte ich auch problemlos, wenn ich nicht derart zur Kasse gebeten würde. Somit ist die Hälfte meiner Arbeitszeit ebenfalls Zwangsarbeit, Frondienst, den ich für irgendwelche Leute ableiste. Mittelalter, wie Du so schön zu sagen pflegst.

Eldrad Ulthran
23.12.2008, 17:22
Wieso eine staatliche Transferleistung? Weil der Staat den Transfer leistet? Oder weil sich die Leistungsempfänger aus der Verantwortung stehlen wollen? Die Leistung kommt nicht vom Staat, sondern von denjenigen, die die Leistung erbringen.

Grundeinkommen ist also nur eine wörtliche Betäubung. Nach wie vor handelt es sich um Almosen, mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß keinerlei Leistung und / oder Dankbarkeit damit verbunden werden soll.

Mal ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Machbarkeit, die schon auf sehr wackeligen Füßen steht, hätte ein Grundeinkommen den Riesenvorteil, dass ein überbordender Verwaltungsapperat (in dem laut Milton Friedman ein Großteil staatlicher Transferleistungen versickert) abgebaut werden kann. Überhaupt, wie willst du dich denn gegen eine staatlich verordnete Umverteilung wehren? Der Staat legt die Höhe der Steuern und Abgaben fest, also stehlen sich die Leistungsempfänger nicht unbedingt aus der Verantwortung, sie selbst legen ja nicht die Höhe der Abgaben fest.
Der Sinn der 1€-Jobs war es damals, Langzeitarbeitslose, die es aufgeben hatten, sich zu bewerben, (nennen wir es ruhig auch Faulheit) wieder ins Berufsleben zu integrieren. Diesen Umstand haben aber viele sog. Leiharbeitsfirmen ausgenutzt, speziell diese Leute rekrutiert, um sie dann an Firmen weiter zu vermieten, die deswegen natürlich weniger Festangestellte (die auch eine umfassendere Absicherung, Schutz durch Gewerkschaften, spricht tarifliche Löhne, usw. genießen) einstelllen und finazieren mussten. Das viele Arbeitlose, bzw ehemalige Arbeitslose, die jetzt in diesen neuen Beschäftigungsformen angestellt sind, mit diesen Verhältnissen unzufrieden sind, kann ihnen ja niemand verdenken.
Zumal, wenn die Bezahlung in manchen Unternehmen so schlecht ist, dass offiziell Arbeitende immer noch auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, bzw die Löhne kaum über HartzIV-Niveau sind, ist es in meinen Augen keine Faulheit, sondern schlichtes Kopfrechnen, einfach die auf 100-200€, die man als Angestellter mehr bekommt, zu verzichten, und dafür nicht arbeiten zu gehen.

FranzKonz
23.12.2008, 18:06
Mal ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Machbarkeit, die schon auf sehr wackeligen Füßen steht, hätte ein Grundeinkommen den Riesenvorteil, dass ein überbordender Verwaltungsapperat (in dem laut Milton Friedman ein Großteil staatlicher Transferleistungen versickert) abgebaut werden kann.
Wovon träumt der gute Mann nachts?

Überhaupt, wie willst du dich denn gegen eine staatlich verordnete Umverteilung wehren? Der Staat legt die Höhe der Steuern und Abgaben fest, also stehlen sich die Leistungsempfänger nicht unbedingt aus der Verantwortung, sie selbst legen ja nicht die Höhe der Abgaben fest.
Durch Faulheit, Umzug oder Beschiss.


Der Sinn der 1€-Jobs war es damals, Langzeitarbeitslose, die es aufgeben hatten, sich zu bewerben, (nennen wir es ruhig auch Faulheit) wieder ins Berufsleben zu integrieren. Diesen Umstand haben aber viele sog. Leiharbeitsfirmen ausgenutzt, speziell diese Leute rekrutiert, um sie dann an Firmen weiter zu vermieten, die deswegen natürlich weniger Festangestellte (die auch eine umfassendere Absicherung, Schutz durch Gewerkschaften, spricht tarifliche Löhne, usw. genießen) einstelllen und finazieren mussten. Das viele Arbeitlose, bzw ehemalige Arbeitslose, die jetzt in diesen neuen Beschäftigungsformen angestellt sind, mit diesen Verhältnissen unzufrieden sind, kann ihnen ja niemand verdenken.
Eine Tragik in diesem Land ist es, daß gut gemeinte und schlecht gemachte Regelungen nicht in einem vernünftigen Zeitrahmen überdacht und revidiert werden.

Zumal, wenn die Bezahlung in manchen Unternehmen so schlecht ist, dass offiziell Arbeitende immer noch auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, bzw die Löhne kaum über HartzIV-Niveau sind, ist es in meinen Augen keine Faulheit, sondern schlichtes Kopfrechnen, einfach die auf 100-200€, die man als Angestellter mehr bekommt, zu verzichten, und dafür nicht arbeiten zu gehen.
Schlichtes Kopfrechnen unter Vernachlässigung der sozialen Verantwortung. Genau das ist es, was ich bemängle. Der Leistungsempfänger darf rechnen, der Leistungserbringer soll zahlen.

FranzKonz
23.12.2008, 18:09
In einer Beziehung hast du sogar recht: Die 1-Euro Jobs eignen sich hervorragend fuer Ausbeutung und Betrug. Es sieht meiner Meinung nach jedoch anders aus, wenn man eine Gegenleistung fuer die Gemeinschaft erwartet, d.h. wenn der Dienst wirklich dem Gemeinwohl dient.

Ansonsten halte ich einen Sozialstaat, bei dem der einzelne Buerger davon ausgehen muss, dass er ihn in einer lebenslangen Abhaengigkeit von sozialen Leistungen erhaelt, ebenfalls fuer eine moderne Form des Sklaventums.

Wenn die 1-Euro-Job-Geschichte aktuell nicht angemessen funktioniert, muß sie eben geändert werden. Darum gehts mir hier allerdings nicht.

Ich erwarte ganz einfach von Allen soziale Verantwortung, und ich erwarte von Allen, daß sie ihren Part, soweit ihnen das möglich ist, übernehmen.

Tatsächlich sind jedoch unsere Sprachregelungen so gefasst, als hätte nur der Leistungserbringer eine solche Verantwortung zu tragen, und dagegen verwehre ich mich.

Paul Felz
23.12.2008, 18:11
[... 9.

Schlichtes Kopfrechnen unter Vernachlässigung der sozialen Verantwortung. Genau das ist es, was ich bemängle. Der Leistungsempfänger darf rechnen, der Leistungserbringer soll zahlen.

:top: :clp:

PeterH
23.12.2008, 18:21
Wie blöd sich dieser Wurmfortsatz anstellt, konnte man kürzlich in Hessen sehen.
Deine Lieblingspartei hat sich in Hessen auch nicht mit Ruhm bekleckert.


1-Euro-Jobs kommen aber nur Einzelnen zugute. Warum?



Die Soziale Verantwortung es H4-Empfängers ist es, sich nach seinen Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, nicht zu jedweder Arbeit unter jedweden Bedingungen und bei Androhung des Existenzentzugs gezwungen zu werden.
Letzteres ist Mittelalter.

:rolleyes:

Haspelbein
23.12.2008, 18:21
Wenn die 1-Euro-Job-Geschichte aktuell nicht angemessen funktioniert, muß sie eben geändert werden. Darum gehts mir hier allerdings nicht. [...]

Implizit schon. Ein Empfaenger der Sozialleistungen hat meiner Meinung nach ebenfalls eine sehr beschraenkte Moeglichkeit, sich gegen die Massnahmen des Staates zu wehren. Die 1-Euro-Geschichte ist insofern grundlegend, als dass ich eine implizite Foerderung von Privatunternehmen durch staatliche Leistungen immer als Problem betrachte. Und dazu mutieren diese Jobs.



Ich erwarte ganz einfach von Allen soziale Verantwortung, und ich erwarte von Allen, daß sie ihren Part, soweit ihnen das möglich ist, übernehmen.

Daran ist an sich nichts auszusetzen.



Tatsächlich sind jedoch unsere Sprachregelungen so gefasst, als hätte nur der Leistungserbringer eine solche Verantwortung zu tragen, und dagegen verwehre ich mich.

Auch hier stimme ich dir zu. Jedoch ueberzeichnest du es in diesem Strang genauso, wenn du schreibst, dass nur der Leistungserbringer unter der Umverteilung zu leiden haette. Ich halte ebenso das Heranzuechten von permanten Leistungsempfaengern durch einen Sozialstaat fuer etwas, dass diesen Leistungsempfaengern letztendlich Schaden zufuegt.

FranzKonz
23.12.2008, 18:55
Deine Lieblingspartei hat sich in Hessen auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Das muß man leider so sagen. Ich persönlich hätte erheblich deutlicher formuliert.

FranzKonz
23.12.2008, 19:02
...
Ich halte ebenso das Heranzuechten von permanten Leistungsempfaengern durch einen Sozialstaat fuer etwas, dass diesen Leistungsempfaengern letztendlich Schaden zufuegt.
Richtig. Deshalb muß zunächst einmal klar gemacht werden, wie der Sachverhalt tatsächlich ist. Ich höre nahezu täglich "der Staat muß dies", "der Staat muß jenes" und "das steht mir zu", und ich kann's allmählich nicht mehr hören.

Wir sind zu einem Volk von Jammerlappen geworden, und die Mehrheit sieht überhaupt nicht mehr, was real geschieht. Wenn "der Staat dies muß", dann bedeutet das, daß Du, oder ich, oder eine andere real existierende Person "muß" und daß diese Person dafür etwas haben will. Der Staat ist nicht irgendein anonymes höheres Wesen mit unbeschränktem Budget.

Wir müssen wieder dahin kommen, daß wir selbst machen, statt irgendjemanden für uns machen zu lassen.

Skorpion968
23.12.2008, 20:38
Du weist es, und ich weis es auch: Es gibt weder heute, noch in der Zukunft, reguläre Arbeit für Alle. Von daher ist diese Suche nach Arbeit bestenfalls ein Alibi.

Genau das ist doch gerade der Blödsinn!
Wenn wir uns einig sind, dass es nicht genug reguläre Arbeit für alle gibt, dann hat es doch erst Recht keinen Sinn, Leute zur Arbeit zu zwingen, mit der sie dann noch reguläre Arbeitsplätze ersetzen/vernichten.
Das ist in etwa die gleiche Logik, als wenn du mit einer Reisegruppe in der Wüste bist, eine Oase findest und einen der Leute dazu zwingst, das ganze Wasserloch leerzusaufen.

Skorpion968
23.12.2008, 20:43
Warum?

Weil Einzelnen dadurch billige Arbeitskräfte vor die Tür gestellt werden.

Skorpion968
23.12.2008, 20:44
Implizit schon. Ein Empfaenger der Sozialleistungen hat meiner Meinung nach ebenfalls eine sehr beschraenkte Moeglichkeit, sich gegen die Massnahmen des Staates zu wehren. Die 1-Euro-Geschichte ist insofern grundlegend, als dass ich eine implizite Foerderung von Privatunternehmen durch staatliche Leistungen immer als Problem betrachte. Und dazu mutieren diese Jobs.


Genau so ist es!

FranzKonz
23.12.2008, 21:08
Genau das ist doch gerade der Blödsinn!
Wenn wir uns einig sind, dass es nicht genug reguläre Arbeit für alle gibt, dann hat es doch erst Recht keinen Sinn, Leute zur Arbeit zu zwingen, mit der sie dann noch reguläre Arbeitsplätze ersetzen/vernichten.
Das verlange ich auch nicht. Wenn ich sagte, es gäbe nicht genug reguläre Arbeit, so meinte ich unter anderem, daß es genug gemeinnützige Tägtigkeiten gibt, die nur deshalb nicht getan wird, weil kein Geld dafür da ist.

FranzKonz
23.12.2008, 21:11
Weil Einzelnen dadurch billige Arbeitskräfte vor die Tür gestellt werden.

Selbst wenn das im Ausnahmefall so ist, was ist so schlimm daran? Ein Steuerzahler bekommt von einem Steuerempfänger eine Dienstleistung und gleicht dadurch die Bilanz aus.

Im günstigsten Falle verdient dieser Steuerzahler infolde der Leistung des Steuerempfängers mehr und zahlt auch mehr Steuern.

Unter Strich ist allen geholfen.

FranzKonz
23.12.2008, 21:12
Genau so ist es!

Wie bereits angemerkt: Wenn eine einzelne Regelung nicht so funktioniert, wie sie gedacht war, muß eben nachgebessert werden.

Haspelbein
23.12.2008, 21:18
Selbst wenn das im Ausnahmefall so ist, was ist so schlimm daran? Ein Steuerzahler bekommt von einem Steuerempfänger eine Dienstleistung und gleicht dadurch die Bilanz aus.

Im günstigsten Falle verdient dieser Steuerzahler infolde der Leistung des Steuerempfängers mehr und zahlt auch mehr Steuern.

Unter Strich ist allen geholfen.

In der Theorie ist das so. In der Praxis sind 1-Euro-Jobs aber gerade eine Einladung zum Betrug. Diese Personen werden dann oftmals entweder nicht wettbewerbsneutral eingesetzt oder dienen nicht der Allgemeinheit.

Mich stoert hierbei nicht, dass diese Personen eine Leistung erbringen muessen, sondern dass sie letztendlich das Potential haben, mit dem regulaeren Arbeitsmarkt zu konkurrieren.

FranzKonz
23.12.2008, 21:22
In der Theorie ist das so. In der Praxis sind 1-Euro-Jobs aber gerade eine Einladung zum Betrug. Diese Personen werden dann oftmals entweder nicht wettbewerbsneutral eingesetzt oder dienen nicht der Allgemeinheit.

Mich stoert hierbei nicht, dass diese Personen eine Leistung erbringen muessen, sondern dass sie letztendlich das Potential haben, mit dem regulaeren Arbeitsmarkt zu konkurrieren.

Jetzt sage ich's zum 3. Male: Wenn so eine Regelung nicht perfekt ist, dann muß eben nachgebessert werden.

Skorpion968
23.12.2008, 21:22
Wie bereits angemerkt: Wenn eine einzelne Regelung nicht so funktioniert, wie sie gedacht war, muß eben nachgebessert werden.

Ich bezweifle, dass sie jemals anders gedacht war. Daher wird auch nicht nachgebessert.

FranzKonz
28.12.2008, 12:22
Ich bezweifle, dass sie jemals anders gedacht war. Daher wird auch nicht nachgebessert.

Du bezweifelst alles, was nicht in Dein Weltbild passt. Tatsache ist, daß die praktische Anwendung aller Gesetze nachgebessert wird, zum Teil durch Änderung der Gesetzestexte, zum Teil durch ergänzende Verordnungen der Ministerien und zum Teil durch die Gerichte.

lupus_maximus
28.12.2008, 12:33
Bravo!!! 100 Punkte von 50 möglichen!!!
Du bist Mitglied der Linksfraktion? Glaub ich nicht...:]

Jeder, der arbeiten kann, hat sofern er Sozialleistungen will, auch eine Bringschuld. Die Einstellung, die du geschildert hast, trägt wesentlich zum Niedergang unseres Landes bei: nur fordern, der Staat ist ja nur ein anonymer Gelddruckautomat. Und wenns nicht reicht, plündern wir die pösen Bonzen und Reichen.
Wenn wir diese Einstellung ablegen, kann das wieder was werden mit unserem Land, aber dazu brauchen wir einen radikalen Wandel. Doch angesichts der Krise hab ich da so meine Hoffnungen, das und in mancherlei Hinsicht die Augen aufgehen werden. Hoffentlich nicht zu spät.
Deswegen wurden von mir die Menschenrechte in der Verfassung des Freistaates Germanien abgeschafft. Ohne Menschenpflichten keine Menschenrechte!

Fiel
28.12.2008, 12:42
Worauf begründet sich der Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Warum soll es menschenunwürdig sein, vom Empfänger einer Zahlung eine Leistung zu verlangen?


Weil wenn man von den millionen Asylanten und Migranten eine Gegenleistung erwartet, man dann als Nazi diffamiert wird.