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Vollständige Version anzeigen : Neue US-Regierung hat Angst vor «totalem» Absturz



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20.12.2008, 15:44
Quelle: Welt Online

Washington (dpa) - Der designierte US-Vizepräsident Joe Biden sieht die Gefahr, dass die US-Wirtschaft «total abstürzt». Sie sei in einem weitaus schlechteren Zustand als zunächst gedacht.
Das sagte Biden in einem Interview des US-Senders ABC, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll und in Auszügen vorab veröffentlicht wurde. Demnach hält der Vize des künftigen Präsidenten Barack Obama ein zweites «kühnes» Konjunkturprogramm in einer Größenordnung von 600 bis 700 Milliarden Dollar für nötig, um die Wirtschaft aus der Krise zu bringen.
Es gebe nur eine Wahl, und das sei, die Wirtschaft vor dem totalen Absturz zu bewahren, sagte Biden den ABC-Angaben zufolge wörtlich. Er habe die Frage eines zweiten großen Konjunkturprogramms mit republikanischen und demokratischen Mitgliedern des Kongresses erörtert. «Jede einzelne Person, mit der ich gesprochen habe, stimmt mit jedem wichtigeren Ökonomen überein. Es wird ein wirklich bedeutendes Investment geben, ob 600 Milliarden Dollar oder mehr, oder 700 Milliarden, klar ist, es ist eine Zahl, an die vor einem Jahr keiner gedacht hat», sagte der künftige Vizepräsident.
Biden bekräftigte, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr die höchste Priorität für die neue Regierung haben werde. Es sei die wichtigste Aufgabe, «das Bluten zu stoppen
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=wir&module=dpa&id=19815014

Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Manfred_g
20.12.2008, 16:12
Quelle: Welt Online


Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Dann viel Spaß bei Hysterie und Panik!
Ich sehe dem Ganzen zwar besorgt entgegen, aber so weit, daß ich mich heute noch erschieße, angesichts der Tatsache, mir morgen die Munition nicht mehr leisten zu können, geht meine vorauseilende Angst nicht.

EmilS
20.12.2008, 16:31
Es würde die Menschen nur dann hart treffen, wenn die Regierung weitere "Stützungsprogramme" für die deutsche Wirtschaft verabschidet, die sich niemand leisten kann und tatsächlich nur deshalb aufgelegt werden, um den Staat vor dem selbstverschuldeten Bankrott zu schützen. Vor einer Selbstreinigung des Marktes und dem Bankrott des Staates muß sich niemand fürchten. Alles andere läuft möglicherweise auf Konkursverschleppung hinaus.

-jmw-
20.12.2008, 18:01
Vor einer Selbstreinigung des Marktes und dem Bankrott des Staates muß sich niemand fürchten.
Doch: Liberale.
Denn derem Programm wird man negative Folgen anlasten, ganz unabhängig davon, ob und inwieweit es verantwortlich war.

Don
20.12.2008, 18:52
Doch: Liberale.
Denn derem Programm wird man negative Folgen anlasten, ganz unabhängig davon, ob und inwieweit es verantwortlich war.

Biden pfeift nur im Walde. Die Democrats haben den ganzen Scheiß mit angezettelt und tun nun alles, um heutige und auch zukünftige Schäden die wiederum sie auslösen werden weil sie keine Ahnung haben was zu tun ist möglichst noch Bush in die Schuhe zu schieben.

Biden hat wohl die Chruschtschov Anekdote gelesen.

Stalin hinterläßt seinem Nachfolger zwei verschlossene Umschläge auf dem Schreibtisch, folgendermaßen beschriftet.

1. Bei der ersten Krise öffne diesen Umschlag
2. Bei der zweiten Krise öffne diesen Umschlag

Die erste ließ nicht lange auf sich warten, Chruschtschow riß den Umschlag auf, dort stand: "Schiebe alle Schuld auf mich".
Ein guter Rat, wie sich herausstellte, aber irgendwann sah Nikita sich wieder einer unlösbaren Krise gegnüber, er riß den zweiten Umschlag auf:
"Setz Dich hin und schreibe zwei Briefe".

Haspelbein
20.12.2008, 19:24
Biden pfeift nur im Walde. Die Democrats haben den ganzen Scheiß mit angezettelt und tun nun alles, um heutige und auch zukünftige Schäden die wiederum sie auslösen werden weil sie keine Ahnung haben was zu tun ist möglichst noch Bush in die Schuhe zu schieben.[...]

Natuerlich. Die Krise in den USA hat langfristige Ursachen, und Biden ist lange genug im Geschaeft, dass er Teil des Systems ist, das diese Krise hervorgebracht hat.

Weder in ihrer "Kuehnheit" noch in ihrem Konzept unterscheiden sich Obamas von Bushs Finanzspritzen. (Oder anders ausgedrueckt: Der Kongress, der diese Gelder bewilligt, hat sich ebenfalls nicht sonderlich gross geaendert.)

Pandulf
20.12.2008, 19:47
In der von den den Puritanern kulturell geprägten USA gilt wirtschaftlicher Erfolg als Beweis der Liebe Gottes. Der wirtschaftliche Niedergang der USA greift die kulturellen Fundamente der "optimistischen" Amerikaner an. Eine solche Ideologie wirkt prozyklisch. Das heisst, im Niedergang verschärft sie den Niedergang. Die christoiden Optimisten schauen in den Abgrund ihres Daseins, dessen Koordinaten sich auflösen.

Haspelbein
20.12.2008, 19:57
Die Puritaner in den USA sehen wirtschaftlichen Erfolg als Beweis der Liebe Gottes zu ihnen. Der wirtschaftliche Niedergang der USA greift die kulturellen Fundamente der optimistischen Amerikaner an. Eine solche Ideologie wirkt prozyklisch. Das heisst, im Niedergang verschärft sie den Niedergang. Die christoiden Optimisten schauen in den Abgrund ihres Daseins, dessen Koordinaten sich auflösen.

Wuerde die Wirtschaft der USA von Puritanern gesteuert, so haetten wir das derzeitige Problem nicht. Fuer ein grossangelegtes spekulatives Verhalten waren sie in ihren Ansichten zu konservativ.

Michel
20.12.2008, 20:09
China sagt:

lending to US will not go on forever

http://news.yahoo.com/s/afp/20081217/bs_afp/financeeconomychinausbonds


Vorbei ist´s mit der US Schuldenmacherei.

Pandulf
20.12.2008, 20:11
Wuerde die Wirtschaft der USA von Puritanern gesteuert, so haetten wir das derzeitige Problem nicht.

Was war denn die ideologische Basis der Eingriffe der FED in den Konjunkturzyklus? Warum hatte denn die FED die Idee, das man den Konjunkturzyklus zugunsten eines permanenten Aufschwungs durch Fluten der Wirtschaft mit billigem Geld verlängern kann? Es war der Optimismus der kalvinistischen Puritaner. Die USA zahlen jetzt den Preis ihrer Ideologie, die an dieser Welt gescheitert ist. Diese Welt ist nicht optimistisch, sondern zyklisch. Nach einem Aufschwung kommt der Abschwung. Die künstliche Verlängerung des Aufschwungs bewirkt auch eine künstlichen Verlängerung des folgenden Abschwungs, der gerade abläuft.

Haspelbein
20.12.2008, 20:13
China sagt:

lending to US will not go on forever

http://news.yahoo.com/s/afp/20081217/bs_afp/financeeconomychinausbonds


Vorbei ist´s mit der US Schuldenmacherei.

Das ist natuerlich so. Jedoch ist es dann ebenso mit den Billigexporten Chinas in die USA aus. Geht es anderen westlichen Nationen aehnlich, so ist es mit Chinas Exporten ganz aus.

Aldebaran
20.12.2008, 20:18
Was war denn die ideologische Basis der Eingriffe der FED in den Konjunkturzyklus? Warum hatte denn die FED die Idee, das man den Konjunkturzyklus zugunsten eines permanenten Aufschwungs durch Fluten der Wirtschaft mit billigem Geld verlängern kann? Es war der Optimismus der kalvinistischen Puritaner. Die USA zahlen jetzt den Preis ihrer Ideologie, die an dieser Welt gescheitert ist. Diese Welt ist nicht optimistisch, sondern zyklisch. Nach einem Aufschwung kommt der Abschwung. Die künstliche Verlängerung des Aufschwungs bewirkt auch eine künstlichen Verlängerung des folgenden Abschwungs, der gerade abläuft.


Sich für den Kauf von Luxusgütern zu verschulden, ist nun wirklich nicht calvinistisch-puritanisch. Außerdem zeigen sich in GB, Irland und Spanien ähnliche Entwicklungen.

Michel
20.12.2008, 20:19
Das ist natuerlich so. Jedoch ist es dann ebenso mit den Billigexporten Chinas in die USA aus. Geht es anderen westlichen Nationen aehnlich, so ist es mit Chinas Exporten ganz aus.

Es gibt noch andere Länder wie die USA, wie Russland zum Beispiel mit seinen immer noch gigantischen Rohstoffresourcen.
Die Chinesen werden nicht weiter zusehen wollen, wie sie mit immer mehr Papiergeld abgespeißt werden.

Haspelbein
20.12.2008, 20:26
Was war denn die ideologische Basis der Eingriffe der FED in den Konjunkturzyklus? Warum hatte denn die FED die Idee, das man den Konjunkturzyklus zugunsten eines permanenten Aufschwungs durch Fluten der Wirtschaft mit billigem Geld verlängern kann? Es war der Optimismus der kalvinistischen Puritaner. [...]

Nein. Ich glaube, du verwechselst eine Interpretation des Keynesianismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Keynesianismus) mit dem Puritanismus.

Haspelbein
20.12.2008, 20:29
Es gibt noch andere Länder wie die USA, wie Russland zum Beispiel mit seinen immer noch gigantischen Rohstoffresourcen.
Die Chinesen werden nicht weiter zusehen wollen, wie sie mit immer mehr Papiergeld abgespeißt werden.

Die Resourcenwirtschaften sitzen letztendlich mit den Industrielaendern in einem Schiff, wenn die Nachfrage global sinkt.

Leider brauchen die Chinesen die Schuldenwirtschaft genauso wie die USA, um ihre eigene Waehrung nicht aufzuwerten, und ihre Exporte nicht zu verteuern.

Prinzipiell kommt China nur aus dieser Falle, wenn die Binnennachfrage zu so einem Grade gesteigert werden kann, dass die starke Abhaengigkeit vom Aussenhandel nicht mehr besteht.

Michel
20.12.2008, 20:47
Prinzipiell kommt China nur aus dieser Falle, wenn die Binnennachfrage zu so einem Grade gesteigert werden kann, dass die starke Abhaengigkeit vom Aussenhandel nicht mehr besteht.

Daran wird China nicht vorbeikommen, und die Zeitspanne das zu bewältigen wird immer kürzer.

Die Lage ist weitaus schlimmer als es sich viele überhaupt vorstellen können oder wollen.

Hier mal 3 links

http://www.calculatedriskblog.com/

http://jessescrossroadscafe.blogspot.com/

http://bankimplode.com/

FranzKonz
20.12.2008, 20:58
Ist halt blöd jetzt, daß die vorige Regierung schon sämtliche Reservern verballerte. Aber naja, wie heißt es doch so schön: Spare in der Not, da hast Du Zeit dazu.

Pandulf
20.12.2008, 21:15
Sich für den Kauf von Luxusgütern zu verschulden, ist nun wirklich nicht calvinistisch-puritanisch. Außerdem zeigen sich in GB, Irland und Spanien ähnliche Entwicklungen.

Die Basis dieses Verhaltens ist der Glaube, das in Zukunft alles besser sein wird. Diese Basis ist christoid, in Reinform calvinistisch. Die USA machen uns Deutschen immer wieder den Vorwurf, das wir Deutschen nicht optimistisch genug sind. Für sie sind wir deshalb Heiden. Deutsche Angst = Vorwurf des nicht christlich sein.

Haspelbein
20.12.2008, 21:34
Die Basis dieses Verhaltens ist der Glaube, das in Zukunft alles besser sein wird. Diese Basis ist christoid, in Reinform calvinistisch. Die USA machen uns Deutschen immer wieder den Vorwurf, das wir Deutschen nicht optimistisch genug sind. Für sie sind wir deshalb Heiden. Deutsche Angst = Vorwurf des nicht christlich sein.

Der Glaube oder die Hoffnung, dass die Zukunft besser sein wird, ist beileibe nicht auf ein christlich-puritanisches Weltbild beschraenkt. Genausowenig ist es die Wirtschaftskrise.

Stechlin
20.12.2008, 23:17
Quelle: Welt Online


Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Bravo! Diese ganze elende Weltscheiße soll und muss zusammenbrechen. Nur der totale Niedergang macht unsere Seelen vielleicht ein wenig empfänglicher für den Zweifel, dass die Vorstellung von einer ewig wachsenen Ökonomie nur ein Märchen und Wohlstand keine Frage des materiellen Reichtums ist. Wenn nicht, dann soll uns alle der Teufel holen. Nachhaltig!

Aldebaran
21.12.2008, 01:23
Die Basis dieses Verhaltens ist der Glaube, das in Zukunft alles besser sein wird. Diese Basis ist christoid, in Reinform calvinistisch. Die USA machen uns Deutschen immer wieder den Vorwurf, das wir Deutschen nicht optimistisch genug sind. Für sie sind wir deshalb Heiden. Deutsche Angst = Vorwurf des nicht christlich sein.


Im Urgrund ist das Christentum pessimistisch im Sinne von weltverneinend. Der wahre Christ kümmert sich um sein Seelenheil und nicht um den Lauf einer Welt, die ohnehin im Jüngsten Gericht enden wird. Die Calvinisten haben es geschafft, aus einer Steigerung des christlichen Fatalismus eine Motivation zur Leistung zu machen, was auf das Milieu und die Zeit zurückzuführen ist, in dem der Calvinismus entstanden ist.

Der Optimismus der Amerikaner ist eher dadurch bedingt, dass sie eben eine Nation von Auswanderern sind, also von einer Auswahl von Menschen abstammen, die ihre Pioniereinstellung quasi zur Ideologie umgeformt und weitergegeben haben. Es ist sogar eine genetische Komponente denkbar. Sie wird ernsthaft diskutiert.

Haspelbein
21.12.2008, 01:46
[...]
Der Optimismus der Amerikaner ist eher dadurch bedingt, dass sie eben eine Nation von Auswanderern sind, also von einer Auswahl von Menschen abstammen, die ihre Pioniereinstellung quasi zur Ideologie umgeformt und weitergegeben haben. Es ist sogar eine genetische Komponente denkbar. Sie wird ernsthaft diskutiert.

Das Amerika ein Land von Auswanderern ist, die einen Optimismus mitbringen, mag ich z.T. noch gelten lassen. (Jedoch kamen nicht alle freiwillig, und fuer viele war es die letzte Hoffnung.) Fuer eine genetische Komponente halte ich die Amerikaner aber schlicht einfach zu heterogen.

Jedoch hat dies letztendlich nicht so wahnsinnig viel mit dem derzeitigen Problem zu tun. So gut wie alle kapitalistischen System basieren auf dem Glauben an ein wirtschaftliches Wachstum. Bleibt dieses Wachstum aus, koennen Zentralbanken und Regierungen dies durch eine Schuldenwirtschaft verzoegern. Die grundlegende Dynamik unterscheidet sich hier in den USA von den meisten Staaten Westeuropas nur unwesentlich, was letztendlich auch der Grund ist, warum die Krise sich so schlagartig ausbreiten konnte.

schastar
21.12.2008, 05:51
Quelle: Welt Online


Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
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Wir wollen es doch mal nicht übertreiben.
Ich denke das nächstes Jahr ein gutes Jahr wird. Auch dieses Jahr war für mich nicht schlecht, besser könnte es natürlich immer sein. ;)



.....
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Die Deutschen haben nicht mehr genügend Arsch in der Hose um sich gegen den derzeitigen Politmob zur wehr zu setzen.

schastar
21.12.2008, 05:59
Das Amerika ein Land von Auswanderern ist, die einen Optimismus mitbringen, mag ich z.T. noch gelten lassen. (Jedoch kamen nicht alle freiwillig, und fuer viele war es die letzte Hoffnung.) Fuer eine genetische Komponente halte ich die Amerikaner aber schlicht einfach zu heterogen.

Jedoch hat dies letztendlich nicht so wahnsinnig viel mit dem derzeitigen Problem zu tun. So gut wie alle kapitalistischen System basieren auf dem Glauben an ein wirtschaftliches Wachstum. Bleibt dieses Wachstum aus, koennen Zentralbanken und Regierungen dies durch eine Schuldenwirtschaft verzoegern. Die grundlegende Dynamik unterscheidet sich hier in den USA von den meisten Staaten Westeuropas nur unwesentlich, was letztendlich auch der Grund ist, warum die Krise sich so schlagartig ausbreiten konnte.

Warum so kompliziert? Die Bushadministration hat zig Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen, welche jetzt fehlen. Die Banken haben doch ihre selbstfinanzierte Kredit- und Immobilienblase ihren Teil hinzugetan.
Jetzt erkennt man endlich was man hat, und das ist eben wesentlich weniger als man vermutete. Es handelt sich also lediglich um eine längst nötige Korrektur, also eine Art Inventur. Strittig ist noch wenn man den Verlust zuschreibt, möchte man es doch am liebsten auf die Kleinen abwälzen.

Nationalix
21.12.2008, 09:52
Ich stelle mit Erstaunen und auch Genugtuung fest, dass es in diesem Strang noch keine Beiträge von unseren USA-hörigen Foristen gibt. Fehlen Euch die Worte? Ihr enttäuscht mich, ich habe von Euch eigentlich Beschwichtigungen, Dementis und ähnliches zur amerikanischen Wirtschaftskrise erwartet. :D

Frank3
21.12.2008, 10:07
Warum so kompliziert? Die Bushadministration hat zig Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen, welche jetzt fehlen. Die Banken haben doch ihre selbstfinanzierte Kredit- und Immobilienblase ihren Teil hinzugetan.
Jetzt erkennt man endlich was man hat, und das ist eben wesentlich weniger als man vermutete. Es handelt sich also lediglich um eine längst nötige Korrektur, also eine Art Inventur. Strittig ist noch wenn man den Verlust zuschreibt, möchte man es doch am liebsten auf die Kleinen abwälzen.

Natürlich auf die Kleinen abwälzen , den an die Grossen trauen SIE sich NICHT ran , ran an die die daran verdiene haben geht auch NICHT weil die mit ihrem Geld die Medien in IHRER Gewallt haben und so nur Vorschläge kommen . . . die NICHT NACHDENKEN lassen .

Don
21.12.2008, 10:26
Ich stelle mit Erstaunen und auch Genugtuung fest, dass es in diesem Strang noch keine Beiträge von unseren USA-hörigen Foristen gibt. Fehlen Euch die Worte? Ihr enttäuscht mich, ich habe von Euch eigentlich Beschwichtigungen, Dementis und ähnliches zur amerikanischen Wirtschaftskrise erwartet. :D

Wofür? Es ist doch viel amüsanter eure Beschwörungen des Weltuntergangs zu verfolgen und darüber zu sinnieren, welchen Berg ihr euch wohl aussuchen werdet um auf die Ufos vom Sirius zu warten.

Götz
21.12.2008, 10:30
Quelle: Welt Online


Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Durchaus vernünftig, zunächst die Krise in den dunkelsten Farben schildern, dann schmerzen künftige Misserfolge die Bürger nicht so sehr und Erfolge erscheinen besonders großartig, sollte es sie geben. Außerdem ist es immer vorteilhaft Resultate der Vorgängerregierung in ein ganz schlechtes Licht zu stellen, was bei der Bushregierung besonders leicht fällt.

Michel
21.12.2008, 10:51
Jetzt sollen auch die Hedge Fonds (Heuschrecken) Geld von der Fed bekommen.

Hedge funds gain access to $200bn Fed aid (http://www.ft.com/cms/s/989db158-ce30-11dd-8b30-000077b07658,Authorised=false.html?_i_location=htt p%3A%2F%2Fwww.ft.com%2Fcms%2Fs%2F0%2F989db158-ce30-11dd-8b30-000077b07658.html%3Fnclick_check%3D1&_i_referer=http%3A%2F%2Fwirtschaftquerschuss.blogs pot.com%2F2008%2F12%2Fhedgefonds-mit-zugriff-auf-talf.html&nclick_check=1)

Die Werte die von Hedgefonds verwaltet werden, sind trotz ständiger Einzahlungen von Investoren im Vergleich zum 4 Quartal 2006 (1,931 Billionen Dollar) und Oktober 2008 (1,56 Billionen Dollar) um fast 400 Mrd. Dollar eingebrochen.

https://www.hedgefundresearch.com/pdf/pr_20081120.pdf

https://www.hedgefundresearch.com/pdf/pr_20080718.pdf

Michel
21.12.2008, 11:01
Die gesamten Schulden der privaten Haushalte (Household Debt), bestehend aus Hypothekenkrediten und Konsumentenschulden, betrugen im 3. Quartal 2008 13,9212 Billionen Dollar.



http://www.calculatedriskblog.com/2008/12/fed-household-percent-equity-cliff.html

http://www.marketwatch.com/news/story/US-households-pay-down-debts/story.aspx?guid=%7B823A97D3%2DECA6%2D4887%2DA70B%2 D9425366E7473%7D


Zum 3. Quartal 2008 stieg die Gesamtverschuldung von Staat, privaten Haushalten, Unternehmen inkl. Finanzsektor in den USA um 1,914 Billionen Dollar im Vergleich zu Ende 2007, das BIP hingegen nur um 0,3893 Billionen Dollar!

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Gesamtverschuldung mit damals 27,142 Billionen Dollar (http://www.federalreserve.gov/releases/z1/Current/annuals/a1995-2004.pdf)(PDF Seite 55) bis heute auf 51,796 Billionen Dollar (http://www.federalreserve.gov/releases/z1/Current/z1.pdf) (PDF Seite 66) fast verdoppelt!

Michel
21.12.2008, 11:09
Bloomberg veröffentlichte Details zum Plan der US-Regierung 8,56 Billionen Dollar an Liquiditätsprogrammen, Nothilfen und Kreditgarantien zur Rettung des Finanzsystems einzusetzen.
Um die Dimension zu verdeutlichen, diese unfassbaren 8,56 Billionen Dollar betragen weit mehr als die Hälfte des US-BIPs oder auch 28150 Dollar pro Kopf der US-Bevölkerung.



http://www.bloomberg.com/apps/data?pid=avimage&iid=i0YrUuvkygWs

*************************************************

US Baubeginne auf niedrigsten Niveau wie seit 1959 nicht mehr, und sind im Vergleich zum Vorjahr um 47% eingebrochen.


Privately-owned housing starts in November were at a seasonally adjusted annual rate of 625,000. This is 18.9 percent below the revised October estimate of 771,000 and is 47.0 percent below the revised November 2007 rate of 1,179,000.

Single-family housing starts in November were at a rate of 441,000; this is 16.9 percent (±8.5%) below the October figure of 531,000.


http://www.calculatedriskblog.com/2008/12/housing-starts-decline-to-record-low.html

Haspelbein
21.12.2008, 13:57
Warum so kompliziert? Die Bushadministration hat zig Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen, welche jetzt fehlen. Die Banken haben doch ihre selbstfinanzierte Kredit- und Immobilienblase ihren Teil hinzugetan.
Jetzt erkennt man endlich was man hat, und das ist eben wesentlich weniger als man vermutete. Es handelt sich also lediglich um eine längst nötige Korrektur, also eine Art Inventur. Strittig ist noch wenn man den Verlust zuschreibt, möchte man es doch am liebsten auf die Kleinen abwälzen.

Die Spirale, deren Zuckungen wir jetzt erleben, fing sich waehrend des New Deals zu drehen. Auch wenn Bushs Finanzpolitik bezgl. des Irakkrieges des Problem verschaerfte, so ist es weder die Ursache, noch wird sich der Haushalt unter Obama und einem demokratischen Kongress gross aendern. Clinton betrieb letztendlich auch keine grundlegend andere Wirtschaftspolitik. Er hatte nur Glueck, dass er in das Ende des kalten Krieges und einen Technolgieboom stolperte, der in seiner Irrationalitaet letztendlich aber auch eher ein Ausdruck eines Problems denn eine Loesung war.

Die Banken tragen ihren Teil der Schuld an der Immobilienblase, jedoch tragen sich nicht die Verantwortung dafuer, dass eine so hohe Nachfrage an eben diesen auf Hypotheken basierenden Wertpapieren bestand.

Hier muss man ziemlich klar das Haushaltsdefizit, die Niedrigszinspolitik des Federal Reserve, und den Importueberschuss der USA heranziehen. Aendert sich nichts an diesen Faktoren, so ist die naechste Blase vorprogrammiert.

FranzKonz
21.12.2008, 14:06
... soll uns alle der Teufel holen. Nachhaltig!

Das wird er tun. Endgültig.

Aldebaran
21.12.2008, 19:17
Das Amerika ein Land von Auswanderern ist, die einen Optimismus mitbringen, mag ich z.T. noch gelten lassen. (Jedoch kamen nicht alle freiwillig, und fuer viele war es die letzte Hoffnung.) Fuer eine genetische Komponente halte ich die Amerikaner aber schlicht einfach zu heterogen.


Unter den Schwarzen ist die amerikanische Ideologie des "jeder kann es schaffen" ja auch in der Tat weitaus weniger verbreitet. Auch die Latinos haben sich in Umfragen als weitaus fatalistischer eingestellt erwiesen. Sie sind wohl auch Einwanderer, aber wohl im Durchschnitt mit einer anderen Motivation als die aus Europa im 18. und 19. Jh. ins Land gekommen. Im Hinblick auf die europäische Einwanderung werden ökonomische Motive oft über- und religiöse oder "sozialpsychologische" unterschätzt. Ich kann mich an einen Artikel erinnern, in dem darauf hingeiwesen wurde, dass es im Deutschalnd des 19. Jh. sogar Fälle gab, in denen Personen mit in damaliger Sicht antisozialem Verhalten von ihren Gemeinden finanzielle Unterstützung zur Auswanderung bekamen.

Die genetische Diskussion bezieht sich auf das für die Dichte und Aktivität der Dopaminrezeptoren zuständige Gen DRD4. Eines seiner Allele ist dafür bekannt, sowohl ADS (engl. ADHD) als auch generell "novelty seeking behaviour" zu begünstigen, insbesondere auch die Wanderungsneigung.

http://www.pnas.org/content/99/1/10.full

Es ist kürzlich übrigens nachgewiesen worden, dass es in Hirtenvölkern einer positiven Selektion unterliegt. In China hingegen soll es sehr selten vorkommen.

Meines Wissens gibt es aber keine vergleichende Studie über die Häufigkeit in Europas und der weißen Bevölkerung in den USA.



Jedoch hat dies letztendlich nicht so wahnsinnig viel mit dem derzeitigen Problem zu tun. So gut wie alle kapitalistischen System basieren auf dem Glauben an ein wirtschaftliches Wachstum. Bleibt dieses Wachstum aus, koennen Zentralbanken und Regierungen dies durch eine Schuldenwirtschaft verzoegern. Die grundlegende Dynamik unterscheidet sich hier in den USA von den meisten Staaten Westeuropas nur unwesentlich, was letztendlich auch der Grund ist, warum die Krise sich so schlagartig ausbreiten konnte.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass das wirtschaftliche Führungspersonal in Europa in den letzten Jahren sehr stark "amerikanisiert" worden ist v.a. über die Ausbildung (business schools).

Aber die Unterschiede in den Sparquoten der angelsächsischen Länder einerseits und der ostasiatischen andererseits sind dermaßen groß, dass es dafür keine ökonomische Erklärung gibt. Da haben wir eine ganz andere Art von Kapitalismus und ich denke mit dem Scheitern des amerikanischen Modells werden sich die Unterschiede eher wieder vergrößern.

Aldebaran
21.12.2008, 19:18
Die Spirale, deren Zuckungen wir jetzt erleben, fing sich waehrend des New Deals zu drehen. Auch wenn Bushs Finanzpolitik bezgl. des Irakkrieges des Problem verschaerfte, so ist es weder die Ursache, noch wird sich der Haushalt unter Obama und einem demokratischen Kongress gross aendern. Clinton betrieb letztendlich auch keine grundlegend andere Wirtschaftspolitik. Er hatte nur Glueck, dass er in das Ende des kalten Krieges und einen Technolgieboom stolperte, der in seiner Irrationalitaet letztendlich aber auch eher ein Ausdruck eines Problems denn eine Loesung war.

Die Banken tragen ihren Teil der Schuld an der Immobilienblase, jedoch tragen sich nicht die Verantwortung dafuer, dass eine so hohe Nachfrage an eben diesen auf Hypotheken basierenden Wertpapieren bestand.

Hier muss man ziemlich klar das Haushaltsdefizit, die Niedrigszinspolitik des Federal Reserve, und den Importueberschuss der USA heranziehen. Aendert sich nichts an diesen Faktoren, so ist die naechste Blase vorprogrammiert.


Das kann ich Wort für Wort unterschreiben.

Michel
21.12.2008, 20:19
Hier muss man ziemlich klar das Haushaltsdefizit, die Niedrigszinspolitik des Federal Reserve, und den Importueberschuss der USA heranziehen. Aendert sich nichts an diesen Faktoren, so ist die naechste Blase vorprogrammiert.

Ich bin jetzt mal so prophetisch und sage, daß es keine 7, bzw. 10 Jahre dauern wird bis die nächste große Krise anstehen wird.
Selbst wenn die US Regierung es schaffen sollte bis Ende 2009 den Kollaps zu verhindern, wird spätestens 2012 das finale Endspiel zumindest für die USA kommen.

Ich sehe keine Möglichkeiten wie die USA sich erneuern und mordernisieren könnte. Die USA haben heute eine ganz andere Bevölkerungsstruktur wie vor 60 Jahren, außerdem stehen zwei neue große Konkurrenten in den Startlöchern.
Zuletzt schwindet der technologische Vorsprung der USA immer weiter.
Die einzigsten wissenschaftlichen Fortschriffe die von den USA ausgingen, waren die Entwicklung elektrischer Geräte und der Aufbau der elektrischen Infrastrukrur durch Edison und Edisons Konkurrenten - Westinghouse unter Mithilfe des genialen Teslas .

Dieser immense Schuldenberg und die anwachsende Unterschicht aus Latinos und Negriden sind nicht die einzigsten US Probleme.
Auch die vollkommen veraltete Industrie und marode Infraktruktur bedarf Billionen Investitionen, hinzu kommen mehrere Krisenherde in denen große Truppenkontingente im Kampf stehen, um sich deren Rohstoffe in diesen Ländern/Nachbarländern zu sichern.

Das ist keine normale Wirtschaftskrise/Rezession das ist eine ausgemachte Systemkrise des anglikanischen Kapitalismus.

Haspelbein
21.12.2008, 22:48
Unter den Schwarzen ist die amerikanische Ideologie des "jeder kann es schaffen" ja auch in der Tat weitaus weniger verbreitet. Auch die Latinos haben sich in Umfragen als weitaus fatalistischer eingestellt erwiesen. Sie sind wohl auch Einwanderer, aber wohl im Durchschnitt mit einer anderen Motivation als die aus Europa im 18. und 19. Jh. ins Land gekommen. Im Hinblick auf die europäische Einwanderung werden ökonomische Motive oft über- und religiöse oder "sozialpsychologische" unterschätzt. Ich kann mich an einen Artikel erinnern, in dem darauf hingeiwesen wurde, dass es im Deutschalnd des 19. Jh. sogar Fälle gab, in denen Personen mit in damaliger Sicht antisozialem Verhalten von ihren Gemeinden finanzielle Unterstützung zur Auswanderung bekamen. [...]

Das kann ich vielleicht fuer die Immigranten der 17. Jahrhunderts begrenzt gelten lassen. Bei den Einwanderern spaeterer Jahrhunderte standen in erdrueckender Ueberzahl rein wirtschaftliche Gruende im Vordergrund. Und genau diese Menschen, die von den spaeteren grossen Einwanderungswellen abstammen, stellen in den USA den Grossteil der Bevoelkerung.



Man darf allerdings nicht vergessen, dass das wirtschaftliche Führungspersonal in Europa in den letzten Jahren sehr stark "amerikanisiert" worden ist v.a. über die Ausbildung (business schools). [...]

Das halte ich mehr oder weniger fuer eine Ausflucht, um von der eigenen Verantwortlichkeit abzulenken. Sowohl die USA als auch Europa sind problemlos in der Lage, ihre eigenen Volks- und Betriebswirte auszubilden. Ich komme so auch nicht auf die Idee, den modernen Kapitalismus England zuzurechnen, obwohl man dieses Argument genau machen koennte.



Aber die Unterschiede in den Sparquoten der angelsächsischen Länder einerseits und der ostasiatischen andererseits sind dermaßen groß, dass es dafür keine ökonomische Erklärung gibt. Da haben wir eine ganz andere Art von Kapitalismus und ich denke mit dem Scheitern des amerikanischen Modells werden sich die Unterschiede eher wieder vergrößern.

Natuerlich gibt es dafuer eine Erklaerung: Die Kosten fuer Gueter und Dientsleistungen sind in Schwellenlaendern deutlich geringer. Man kauft in den Industrielaendern Waren zu einem Preis, der fuer die Herstellung im eigenen Land zu gering waere. Dies fuehrt mit einer defizitaeren Haushaltspolitik dazu, dass man Schulden exportiert, die anderswo auf der Welt als Investitionen landen.

Das hat wenig mit einer besonderen Form des Kapitalismus, sondern mit dem Wohlstandsgefaelle in einem (noch relativ freien) Weltmarkt zu tun. Europa und Deutschland sind hiervon ebenfalls nicht frei, obwohl es in Europa dank der EU zu anderen Symptomen fuehrt.

Jedoch wird innerhalb der EU von einigen Laendern, wenn man das Haushaltsdefizit relativ zum BIP setzt, ein ganz aehnliche Schuldenwirtschaft wie in den USA betrieben.

Haspelbein
21.12.2008, 22:59
Ich bin jetzt mal so prophetisch und sage, daß es keine 7, bzw. 10 Jahre dauern wird bis die nächste große Krise anstehen wird.
Selbst wenn die US Regierung es schaffen sollte bis Ende 2009 den Kollaps zu verhindern, wird spätestens 2012 das finale Endspiel zumindest für die USA kommen.[...]

Ich stimme dir zu, dass es eine neue Krise geben wird. Jedoch wird es kein "Endspiel" geben, sondern ein langsames Abgleiten, wie man es bei den frueheren europaeischen Weltmaechten gesehen hat.



Ich sehe keine Möglichkeiten wie die USA sich erneuern und mordernisieren könnte. Die USA haben heute eine ganz andere Bevölkerungsstruktur wie vor 60 Jahren, außerdem stehen zwei neue große Konkurrenten in den Startlöchern.
Zuletzt schwindet der technologische Vorsprung der USA immer weiter.
Die einzigsten wissenschaftlichen Fortschriffe die von den USA ausgingen, waren die Entwicklung elektrischer Geräte und der Aufbau der elektrischen Infrastrukrur durch Edison und Edisons Konkurrenten - Westinghouse unter Mithilfe des genialen Teslas . [...]

Der wirtschaftliche Aufschwung fand schon zu Kolonialzeiten statt, und war einer der Gruende, von der Seite der USA nach ihrer Unabhaengigkeit zu draengten, da man der Ansicht war, dass eine Abhaengigkeit von Europa diesem Erfolg nur im Wege stand. Auch die wissenschaftlichen Fortschritte gibt es immer noch, selbst das ist nicht einmal ein grosses Problem.

Es ist eher eine Frage des Wachstums: Kann man zu den in den USA fuer die Forschung, eine Herstellung, oder eine Dienstleistung verlangten Kosten nicht preiswerter anderswo auf der Welt erreichen? Fuer Europa stellt sich uebrigens genau das gleiche Problem. Zu einem Teil im Inneren (Beispiel Irland und z.T. Tuerkei), z.T. auch bei Importen aus Fernost.



Dieser immense Schuldenberg und die anwachsende Unterschicht aus Latinos und Negriden sind nicht die einzigsten US Probleme.[...]

Beim Schuldenberg stimme ich zu. Die Latinos halte ich letztendlich eher fuer eine positive Entwicklung.



Auch die vollkommen veraltete Industrie und marode Infraktruktur bedarf Billionen Investitionen, hinzu kommen mehrere Krisenherde in denen große Truppenkontingente im Kampf stehen, um sich deren Rohstoffe in diesen Ländern/Nachbarländern zu sichern.[...]

Auch hier gibt es starke Unterschiede. Ich wohne direkt neben einem sehr modernen Hondawerk, dass auf voellig anderen Strukturen wie in Detroit basiert. Auch hier werden von US Ingenieuren und US Arbeitern Autos gebaut, und zwar recht profitabel. Jedoch haben die USA immer noch Kerne der alten Industrie, in denen es bergab geht. Hier gibt es nicht eine USA, sondern sehr starke regionale Unterschiede.

Ich stimme ansonsten zu, dass den USA eine leicht isolationistische Phase gut taete.



Das ist keine normale Wirtschaftskrise/Rezession das ist eine ausgemachte Systemkrise des anglikanischen Kapitalismus.

Das ist nicht einmal eine Krise des Kapitalismus an sich, sondern eine Krise einer defizitaeren Wirtschaftspolitik der westlichen Industrielaender. Waere dem nicht so, wuerde man sich in Westeuropa nicht so vor der Krise fuerchten. Insgeheim weiss man, dass man im gleichen Boot sitzt.

Michel
23.12.2008, 12:30
Die japanischen Exporte sind in den Monaten Oktober/November um etwa 27% im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.

http://www.bloomberg.com/apps/chart?h=152&w=240&range=1y&type=gp_line&cfg=BQuote.xml&ticks=JNTBEXPY%3AIND

http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=JNTBEXPY%3AIND

Die Ausfuhren in die USA brachen um -33,8% ein, die nach Europa um -30,8%.

Japans Exorte - Bereich

Autoexporte -31,9%
Maschinen und Ausrüstungen -23,3%
Textilmaschinen -64,6%
Halbleiter -29%
Computer -31,2%


http://www.customs.go.jp/toukei/shinbun/trade-st_e/2008/200811ce.pdf

jochen53
23.12.2008, 13:50
Gibt es so einen Chart auch für andere Länder, z.B. Indien und China? Da würden mich Details sehr interessieren

direkt
23.12.2008, 14:05
US-Arbeitslosenversicherungen Pleite
Quelle: MM news

Arbeitslosenfonds von bereits 30 der 50 Staaten steuern auf die Insolvenz zu. Steuererhöhungen, Notkredite aus Washington oder Kürzung von Arbeitslosenleistungen unausweichlich.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, steuern die Arbeitslosenfonds von bereits 30 der 50 Staaten auf die Insolvenz zu. Als Rettungsmaßnahmen verfügen die Behörden über drei verschiedene Möglichkeiten, die sich angesichts der Rezession allesamt als zusätzliche Konjunktur-Killer erweisen. Sowohl Steuererhöhungen, die die gesamte Bevölkerung belasten, verzinste Notkredite aus Washington als auch die Kürzung von Arbeitslosenleistungen würden die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Bundesstaaten bremsen.
Das Dilemma der US-Arbeitslosenversicherungen ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Während es die Gouverneure in wirtschaftlich robusten Zeiten verabsäumt hätten, Kapitalreserven aufzubauen, um die nun drohende Massenarbeitslosigkeit abzufedern, hätten sie eine wirtschaftsliberale Politik der steuerlichen Entlastung zugunsten von Unternehmen bevorzugt
In den US-Bundesstaaten Michigan, Indiana und South Carolina wurden bereits Kredite aus Washington beantragt. Zum Jahreswechsel sollen auch die Reserven in New York, Kalifornien, Rhode Island und Ohio zur Neige gehen.



Ich glaube, es ist schlimmer als angenommen, aus dieser Finanz und Wirtschaftskrise
Kommen die USA nicht mehr mit einem blauen Auge davon.
Die USA sind pleite und schlimmer noch, seit einiger Zeit weiß es jeder, die USA sind so hoch verschuldet, dass sie ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können, und auch gar nicht willens sind dies zu tun.
Die Schuldenuhr der USA zeigt mehr als 10 Billionen Dollars an, Insider sprechen von mehr als 20 Billionen.
Irgendetwas wird passieren!
Laut seiner Prognose wird das Land in sechs Teile zerfallen: die Pazifikküste mit der wachsenden chinesischen Bevölkerung; den Süden mit den mehrheitlich Spanisch sprechenden Einwohnern, Texas, wo die Unabhängigkeitsbewegung wächst, die Atlantikküste, die völlig andere Völkerschaften und eine andere Mentalität vertritt und eventuell in zwei Teile zerfällt, die fünf ärmeren zentralen Bundesstaaten und den Norden, wo der kanadische Einfluss stark ist.

Michel
23.12.2008, 14:06
Gibt es so einen Chart auch für andere Länder, z.B. Indien und China? Da würden mich Details sehr interessieren

Viel Spaß beim suchen. ;)

http://www.imexs.com.ar/en/links_de_interes/

http://bribedelhi.blogspot.com/


http://www.customs.gov.lb/customs/others/links.asp

elas
23.12.2008, 14:08
Quelle: Welt Online


Da alles Zeitversetzt von den USA nach Deutschland überschwappt können wir uns auf das Schlimmste gefast machen.
Es stehen uns furchtbare Zeit bevor - man sollte darauf vorbereitet sein, ich glaube das wird die schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre, welche einen ähnlichen Verlauf nehmen könne wie der Crash von 1929. Die Null Zinssenkungen der US- Zentralbanken sowie die Zinssenkung der EU Zentralbank sind verpufft, die Aktienmärkte gehen in Knie, die Anleger müssen hilflos zusehen wie ihre Werte dahinschmelzen.
Auch die Arbeitslosigkeit wird Steigen, und dies wird noch mehr zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen, als die wir jetzt schon haben.
Weimar lässt Grüßen! die "Weimarer Republik" ist in der Geschichte des Deutschen Reiches ein Synonym für die Zeitspanne zwischen dem Inkrafttreten der bürgerlich-republikanischen Verfassung am 11.08.1919 und der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30.01.1933.

Historische Ereignisse auf unsere Zeit zu projezieren macht keinen Sinn.

Kritisch wird es allerdings wenn das Geldsystem zusammenbräche.
Wie soll man dann seine Versorgungsunternehmen bezahlen, die in ganz Deutschland ihren Sitz haben? (selbst wenn man Bargeld hätte)
Offene Holzfeuer in 14stöckigen Hochhäusern? Hamstern gehen bei den Bauern?

Haspelbein
23.12.2008, 14:09
[...]
Laut seiner Prognose wird das Land in sechs Teile zerfallen: die Pazifikküste mit der wachsenden chinesischen Bevölkerung; den Süden mit den mehrheitlich Spanisch sprechenden Einwohnern, Texas, wo die Unabhängigkeitsbewegung wächst, die Atlantikküste, die völlig andere Völkerschaften und eine andere Mentalität vertritt und eventuell in zwei Teile zerfällt, die fünf ärmeren zentralen Bundesstaaten und den Norden, wo der kanadische Einfluss stark ist.

Danke, jetzt musste ich bei einem ansonst eher traurigen Thema wirklich mal lachen. ;)

elas
23.12.2008, 14:14
Bravo! Diese ganze elende Weltscheiße soll und muss zusammenbrechen. Nur der totale Niedergang macht unsere Seelen vielleicht ein wenig empfänglicher für den Zweifel, dass die Vorstellung von einer ewig wachsenen Ökonomie nur ein Märchen und Wohlstand keine Frage des materiellen Reichtums ist. Wenn nicht, dann soll uns alle der Teufel holen. Nachhaltig!

Das Gegenteil tritt ein.
Die Menschen werden die restlichen Wälder verheizen ohne Rücksicht auf irgendwas.......sie wollen überleben.

elas
23.12.2008, 14:16
Wir wollen es doch mal nicht übertreiben.
Ich denke das nächstes Jahr ein gutes Jahr wird. Auch dieses Jahr war für mich nicht schlecht, besser könnte es natürlich immer sein. ;)



Die Deutschen haben nicht mehr genügend Arsch in der Hose um sich gegen den derzeitigen Politmob zur wehr zu setzen.

Auch du wirst lernen dass man Geld nicht essen kann.....solllte es wirklich ernst werden.

elas
23.12.2008, 14:19
Ich stelle mit Erstaunen und auch Genugtuung fest, dass es in diesem Strang noch keine Beiträge von unseren USA-hörigen Foristen gibt. Fehlen Euch die Worte? Ihr enttäuscht mich, ich habe von Euch eigentlich Beschwichtigungen, Dementis und ähnliches zur amerikanischen Wirtschaftskrise erwartet. :D


Mit der Krise ist es wie mit der Börse.

Sie nimmt kommende Ereignisse vorweg.

Und ein kommendes Ereignis ist ein schwarzer Regierungschef im Weissen Haus.

Das kann nicht gutgehen.

elas
23.12.2008, 14:24
Bloomberg veröffentlichte Details zum Plan der US-Regierung 8,56 Billionen Dollar an Liquiditätsprogrammen, Nothilfen und Kreditgarantien zur Rettung des Finanzsystems einzusetzen.
Um die Dimension zu verdeutlichen, diese unfassbaren 8,56 Billionen Dollar betragen weit mehr als die Hälfte des US-BIPs oder auch 28150 Dollar pro Kopf der US-Bevölkerung.



http://www.bloomberg.com/apps/data?pid=avimage&iid=i0YrUuvkygWs

*************************************************

US Baubeginne auf niedrigsten Niveau wie seit 1959 nicht mehr, und sind im Vergleich zum Vorjahr um 47% eingebrochen.



http://www.calculatedriskblog.com/2008/12/housing-starts-decline-to-record-low.html

Warum sollten sie Neubauten errichten.
Die sollen erst mal ihren alten Schrott aufmöbeln, da gibt es viel zu tun und es ist preiswerter.

Michel
23.12.2008, 14:25
Gibt es so einen Chart auch für andere Länder, z.B. Indien und China? Da würden mich Details sehr interessieren

Das müsste die Seite sein.

http://www.customs.gov.in/

http://www.customs.gov.in/budget0809/budget-0809-idx.htm

Ich glaube aber nicht das du dort verwertbare Daten finden wirst.


Thailands Import / Export Daten

http://www.customs.go.th/Customs-Eng/Statistic/StatisticIndex.jsp

Haspelbein
23.12.2008, 14:28
Warum sollten sie Neubauten errichten.
Die sollen erst mal ihren alten Schrott aufmöbeln, da gibt es viel zu tun und es ist preiswerter.

Es geht nicht einmal um das Aufmoebeln von Schrottimmobilien. Es gibt genug Neubauten, d.h. der Bauboom vor der Krise hat sowohl im privaten wie im kommerziellen Bereich genug Immobilien bereitgestellt.

elas
23.12.2008, 14:29
Die Spirale, deren Zuckungen wir jetzt erleben, fing sich waehrend des New Deals zu drehen. Auch wenn Bushs Finanzpolitik bezgl. des Irakkrieges des Problem verschaerfte, so ist es weder die Ursache, noch wird sich der Haushalt unter Obama und einem demokratischen Kongress gross aendern. Clinton betrieb letztendlich auch keine grundlegend andere Wirtschaftspolitik. Er hatte nur Glueck, dass er in das Ende des kalten Krieges und einen Technolgieboom stolperte, der in seiner Irrationalitaet letztendlich aber auch eher ein Ausdruck eines Problems denn eine Loesung war.

Die Banken tragen ihren Teil der Schuld an der Immobilienblase, jedoch tragen sich nicht die Verantwortung dafuer, dass eine so hohe Nachfrage an eben diesen auf Hypotheken basierenden Wertpapieren bestand.

Hier muss man ziemlich klar das Haushaltsdefizit, die Niedrigszinspolitik des Federal Reserve, und den Importueberschuss der USA heranziehen. Aendert sich nichts an diesen Faktoren, so ist die naechste Blase vorprogrammiert.


Ach... und wer hat die Ratings auf AAA+++ für diesen Schrott gestellt?

Es war Betrug durch und durch.

Investmentbanking ist per se betrügerisch.....denn aus Geld Geld zu machen kann nur Betrug ein....es fehlt eine reale Wertschöpfung.

Haspelbein
23.12.2008, 14:33
Ach... und wer hat die Ratings auf AAA+++ für diesen Schrott gestellt?

Es war Betrug durch und durch.

Investmentbanking ist per se betrügerisch.....denn aus Geld Geld zu machen kann nur Betrug ein....es fehlt eine reale Wertschöpfung.

Trotzdem bedienten sie eine ganz bestimmten Bedarf. Ich stimme dir zu, dass sie dabei betruegerisch vorgingen. Der Bedarf bestand jedoch bereits durch ein paar andere Faktoren, wie z.B. dem Exportdefizit der USA und der Niedrigzinspolitik.

Den gleichen Betrug gab es schon zur Zeiten des Dot.com Booms, und die Rahmenbedingungen waren aehnlich, nur waren einfach wesentlich weniger Personen daran beteiligt. Im Gegensatz zu einem Boom der Technologieaktien war es ein sehr perfider Aspekt der Immobilienbooms, dass ein jeder Mensch der in den USA in den letzten 10 Jahren umzog, mehr oder weniger an der Blasenbildung beteiligt war. Man konnte ihn kaum voellig umgehen.

Michel
23.12.2008, 14:46
Warum sollten sie Neubauten errichten.
Die sollen erst mal ihren alten Schrott aufmöbeln, da gibt es viel zu tun und es ist preiswerter.

Hier sind die ganzen Daten

http://www.markt-daten.de/charts/index.htm

http://www.markt-daten.de/charts/eco/immobilien.htm#sales


China:


http://www.pbc.gov.cn/english/

http://www.chinadaily.com.cn/08index_top_e.html

Global Economy
in Crisis (China)

http://blogs.cfr.org/setser/2008/12/10/global-trade-is-shrinking-fast/

Don
23.12.2008, 14:50
Es geht nicht einmal um das Aufmoebeln von Schrottimmobilien. Es gibt genug Neubauten, d.h. der Bauboom vor der Krise hat sowohl im privaten wie im kommerziellen Bereich genug Immobilien bereitgestellt.

Das ist wie bei uns in der Zone. Hätte Clinton besser aufgepaßt wäre ihm klargeworden was unkontrolliert subventionierter Wohnungsbau anrichtet.
Als die Amis damit anfingen bezahlten wir bereits Subventionen für den Abriß.

Das Einzige bei dem wir gegenüber den USA mal die Nase vorn hatten, soweit ich mich erinnere.

Haspelbein
23.12.2008, 15:04
Das ist wie bei uns in der Zone. Hätte Clinton besser aufgepaßt wäre ihm klargeworden was unkontrolliert subventionierter Wohnungsbau anrichtet.
Als die Amis damit anfingen bezahlten wir bereits Subventionen für den Abriß.[...]

So gerne ich auch auf Clinton einschlage, so befindet sich der Mann hier in bester Gesellschaft. Die halbstaatlichen Unternehmen oder Organisationen wie die FHA entstanden waehrend der Wirtschaftskrise der 30er Jahre, und nach dem 2. Weltkrieg kam per GI-Bill und aehnlichen Foerdermassnahmen der naechste Schub. An diesem Prinzip hat bisher kein US-Praesident geruettelt.

Solange die USA ein sattes Bevoelkerungswachstum hatten, ging dies auch hervorragend. Nur in gewissen Regionen der USA fuehrte es bisher zu Problemen. Sollte es zu einer Umkehr bei der Einwanderung kommen, oder geht es mit den Geburtenraten aus irgendeinem Grunde zurueck, kommt es zu richtigen Problemen.

Jedoch haette ich derzeit, da ich in einem weitgehend nicht-spekulativen Immobilienmarkt lebe, nur einen geringen Verlust, sollte ich mein Haus verkaufen wollen.



Das Einzige bei dem wir gegenüber den USA mal die Nase vorn hatten, soweit ich mich erinnere.

Es gibt in den USA nur wenig echte Sozialwohnungen, aber auch die werden hier so langsam abgerissen. Stimmt, da hatte Deutschland die Nase vorn.

direkt
23.12.2008, 16:00
Danke, jetzt musste ich bei einem ansonst eher traurigen Thema wirklich mal lachen. ;)

Die Stadt und die Krise
Suppenküche statt Glamour-Party in New York
Quelle: Welt Online

Von Anette Dowideit 22. Dezember 2008, 15:34 Uhr
In den Metropolen der Finanzwelt lebten Investmentbanker und Hedgefonds-Manager in Saus und Braus. Doch nun ist die Party vorüber – und die New Yorker müssen den Preis dafür zahlen. Vom Sozialstaat verwöhnte Deutsche können sich kaum eine Vorstellung von dem machen, was sich in der Großstadt abspielt.
Reiche hat die Stadt, die durch die Finanzkrise in ihrem Selbstverständnis erschüttert wurde, natürlich noch immer. Doch in diesen Wochen zeigt New York immer deutlicher sein zweites Gesicht. Und das ist vom Leben gezeichnet und bitterarm.
In den USA herrscht Rezession, seit Anfang Dezember ist es offiziell. In New York, wo die Finanzkrise an der Wall Street begann und sich dann in die ganze Welt ausbreitete, hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren vor allem eines geändert: Die sozialen Gegensätze sind extrem weit aufgerissen.
Für Deutsche, die einen Sozialstaat gewöhnt sind, ist kaum nachvollziehbar, was sich hier dieser Tage abspielt. Allein im Oktober sind 336 Häuser in der Stadt zwangsgeräumt worden, 50 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Arbeitslosigkeit ist auf zuletzt 5,7 Prozent gestiegen und liegt damit etwa so hoch wie seit der Krise nach dem 11. September 2001 nicht mehr. Es gibt kaum Hilfe vom Staat, um die ärmsten Bewohner der Stadt aufzufangen. Wer sein Haus verliert, steht auf der Straße. Und wer keine Arbeit hat, der hat oft auch kein Geld für Kleidung und nicht genug Essen für seine Familie.
Ich bin mir sicher das manchem das Lachen bald Vergehen wird, sollte sich diese Finanzkrise in den USA und Europa zu einer Rezession oder gar wie 1929 zu einer Depression entwickeln, werden die Karten in den USA und Europa neu gemischt.
Verteilungskämpfe ums tägliche Brot werden den Tagesablauf bestimmen, und ich glaube,
Wenn es um die eigene Existenz geht, oder gar ums Überleben, wird man von den Gutmenschen nichts mehr hören, die haben dann mit sich selbst genug zu tun.
Es wird in den USA und Europa zu Unruhen kommen, in Europa schon früher als es CIA für 2020 vorhersagte.
Jeder wird sich der Nächste sein.
Ich bin kein Prophet, aber nach dieser Wirtschaftskrise wir nichts mehr so sein, wie es einmal war.

Haspelbein
23.12.2008, 16:28
[...]Ich bin mir sicher das manchem das Lachen bald Vergehen wird[...]

Ich bezog mich auf die von deiner Quelle beschriebenen Teilung der USA. Das wa so absurd, dass es mich wirklich zum Lachen brachte. Da haben die USA schon ganz andere Dinge ueberstanden.

schastar
23.12.2008, 17:21
Auch du wirst lernen dass man Geld nicht essen kann.....solllte es wirklich ernst werden.

Geld esse ich ohnehin nicht, sodern ich kaufe davon was zu essen.

direkt
23.12.2008, 21:02
Geld esse ich ohnehin nicht, sodern ich kaufe davon was zu essen.

Quelle: Welt Online

Von Madoff geschädigter Fondsmanager tot aufgefunden
New York (dpa) - Der Gründer eines im Madoff-Betrugsskandal an der Wall Street geschädigten Hedge-Fonds ist laut Medienberichten tot in seinem New Yorker Büro aufgefunden worden. Die Todesursache des 65- Jährigen sei den Behörden zufolge noch unklar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der französischen Zeitung «La Tribune» zufolge soll sich der Finanzmanager selbst das Leben genommen haben. Madoff richtete im wohl größten Betrugsfall der Finanzgeschichte einen Schaden von rund 50 Milliarden Dollar.

Der Tanz ums Goldene Kalb fordert sein erstes Opfer.

schastar
24.12.2008, 06:04
Quelle: Welt Online


Der Tanz ums Goldene Kalb fordert sein erstes Opfer.

Selber schuld.

Don
24.12.2008, 08:36
So gerne ich auch auf Clinton einschlage, so befindet sich der Mann hier in bester Gesellschaft. Die halbstaatlichen Unternehmen oder Organisationen wie die FHA entstanden waehrend der Wirtschaftskrise der 30er Jahre, und nach dem 2. Weltkrieg kam per GI-Bill und aehnlichen Foerdermassnahmen der naechste Schub. An diesem Prinzip hat bisher kein US-Praesident geruettelt.

Solange die USA ein sattes Bevoelkerungswachstum hatten, ging dies auch hervorragend. Nur in gewissen Regionen der USA fuehrte es bisher zu Problemen. Sollte es zu einer Umkehr bei der Einwanderung kommen, oder geht es mit den Geburtenraten aus irgendeinem Grunde zurueck, kommt es zu richtigen Problemen.

Jedoch haette ich derzeit, da ich in einem weitgehend nicht-spekulativen Immobilienmarkt lebe, nur einen geringen Verlust, sollte ich mein Haus verkaufen wollen.



Es gibt in den USA nur wenig echte Sozialwohnungen, aber auch die werden hier so langsam abgerissen. Stimmt, da hatte Deutschland die Nase vorn.

Mein Kommentar war eher eine satirische Textübung und nicht auf ernsthafte Antworten angelegt, Trotzdem danke. ;)

Haspelbein
24.12.2008, 14:38
Mein Kommentar war eher eine satirische Textübung und nicht auf ernsthafte Antworten angelegt, Trotzdem danke. ;)

Tut mir leid. Bei den vielen unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema in diesem Strang moechte ich mich hiermit fuer meine Ironieresistenz entschuldigen. ;)

dZUG
24.12.2008, 23:22
Also ganz ehrlich ich glaub der DummSchröder hat schon gewußt was kommt.
Es war auch kein Aufschwung, auch wenn sie es noch so hingestellt haben.
Einen Sklavenstaat aus Deutschland machen ist eine Sache aber jetzt so tun als
ob niemand was gewußt hat.....
Beim Klimaschwindel sind sie sich schon einig.
Ich bin auf die Wahlkampfthemen im nächsten Jahr gespannt.
Wird es wieder Integration sein und ob man die Steuern anhebt um zu integrieren, oder wird es gar der Klimaschwindel sein mit seinem Emissionshandel.

Ich persönlich glaube eher das keiner in Deutschland noch Bock hat, wo einem doch alles vermist wird. Natürlich wird alles Geld verpuffen weil keiner mehr Bock hat.
Ist natürlich nur mein Eindruck :D

Alion
25.12.2008, 07:03
Das amerikanische Finanzsystem strauchelt seit spätestens 2005 so schnell auf den Abgrund zu, dass eine Rettung mittlerweile aussichtslos erscheint.

Die einzige Frage ist wann es zusammenbricht und nicht mehr ob es zusammenbricht!

Kriegen sie die Kurve noch einmal, was ich durchaus noch für möglich halte, dann brauch es unbedingt eine Verschnaufpause von mind. 3 Jahren, sonst geht alles zum Teufel.

Selbst wenn sie es schaffen das sinkende Schiff nocheinmal flott zu bekommen, geht dann spätestens in den nächsten 10-15 Jahren alles unter und das ist nur mit einer Weltwirtschaftskriese wie in den 30er Jahren auflösbar.

Ich behaupte sogar es wird schlimmer als damals werden und wir bekommen dann eine Weltleitwährung für den Dollar, Yen und Euro-Raum.

Das einzige was dann in der Übergangszeit noch seinen Wert behält sind Sachwerte, Edelmetalle usw.

MfG
Alion

elas
25.12.2008, 11:22
Das amerikanische Finanzsystem strauchelt seit spätestens 2005 so schnell auf den Abgrund zu, dass eine Rettung mittlerweile aussichtslos erscheint.

Die einzige Frage ist wann es zusammenbricht und nicht mehr ob es zusammenbricht!

Kriegen sie die Kurve noch einmal, was ich durchaus noch für möglich halte, dann brauch es unbedingt eine Verschnaufpause von mind. 3 Jahren, sonst geht alles zum Teufel.

Selbst wenn sie es schaffen das sinkende Schiff nocheinmal flott zu bekommen, geht dann spätestens in den nächsten 10-15 Jahren alles unter und das ist nur mit einer Weltwirtschaftskriese wie in den 30er Jahren auflösbar.

Ich behaupte sogar es wird schlimmer als damals werden und wir bekommen dann eine Weltleitwährung für den Dollar, Yen und Euro-Raum.

Das einzige was dann in der Übergangszeit noch seinen Wert behält sind Sachwerte, Edelmetalle usw.

MfG
Alion

So wie wir durch den Euro bereits abgewertet wurden 1:2 wird es vermutlich mit einer neuen Weltwährung werden.
Diesmal zahlen nicht Millionen sondern Milliarden Menschen die am-jüd. Misswirtschaft.

Eine solch enorme Verschuldung der grossen Volkswirtschaften kann nur durch eine Abwertung der Währungen ausgeglichen werden.
Konjunkturspritzen sind Haschen nach Wind.

direkt
25.12.2008, 12:01
Das amerikanische Finanzsystem strauchelt seit spätestens 2005 so schnell auf den Abgrund zu, dass eine Rettung mittlerweile aussichtslos erscheint.



Kriegen sie die Kurve noch einmal, was ich durchaus noch für möglich halte, dann brauch es unbedingt eine Verschnaufpause von mind. 3 Jahren, sonst geht alles zum Teufel.

Selbst wenn sie es schaffen das sinkende Schiff nocheinmal flott zu bekommen, geht dann spätestens in den nächsten 10-15 Jahren alles unter und das ist nur mit einer Weltwirtschaftskriese wie in den 30er Jahren auflösbar.

Ich behaupte sogar es wird schlimmer als damals werden und wir bekommen dann eine Weltleitwährung für den Dollar, Yen und Euro-Raum.

Das einzige was dann in der Übergangszeit noch seinen Wert behält sind Sachwerte, Edelmetalle usw.

MfG
Alion[/QUOTE]


[QUOTE=Alion;2590459]Die einzige Frage ist wann es zusammenbricht und nicht mehr ob es zusammenbricht!


Quelle: Financial Times Deutschland
Auszüge:

Neu: USA rutschen tiefer in die Krise
Fast zwei Millionen Menschen haben in den USA in diesem Jahr ihren Job verloren. Neue Daten vom Arbeitsmarkt fallen deutlich schlechter aus als erwartet - ans Geldausgeben mögen viele Amerikaner erst gar nicht denken.

Angesichts der düsteren Aussichten und schrumpfender Einkommen setzten die US-Bürger zudem vermehrt auf Sparen als auf Geld ausgeben. Die Konsumausgaben sanken im November den fünften Monat in Folge.

Dem Handelsministerium zufolge stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung in der Woche bis zum 20. Dezember auf 586.000. Von Reuters befrage Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 560.000 gerechnet. In diesem Jahr haben in den USA bislang fast. zwei Millionen Menschen ihre Arbeit verloren.

In den USA sind seit 2006 über 260 Hypothekenfinanzierer Bankrott gegangen. Auch die größte unabhängige Hypothekenbank IndyMac traf es.
Die Kreditkrise löst eine Tsunamiwelle nach der anderen aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das US-Finanzsystem kollabiert und das Vertrauen in die US-Staatsschulden schwindet. Immerhin schieben die USA derzeit einen Schuldenberg von ca. 10 Billionen Dollar vor sich her (32000 $ pro Kopf). Und dieser Schuldenberg wird jeden Tag größer, ja er explodiert regelrecht.

Michel
07.01.2009, 17:21
Unbedingt lesen.

Amerikanische Staatsanleihen
Investoren zittern vor Bondblase von Tobias Bayer (Frankfurt)

http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1147364-1-10/amerikanische-staatsanleihen-vor-dem-ausverkauf

politisch Verfolgter
07.01.2009, 18:12
Der sozialstaatliche Feudalismusdreck taugt für die Kapitalerwirtschafter rein gar nix.
Denn damit haben in USA 80 % der Privathaushalte nach fast 250 Jahren 2 % des Privatvermögens.
Der Arbeitsgesetzschrott muß weg, goldene Netze für die marktwirtschaftl. Profitmaximierung der betriebslosen Anbieter müssen her.
Die 3sat-nano-Blöde vorhin: "Und Robby als Haushaltshilfe und in der Altenpflege kommt hoffentlich nie zum Einsatz."
Genau das Gegenteil ist überall massivst angesagt, vor allem als Grundlage flexibler goldener Netzwerke.

Michel
10.01.2009, 16:51
Eine hervorrgande Quelle um Daten zu bekommen.

http://www.shadowstats.com/

Im übrigen haben mehrere dutzende US Pensionsfonds in den letzten 12 Monaten zig Milliarden wahrscheinlich für immer verloren.

http://www.leap2020.eu/GEAB-N-30-ist-angekommen!-Umfassende-weltweite-Krise-Marz-2009-weitere-Beschleunigung-der-Krise-Die-Welt-erkennt,-dass_a2587.html

http://www.leap2020.eu/

scanners
10.01.2009, 18:26
Das amerikanische Finanzsystem strauchelt seit spätestens 2005 so schnell auf den Abgrund zu, dass eine Rettung mittlerweile aussichtslos erscheint.

Die einzige Frage ist wann es zusammenbricht und nicht mehr ob es zusammenbricht!

Mir kommen immer wieder 3 Fragen

Fragen zu unserem Geldsystem


Warum, leihen sich Regierungen von Geschäftsbanken Geld gegen Zinsen , wenn Sie doch das Recht und sogar die Pflicht haben Geld selbst schuld und zinsfrei zu schöpfen.
Mir fällt echt kein Grund ein.
Die Staatsanleihen welche die Bank vom Staat bekommt ist im Prinzip nichts anderes als Geld.
Statt sich das Geld über Staatspapiere von der Bank gegen Zinsen zu leihen, könnte der Staat das Geld dann auch direkt selbst drucken.
Das Argument, das der Staat dann unbegrenzt Geld druckt, zählt insoweit nicht, weil man für die Geldschöpfung ein unabhängiges System, analog zur Judikative, geschaffen werden könnte, die so genannte Moneytative.


Warum wird Geld prinzipiell als Kredit geschöpft,
was ja zur Folge hat, das die anfallenden Zinsen in der Gesamtbilanz wiederum als Kredit aufgenommen werden müssen, da das Geld für die selben ja zum Zeitpunkt der Geldschöpfung noch gar nicht existiert.
Weiterhin hat dieses System der Geldschöpfung auf Basis von Krediten automatisch zur Folge , das bei Rückzahlung aller Kredite sich unser aller Geld in Luft auflösen würde, weil es buchungstechnisch dann verschwindet, bzw aus der Bilanz der Bank heraus genommen werden muß. Kurz gesagt.. keine Kredite, kein Geld !!


Ist ein Geldsystem das auf exponentiellem Wachstum Basiert (Zinsen) überhaupt möglich?

In einer endlichen Welt ist es unmöglich das wir die für unser Geldsystem mit seinem exponentiellem Wachstum unbedingt nötigen 3% Wirtschaftswachstum auf Dauer erreichen können.
Das einzige was in der Natur exponentiell wächst ist Krebs, was zur folge hat das der Wirt innerhalb kürzester Zeit stirbt.


In so fern hast du völlig Recht.. es muss irgendwann zusammenbrechen

direkt
10.01.2009, 18:46
Mir kommen immer wieder 3 Fragen

Fragen zu unserem Geldsystem



Die Staatsanleihen welche die Bank vom Staat bekommt ist im Prinzip nichts anderes als Geld.
Statt sich das Geld über Staatspapiere von der Bank gegen Zinsen zu leihen, könnte der Staat das Geld dann auch direkt selbst drucken.
Das Argument, das der Staat dann unbegrenzt Geld druckt, zählt insoweit nicht, weil man für die Geldschöpfung ein unabhängiges System, analog zur Judikative, geschaffen werden könnte, die so genannte Moneytative.


Warum wird Geld prinzipiell als Kredit geschöpft,
was ja zur Folge hat, das die anfallenden Zinsen in der Gesamtbilanz wiederum als Kredit aufgenommen werden müssen, da das Geld für die selben ja zum Zeitpunkt der Geldschöpfung noch gar nicht existiert.
Weiterhin hat dieses System der Geldschöpfung auf Basis von Krediten automatisch zur Folge , das bei Rückzahlung aller Kredite sich unser aller Geld in Luft auflösen würde, weil es buchungstechnisch dann verschwindet, bzw aus der Bilanz der Bank heraus genommen werden muß. Kurz gesagt.. keine Kredite, kein Geld !!


Ist ein Geldsystem das auf exponentiellem Wachstum Basiert (Zinsen) überhaupt möglich?

In einer endlichen Welt ist es unmöglich das wir die für unser Geldsystem mit seinem exponentiellem Wachstum unbedingt nötigen 3% Wirtschaftswachstum auf Dauer erreichen können.
Das einzige was in der Natur exponentiell wächst ist Krebs, was zur folge hat das der Wirt innerhalb kürzester Zeit stirbt.


In so fern hast du völlig Recht.. es muss irgendwann zusammenbrechen


Warum, leihen sich Regierungen von Geschäftsbanken Geld gegen Zinsen , wenn Sie doch das Recht und sogar die Pflicht haben Geld selbst schuld und zinsfrei zu schöpfen.
Mir fällt echt kein Grund ein.

Echt mir auch nicht, diese Frage stelle ich mir schon lange.
Vielleicht kann sie ja eine’er beantworten.

Michel
10.01.2009, 19:01
Echt mir auch nicht, diese Frage stelle ich mir schon lange.
Vielleicht kann sie ja eine’er beantworten.

Lobbyarbeit von Politikern für ihre späteren Arbeitgeber.

politisch Verfolgter
10.01.2009, 19:17
Der beste Schutzschirm für Anbieterprofit und damit für Nachfragerkaufkraft sind goldene Netze.
Dazu fehlen die Wissenschaften und die aktive Wertschöpfungspolitik.
Die Arbeitsgesetzgebung steht dem zudem voll entgegen.
Arbeitgeber betriebsloser Anbieter sind dadurch möglichst kaufkräftige Nachfrager.
Goldene Netze erübrigen selbst anonyme Inhaberschaften und ermöglichen die leistungsanteilige Abschöpfung individuell mental leistungsadäquat generierten Vernetzungsprofits.