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Vollständige Version anzeigen : Ein Satz



Frank3
18.12.2008, 16:52
Das Kapital verhält sich immer nur so liberal , so weit es durch die Arbeiter und die gesellschaftliche Situation dazu gezwungen .
Also gibt es liberal nur durch Zwang ?

Stadtknecht
18.12.2008, 17:59
Auch wenn ich die Frage nicht verstehe, aber auf die "Antworten" von Beverly und dem politisch Verfolgten freue ich mich jetzt schon!

-jmw-
18.12.2008, 18:36
Also gibt es liberal nur durch Zwang ?
Ja, nur so.
Daher kennt der Liberalismus in den weitaus meisten Fällen ja auch einen Staat, der eben die liberale Ordnung aufrechterhalten soll.

Lichtblau
18.12.2008, 23:57
Das Kapital verhält sich immer nur so liberal , so weit es durch die Arbeiter und die gesellschaftliche Situation dazu gezwungen .
Also gibt es liberal nur durch Zwang ?

Ich denke das Kapital ist normalerweise liberal, nur wenn es bedroht ist erzeugt es Faschismus.

-jmw-
19.12.2008, 11:43
Ich denke das Kapital ist normalerweise liberal
Dazu Noam Chomsky:

"Concentrated private power strongly resists exposure to market forces, unless it’s confident it can win in the competition. That goes back centuries. There’s a huge literature on this (I’ve written about it too) and can’t summarize in a letter. Protectionist devices, such as those of NAFTA and the WTO, are only a fraction of the means by which the wealthy and powerful protect themselves from market forces. In fact, the core of the “new economy” is based on the principle that cost and risk should be socialized, and profit privatized (often after decades in the dynamic state sector)."

klartext
19.12.2008, 19:43
Das Kapital ? Was soll das sein ? Eine anonyme Masse ?
Es sind immer Menschen , die über ein Kapital verfügen und im Regelfall rational handeln.

-jmw-
20.12.2008, 08:41
Ja, eine anonyme Masse, so wie "Menschen" z.B., diesen Gegenstand gibt's ja auch nicht. ;)

Aber ernsthaft: Dass diese Menschen desöfteren rational handeln, würde ja den Eingangsbeitrag und einige andere schon bestätigen können: Sie handeln liberal, solange es ihrem individuellen Interessenkalkül entspricht.
Tut es das nicht, dann handeln sie anders und fordern, tja, da gibt's ja 'ne lange Liste von Möglichkeiten: Subevntionen, Interventionismus, Monopole, sonstige Privilegien...
Will man, dass "das Kapital" bzw. Menschen, Gruppen und Unternehmen sich durchgehend liberal verhalten, an liberale Regeln halten, muss man sie im Falle des Falles entsprechend zwingen.

Passt also. :)

Beverly
20.12.2008, 10:38
Das Kapital verhält sich immer nur so liberal , so weit es durch die Arbeiter und die gesellschaftliche Situation dazu gezwungen .

Als Teilaspekt fällt mir dazu der Komplex der "gender policy", des Umgangs mit ethnischen und sexuellen "Minderheiten" ein, wo mich weder die Sichtweisen der Konservativen noch der Liberalen überzeugt haben.

Die Konservativen verfechten das Leitbild des "weißen" heterosexuellen Mannes und der traditionellen Familie, woran sich alle zu orientieren haben. Aber sie sind dabei oft in einer Art vorgegangen, die sogar aus ihrer Sicht letztendlich kontraproduktiv war.
Der Antisemitismus hat wesentlich zum Scheitern des Nationalsozialismus beigetragen. Den Nazis selbst war zunächst das lockere Homo-Sexleben der SA im Grunde wurscht. Die Insel, wo sich Röhm mit seinen Jungs vergnügte hieß in Anspielung auf den Ferienort Rimini Röhmini. Dann wurde Röhm liquidiert und die Schwulen kamen ins KZ. Der Paragraph 175 vernichtete noch in der Nachkriegszeit 50 000 Existenzen.
Die Nazis mobbten die Frauen aus dem öffentlichen Leben, doch vollzogen im Krieg eine scharfe Kehrwendung, als Frauen in die Fabriken einrückten und die Positionen von an die Front abkommandierten Männern übernahmen.

Da wurde so lange gesellschaftlich der Deckel oben zugeschweißt und oben immer weiter Feuer gemacht, bis der Topf schließlich 1968 explodierte.

Das mag für einige Jahrzehnte durchaus besser gewesen sein als die bigotten Zustände davor, kippt aber immer mehr von einem Übel ins andere. Individuelle Freiheit geht Hand in Hand mit Perspektivlosigkeit und "Schnauze voll" von einer anomischen Gesellschaft. Sicher werden Frauen nicht mehr unterdrückt und Homos nicht mehr verfolgt. Aber Frauen bekamen in dem Moment am Arbeitsmarkt gleiche Chancen, als der immer mehr zusammenbrach. Und Homos werden nicht verfolgt, weil das System in ihnen fleißige Bürodrohnen und willige Tagelöhner gefunden hat. Siehe Wowereits neoliberales Horrortopia in Berlin.

So erweisen sich die gesellschaftspolitischen Kämpfe der letzten 100 Jahre als primär polit-ökonomisch motiviert. Ob Schwule vorm Erschießungskommando und im KZ oder im Rathaus und im Büro landen, hängt von ihrer Verwertbarkeit für das System ab. Das hat schon mit seiner Ausgrenzung von einer halben Million Deutschen als "Juden" bewiesen, dass polit-ökonomische Gründe immer Vorrang vor dem gerade akuten ideologischem Geschwurbel haben. Und dass das ideologische Geschwurbel von NSDAP bis FDP nur Ausdruck der gerade akuten polit-ökonomischen Gemengelage ist. Sowohl in der härtesten antiliberalen Partei in der deutschen Geschichte als auch der ultraliberalsten gab es Schwule: weil ihre Sexualität im Grunde wurst war und es nur darauf ankam, ob sie politisch nützlich waren.

Ein Wort wie "liberal" verliert da jeden Sinn und Freiheit erweist sich im Kapitalismus als Illusion. Weil es immer nur auf die Verwertbarkeit ankommt.

Frank3
20.12.2008, 16:05
Ein Wort wie "liberal" verliert da jeden Sinn und Freiheit erweist sich im Kapitalismus als Illusion. Weil es immer nur auf die Verwertbarkeit ankommt.
Ist es NICHT auch so , dass das geregelt wird über die Medien . Medien die Soldaten der Macht sind , welche alle miteinander spielen lässt , solange keiner mit IHNEN anfängt zu spielen und den Abbruch machen will vom ständigen Wirkung bekämpfen sondern DIE URSACHEN ins Auge nehmen will und diese , in Zusammenarbeit von Wirkung auf URSACHE , bekämpfen will , denn dann ist er RAUS aus den Medien und in der Psychiatrie ,weil er aus der Rolle der MASSE fällt u.s.w.
Die Masse muss nach Ursachen fragen und NICHT an die Nachrichten glauben die AUFGEARBEITET werden aber KEINE sind , da sie nur die MASSE lenken sollen ?

kotzfisch
23.12.2008, 08:17
Ist es NICHT auch so , dass das geregelt wird über die Medien . Medien die Soldaten der Macht sind , welche alle miteinander spielen lässt , solange keiner mit IHNEN anfängt zu spielen und den Abbruch machen will vom ständigen Wirkung bekämpfen sondern DIE URSACHEN ins Auge nehmen will und diese , in Zusammenarbeit von Wirkung auf URSACHE , bekämpfen will , denn dann ist er RAUS aus den Medien und in der Psychiatrie ,weil er aus der Rolle der MASSE fällt u.s.w.
Die Masse muss nach Ursachen fragen und NICHT an die Nachrichten glauben die AUFGEARBEITET werden aber KEINE sind , da sie nur die MASSE lenken sollen ?


Wenn Du jetzt noch Deutsch lernen würdest und Dein an sich nicht so falsches
Gedankengebäude in eine verständliche und vor allem grammatisch richtige Form brächtest, wäre schon viel gewonnen.