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Vollständige Version anzeigen : Zum Nachdenken - die Story vom Esel



Monopoly
14.12.2008, 17:47
http://www.glasnost.de/hist/apo/apo.html

Die Story vom Esel ist gleichzeitig eine Geschichte des Reichtums :cool2:

Friedrich.
16.12.2008, 14:34
Der Mensch hat sich die Welt Untertan gemacht. Mit seinem Geist beherrscht er die Welt in der Theorie, mit seinen Händen in der Praxis. Doch die enorme Arbeitsteilung der entwickelten Gesellschaften brachten auch eine Teilung der Köpfe und Hände mit sich. Insbesondere in vormaschineller Zeit konnte es nicht genug Hände geben. Zu jedem großen Kopf gab es unzählige Hände, die die erdachte Arbeit auch verrichteten.
Daran änderte auch die Maschinenarbeit nicht wesentlich viel.

Der Spruch "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will" bringt die Sachlage deutlich auf den Punkt. Dieselbe Leistung kann nähmlich auch ein Stuhl erbringen, der ins Getriebe gerät. Doch diese Maschinen zu entwerfen, zu erfinden, zu konstruieren und mit ihnen eine funktionierende Produktion auf die Beine zu stellen, das vermögen nur wenige.

Man kann die menschliche Arbeit also getrost in Führerarbeit und ausführende Arbeit unterteilen.

(Hach, ich hab heut wirklich meinen Spenglerschen :D )

Um noch etwas Eigenes draufzusetzen:
Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass das Einkommensgefälle der heutigen Zeit nichts lobenswertes ist. Man sollte mehr Menschen zur Führerarbeit erziehen und die Ausführenden nicht mit derart niederem Konsumterror verderben, sondern stattdessen auf soziale Strukturen und Bindungen setzen.

Sauerländer
16.12.2008, 20:05
Um noch etwas Eigenes draufzusetzen:
Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass das Einkommensgefälle der heutigen Zeit nichts lobenswertes ist. Man sollte mehr Menschen zur Führerarbeit erziehen und die Ausführenden nicht mit derart niederem Konsumterror verderben, sondern stattdessen auf soziale Strukturen und Bindungen setzen.
Wenn wir bei Spengler bleiben, ist diese Erziehung unmöglich. Man kann niemanden gegen seine Natur erziehen.
Man könnte sich dann allerdings die Frage stellen, ob sich nicht die Führerarbeit stärker in den Dienst eines Allgemeinwohls stellen ließen, das nicht im rein Abstrakten verbleibt, sondern von dem auch die ausführenden Arbeiter real etwas haben.

-SG-
17.12.2008, 11:28
Es gibt aber abgestufte "Führende" und "Ausführende", also verschiedene Stufen von führenden Ausführenden und ausführenden Führenden, was sich in jeder hierarchisierten, subsidiaren Organisation zeigt. Dies gibt es nicht zu Unrecht, denn ein System mit Zwischenstufen wie Vorarbeitern, Untergruppenführern usw. ist allemal effektiver als das System Schäfer und Hammelherde, und das Beispiel "Untergruppenführer" habe ich bewusst angeführt, um zu zeigen, dass auch bzw. gerade in der stets mit dem Führungsbegriff asoziierten Gesellschaft diese Subsidiarität bestand, wenn man dem Historiker Creveld glauben darf, dann sogar in entscheidendem Maße mehr als z.B. in den USA.

Don
19.12.2008, 09:35
http://www.glasnost.de/hist/apo/apo.html

Die Story vom Esel ist gleichzeitig eine Geschichte des Reichtums :cool2:

Die Geschichte enthält viel Wahrheit, aber einen kleinen, versteckten, bewußt agitatorisch eingefügten und wirkenden Trugschluß.
Der "Fabrikant" hat die Arbeiter nicht zu "Eseln" gemacht, sie waren und sind bereits Esel, genau wie der Esel der das Wasserrad dreht.

Ohne die Idee des Wasserrads und der Beschäftigung des Esels an selbigem gäbe es kein bewässertes Feld und auch für den Esel nichts zu fressen.
Genau wie es ohne die Initiative des "Fabrikanten" keine Eseljobs für die Arbeiter gäbe und damit keine Produkte die sie mit keinem Geld erwerben könnten.

Jede Aussage von Sozialisten beruht auf derartigen kleinen und unauffälligen Manipulationen der logischen Kette, die Fakten urplötzlich ins Gegenteil verkehren.

Das hat einen unheimlich langen Bart.

Friedrich.
19.12.2008, 22:36
Wenn wir bei Spengler bleiben, ist diese Erziehung unmöglich. Man kann niemanden gegen seine Natur erziehen.

Jawoll! Endlich! Endlich bin ich mal anderer Meinung als du! Ich bin wirklich beeindruckt von deinen Beiträgen hier, deshalb will ich auch unbedingt mal einen Disput mit dir führen. Unvorteilhafterweise schreibst du aber entweder das, was ich selbst schon denke, oder du argumentierst so stichhaltig, dass ich ebenfalls keinen Grund zum Widerspruch habe. Zum Glück ist es diesmal anders.

Ich war zwar bereits nicht mehr bei Spengler, dennoch erinnere ich mich, dass man laut seiner Selbst zur Führerarbeit geboren wird, er hier jedoch nicht weiter präzisierte. Meinte er damit, dass man die richtigen Gene (bzw. biologischen Anlagen bei der Geburt) dafür haben muss? Möglich, doch das kann es noch nicht alleine sein, denn es gibt keinen Menschen an sich! Es gibt nur Menschen eines Standes, von einer bestimmten Rasse und zu einer bestimmten Zeit. Kurz: Der Mensch befindet sich nicht nur in permanenten Abhängigkeitsverhältnissen, erziehung wirkt auch wesentlich auf seinen Charakter ein.

Und jetzt mal kurz weg von Spengler (zumindest teilweise): Das Leben ist ein beständiger Kampf! Die Art und Weise, wie man kämpft, hängt im Wesentlichen von der eigenen Hirnleistung und den bereits gemachten Erfahrungen ab. Die gemachten Erfahrungen hängen wiederum zu einem Teil mit anderen biologisch bedingten Fähigkeiten zusammen. Heißt: Man wird keinesfalls zum Führer geboren; man wird lediglich mit einem bestimmten Potential dazu geboren. Und der Ausbau, die Entfaltung, die Nutzung dieses Potentials sind massiv durch Erziehung beeinflussbar.

Und meine Behauptung bleibt nach wie vor: In der heutigen Herdengesellschaft gibt es viel mehr Potential, als auch nur ansatzweise zur Entfaltung kommt. Deshalb: mehr Führernaturen! Selbstredend subsidiarisch, wie Chanan notwendigerweise ergänzte.

Eldrad Ulthran
19.12.2008, 22:45
Und wohin soll das führen?