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Vollständige Version anzeigen : Post erwägt Fünf-Tage-Woche!



direkt
05.12.2008, 21:25
Quelle: Financial Times Deutschland

Das Unternehmen drängt auf eine Gesetzesänderung, die die Pflicht zur Samstagszustellung aufheben würde. Außerdem soll der Konzern sein Sortiment einschränken können, fordert die Post in einem Positionspapier, das capital.de vorliegt
"Eine flächendeckende Grundversorgung ist auch dann gegeben, wenn die Zustellung von Briefen und Paketen an fünf Tagen der Woche erfolgt", heißt es in einem Positionspapier des Konzerns an das Bundeswirtschaftsministerium, das der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Capital" vorliegt. Damit würden die deutschen Vorschriften den Vorgaben der EU für die europäischen Postdienste genügen.
http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/:Samstagszustellung-Post-erw%E4gt-F%FCnf-Tage-Woche/447833.html

Die privatisierte Post, es herrscht Chaos!
Aushilfen, die für das wenige Geld keine Lust haben, oder des Lesens und Schreibens unkundig sind.
Briefpost steckt in falschen Briefkästen, liegt auf dem Boden, oder findet sich gar im Altpapier wieder. So geschehen in Wiesbaden: Ein Ehepaar fand einen an Sie gerichteten Brief zufällig auf einem Altpapierstapel wieder.
Selbst schon erlebt, gleiche Nachnamen aber verschiedene Vornamen, und schon herrscht Chaos.
Aber das Schlimme ist ja, man weiß nicht ob, was fehlt, oder ein Brief überhaupt beim Empfänger ankommt.

roxelena
05.12.2008, 21:39
Die Privaten können doch alles besser als der Staat....siehe weltweiter Finanzzusammenbruch

Cash!
05.12.2008, 21:41
Ist das die Vorstellung der Post, wie sie sich gegen die zunhemende Konkurrenz im Wettbewerb behaupten möchte?

Indem sie weniger Leistungen anbietet?

Weathersby
05.12.2008, 23:08
Die privatisierte Post, es herrscht Chaos!
Aushilfen, die für das wenige Geld keine Lust haben, oder des Lesens und Schreibens unkundig sind.
Briefpost steckt in falschen Briefkästen, liegt auf dem Boden, oder findet sich gar im Altpapier wieder. So geschehen in Wiesbaden: Ein Ehepaar fand einen an Sie gerichteten Brief zufällig auf einem Altpapierstapel wieder.
Selbst schon erlebt, gleiche Nachnamen aber verschiedene Vornamen, und schon herrscht Chaos.
Aber das Schlimme ist ja, man weiß nicht ob, was fehlt, oder ein Brief überhaupt beim Empfänger ankommt.

Eine tatsächliche Begebenheit:

Eine Anwaltskanzlei verschickte einen Brief an ihre Mandantin Frau Erika Mustermann, Musterstraße 1, 12345 Musterstadt. Der Brief kam als unzustellbar zurück. Ein Anruf bei der Mandantin ergab: sie wohnt tatsächlich in der Musterstraße 1a :rolleyes:

Aber wir mussten die Post ja unbedingt privatisieren, schießlich lässt sich auch mit Daseinsfürsorge noch richtig fett Kohle machen. Ein anachronistisches, kaputtgespartes Schulsystem spuckt doch genug Verlierer aus, die man nach einer Hoppla-Hopp-Einweisung zu Dumping-Löhnen beschäftigen kann, während auf Service sowieso kein Rechtsanspruch besteht. Was sind das überhaupt für Kommunikationskrüppel, die im multimedialen Zeitalter noch Briefe schreiben? Sind die von irgendeiner gesellschaftlichen Relevanz, muss für deren Luxusbedürfnisse das Geld profitgeiler Anleger aufgewandt werden?

Manfred_g
05.12.2008, 23:42
Die Post mußte privatisiert werden, damit wir das Kommunikationszeitalter überhaupt miterleben können.

Weathersby
05.12.2008, 23:46
Wie schaffen die USA (!!!) das bloß mit Staatspost?

Akra
06.12.2008, 01:12
War das nicht schon immer so?

Ich habe noch nie Montags einen Briefträger gesehen, geschweige den Montags Post bekommen.

lupus_maximus
06.12.2008, 06:30
War das nicht schon immer so?

Ich habe noch nie Montags einen Briefträger gesehen, geschweige den Montags Post bekommen.
Was will man denn mit Leuten anfangen, die man zu den Analphabeten zählen kann?
Das Ziel ist ja die völlige Verblödung der Deutschen mit Hilfe der 68er LeererInnen!

Mütterchen
06.12.2008, 06:44
Ist das die Vorstellung der Post, wie sie sich gegen die zunhemende Konkurrenz im Wettbewerb behaupten möchte?

Indem sie weniger Leistungen anbietet?

Das hab ich mich auch gefragt. :)

Cleopatra
06.12.2008, 08:20
Mir ist das egal, seitdem die Post privatisiert wurde, bekomme ich (auch nicht täglich) so zwischen 16 und 17 Uhr meine Post, oft ist aber auch die Nachbarschaftspost dabei, da tauschen wir untereinander, das verstärkt das Zusammenheitsgefühl im allgemeinen Untergang.
Weiter so im Musikantenstadl Deutschland.

willy
06.12.2008, 08:55
Eine tatsächliche Begebenheit:

Eine Anwaltskanzlei verschickte einen Brief an ihre Mandantin Frau Erika Mustermann, Musterstraße 1, 12345 Musterstadt. Der Brief kam als unzustellbar zurück. Ein Anruf bei der Mandantin ergab: sie wohnt tatsächlich in der Musterstraße 1a :rolleyes:

Aber wir mussten die Post ja unbedingt privatisieren, schießlich lässt sich auch mit Daseinsfürsorge noch richtig fett Kohle machen. Ein anachronistisches, kaputtgespartes Schulsystem spuckt doch genug Verlierer aus, die man nach einer Hoppla-Hopp-Einweisung zu Dumping-Löhnen beschäftigen kann, während auf Service sowieso kein Rechtsanspruch besteht. Was sind das überhaupt für Kommunikationskrüppel, die im multimedialen Zeitalter noch Briefe schreiben? Sind die von irgendeiner gesellschaftlichen Relevanz, muss für deren Luxusbedürfnisse das Geld profitgeiler Anleger aufgewandt werden?

Du hetzt unbegründet gegen Privatisierungen. Wie pünktlich der Staat ist, sehen wir bei Bahn und Telekom, wobei sich das bei der Telekom mittlerweile stark gebessert hat. Warum wohl? :rolleyes:
Das Schulsystem ist übrigens 68er-Domäne. Hier sind auch die Schuldigen zu finden.

PeterH
06.12.2008, 08:57
War das nicht schon immer so?

Ich habe noch nie Montags einen Briefträger gesehen, geschweige den Montags Post bekommen.

So ist es.

Weathersby
06.12.2008, 11:03
Du hetzt unbegründet gegen Privatisierungen. Wie pünktlich der Staat ist, sehen wir bei Bahn und Telekom, wobei sich das bei der Telekom mittlerweile stark gebessert hat. Warum wohl? :rolleyes:
Das Schulsystem ist übrigens 68er-Domäne. Hier sind auch die Schuldigen zu finden.

Ich hetze nicht unbegründet gegen Privatisierung, ich lehne die Privatisierung gewisser Dienstleistungen aus gutem Grund ab: nämlich weil es zu ihrem Wesen gehört, dass jeder sie braucht (Post) oder zumindest viele sie brauchen (ÖPNV) , während sie auf Grund ihres Kostenaufwandes aber nicht zugleich bedarfsdeckend und privatwirtschaftlich rentabel betrieben werden können. Marktwirtschaft in Ehren, aber manchmal ist einfach Solidarität statt Profitstreben gefragt.

Bestes Beipsiel ist doch die "halbe" Privatisierung der Post und Liberalisierung des Postmarktes: auf der einen Seite stehen private Zusteller, die Dumping-Löhne zahlen und sich ihre Zustellgebiete aussuchen können. Auf der anderen Seite steht die Deutsche Post AG, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlt und gesetzlich verpflichtet bleibt, sowohl ein bestimmtes Netz an Briefkästen aufrechtzuerhalten als auch überall nach Deutschland zum gleichen Preis zuzustellen - schon mal einen privaten Zusteller per Seilbahn auf die Alm fahren, oder zu Fuß über das Watt auf die Halligen wandern sehen? Dafür ist die dem Gemeinwesen verpflichtete Post- und nur die! - nämlich noch gut genug.

Es gibt Güter und Dienstleistungen, die eine Gesellschaft welche sich human und zivilisiert nennen will jedem zu erschwinglichen, bedarfsdeckenden Kosten zur Verfügung stellen muss, ohne dass sich jemand daran bereichert. Dazu gehören für mich neben Heizung, Strom und ÖPNV auch Postzustellungen.

Kapitalismus statt Freiheit? Nein danke!

Toecutter
06.12.2008, 11:42
Ehrlich, ich hatte noch nie Probleme mit der Post und ich nutze sie oft (ebay).
Bisher ist alles, was ich gekauft/verkauft habe, bei mir/beim Empfänger angekommen.

Andreas63
06.12.2008, 12:24
Du hetzt unbegründet gegen Privatisierungen. Wie pünktlich der Staat ist, sehen wir bei Bahn und Telekom, wobei sich das bei der Telekom mittlerweile stark gebessert hat. Warum wohl? :rolleyes:
Das Schulsystem ist übrigens 68er-Domäne. Hier sind auch die Schuldigen zu finden.
Die Bahn ist schon lange privat. Seit dem hat die Unpünktlichkeit drastisch zugenommen, die Preise sind unverschämt gestiegen und nicht zuletzt scheint man einen 'Kampf gegen Deutsch' als Sprache gestartet zu haben.
Und bei der Telekom werden immer mehr Mitarbeiter entlassen, so daß man mehr Zeit in Warteschleifen verbringt, als die eigentliche Lösung eines Problems dauert.
Bahn, Post, Telekom, Energieversorgung - überhaupt die gesamte Infrastruktur sollte meiner Meinung nach staatlich bleiben, da in diesem Bereich die umfassende Grundversorgung und nicht der Profit im Vordergrund stehen sollte.

henriof9
06.12.2008, 17:46
War das nicht schon immer so?

Ich habe noch nie Montags einen Briefträger gesehen, geschweige den Montags Post bekommen.

Bei uns hier ist es genau umgekehrt.
Wenn der Postbote Samstags keine Lust hat, gibt´s keine Post und dafür hat man dann Montags den Briefkasten voll, incl. der Wochenendwerbung, welche mitunter nur am Samstag gültig ist.
Eigentlich braucht man nur auf den Datumsstempel zu schauen, um zu sehen wie fleißig die Post beim Austragen ist.

Was die 5- Tage- Woche betrifft, nun ja, ich denke mal, daß es kein Problem darstellt, wenn Samstags keine Post mehr ausgetragen würde.
Allerdings erwarte ich dann auch von der Post, daß sie, im Gegenzug dafür, ihre Gebühren senkt und der Service verbessert wird.

dZUG
06.12.2008, 17:50
Wollte nicht die Bildzeitung die Pin-Gruppe kaufen um so die Aufstocker zu haben.
Ich hab damals bei dem Affentheater nicht genau aufgepasst.
Der Mindestlohn ist glaub ich 4,50 Euro :hihi:

willy
06.12.2008, 21:34
Ich hetze nicht unbegründet gegen Privatisierung, ich lehne die Privatisierung gewisser Dienstleistungen aus gutem Grund ab: nämlich weil es zu ihrem Wesen gehört, dass jeder sie braucht (Post) oder zumindest viele sie brauchen (ÖPNV) , während sie auf Grund ihres Kostenaufwandes aber nicht zugleich bedarfsdeckend und privatwirtschaftlich rentabel betrieben werden können. Marktwirtschaft in Ehren, aber manchmal ist einfach Solidarität statt Profitstreben gefragt.

Das mag für gewisse Bereiche richtig sein. Beispielweise Bildung, wobei selbst dort ein gegenteiliger Trend zu beobachten ist. Kirchliche und private Schulen verzeichnen stark steigende Neuanmeldungen - ganz besonders in Berlin.
http://www.rp-online.de/public/article/beruf/bildung/519612/Privatschulen-boomen.html



Bestes Beipsiel ist doch die "halbe" Privatisierung der Post und Liberalisierung des Postmarktes: auf der einen Seite stehen private Zusteller, die Dumping-Löhne zahlen und sich ihre Zustellgebiete aussuchen können. Auf der anderen Seite steht die Deutsche Post AG, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlt und gesetzlich verpflichtet bleibt, sowohl ein bestimmtes Netz an Briefkästen aufrechtzuerhalten als auch überall nach Deutschland zum gleichen Preis zuzustellen - schon mal einen privaten Zusteller per Seilbahn auf die Alm fahren, oder zu Fuß über das Watt auf die Halligen wandern sehen? Dafür ist die dem Gemeinwesen verpflichtete Post- und nur die! - nämlich noch gut genug.

Du meinst also in der Situation zu sein, von anderen zu verlangen, dass diese mit ihrem erarbeitetem Geld den Luxus anderer finanzieren sollten am Arsch der Welt zu leben? Auf der Alm oder auf irgendner Hallig?
Das ist nicht sozial bzw. gerecht, sondern ganz einfach dreiste Abzocke.



Es gibt Güter und Dienstleistungen, die eine Gesellschaft welche sich human und zivilisiert nennen will jedem zu erschwinglichen, bedarfsdeckenden Kosten zur Verfügung stellen muss, ohne dass sich jemand daran bereichert. Dazu gehören für mich neben Heizung, Strom und ÖPNV auch Postzustellungen.

Das kommt mir bekannt vor. Dieses verrottete etwas nannte sich "DDR", für dessen verfehlte Politik wir heute immer noch blechen.
Genau wie damals die DDR-Pfosten, vergisst du, dass selbst "Bedarfsgüter" bezahlt werden müssen. Wo dieses Geld herkommen soll, wusste man schon einmal nicht. Weißt du es heute?



Kapitalismus statt Freiheit? Nein danke!
Kapitalismus ist ein Teil der Freiheit.
Der Kapitalismus schließt Freiheit damit keinesfalls aus.

willy
06.12.2008, 21:40
Die Bahn ist schon lange privat. Seit dem hat die Unpünktlichkeit drastisch zugenommen, die Preise sind unverschämt gestiegen und nicht zuletzt scheint man einen 'Kampf gegen Deutsch' als Sprache gestartet zu haben.
Die Bahn ist mehrheitlich in staatlicher Hand. Wenn du ein wirklich privates Schienennetz bewundern willst, bewege dich doch mal Richtung Japan.
Günstig, pünktlich und im Vergleich zu unser DBB absolut luxuriös.

Weathersby
07.12.2008, 10:47
Das mag für gewisse Bereiche richtig sein. Beispielweise Bildung, wobei selbst dort ein gegenteiliger Trend zu beobachten ist. Kirchliche und private Schulen verzeichnen stark steigende Neuanmeldungen - ganz besonders in Berlin.
http://www.rp-online.de/public/article/beruf/bildung/519612/Privatschulen-boomen.html

Den von dir verlinkten Artikel finde ich sehr gut, weil er Privatisierung nicht einseitig bejubelt, sondern ungeschönt auch deren Schattenseiten beleuchtet: das Land NRW etwa bezuschusst Privatschulen mit mehr als einer Milliarde Euro - Geld, das den öffentlichen Schulen zur Verbesserung ihrer Qualität fehlt. Den Schulen, die allen Kindern zugänglich sind - denn Privatschulen bleiben für Millionen Familien unerschwinglich, trotzdem finanzieren sie sie über ihre Steuern mit, obwohl sie nicht von ihnen profitieren. Privatisierung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge bedeutet vielfach, dass tatsächlich nur der Nutzen privatisiert wird, die Kosten werden sozialisiert.


Du meinst also in der Situation zu sein, von anderen zu verlangen, dass diese mit ihrem erarbeitetem Geld den Luxus anderer finanzieren sollten am Arsch der Welt zu leben? Auf der Alm oder auf irgendner Hallig?
Das ist nicht sozial bzw. gerecht, sondern ganz einfach dreiste Abzocke.

Das hat vielfach gar nichts mit "Luxus" zu tun, sondern einfach mit den verschiedenen Lebensrealitäten in einer Gesellschaft. Almen oder Halligen sind nur anschauliche, überspitzte Extreme. Normalität ist für viele Millionen Menschen in Deutschland das Leben in Kleinstädten, Dörfern und auf dem Land. Wo würdest du einen gewinnorientierten, privaten Zustellungsdienst betreiben wollen? Im Ruhrgebiet, im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin - na klar, da lassen sich mit geringem Aufwand enorme Umsätze erwirtschaften. Was aber ist mit weiten Teilen z. B. Bayerns oder Niedersachsens, mit Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg? Ist es dein Ernst, dass es "Luxus" sein soll dort zu leben und zu arbeiten, sollen die Einwohner dieser Regionen u. U. ein Vielfaches für die gleichen, simplen und grundlegenden Dienstleistungen bezahlen wie die Bewohner der Ballungszentren? Sollen wir die Besiedlung weiter Teile Deutschlands aufgeben und all ihre Menschen in bestehenden Ballungsräumen ansiedeln und/oder noch einige neue anlegen? Mit all ihren Problemen, wie Verkehr, Umweltschutz, Krminalität? Nur weil Berliner, Hamburger, Münchner, Kölner & Co. der Meinung sind es sei eine Zumutung, dass sie mit ihrem Briefporto die Kosten für die Zustellung in dünner besiedelten Gegenden mitfinanzieren?


Das kommt mir bekannt vor. Dieses verrottete etwas nannte sich "DDR", für dessen verfehlte Politik wir heute immer noch blechen.
Genau wie damals die DDR-Pfosten, vergisst du, dass selbst "Bedarfsgüter" bezahlt werden müssen. Wo dieses Geld herkommen soll, wusste man schon einmal nicht. Weißt du es heute?

Ich halte es für kontraproduktiv, jede kritische Anmerkung und jeden Zweifel an der vollständigen Privatisierung und Rationalisierung des täglichen Lebens gleich mit der "DDR-Keule" zu beantworten. Vor allem es dem damit auf den Kopf Gehauenen doch gar nicht darum geht, die Marktwirtschaft abzuschaffen, sondern nur, die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit in einer Gesellschaft, die neben Freiheit auch Gerechtigkeit und Solidarität zu ihren Wert zählt, aufzuzeigen.


Kapitalismus ist ein Teil der Freiheit.
Der Kapitalismus schließt Freiheit damit keinesfalls aus.

Sagen wir so: Marktwirtschaft, Unternehmertum, Wettbewerbsfreiheit und wirtschaftliches Gewinnstreben schließen die Freiheit keinesfalls aus. Im Gegenteil, Freiheit ist auch die ökonomische Entfaltungsfreiheit.

Ein Kapitalismus aber, der die Entfaltungsmöglichkeiten und den Lebensstandard eines Menschen schrankenlos allein von seinem Vermögen abhängig macht, von Vermögen, dass er vielfach gar nicht erarbeitet, sondern geerbt hat, oder dass er mit weit geringerem Eisnazt erworben hat als jemand, der weit weniger besitzt, hat nichts mehr mit Freiheit zu tun. Freiheit bedingt auch ein Mindestmaß an materieller Sicherheit und sozialen Teilhabemöglichkeiten, die man seinen Mitmenschen nicht unter Verweis auf die eigene Freiheit verwehren kann. Purer und grenzenloser Kapitalismus hat mit Freiheit nichts mehr zu tun.

willy
07.12.2008, 18:30
Den von dir verlinkten Artikel finde ich sehr gut, weil er Privatisierung nicht einseitig bejubelt, sondern ungeschönt auch deren Schattenseiten beleuchtet: das Land NRW etwa bezuschusst Privatschulen mit mehr als einer Milliarde Euro - Geld, das den öffentlichen Schulen zur Verbesserung ihrer Qualität fehlt. Den Schulen, die allen Kindern zugänglich sind - denn Privatschulen bleiben für Millionen Familien unerschwinglich, trotzdem finanzieren sie sie über ihre Steuern mit, obwohl sie nicht von ihnen profitieren. Privatisierung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge bedeutet vielfach, dass tatsächlich nur der Nutzen privatisiert wird, die Kosten werden sozialisiert.

Die Kosten werden sozialisiert? Wie erklärst du dir denn diese Äußerung von Seiten der Landesregierung, die dir eigentlich in der Unterüberschrift hätte auffallen müssen: "Die Landesregierung begrüßt die Entwicklung". ?
( Von einer Rot/Rot en Landesregierung wohlbemerkt)
Du drehst und wendest, bis es passt - merkste?



Das hat vielfach gar nichts mit "Luxus" zu tun, sondern einfach mit den verschiedenen Lebensrealitäten in einer Gesellschaft. Almen oder Halligen sind nur anschauliche, überspitzte Extreme. Normalität ist für viele Millionen Menschen in Deutschland das Leben in Kleinstädten, Dörfern und auf dem Land. Wo würdest du einen gewinnorientierten, privaten Zustellungsdienst betreiben wollen? Im Ruhrgebiet, im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin - na klar, da lassen sich mit geringem Aufwand enorme Umsätze erwirtschaften. Was aber ist mit weiten Teilen z. B. Bayerns oder Niedersachsens, mit Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg? Ist es dein Ernst, dass es "Luxus" sein soll dort zu leben und zu arbeiten, sollen die Einwohner dieser Regionen u. U. ein Vielfaches für die gleichen, simplen und grundlegenden Dienstleistungen bezahlen wie die Bewohner der Ballungszentren? Sollen wir die Besiedlung weiter Teile Deutschlands aufgeben und all ihre Menschen in bestehenden Ballungsräumen ansiedeln und/oder noch einige neue anlegen? Mit all ihren Problemen, wie Verkehr, Umweltschutz, Krminalität? Nur weil Berliner, Hamburger, Münchner, Kölner & Co. der Meinung sind es sei eine Zumutung, dass sie mit ihrem Briefporto die Kosten für die Zustellung in dünner besiedelten Gegenden mitfinanzieren?

Was redest du da verdammt? Ich lebe selbst mit meiner 6-köpfigen Familie etwa 20 km von der nächsten Stadt entfernt und wir würden uns dieses Landleben notfalls einiges mehr kosten lassen, trotz eines bescheidenen Familieneinkommen.
Und da brauch ich mir die anfallenden Kosten bei vier Kindern nicht vorrechnen zu lassen.
Und dein Vergleich Städter-Landbevölkerung hingt gewaltig. Einige unserer Nachbarn sind aus Kostengründen aufs Land gezogen. Das Stadtleben zieht halt andererseits Mehrkosten nach sich, die hier nicht anfallen.
Der Staat wird in den von dir angesprochenen Bereichen einfach nicht gebraucht. Er verursacht hier nur unnütze Kosten für die Gesamtgesellschaft - also auch für die von dir bemitleidete Landbevölkerung.
Nein - Danke!


Ich halte es für kontraproduktiv, jede kritische Anmerkung und jeden Zweifel an der vollständigen Privatisierung und Rationalisierung des täglichen Lebens gleich mit der "DDR-Keule" zu beantworten. Vor allem es dem damit auf den Kopf Gehauenen doch gar nicht darum geht, die Marktwirtschaft abzuschaffen, sondern nur, die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit in einer Gesellschaft, die neben Freiheit auch Gerechtigkeit und Solidarität zu ihren Wert zählt, aufzuzeigen.

Das, was du hier unter Gerechtigkeit verkaufen willst, hat mit gerecht nichts zu tun. Gar nichts. Ideologisches Gefurtze zum Bedienen des eigenen Klientel.
Und über die Mehrkosten ist bei dir immer noch nichts zu hören.



Sagen wir so: Marktwirtschaft, Unternehmertum, Wettbewerbsfreiheit und wirtschaftliches Gewinnstreben schließen die Freiheit keinesfalls aus. Im Gegenteil, Freiheit ist auch die ökonomische Entfaltungsfreiheit.
Stimmt soweit.



Ein Kapitalismus aber, der die Entfaltungsmöglichkeiten und den Lebensstandard eines Menschen schrankenlos allein von seinem Vermögen abhängig macht, von Vermögen, dass er vielfach gar nicht erarbeitet, sondern geerbt hat, oder dass er mit weit geringerem Eisnazt erworben hat als jemand, der weit weniger besitzt, hat nichts mehr mit Freiheit zu tun. Freiheit bedingt auch ein Mindestmaß an materieller Sicherheit und sozialen Teilhabemöglichkeiten, die man seinen Mitmenschen nicht unter Verweis auf die eigene Freiheit verwehren kann. Purer und grenzenloser Kapitalismus hat mit Freiheit nichts mehr zu tun.

Wer redet denn hier vom grenzenlosen Kapitalismus? Was ist das überhaupt? existiert sowas irgendwo?
Bei der Menge an Regulierungen, Gesetzen und Bestimmungen, die wir hierzulande haben, kann in Deutschland von purem Kapitalismus kein Meter die Rede sein.
Dieses aufgesetzte Gejammer, was nichts weiter als sozialistische Hetze ist,
ist schlichtweg ekelhaft.

Zimbelstern
07.12.2008, 18:38
Quelle: Financial Times Deutschland


Die privatisierte Post, es herrscht Chaos!
Aushilfen, die für das wenige Geld keine Lust haben, oder des Lesens und Schreibens unkundig sind.
Briefpost steckt in falschen Briefkästen, liegt auf dem Boden, oder findet sich gar im Altpapier wieder. So geschehen in Wiesbaden: Ein Ehepaar fand einen an Sie gerichteten Brief zufällig auf einem Altpapierstapel wieder.
Selbst schon erlebt, gleiche Nachnamen aber verschiedene Vornamen, und schon herrscht Chaos.
Aber das Schlimme ist ja, man weiß nicht ob, was fehlt, oder ein Brief überhaupt beim Empfänger ankommt.

Rückblickend auf das letzte halbe Jahr, ist mir schon häufig die Post ausgeblieben. Zuletzt gestern. Da ich alleine drei Zeitungen im Abo habe, kann ich sehr gut nachvollziehen, ob die Post liefert oder nicht. Wahrscheinlich werden für den Lieferengpaß in 2009 die Entgelte für Lieferungen der Post noch teurer! Dafür ein paar Betriebsversammlungen mehr und die Birne ist geschält. :)