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Vollständige Version anzeigen : Der Staatssozialismus pauckt sich durch



Michel
04.12.2008, 11:12
Bismarck nach Verabschiedung der von ihm vorgeschlagenen Sozialgesetze

Zitat:

"Der Staatssozialismus pauckt sich durch"


erzliberal.de

Bismarck und die Wurzeln der Sozialgesetzgebung
Es ist weithin bekannt , daß Bismarck die Sozialgesetze durchsetzte, um den Sozialisten das Wasser abzugraben. Die Einführung von Sozialversicherungen sollte die Arbeiter für den Staat kaufen. Bismarck sagte dazu:

"Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen oder soll ich sagen, zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte."


Bismarck ist als Machtpolitiker sicher ein hervorragendes Vorbild für unsere heutige Generation von Politkaspern. Seine Lehren beherzigen sie jedenfalls, wenn ihnen mangels Bildung doch auch nicht bekannt ist, welch müden Abklatsch eines Machtpolitikers von Bismarcks Format sie darstellen.

Weniger bekannt jedoch ist, daß die Gewerkschaften selbst bereits wesentliche Aufgaben der Unterstützung von Arbeitern übernommen hatten. So war ein wesentliches Element des Erfolgs der Gewerkschaften die gegenseitige wirtschaftliche Unterstützung,

vgl. Heilborn, Otto: Die "freien" Gewerkschaften seit 1890 , Jena 1907, S. 66.

Diese bestand in gegenseitiger Hilfe in den allgemeinen Notlagen des Lebens und den besonderen des Arbeiterlebens. Natürlich hat Bismarcks Staat versucht, diese Vorhaben zu obstruieren, , S. 66 f., indem die staatliche Arbeiterversicherung eine Reihe von Unterstützungseinrichtungen in Beschlag nahm und versuchte, die Gewerkschaften als Versicherungsunternehmen der staatlichen Kontrolle zu unterwerfen (vgl. dazu auch § 75 des Reichsgesetz betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883,

Woedtke, Erich von: Das Reichsgesetz, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1883 , Berlin 1883, S. 181.

Dennoch waren diesen Unterstützungseinrichtungen große Erfolge beschieden und es florierten diejenigen Arbeiterkoalitionen, die diesbezüglich hervorstachen. Genutzt hat das vor dem Hintergrund des staatlichen Einflusses nichts. Letztendlich hat doch wieder Bismarck recht behalten:

Es ist möglich, daß unsere Politik einmal zugrundegeht, wenn ich tot bin. Aber der Staatssozialismus paukt sich durch. Jeder der diesen Gedanken wieder aufnimmt, wird ans Ruder kommen. (Siehe 1933)
[nach Habermann, Der Wohlfahrtsstaat]

-jmw-
04.12.2008, 11:16
Du liest die richtigen Bücher. :]

Michel
04.12.2008, 11:28
Du liest die richtigen Bücher. :]

Die Gesetzgebung eines Erhardts unterstützt von Adenauer sind reine Weiterentwicklungen der Reformen Bismarcks (bereits schon vor 1871 in Preußen).

Der Unterschied zwischen DDR und BRD lagen in der Verneinung der Marktwirtschaft und der freien Entfaltung des Menschen.

Die Regelungswut und Bürokratisierung der staatlichen Wirtschaft in der DDR, sowie der immens hohen staatlichen Leistungen um Privateigentum zu zerstören, führten zum Niedergang der DDR. (siehe heutige BRD und EU)


Woedtke, Erich von:
Das Reichsgesetz, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1883

Digitale Bibliothek

http://dlib-pr.mpier.mpg.de/m/kleioc/0010/exec/wrapbooks/%2223099%22

-jmw-
04.12.2008, 11:32
Weiss jetzt zwar nicht, was die Antwort konkret mit meinem Beitrag zu tun hat - stimmen tut sie auf jeden Fall. :)